Oh das ist aber cool, wenn der so nah ist. :) Ich weiss gar nicht, ob wir in der Schweiz einen haben, der auch für Erwachsene Spass macht… war bisher nur im Europapark 2x, aber habs auch echt gefeiert. XD Ich seh schon, nicht so toll. Ist halt immer Scheisse, wenn anstrengende Menschen zur Familie gehören. <.< Und das mit deiner Schwester ist ja auch ultra beschissen, ein halbes Jahr für eine Überweisung geht ja gar nicht! Vor allem weils sie im Alltag so einschränkt und sicher auch mit Arbeit etc. mega schwierig ist. Hoff ich mal für euch, dass es ihr nächste Woche gut geht.. .-. _____________
Eigentlich hätten sein offensichtliches Grinsen und die fehlende Antwort sie wohl ein bisschen wachsam stimmen sollen. Taten sie aber nicht und Faye sah das Thema als beendet, konzentrierte sich lieber weiter auf die Fotos und Ryatts Kommentar dazu. „Ach… ich überlegs mir. Vielleicht präsentiere ich dir lieber nur das Endprodukt, ist eine schönere Überraschung“, meinte sie grinsend. Dafür müsste sie erstmal überhaupt ein Album gestalten und das konnte sie eh noch nicht mit nur fünf bis zehn Bildern. War also kein Vorhaben für heute Abend, im Gegensatz zum Aufräumen und Duschen, das ihnen beiden noch bevorstand und ihm wenig überraschend ebenfalls zusagte. Sie wollte gerade noch etwas dazu sagen, als Ryatt eher unerwartet plötzlich wieder näher kam und sie automatisch ganz an die Theke zurückwich, ihn dabei fragend und etwas irritiert anschaute. Erst recht dank seiner Worte, die sie doch für ein paar Sekunden dezent verwirrten - bis sie die Schüssel in seiner Hand sah und gleich darauf ein letztes Mal mit Mehl getauft wurde. Okay - das hatte sie definitiv nicht erwartet. Sie war sich solche Gegner nicht wirklich gewohnt - Victor beispielsweise hätte an diesem Punkt definitiv die Wogen geglättet und ein Unentschieden walten lassen. Gut möglich, dass er die Mehlschlacht bis hierher mitgemacht hätte, aber die Schlüssel über ihrem Kopf gekippt… das war eindeutig eine andere Liga, als das für sie üblich war, weshalb sie so überrascht reagierte. War eben nicht die Tat des Mannes, mit dem sie normalerweise in der Küche stand und der einen Grossteil seiner Gedanken damit beschäftigte, sie zu vergöttern und auf sie aufzupassen. Das war einer der grossen Unterschiede zwischen Ryatt und Victor. Letzterer würde niemals riskieren, dass sie seinetwegen ohne ihn hustend am Boden sass - auch wenn das alles Spass war und sie dabei noch immer grinste, wie das jetzt gerade der Fall war. Sie hatte sich instinktiv unter der Attacke geduckt und als dadurch noch mehr Mehl von ihrem Kopf geriselt war, das sie sehr geschickt einatmen konnte, hatte sie sich kurzerhand auf den Boden sinken lassen, wo sie erstmal mit Husten und Mehl aus den nicht mehr ganz so frischen Haaren schütteln beschäftigt war. „Ryatt..!“, gab sie entrüstet zwischen zweimal Husten von sich, aber selbst sie konnte sich schlecht ernstnehmen, während sie hier vermeintlich besiegt in der weissen Staubwolke sass. Schade nur für ihren Gegner, dass er jetzt quasi entwaffnet war und sie direkt neben dem Schrank mit den Kartoffeln sass. Wahrscheinlich hätte sie es gut sein lassen, wenn die Ausgangslage nicht so verlockend gewesen wäre, aber in dieser Position brauchte sie sich quasi nur nach links zu drehen, den nächsten Schrank zu öffnen, sich zwei Kartoffeln von der Ablage zu schnappen und diese im Anschluss in Ryatts Richtung zu pfeffern. Sie zielte nicht wirklich genau, da sie noch immer gegen den Staub in ihren Augen ankämpfte und blinzelte - eher nur so ungefähr, irgendwo auf seinen Oberkörper. Aber sie blieb auch erstmal auf dem Boden knien, für den Fall, dass die zwei Kartoffeln nicht ausreichten oder sie ihn gar nicht traf.
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Zur Hälfte ist der hier auch ein Kinderpark, aber hat genug coole Sachen um auch als junger Erwachsener noch genug Spaß zu haben. :D In den Europapark würden wir jetzt gern als nächstes - angefixt. XD Leider, ja. Viele hab ich davon zwar nicht in der Family, aber mir reichts ehrlich gesagt auch so. x'D Arbeiten kann sie eigentlich gar nicht mehr, körperliche Belastung machts direkt schlimmer. Die Ärzte wollten ihr halt lange einfach nur Depressionen andichten... die hat sie im Grunde jetzt im Nachhinein deswegen auch noch gekriegt, wirklich supertoll. ^^" ____________
Ich mochte Überraschungen gerne, aber ob das auch für ein Fotoalbum galt? Es war schwer zu leugnen, dass ich schon viel Unruhe in Fayes Leben gestiftet hatte - streng genommen war ich gerade ja schon wieder dabei, aber kneifen wir mal schön weiterhin gemeinsam alle Augen zu. Es wäre nicht extrem weit hergeholt, wenn sie hier und da vielleicht einen trockenen Spruch zu einem der Fotos schrieb, der ein unterschwelliger Seitenhieb war. In guten Zeiten würde ich darüber lachen, mir in schlechten aber den Kopf darüber zerbrechen. "Ich bin gespannt.", war schlussendlich mein einziger Kommentar dazu. Zu viel mehr war auch gar keine Zeit, es gab schließlich noch ein Gefecht zu gewinnen. Oder auf jeden Fall zu beenden. Es tat mir schon ein kleines bisschen leid, dass Faye wegen meiner letzten Attacke nun doch ziemlich husten musste. Dennoch brauchte ich mich scheinbar nicht vor ernsthafter Ermahnung oder gar Streit zu fürchten, weil die junge Frau das Grinsen trotz der für sie misslichen Lage auf den Lippen behielt. Was unter Umständen vielleicht daran lag, dass ich ihr jetzt relativ schutzlos ausgeliefert war. Aber hey, ich musste ihr auch irgendwie eine Chance geben sich zu rächen, sonst wäre das lustige Spiel schon vorbei. "Du darfst meinen Namen nicht so sagen. Ich mag das.", wies ich die zierliche Brünette feixend darauf hin, dass sie sich damit bis zu einem gewissen Grad ins eigene Bein schoss. Auch wenn sie dabei hustete, es machte nicht wirklich einen Unterschied. Selbst die Army hatte den kleinen Troublemaker nicht restlos aus mir raus gekehrt und der fühlte sich dadurch einfach ein bisschen zu sehr bestätigt in seinem Tun. Allerdings wurde ich jetzt tatsächlich mit fliegenden Erdknollen konfrontiert. Die erste konnte ich fangen, weil sie glücklicherweise entsprechend passend flog, aber die zweite traf mich relativ mittig am Oberkörper auf Höhe der oberen Bauchmuskeln. "Oooouuch.", gab ich mich langgezogen gespielt getroffen und hielt mir mit der freien Hand die Stelle, an der die Kartoffel abgeprallt war. Der Abstand zwischen den zwei Wurfgeschossen war einfach zu kurz gewesen, um auch das zweite noch abzufangen. Meine erste Intention war, die Kartoffel in meiner Hand zurückzuwerfen, aber Faye saß noch immer am Boden und mein weiches Herz zögerte. Obwohl sie weiterhin an der Kartoffel-Quelle ausharrte, wirkte sie durch ihre Position wie ein zu leichtes Opfer. "Ergibst du dich freiwillig oder muss ich dich zwingen?", fragte ich also breit grinsend nach, ob sie tatsächlich gedachte dieses Spiel bis zum Ende durchzuziehen und drehte dabei abwägend die Kartoffel in meiner Hand. Mein funkelnder, angestachelter Blick ruhte mit leicht schiefgelegtem Kopf auf ihrem Gesicht, um vielleicht nachfolgende Attacken möglichst frühzeitig erkennen zu können.
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Dann ist ja gut. xD Da will ich auch wieder hin, habs eigentlich meinen Geschwistern letztes Jahr schon versprochen aber hat sich dann nie ergeben... Vielleicht schaffen wirs ja dieses Jahr mal.^^ Boah ne, das ist ja echt beschissen..! Geht das denn voraussichtlich wieder weg oder weiss man das nicht so genau? ________________
Faye klopfte ihre Hände aus und wischte sie an ihrem ebenfalls dezent weiss panierten Pulli ab, damit sie sich im Anschluss zumindest ein bisschen pro forma mit dem Handrücken das Mehl aus dem Gesicht und den Augen wischen konnte. Sie blickte zu ihm hoch und zog eine Augenbraue Richtung Haaransatz, als er sie auf seine kleine Vorliebe betreffend seiner Ansprache hinwies. "Ach ja? Kleiner Flegel du", meinte sie, wobei ihre Mundwinkel jedoch schon wieder belustigt zuckten und ihre Ernsthaftigkeit untergruben. "Gibt es sonst noch was, das dich zu Mehlattacken und ähnlichem anstachelt und das ich besser früher gewusst hätte?", fragte sie, war dabei jedoch schon wieder mit dem Mehl in ihrem Gesicht, und später mit den Kartoffeln beschäftigt. Scheinbar landete sie dabei wider Erwarten sogar einen Treffer, was sie schadenfreudig grinsen liess. Bis Ryatt mit der abgefangenen Kartoffel zu drohen begann zumindest. Das wiederum beförderte ihr etwas ungläubiges Grinsen zurück aufs Programm und sie blinzelte ihn an, als würde er sie damit offensichtlich nur verarschen wollen. "Du... mich. Bist du sicher?", fragte sie trocken, streckte dabei die Hand nochmal in den weiterhin geöffneten Schrank, um die Schüssel mit den verbliebenen sieben Kartoffeln herauszuholen und diese gleich im Anschluss in die Arme zu schliessen. Dabei kämpfte sie sich auch endlich zurück auf die Beine, hielt Ryatts Blick dabei aber die ganze Zeit fest, um nicht zu verpassen, falls er tatsächlich plötzlich zur nächsten Offensive ansetzte. "Also ich ergebe mich schonmal ganz bestimmt gar nicht -", stellte sie klar, wurde in ihrer Ansprache aber von der Eieruhr unterbrochen, die die nächste Runde Plätzchen vor dem Schwarzwerden bewahren wollte. "Timeout", gab Faye bekannt, stellte dabei bereits die Kartoffeln beiseite, wobei sie Ryatt einen warnenden Blick zuwarf, damit er gar nicht erst auf die Idee kam, die Kekspause zu seinen Gunsten auszunutzen. Sie schaltete das Klingeln ab und ging zum Ofen, holte die heissen Butterkekse heraus und brachte sie zum Tisch, wo bereits das andere Blech am Auskühlen war. Nachdem dessen Ladung auf ein Backgitter transferiert war, fanden die restlichen rohen Kekse, die bisher aus Platzmangel noch hatten warten müssen, den Weg auf das nun freie Blech und wurden von Faye in den Backofen geschoben. Nachdem auch der Wecker ein letztes Mal gestellt war, wanderten ihre Augen zurück zu ihrem unruhestiftenden Besucher, der seine Niederlage ja scheinbar noch nicht akzeptieren wollte. Offensichtlich leider genauso wenig wie sie, dabei war sie im Normalfall nichtmal ein besonders ehrgeiziger Mensch. Das lag definitiv nur an ihm und seiner Art, sie hier zum Chaos anzustiften. Normalerweise warf sie ja auch keine Gäste mit Mehl oder Puderzucker ab. Weil normalerweise auch keine Gäste ihr Keksteig ins Gesicht schmierten.
