Er hatte den Kragen seiner Jacke hochgestellt und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Seine Hände steckten tief in den Jackentaschen und er atmete durch den Mund, weil er nur Schnee schnupfen würde, wenn er durch die Nase einatmete. Es war dunkel mittlerweile und die Schneeflocken wirbelten nur so umher. Schön war es seiner Meinung nach schon lange nicht mehr; nur noch kalt und nass. Angewidert verzog er das Gesicht, als ihm etwas von diesem kalten Matsch ins Auge flog, aber er fluchte nicht. David beschloss, sich vom Weg abzuwenden und sich zwischen einigen Bäumen in eine Katze zu verwandeln, obwohl das vermutlich keine besonders gute Idee war. Noch dümmer wäre es allerdings, sich in seine Vogelgestalt zu verwandeln, weil es leider ein kleiner Vogel wäre und er so nur mit dem Schnee mitgewirbelt würde. Gerade, als er meinte, der einzige zu sein, und erleichtert stehen bleiben wollte, verspannte er sich wieder. ~Stimmen. Wirklich jetzt?~ Er wollte sich schnaubend umdrehen und in die andere Richtung davongehen, in der Hoffnung, dann einsam genug zu sein, um sich zu verwandeln. Stattdessen wurde er auf eine zierliche Gestalt aufmerksam, die unweit von ihm hinter einem Baum kauerte und auf ihre Hände sah, wahrscheinlich hielt sie ein Smartphone darin. Sie konnte ihn noch nicht gesehen haben. ~Was tut sie da? Lauscht sie etwa?~ Neugierig geworden, näherte er sich ihr. Sie stand mit dem Rücken zu ihm, und er war klug genug, um sie nicht einfach an der Schulter anzutippen und damit ein erschrockenes Aufschreien von ihr zu riskieren. Grundlos versuchte sie sich bestimmt nicht vor den anderen zu verbergen, und sie lauschte auch nicht grundlos. Also bediente er sich einer anderen, eventuell als unfreundlich angesehenen Methode - wenn man es von ihrem Standpunkt aus sah. David machte noch einen Schritt, um den letzten Meter zwischen ihnen zu überbrücken, und legte ihr rasch von hinten die Hand um den Mund. "Schhhht", raunte er, "bleib ruhig." ~Wetten, sie gehört auch zu uns, zu einer Gang. Sie versucht so auffällig, unauffällig zu lauschen...Ich bin mir völlig sicher. Ansonsten sage ich, es handelt sich um ein Missverständnis.~ Hinzu kam, dass sie ihm bekannt vorkam. Hatte er sie schon einmal gesehen? Es war gut möglich, seine Gang hatte ziemlich Zuwachs bekommen in letzter Zeit. Langsam zog er sie einige Schritte nach hinten, ehe er sie losliess. Sofort deutete er mit dem Kopf in die entgegengesetzte Richtung, aus der sie beide gekommen waren. "Komm", sagte er und ging los, auf den nächsten Ausgang des Parks und die erleuchtete Innenstadt zu. Jetzt war er sich sicher, sie schon einmal gesehen zu haben. ~Glück gehabt. Wäre peinlich gewesen, wenn nicht.~ Dennoch kannte er sie nicht wirklich, wie gesagt, sie war nur Gesicht, dass er schon einmal gesehen hatte.
Tony: Langsam wurde es immer kälter und es begann zu schneien? Wirklich? Leicht erstaunt betrachtete ich die weißen Pünktchen die langsam nach unten fielen. Ich steckte mein Handy weg, denn Blake würde den Weg hierher ja wohl alleine finden, auch ohne meine Hilfe, dementsprechend war meine Arbeit hier getan. Ich war sichtlich erschrocken, als eine fremde Hand sich über meinen Mund legte. Langsam bestätigte sich meine Vermutung, dass heute einfach nicht mein Tag war. Ich war kurz am überlegen, mich nicht in irgendwas zu verwandeln, dies hielt ich aber für wenig Sinnvoll. Was wäre wenn dies jemand von einer anderen Gang war oder gar eine einfache Person? So musste ich mich also geschlagen geben und lief hinter den Mann her, den ich für das erste nicht erkannte. Gut, ich kenne einige Menschen nicht, New York war riesig und ich kannte nicht mal jeden aus der Gang -manche interessieren mich auch nicht. Hauptsache ich kannte die wichtigsten Personen. Aber wohl oder übel werde ich wohl gleich Erfahren, wer dieser geheimnisvolle Mann war und was er mit mir Vorhatte. Denn ich würde ihn noch meine Meinung sagen, darauf konnte er sich verlassen?
