Sie überlegte recht lange und kurz bezweifelte Dante schon, dass sie ihm ihre Nummer geben würde. Doch dann tat sie es doch. Er schrieb sich diese auf und steckte sie ein. Bei ihren Worten kniff er belustigt die Augen zusammen und sagte dann:"Ich brauche keine Callgirls." Was sie nicht wissen konnte, war, dass er, was Handys anbetraf äußerst vorsichtig war. Er hatte seine Kontakte und ließ es immer so preparieren, dass es nicht zu orten war und alles, was er jemals abschicke würde, nicht zurückverfolgbar wäre. Außerdem hatte er für jeden Kontakt ein Handy. Das war in vielerlei Hinsichten äußerst praktscih. Momentan besaß er einige Handys. Geldprobleme brachte ihm das nicht ein. Natürlich nicht. Er schien zufrieden zu sein, denn das zeigte, dass sie ihm irgendwie vertraute. Innerlich lächelte er verschmitzt, doch das brauchte sie ja nicht äußerlich sehen zu müssen. Über die Behauptung mit den Callgirls musste er jedoch ein wenig schmunzeln. Die Tür zum Café war immer noch geöffnet und das Schild war immer noch so herumgedreht, dass "Offen" außen zu sehen war, doch es kam niemand mehr herein, denn die Öffnungszeit war vor wenigen Minuten beendt worden. Seine Kunden waren meist Stammkunnen und die wussten, wann sein Café offen hatte. Alle dachten, das er zum Personal gehörte und dadurch waren sie zu ihm meistens offener, als dass sie es gewesen wären, wenn sie wüssten, dass er der Inhaber des Cafés war. Kurz waren seine Gedanken abgeschweift und das zeigte, dass er sich in der jetzigen Gegenwart von den drei Personen keine Sorgen machte. Zugegeben, bei Blake war er noch etwas vorsichtig, denn dieser kam immer so herüber, als könnte er jede Minute in die Luft gehen. Da er aber mit Leonora beschäftigt war, schaltete Dante etwas ab und genoss die lockere Konversation mit Leslie.
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Sie zog scharf die Luft ein, alssie seine Worte vernahm. ~Was hast du gesagt?!~ Ihre Aura wurde etwas bedrohlicher und auch sie bemerkte, das Blake etwas provozierendes an sich hatte. Und das machte sie ungeheuerlich an. Ihr Puls beschleunigte sich nicht, wurde nur stark und sie konnte deutlich ihren Herzschlag spüren. Er ging dicht an sie heran, berührte sie jedoch nicht. Ein kleines gefährliches Lächeln kam auf ihrem Gesicht zustande und leise seufzend entgegnete sie:"Abenteuerlich sagst du?" Sie legte ihre Hand auf seine Brust, herausfordernd. Dann richtete sie ihren Blick genau auf ihn, starrte in seine Augen. "Das bin ich immer noch", raunte sie und kurz läuchteten ihre Augen blau auf, was einen starken Kontrast zu ihren schwarzen Haaren bildete. Sie fühlte sich so wach wie schon lange nicht mehr und es kam ihr vor, als hätte sie man aus einem Schlaf geweckt, der Monate lang angehalten hatte. Sie schien im Stillstand gelebt, verharrt zu haben und schien erst jetzt es zu bemerken. Früher wäre sie niemals Spazieren gegangen, nein sie wäre losgelaufen, weil sie ein Ziel hatte. Momentan hatte sie ja noch nicht einmal eines. Sie führte ein genauso langweiliges Leben wie alle anderen normalen Bürger New Yorks. Sie unterschied sich nicht mehr von diesen. Und das wollte sie nun wieder schleunigst ändern.
