Ja, eigentlich sollte ihm natürlich absolut klar sein, wie sehr sie auf eine zuckerarme Ernährung achtete. So lange und gut wie sie sich doch schon kannten, wäre das das Mindeste. "Schon okay, manchmal geht sowas vergessen", zeigte Faye sich trotzdem - zumindest für heute - mit einem Schulterzucken sehr grosszügig. Sie wollte ihm und sich ja nicht gleich den Abend versauen, indem sie nachtragend vor sich hin schmorte. Da waren ihr die lockeren, ironiegeladenen Gespräche, welche ihre Zeit hier füllten, deutlich lieber. Auch wenn Ryatt damit mal eben ganz beiläufig zum Ausdruck brachte, dass er ihr nicht allzu viel Selbstbeherrschung zutraute, was den Alkoholkonsum dieser Nacht betraf. Die Worte liessen sie trotzdem nur grinsen, wusste Faye doch selbst am besten, dass er damit durchaus Recht behalten dürfte. "Schon okay... ich bezweifle, dass es mich zu diesem Zeitpunkt stören wird", meinte sie gelassen. Eigentlich waren sie ja auch nicht hergekommen, um sich zu benehmen und einen spiessigen Abend mit einem einzigen Drink, den sie hier ganz brav an diesem Stehtisch schlürften, möglichst schadlos zu überstehen. Sie wollten etwas erleben - auch wenn das etwas war, was sie am nächsten Tag vielleicht ein kleines bisschen bereuen würden. Nur hier stehen und Menschen beobachten, die Spass hatten, schloss sich damit selbst aus. Und dass Ryatt nicht unbedingt als Aufpasser fungieren wollte, hatte er im Vorfeld ja auch schon angetönt, ging für sie soweit in Ordnung. Ein kleines bisschen Eigenverantwortung würde sie schon noch übernehmen können - und wenn nicht, dann musste sie wohl darauf vertrauen, dass sie es auch betrunken schaffte, nicht komplett über die Stränge zu schlagen. Auf die Sache mit Gin oder Nicht-Gin verdrehte die Brünette nochmal herzhaft die Augen. "Ich konnte mich nur nicht so schnell entscheiden, du hast die Frage nicht angekündigt... Das kam unerwartet", verteidigte sie das Zögern bei ihrer Getränkewahl gewohnt sarkastisch. Trotzdem wanderte Ihr Blick kurz zu seinem Glas, als er ihr erneut einen Schluck daraus anbot. Nicht, weil der Gin ihr nicht passte, sondern weil sie wissen wollte, wie ein Mai Tai schmeckte. "Ryatt, Zucker... meine Zähne... Hast du mir vorhin nicht zugehört?", redete Faye tadelnd weiter, entschied sich dafür, sich nicht von ihrer Neugier ablenken zu lassen und stattdessen wirklich vorerst beim Gin zu bleiben. Ob es nach dem Gin tatsächlich so verhältnismässig zuckerarm weitergehen würde, sollte sie aber besser nicht versprechen. Kam eben darauf an, womit die Becher im Anschluss gefüllt wurden. Denn scheinbar stand ihre erste Runde Beerpong nach einer jahrelangen Pause an, was ihre Augen sofort auf die zu diesem Zweck stehenden Tische lenkte. "Ich denke, das kann ich sogar ziemlich gut. Also mich überreden, versteht sich. Fürs Bällchen-Werfen will ich lieber nicht zu viel versprechen", willigte sie umgehend ein, wobei ihre Augen bereits wieder fröhlich funkelnd zu Ryatt zurückfanden. "Aber ohne Bier, das kann ich nicht trinken, sorry. Und ja, vielleicht besser zu zweit", schob sie ihre Präferenzen nach. Es dürfte nicht besonders schwierig werden, andere Motivierte zum Mitspielen zu finden und ausserdem könnten zusätzliche Personen gut und gerne ein weiterer Spassfaktor werden. Aber erstmal sollten sie sich um die bereits eingeschenkten Getränke kümmern, bevor es um Nachschub ging, weshalb die Brünette sich einen weiteren Schluck Gin gönnte. Ja, so wie sie das momentan beurteilen konnte, würde dieser Drink und eine Runde Beerpong schon reichen und sie wäre zumindest gut angetrunken. Nicht, das an dieser Stelle was anderes erwartet wurde...
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Wahrscheinlich war es mir in drei Stunden genauso egal wie Faye, dass sie betrunken war. Nicht nur hinsichtlich ihres Pegels, sondern vor allem aufgrund meinem eigenen. Womöglich würde ich dann noch nicht ganz so betrunken sein wie sie… aber vielleicht auch doch, wenn ich einfach nur ein bisschen schneller trank, als ich es eigentlich tun sollte. "Ziemlich sicher hab ich's bis dahin sowieso vergessen.", stellte ich wahrheitsgemäß fest, ohne das Grinsen abzulegen. Natürlich nicht, weil ich mich innerhalb von drei Stunden völlig besinnungslos trinken würde, sondern weil es dann ganz bestimmt sehr viel Wichtigeres gab. Betrunken setzte man seine Prioritäten anders, obgleich ich wohl kaum deswegen mit kleinen Sticheleien aufhören würde. In humanem Ausmaß, ich wusste ja nicht ob Faye in ihrer trunkenen Version zu den übermäßig weinerlichen Frauen gehörte, die alles sofort hochgradig persönlich nahmen. Eben nur, um heulen zu können. Ich hoffte es einfach mal nicht. Wie die zierliche Brünette ihr Zögern bei der Getränkeauswahl zu rechtfertigen versuchte, ließ mich flüchtig die Augen nach oben drehen. "Ist gut, ab jetzt geb' ich dir immer mindestens eine halbe Stunde vorher Bescheid, ehe ich dich was frage.", meinte ich trocken und legte mit hochgezogenen Augenbraue den Kopf schief. War ja nicht so als hätte sie sich schon vor über einer Woche überlegen können, was sie heute, an diesem super glorreichen Abend, trinken wollte. Ne, die Ausrede zog jetzt wirklich nicht bei mir, auch wenn sie wahrscheinlich viel zu beschäftigt mit der Klamottenwahl gewesen war, um sich auch noch über ihr erstes Getränk Gedanken zu machen. Ich sollte nachsichtiger sein, oder so. "Gib nicht dem armen Zucker die Schuld an seinem Suchtpotenzial und seiner Zerstörungswut, er hat sich das auch nicht selber ausgesucht.", verteidigte ich den Süßmacher in seinem tragischen Schicksal und zog eine Schnute. Es war ja nicht seine Schuld, das der Mensch sich nicht unter Kontrolle hatte und dem Heißhunger-Wahnsinn verfiel, nur weil der Körper nach mehr Zucker schrie. War schon ein bisschen gefährlich, dieser Dopamin-Ausschütter. Ich machte heute dennoch liebend gerne davon Gebrauch, um das kurze Hoch zu genießen. Morgen war auch noch ein Tag um gesund zu leben. Es brauchte keine Überredungskünste um die junge Frau von einem Trinkspiel zu überzeugen, was mich sofort angetan grinsen ließ. Dem heutigen Absturz schien wirklich keine unnötige Vernunft im Weg zu stehen, was ich natürlich sehr begrüßte. Abstürze waren bekanntlich unser Ding, auch wenn dieser hier im Gegensatz zu so vielen anderen in unserem Leben eher spaßig ausfallen würde. Zumindest wenn alles nach dem nicht vorhandenen Plan für den Abend lief. "Musik in meinen Ohren.", verkündete ich feierlich mit übertriebener Betonung, bevor zwei größere Schlucke von dem Mai Tai meine Kehle hinunter flossen. Es dauerte dann noch einige Minuten, in denen wir uns weiterhin mit ähnlich dämlichem Geplänkel bei Laune hielten, bis unsere Gläser schließlich leer waren und ich im Begriff war sie dem Barkeeper zurückzubringen. Allerdings sah ich dann auf halbem Weg die kleine Gruppe, die ich bereits an der Bushaltestelle kurz zu meiner eigenen Unterhaltung genutzt hatte, in einer Sitzecke der Lounge an einem Tisch sitzen. Die Jungs waren - soweit ich das jetzt schon beurteilen konnte - ganz nett und inzwischen hatten sich zu den drei Männern noch ein weiterer Kerl und zwei junge Frauen gesellt. Na wenn das nicht quasi die perfekte Chance für einen fairen Ausgleich beim Spiel war. Ich warf nur einen kurzen Blick über meine Schulter hinweg zu Faye - die in der Zwischenzeit eigentlich unseren Tisch weiter für uns beanspruchen sollte - bevor ich den Weg zu ihnen einschlug. Sie würde mich schon nicht aus den Augen verlieren. Ich fragte die kleine Gruppe nach erneuter Begrüßung ziemlich gerade heraus, ob zwei von ihnen sich zu dem Beerpong-Match gegen Faye und mich hinreißen ließen. Die Männer im Bunde waren alle gleich Feuer und Flamme, aber meine Augen fanden dennoch erstmal zu den beiden Frauen und mein Blick blieb letztlich auf der unentschlossen wirkenden Dunkelblonden von beiden hängen. Schließlich seufzte sie mit einer wegwerfenden Handbewegung und den Worten "Also gut, Jemand muss ja für den Geschlechterausgleich sorgen.", bevor sie sich eine störende Strähne aus dem Gesicht wischte und sich Jeremy als Teampartner auserkor. Mit einem durchweg erfreuten Grinsen auf den Lippen drehte ich mich halb um, damit ich Fayes Blick einfangen konnte, um sie heran zu winken. Ich fragte die beiden in der Zwischenzeit schon, ob wir auf etwas anderes als Bier umsteigen konnten. Jeremy zuckte nur mit den Schultern und sah zu der Blondine. "Hugo..?", machte sie einen zögerlichen Vorschlag, als Faye gerade zu uns aufgeschlossen hatte und sie sich vom Sitzpolster erhob. Ich war zwar nicht unbedingt ein Prosecco-Trinker, aber davon wurde man zumindest nicht sofort sturzbetrunken und ich bekam das Zeug sicher runter. "Lynn, übrigens.", stellte sich das Blondchen beiläufig mit einem Lächeln vor, als sie um den Tisch zu uns herum gegangen war. Mein eigener Name hatte sich schon im vorherigen Gespräch ergeben, weshalb ich ihr nur zunickte. Jeremy stand quasi sowieso schon in den Startlöchern und so wanderte mein Blick fragend zu Faye. Wenn der Hugo für sie nicht klar ging, musste sie was anderes vorschlagen.