Bevor er wieder irgendetwas sagte, liefen sie eine Weile schweigend, was ihn ehrlich überraschte. Sie sagte nichts dazu, wie er sie von den Anderen fortgezogen hatte? Kein Kommentar? Vielleicht wollte er sie entführen und misshandeln, das konnte sie ja nicht wissen - wieso also war sie so still? Vermutlich war das Mädchen einfach erschrocken, nahm er an. "Ich bin David", sagte er nach einigem Räuspern. Ihm war bewusst, dass er gleich mehr sprechen müssen würde, als er es Fremden gegenüber für gewöhnlich tat. "Gehörst du", er zögerte. Was, wenn sie doch nicht so war, wie er dachte? Vielleicht täuschte er sich und sie kam ihm aus irgendeinem anderen Grund bekannt vor, möglicherweise hatte er in Boston jemand gekannt, der ähnlich aussah. ~So ein Quatsch. Ich kann nun sowieso keinen Rückzieher mehr machen.~ Mit einem Seufzen richtete er den Blick auf den Weg vor ihnen, so musste er ihr wenigstens nicht in die Augen sehen, während er mit ihr sprach. Unhöflich, aber er fühlte sich dabei wohler, und solange er eine Person nicht besonders gut kannte - und selbst dann eigentlich - kümmerte ihn vor allem sein eigenes Wohl. "Sagt dir 'Stealers' etwas?", tastete er sich langsam vor. Hoffentlich würde sie jetzt nicht rumzicken und einfach sagen, ob sie dazu gehörte oder nicht. Falls ja, dann könnte die Nacht durchaus noch interessant werden. Natürlich nur den Informationenaustausch betreffend, er war, im Gegensatz zu Blake, nicht süchtig nach körperlicher Nähe. Schon gar nicht seit seiner letzten Beziehung, die ihm viel mehr offenbart hatte, als er wollte. ~Probleme über Probleme.~ Fakt war, darüber brauchte sich die Kleine keine Sorgen zu machen, was er ihr auch sagen würde, wenn sie etwas in die Richtung antönen wollte.
Tony: Sobald ich endlich reden konnte funkelte ich ihn wütend an. "Sag mal? Was war das für eine Scheiße?", zischte ich ihn leise an, da ich ja nicht wusste, ob hier in der Gegend noch mehr Menschen waren. Ich fuhr mir durch meine braunen Haare. "Ich weiß echt nicht, was das sollte", knurrte ich. "Was wolltest du mit der Aktion erreichen, hm?", fragte ich aufgebracht und massierte kurz meine Schläfen, um etwas herunter zu kommen. "Tony", stellte ich mich kurz und knapp vor. "Ja, die Stealers sagen mir was..Blake..", ich stoppte. Wer weiß, wer der Typ überhaupt war. Vielleicht wollte er und ausspionieren oder er war einfach nur ein neugieriger Bürger. Ich musste also aufpassen, was ich sagte. Ich steckte in der Zwischenzeit meine Hände in die Jackentasche, da es doch ziemlich kalt war. Dies ist mir aber vor lauter schreck garnicht aufgefallen. Ich musterte den jungen Mann vor mir unauffällig und verdrehte die Augen. Ich war einfach nur sauer. Wenn ich wegen ihn jetzt wichtige Informationen über die andere Gang nicht erfahren hatte, würde ich druchdrehen.
Seine Sorge wurde zunehmend größer und so fragte er sie:"Denkst du nicht, dass es sicherer wäre, wenn ich dich begleite?" Dante war ein Gentleman durch und durch, weswegen ihn der Gedanke, eine junge Dame bei schlechtem Wetter alleine hinauszuschicken, nicht behagte. Da sein Café sowieso schon längst geschlossen hatte, würde das kein Problem darstellen. Er stand ebenfalls auf und betrachtete sie. Er hoffte, dass sie ihn verstand, würde sie jedoch seinAngebot ablehnen, würde er dies ebenfalls akzeptieren. Er hätte ja gar keine andere Wahl. Obwohl... Doch, die hätte er, aber er respektierte dafür viel zu sehr Leslie. Er verlagerte sein Gewicht auf ein Bein, seine Weste hatte sich geöffnet. Das weiße Hemd, das er untendrunter trug, war schon etwas zerknittert durch den langen Arbeitstag, welcher noch lange nicht zu Ende war, da er im Café noch aufräumen musste.