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Ich drücke die Däumchen. :D Naja es könnte schon weggehen bzw. durch die richtigen Medikamente auf jeden Fall stark eingedämmt werden, wenn man sie halt endlich mal entsprechend behandeln würde... mal gucken, wann sie jetzt da im Krankenhaus endlich den Platz kriegt. -.- Um noch ein paar erfreuliche Nachrichten einzustreuen - ich hab jetzt eeeeendlich Noice-Cancelling-Kopfhörer, die meinen chronischen Krachmacher von Freund dezent gut ausblenden. x'D Deswegen konnte ich in Ruhe das Banner-Machen im Grafikprogramm ausprobieren. Leider muss ich die Bilder trotz der einwandfreien Original-Qualität so weit runterskalieren wegen der Größe, dass wieder alles wunderbar unscharf wird. I am still cry. :') XD ____________
Flegel. Ich musste bei dieser Betitelung unweigerlich etwas in mich hineinlachen. Zwar hatte ich sicherlich nichts gegen unartige Spitznamen, aber der hier gehörte wohl nicht zu meinen Favoriten. Sollte sie lieber bei meinem Namen bleiben. "Klar... aber wenn ichs dir sage, verpass' ich zukünftig ja den ganzen Spaß.", erwiderte ich mit einem Augenbrauenzucken. Auch unabhängig davon, dass ich nicht wollte, dass Faye Situationen wie diese hier zukünftig nicht mehr auf den Plan rief, wäre die Liste wahrscheinlich sowieso viel zu lang, als dass sie sich alles darauf merken könnte. Im richtigen - oder falschen - Moment konnte bei mir sowieso schon ein winziger Funke in welcher Form auch immer ausreichen. Sowohl für spielerische, als auch für ernsthafte Auseinandersetzungen. Wenn ich Lust dazu hatte, passierte es. "Und wie sicher ich mir bin.", gab ich mich weiterhin absolut optimistisch mit der einsamen Kartoffel in der Hand. Beobachtete die junge Frau anschließend dabei, wie sie sich wieder zu einer mehr oder weniger ebenbürtigen Gegnerin machte und warf dabei zweimal locker aus dem Handgelenk die Knolle nach oben, nur um sie jeweils gleich wieder aufzufangen. Mit einer Kapitulation ihrerseits schien ich nicht rechnen zu können, was das Funkeln in meinen Augen nur noch deutlicher zum Vorschein brachte. Ich hielt mich mit einem Nicken ganz brav an die kurze Spielunterbrechung, weil wir uns schließlich Mühe mit den Keksen gegeben hatten und ich nicht wollte, dass sie oder gar Faye selbst den Boden küssten. Ich wollte ihr schließlich nicht weh tun, sondern sie nur ein bisschen an ihre Grenzen treiben. "Also schön - ich hab dich gewarnt.", gab ich übertrieben bedauernd noch ein paar letzte Worte zu dem ab, was jetzt folgte. Ich löste mich schnell aus meiner vermeintlich ruhigen Position und bewarf Faye schon während meiner ersten beiden Schritt in ihre Richtung mit der unschuldigen Kartoffel. Der Treffer landete auf Rippenhöhe, aber ich hatte mich mit dem Schwung beim Werfen bewusst zurückgehalten. Es dauerte kaum zehn Sekunden, bis ich durch den Kartoffelhagel lachend zu ihr aufgeschlossen hatte. Natürlich nicht, ohne dabei den einen oder anderen Treffer einstecken zu müssen, aber es handelte sich ja glücklicherweise nur um Gemüse. Ich hielt Faye fest und umgriff kurz darauf ihre Oberschenkel, um sie mir über die Schulter zu werfen. Eine der übrigen Kartoffeln fiel dabei aus der Schüssel, welche die Brünette wacker festhielt. "Stell das Ding ab, sonst geht die Schüssel mit dir baden.", säuselte ich förmlich vor mich hin, als ich mich wieder in Bewegung setzte. Machte entsprechend meiner Worte bewusst ein paar Schritte am Küchentisch vorbei, damit Faye eine entsprechende Möglichkeit bekam, die vielleicht verbleibenden Kartoffeln noch zu retten - ich hatte nicht in die Schüssel geguckt und ihre Würfe vorher auch nicht mitgezählt, weil ich zumindest ansatzweise auszuweichen versucht hatte. Wenn keine mehr drin waren, hatte sie jetzt leider ein sehr gutes Utensil, um mich zu vermöbeln. Meine Füße trugen mich in gelassenem Tempo aus der Küche in Richtung Badezimmer, das ich kurz darauf mit meinem menschlichen Gepäck auf der Schulter erreichte. "Noch irgendwelche letzten Worte, bevor ich dich mit der Dusche der Niederlage strafe?", grinste ich und klopfte dabei leicht auf Fayes Oberschenkel-Rückseite, ohne den Griff mit beiden Armen um ihre Beine merklich zu lockern. Dass sie mir runterfiel wollte ich schließlich nicht riskieren und sie hatte ja sowieso duschen wollen. Vielleicht nicht mit Klamotten, weil ich dabei anwesend war, aber man konnte eben nicht alles haben, wenn man sich so aufmüpfig verhielt wie sie.
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Danke gleichfalls.^^ Ach, jetzt muss sie da auch nochmal warten..? Das ist halt echt ätzend...🤦🏽♀️ Und yay, ein Hoch auf Noice Cancelling, das feier ich persönlich ja auch ordentlich. xD Und das Banner ist echt hübsch geworden. :3 Die Qualität passt schon, kann man hier halt nicht anders und meine Bilder sind ebenfalls seit eh und je unscharf, damit musstest du dich ja auch abfinden. x'D Mein Bildschirm ist klein genug, dass das alles schon irgendwie scharf wirkt. xD ______________
Naja, nicht zwingend - sie wäre dann einfach besser auf seine Reaktionen vorbereitet, weil sie schon wüsste, dass sie ihn mit gewissen Aussagen, Worten oder Tonlagen triggern könnte. Aber scheinbar wollte Ryatt das lieber vermeiden und behielt entsprechende Tipps für sich, was die Brünette mit einem mal wieder eher wenig ernsten Augenrollen quittierte. "Na dann behalt doch deine Geheimnisse, kleiner Schneemann", meinte sie, fand sich mit diesem nicht ganz zufriedenstellenden Ausgang des Gesprächs ab und kümmerte sich stattdessen um die Kekse. Viel Zeit blieb ihr nicht, als das getan war, denn Ryatt setzte sehr plötzlich zum Angriff mit seiner einsamen Kartoffel an, kaum war die Uhr wieder gestellt. Der Treffer tat nicht wirklich weh, aber verlangte selbstverständlich umgehend nach Vergeltung, weshalb sie mit der restlichen Munition in seine Richtung feuerte. Zum Glück gingen die Kartoffeln nicht kaputt von der etwas unsanften Behandlung, das wäre sonst wirklich schade. Schade war aber auch, dass Ryatt sich wenig bis gar nicht von der Gegenwehr beirren liess und einen ganz andere Plan zu verfolgen schien. Wie er ihr bewies, als er bei ihr angekommen war und sie sich kurzerhand über die Schulter warf, was Faye mit einem erschrockenen Laut quittierte. Das war schon wieder einer dieser Angriffe, die sie ganz bestimmt nicht in dieser Art erwartet hätte - entsprechend überfordert hing sie nun zappelnd hier oben fest. "Das ist unfair!!", begann sie sofort zu protestieren, weil er sie gerade erfolgreich jeglicher Möglichkeit beraubt hatte, mit den Kartoffeln noch was gegen ihn auszurichten. Sie liess die Schüssel mit der einen verbliebenen, einsamen Kartoffel also tatsächlich auf dem Küchentisch stehen, als ihr Weg daran vorbeiführte, konnte sich folglich voll und ganz auf die ziemlich klägliche Gegenwehr konzentrieren, die aber wenig dagegen auszurichten vermochte, dass Ryatt sie tatsächlich bis ins Badezimmer schleppte. Mittlerweile war sie auch soweit, dass sie seine Drohung mit der bevorstehenden Dusche ernst nahm und tatsächlich befürchtete, sich gleich unter einem kalten Wasserstrahl wiederzufinden. Was auch der Grund dafür war, dass ihre Fäuste umso vehementer gegen seinen Rücken trommelten und um ihre Freilassung bettelten. "Wasser ist keine nette Antwort auf Mehl!", war Fayes Antwort auf seine Frage nach ihren letzten Worten, die sie mit ordentlich zappelnden Füssen unterstrich. Wahrscheinlich würde es effektivere Methoden geben, sich aus ihrer Lage zu befreien aber ihr fiel nichts ein, womit sie ihm nicht ernsthaft wehtun würde. Und das war letztendlich auch nicht ihr Ziel. Auf der anderen Seite war eine voll bekleidete Dusche das aber auch nicht, weil die Vorstellung eines durchnässten Pullis, der an ihrem Körper klebte, nicht unbedingt ihren Wünschen entsprach. "Ausserdem hast du die weisse Fahne gezeichnet, schon vergessen? Wie soll ich dir jemals wieder vertrauen können, wenn das die Folge daraus ist?", hängte sie theatralisch hinten an - ein offensichtlich letzter verzweifelter Versuch, ihn davon zu überzeugen, dass das hier eine schlechte Idee war. Auch wenn das Argument bei ihm nicht unbedingt ziehen dürfte.
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Dangeschööööön :D Jahaaa, weil in dem Krankhaus wo dieser Spezialist ansässig ist grade nichts frei ist (wegen dem allgegenwärtigen Personalmangel im deutschen Gesundheitssystem x'D). Nur eine Momentaufnahme vom Blut allein würde nur bedingt Sinn machen, sie soll stationär paar Tage dableiben. I know, i know. Aber es triggert mich trotzdem so endlos, weil ich halt weiß, wie es eigentlich aussehen sollte. Der Monnnnnk. >.<" ____________
Faye entlockte mir glatt ein weiteres kurzes Lachen. Ja, das war schon ein bisschen unfair. Ich war ein Mann und ihr kräftetechnisch schlichtweg überlegen, von einer absolut fairen Ausgangslage konnte man hier also sicherlich nicht sprechen. Wie wir aber beide wussten war das Leben eben einfach nicht immer fair und sie würde ihre Niederlage gleich irgendwie verarbeiten müssen. Ich war mir fast sicher, dass sie dass sogar innerhalb von ein paar Minuten schaffen würde. "Auf Unbewaffnete zu feuern ist auch nicht fair. Irgendwie muss ich mir ja helfen.", erwiderte ich schnaubend. Das Getrommel auf meinem Rücken war nur semi-angenehm, aber ich musste es ja nicht lange ertragen. Außerdem war ein bisschen Gezappel zu erwarten gewesen, wo es doch so ziemlich das einzige war, das ihr zur Gegenwehr übrig blieb. Wasser und Mehl in direkter Kombination waren wahrscheinlich keine besonders angenehme Sache. Das hätte sie sich allerdings überlegen müssen, bevor sie meine weiße Flagge in Frage gestellt hatte. Sie brauchte sich nicht wundern, dass ich letztere kurzerhand revidiert hatte. "Ja, ich erinnere mich an die Flagge. Du hättest sie einfach respektvoll annehmen sollen, jetzt musst du die Grenzen halt auf die nasse Tour lernen.", erinnerte ich sie unbeeindruckt und hörbar amüsiert daran, dass sie sich die zweite Runde dieses Spiels mehr oder weniger gekonnt selbst eingebrockt hatte. Natürlich musste man dabei auch erwähnen, dass ich äußerst leicht aus der Reserve zu locken war, aber spätestens jetzt wusste sie das. Vielleicht überlegte sie es sich bei zukünftigen Spielereien also besser zweimal, denn es kam ohnehin nicht besonders oft vor, dass ich mich freiwillig ergab. An der Dusche angekommen ließ ich Faye vorsichtig wieder runter und hob sie dann mit beiden Armen um ihren Bauch über den flachen Rand der Duschwanne. Hielt sie danach auch mit dem rechten Arm weiterhin um die Taille herum fest, damit sie nicht an mir vorbeihuschte und aus dem Bad flüchtete. Mit der linken Hand griff ich nach der abnehmbaren Brause und dem Wasserhahn. Als ich letzteren anhob war der Wasserstrahl noch auf die geflieste Wand gerichtet und ich schob die Brünette von mir weg tiefer in die Dusche hinein, während ich selbst leicht in die Kabine hineingelehnt blieb - die Hand weiterhin an der Armatur des Wasserhahns, damit mir der nicht einfach ausgemacht wurde. Das Wasser war natürlich eiskalt, als ich damit auf Fayes Socken zielte. Nur langsam und äußerst geduldig arbeitete ich mich damit weiter bis zu ihren Knien hoch. "Vielleicht überleg ich's mir mit einer wirklich aufrichtigen Würdigung meiner Flagge nochmal anders.", grinste ich der Brünetten süffisant entgegen, ohne den Blick von ihrem Gesicht zu nehmen. Wie genau sie das formulieren oder umsetzen würde, war mir völlig egal. Es ging mir dabei nur ums Prinzip - wenn nichts von ihr kam, das mir gut genug war und den Wert meiner weißen Flagge ruhmreich wieder herstellte, würde sie gleich komplett nass werden und das weit weniger zögerlich, als ich ihre Beine bis hierhin durchnässt hatte. Vorausgesetzt sie machte mir nicht irgendeinen Strich durch die Rechnung, den ich noch nicht kommen sah.