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Das war gut möglich aber auch vollkommen okay, da es ihr sicherlich nicht anders gehen würde. Ihr Kopf würde wohl so Einiges ausblenden, wie die Nacht voranschritt, da dürfte diese Sache eher keinen relevanten Punkt darstellen. Wie auch die nun von ihm versprochenen, aber sicherlich niemals ausgeführten Ankündigungen für allfällige Fragen wie Getränkewünsche nicht. Nicht nur weil es unrealistisch war, dass er stets eine halbe Stunde im Voraus schon wusste, was er sie jeweils fragen wollte, sondern auch einfach, weil er das in zwei Minuten schon vergessen haben würde. Trotzdem zeigte sei sich mit einem zufriedenen Grinsen einverstanden, als wäre ihr dieser Umstand ganz besonders wichtig. Mit einem etwas ernsteren Blick auf seinen Drink, stand Faye dann aber der nächsten Thematik gegenüber. "Du hast Recht...", begann sie, griff kurzum nach seinem Glas, um dieses feierlich in die Höhe zu stemmen. "Sorry Zucker, ein Hoch auf dich. Ist nicht dein Fehler, dass der liebe Gott unsere Zähne einfach zu schwach für dich geschaffen hat", setzte Faye zur nötigen Entschuldigung an, die an dieser Stelle natürlich äusserst angebracht war. Trotzdem überliess sie das Süssgetränk auch in den kommenden Minuten dem jungen Mann und blieb erstmal bei ihrem Gin, der allein schon gut dabei ausreichte, ihrem Alkoholpegel einen schwungvollen Tritt nach oben zu verpassen. Sie war natürlich noch nicht komplett verladen, als Ryatt sich mit den leeren Gläsern auf zur Bar machte. Aber das leichte Schwindelgefühl hatte sich längst bequem in ihrem Kopf eingenistet und sie war froh, dass sie bereits stand und nicht davon überrascht werden konnte, sobald sie sich nach dem Trinken ein erstes Mal auf die Füsse hob. Liess sich so einfach etwas besser einschätzen und das war besonders dann relativ wertvoll, wenn sich ihr Begleiter dazu entschied, sich im Anschluss an die Gläserrückgabe gleich nach möglichen Kontrahenten fürs Beerpong umzuschauen. Wäre etwas peinlich, wenn sie sich hier total misskalkuliert schwankend auf die Füsse stemmen müsste, um dann in seine Richtung zu taumeln, während ihr seine neuen Freunde entgegen lachten. So konnte die junge Frau die paar Meter in Richtung der kleinen Gruppe noch relativ entspannt überwinden, kam in dem Moment dort an, wo die Blondine offenbar den Getränkevorschlag äusserte. Hugo klang vertretbar. Wahrscheinlich hätte Faye auch nur dann ein Veto eingelegt, wenn hier etwas allzu Hochprozentiges, purer Wodka, Tequila oder eben Bier vorgeschlagen worden wäre, den Rest bekam sie hoffentlich ohne unelegantes Kotzen während oder unmittelbar nach dem Spiel runter. "Ich bin Faye und Hugo ist in Ordnung", packte sie die beiden mehr oder weniger offensichtlich angeforderten Infos mit einem Lächeln in einen Satz. Ein fragender Blick in Jeremys Richtung reichte aus, um den jungen Mann ebenfalls dazu zu animieren, ihr seinen Namen zu verraten, den sie bis dato nicht mitgekriegt hatte. Damit war dann vorerst alles geregelt und die Brünette kündete an, sich schonmal um die Getränke zu kümmern, woraufhin sie einen Abschweifer zur Bar machte, um dort sowohl den Hugo als auch die frischen Becher zu bekommen. Das Aufstellen überliess sie im Anschluss Jeremy und Ryatt - wobei Ersterer ihren Begleiter in Sachen Tatendrang fast noch übertraf. Entweder war das sein Lieblingsspiel oder ihm war vorher dezent langweilig gewesen. Oder er war einfach sehr ehrgeizig und setzte alles daran, dass die Voraussetzungen für seinen Sieg möglichst perfekt standen. Aber so leicht würde das für ihn dann auch nicht werden, denn selbst wenn Faye vielleicht nicht die sicherste Treffquote versprechen sollte, so besass sie doch auch ein gewisses Mass an Kampfgeist. Und so wie sie Ryatt einschätzte, war das bei ihm sehr sicher genauso und er würde sich selbst bei einem rein spassorientierten Spiel wie Beerpong nicht kommentarlos schlagen lassen. Aber das würde sich sowieso gleich zeigen, denn die Vorbereitung war soweit abgeschlossen und Faye begab sich auf ihre Seite des Tisches, warf Ryatt einen herausfordernden Blick zu. "Mach mich stolz", hauchte sie ihm voller theatralischer Ironie entgegen, ihre Augen funkelten fröhlich in seine Richtung. Wobei es ihr hier viel weniger um Stolz ging als darum, dass er sie nicht mit zu viel Alkohol im Stich lassen und stattdessen für einen möglichst hohen Sieg ihrerseits sorgen sollte, damit sie nach dieser einen Runde bestenfalls noch nicht komplett verladen war. Aber erstmal gings nun ums Bällchenwerfen und ihre grösste Sorge galt dem Treffen, nicht dem anschliessenden Betrunken-Sein, mit dem sie sich im weiten Vorfeld dieses Abends ja bekanntlich längst angefreundet hatte.
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Es fügte sich alles problemlos und alle waren zumindest namentlich miteinander bekannt, dem Beerpong stand also gar nichts mehr im Wege. Während Faye sich um die für das Spiel nötigen Utensilien kümmerte begab ich mich mit Rest des Spiel-Trupps schon einmal zu dem einzigen aktuell freien Tisch fürs Spiel. Solange wir auf die Brünette warteten unterhielt ich mich noch mit Jeremy und Lynn, ehe es ans Becher aufstellen ging. Der junge Mann auf der anderen Seite des Tisches schien mit ordentlich Motivation ausgestattet zu sein, aber das beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Die Idee war schließlich von mir gekommen und ich hatte nicht im Sinn dieses Spiel zu verlieren, was bei mir ohnehin für ungefähr alle Lebensbereiche und jede Art von Spielen galt. Man musste dazu allerdings erwähnen, dass ich ohnehin kein besonders guter Verlierer war. Es war zwar nicht so, dass ich den Gewinner dann beleidigt mit einer Rechtfertigung dazu überreden wollte, dass er einfach nur Glück und ich Pech gehabt hatte, aber ich schmollte innerlich und ärgerte mich schrecklich darüber. Gewinnen machte halt auch einfach mehr Spaß, als die Partie zu verlieren - besonders dann, wenn es sich um ein Trinkspiel handelte und man dem Gegner die übrig gebliebenen Schlucke abnehmen musste, falls man das Spiel nicht für sich entschied. Als die Becher alle ihren Platz auf dem Tisch gefunden hatten, wurden die zwei Liter Hugo aus den Flaschen möglichst gleichmäßig auf alle Becher verteilt, was insofern nicht schwer war, dass es sich jeweils um einen Liter in den Glasflaschen handelte. Ein halber Liter pro Kopf war nicht unbedingt wenig, wir gewannen also wirklich besser. Nicht, dass sogar noch mehr daraus wurde. Als alles bereit war, wandte Faye sich noch einmal an mich und meine Augen glitten mit funkelndem Ehrgeiz in ihre. "Mit dem größten Vergnügen.", gab ich mich siegessicher und hielt den Blick in ihre Augen noch einen Moment lang, bevor ich am Tisch stehend zu unseren Gegnern aufsah. Ich hatte nicht vor die zierliche Brünette mit diesem Spiel mehr abzufüllen als unabdingbar war, also lag es ganz in meinem Interesse sie stolz zu machen. Die beiden weißen Tischtennisbälle ruhten noch in dem Becher mit Wasser, der Beschluss darüber wer mit dem Werfen anfing stand noch aus. Deshalb gab es ein simples Schere-Stein-Papier-Duell zwischen Jeremy und mir, das ich mit dem Papier für Faye und mich entschied. Froh über diesen kleinen Vorteil ergatterte ich Faye und mir die beiden Bälle, bevor ich zu ihr zurückkehrte. "Ladies first.", überließ ich ihr den Einstieg ins Spiel und übergab einen der Bälle grinsend in ihre Obhut. "Bereit zu verlieren?", stichelte Jeremy von der anderen Seite des Tisches aus, was Lynn neben ihm lächelnd die Augen verdrehen ließ. Sie hielt wohl nicht allzu viel davon den Mund zu voll zu nehmen. Verständlich, angesichts der Tatsache, dass hier Keiner die Wurfkünste des jeweils anderen Teams einschätzen konnte. Wir duellierten uns hier schließlich zum ersten Mal. "Ganz dünnes Eis, Jeremy... ihr habt's mit einem Veteran zu tun, der den Ruhestand gerne wieder aufgibt.", konterte ich nicht weniger selbstbewusst. Ich redete auch nicht von meiner Zeit bei der Army, die mir bei diesem Spiel erstaunlich wenig bringen würde, sondern von der Zeit in der Academy davor. Einmal im Monat hatte es ein Wochenende gegeben, das wir komplett frei gehabt hatten und dementsprechend hatten alle Schüler aus den hohen Klassen sich das grundsätzlich damit versüßt, ein bisschen zu sehr auf den Putz zu hauen, wo der Alltag ansonsten schon nur aus striktem Drill und Regeln basierte. Trinkspiele waren immer mit von der Partie gewesen, Beerpong mit am häufigsten. Blieb jetzt nur noch zu hoffen, dass meine hohen Trefferkünste sich inzwischen nicht nur noch auf das Schießen beliefen, sondern ich das Treffen von Bechern mit den kleinen weißen Bällen noch immer beherrschte.