Won't you help me be on my way? - Angus & Julia Stone
Offensichtlich konnte sich doch reden. Und wie sie reden konnte, Herr im Himmel. Er musste sich zurückhalten, um nicht genervt aufzustöhnen oder ihr zu sagen, sie solle die Klappe halten. ~Unerträglich. Hoffentlich erweist sie sich als besserer Gesprächspartner, wenn sie sich beruhigt hat.~ All ihre aufgebrachten Fragen ignorierte er kurzerhand, weil es ihm egal war. Es ging nicht darum, weshalb er sie weggeholt hatte. Sie, Tony. Was war das denn für ein Name? Ein Männername, normalerweise. Aber er würde sich nicht anmerken lassen, dass sie ihn gerade etwas anpisste. Immerhin hatte er sie ja weggeholt, um mit ihr zu sprechen. ~Natürlich: Blake hier, Blake da. Wie macht er das nur? Ich versteh's nicht, will ich auch lieber nicht.~ Genervt warf er ihr nun doch einen Blick zu, bemühte sich aber, freundlich zu lächeln, auch wenn es etwas aufgesetzt wirkte. War es im Grunde genommen ja auch. "Es geht nicht immer um Blake, Kleine. Ich will wissen, wer die Typen da waren, die du belauscht hast." Damit sie ihm nicht gleich an die Gurgel ging, zwang er sich, doch noch einen Satz hinzuzufügen: "Ich gehöre zu den Stealern, genau wie du. Also reg dich ab." Er hatte sich einfach nicht verkneifen können, sie anzuschnauzen. Aber es war kalt, es windete und der Schnee war wirklich bald ein Sturm. Es wäre besser, wenn sie sich in die Wärme begeben würden. Wenn sich Tony etwas zusammenriss, würde er sie sogar in ein Pub oder ein Café bitten.
Ja, gut, dann eben keine Umarmung. Wie er wollte. Sie steckte ihre Hände in die Manteltaschen, da sie nicht an Handschuhe gedacht hatte, als sie losgegangen waren. "Traust du mir nicht zu, dass ich mich selbst verteidigen kann?", fragte sie, nickte aber zustimmend. Sie waren ohnehin die letzten hier, es war längst keiner mehr da, also hatte sie auch kein schlechtes Gewissen, ihn mitzunehmen. Das sagte sie natürlich nicht laut, denn natürlich wäre Dante anderer Ansicht. "Lass uns gehen." Noch einmal sah sie sich im Café um, sie fühlte sich plötzlich irgendwie unwohl und war froh, es zu verlassen. Es war schön, aber für heute war genug. Sie gingen zügig los, und Les war froh, dass ihre Wohnung nicht allzu weit entfernt war. Jedenfalls erinnerte sie sich daran, dass sie nicht sehr lange mit Leonora gelaufen war, um zum Café zu gelangen. Woran sie sich jedoch nicht erinnerte, war der Heimweg. ~Ein Glück, ist es Dante, der mich begleitet, denn der kennt den Weg garantiert.~ Der Gedanke war nicht einmal spöttisch, sondern einfach realistisch. Mittlerweile stapften sie mehr durch den Schneematsch, der hässlich am Boden rumlag, nachdem er eine halbe Ewigkeit durch die Luft gewirbelt war. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte, also schwieg sie. In der Dunkelheit holten sie auch die 'Panthers' wieder ein, und sie war nicht glücklich darüber, danach alleine zu sein. Es war nicht unbedingt so, dass sie Angst hatte; überhaupt nicht. Ihr war nur auf einmal unwohl und sie wusste nicht, woran das lag.