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Oh, I see... ätzend. x.x Ach Monilii, aber so schlecht ist die Qualität halt wirklich nicht! x'D _______________
Faye gab ein wenig beeindrucktes Schnauben von sich, rollte hinter seinem Rücken erneut die vom Mehl leicht geröteten Augen. "Dass du unbewaffnet warst, war aber sehr selbstverschuldet - hättest du nicht das ganze Mehl auf meinen Kopf geschüttet, wäre das nicht passiert", argumentierte sie munter weiter vor sich hin, als würde es in diesem Moment noch irgendwas zu diskutieren geben oder als könnte sie damit ihren Kopf noch irgendwie aus der immer enger werdenden Schlinge ziehen. "Ausserdem hab ich dich vorgewarnt, die Kartoffel kam nicht von Ungefähr", auch das ein äussert schlagkräftiges Argument, das ihn sicherlich umzustimmen vermochte und sie vor der verfrühten Dusche rettete. Sie war eher nur mittelmässig zuversichtlich... Dass sie seine weisse Flagge nicht geehrt hätte, war eine Unterstellung, die sie ihrerseits nicht besonders nett fand. "Ich habe höchstens einmal zu oft oder an einer - deiner Meinung nach - unpassenden Stelle gelacht, das war doch noch lange kein Zeichen von fehlendem Respekt. Ich bin halt ein sehr fröhlicher Mensch, da passiert das schon mal", redete sie unbeirrt, aber von deutlichem Sarkasmus geprägt, vor sich hin. Sich selbst als sehr fröhlichen Menschen zu bezeichnen, war möglicherweise eine leichte Übertreibung, weil sie momentan definitiv noch nicht an einem Punkt war, an dem sie sich wieder als sehr fröhlich bezeichnen könnte, auch wenn sie das gerne tun würde. Da steckten ihr die letzten Monate noch viel zu tief in den Knochen. Trotzdem sollte Ryatt wissen, dass sie nicht jedes Wort so ernst meinte, dass er sie nun zur Strafe dafür unters kalte Wasser schieben musste. Genau das schien er jedoch weiterhin vorzuhaben, als er sie im Bad absetzte - aber natürlich nicht wirklich losliess, sondern direkt weiter in die sehr schnell sehr ungemütliche Duschkabine manövrierte. Sie war schon dabei, gegen seinen Arm um ihre Taille anzukämpfen, da begann das Wasser bereits zu fliessen. Und es war hässlich kalt, was sie sofort angewidert das Gesicht verziehen liess. "Boah... Nichtmal warmes Wasser gönnst du mir?? Und dann glaubst du ernsthaft, nachdem sind wir quitt..?", sie zappelte längst auf den Zehenspitzen herum, um dem Wasser möglichst geschickt zu entkommen. War aber etwas unnötig, wie sie selber feststellte, als der Strahl ihre Knöchel aufwärts zu wandern begann. Entsprechend zeitnah wurde der Versuch auch wieder abgebrochen und Faye verdrehte stattdessen das gefühlt zweitausendste Mal an diesem Abend die Augen, als er weiter auf der Würdigung seiner weissen Flagge beharrte, mit der sie scheinbar echt nicht dienen konnte. So beschloss sie kurzerhand, den Versuch, diese Dusche noch abzubrechen, aufzugeben und stattdessen mal wieder in die Offensive zu starten. Aber zuerst schälte sie sich murrend aus dem dicken Pulli, den sie wirklich nicht mit sich ins nasse Elend stürzen wollte, weil das sonst echt eine Stufe zu unangenehm wurde. Sie wedelte Ryatt nochmal mit der darauf gezeichneten weissen Flagge vor der Nase rum. "Als ob ich nicht längst gemerkt hätte, dass du dir hier genau gar nichts mehr anders überlegst... Da hast du deine Würdigung", erklärte sie sarkastisch, bevor sie das Kleidungsstück an ihm vorbei aus der Duschkabine pfefferte. Allerdings liess sie ihm keine Sekunde Zeit, sich dazu zu äussern oder gar selbst Konsequenzen daraus zu ziehen, weil sie bereits nach seiner Hand mit der Duschbrause gegriffen hatte, um den Strahl zumindest für den Bruchteil einer Sekunde - so lange wie Ryatt brauchte, bis er ihn wieder unter Kontrolle hatte - von ihren Füssen auf sein Gesicht umzulenken. Getreu nach dem Motto wenn ich untergehe, sinkst du mit. Und wenn sie hier wie ein kleines Kind geduscht wurde, gehörte ihm wenigstens das Gesicht gewaschen.
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Wir würden uns hier und heute nicht mehr darüber einig werden, wer von uns beiden nun im Recht war. Faye schien in etwa eine genauso konsequente Vorliebe dafür zu haben, sich am liebsten keiner Schuld bewusst zu sein. Zumindest in unwichtigen Angelegenheiten, auf schwerwiegende Probleme in ihrem Leben traf das nicht zu. An dieser Stelle noch weiter darüber zu diskutieren, wer von uns beiden jetzt eher eine eiskalte Dusche für seine Taten verdient hätte, schien mir sehr überflüssig zu sein. Faye erntete dementsprechend nur noch ein Kopfschütteln inklusive flüchtig nach oben gedrehter Augen. Weitere Versuche der Brünetten, der Dusche zu entkommen, sollte es dann auch nicht mehr geben - nein, stattdessen kam ich selbst in den Genuss des eisigen Wassers. Ich beobachtete Faye überrascht dabei, wie sie sich den Pullover vom Körper schälte, kurz bevor er an mir vorbei aus der Dusche flog. Diese Aktion reichte auf jeden Fall aus, um meine Aufmerksamkeit effektiv von ihren Händen fernzuhalten. Als mir der Wasserstrahl entgegenkam kniff ich reflexartig die Augen zu, schnappte dabei nach Luft und zog den Kopf nach hinten weg. Das passierte jedoch nicht ansatzweise schnell genug, um dem Wasser wirklich effektiv zu entkommen. Mein Gesicht war nass, inklusive der Haarsträhnen direkt oberhalb meiner Stirn. Als ich den Duschkopf erfolgreich wieder abgewendet hatte, versuchte ich mir die verbliebenen Wassertropfen mit dem Handgelenk von den Augenlidern zu wischen, bevor ich mit einem hörbar nach Vergeltung sühnenden "Na warte..!" zu ihr in die Dusche stieg und die Wasserschlacht in die Vollen ging. Dass meine eigenen Füße dabei ebenfalls nass wurden, war mir ziemlich egal. Weniger aber, dass die Brünette sich immer wieder zu wehren schaffte. Ich hatte mehr Kraft, ja - aber ich hatte nicht zehn Hände. Es wären wohl mindestens vier von Nöten, um sie effektiv vom Wasserhahn, von der Duschbrause und von der Flucht abzuhalten. So aber schaffte sie es immer mal wieder das Wasser von sich weg und in meine Richtung zu lenken. Faye war am Ende zwar die eindeutig nassere von uns beiden, aber ich hatte mehr abbekommen, als ich einkalkuliert hatte. Karma für mein zu großes Ego vermutlich. Jedenfalls stellte ich das Wasser etwa drei Minuten später ab, weil es erstens langsam kalt an den Füßen wurde und ich zweitens keine Lust hatte, jetzt noch mehr abzukriegen. Auch wenns trotzdem lustig und mit Lachen einhergegangen war - allein schon der daraus resultierenden Aufregung wegen, die sich erneut mit beschleunigtem Puls meinerseits äußerte. Ich nahm gerne jeden noch so kleinen Kick mit, den ich kriegen konnte... und es gab eindeutig schlimmeres, als sich mit einer Frau unter die Dusche zu duellieren. Mein Blick wanderte nur flüchtig an Faye runter, als ich mir die nassen Haare nach hinten aus dem Gesicht strich. Ich hätte sie mir gerne länger angesehen, wollte ihr aber keine allzu unangenehme Situation bescheren. Also wanderten meine Augen schnell auf meine eigenen, teilweise nassen Klamotten. "Gut, also irgendwie hatte ich ursprünglich eigentlich nicht vor, auch mit zu duschen...", stellte ich trocken ironisch fest und kam aber weiterhin nicht um ein Lächeln herum, das unterschwellig lieber ein Grinsen sein wollte. Ich hängte den Duschkopf beiseite. "...und ich kann's wohl allerhöchstens als eine Nicht-Niederlage verbuchen, aber was solls.", zog ich amüsiert mit den Schultern zuckend mein abschließendes Fazit und sah Faye dann nochmal für einen Moment lang ins glänzende Gesicht, das so reizend von den nassen Haarsträhnen eingerahmt wurde. Es wäre unsinnig, wenn sie so durchnässt zurück in die Küche ging. Wenn sie sowieso schon komplett nass war, konnte sie auch gleich richtig duschen gehen. Das stand ja sowieso auf dem Plan und die Küche konnte ich auch inklusive Keksen kurz allein in Schach halten. Deswegen streifte mein Blick nur für den Bruchteil einer Sekunde ihre etwas zu verlockend nass schimmernden Lippen, ehe ich rückwärts aus der Dusche trat. "Wenn du mir sagst wo der Staubsauger ist fang ich schonmal an mit saubermachen, solange du duschst.", meinte ich schulterzuckend und wendete mich dann endgültig von ihr ab, um die nassen Socken auszuziehen und mir die Füße auf dem Duschvorleger trocken zu machen. Ging ich halt für die paar Minuten barfuß durch die Mehlküche, es würde mich nicht umbringen. Auch den Pullover zog ich mir über den Kopf und ging dabei zum Waschbecken, um die besonders nassen Stellen kurz auszuwringen, während ich Fayes Antwort abwartete. Ich hängte den Pulli noch über die Heizung und dann stand dem Rückweg in die Küche nichts mehr im Wege. Meine Jeans hatte nur an den Oberschenkeln und Knien großflächig was abbekommen und das ließ sich für die nächsten paar Minuten gut aushalten. Faye würde kaum eine Stunde zum Duschen brauchen.