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Tony: Am liebsten wäre ich einfach sitzen geblieben. Ich hatte echt keine Lust, irgendwas zu tun. Ich hatte heute echt keine Nerven mehr, überhaupt was zu tun. Ein wunder das ich ins Café geflogen bin. So wie es aussah ließ ich mich jedoch von Blake um den Finger wickeln, ebenso war ich sichtlich überrascht wie zärtlich er mit mir umging. Ich stand verwirrt auf und sah dann noch kurz nach hinten. Kaum war ich Weg saß eine neue neben ihn. Natürlich. Heute war definitiv nicht mein Tag. Schnell zog ich mir meine Jacke etwas höher und lief dann los. Ich hatte immer wieder den Namen im Kopf. Irgendwer musste ja was von einer neuen Gang wissen, nur wer? Ich sah mich kurz um und seufzte dann leise. Man hatte mir ja nicht einmal irgendwechle Anhaltspunkte gegeben. Schnell und unauffällig Verwandelte ich mich in den Falken und flog los. Ich wollte einfach mal alle Waldhütten absuchen. Ich setzte mich auf einen Ast und lauschte. Tatsächlich hielten sich hier wohl ein paar Leute von der Gang auf. Ich musterte kurz die Typen in der kleinen Waldhütte, dann landete ich und schrieb Blake hinter einen Baum eine Nachricht. 'Hab einige von der anderen Gang gefunden. In der kleinen Waldhütte am Stadtrand. x Tony'. Ich setzte mich dann auf den Boden und wartete ungeduldig auf eine Antwort.
Sie sah zu, wie er die Nummer einsteckte. Bei ihm würde sie sich wenigstens keine Sorgen machen müssen, dass er den Zettel verschlampte. Vorhin hatte sie ein wichtiges Wort vergessen, nämlich zuverlässig. Das war er wirklich, aber sie würde es nicht noch zu der Liste hinzufügen. Er war schon selbstsicher genug. Bei seiner Antwort grinste sie etwas verschmitzt. "Natürlich nicht. Das sagen sie alle." Klang sie spöttisch? Ein wenig vielleicht. Sie nahm jedenfalls nicht an, dass Dante es ihr übel nehmen würde. Falls es ihn doch stören sollte, würde er es sicher sagen. ~Das Gespräch würde die richtige Wendung einnehmen... Aber nein, nein ich frag ihn nicht.~ Unglaublich, wie fest so eine sinnlose Frage jemanden beschäftigen konnte. Sie war jedoch nun mal neugierig, dass liess sich nicht abstreiten. "Aber... Sagen wir, es gäbe da Call-etwas. Es wären schon -girls und nicht -boys, oder?" Plötzlich war sie sich dabei nicht mehr sicher. Er hatte einen ungewöhnlich guten Einrichtungsgeschmack, achtete auf Details wie Himbeeren - das konnte auf einen Perfektionisten, aber auch auf etwas anderes hinweisen. Nicht, dass sie ein Problem mit Homosexuellen hatte, ganz im Gegenteil. Sie war nur, wie gesagt, immer noch neugierig wie eh und je.
Er senkte etwas seinen Kopf und ihm entwich ein kurzes Lachen, das aber ehrlich war. Humor hatte sie, das musste man zugeben. Und ihre Neugierde verpackte sie immer gut in diesem. Er hob wieder seinen Kopf und schaute Leslie an, wieder gefasst und mit einem kleinen Lächeln um den Mund herum. "Würde es dich denn etwa stören, wenn es Callboys wären?", fragte er nach und nahm eine Himbeere aus der Schüssel, hiel diese kurz zwsichen den Fingern und betrachtete diese, bevor er sie aß. Sie schmeckte süß und frisch. Diesmal waren es wirklich gute Beeren und diese machten den Preis, den er für diese hatte zahlen müssen, wieder wett. Dante sah wieder zu ihr und wunderte sich darüber, was für ein Zufall es doch gewesen war, sie heute anzutreffen. Heute. Er hatte damit gerechnet, dass sie auf jeden Fall dieses Café einmal betreten würde, seit Leonora es immer aufgesucht hatte. Jedoch hatte er nicht ewartet, dass es schon so früh sein würde, das hatte er nicht so kalkuliert, da er Leonora anders eingeschätzt hatte. Aber auch daraus konnte er lernen und mehr über Leonoras Verhalten herausfinden. Er war sich zudem sicher, dass diese vollkommen ihr Interesse an ihm verloren hatte und er war dankbar dafür. Zwar hätte er ihre Einladung auf ein Date nicht abgeschlagen, aber er hätte nicht dasselbe Ziel wie sie verfolgt, sondern ein ganz anderes, welches ihn weiter bringen sollte. Er hätte irgendwann seinen Nutzen draus gezogen.