Tony: Ich seufzte leise und sah ihn an. "Nunja, was habe ich wohl belauscht, unsere Gruppe war das sicherlich nicht", sagte ich voller Humor. "Ich sollte was über einen Dante Lockwood oder so herausfinden. Und ich war ja gerade am lauschen und dann hat mich jemand", ich sah David an, "gestört", erklärte ich ihn kurz und knapp und zog mir eine Mütze an, die ich mir aus der Jackentasche zog. Ich hatte echt keine Lust, das meine Haare schon wieder nass wurden. Ich sah ihn kurz an. "Ähm..wollen wir nicht irgendwo anders hingehen, wo es wärmer ist?", fragte ich ihn. "Es sei denn du kannst dich in irgendein Tier verwandeln, welches kälteunempfindlich ist", sagte ich leise. Mir war eben so langsam ziemlich kalt und ich rieb mir über die Hände, damit diese etwas wärner wurden, während ich kurz die Umgebung musterte. Vielleicht gab es ja hier ein gutes Café? Oder irgendein Fast-Food-Restaurant. Auf die Idee hätte der feine Herr ja auch kommen können, oder nicht? Ich sah also zu ihn auf und wartete auf eine Antwort von ihn.
Der Schnee fiel auf die Erde und verschneite die Straßen, war jedoch noch ziemlich nass, weswegen er nicht frostig auf dem Boden lag, sondern zu Matsch wurde. Er hoffte, dass der Schnee später zu einem schönen fluffigen wurde, damit, wenn er morgen wieder aufwachen würde, einen schönen Anblick haben würde. Leslie lief schweigend neben ihm her und er bemerkte, dass sich ihre Laune ascheinend verschlechterte. Er lachte, legte seine Arm um ihre Schultern und drückte sie scherzhaft an sich. "Komm, hör auf mit dem Trübsal blasen." Dante hatte ausgesprochen gute Laune, das Wetter gefiel ihm. "Um dich aufzumuntern gestatte ich dir, dass du mir eine Frage stellen darfst und ich dir ehrlich Antworten werde. Nunja,ich werde es tun, wenn ich die Frage beantworten will." Obwohl er unter seinem Mantel nur die Weste und sein Hemd trug, war ihm nicht kalt, weswegen er munter die Straße entlangschlenderte. Dante war ruppiges Wetter gewöhnt, hatte schon durch schlechtere Gezeiten wandern müssen. Leslie war neben ihm recht klein und auch seine Schritte waren zu groß,weswegen er sich ihr anpasste, damit sie nicht unnötig eilen musste. ~Bestimmt macht ihr die Neuigkeit mit der neuen Gang zu schaffen.~
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Sie war so witzig, ha, ha. Nein, war sie nicht. Er hielt sich zurück, um ihr nicht einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Hielt sie ihn für blöde? Wenigstens kam er schnell an die Informationen, die er wollte, auch wenn es gleichzeitig überhaupt nicht gut war, dass sie so leichtsinnig war. "Lockwood? Sagt mir nichts." Er antwortete nur darauf, weil er das Gefühl hatte, dass er musste. Normalerweise hätte er schlichtweg gar nichts dazu gesagt, wenn ihm ein Name nichts sagte. Als sie meinte, ob sie nicht in die Wärme gehen könnten, wollte er anfangs nur gutmütig nicken und versuchen, etwas netter zu sein. Aber was sie dann sagte, liess ihn förmlich explodieren. "Sag mal, hast du sie noch alle?!", fauchte er. "Kein Wort darüber!" Ja, es wäre definitiv besser, wenn sie in ein Café oder so verschwanden, wo sie alleine waren, wenn sie darüber in der Öffentlichkeit sprach. David knurrte und brummte etwas unverständliches vor sich hin, vermied es aber nach wie vor, zu fluchen. Dafür war er sich erstens zu fein, zweitens wollte er es sich für eine wirklich richtig schlimme Situation aufbewahren. Beim nächstbesten Pub hielt er und zog sie hinein, das war besser als ein Café; viele würden in spätestens einer halben Stunde schliessen. Sie setzten sich in den hintersten, dunklen Ecken, wo wirklich kaum einer sass, weil es in der Nähe der Toiletten war. Glücklicherweise merkte, d.h. roch man davon fast nichts. "Es waren nicht die Skater und nicht die Killer, also wer war es dann?" Als er dieses Mal sprach, klang er wirklich freundlich und ruhiger. Jedoch war es gut möglich, dass er gleich wieder sauer werden würde, wenn sie so blieb, wie er sie eben kennengelernt hatte.