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Okay, seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, hätte sie vielleicht doch noch eine Chance gehabt, der Dusche zu entkommen und sich nicht ganz so leicht mit ihrem Schicksal abzufinden. Oder er hatte einfach nicht erwartet, sie überhaupt jemals - ausserhalb eines Clubs - ohne Pulli anzutreffen und er schaute darum so überrascht. War auch möglich. Bei dem was folgte war sie aber wirklich froh, das dicke Stück Stoff losgeworden zu sein, bevor es sich mit Wasser vollgesaugt hatte und endlos schwer an ihrem Körper hing. Sie wusch ihre Kleider nämlich im Normalfall vorzugsweise in der Waschmaschine und nicht unter der Dusche, bevor sie sie überhaupt ausgezogen hatte. Ryatt seinerseits war nett genug, ihr in der Duschkabine Gesellschaft zu leisten und so der vollkommenen Überflutung des Badezimmers entgegenzuwirken. Reichte, wenn sie die Küche putzen mussten, das Bad konnte sie getrost an einem anderen Tag übernehmen. Gerade stand das Putzen aber noch nicht auf dem Programm und Faye war eher damit beschäftigt, irgendwie zumindest einen kleinen Teil des Wassers in seine Richtung zu lenken. Auch wenn es je länger je mehr nicht mehr viel an der Tatsache zu rütteln gab, dass sie trotzdem von oben bis unten mit eiskaltem Wasser geduscht wurde und am Ende mit ziemlich violett angehauchten Lippen an die Fliesen gelehnt vor sich hin bibberte. Ihre Atmung hatte sich ein weiteres Mal deutlich beschleunigt und trotzdem konnte sie Ryatt zufrieden grinsend mustern, nachdem er den Hahn endlich zugedreht hatte. "Dann wirds wohl trotzdem als Unentschieden enden müssen...", seufzte sie bedauernd, ohne darüber wirklich traurig zu sein. Für sie war das ja noch immer ein Gewinn, wenn man die Situation von vor ein paar Minuten im Hinterkopf hatte. Auch die Brünette strich sich die im Gesicht klebenden Haarsträhnen zurück, löste sich von der Wand, als er die Duschkabine verlassen hatte. Natürlich würde sie sich nun eine ordentliche - und vor allem warme - Dusche gönnen, aber dafür musste sie erstmal die unangenehme Stoffschicht von der Haut pellen, was anstand, sobald er den Raum verlassen und die Tür hinter sich zugemacht hatte. "Der Staubsauger ist im Putzschrank... dem Einbauschrank im Flur, direkt gegenüber der Küchentür", verhalf sie ihm selbstverständlich sehr gerne dazu, schonmal mit der Beseitigung der Schweinerei zu beginnen. Nachdem er sich auf den Weg gemacht hatte, begann sie wie erwartet damit, sich aus den nassen Klamotten zu schälen, wrang diese bestmöglich aus und schmiss sie dann in den Wäschekorb, wahrscheinlich morgen für die Waschmaschine. War einfacher, als alles irgendwie in der Wohnung aufzuhängen, wo es dann noch eine Weile vor sich hin tropfen konnte. Die Dusche nahm dann doch etwas mehr Zeit in Anspruch, weil sie die Haare waschen und das ganze hartnäckige Mehl ausspülen musste. Ausserdem war ihr kalt und dem wollte auch entgegengewirkt werden. Nach etwa zwanzig Minuten war das Wunder jedoch vollbracht und sie stand frisch geduscht, getrocknet und mit entwirrten und gekämmten Haaren im Bad, kümmerte sich dort noch kurz um das bisschen Wasser, das durch den Raum gespritzt war und wickelte sich dann erneut ins grosse Duschtuch, bevor sie ins Schlafzimmer überging, um sich dort frisch einzukleiden. Unterwäsche, Socken, eine schwarze Leggings und ein relativ schlichtes, weisses Shirt später, verliess sie auch dieses Zimmer wieder und ging zurück in die Küche, um nach ihrem tüchtigen Helfer zu schauen. Vorerst ohne Pulli, da ihr ausnahmsweise warm war und sie auch sonst keinen Bedarf für ein weiteres Kleidungsstück sah. "Hast du mich schon vermisst..?", fragte sie, kaum war sie durch die Tür getreten und lächelte Ryatt schief entgegen. Dann wanderte ihr Blick durch die Küche, wobei sie anerkennend vor sich hin nickte.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Er hat sich gestern noch etwas beruhigt als ich Victors Banner angefangen habe, weil der farblich voraussichtlich ein bisschen sehr satisfying werden wird. x'DD ____________
"Und dabei bleibt's jetzt auch.", meinte ich kopfschüttelnd, weil nach dieser eisigen Dusche selbst mir aktuell die Lust dazu vergangen war, irgendwas von diesem Pseudo-Kampf noch zum Sieg machen zu wollen. Wir hatten beide unser Fett weggekriegt und dabei würde es jetzt bleiben - ein Unentschieden, mit dem sich wohl beide Parteien nach diesem ungemütlichen Ausgang relativ gut abfinden können würden. Ich nahm die Info hinsichtlich der Putzutensilien noch mit einem Nicken zur Kenntnis, bevor ich mich allem voran erstmal auf den Weg in die Küche machte. Allerdings behielt ich es mir vor dann zuallererst ein weiteres Foto zu machen, nämlich vom Ausmaß des Küchen-Unheils. Nach einem Kopfschütteln inklusive Grinsen legte ich das Telefon aber auf dem Küchentisch beiseite und fing an die armen Kartoffeln einzusammeln, die kreuz und quer auf dem Küchenboden verteilt lagen. Danach wischte ich die Küchentheke sauber, sammelte das gebrauchte Geschirr, wie auch Besteck zusammen und holte irgendwann zwischendurch das letzte Blech noch aus dem Ofen, den ich daraufhin abschaltete. Ich kümmerte mich mehr oder weniger ambitioniert um den Puderzucker für die Vanillekipferl - meine Energie war jetzt irgendwie in andere Dinge geflossen -, bevor ich die Arbeitsfläche abschließend sauberwischte und danach den Staubsauger aus dem Schrank holte. Etwa die Hälfte des Küchenbodens hatte ich schon erfolgreich von Mehl und Puderzucker befreit, als Faye schließlich mit einer dezenten Frisch-Geduscht-Duftwolke zu mir aufschloss. Schon als ich sie im Augenwinkel im Türrahmen sah, schaltete ich den Staubsauger ab - liebend gern ließ ich ihr eine Bahn mehr zum Saugen übrig. Sowas würde sicherlich nie zu meinen liebsten Aufgaben gehören, ich war eben eher der Chaos-Stifter. Danach Aufräumen konnte gerne Jemand anders. "Du bist auf jeden Fall angenehmere Gesellschaft als der Staubsauger.", sagte ich, als ich mich von letzterem distanzierte und der Brünetten damit offiziell das Putzfeld überlies. Allzu viel war es ja nicht mehr, das würde sie schon allein hinkriegen. Zur Not half ich ihr eben noch mit dem Rest, wenn ich mit der Dusche fertig war. Es war aber sowieso sinnvoller den Flur zu saugen, wenn ich selber auch aus dem Weg war. Sonst malte ich nach dem Saugen da ja auch wieder Mehlspuren. "Deswegen darfst du dich jetzt auch allein mit ihm rumschlagen.", kommentierte ich meinen Abgang nur knapp, als ich an ihr vorbei aus der Küche ging. Ich versuchte möglichst wenig Mehl und Zucker auf dem Weg zur Garderobe zu verlieren, wo ich noch den Rucksack einsammelte, bevor es mich ins Badezimmer verschlug. Mir war durch die Bewegung beim Putzen schon wieder recht warm geworden, weswegen die Dusche meinerseits tatsächlich nur dem Sauberwerden diente. Am hartnäckigsten war das Puderzeug auf der Kopfhaut, aber selbst dort war es dank meines relativ pflegeleichten Haarschnitts zügig entfernt. Ich hüllte mich also bald schon in das Handtuch von vor ein paar Tagen, das noch an einem Haken gehangen hatte. Nachdem ich trocken und angezogen war, sammelte ich auch mein Duschgel wieder ein und räumte meine Klamotten vom Boden zusammen. Ich hatte allerdings wenig Lust das mehlig-dreckige Zeug in meinen Rucksack zu stecken, ich würde die Brünette also um eine Mitwäsche bitten. Mit einem letzten Blick in den Spiegel brachte ich meine Haare grob in annehmbare Form, bevor ich das Badezimmer etwa fünfzehn Minuten später in grauer Jogginghose und schlichtem, jedoch eher eng anliegendem schwarzen Shirt verließ. Meinen Rucksack parkte ich erneut im Flur nahe der Garderobe, während Faye offenbar dabei war den Staubsauger zurück an seinen Stammplatz zu bringen. "Könntest du meine Klamotten einfach bei Gelegenheit mitwaschen? Ich will sie so nur ungern in den Rucksack stecken, sonst hab ich den ganzen Dreck da drin.", hakte ich nach, als ich langsam wieder zu der Brünetten aufschloss. Nicht aber ohne der engen Leggings noch ihren Tribut in Form einer kurzen Musterung zu zollen.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Faye wischte sich lächelnd den imaginären Schweiss von der Stirn. "Puh... da bin ich auch echt froh drum. Sonst hätt ich euch beiden wohl mindestens noch ein paar Minuten Zweisamkeit gönnen müssen", stieg sie ironisch auf seine Feststellung ein. Es wäre möglicherweise auch eine leichte Beleidigung, wenn er seine Zeit lieber mit dem Staubsauger verbrachte als mit ihr, aber sie würde schon irgendwie drüber hinwegkommen. Trotzdem gut, dass es nicht so war und er sich von der Putzhilfe trennen konnte, um stattdessen das Badezimmer zu besuchen. Faye wünschte ihm noch viel Spass, bevor sie sich ihrerseits dem Aufräumen widmete - beziehungsweise zuerst den Vanillekipferl auf dem Küchentisch, die Ryatt offenbar in der Zwischenzeit ebenfalls fertiggestellt hatte. Sie sahen richtig gut aus und der Anblick der Plätzchen reichte tatsächlich aus, um in ihr ein paar reichlich verspätete Weihnachtsgefühle zu wecken. Sie lächelte schwach in sich hinein, blieb noch einen Augenblick stehen, bevor sie erstmal dort weitermachte, wo Ryatt aufgehört hatte: beim Putzen. Mehl und Zucker hatten Einiges an Staub hinterlassen, den sie nun wieder entfernen durfte, aber mit dem Sauger ging das glücklicherweise doch ganz gut. Als die Böden in der Küche und im Flur soweit sauber waren, wischte Faye noch rasch die Küchenschränke mit einem feuchten Lappen ab, um auch hier die feine weisse Schicht loszuwerden, bevor sie den Staubsauger zurück an seinen Platz im Flur brachte. Gerade rechtzeitig, um dort auf ihren nun auch wieder frisch polierten Besucher zu stossen, den sie sofort ein weiteres Mal grinsend betrachtete. "Klar, kannst sie im Bad in den Wäschekorb schmeissen, dann kommen sie morgen mit in die Maschine", beantwortete sie seine Frage. Würde nämlich definitiv kein Problem für sie darstellen, auch seine paar Kleidungsstücke mitzuwaschen, wenn sie die Maschine sowieso anmachte. "Ich bin hier auch fast fertig, nur noch spülen", verkündete sie, machte sich im gleichen Atemzug auf, um genau das zu erledigen. Viel wars ja nicht - die beiden Teigschüsseln, ihre paar Ausstechformen, das Zuckersieb, die Mehlschüssel und das Nudelholz - damit hatte es sich eigentlich bereits und entsprechend zügig war die Aufräumaktion für sie beide beendet. Die paar Utensilien wanderten an ihre Plätze zurück und bald darauf zeugte nichts mehr von dem Chaos, welches hier vor nichtmal einer Stunde geherrscht hatte. Bis auf die Kekse, zu denen ihr Blick nun wieder zurückfand. "Die sehen übrigens wirklich toll aus, ich bin beeindruckt", sprach sie ihr Lob nun auch gegenüber dem jungen Mann selber aus. Er durfte gerne wissen, dass sie sehr zufrieden mit dem Ergebnis war. Selbst wenn alles andere bei diesem Anblick auch erstaunlich wäre. Faye holte ein relativ schlichtes Tablett hervor, um die Kanne mit dem Tee, der mittlerweile wohl ziemlich abgekühlt sein dürfte, zusammen mit den beiden Tassen aufzuladen. Dann ging sie abermals zu einem der Küchenschränke, um einen hübschen Teller hervorzuholen - eine Errungenschaft ihrer zahlreichen Streifgänge durch jeden Dekoladen im Umkreis von fünfzig bis hundert Kilometer. Diesen Teller füllte sie dann behutsam mit einer guten Portion frischer Kekse, bevor er ebenfalls auf dem Tablet platziert wurde und Fayes Blick prüfend durch die Küche wanderte und letztendlich an Ryatt hängen blieb. "Verschiebung aufs Sofa, würd ich sagen", kündigte sie etwas überflüssig an, was relativ deutlich ersichtlich ihr Plan war. Sie hatte zwar kein Abendprogramm vorbereitet, bis auf das Kekse backen, aber für den Moment hatten sie genug gearbeitet und konnten sich getrost etwas hinsetzen. Ausserdem wollte ihr Gebäck gekostet werden.