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Er sollte nicht lachen, schliesslich war es nicht ihre Schuld, dass sie überhaupt auf diesen Gedanken gekommen war. "Nur, wenn du ihn mir nicht vorstellst", gab sie zurück und nahm sich ebenfalls eine Himbeere. "Also? Gibt es da etwas, das du mir sagen möchtest? Ich bin ganz Ohr", fügte sie amüsiert hinzu. Natürlich wäre es nicht schlimm, im Gegenteil. Es würde sogar beinahe besser sein, wenn sie daran zurückdachte, wie empfindlich Mike reagiert hatte, als er erfahren hatte, dass es ein männlicher weiterer Mitbewohner sein würde. Wenn sie ihm erzählte, dass sie Dante getroffen hatte - wer wusste, wie er reagieren würde. ~Mike, Mike, Mike. Ist es gut, dass ich ständig an ihn denke? Ich glaube nicht, das kann nicht gesund sein.~ Dennoch wurde ihr jedes Mal, wenn sie es tat, warm ums Herz und sie wollte aus dem einfachen Grund nicht damit aufhören, an ihn zu denken, weil sie es liebte, an ihn zu denken. ~Nein, eindeutig nicht gesund.~ Sie konnte spüren, wie ihre Wangen vermutlich einen leichten rosa Touch annahmen. Wahrscheinlich dachte Dante jetzt irgendetwas Falsches von ihr, aber bei diesem Mal war es ihr schlichtweg egal. ~Wir sollten das Thema wechseln.~ Es gab da noch etwas, das sie interessierte, was zwar auch wieder nicht das leichteste Gesprächsthema war. Aber davon schien sie sich für heute sowieso verabschieden zu können. "Wieso hast du mir damals geholfen? Ich kann kaum glauben, dass du keine Hintergedanken hattest. Ich meine, Hintergedanken. Wir sind in New York, hier hat jeder Hintergedanken." Sie sprach nicht davon, dass sie auch einige Dinge für ihn erledigt hatte. Das wusste sie schliesslich. Nein, sie sprach die anderen Hintergedanken an. Er würde schon wissen, was sie meinte. Direkter würde sie jedenfalls nicht werden, sie waren immer noch in einem öffentlichen Café, auch wenn es seines war.
Und schwupps - schon schien sich Leonora sichtlich angegriffen zu fühlen und zeigte mir das auch direkt mittels eines verärgerten, selbstsicheren Blickes. Da war sie wieder, die unerschütterliche, energiegeladene Leonora, die er in letzter Zeit so selten zu Gesicht bekommen hatte. Genau diese wollte er aber weiter sehen. Wie hatte er nur die Zeit vergessen können, in der sie gemeinsam so viel Spaß gehabt hatten? Ein bekennendes Grinsen schlich sich auf seine Gesichtszüge und er verschränkte die Arme vor der muskulösen Brust. "Wenn du das immer noch bist, dann schlag was anderes vor, als spazieren gehen.." Leonora brachte ihn auf andere Gedanken. Er hatte die anderen Personen im Café bereits vollkommen ausgeblendet und er wusste noch nicht so ganz, ob das gut war. Doch für den Moment fand er es gut, denn er merkte, dass jetzt endlich wieder die Zeit anfing, in denen er mit Leonora Spaß haben würde.