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Zumindest einer von ihnen sah der ganzen Sache sehr zuversichtlich entgegen, was Faye zufrieden grinsen liess. Sie für ihren Teil konnte in diesem Moment noch sehr schlecht einschätzen, ob sie die Becher treffen würde oder eher nicht, Sie war keine absolute Null in Ballspielen und Treffsicherheit, aber besonders viel Übung mit Ping-Pong-Bällen hatte sie nicht und sie bezweifelte, dass der Alkohol sie hier allzu positiv unterstützen würde. Und am Ende brachte es nichts, wenn Ryatt jeden Ball einlochte, wenn sie sich als Spielpartnerin neben ihm anstellte wie eine freiwillige Verliererin. Zumindest dann nicht, wenn ihre Gegner sich geschickter anstellten. Und das war es irgendwie, was Jeremy versprach, als er sie nach ihrem nicht vorhandenen Willen zu verlieren fragte. Faye reagierte darauf und auf Ryatts Reaktion mit einem ähnlichen Augenrollen wie Lynn, hielt vorerst selbst ebenfalls lieber den Mund, bis sie zumindest halbwegs einschätzen konnte, ob sie sich hier komplett blamierte oder vielleicht doch nicht ganz. Der erste Ball, mit dem sie wie aufgefordert das Spiel startete, landete glücklicherweise in einem Becher, den Jeremy ganz grosszügig leerte. Natürlich nicht, ohne ihr vorher mit einem wenig beeindruckten Grinsen pures Anfängerglück vorgeworfen zu haben. "Wenn dich mein pures Anfängerglück ein paar Becher trinken lässt, bin ich damit aber zufrieden", liess Faye ihn wissen, dass sie mit solchen Aussagen eigentlich ganz gut klar kam. Lynn war dann nämlich die Nächste, die sich einen Deziliter Hugo gönnte und auch sonst verlief der Anfang des Spiels eigentlich ganz nach den Wünschen der Brünetten. Sie kam zwar auch auf den Geschmack des Alkohols, da zumindest Jeremy die ersten beiden Bälle versenkte, aber zwischenzeitlich standen auf der gegnerischen Seite dann doch nur noch fünf, bei Ryatt und Faye aber noch ganze acht Becher. Dann schien ihre vermeintliche Glückssträhne aber auch eine Pause zu brauchen, denn je weniger Becher das Spiel zu bieten hatte, umso schlechter bewies sich die Treffsicherheit der Brünetten. "Ich glaube, ich brauche ein paar Tipps vom Profi", tat sie unschuldig kund, schenkte Ryatt ein entschuldigendes Lächeln und zog die Schultern hoch, nachdem sie den dritten Ball in Folge nach irgendwo, aber sicher nicht in die gegnerischen Becher entsandt hatte. Sie wusste nicht genau, worans denn nun lag, aber der liebe Schwindel und der steigende Alkoholpegel erwiesen sich auf jeden Fall nicht als dienlich. Dabei hatte Faye wohl verhältnismässig noch immer am wenigsten intus, wenn sie einfach mal davon ausging, dass die Gruppe um Jeremy und Lynn schon vor dem Clubbesuch Alkohol getrunken hatte. Wie das eben so üblich war, wenn man sich hier drin bei den unheiligen Preisen nicht ruinieren wollte. War aber im Fall von Faye nicht nötig, sie wurde auch ohne finanziellen Ruin betrunken - offensichtlich. Lynn schien sich aber zu freuen, so wie sie in Fayes Richtung grinste. Wohl glücklich darüber, nicht die Einzige zu sein, die sich hier zunehmend blamierte. "Hab ja gesagt: Anfängerglück...", meldete sich Jeremy ebenso fröhlich zu Wort, wofür er aber einen wenig einsichtigen Mittelfinger erntete, ehe Faye einen eben geworfenen Ball aus dem Becher vor sich fischte und diesen - nun wieder ausgesprochen zielsicher - in Richtung von Jeremys Oberkörper pfefferte. "Du bist trotzdem am Verlieren, mach dir mal besser nichts vor", konterte sie zuversichtlich, trank den Becher aus und stellte ihn zur Seite. Spielte ja am Ende keine Rolle, ob ihre Führung an ihren eigenen oder Ryatts Würfen lag. Hauptsache Jeremy konnte am Ende mindestens einen Becher mehr saufen, als auf seiner Seite gestanden hätte.
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Das Sprüche klopfen sollte sich zumindest für Jeremy schon relativ zeitnah rächen, wenn man Fayes Anhiebstreffer so nennen konnte. Allein das ließ mich noch eine Spur breiter grinsen und ich startete umso optimistischer ins Spiel. Wir mussten ja nicht jeden Wurf treffen - das war sowieso ziemlich unmöglich; je weniger Becher dastanden, desto mehr - aber es war auf jeden Fall gut, wenn das Ende dieses Spiels nicht ganz allein auf meinen Schultern lastete. Es spielte sich sorgloser mit diesem Wissen. War mir dann auch egal, ob es sich dabei nur um Glück handelte, Hauptsache die anderen zwei guckten ordentlich in die Becher, um Bälle rauszusammeln. Auch für mich lief es gleich zu Beginn gut und die Erfahrungen von damals zahlten sich noch immer aus, selbst wenn eine kleine Portion Glück sicherlich auch bei mir mit von der Partie war. Fortuna durfte ruhig mal auf unserer Seite sein und nicht immer nur im gegnerischen Team spielen. Zumindest Fayes Glück wollte sich dann aber kurzzeitig verabschieden, was ich dank unseres Vorsprungs erstmal als nicht allzu verheerend betrachtete. Wir hatten beide noch nicht viele Becher leeren müssen und bisher meldete sich der Alkohol bei mir nur mild. Machte mir anhand meiner sich leicht verändernden Denkmuster und der sich lockernden Zunge klar, dass er langsam ankam, ich mir ansonsten aber erstmal noch keine Sorgen zu machen brauchte. Ob es bei der Brünetten neben mir noch genauso aussah versuchte ich dann zu erkennen, als sie ihre Fehlwürfe kommentierte. Ich sah zu ihr rüber und suchte in ihren Augen nach Schwummrigkeitsanzeichen, die eindeutig für einen Schwips gesprochen hätten. Sie war noch nicht sturzbetrunken, das nicht, aber ich meinte doch die ersten verzögerten Reaktionen ihrer Augen zu bemerken, was mich das Grinsen zu einem breiten Lächeln unterdrücken ließ. "Kriegst du, wenn du wieder dran bist.", kündigte ich ihr die kurze Nachhilfestunde schon einmal an. Allerdings musste ich kurz darauf dann trotzdem lachen, weil Faye sich so herrlich wenig von Jeremys Gerede irritieren ließ, obwohl er seinen nächsten Wurf leider wieder erfolgreich versenkte. Vielleicht hätte besser ich als erster mit dem Trinken anfangen sollen, dann würde sie tendenziell mit weniger Alkohol intus aus dem Spiel gehen. Lynn traf gleich darauf ebenfalls einen Becher, was ich mit einem künstlich anerkennenden Blick kommentierte, während ich den Ball aus dem Becher fischte. "Du willst ja doch mitspielen... ich war mir zwischenzeitlich nicht mehr sicher, ob du nicht einfach nur einen trinken willst.", feixte ich und zuckte mit den Augenbrauen, bevor ich den Becher an meine Lippen hob. Als das Gefäß leer war, erwartete mich bereits ihr pseudo-angesäuerter Blick. "Ich muss euch ja einen Vorsprung geben, damit's fair bleibt.", erwiderte Lynn hochgradig ironisch, sodass deutlich ersichtlich war, dass sie nicht wirklich sticheln oder angeben wollte, sondern mit der Ironie nur die Wortduelle an sich verhöhnte. Das war auch der einzige Grund, warum sie lediglich das nächste Lachen und keine Widerworte meinerseits erntete. Dass der Vorsprung inzwischen schon geschrumpft war, kümmerte mich nicht wirklich. Bisher war ich mir ja sehr sicher damit, dass ich weiterhin treffen würde, sofern sich das Spiel nicht mehr ewig hinauszog und der Alkohol mehr Hebel in meinem Körper in Bewegung setzte. Als ich den leeren Becher beiseite gestellt hatte, widmete ich mich Fayes Unterricht. Sie warf von uns beiden schließlich immer zuerst, also zögerte ich nicht mich leicht schräg hinter sie zu stellen. Ich griff sanft nach ihrem Ellbogen, damit sie die Hand mit dem Ball anhob. "Schau mit deinem dominanteren Auge knapp über den Ball und visier' den Becher an, den du treffen willst... ähnlich wie bei weiten Schüssen." Ich sprach nicht besonders laut, aber das war auch nicht notwendig auf die kurze Distanz. Zwar hatte man auf dem tatsächlichen Schlachtfeld in der Regel beide Augen offen - wenn man nicht grade Sniper war - weil das auf kurze Distanzen effektiver war und man ohnehin selten wirklich Zeit zum Zielen hatte, aber auf Beerpong traf das zumindest bei mir nicht zu. Ich warf schlechter mit beiden Augen, als wenn ich mein besseres Auge zum Fokussieren des Bechers nahm. Vielleicht lag das schlicht und ergreifend daran, dass man betrunken jeden ansatzweise scharfen Fokus nutzen sollte, den man kriegen konnte. "Du musst ausatmen, bevor du wirfst... und wirf immer in einem hohen Bogen, nicht flach. Mit wenig Schwung, locker aus dem Handgelenk.", gab ich Faye noch weitere Kleinigkeiten mit auf den Weg, bevor ich ihren Arm losließ und wieder einen Schritt von ihr wegmachte. Sie brauchte ja schließlich Platz zum Werfen und ich wollte den Ellbogen nicht abbekommen. Die Flugbahn des Balls war relativ essentiell, weil er in hohem Bogen mit größerer Wahrscheinlichkeit selbst dann noch in einen Becher flog, wenn er an einer Kante anschlug. Zwar konnte man theoretisch den Ball zur Seite wegschlagen, sobald er einmal aufgekommen war, aber im Regelfall waren kaum Jemandes Reflexe im angetrunkenen oder gar betrunkenen Zustand noch schnell genug dafür - also war diese Regel ein ziemlich irrelevanter Faktor.