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Zweisamkeit mit einem Staubsauger. Klang nicht schön, nein. Wenn er aus war schwieg er einen bloß an und wenn man das Ding anmachte, gab es ein nerviges Geräusch von sich. Konnte ich gut drauf verzichten, auch unabhängig von dem Aspekt des Putzens selbst. Nach Fayes Antwort auf die Wäschefrage nickte ich leicht und verabschiedete mich dementsprechend nochmal kurz ins Badezimmer, um dem nachzukommen. Es dauerte auch kaum eine Minute die Klamotten allesamt in den Wäschekorb zu verfrachten, bevor ich der Brünetten zurück in die Küche folgte. Froh darüber, dass sie in der Zwischenzeit so gut wie alles erledigt hatte, half ich ihr gut gelaunt dabei das bisschen Zeug nach dem Spülen abzutrocknen und dabei teilweise auch schon zu verräumen. Zumindest die Sachen, an deren Platz in den Schränken ich mich erinnern konnte, alles war dann doch nicht in meinem Kopf hängen geblieben. Vielleicht änderte sich das noch, wenn Victor sich genug Zeit damit ließ, seinen Weg zurück nach Hause anzutreten. Ich hängte das kleine Küchenhandtuch ordentlich an seinen Platz zurück, als die Brünette sich hinsichtlich des Gebäcks glücklich gestimmt äußerte. Meine Mundwinkel hoben sich also gleich wieder zu einem zufriedenen bis stolzen Lächeln an, als ich mich zu ihr umdrehte. "Freut mich, dass sie dir optisch schonmal zusagen. Ich hoffe sie schmecken auch wieder genauso gut, wie sie aussehen.", erwiderte ich mit einer ausschweifenden Handbewegung als wäre ich der Ober-Chef-Konditor einer preisgekrönten Confiserie höchstpersönlich, bevor ich mich selbst auf den Weg zum Küchentisch machte. Mein Handy lag da nämlich noch rum, also schob ich es mir kurzerhand in die rechte Hosentasche. Faye machte sich in der Zwischenzeit daran alles überlebensnotwendige auf ein Tablett zu packen, damit wir für den Rest des Tages umziehen konnten. Mit einem leichten Nicken und einem knappen "Jep." folgte ich der zierlichen Brünetten kurz darauf ins besagte Wohnzimmer und ließ mich mit etwas Abstand zu ihr ins bequeme Sitzpolster fallen. Ich war immer noch froh darüber, dass ich Fayes Couch nicht mit Blutflecken geschmückt hatte. Es hingen Erinnerungen an dem eigentlich simplen Möbelstück, die ich mir ungern durch einen Neubezug oder Neukauf ruinieren lassen wollte. Ich schnappte mir erstmal den Krug vom Tablett auf dem Fernsehtisch, um mir und auch Faye ein weiteres Mal etwas von dem Tee einzuschenken. Der außen fühlbaren Temperatur des Gefäßes nach war der Tee inzwischen zwar kaum noch lauwarm, aber was anderes war nicht zu erwarten gewesen und ich störte mich nicht daran. Stattdessen schnappte ich mir prompt eines der redlich verdienten Kipferl, um es mir zwischen die Kiemen zu schieben und mich dann zufrieden mit meinem Backwerk zurück ins Kissen sinken zu lassen. Mit einem Butterkeks in der einen und der Tasse in der anderen Hand. Ich verputzte auch den zweiten Keks erst noch, an dem ich ebenso wenig auszusetzen hatte, bevor ich mein Telefon erneut aus der Hosentasche zog. Der Blick aufs Display verriet mir, dass es doch noch etwas mehr als eineinhalb Stunden bis zum Feuerwerk zur Jahreswende waren. Das erschien mir wie zu viel Zeit, um sie ausschließlich mit einem Gespräch zu überbrücken - auch wenn ich mich gerne mit Faye unterhielt. "Machst du 'nen Film an oder so? Ist mir auch ziemlich egal was, da richt* ich mich gerne nach dir.", schlug ich mit einem schwachen Schulterzucken vor, als ich gerade das Telefon auf der Armlehne neben mir ablegte. Erst danach sah ich unvoreingenommen wieder zu der hübschen Brünetten rüber. Mir war sehr egal, was genau auf dem schwarzen Bildschirm laufen würde. Es ging hauptsächlich darum, dass wir irgendwas zu gucken hatten, wenn uns die Gesprächsthemen zwischendurch ausgingen. Bevorzugt vielleicht nur nicht unbedingt das Neujahrsprogramm im Free-TV, damit uns nicht ständig unter die Nase gerieben wurde, wie viele Minuten es noch exakt genau bis Mitternacht waren.
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...mittlerweile hab ich übrigens gesehen, was du meintest... Da wünscht man sich ja direkt, der Vicky würde seinen Arsch bisschen plötzlicher wieder nach Hause schwingen... >.> ___________
Da war sie tatsächlich sehr zuversichtlich. Kekse, die so aussahen, konnten doch gar nicht schlecht schmecken. Ausserdem hatte sie den Teig probiert und der war gut gewesen, also würde es das Endprodukt mit Sicherheit auch tun. "Da mach ich mir eher keine Sorgen", liess sie Ryatt gelassen wissen, bevor sie sich mit dem Tablett beladen auf ins Wohnzimmer machte, dort alles auf dem Beistelltisch platzierte und sich dann ins Polster des Sofas sinken liess. Sie war tatsächlich noch immer ziemlich entspannt - die Ablenkung, die das Backen und Ryatts Anwesenheit ihr bis hierher geboten hatten, wirkte scheinbar wahre Wunder, wenn sie sich an ihr nicht sehr hohes Wohlbefinden bis zu seinem Eintreffen vor ein paar Stunden zurück erinnerte. Sie bereute folglich weiterhin keineswegs, ihn so kurz nach ihrer Clubnacht schon wieder zu sich eingeladen zu haben. Auch wenn sie die dumme Situation aus der Fotokabine nicht mehr angesprochen hatte und eigentlich auch nicht vorhatte, sich nochmal mit ihm darüber zu unterhalten, sofern er ebenfalls nicht das Bedürfnis verspürte. In ihren Augen hatte sich das, was danach noch im Raum gestanden hatte, erledigt und sie konnten weitermachen wie davor - als Freunde. Ryatt wirkte auch nicht so, als würde das ein grosses Problem darstellen. Falls doch, vertraute sie aber fest darauf, dass er ihr das sagen würde. Er war ja nicht unbedingt auf den Mund gefallen und sie war zuversichtlich, dass sie auch in einem solchen Fall einen Weg finden würden, der für sie beide passte. Nur war das momentan scheinbar gar nicht von Nöten, da sie gerade eher mit Kekse essen und Entspannen beschäftigt waren. Denn auch Faye wartete nicht länger mit der Kostprobe, gönnte sich ebenfalls von beiden Sorten ein Stück, bevor sie sich mit einem breiten Lächeln zurücklehnte. "Nächstes Jahr machen wir ne Weihnachtsbäckerei auf und werden reich damit", erklärte sie zufrieden, lächelte einen Moment der Decke entgegen, weil die Vorstellung doch ziemlich lustig war. Nicht auszudenken, wie diese Bäckerei aussehen würde, wenn jede Backrunde im gleichen Chaos enden würde wie die heutige... Nein, Faye blieb wohl besser bei ihren Krankenwägen und Ryatt - zumindest vorübergehend - bei seinen Heimkindern. Die Brünette richtete sich im Polster auf, als sie seine Bitte vernahm, suchte mit ihrem Blick kurz nach der Fernbedienung für den Fernseher. Letztendlich musste sie sich aber doch nochmal auf die Füsse quälen, um ihr Handy vom Esstisch - leider ein paar Meter ausser Reichweite - zu holen und die Hintergrundmusik zu pausieren. Dabei fiel ihr Blick auf die Nachrichten auf dem Display und sie grinste unbewusst direkt wieder in sich hinein, als sie die Bilder von vorhin darunter erkannte. Trotzdem entzog sie dem Handy vorerst wieder ihre Aufmerksamkeit und legte es auf dem Couchtisch ab, nachdem sie sich im Vorbeigehen die Fernbedienung geholt hatte und sich damit zurück aufs Sofa setzte. "Da wir so prächtig in Weihnachtsstimmung schwimmen... muss es wohl ein Weihnachtsfilm sein", meinte sie, zuckte fast bedauernd mit den Schultern, wobei das begleitende Grinsen eher nicht so traurig wirkte, während sie sich in eben genannte Sektion von Filmen navigierte. Weihnachtsfilme hatten den Vorteil, dass sie meist eher nicht gruselig, brutal oder allzu traurig waren. Alles Genres, die sie meistens - aber ganz besonders heute - nicht brauchen konnte, wenn sie sich vor den Fernseher setzte. Allzu wählerisch war Faye nicht, was den Streifen betraf. Sie klickte sich durch knapp fünfzehn Titel, bevor sie ziemlich random irgendeinen davon startete und dieser kurzum seinen Auftakt einläutete. "Wenn er sehr schlecht ist, musst du nur mehr Kekse essen... Beim Kauen verstehst du den Dialog nicht mehr und der Zucker schüttet gleichzeitig Glückshormone aus. Für weitere Lifehacks - du weisst, wo du mich findest", erklärte Faye trocken ironisch, warf Ryatt aber trotzdem ein Grinsen zu, bevor sie sich selber den nächsten Keks vom Teller schnappte.