Ihre Worte kränkten ihn nicht, doch mit sowas hätte er nun gar nicht gerechnet. Sein Lächeln wirkte nun nicht mehr ganz so freundlich, als er sagte:"Ich hatte nur vor, dir zu helfen. Schließlich hattest du kein Dach über dem Kopf." Er lehnte sich wieder zurück, beachtete die andern beiden gar nicht mehr. "Ob du keine Hintergedanken hattest,kann ich jedoch nicht versichern", sagte er verschmitzt. "Ein Mädchen hätte doch niemals zugesagt, bei einem fremden Mann zu übernachten, wenn sie keine Hintergedanken gehabt hätte." Obwohl sie beide einen scherzhaften Ton hatten, meinten sie die grundelgenden Sachen ernst. Während er noch lächelte, trat in seinen Augen ein ernster und kalter Blick hervor. Er war die Ruhe selbst, innerlich sowie äußerlich, bildete mit dem Schneesturm außerhalb einen Kontrast, den nur er sehen konnte. Es waren bloß Behauptungen, die sie von sich gab. Obwohl sie anscheinend jedes Thema ansprach und vor nicht sehr viel zurückscheute, kam es ihm immer noch so vor, als zügele sie sich jetzt schon. Er fragte sich, ob er überhaupt wissen wollte, was in ihrem Kopf vor sich herging. Dante strich über seine schwarze Weste, die jeder Kellner in seinem Café anziehen musste.
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Sie schnaubte belustigt und sagte dann gespielt gekränkt:"Ich kenne noch einen Barkeeper in einem Club, mit dem ich eine Rechnung noch offen habe. Vielleicht gehe ich dort lieber hin und werde sie begleichen." In der Tat hatte dieser sie einmal ziemlich derb angemacht, als sie dessen Club war. Der Schlag in dessen Gesicht hatte ihr nie wirklich ein Gefühl der Zufriedenheit verschafft, sondern sie bloßspüren lassen, dass sie der Meinung war, ihm noch mehr Schmerzen zu bereiten. Nun fühlte sie, wie der Zeitpunkt gekommen war und sie es ihm wirklich heimzahlen wollte, diesem aufrdinglichen Mistkerl. "Ich muss jedoch zuerst zur Grand Central Station." Sie lächelte und wandte sich ab, ging auf den Tisch von Dant und Leslie zu. "Ich verlasse euch beide dann mal", sagte sie in bester Laune.Sie zog ihren Mantel an, kramte Geld aus der Geldbörse und legte es auf den Tisch. "Ich bezahle für dich, Leslie.Den rest kannst du behalten, Dante." Sie richtete den Kragen und wandte sich dann noch einmal an Leslie:"Warte nicht auf mich. Und tut mir Leid, dass ich dich verlasse, doch du scheinst in bester Gesellschaft zu sein." Sie lächelte beiden zu undverließ das Café. Sie lief ddas Schaufenster entlang, wo sie Blake entdeckte, sie grinste ihm zu, schaute sich um und verwandelte sich dann in eine Motte, flog ihrem Ziel entgegen.
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War keine Antwort auch eine Antwort? ~Ich denke eher nicht. Aber darauf zurückkommen werd ich auch nicht, er scheint ja sogar sensibel sein zu können.~ Etwas neues. Sicher, fast jeder war im Grunde genommen irgendwo tief in sich drinnen sensibel, aber sie nahm ihm nicht ab, dass er einfach vergessen hatte, zu antworten. Aber das war schon okay, wenn er nicht weiter darüber reden wollte, schon gut. Wahrscheinlich hätte sie selbst das Gespräch schon lange abgeblockt. ~Hätte ich? Ich weiss es nicht, es kommt so wenig von ihm aus... Vielleicht nerve ich ihn, ich sollte langsam verschwinden.~ Dennoch wollte sie es nicht, auch wenn es vermutlich besser gewesen wäre. "Du hattest nur vor, zu helfen", wiederholte sie. "Genau. Weil du jedem daherkommenden Menschen Hilfe anbietest und ihn in deine Wohnung lässt... Ich bitte dich." Sie schüttelte ungläubig den Kopf. So sozial war er nicht, auch wenn er vielleicht gerne dieser Typ Mensch wäre. Der zweite, wichtigere Punkt, in dem sie sich auch zu hundert Prozent sicher war: Dante war ein Kontrollfreak, und er liess nicht einfach fremde Leute in seine Wohnung, weil er ein guter Mensch war. Das konnte er ihr nicht verkaufen, nicht ernsthaft. Und er glaubte, sie nahm diese Antwort so hin? "Komm schon, sei ehrlich." Bis jetzt war sie das schliesslich auch gewesen, und Dinge unauffällig zu umgehen war etwas anderes, als sich herauszureden.