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Gut, immerhin konnte sie zeitnah mit etwas Nachhilfe rechnen, die sie hoffentlich zurück auf die Schiene des Erfolgs leitete. War offensichtlich dringend nötig, wenn sie nicht vorhatte, Ryatt alleine gewinnen zu lassen. "Bestens", tat sie ihre Entzückung kund. Dass er mit den Tipps wartete, bis sie wieder an der Reihe war, war sicherlich auch besser... Sonst hätte sie bis dahin nämlich eh alles wieder vergessen, wo es doch erstmal zu beobachten galt, wie Lynn auch endlich ihren ersten Ball versenkte. Das fand Faye eigentlich ganz gut - zumindest solange sie sich nicht zu sehr damit auseinandersetzte, dass sich ihr Vorsprung damit nochmal um einen Becher verkleinerte. Ging schon in Ordnung, den würde sie ja gleich wieder wett machen haha. "Danke, find ich ausgesprochen nett von dir", erwiderte Faye gut gelaunt auf die Worte, die eigentlich an Ryatt gerichtet waren. Nur damit Lynn wusste, dass ihre Grosszügigkeit hier nicht komplett ohne Wertschätzung unterging. Aber ihre Konzentration lag nur noch kurz auf der Blondinen, weil gleich darauf die angekündigten Anweisungen ihres Spielpartners anstanden, auf die Faye doch ihren ganzen Fokus legen wollte. Was relativ leicht war, da es eine Menge einzelner Informationen waren, die ihr zu Ohren kamen und die sie mit dem physischen Reiz seiner Berührung verbinden musste. Sie hob aufs indirekte Kommando den Arm an, um seine Tipps möglichst unmittelbar umzusetzen. Dann standen die Chancen immerhin auch am besten, dass sie nicht die Hälfte davon bereits vergessen hätte, wenn sie zum eigentlichen Wurf ansetzte. Sie schloss ihr rechtes Auge und blickte über den Ball in ihrer Hand, als er sie dazu anwies. Aber ihre Konzentration ging vorübergehend nochmal flöten, als er die Ähnlichkeit beim Zielen mit weiten Schüssen verglich. Kurz machte sie das Auge nochmal auf, um ihm einen beinahe irritierten Blick zuzuwerfen. Als wüsste sie gar nicht, wie man weite Schüsse am besten ausführte. Oder warum er ihr dieses Wissen zutraute. Oder wie er auf die Idee kam, das hier zu erwähnen. Doch die Verwirrung blieb nur kurz - dann nickte sie langsam, widmete sich wieder dem bevorstehenden Wurf. Definitiv froh darüber, es hier mit einem harmlosen Pingpong-Ball und nicht mit einem Gewehr zu tun zu haben. Letzteres war einfach echt nicht ihr Vibe, schon gar nicht heute Abend. So nickte sie das Gesamtpaket nach der zweiten Folge von Tipps ab, wartete noch gerade solange mit dem Schuss, bis er sich in Sicherheit gebracht hatte und versuchte dann möglichst alles davon umzusetzen. Und tatsächlich landete der Ball diesmal wieder in einem der übrigen gegnerischen Becher, dicht gefolgt von Fayes möglicherweise absolut übertriebenen Freudentanz, bei der sie siegessicher die Arme in die Luft warf und dabei einmal um die eigene Achsel wirbelte, ehe sie Ryatt zugewandt wieder zu stehen kam. Auch das von der Drehung veranlasste kurze Schwanken konnte der Freude keinen Abbruch tun. "Alles klar, von dir hol ich mir zukünftig noch mehr Tipps", beschloss sie schief grinsend. "Buuuuh! Unfair!", ertönte Jeremys wenig begeistertes Urteil über den Tisch hinweg, kaum hatte er den Becher ausgetrunken und wieder abgestellt, was Fayes Blick wieder in seine Richtung lenkte. "Ach, was hast du denn erwartet, Jeremy..? Wenn er mir nicht zugetraut hätte, zu gewinnen, hätte er gegen mich gespielt. Sei kein so schlechter Verlierer", redete die Brünette eher nicht sehr bedauernd mit ihrem Gegner, als wäre diese Partie längst entschieden. Ausserdem stimmte es definitiv auch nicht, dass Ryatt im Vorfeld schon gewusst hatte, ob sie überhaupt einen einzigen Becher treffen würde. Seine Entscheidung basierte also ganz und gar nicht auf dieser Sicherheit, sondern einzig an ihrem Wunsch, nicht 1:1 gegen ihn zu spielen. Aber wahrscheinlich konnten sich das hier alle denken. "Du nimmst den Mund ein bisschen voll, für dass du gerade drei Mal daneben geworfen hast", konterte Jeremy, wobei sich sein linker Mundwinkel zu einem schiefen Grinsen nach oben verzog, bevor er den Ball, welcher davor von ihr aus in seine Richtung geflogen war, nun mit viel Schwung wieder zurückschickte. Darauf konnte Faye dann auch nicht mehr viel sagen, weshalb ein fröhlich lachendes Schulterzucken ausreichen musste, bevor sie den abgeprallten Ball vom Boden aufhob, im Wasser schwenkte und an Ryatt für dessen anstehenden Wurf übergab.