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Mist, ich hatte gehofft du merkst es nicht bis ich Mitch auch fertig habe. x'D Aber ja, TRUE. Hab mich auch gleich fast ein bisschen schlecht gefühlt hier die ganze Zeit mit Ryatt zu infiltrieren... but aaaaall for the drama i guess. :') x'D Ich war jetzt mal so frei das Gelaber ein bisschen zu überspringen, weil ich finde, dass wir davon in letzter Zeit schon viel hatten. Falls dir was anderes im Sinn stand, musst du dich zu Wort melden und ich korrigiere.^^ _________
Selbst wenn Faye sich ernsthafte Sorgen um den Geschmack des Weihnachtsgebäcks gemacht hätte, konnte ich inzwischen glücklich behaupten, dass sie umsonst gewesen wären. Offenbar stimmte sie das Ergebnis sogar so zufrieden, dass sie glaubte wir könnten damit mehr als nur ein paar Groschen zum nächsten Weihnachtsfest verdienen. Vielleicht war das gar nicht so unrealistisch, wie es im ersten Moment klang - Plätzchen zu Weihnachten gingen immer und jeder liebte sie. Besonders Kinderaugen in einer Fußgängerzone, wenn sie an einem Süßigkeitenwagen voll mit Keksen vorbeispazierten. Dennoch war die Idee für mich aber wenig verlockend. Zu viel Arbeit für zu wenig Geld. Beim Backen stimmte für mich das Zeit-Einkommens-Verhältnis so gar nicht. "Singen wir dann auch dabei? Vielleicht gibt das Trinkgeld.", hakte ich amüsiert nach, weil der Gedanke halt sehr unterhaltsam bescheuert war. Ich konnte auch gar nicht singen. Es war wahrscheinlicher, dass die Kundschaft den Laden ohne zu Kaufen wieder verließ, als dass sie uns einen Dollar mehr zusteckten, wenn ich sie mit meinem Gejaule malträtierte. Ich sah Faye nach als sie sich noch einmal vom Sofa aufstand, um ihr Telefon hinsichtlich der Musik zu organisieren, sah dann aber wiederum gekonnt in meine Tasse als sie zu mir zurückkam. Während die Brünette es sich erneut bequem machte, nahm ich erstmal noch zwei Schlucke Tee. Stets getreu unserem heutigen Motto fiel schließlich auch ihre Wahl des Fernsehprogramms aus, was mich dank ihres anschließenden Kommentars dazu leise in mich hinein lachen ließ. "Wenn du mir noch einen effektiven Trick dafür servierst, wie ich die daraus resultierenden Speckröllchen am Bauch wieder wegkriege, ohne das Training hochzuschrauben, denk' ich vielleicht drüber nach.", erwiderte ich schnaubend. Zwar trainierte ich jetzt wieder so effektiv, wie es mir ohne das Abo in einem Fitnessstudio möglich war und konnte mir dementsprechend auch den einen oder anderen Keks leisten, ohne sofort zehn Schritte im Trainingsfortschritt rückwärts zu gehen, aber sich förmlich mit Gebäck vollzustopfen blieb dennoch kontraproduktiv. Deswegen kaufte ich mir gar nicht erst Süßigkeiten, um Selbstsabotage zu vermeiden. Was nicht da war, konnte man nämlich nicht essen - ein sehr effektiver Lifehack. Einzig zu den Süßigkeiten im Gemeinschaftsraum musste ich weiterhin standhaft Nein sagen. Der Film war eigentlich ganz witzig. Ein bisschen dämlich natürlich, wie man das von einer Weihnachtskomödie auch erwarten konnte. Auf jeden Fall hatten wir aber was zu lachen und blieben dadurch - und durch unsere in etwa genauso blöden Kommentare zum Filmstreifen - erfolgreich abgelenkt von dem immer näher rückenden Unheil. Der Abspann des Films hatte gerade angefangen und der Keksteller war genauso leer wie der Tee, als ich nach meinem Telefon griff, um auf die Uhr zu sehen. Die Schwelle zum ersten Januar konnten wir noch nicht übertreten haben, das hätten wir schließlich mitbekommen. 23:54 Uhr. Sechs Minuten. Ich atmete ein bisschen tiefer durch, weil allein die Zahlen für Unbehagen in meiner Brustregion sorgten. "Ich verschwinde nochmal kurz.", erklärte ich mein Aufstehen leicht gemurmelt, bevor ich den Toilettengang ins Bad absolvierte. Mir schien eine vielleicht bald wegen dem Tee drückende Blase einfach wahnsinnig kontraproduktiv in einer hochgradig stressigen Situation und dem ließ sich leicht vorbeugen. Als ich dann ins Wohnzimmer zurückkam war mir eigentlich nicht danach, mich wieder hinzusetzen. Die aufkommende Nervosität ließ sich nicht einfach ersticken und normalerweise ging ich eher nachdenklich im Kreis wenn ich nervös war, aber das würde sich jetzt sicherlich nicht gerade positiv auf die Brünette auswirken, die voraussichtlich ohnehin zum größeren Problem in diesem Raum werden würde. Also ließ ich mich dennoch wieder aufs Polster des Sofas sinken.
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Warum denn das? Auch wieder dein Monk? XD Und ja, relatable… Aber man braucht halt was zu schreiben, also sorry V&F… xD _________
Die Kombination mit dem Singen klang eigentlich ganz wunderbar. Konnten sie dann während dem Backen üben, wie sie Ryatt natürlich umgehend vorschlug. Sie würde jetzt nicht sagen, dass sie absolut gar nicht singen konnte, aber ein Ausnahmetalent war sie auf jeden Fall auch nicht. Also die perfekten Voraussetzungen dafür, dass sie mit diesem Plan reich wurden, sozusagen. Vielleicht, wenn sie sich ausreichend bemühten, würden die Leute ihnen ja Geld bezahlen, damit sie still waren. Oder sie riefen die Polizei wegen Ruhestörung. Würde sich zeigen. Für das andere Problem - das mit dem dick werden bei zu vielen Keksen - hatte sie hingegen leider keine Lösung für ihn bereit. Sie war noch immer eher in der Phase, in der sie lieber zu- als schon wieder abnehmen wollte, auch wenn sie mittlerweile wieder eine relativ gesunde Figur hatte, im Vergleich zu vor ein paar Wochen. Dass sie sich mit den paar Keksen direkt ins andere Übel katapultierte, war trotzdem denkbar unwahrscheinlich. Vorerst beschäftigten sie sich aber primär mit dem Film, der sich trotz ihres nicht sonderlich ambitionierten Auswahlverfahrens als gar nicht so schlechte Wahl entpuppte. Jedenfalls gab es wieder Einiges zu lachen und als der Abspann über den Fernseher zu flimmern begann, fand Faye das tatsächlich ziemlich bedauerlich. Aus diversen Gründen natürlich, denn ihr entging die unheilvolle Uhrzeit auf Ryatts Handydisplay nicht. Und die unterschwellige Nervosität war schneller zurück, als sie wieder vom Handy aufblicken konnte. Sie hatte bereits ihre Unterlippe zwischen die Zähne geklemmt, als Ryatt seinen Toilettengang ankündete, nickte dabei nur schwach, bevor sie sich lieber darauf konzentrierte, ihre Finger zu massieren und der Musik im Fernseher zu folgen. Aber der Abspann war auch nervig und die Klänge auf einmal zu schrill und nervös in ihren Ohren, weshalb sie zur Fernbedienung griff und die Flimmerkiste ausmachte. Ryatt war zum Glück bald zurück und sie liess wohl keine fünf Sekunden verstreichen, bevor sie nun ihrerseits auf die Füsse sprang. „Ich bin auch noch kurz im Bad“, entschuldigte sie ihre Flucht mit der gleichen Begründung wie er vor ihr. Zum einen, weil Toilette nach viel Tee eine gute Idee war, zum anderen, weil sie sich auch nicht für nur noch fünf Minuten auf dem Sofa dtillhalten konnte. Sie spürte längst das Rauschen in den Ohren und das Zittern ihrer Finger, auch wenn sie innerlich wirklich versuchte, sich zu beruhigen und noch ein, zwei, drei oder viermal Ryatts für sie gedichtete Mantra zu wiederholen. Theoretisch sollte sie das erfolgreich von anderen Gedankengängen abhalten… funktionierte leider nur mässig gut. Besonders weil sich scheinbar heute wie jedes Jahr ein paar Frühzünder in der Uhrzeit irrten, was drei deutlich hörbare Explosionen zur Folge hatte, während Faye gerade noch die Finger unter lauwarmem Wasser wusch. Sie zuckte zusammen und starrte zum Fenster, spürte mit jeder Faser ihres Körpers, wie ihr Kopf schon dabei war, sich ein passendes Szenario zusammenzudichten. Mit einem angestrengten Keuchen knallte sie ihre Faust auf den Wasserhahn, um mit dem Schmerz und der ruckartigen Bewegung ihr Bewusstsein auf die Realität zurück zu richten, bevor an der Scheibe die ersten Panzer auffahren konnten. Jetzt zitterten ihre Finger zwar endgültig, aber wirklich eine Rolle spielen, würde das gleich eh nicht mehr. Sie wischte sie am Handtuch trocken und verliess das Bad, um wie ein verirrter Geist durch den Flur ins Wohnzimmer zurück zu schleichen. Auch Faye war eher nicht mehr nach Sitzen zumute, als sie sich wie in Zeitlupe neben Ryatt zurück ins Polster sinken liess. Sie atmete tief durch und rutschte ganz nach hinten, hob vorsichtig den definitiv von Panik angehauchten Blick an, um nochmal zu Ryatt zu blinzeln… etwa zwei Sekunden bevor der nächste Knall folgte. Und der dürfte das alte Jahr final abrunden, weil die Zeiger jeder Uhr in der Stadt im Anschluss synchron den Jahreswechsel bekanntgaben.
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WaS sOnSt. x'D Aber er hat sich jetzt wieder etwas beruhigt. ^^ Man muss eben tun, was man tun muss. x'D _________
Gefühlt dauerte es keine zehn Sekunden mehr, nachdem Faye sich ebenfalls auf die kurze Reise zum Badezimmer gemacht hatte, bis der erste Krach ertönte. Ich war selbst nur dann pünktlich, wenn ich es sein musste um mir Ärger zu ersparen, aber meine Fresse - was war so schlimm daran, noch zwei Minuten länger zu warten? Man wartete ein ganzes Jahr auf diesen Moment und dann kam es plötzlich auf zwei Minuten an? Auch wenn das bisschen Stress mehr oder weniger den Kohl für mich nicht fett machte, fluchte ich gedanklich vor mich hin, nachdem ich zusammengezuckt war. Mein Herz schlug sofort den sechsten Gang ein, während das Adrenalin meine Adern flutete und ein Tinnitus den Lärm für mich komplett machte. Ich atmete tief durch und übte kurzzeitig mit den Zeigefingern Druck auf meine Gehörgänge aus. Als Faye ins Wohnzimmer zurückkam ließ ich die Hände wieder sinken und schluckte tonlos, versuchte mich irgendwie halbwegs entspannt zu geben. Allerdings war das ein kläglicher Versuch. Bis dahin zitterte ich noch nicht, aber spätestens als sich unsere Blicke trafen, musste die Brünette deutlich die aufsteigende Panik aus meinen Augen lesen können. Mit dem nächsten Knall war es um meine Pseudo-Ruhe geschehen, denn danach folgte keine Pause mehr. Dauerhaft und aus allen Richtungen dröhnten mir die explodierenden Feuerwerkskörper an die Ohren. Im ersten Moment hatte ich auch keinerlei Augen mehr für Faye und der mir altbekannte Tunnelblick setzte ein. Ich nahm den Kopf runter, faltete meine Hände im Nacken und schloss die Augen, stützte mich mit den Ellenbogen auf die Knie. Meine Lippen fingen an zu beben und bald darauf schossen zittrige Zuckungen durch meinen gesamten Körper. Es war schlimmer, als ich es vom letzten Jahr in Erinnerung hatte. Oder vielleicht hatte ich es mir auch schön geredet, ich wusste es nicht. Auf jeden Fall fühlte es sich wie eine halbe Ewigkeit an, bis mein Mantra endlich ein klein wenig anschlug und auch die Atemtechnik ihre Wirkung zu zeigen begann. Ich rührte mich bis auf das gut sichtbare Zittern und Zucken kein bisschen. Hatte endlos viele Schlachten für die Army geschlagen und gefühlt alle davon wollten sich jetzt vor meinem inneren Auge einen Platz sichern. Die Erinnerungen stritten sich förmlich darum, wer denn nun den traumatischsten Platz einnahm, obwohl das längst außer Frage stand. Als das verheerende Feuer sich in den Vordergrund zu drängen versuchte, markierte das den Wendepunkt. Das ertrug ich nicht, also begann ich stärker mental dagegen anzukämpfen. Zwickte mir mit den Fingern bewusst in den Hals, um mich ans Hier und Jetzt zu erinnern. Ich saß in einem Wohnzimmer in den Vereinigten Staaten. Niemand würde hier schießen oder mich angreifen. Es handelte sich nur um buntes Feuerwerk und ich war sicher - aber nicht allein. Faye rückte langsam zurück in mein Bewusstsein und das Zittern begann wellenartig stetig ein bisschen weiter abzuebben. So lange bis es ganz verklungen war, was inklusive dem ganzen anderen drumherum sicherlich um die fünf Minuten in Anspruch genommen hatte. Erst dann nahm ich die verkrampften, leicht pochenden Finger stockend langsam von meinem Hals. Atmete sehr tief durch und legte dabei den Kopf einen Moment lang in den Nacken. Versuchte sowohl meinen verkrampften Körper, als auch den steif gewordenen Hals dadurch zu befreien. Ein paar Sekunden später öffnete ich die Augen, ließ dabei den Kopf zurück in seine Ausgangsposition kippen und suchte mit meinem weitgehend aufgeklarten, aber noch leicht unruhig funkelnden Blick sofort nach der zierlichen Brünetten. Mir platzte wegen des schnellen Pulses weiterhin gefühlt die Halsschlagader und ich schwitzte, aber mein Kopf war verhältnismäßig ruhig. So ruhig, wie er eben sein konnte, wenn die Panik sich trotzdem weiter an meinem Herzen festkrallte. Glücklicherweise schaffte ich beides jetzt einigermaßen zu trennen... was man von Faye auf den ersten Blick eher weniger behaupten konnte. Es gab zwar ein paar grundlegende Dinge, die den meisten Menschen bei Panikattacken halfen, aber ich konnte schlecht wissen, was nun spezifisch bei der Brünetten am besten anschlug. Ich versuchte sie zu analysieren, mein Kopf schaltete in den blanken Funktionsmodus. "Faye... wie kann ich dir helfen?", sprach ich bewusst möglichst deutlich zuerst ihren Namen aus, um überhaupt ansatzweise eine Chance darauf zu haben, dass sie mir auch tatsächlich zuhören würde. Ich hielt mich selbst weiterhin dazu an, möglichst tiefe und ausgedehnte Atemzüge beizubehalten, obwohl ich schon wieder ein Piepen in den Ohren hatte. Ich wollte meine Hand nach der jungen Frau ausstrecken und hielt dann aber auf halbem Wege inne, weil manche Menschen geradezu allergisch auf Berührungen reagierten, wenn sie gerade dabei waren mental völlig durchzudrehen. "Du kannst ruhig näher kommen... wenn du möchtest.", wandelte ich meinen Gedanken dazu also ab und hielt die Hand nur in ihre Richtung ausgestreckt, als Symbol für offene Arme.