Er hob eine Augenbraue an. Warum wollte sie das so dringend wissen? Er holte tief Luft und bekam wieder den entspannten Ausdruck. "Wenn du wissen willst, ob ich damals mit dir geschlafen hätte, dann lautet die Antwort: Nein." Er würde nicht weiter darüber reden, es sei denn, Leslie würde einen neuen Gesichtspunkt einwerfen. "Vielleicht sollte ich erwähnen, dass du momentan die einzig lebende Person bist, die weiß, wo ich wohne." Er sagte es beiläufig, wie wenn nach dem morgigen Wetter fragen würde. Doch es war klar, dass es eine indireke Drohung war. Er wollte nur klarstellen, dass wenn er in Zukunft Probleme bekommen sollte, die in seiner Wohnung ablaufen würden, dann wüsste er, an wen er sich zu wenden haben musste. "Willst du nicht deinen Tee trinken? Er wird sonst kalt", sagte er wieder freundlich. Ihr sollte klar werden, dass er nicht nur der charmante und nette Engländer war, sondern auch seine anderen Seiten hatte. Wenn sie sich wirklich mit ihm anfreunden wollte, dann sollte sie ihm vertrauen... und er ihr. Doch leider misstraute er ihr noch sehr stark.
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Seine Antwort überraschte sie dermassen, dass sie erst einmal einige Sekunden brauchte, um zu verstehen, was er meinte. "Was?!", fragte sie entgeistert. "Davon spreche ich doch nicht!" Tatsächlich hatte sie das schon lange hinter sich gelassen. Die Situation gerade war so absurd, dass sie nicht wusste, ob sie lachen oder betrübt sein sollte, dass er sie missverstanden hatte. "Ich habe nicht das gemeint, sondern deine Gründe, wieso du mir geholfen hast", murmelte sie, ungewiss, ob sie diese Diskussion noch weiter führen wollte oder nicht. Langsam schien sowohl seine als auch ihre gute Laune zu verschwinden. ~Und ich habe das Gefühl, dass ich nicht in seiner Nähe sein sollte, wenn er wirklich wütend wird. Unberechenbar. Habe ich das schon hinzugefügt?~ Sie wusste auch nicht, ob sie sich jetzt für ... was auch immer entschuldigen sollte. Vielleicht würde sie sich dann besser fühlen, also entschied sie sich, es zu tun. "Es tut mir leid, ich wollte nicht..." Dass wir an einen solchen unangenehmen Punkt landen mussten, vielleicht? Er redete einfach an ihr vorbei, sagte, sie solle ihren Tee trinken, was vermutlich besser so war. "Ja", sagte sie leise und nahm gehorsam die Tasse in die Hände, zögerte aber noch, davon zu trinken. Ihr Abend war so schön gewesen, locker und witzig - bis sie einmal mehr bewiesen hatte, dass sie auch wirklich alles zerstören konnte, was eine gemütliche Atmosphäre ausmachte. Hatte sie sich wirklich so undeutlich ausgedrückt? In Zukunft sollte sie vielleicht mehr darauf achten, was sie sagte. ~Noch mehr...~
Scheinbar war es wirklich ziemlich mühselig für sie durch den Matsch hier zu marschieren, denn sie willigte ein. Klar, man hätte es ausgehalten und schon irgendwie hinkriegen können, aber auf meinem Rücken war es wohl definitiv 'entspannender'. Konnte ich ja irgendwie nachvollziehen. Wäre ich ein Mädchen hätte ich auch gerne darauf bestanden durch die Gegend getragen zu werden. Das sollte jetzt allerdings nicht heißen, dass ich gerne ein Mädchen wäre oder so - um Gottes Willen. Mit meinem Geschlecht war ich zufrieden, um das mal kurz klar zu stellen. Ich nahm Phelia also Huckepack - wie nett und zuvorkommend ich heute doch war - und setzte mich dann auch schon in Bewegung, sobald sie ihre Arme um meinen Hals gelegt hatte. Auf ihr 'Danke' hin schmunzelte ich leicht vor mich und erwiderte nur ein 'Kein Ding'. Sie war jedenfalls ziemlich leicht, es war nicht anstrengend sie zu tragen. Nur war das mit dem Boden wirklich ein kleines Problem, denn teilweise war es hier sogar leicht gefroren, was man so im Dunkeln nicht mal richtig sehen konnte. Alles lief jedoch ziemlich problemlos bis zu dem Moment, an dem ich auf so eine Stelle trat und minimaal das Gleichgewicht verlor. Wäre ich alleine, hätte ich mich vielleicht noch ausbalancieren können, aber so war das leider nicht mehr möglich und das war auch der Grund dafür, warum wir kurz darauf im Schnee landeten. Ich musste ein Grinsen unterdrücken, nachdem der Überraschungsmoment vorbei war und wandte mich leicht in Phelias Richtung: "Sorry, aber ich hab dich gewarnt. Alles klar?"