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Ich beobachtete die Brünette nahezu akribisch dabei, wie sie zum nächsten Wurf ansetzte, nur um den fliegenden weißen Ball danach genauso gespannt zu verfolgen. Auch wenn ich im Gegensatz zu Faye nicht sofort einen Tanz aufführte, grinste ich mehr als zufrieden mit einem hauptsächlich an mich selbst gerichteten "Fuck yeah." vor mich hin, während meine Augen die euphorische Drehung der jungen Frau beobachteten. Die suchten sich dabei von ganz allein den Punkt, der sich am auffälligsten bewegte, was in diesem Fall der herumwirbelnden schwarze Rock war. Ich hob reflexartig die Hand zur Schadensbegrenzung an, als ich das direkt im Anschluss folgende Schwanken wahrnahm, aber die junge Frau fing diesen Anflug von Gleichgewichtsstörung gekonnt selbst ab, weshalb ich die Hand mit einem Blick in ihr Gesicht wieder sinken ließ. Gerade rechtzeitig, als die dankbaren Worte den Weg über ihre Lippen fanden. "Immer gerne. Vor allem dann, wenn es heißt, dass Jeremy gleich anfängt zu weinen.", erwiderte ich bestens gelaunt und sehr angetan davon, dass meine Tipps offensichtlich auch für sie funktionierten. Das hieß - wenn Faye die Technik weiterhin beizubehalten schaffte - dass wir hier zeitnah gewinnen würden und besser gings gar nicht. Gewinnen war einfach eine ganz feine Sache und in etwa ebenso unterhaltsam wie das dazugehörige Gejammer unseres Gegners. Tja, da guckte er jetzt ganz schön blöd und weil ich ein genauso schlechter Verlierer war, gönnte ich ihm das. Dann blieb es mir nämlich erspart, passiv-aggressiv Tischtennisbälle durch die Gegend zu pfeffern und ich konnte mich stattdessen schonmal mit Faye über den Teilerfolg freuen. Ich nahm ihr den Ball mit einem dankbaren Nicken und noch immer fröhlich angehobenen Mundwinkeln ab, bevor ich mich erneut den verbleibenden Bechern auf der anderen Seite widmete. Aus vier Bechern wurden dadurch dank einer kleinen Portion Glück schnell nur noch drei. Der Ball prallte am Rand eines Bechers ab und sprang daraufhin in einen anderen. Lynn gab ein frustriertes Stöhnen und einen 'Echt Jetzt?'-Blick von sich, bevor sie nach dem Becher griff. Sie bekam ein Schulterzucken mit eindeutig schuldigem Grinsen von mir. Von da an verlief die Partie dann aber etwas wechselhafter und ich traf weniger, während die anderen beiden ab und zu mal mit einem Treffer nachrückten. Der letzte Becher, der schließlich noch auf der anderen Seite des Tisches stand und von uns getroffen werden musste, erwies sich dann als ganz besonders hartnäckig. Das Spiel zog sich zum Ende hin also doch noch etwas in die Länge, und vor unserer Nase standen auch nur noch zwei Becher, als Faye schließlich den letzten Becher für uns traf. Während Jeremy geschlagen den Kopf nach vorne kippen ließ, fingen Faye und ich an zu jubeln. Es war wahrscheinlich mehr Glück als was anderes gewesen, dass der Ball gerade im Becher gelandet war, weil auch mir der Alkohol inzwischen etwas mehr zu Kopf stieg, aber das war mir egal. Quasi noch egaler als egal, weil gewonnen war eben gewonnen. Ich fügte mich spontan in Fayes nächsten kleinen Freudentanz ein, indem ich nach ihrer Hand griff und sie damit bei ihrer nächsten Drehung begleitete. Das anschließende Taumeln unterbanden wir fast geschickt dadurch, dass ich sie nach der Drehung leicht zu mir hinzog und sie mit dem Rücken an meinem Oberkörper landete. "Scheint als müsst ich meinen Glückspenny jetzt gegen dich eintauschen.", grinste ich zu ihrem Ohr runter. Die flüchtige Umarmung hielt jedoch nicht allzu lange an und meine Finger lösten sich wieder von ihrer Hand, bevor ich einen Schritt von ihr wegmachte. Dabei rutschte meine Hand etwa auf Taillenhöhe noch ein Stück weit über ihren Rücken, löste sich aber durch die Distanzierung bald ganz von ihrem Körper. Ich ging zum Tisch und schob Jeremy und Lynn die zwei verbliebenen Becher von uns über die Platte geradewegs unter die Nase. "Halt bloß die Klappe.", wies der junge Mann mich gleich dazu an, jetzt keine blöden Kommentare mehr abzugeben, weil er wohl an meinem Grinsen schon gesehen haben musste, dass mir etwas auf der Zunge lag. Ich hob die Hand an die Lippen und imitierte das Zuziehen eines Reißverschlusses. Jeremy und Lynn waren noch dabei ihre Becher auszutrinken, als der Rest der kleinen Gruppe zu uns aufschloss. "Na eeendlich seid ihr fertig, wir dachten schon das wird heute nix mehr.", beschwerte sich die zweite Frau im Bunde ironisch und griff kurzerhand nach dem Becher in der Hand ihrer Freundin, um sich selbst die paar Schlucke des Hugos zu ergattern. Lynn hatte dagegen absolut nichts einzuwenden. "Kommt ihr mit runter?", hakte sie nach, als sie den Becher geleert und grinsend auf den Tisch geknallt hatte. Runter bedeutete wohl die Tanzfläche. Ich hatte dagegen nichts einzuwenden, weshalb meine Augen wieder einmal zu Faye fanden.
◈ pain is the feeling of weakness leaving the body ◈
Ein Blick in die Richtung ihres Kontrahenten bestätigte, dass Ryatts Aussage gar nicht so weit von der Wahrheit entfernt war und Jeremys gute Laune tatsächlich ein bisschen gelitten hatte. Aber weinen würde er hoffentlich nicht gleich - zumindest nicht, solange er noch hoffen konnte. Das dauerte nämlich noch ein paar interessante Minuten, denn so leicht gestaltete sich der Sieg leider doch nicht. Was wiederum dazu führte, dass das Zielen ebenfalls zur laufend grösseren Herausforderung wurde, weil sich der Alkohol mit jedem Schluck Hugo ein bisschen spürbarer in ihrem Kopf festsetzte. Letztendlich war der Siegestreffer also pures Glück, denn wirklich abschätzen konnte die Brünette die Flugbahn des Bällchens längst nicht mehr. Was ihre offenkundige Begeisterung aber in absolut keiner Weise trüben konnte und Faye griff sofort nach Ryatts Hand, als diese sie zur nächsten Drehung aufforderte. Es war wohl besser, dass er sie im Anschluss einen Moment festhielt - diesmal hätte sie nämlich mit Sicherheit dezent uneleganter geschwankt als zuvor. Und trotzdem weckte genau diese kleine Umarmung einen heute eigentlich zum Schlafen verurteilten Teil ihres Kopfes, liess sie zwei, drei Mal etwas desorientiert vor sich hin blinzeln. Was Ryatt zum Glück nicht sehen konnte, weil er hinter ihr stand. Es war der Gedanke an Victor, der sie unangenehm zwickte, ein plötzlicher Anflug unendlicher Sehnsucht. Die Vorstellung, dass er an Ryatts Stelle hinter ihr stehen und ihr etwas ins Ohr flüstern könnte, seine Arme sich um ihren Körper schlossen und er sie festhielt, während er versprach, dass es diesmal für immer bleiben würde. Dumm, Faye. Ganz schlechtes Timing. Sie schüttelte den Kopf, was ihr Begleiter gut und gerne mit seinen Worten verbinden durfte, auf die sie, ein paar Sekunden verzögert, nun doch noch was erwiderte. "Nur wenn du den Glückspenny dann dafür mir schenkst", erklärte sie sich unter einer ziemlich lächerlichen Bedingung einverstanden, die er aber wohl trotzdem nicht erfüllen konnte. Faye bezweifelte, dass Ryatt sowas wie einen Glückspenny tatsächlich besass, weshalb der Deal ins Wasser fallen dürfte. Sie löste sich wieder von ihm und spätestens mit dem Schauspiel, dass sich ihr bot, als ihre Gegner sich den übrigen Bechern widmeten, waren auch ihre Gedanken wieder sortiert. Dem Alkohol und der damit verbundenen, dezent verkürzten Konzentrationsspanne sei Dank. Ausserdem trudelten die restlichen Freunde von Jeremy und Lynn ein und die zweite junge Frau, die sich wohl für einen Moment etwas alleingelassen gefühlt hatte, läutete den nächsten Punkt auf der Checkliste dieses Clubs ein: Die Tanzfläche. Fayes Mundwinkel hüpften umgehend entzückt aufwärts, als ihr Blick auf Ryatt traf, der ebenfalls einverstanden wirkte. „Lessss go“, grinste sie