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Ich hab den Grund schon gefunden… jetzt brauch ich nicht mehr nur Vicky, sondern auch Mitchy mal wieder zurück. xD Und ausserdem fühl ich mich jetzt, als müsste ich meine Banner dringend schon wieder revidieren - was aber irgendwie auch dumm ist, weil ich die eh nie besser hinkriegen werde, als sie jetzt sind. Habs ja gerade erst versucht. Ist halt scheisse wenn man unbegabt ist und nichtmal mit GIMP klar kommt - ich überlass die schönen Banner also lieber dir. x'DD _____________
Ryatt strahlte, gelinde gesagt, ebenfalls gerade nicht so ganz die Ruhe in Person aus. Das konnte man ihm keinesfalls übel nehmen, es führte nur leider auch nicht dazu, dass ihre Nerven nochmal einen Gang runter schalteten. Aber das hätten sie vermutlich sowieso nicht mehr getan, beziehungsweise hätte es nichts mehr an der Situation geändert, in der sie sich ein paar Minuten später befand. Vom ersten Moment an versuchte sie, sich an das Mantra zu krallen und sich immer wieder innerlich vorzusagen, wo sie war und dass hier niemandem etwas passierte. Aber der Lärm war kaum auszuhalten und egal wie sehr sie sich die Hände auf die Ohren presste, die Explosionen hallten laut und deutlich in ihrem Kopf wieder. Genau wie damals. Es waren viele Bilder, die ihr zu Beginn durch den Kopf schossen - ein brennendes Camp, Aryana, Mitch und Victor, Panzer, detonierte Minen, Verletzte mit fehlenden Gliedmassen, Soldaten mit Gewehren… die Liste war lang. Aber das war alles eher nur Geflimmer, bis zu dem Moment, in dem sich die mit Abstand schrecklichste Erinnerung Syriens herauskristallisierte. Es war fast klar gewesen, dass die Reise wieder hier enden musste. In dieser dunkelsten Stunde, in der Victor ihr beinahe für immer genommen wurde. Sie war wieder genau da, in diesem Gefängnis in der Hölle, hörte die Schüsse und Kämpfe in den Gängen näherkommen, bis Mitch um die Ecke bog. Er half ihnen, aufzustehen und schleppte sie durch das Labyrinth nach draussen. Aber egal wie sehr Faye sich anstrengte, sie konnte nicht ausmachen, ob Victor noch atmete. In dieser schrecklichen Abwandlung der Erinnerung hob er keinen Fuss mehr vor den nächsten, er war komplett still und liess sich hinterher schleifen. Faye zitterte am ganzen Körper, krallte ihre Fingernägel in die Haare, wiegte ihren Oberkörper beständig vor und zurück, während sie versuchte, irgendwie die Sicherheit zurück zu erlangen, dass dieser Mensch trotz Folter und Qualen und immensem Blutverlust nicht gestorben war. Ihre Stirn kollidierte immer wieder mit ihren angezogenen Knien, wo ihre Tränen feuchte Stellen in den Stoff zeichneten. Sie brauchte das Mantra nicht mehr, weil sie eigentlich wusste, dass sie sicher war. Sie wusste auch, dass sie in den Staaten in ihrer Wohnung sass und nicht in einem Gang aus der Höhle des IS. Auch wenn das Bild weiterhin sehr lebendig vor ihrem inneren Auge flimmerte, wusste Faye, dass sie es hauptsächlich selbst am Leben hielt. Weil sie noch immer krampfhaft versuchte, eine Atmung zu erkennen, wo scheinbar keine war. Und genau das schürte die Panik in ihr weiter, sie merkte gar nicht, dass ihre Atmung sich beschleunigte, nur dass die Tränen mehr wurden. Bis sie plötzlich ihren Namen hörte. Ziemlich weit weg, es konnten also weder Vicor noch Mitch gewesen sein. Entsprechend dauerte es ein paar sehr lange Sekunden, bis sie begriff, dass der Klang ihres Namens kein Produkt ihres Geistes gewesen war, sondern von Ryatt stammte. Noch länger dauerte es, bis sie die schwitzigen, zitternden Finger von ihrem Kopf gelöst bekam, um diesen ein paar Zentimeter anzuheben und in seine Richtung zu drehen. So ganz klar konnte sie den jungen Mann nicht erkennnen, aber er sah sie an und streckte eine Hand aus, hatte offensichtlich was gesagt. Wieso sass Ryatt auf ihrem Sofa? Wieso war Victor nicht hier? Sie wusste, dass es Gründe gab, aber die Gründe blieben ihr verborgen und alles, was sie denken konnte, war, dass Victor wirklich nicht mehr geatmet hatte und Mitch ihn tot aus der Höhle geborgen hatte. Der Gedanke allein war so schrecklich, dass sie erstmal nicht das geringste Wort über die bebenden Lippen brachte, nur voller Schwindel und Panik und mit stockender Atmung zu Ryatt starrte. Ihr Kopf kam einfach nicht darauf, warum er bei ihr war, schien die letzten Monate und Jahre einfach auszublenden, um die Theorie, Victor wäre von der Folter aus ihrem Leben gerissen worden, zu unterstreichen. Sie war zusätzlich zu komplett panisch nun auch komplett verwirrt - alles nur wegen ein paar Feuerwerken. Faye bettete ihr Gesicht für einen Moment in ihre zitternden Hände, hätte sich liebend gern aus ihrer Haut geschält, um dem Schmerz und den Bildern zu entkommen. Stattdessen löste sie ihre Hände jedoch erneut von ihrem Gesicht, um sich langsam auf dem Sofa in Ryatts Richtung zu schieben. Dahin, wo sein Arm bereits die Umarmung ankündete, die sie suchte. Sie war noch immer nicht im Stande, seine Frage zu beantworten, weil sie nicht wusste, was ihr helfen sollte. Sie war zu tief im Chaos um das sagen zu können, hing mit allen Gedanken in der grenzenlosen Panik fest, Victor in der Wüste verloren zu haben. Sie wollte sich einreden, dass das nicht stimmte, aber zugleich fand sie kein Argument, dass zu tun. Denn wenn es nicht wahr wäre, warum war Victor nicht bei ihr?