Er nham sich wieder eine Himbeere und sagte ruhig:"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Der einzige, dersich hier entschuldigen muss, bin ich, weil ich dich missverstanden habe." Er schaute ihr kurz in die Augen. "Verzeih mir." Dante führte die Beere zu seinem Mund und im nächsten Moment konnte er die Süße schmecken, die sich in seinem Mund verbreitete. Er bemerkte, dass sie nicht mehr ganz so gelassen war. "Mach dir nicht so viele Gedanken darüber. Wir sind doch Freunde oder? Da können wir alles ansprechen." ~Die Frage ist nur,ob wir auch auf alles antworten werden.~ Der Schneesturm wurde immer stärker und Dante begann sich um Leslie zu Sorgen. Würde sie sicher Heim kommen? Ansonsten würde er sie begleiten. Nicht, dass er glaubte, dass sie sich nicht wehren konnte, falls jemand sie belästigen sollte,doch er würde sich schlichtweg wohler fühlen. Die Wohnung war ja auch nicht allzu entfernt undso würde ihm das keine Umstände einbringen. Er hatte eine Ahnung, was heute Abend noch geschehen könnte und falls dies eintreffen sollte, so würde er eine Woche lang warten um die Lage zu sondieren.Wohl eher war das eine Probelaufzeit, die er stellte.
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Sie würden jetzt nicht darüber streiten, wer sich zu entschuldigen hatte. Das war nämlich durch und durch bescheuert. Ehe sie seinen Blick ehrlich erwidern konnte, nahm sie endlich einen Schluck Tee. Zum Glück war er noch warm genug. "Lass uns tun, als hätte ich es nie angesprochen, okay?" Fast schon behutsam griff sie ebenfalls in die Schale mit Himbeeren und nahm sich eine, liess sie zwischen den Fingern hin und her rollen, ehe sie sie ass. ~Alles ansprechen? Ich habe nicht das Gefühl. Aber das macht nichts, denke ich, ich weiss jetzt, woran ich bei dir bin. Meistens jedenfalls.~ Leslie folgte seinem Blick nach draussen. Mittlerweile tobte ein halber Schneesturm, und sie war sich nicht im Klaren, ob sie sich darüber freute oder es lieber nicht tun sollte. Das lag daran, dass sie sich im Generellen darüber freute, wenn sie in ihrer Wohnung gewesen wäre. Das tat sie aber nicht, und sie zog nachdenklich die Brauen zusammen. Vielleicht war es besser, wenn sie langsam ging. Für heute hatte sie wirklich viel mit ihm gesprochen, mehr als erwartet. Wahrscheinlich mehr, als sie an all ihren Treffen zusammengezählt gesprochen hatten. "Ich glaube, ich sollte gehen. Bevor wir noch eingeschneit werden", sagte sie und lächelte sanft. Auch wenn sie hier im Ernstfall wahrscheinlich bessere Überlebenschancen hatte - auch nur als Mensch, als Tier brauchte sie einen weitaus kleineren Magen zu füllen - wollte sie lieber nach Hause. Ihr war bewusst, dass sie Mike und das Schlafen in seinen Armen wahrscheinlich knicken konnte. Die Sache war von Anfang an unsicher gewesen und der Schneesturm half auch nicht dabei. Sie trank ihren Tee aus und stand auf, um ihre Jacke anzuziehen. ~Ich werde bestimmt demnächst wieder vorbeikommen. Und sonst hat er ja meine Nummer.~ Wobei sie sich mittlerweile nicht mehr sicher war, ob es eine gute Idee gewesen war, ihm diese zu geben. ~Vertrauen.~ Leslie schloss einen Moment die Augen, und als sie sie wieder öffnete, hatte sie wieder ein leichtes Lächeln auf den Lippen. "Bekomme ich von meinem neuen Freund eine Umarmung zur Verabschiedung?", wollte sie scherzhaft wissen und war froh darüber, dass sie heute Abend doch im Guten auseinander gingen.