fröhlich und ihre funkelnden Augen unterstrichen ihre unübersehbar vorhandene Motivation. Lynn hakte sich bei Stacy - wie sie von ihren Freunden angesprochen wurde - ein und so machten sie sich schliesslich alle zusammen, angeführt von Jeremy, der seine Niederlage noch immer nicht ganz verdaut zu haben schien, auf den Weg nach unten. Die geschwungene Treppe war eigentlich sehr breit, trotzdem klebte Faye wenig überraschend bevorzugt am Geländer, welches ihr die erwünschte Sicherheit beim Abstieg bot. Einfach keinen Unfall riskieren. Sie wollte nämlich noch lange nicht nach Hause und schon gar nicht mit dem Krankenwagen. Entsprechende Geschichten auf der Arbeit konnte sie sich wirklich gerne sparen. Unten wanderte ihr Blick erneut zuallererst durch den gesamten Raum. Hier war die Musik lauter und die Beleuchtung noch etwas mehr gedimmt - bis auf die farbigen Discolichter natürlich, die fröhlich ihre wilden Muster auf die Menge, sowie an die Wände und Decken malten. Ihre Begutachtung endete bei Ryatt, den sie halb fragend, halb auffordernd anblickte, bevor sie eine Hand auf seiner Schulter ablegte und sich zu seinem Ohr vorbeugte, damit er überhaupt ein Wort verstand, wenn sie mit ihm redete. "Und, sind wir jetzt hier zum Tanzen oder bist du mehr so der den ganzen Abend an der Bar Hänger?", wollte sie wissen, lehnte sich dann wieder etwas zurück, um ihn mit einem herausfordernden Funkeln im Blick anzugrinsen, wobei sie längst unbewusst zum Takt der Musik wippte. Sie war sich noch nicht ganz sicher, wie sie ihn diesbezüglich einschätzen sollte, hauptsächlich auch wegen seinem Bein. Aber wenn er keine Lust hatte, würde sie sich wohl erstmal zu Lynn und Stacy gesellen, die definitiv zum Tanzen hier runter gekommen waren.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Prinzipiell hätte ich wenig dagegen den Penny an Faye abzutreten, wenn sie stattdessen genauso wie das sehr wertlose Geldstück dauerhaft bei mir bleiben würde. Wenn sie dann den Penny behielt, wären ja irgendwie immer noch beide bei mir. Allerdings hatte dieses Tauschgeschäft stattdessen einen anderen, sehr unpraktischen Haken. "Würde ich... wenn du in meinen Geldbeutel passen würdest.", ließ ich sie ironisch wissen, woran es am Ende leider scheiterte. Aber die Vorstellung davon, beziehungsweise von etwas Ähnlichem, fand mein beschwipstes Gehirn ziemlich unterhaltsam - wie Faye in einen überdimensionalen Geldbeutel kroch und dann zwischen all den Münzen im Fach für Kleingeld saß. Die Brünette schien sich leicht für die Tanzfläche im Untergeschoss begeistern zu lassen und so war - dank ihrer absolut nicht überhör- oder übersehbaren Motivation - der Gang nach unten besiegelt. Einmal mehr war ich dankbar darum keine Frau zu sein, weil ich mir die Treppe im betrunkenen Zustand mit schmalen Absätzen schwierig vorstellte. Deswegen hatte ich nebenbei auch ein Auge auf Faye, die vor mir ging, während ich die eine oder andere vorbeiziehende Person musterte. Glücklicherweise kam es zu keinem Unfall auf dem Weg nach unten und meine Augen begannen unweigerlich neugierig zu funkeln, als wir den Raum mit der lauten Musik und den ständig wechselnden Lichteffekten betraten. Ich wusste nicht wieso, aber ich fühlte mich immer seltsam lebendig, wenn mir der Bass von rhythmischer Musik spürbar durch den Körper geschickt wurde. Ich liebte das, was sicher einer der Gründe dafür war, dass ich einem eigenen Club nicht grade abgeneigt war. Ich löste mich mental von dem Gefühl und gleichzeitig visuell von der tanzenden Menge, als Faye meine Aufmerksamkeit mithilfe der Berührung an der Schultern zu sich zurückholte. Meine Mundwinkel verzogen sich zu einem frechen Grinsen, das ich ein bisschen zu kaschieren versuchte, indem ich mir auf die Unterlippe biss. Wahrscheinlich war ich kein übermäßig begnadeter Tänzer, aber in einem Club forderte ja glücklicherweise Niemand von mir einen perfekten Wiener Walzer hinzulegen. Hier ging's nur darum ein bisschen Spaß zu haben und die Sau raus zu lassen, also griff ich mir einfach Fayes Hand von meiner Schulter und zog sie mit mir mit. Lynn und Stacy waren schon auf dem Weg in die Menge und wir schlossen uns dem Weg der beiden an, dicht gefolgt von Aaron und Zac, während sich Jeremy und Byron wohl erstmal Richtung Bar verzogen. Die beiden jungen Frauen vor mir blieben nach einigen Sekunden schließlich stehen, als sie ein Fleckchen gefunden hatten, wo wir mehr oder weniger alle Platz hatten. Wirklich viel Platz war auf solchen Tanzflächen in beliebten Clubs wohl nie, sobald die Zeit etwas fortgeschritten war, aber wenn wir den Kreis eher klein hielten, dann kollidierten wir zumindest vorerst mit Niemandem. Lynn und Stacy schienen sofort in ihrem Element zu sein und legten mit Tanzmoves los, die sie wahrscheinlich schon eine Million mal präsentiert hatten. Obgleich ich nicht mit einem großen Repertoire an ausgefallenen Tanzschritten dienen konnte, tat ich mir nicht schwer damit in den Rhythmus der Musik zu finden und simple Tanzschritte abzufertigen, bei denen man auf jeden Fall nicht dämlich aussehen konnte. Der DJ war gut und mischte zwischendurch immer wieder altbewährte Klassiker aus den 2000ern ab, die jeder kannte und mitsingen konnte. Die beiden Frauen versuchten schon bald auch Faye mit in ihren Tanz mit einzubinden, was bei Frauen irgendwie einfach so ein Ding war. War wohl ähnlich wie mit der Niemals-Allein-Aufs-Klo-Gehen-Regel, die ich bis heute nicht verstand. Zusammen schien es sich für sie auch grundsätzlich immer besser zu tanzen und zumindest Zac war gegen die dreifache Frauenpower offenbar nicht besonders lange immun. Er drückte mir einfach sein noch zur Hälfte gefülltes Glas mit irgendeinem Cocktail in die Hand, bevor er sich Stacy widmete und sie zeitnah dazu bewegte, ihn von der Tanzfläche zu begleiten. Nicht aber ohne, dass beide dabei breit vor sich hin grinsten. Bis dahin waren nicht einmal dreißig Minuten auf der Tanzfläche ins Land gezogen, aber ich beschwerte mich gewiss nicht über den kostenlosen Alkohol. Allerdings roch der ziemlich süß und schmeckte am Ende dann auch ganz genau so. Deswegen verzog ich das Gesicht nach zwei Schlucken, bevor ich mich an Faye wendete. Ich versuchte mich dabei halbwegs geschickt erstmal in den Tanz der beiden Frauen einzumischen, um sie nicht einfach stumpf zu unterbrechen, wandte mich dann aber immer mehr nur noch Faye zu. Der Körperkontakt blieb dabei eher flüchtig, aber ich scheute ihn nicht und schob schließlich ein weiteres Mal meine Hand an ihre Taille. Lynn amüsierte sich in der Zwischenzeit mit Aaron. "Willst du's haben? Ist mir zu süß.", bot ich Faye die übrigen Schlucke vom Cocktail an, die Lippen zwangsweise nahe an ihrem Ohr. Ich zog sie dabei vollkommen unterbewusst etwas zu mir hin, was wohl einfach an meinem inzwischen ebenfalls beeinträchtigten Sinn für Gleichgewicht lag. Daran, dass ich mich beim Reden zu ihrem Ohr vorbeugen musste. "Sonst nehm' ich das Glas mit zur Bar, ich brauch 'ne kurze Pause.", weihte ich sie gleich mit in meinen weiteren Plan ein. Mein Bein tat nicht weh, aber es wurde eben schnell ziemlich stickig und vor allem heiß auf Tanzflächen, was im Grunde das einzige war, das ich an Clubs nicht mochte - die aufkommende Atemnot und das unweigerlich eintretende Schwitzen, wenn man lange tanzte. Ich könnte ein Bier zur Abkühlung und ein paar ruhige Minuten für meine eingestaubte Kondition brauchen. Vielleicht auch einen kleinen Bogen über die Herrentoilette auf dem Hinweg zur Bar, wenn ich sowieso schon unterwegs war. Meine Worte waren wohl auch die indirekte Frage an Faye, ob sie so lange hier bei den anderen beiden bleiben oder mitkommen würde, ob ich ihr was mitbringen sollte oder nicht.