Leslie (Mensch) Manhattan
Sie zuckte zwar nicht zusammen, als er einen Arm um sie legte, war aber doch ziemlich überrascht. Sicher, sie hatten gesagt, sie wollten Freunde sein, aber gleich auf so enge Freunde zu machen, hatte sie nicht erwartet. ~Was solls, du wolltest deine Umarmung.~ Und an seinem Arm um ihre Schultern lag es jedenfalls nicht, dass sie sich unwohl fühlte, das musste sie sich schon eingestehen. "Ich blas kein Trübsal", verteidigte sie sich, obwohl sie im Prinzip genau das tat. Seit wann war sie so durchschaubar? ~Seitdem es Dante ist, der es tut~, gab sie sich gleich selbst die Antwort. Auf seinen Vorschlag hin musste sie sogar ein wenig lachen. "Antwortest du mir ansonsten nicht ehrlich? Du hast vorhin noch selbst gesagt, wir sind ehrlich zueinander." Leslie hob eine Hand, um sich den Schnee wegzuwischen, der sich in ihrem Haar, auf ihrem Gesicht, ihrem Schal festgesetzt hatte. Eklig, einfach nur eklig. Jetzt war alles nass. Sie rümpfte die Nase und wandte sich lieber wieder Dante zu. "Merkst du eigentlich, dass du dir selber widersprichst?" Ihr war klar, dass sie nicht das tat, worum er sie gebeten hatte, nicht in erster Linie. Das lag daran, dass ihr im Moment nicht danach war, ihn irgendetwas ernstes zu fragen. Zudem half es ihr, sich von ihrem Unwohlsein abzulenken, wenn sie scherzhaft antwortete, anstatt ganz ernst.
Er lächelte und sagte dann selbstbewusst:"Du irrst dich. Ich war immer ehrlich. Nur meinte ich, dass ich dir eine ausführliche Antwort geben werde und die sind ziemlich rar." Zu seiner Freude, begann sie auch schon im nächsten Moment wieder zu scherzen und das gefiel ihm schon um einiges mehr, als wenn sie vor sich hin schmollte. Zu seinem Erstaunen waren sie jedoch schon vor ihrer Haustür angekommen. Dante gestand sich ein, dass er noch ein Weilchen hätte länger gehen können,denn ihm hatte das gerade wirklich Spaß gemacht. Dies zauberte ihm ein Lächeln aufs Gesicht, dass so herzlich und echt war, wie schon lange nicht mehr. Er hatte endlich mal wieder wirklich Spaß gehabt. Es war was anderes, wenn er gerade am Klavier saß und etwas komponierte. Während dieser Zeit war er konzentriert und glücklich, ebenso, wie wenn er Bücher laß. Er war glücklich. Aber Spaß konnte man das nicht nennen, eher Vergnügen. Dante fühlte sich plötzlich so viel jünger, als er eigentlich war und ihm gefiel das. "Ich muss sagen, ich fand unser eutiges Treffen wirklich sehr angenehm. Ich hoffe, dass es nicht das letzte war." Er ließ von Leslie ab und sagte noch:"Auf Wiedersehen." Er schenkte ihr ein spitzbübisches Grinsen, bevor er sich umdrehte und den Weg zurück zum Café antrat. Sein Gang war beschwingt und unbeschwert.