Joa, konnte man sich echt gut dran gewöhnen, außer vielleicht, dass einem der leichte Schneefall oder was auch immer das darstellen sollte, einem immer noch direkt ins Gesicht flog und sowas hasste ich. An sich war Winter nicht meins, aber das hatte ich wahrscheinlich schon tausendmal erwähnt. Und dann kam dieser fucking unerwartete Moment. Asher war wohl auf eine etwas glattere Stelle getreten und ausgerutscht, worauf ich samt dem Kerl hinflog und in diesem ekelhaften Schnee landete. Mit beiden Händen in dem kalten Zeug stützte ich mich ab um mich kurz darauf wieder auf meine Beine zu stellen. "Jaja... alles gut. Aber meine Hose hat ein wenig abbekommen." Ein wenig war gut. Der ganze Stoff war mit dem Matsch-Schneegedöns bestückt und es sorgte nicht gerade für angenehme Abkühlung, die ich gerne im Sommer bei über dreißig Grad gehabt hätte. Nein, stattdessen mussten meine dünnen Beinchen erfrieren. Oh man ehy. "Das beste wäre, wenn wir die restlichen Schritte noch laufen. Bringt eh nicht mehr viel wenn wir uns noch mal hinlegen.", sagte ich lächelnd und wies auf die Umrisse der Halle. Genau da wollte ich jetzt rein, mir die Hose vom Leib reißen und diese Schuhe ausziehen. Keine Lust auf eine fette Erkältung. Konnte, wollte und durfte ich mir nicht leisten. Obwohl es vielleicht doch relativ angenehm im Bett werden könnte. Aber ne, wenn man da nur Tee und Zwieback trinken und Essen musste, Hmpf. Dann wohl eher auf zum großen Gebäude. Zusammen machten Asher und ich uns also auf den Weg dahin, ich öffnete die Tür und ließ ihn ebenfalls eintreten. War hier eigentlich noch jemand, oder waren die bereits alle abhanden gekommen? Nja, auf jedenfall zog ich die Jacke aus, die ich auf den Tisch legte, sowie die Hose, von der ich mich trennte. Die Schuhe hatte ich davor schon ausgezogen und draußen stehen lassen. Die würden erstmal draußen bleiben und meinetwegen zu Eisklötzen gefrieren, is' mir egal. [Keine Arbeit is'mir egal - ich hätte vielleicht nicht DSDS schauen sollen xD] "Ich geh dann mal in mein Zimmer", murmelte ich und lief mit meinen Sachen über den Armen Richtung besagten Raum. Zwar war es nicht unangenehm vor einem halbnackt - wie man es denn nennen wollte - zu stehen, den man schon eine Weile kannte. Aber es wäre echt nicht so praktisch, besonders wenn einige Kerle... nun ja, egal. Dort angekommen landete meine Hose gleich mal auf der Heizung, die ich erst wieder anstellen musste da das letzte mal, dass ich mich hier befunden hatte, schon ein Weilchen her war und sie nicht die ganze Zeit laufen musste. Wie Umweltfreundlich von dir, Phe. Einfach nur noch ins Bett und fertig aus.
"Inspiration exists, but it has to find you working." - Pablo Picasso