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Same tho. x'D Das gute bei Profi-Models ist, dass man vermehrt Bilder im selben Farbschema bzw. aus der gleichen Serie findet, das machts etwas harmonischer/leichter. :'D Wenn du mir die Namen deiner beiden Damen nochmal verrätst (weil ich sie inzwischen nicht mehr weiß und ich definitiv zu faul zum erneut suchen bin), kann ich bei Gelegenheit falls ich mal nix mit meiner Zeit anzufangen wissen sollte, auch für die zwei noch Banner machen. Nicht dass mich ihre jetzigen Banner irgendwie stören, das tun sie gewiss nicht! xD Aber ich wollt's angeboten haben, weils eh grundsätzlich gut ist je mehr ich mich mit dem Programm auseinandersetze, damit sich auch Shortcuts usw. in meinem Brain festsetzen können. x'D _____________
Ich stellte bald fest, dass es irgendwie etwas ganz anderes war einen Soldaten zu beruhigen, der akut in richtiger Lebensgefahr schwebte, als ein traumatisiertes Häufchen Faye auf dem Sofa zu beruhigen. Ein Soldat im Kampf konnte zwar auch die Nerven verlieren, aber sein Körper drillte ihm in jenem Moment trotzdem weiter den blanken Überlebenswillen ein, der bei so ziemlich jedem Menschen am Ende überwog. Faye und ich hingegen waren gerade nicht wirklich in Gefahr und ich konnte mir nicht sicher darüber sein, inwiefern ihr das in diesem Augenblick bewusst war. Ich konnte nur vermuten, was in ihrem hochgradig zerstreuten Kopf in diesem Augenblick vorging und in welchen Gedanken sie sich womöglich gerade so sehr verrannte, dass sie nur mehr krampfhaft heulen konnte. Denn sie spuckte kein einziges Wort aus, kroch nur irgendwann nach einigen sehr zähen Sekunden mühsam in meine Richtung. So langsam, dass ich ihr noch ein kleines Stück entgegenkam, um ihr einen Teil des Weges übers Sofa zu ersparen. Ich war mir zusätzlich zu meiner eigenen, anhaltenden inneren Unruhe recht unsicher damit, wie ich nun am besten vorging, um die Brünetten nach Möglichkeit irgendwie aus ihrem offensichtlichen Film zu ziehen. Es war alles ein bisschen sehr ironisch angesichts der Tatsache, dass sie mich damals mit Flashback von der Straße gekratzt hatte. Ich hob meine Hand an, um Fayes Kopf vorsichtig an meine Schulter zu betten und hielt mich weiterhin bewusst dazu an, möglichst ruhig durchzuatmen, während mein Arm um sie lag. Es wäre gut, wenn ich es schaffen könnte, meine ruhige Atmung an die junge Frau zu übertragen, damit sie überhaupt erst wieder fähig dazu werden konnte mit mir zu sprechen. Im Augenblick schien letzteres nämlich ein Ding der Unmöglichkeit zu sein, allein schon durch ihr Weinen. Sie konnte ja kaum atmen, wie sollte sie da reden? Ich haderte erst eine Minute lang mit mir, in der Faye mehr nur krampfhaft an meiner Seite lehnte und ich einen Arm um sie gelegt hatte. Dann aber beschloss ich, die Brünette umzubugsieren. Ich atmete ein weiteres Mal tief durch, besann mich mental bestmöglich auf meine aktuelle Aufgabe als Herr der Lage und streckte auch meine andere Hand nach der jungen Frau aus. Achtsam schob ich sie unter ihren Knien durch, um sie daraufhin behutsam auf meinen Schoß zu heben. Ich hoffte darauf, dass sie ihre Beine etwas lockerte und nicht mehr so exzessiv anzog, wenn sie quer auf mir saß, denn auch das war kontraproduktiv. Außerdem konnte ich sie so besser mit minimalen Gesten dazu animieren, sich an meinen Oberkörper zu heften und so mehr von meiner Körpersprache aufzuschnappen, sei es auch nur unbewusst. Gerade die Atmung anderer Menschen wirkte ansteckend und übertrug sich gut auf andere - wenn man denn fähig war sie wahrzunehmen. Meine ersten beiden Atemzüge fielen selbst etwas unregelmäßig und zittrig aus, weil ich mich schwer darum bemühen musste, mich nicht gleich wieder von Fayes bebendem Körper anstecken zu lassen. Deshalb machte ich auch einen Moment lang die Augen zu und versuchte im selben Rhythmus zu atmen, wie ich der jungen Frau über den Kopf streichelte - in langsamen, für mich fast schon hypnotischen Zügen, während ich sie mit dem anderen Arm bei mir hielt. Nicht zu fest, damit sie nicht glaubte gleich auch noch akute Atemnot durch die Umarmung zu kriegen, aber doch auch fest genug, damit ihr die Nähe auf jeden Fall bewusst genug war und sie nahe genug an mir dranblieb, damit zumindest ihr Körper den meinen wahrnahm, auch wenn ihr Kopf in den Wolken oder weiß Gott wo festhing. "Versuch' dich meiner Atmung anzupassen, Faye.", versuchte ich nach ein paar langen Sekunden der Umarmung ein weiteres Mal mit ruhigen, aber möglichst klaren Worten zu ihr durchzudringen.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Kann ich mir gut vorstellen. xD Uh, das darfst du selbstverständlich sehr gerne tun, ich überlass das mit Freuden deinen Übungszwecken… Meine Nerven wären dankbar. XD Also bei Faye ists Taylor Hill und bei Aryana Kyra Santoro. Fühl dich frei. XD __________
Ryatt kam näher und er legte einen Arm um sie. Und es tat gut, zu wissen, dass sie gerade nicht alleine war. Aber es beruhigte ihre lähmende Angst keineswegs, weil sie sich trotzdem nicht erinnern konnte, wie ihre Flucht aus dem Labyrinth in den Hügeln ausgegangen war. Ob die Version, die sich in ihrem Kopf abspielte, tatsächlich der Wahrheit entsprach oder ob das nur ein teuflischer Streich ihres Unterbewusstseins war. Noch immer genauso abwesend liess sie sich von Ryatt auf seinen Schoss ziehen, folgte seinen stummen Anweisungen und lehnte ihre Schläfe an seine Brust. Da wo sein Herz schlug, wo sie seine Atmung spüren konnte. Und wenn sie die Augen zumachte und fest dran glaubte, dann könnte das auch Victor sein, oder? Dann schlug sein Herz genau da, unter ihrem Ohr, dann hatte er alles, was hinter ihnen lag, irgendwie überlebt und sie segelten einem wunderschönen Sonnenuntergang entgegen. Doch wenn sie die Lider geschlossen hatte, fungierten diese zugleich auch als innere Leinwände für den weiteren Verlauf des Szenarios, welches sie nicht sehen wollte. Da war plötzlich ein Grab für ihn und es sah so echt aus, dass sie noch immer nicht sicher dementieren konnte, es je zuvor gesehen zu haben. Ihre Finger verkrampften sich zu Fäusten und sie presste die Nägel in die Handballen im Versuch, die Augen wieder aufzureissen. Mit Mühe und Not bekam sie das nach einigen Sekunden hin, nur um dann direkt wieder Ryatt vor sich zu haben, den sie hier auf unschöne Weise mit ihrer Panik unterhielt. Er streichelte ihren Kopf und bemühte sich um einen Funken ihrer hochbelasteten Aufmerksamkeit und Faye blickte auf seine Lippen, als er zu ihr sprach. Es ging um ihre Atmung… sie musste sich konzentrieren, um etwas zu verstehen und noch mehr konzentrieren, um den Hinweis tatsächlich umzusetzen. Sie legte die rechte Hand in Zeitlupe vor ihrem Gesicht auf seine Brust, und hob die linke ein kleines bisschen an, um sie auf ihrem eigenen Bauch zu platzieren. Faye bemühte sich, dem Heben und Senken ihrer Finger vor ihren Augen zu folgen und ihre Atmung diesem Rhythmus anzupassen. Anfangs blieben ihre Atemzüge sehr viel kürzer als seine, aber es half, dass sie gleichzeitig auch unter ihrem Ohr hörte und spürte, wie sein Herz schlug und seine Lungen sich langsam und relativ gleichmässig mit Luft füllten. Es dauerte ein paar lange Minuten, bis ihr Herz und ihre Atmung sich beruhigt hatten, sie nicht mehr ständig zusammenzuckte, wenn sie eine neue Eingebung wahrnahm oder glaubte, einen Knall zu hören. Seit sie die Augen wieder aufgemacht hatte und stumm vor sich hin starrte, verblassten auch die Bilder in ihrem Kopf zurück zu Erinnerungen. Faye schaffte es nur leider noch immer nicht, zwischen der Wirklichkeit und ihrer Fantasie zu unterscheiden. Weshalb sie sich hier weiter den Kopf darüber zerbrach, was genau mit ihrem verletzten Freund passiert war, ob er wirklich gestorben war oder nicht - und wenn nicht, wo zur Hölle er denn jetzt gerade verweilte. Sie würde Ryatt fragen müssen, aber da sie zugleich nicht mehr wusste, was seine Rolle auf diesem Sofa - und in ihrem Leben - war, war das vielleicht keine gute Idee. Ausserdem bräuchte sie dafür erstmal eine Anleitung, wie man den Mund zum Reden aufbekam und nicht nur zum Nach-Luft-Schnappen. Die weiteren zwei Minuten, die sie brauchte, um das herauszufinden, reichten dann aber aus, um einen Entschluss bezüglich ihrer Worte zu fassen. Mit dem Risiko, dass die Frage scheisse oder unangemessen war - sie hielt die Ungewissheit nicht länger aus, musste dringend wissen, welcher Teil dieser Bilder einfach nur einer Einbildung zum Jahresbeginn entsprangen. Ob ihre Tränen tatsächlich begründet waren oder sinnlos für eine hypothetische Katastrophe vergossen wurden. „Ryatt… wo… wo ist V…Victor..? Er… lebt er… noch?“, die Worte kamen leise und brüchig über ihre Lippen, aber sie hoffte einfach mal, dass er sie verstanden hatte. Und dass er die Antwort kannte.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Zuerst war ich mir wirklich nicht sicher, inwiefern mein Versuch die zierliche Brünette zu beruhigen, überhaupt Früchte trug. Zwar fand Fayes Hand irgendwann den Weg auf meine Brust, aber es dauerte ab da trotzdem noch eine ganze Weile, bis ich spüren und sehen konnte, dass sie anfing sich zu beruhigen. Nicht beruhigen im Sinne von wieder klar denken können, aber zumindest ihr Körper schien langsam einen einzigen, winzigen Gang runterzufahren. Einerseits war ich froh darüber, dass Fayes dramatischer Zustand mich beschäftigt hielt, andererseits war es aber nicht leicht zu kompensieren. Deswegen schlich sich trotzdem hier und da mal ein leicht stockender oder etwas kürzerer Atemzug ein, während die Körperwärme der jungen Frau unweigerlich dazu führte, dass mir noch heißer wurde. Ich konnte spüren, dass ich auch am Rücken vermehrt zu schwitzen begann, während mir Fayes Tränen die Front des Tshirts stellenweise nass machten. Tatsächlich triggerte letzteres eine meiner eigenen Erinnerungen aus der Kriegszeit, als ich die nassen Flecken an meiner Brust erstmals gedanklich und auch visuell bewusst wahrnahm, weshalb ich heftig zu blinzeln und mit dem Kiefer zu mahlen begann. Ich hasste alles daran und hätte ich nicht beide Hände mit Ave... Faye voll gehabt, hätte ich mir gerade am liebsten die Haut vom Gesicht gezogen und die Augen gleich mit ausgekratzt. Nicht wegen den Bildern in meinem Kopf, sondern wegen dem Selbsthass, der unweigerlich jedes Mal daraus resultierte. Ich hätte aber auch schlauer sein können - vorher wissen können, dass eine Situation wie diese genau diesen einen Punkt in meinem Hirn anzapfte, den ich bestmöglich von allen Umwelteinflüssen verborgen zu halten versuchte. Ich war heilfroh darum, dass Faye sich schließlich tatsächlich zu Wort meldete und mich damit relativ effektiv zurück ins Hier und Jetzt holte. Mein Blick hatte nur mehr starr in der Luft gehangen und ich hatte für einen Moment die Streicheleinheiten eingestellt. Blickte dank ihrer Worte jetzt jedoch wieder zu Faye hinunter und setzte tiefer mit der Hand an, um ihr von jetzt an lieber ein bisschen über den Rücken zu streichen. Mir war sicherlich quer übers Gesicht geschrieben, wie sehr mich die Frage, die sie mir stellte, im ersten Moment verwirrte. Es passte natürlich schon in das Bild, von dem die Brünette schon einmal überaus oberflächlich erzählt hatte - nämlich dass sie mit Victor in Syrien gewesen war und ihre gemeinsame Zeit dort kein gutes Ende gefunden hatte. Er lebte noch, aber vielleicht hatte er am Rand des Todes gestanden. Es dauerte einige Sekunden, bis ich das in meinem wirren Schädel zusammengesetzt hatte und dann zogen vor meiner Antwort noch ein paar weitere kostbare Sekunden dafür ins Land, dass Engelchen und Teufelchen auf meinen Schultern auftauchten. Schlimm genug, dass ich überhaupt darüber nachdachte ihr zu sagen, dass der gute Victor das Zeitliche gesegnet hatte. Noch schlimmer aber, dass ich so weit ging ernsthaft damit anzufangen, die Konsequenzen dessen abzuwägen. Sie würde sich sowieso bald wieder daran erinnern... oder? Gott, ich war doch nicht mehr so. Schon so lange nicht mehr. Ich sollte hier keine falschen Spielchen spielen, sondern lieber dafür sorgen, dass Faye mich wirklich mochte. Aufrichtig, von Herzen. Weil ich ihr gut tat und nicht weil ich ihr erzählte, ihr untoter Freund würde schon unter der Erde liegen. "Das weiß ich nicht... du hast mir nur gesagt, dass er auf unbestimmte Zeit gegangen ist, weil er Abstand braucht. Aber ja, er... er lebt.", beantwortete ich Fayes Frage leicht gemurmelt, aber wahrheitsgemäß. Auch wenn ich es mir natürlich mal wieder nicht nehmen ließ schön in der Wunde herumzustochern, die das Loch war, das er bei seinem Abgang offensichtlich hinterlassen hatte. Dafür hasste ich mich schon zwei Sekunden später, weil es einfach nicht nett war. Andererseits wäre es auch irgendwie schwierig geworden diesen Teil ihrer Frage anders zu beantworten. Wie so viele andere hatten wir auch dieses für sie schmerzhafte Thema nur ganz kurz angeschnitten. Er könnte in Alaska und genauso gut in Miami sein, ich hatte keine Ahnung davon. "Wieso fragst du das, Faye? Was geht dir durch den Kopf?", stellte ich ihr zwei Anschlussfragen, weil es ganz gut wäre das Gespräch am Laufen zu halten. Nicht weil mir das Thema gefiel - denn das tat es nicht - sondern weil sie mir nicht wieder auf die andere Seite abrutschen durfte. Sie sollte bestenfalls weiter mit mir reden. Mir sagen, was sie gerade so höllische Angst einjagte, damit ich ihr sagen konnte, dass das Blödsinn war. Das einzige, was hier gerade gestorben war, war unsere Zurechnungsfähigkeit.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