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Ziemlich schnell verabschiedete er sich und ging davon, aber das war in Ordnung so - was hatte sie auch erwartet? Der Abend war sowieso besser verlaufen, als Leslie erwartet hatte, viel besser. Sie hätte nie daran gedacht, dass Leonora ihn meinen könnte, als sie sagte, er erinnere sie an sie. Es war ein schöner Abend gewesen, bis auf einige Neuigkeiten, die sehr unerwartet gekommen waren. Kaum, dass Dante weg war, merkte sie, wie sich wieder diese Unruhe in ihr breit machte. Was war nur los? Vielleicht waren die Himbeeren nicht gut gewesen; der lange Reiseweg von wo auch immer könnte sie verdorben haben. Dabei lag es ja auf der Hand: Die 'Panthers' zerrten viel mehr an ihren Nerven, als sie sollten. Und das, obwohl sie ihnen noch nicht einmal begegnet war, obwohl sie nichts über sie wusste, ausser dass es zwei Anführer waren. ~Ich mache mir bestimmt mehr Sorgen, als ich sollte.~ Leslie bemerkte, dass sie immer noch vor der geschlossenen Haustür stand und einer Person nachstarrte, die schon lange nicht mehr zu sehen war. Sie hob die Hand, um aufzuschliessen, und stellte fest, dass sie zitterte. ~Ich muss morgen sehen, ob es Mike gut geht, ansonsten drehe ich durch.~ Auch wenn sie absolut nicht verstehen konnte, wieso sie so nervös war, nahezu panisch, Fakt war, dass sie es war. Auf Dauer konnte das unmöglich gesund sein, und ihr wurde klar, dass sie schleunigst mehr über die 'Panthers' erfahren musste, um beruhigt sein zu können, dass sie keine ernsthafte Bedrohung darstellen würden. Mittlerweile stand sie wenigstens im Flur, hatte die Tür hinter sich geschlossen und zog sich die Jacke aus. Nachdem sie heiss geduscht hatte, verzog sie sich in ihr Bett, mit einem Buch, von dem sie jetzt schon wusste, dass es sie langweilen würde. Es war jedoch allemal besser, als irgendeinen nervenaufreibenden Krimi zu lesen und dann erst recht nicht mehr schlafen zu können.
Eine Rechnung begleichen. Also wenn er länger darüber nachdachte, klang das entweder ziemlich tödlich, oder aber pervers. Und er wusste genau, dass Leonora ein kleines versautes Mädchen war, also tippte er auf zweiteres. Wobei es ihm auch egal sein konnte... Selbst wenn es eventuell ein winziges bisschen an seinem Stolz kratzte. Der junge Mann blieb noch etwas im Café sitzen. Es kam ihm dann wiederum doch zu aufdringlich vor, wenn er ihr nun folgte, außerdem sollte sie mal schön ihre Rechnung begleichen, da wollte er nicht dabei sein. Er hatte besseres zu tun, ganz bestimmt. Eine Gang zu führen war schließlich auch kein Zuckerschlecken.
Tony: Ich war etwas verwundert von seiner Reaktion. War er immer so schlecht drauf oder habe ich was falsches gesagt? Oder war er so schlecht drauf, weil ich das Thema Gestaltwandeln ansprach? Hoppla, aber wir waren alleine in dieser Gasse gewesen. Nunja, ich sollte mich nicht länger über ihn rätseln. Wir liefen auch nicht all zu lange, dann wurde ich auch in das nächstbeste Pub gezogen, natürlich verzogen wir uns in die dunkelste Ecke und ich wurde wieder durchlöchert mit Fragen. "Also ich vermute mal, das es weder die Skater noch die Killer waren. Vielmehr eine neue Gang, dessen Name ich aber nicht weiß. Ich wurde ja bei meiner Arbeit gestört", sagte ich schulternzuckend und musterte kurz den Pub. Wenige Menschen waren hier, ein Glück. Ich sah dann wieder zu David und wartete auf eine Antwort. Was sollte ich jetzt sagen? Ich war ziemlich unkreativ irgendwas zu sagen, dank meiner schlechten Laune. Nur, weil ich heute entweder ignoriert wurde oder weil ich einfach alles machen musste. Ich seufzte leise und zog mir meine Jacke und meine Mütze aus und fuhr mir durch die braunen Haare, dann galt meine Aufmerksamkeit wieder David.
Joa, das wäre dann wohl wirklich etwas vorteilhafter, die Halle war sowieso nicht mehr weit, was mir erst richtig auffiel, als Phelia in die Richtung deutete, in der ich sie dann auch schon schemenhaft erkennen konnte. Da hatten wir schon mehr an Weg zurück gelegt, als ich geglaubt hatte, aber ich sollte allgemein wohl irgendwie etwas mehr auf meine Umgebung achten, anstatt einfach immer 'blind' für alles durch die Straßen zu laufen. Das war jetzt natürlich übertrieben dargestellt - man musste gewiss nicht auf alles achten -, aber wenn ich mal genauer überlegte war es wirklich so, dass ich wenig Notiz von den Menschen und von allem anderen um mich herum nahm. Was soll's, war gerade auch nicht so dermaßen relevant, ne? Ich setzte mich also wieder in Bewegung und schlenderte mit der jungen Frau neben mir zum Quartier unserer Gang, das bereits unmittelbar vor uns lag. Im Gegensatz zu ihr ließ ich meine Schuhe allerdings an und fuhr mir nur kurz mit der Hand durch das dunkle Haar, das durch das Wetter und vor allem den leichten Schneefall mittlerweile ziemlich feucht war. Bei kurzen Haaren hatten man jedoch wenigstens das Glück, dass sie schnell trockneten. Ich wandte mich in Phelias Richtung, wobei ich registrierte, dass sie sich ihrer Jacke als auch ihrer Hose entledigt hatte, was mich kurz die Stirn runzeln ließ. Gut, ich würde ihr wohl nichts weg gucken, aber dass sie sich einfach vor mir 'auszog' hätte ich jetzt auch nicht so wirklich erwartet. Ich sah sie an, als sie das Wort an sich nahm und nickte dann ebenfalls: "Ja, mach ich auch", erwiderte ich, lächelte nochmal flüchtig und begab mich dann in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett sinken ließ und jetzt erst die Schuhe von den Füßen streifte.
~Genug...~ Er war müde und wollte einfach nur zu Leslie. ~Raphaels Aufgabe ist unmöglich... Wie soll ich das bloß schaffen?~ Er war ein wenig verzweifelt... Genau genommen sehr verzweifelt. Als er jedoch die Haustür von leslies Wohnung sah, war er überglücklich. Er klingelte und lehnte seinen Kopf an die Tür. Erschöpfung breitete sich in ihm aus. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, heute noch es zu Leslie zu schaffen. Aber er wollte es unbedingt schaffen und nun stand er hier und wartete darauf, dass sie ihm die Tür öffnen würde. Mike atmete schwer auf und wartete. Und wartete. ~Ist sie etwa weggegangen?~ Er würde es ihr nicht verübeln können. Natürlich nicht. Obwohl es so schien, dass niemand zu Hause war, blieb er so stehen und schloss seine Augen. ~Das kann nicht wahr sein... Raphael lügt.~ Wenn er jedoch recht behalten würde, dann würde in seiner Zukunft ein gewaltiger Umbruch stattfinden. Und auf diesen freute er sich mal so gar nicht. Es würde sich nur negativ auf seine Beziehung mit Leslie auswirken, denn er würde oft weg sein und nun weniger Zeit für sie haben. ~Wenn sie noch in der Gang wäre, wäre das was anderes... Aber so...~ Er musste sie einfach sehen. Ohne jegliche Hoffnung, klingelte er noch einmal. Und wartete.
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In meinem Zimmer starrte ich lediglich ab und zu mal aus dem Fenster, tippte ein paar Nachrichten in mein Handy und summte vor mich hin. Sollte mal langsam wieder volle Bude werden, so alleine war das echt langweilig. Und da sich Asher ebenfalls zurückgezogen hatte nahm ich an, dass er selber sein Ding durchzog und ich den Herren nicht weiter stören wollte. Wurde mir dann auf die Dauer doch zu langweilig, weshalb ich mir eine neue Jeans aus meiner Reisetasche zog, die die ganze Zeit unter meinem Bett gelegen hatte und zur Küche tapste. Die Dose mit der Suppe hatte ich mitgeschleppt und suchte nun nach einem passenden Öffner. Nach tausenden Fehlversuchen fand ich dann doch so ein Teil in einer Schublade, schlug fast auf das Metall ein und verzweifelte dann total. Verdammt, wieso machte man das eigentlich immer so schwer, besonders wenn man als Frau sowas einfach nicht drauf hatte? Jedenfalls war das bei mir so. Mit einem lauten Knall landete der kack Dosenöffner in einer Ecke. Vielleicht sollte ich Asher mal fragen, ob er das konnte. Eine hungrige Frau ließ man eben nicht auf das Essen warten, sonst würde sie knallhart irgendwen umbringen. Okay, womöglich doch nicht so, aber man, ich brauchte jetzt was im Magen! War eh schon so leicht wie eine Feder, hatte Asher ja schon spüren können als er mich getragen hatte. Kurz fuhr ich mir verzweifelt durch die Haare und rollte die Dose hin und her. Verklagen sollte man die Leute, die so einen Rotz erfanden. Klar, es sollte dadurch länger halten, aber nervig war das echt.
|| Ruffy? Sie ist wieder daha und verzweifelt gerade an einer Suppendose. xD
"Inspiration exists, but it has to find you working." - Pablo Picasso
Ihre Antwort regte ihn wieder so dermassen auf, dass er ihr nur einen geringschätzigen Blick zuwarf und sie erst einmal ignorierte. Kaum, dass ein Kellner in ihre Nähe kam, rief er ihn herbei und bestellte sich ein Bier. ~Natürlich gross, ich werd's brauchen~, dachte er entnervt auf die Frage hin, welche Grösse es haben sollte. Während er auf seine Bestellung wartete, wechselte er nach wie vor kein Wort mit - wie hiess sie noch gleich? Irgend ein Männername - der Kleinen, und als das Bier schlussendlich da war, nahm er erst einmal ein paar grosszügige Schlucke. David stellte dann das Glas auf den Tisch ab und lehnte sich zurück. ~Okay, sie scheint nicht die Hellste zu sein. Ich werd also versuchen, netter zu sein.~ Er versuchte sogar, sie anzulächeln, was im übrigen in einem Desaster endete, weshalb er es doch lieber sein liess. "Also, eine neue Gang sagtest du", wiederholte er in einem sehr freundlichen Tonfall, fast etwas zu freundlich. Aber er gab sich wirklich Mühe, dass man nicht hörte, was er von seiner Begleitung hielt, und hatte damit auch Erfolg. "Wenn du keinen Namen kennst und nichts weisst, woher willst du dann wissen, dass es eine neue Gang ist?" Seine Stimme war immer noch sanft, wie wenn man mit einem kleinen Kind sprach. Einem sehr kleinen Kind, um genau zu sein. ~Ich weiss wirklich nicht, ob ich für sie - ihr Name, Herrgott, wie hiess sie nochmals? - bezahlen werde.~
Leslie (Mensch) Wohnung
Der Grund, weshalb Mike wie ein armseliger Idiot vor der Tür wartete, bestand darin, dass sie eingeschlafen war. Sie hatte recht behalten; das Buch war zum fortschmeissen, einfach nur langweilig. Das Gute daran war, dass sie einschlief, auch wenn es keine beruhigende Träume waren. Der leichte Schlaf hatte jedoch auch zur Folge, dass sie, als er zum zweiten klingelte, aufwachte. ~Wer zum... Leonora hat einen Schlüssel... Der Neue... Mike!~ Sie war völlig schlaftrunken, aber sobald sich dieser Name in ihrem Kopf einnistete, zusammen mit der Wärme, die sich in ihr ausbreitete, war sie wieder hellwach. Oder einfach wach, vielleicht nicht gerade hellwach. Das bewies sie, als sie zur Tür stürmen wollte, sich dabei jedoch erst einmal der Länge nach hinlegte und den Boden begrüsste. Zum Glück sah er sie so nicht, dachte sie und rappelte sich wieder auf. Der Gedanke, dass es jemand anders sein könnte, kam ihr nicht einmal in den Sinn, was aber nicht weiter schlimm war. Dann, endlich, erreichte sie die Tür und riss sie, ohne zu kontrollieren, dass er es war, auf. Leslie benahm sich ziemlich bescheuert, es hätte sonst wer sein können und sie ohne Vorwarnung angreifen können, sie hätte keine ihrer Waffen griffbereit gehabt. "Mike!" Sie schlang die Arme um ihn und blieb einfach in der Kälte stehen. ~Er ist da. Er ist da. Ich hab mir unnötig Sorgen gemacht, er ist gekommen.~ Bevor sie sich von ihm löste, strich sie sich unauffällig mit der Hand durch das Gesicht und damit das Wasser aus den Augen, das hochgestiegen war. ~Ich bin so dämlich, hätte Dante doch nur die Klappe gehalten und ich hätte nichts von den 'Panthern' erfahren.~ Wie auch immer, es rückte alles in den Hintergrund, denn er war doch noch gekommen und das freute sie so sehr, dass sich ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen ausbreitete.