◈ pain is the feeling of weakness leaving the body ◈
Gemma feiern am Freitag? Ich hab jetzt nämlich Lust. ( ͡° ͜ʖ ͡°) ________
Jaaa nein, auf den Versuch, in seinen Geldbeutel zu steigen, konnte sie wirklich bestens verzichten. Dann würde er wohl seinen Glückspenny behalten müssen. "Mmmh... schwierig. Dann wirst du wohl einfach dafür sorgen müssen, dass ich zukünftig jedes Mal dabei bin, wenn du die Becher fürs Beerpong aufstellst", präsentierte sie die logische Schlussfolgerung, grinste ihn sehr zufrieden mit dieser Feststellung an. Damit würde sie sich auf jeden Fall anfreunden können, fragte sie sich doch sowieso schon längst, ob es möglicherweise einfach wirklich dumm gewesen war, sich die letzten Jahre so sehr vor Clubs zu scheuen. Sie konnte nämlich schon mit ziemlich grosser Sicherheit voraussagen, dass sie an diesem Abend mit Abstand am meisten gelacht haben würde seit... ewig. Klar, das lag auch am Alkohol, aber dem verbotenen Saft gebührte in diesem Fall sicher nicht die ganze Ehre. Weder beim Beerpong, noch unten auf der Tanzfläche, wo sie wortlos aber mit einem alles sagenden Blick von Ryatt mit in den Trubel gezogen wurde. Normalerweise hätten sie diese Menschenmenge, die Platzverhältnisse und der teilweise nicht ganz freiwillige Körperkontakt zu den ringsum tanzenden Partygänger ziemlich sicher unangenehm gestresst. Aber jetzt gerade war das keineswegs der Fall und es fiel ihr ausgesprochen leicht, all das zu ignorieren beziehungsweise sich davon nur noch mehr in ihrer fröhlichen Ekstase unterstützen zu lassen. Entsprechend brauchte Stacy kaum mehr als zwei Sekunden, bis Faye die Aufforderung verstand und die Bewegungen ihres Körpers sich mit denen der beiden Frauen synchronisierten. In diesem Moment war es vollkommen egal, dass sie die Zwei überhaupt nicht kannte, dass sie nur ihre Namen und sonst absolut nichts über sie wusste. Es spielte keine Rolle, denn Reden war gerade sowieso nicht drin und irgendwie blieb da sehr bald nur noch tanzen und Spass haben. Und das taten sie ausgesprochen ausgiebig und genauso unermüdlich. Wenn auch Stacy sie leider viel zu bald zumindest vorübergehend verliess, da Zac andere Pläne für sich und die Schwarzhaarige zu haben schien, was aber scheinbar schwer in Ordnung für sie war. Faye blieb einen Moment stehen, um ihnen grinsend hinterher zu winken, als Stacy sich nochmal, mindestens genauso ansteckend strahlend, umdrehte. Sie war aber bald zwischen den Menschen verschwunden und Fayes schlecht gebündelte Konzentration fiel zurück auf die verbliebenen Angehörigen ihrer Gruppe - namentlich zuerst auf Lynn und dann kurzum auf Ryatt, als dieser sich vermehrt ihr zuwandte. Nicht das sie was dagegen hätte, der Alkohol hatte längst nicht nur die ersten Hemmungen abgebaut, sondern auch einen gewissen penetranten Wunsch nach Nähe entzündet, der sich beim Tanzen ein bisschen zu leicht befriedigen liess. Ausgerechnet bei ihr, die sonst froh war, wenn sich keiner auf mehr als einen Meter in ihre Nähe wagte. Sie spielten offensichtlich einen Abend verkehrte Welt - aber es war nicht zu leugnen, wie sehr ihr das gefiel. Einmal nicht die komplett verunsicherte, psychisch gestörte, von Berührungsängsten und trust issues geprägte kleine Faye zu verkörpern... es fühlte sich befreiend an, ein bisschen wie damals - bevor ihr Leben auf dem Marathon zwischen Regen und Traufe durchgestartet war. Die Hand der jungen Frau lag erneut an Ryatts Schulter, als dieser sich schliesslich nahe ihrem Ohr zu Wort meldete. Ihre Augen fiel auf das Getränk und sie verzog entzückt das Gesicht, streckte dann die andere Hand nach dem Glas aus, bevor ihr Blick für einen Moment auf seinen traf. "Ach bitte, nicht wegschütten... Das wär doch schade", bezog sie sich gewohnt theatralisch auf den alkohollastigen Inhalt, von dem sie sich sogleich den ersten Schluck gönnte. War tatsächlich wirklich süss, wobei sie nichtmal versuchte, dem Geschmack einen Namen zuzuordnen. Zucker mit Promille vielleicht. Darauf, dass Ryatt sich ebenfalls zur Bar begeben wollte, zog sich ihre Reaktionszeit aufgrund der Ablenkung durch den Drink etwas länger. Dann aber fanden ihre Augen abermals zu ihm und sie tätschelte sanft grinsend seine Wange, beugte sich dann nochmal etwas vor, um ihren folgenden Worten wenigstens die Chance auf akustisches Verständnis zu bieten. "Schon okay, alter Mann. Ich komm später nach", versprach sie, grinste ihn erneut einen Moment lang frech an, bevor sie sich dann von ihm löste und einen Schritt zurück trat, damit er seinen Weg zur Bar auch wirklich fand. Es zogen mindestens dreissig weitere Minuten ins Land, während derer Aaron sich ebenfalls mal verabschiedet hatte, dann aber durch Byron ersetzt wurde, welcher im Gegensatz zu Jeremy ebenfalls vorhatte, heute zumindest für ein paar Minuten das Tanzbein zu schwingen. Faye hatte den Drink erfolgreich ausgemacht und Aaron das leere Glas mitgegeben, sodass ein paar übermütigen Drehungen an Byrons Hand ebenfalls nichts mehr im Weg stand. Das war eigentlich dumm, weil es potenzielle Übelkeit fördern könnte, aber es machte eben auch sehr viel Spass, sofern genügend Platz vorhanden war. Nach einer halben Stunde war dann aber auch bei Lynn und Faye so langsam die Zeit reif für eine Pause, besonders einer in Richtung Toilette. Nach dem obligatorischen Anstehen wegen zu wenig Klokabinen und Fayes nicht ganz nüchterner aber dafür absolut unbekümmerter Erkenntnis, das sich die Welt auf der Toilette doch so langsam dezent zu drehen begann, führte ihr Weg sie schliesslich Arm in Arm zur angesteuerten Bar, wo sich der Rest ihrer (mehr oder weniger) Bekannten aufhielt. Die Tatsache, dass sie es trotz der gegenseitigen Stütze nur haarscharf vermeiden konnten, einander heillos über die Füsse zu stolpern, sorgte auf der kurzen Strecke von Toilette zur Bar für zusätzliche Unterhaltung. Aber letztendlich konnten sie glücklicherweise bis zu ihrem Eintreffen an der Bar noch keinen Sturz für diesen Abend verbuchen. Lynn liess lachend von der Brünetten ab, um sich stattdessen ohne Umwege auf den Tresen zu stützen und ihren nächsten Wunsch in Form von Shots für alle zu äussern, während Faye gerade erst grinsend vor Ryatt zu stehen kam, ihn gekonnt von der Seite anrempelte. "Naaaa? Schon müde?", fragte sie langgezogen, das Kinn schon halb auf seiner Schulter abgelegt, als müsste sie ihren Nacken entlasten.
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Müsst ich am Freitag nicht noch zur Nachtschicht, hätt ich glatt ja gesagt, selbst wenn ich dafür kurzerhand in die Schweiz hätte reisen müssen. x'D Bin auch im Mooooood, hab mir ganz vielleicht gestern ein neues Partykleid bestellt... obwohl ich eigentlich nur Bikinis für den Sommer gebraucht hab. :') x'D ___________
Alter Mann? Ich wusste ja, dass ich hier drin nicht unbedingt zu den jüngsten Partygästen gehörte, aber das war dann doch etwas hart. Ich rollte die Augen nach oben, als Faye schon im Begriff war sich wieder von mir zu lösen. "Das merk ich mir.", versprach ich ihr mit hochgezogener Braue indirekt, mich dafür noch zu revanchieren, ohne dass das Grinsen dabei aus meinem Gesicht wich. Ich war jedoch ganz froh das Glas gleich bei Faye lassen zu können, so hatte ich die Hände auf dem Weg zur Toilette frei. Wahrscheinlich wäre das Gefäß andernfalls dort am Waschbeckenrand stehen geblieben. Ich sah Jeremy und Byron schon bevor ich mir das angestrebte Bier an der Bar geholt hatte und gesellte mich im Anschluss zu ihnen. Jeremy schien sich inzwischen erfolgreich von der Niederlage erholt zu haben und ich klinkte mich einfach in das sehr männertypische Gespräch ein. Sie waren wohl gerade dabei zu analysieren, ob sich potenzielle weibliche Opfer in der Nähe befanden. Ich gab natürlich meine absolut fachmännische Meinung dazu ab, wenn ich hier schon der alte Mann im Bunde war. Dank der Army dürfte ich wohl kaum mit mehr Erfahrung dienen können als die anderen beiden, was das Frauen aufreißen anging. Jeremy kam irgendwann auf Faye zu sprechen, als Aaron sich zu uns gesellte. Fragte mich danach, ob er bei ihr Chancen hätte, was mich ohne Umschweife lauthals lachen ließ. Nicht weil ich dachte er wäre zu unattraktiv oder Ähnliches - das lag bekanntlich nämlich im Auge des Betrachters - aber ich schien tatsächlich nicht zu glauben, dass Fayes Hemmschwelle mit Alkohol so tief sinken könnte, dass sie Victor für ein paar Stunden ganz aus ihrem Kopf strich. Sie nagte schließlich täglich daran und deswegen war zu bezweifeln, dass das Nervengift sie ganz aus der Spur ihrer Beziehung drängen konnte. Ich hängte mich schlussendlich mehr an den Gedanken in dieser Richtung auf, als ich es eigentlich sollte. Jeremy verlangte natürlich nach einer Begründung für meine Aussage und ich sagte nur schlicht, dass Faye vergeben war. Das wiederum ließ ihn ungläubig vor sich hinprusten, kurz bevor er die Geste mit den Worten "Ach, aber mit dir geht sie dann in einen Club? Scheint ja sehr stabil zu sein, diese Beziehung." und einem Kopfschütteln unterstrich. Zugegeben hatte ich bis dahin noch nicht einmal darüber nachgedacht, dass die Konstellation von Faye und mir irgendwie ungewöhnlich war. Aber ja, wahrscheinlich kam es tatsächlich nicht so häufig vor, dass zwei rein platonische Freunde zusammen in einen Club gingen, wenn es sich dabei um Mann und Frau - beide heterosexuell - handelte. Ich zuckte jedenfalls nur mit den Schultern und sagte nichts weiter dazu, weil ich nicht vor hatte sonst irgendwas über Fayes Beziehung zu Victor preiszugeben. Auch unabhängig davon, dass ich sowieso nicht wirklich was darüber wusste, außer dass Victor auf unbestimmte Zeit für eine Art Beziehungspause ausgeflogen war. Ich begleitete Jeremy für etwa fünf Minuten an die frische Luft und nahm einen einzigen Zug von seiner Zigarette, während wir über andere Dinge zu philosophieren begannen. Darüber, warum ich hinkte. Warum er beim Beerpong so schlecht war. Dass Stacy und Zac irgendwie immer wieder was am Laufen hatten, wenn ihnen gerade der Sinn danach stand, ohne dass sie jemals zusammen gewesen waren. Auf besagte zwei Persönlichkeiten trafen wir dann auch, als wir die Treppe zurück nach unten gingen, um uns wieder an der Bar einzufinden. Ich gab die leere Bierflasche zurück und kehrte mit einem Glas Whiskey auf Eis zu den anderen zurück, etwa fünf Minuten bevor auch die zwei ausdauerndsten Tänzerinnen zu uns aufschlossen. Ich bemerkte sie zuerst gar nicht wegen der anhaltenden Unterhaltung mit den Jungs und drehte meinen Kopf erst dann Faye zu, als sie mir - übertrieben ausgedrückt - in die Seite fiel. Ich musterte ihr Gesicht grinsend und bemerkte zufrieden, dass sie ihrem Blick nach zu urteilen nicht weniger betrunken war als ich. "Nein, keine Spur von Müdigkeit. So alt bin ich auch wieder nicht, Ballerina.", verneinte ich ihre Frage und untermauerte sie mit einem Schluck Whiskey, ohne den Blick dabei von Faye abzuwenden. Der neue Spitzname bezog sich ironisch sowohl auf ihre lange Tanzeinlage, wie auch auf ihr inzwischen zunehmend unelegantes Schwanken. Sie konnte nicht mal mehr wirklich ruhig stehen, also legte ich den Arm locker um sie. Ein bisschen Stabilisierungshilfe konnte da sicher nicht schaden, Absätze führten schnell zu angeknacksten Knöcheln. Vielleicht wollte ich aber auch einfach nur sicher gehen, dass Jeremy sein dummes Gerede von vorhin nicht in die Tat umzusetzen versuchte. "Ich hab später noch ein kleines Attentat auf dich vor.", ließ ich sie wissen, grinste ihr dabei scheinheilig ins Gesicht. Mir stand nicht im Sinn ihr zu verraten, worum es dabei ging. Ich hatte vorhin eine von diesen Oldschool-Foto-Kabinen mit Vorhang gesehen, sie stand ziemlich unauffällig in einer Nische oben im Flur. Würde ich Faye das aber jetzt verraten, wäre die Überraschung hinüber und das wollte ich mir nicht verderben. Außerdem unterbrach Lynn uns sowieso bald mit ihrer bestellten Runde Shots, was der einzige Grund dafür war, dass ich Faye meine Aufmerksamkeit entzog. Meinen Whiskey musste ich kurz beiseite stellen, als das Blondchen begann die kleinen Gläser an alle Anwesenden zu verteilen. Gleich darauf hob die ganze Mannschaft sinnbildlich zum Anstoßen die Gläser. Als wäre noch nicht genug Alkohol geflossen um die Sinne zu trüben, legten sich die Köpfe schneller in den Nacken als betrunkene Augen gucken konnten. In etwa ebenso schnell fanden die Shotgläser auch den Weg zurück auf die Theke. Mein Whiskey wollte bestimmt nicht länger mit Nichtachtung gestraft werden, also nahm ich ihn wieder an mich.
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Ja diesen Freitag ist bei mir eh auch ungünstig, weil ich mich schon mit ner Freundin treffe, die aber nicht feiern gehen will, weil sie sich zU aLT fÜr ClUbS fühlt… Über 2 Jahre jünger als ich BUT OK. x‘D Vielleicht nächste Woche? XD Ach, das Partykleid kannst du am Strand sicher auch tragen… xDD __________
Ihr Grinsen wurde direkt noch breiter, als Ryatt unmittelbar wieder Bezug auf ihre nicht wirklich ernstgemeinte Sorge zu seinem Alter nahm. Und weil er sie gleichzeitig als Ballerina bezeichnete, was ihr ausgesprochen gut gefiel. Ungeachtet dessen, dass er es vielleicht weniger auf ihre 1A-Skills auf dem Dancefloor bezog, sondern auf ihren schwankenden Gang, der allein schon einem eher nicht so eleganten Tanz gleich kam. Und wenns eben nicht edel war, so hatte sie trotzdem ihren Spass, also nicht so schlimm. "Ballerina find ich gut... Und ich bin ehrlich froh, dass deine Knochen noch nicht weh tun", erwiderte sie frohlockend, ehe ihr Blick auf das Glas abrutschte, welches er an seine Lippen führte. "Was ist das?", wollte sie interessiert wissen, obwohl sie das anhand des Whiskey-Glases und der relativ eindeutigen Farbe des Getränkes eigentlich selbst beurteilen könnte. Theoretisch. Wenn sie eben Lust auf Denken hätte. Sie wüsste auch gerne, ob es das einzige Glas war, welches in der Zwischenzeit durch seine Hände gewandert war, oder ob er mit dem Alkohol nun schon viel mehr Vorsprung hatte gegenüber ihr. Nicht, dass es relevant wäre - er wirkte auch gut angetrunken. Aber wenn der Whiskey seit dem Beerpong sein erster Drink war, dürfte er ihr trotzdem ein Stück hinterher hinken, was den Promillegehalt im Blut betraf. Blieb sie wohl vorübergehend die bessere Ballerina unter ihnen. Die Offenbarung eines geplanten Attentats seinerseits auf ihre Person, kappte kurzum wieder alle laufenden Gedankengänge und der Ausdruck einer gewissen Spannung durchfuhr ihren Körper. Sie richtete den Kopf wieder auf, blickte ihm mit mässiger Alarmbereitschaft aber definitiv entflammter Neugier in die Augen. "Ein Attentat?? Wie hab ich denn ein Attentat verdient - ich dachte du solltest auf mich aufpassen!", die Entrüstung in ihrer Stimme war kaum ernstzunehmen, aber trotzdem bezog sie sich natürlich gerne nochmal auf seine nie wirklich angenommene Rolle ihres Aufpassers, während sie zur Verdeutlichung ihrer Worte mit dem Zeigefinger gegen seine Brust tippte. Ausserdem war eine solche Vorwarnung nicht fair, weil sie sich jetzt den Kopf darüber zerbrechen musste, was zum Teufel er hier drin vorhaben könnte, das man auch nur irgendwie als Attentat bezeichnen könnte. Leider kam Ryatt aber für den Moment drum herum, ihr weitere Informationen diesbezüglich zu liefern, da er von Lynn und ihren Shots unterbrochen wurde. Aber diesmal würde sie nicht einfach vergessen, was er gesagt hatte, bloss weil der Alkohol dazwischenkam, da war sie sich ziemlich sicher. Faye leerte den Shot ohne eine Sekunde zu zögern, stellte das Glas zurück auf die Theke und verzog etwas das Gesicht in Richtung der Blondinen. "Ew, Lynn..!", machte sie wenig begeistert, woraufhin die Angesprochene grinsend mit den Augen klimperte. "Sei kein Weichei, Faye, das ist ein Schluck - der muss nicht schmecken, sondern wirken", erklärte sie, kniff grinsend in die Wange der Brünetten, die daraufhin zwei Schritte rückwärts stolperte und sich die entsprechende, nun schwach gerötete Stelle im Gesicht rieb. "Hab ich ja nötig, hm?", fragte sie mit deutlichem Sarkasmus unterlegt, woraufhin Lynn sie gespielt kritisch musterte. "Denk ich schon, ja", mischte sich auf einmal ungefragt Jeremy ins Gespräch ein, liess seinen Worten Taten folgen und drückte sowohl Lynn als auch Faye einen wundervoll rosa glitzernden Cosmopolitan in die Finger. Ihrer Begeisterung nach zu urteilen Lynns Lieblingsgetränk - oder zumindest eines davon. Faye blickte einen Augenblick lang etwas verloren auf das Glas, als möchte sie dagegen noch was einwenden - liess es dann aber doch bleiben und bedankte sich nur grinsend, ehe sie zuerst mit den beiden vollen Gläsern anstiess, das Gläserklimpern dann aber auch auf den Rest der Gruppe ausweitete. Dabei wandte sie sich letztendlich wieder Ryatt zu, liess ihr Glas gekonnt sachte mit seinem kollidieren, bevor ihr Blick sein Gesicht fand. Ihre Augen verrieten deutlich, dass er ihr noch eine Antwort schuldig war und sie das nicht vergessen hatte - auch wenn sie wieder grinste wie ein Honigkuchenpferd.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Whuuuuuut x'D Selbst meine Schwester geht mit mir noch in Clubs und die ist mittlerweile 33. Zu alt gibts niiicht, wenns ums Spaß haben geht. x) Wo wohnst du nochmal genau? XD Ja, ganz bestimmt. Der Kauf lässt sich auf jeden Fall angenehm dadurch rechtfertigen. x'D Aber vielleicht passt's ja dann eh nicht und ich schicks zurück, wenn das liebe Karma meint ich verdien' kein neues Kleid oder so. :') XD ___________
Gut, dann war Faye ab jetzt ganz offiziell die kleine Ballerina. Wenn sie gegen diesen äußerst sorgsam gewählten Kosenamen nichts hatte, würde sie ihn ab jetzt ganz sicher öfter zu hören kriegen. Ganz bewusst immer dann, wenn sie für einen Moment tollpatschig war oder ähnliches, um sie damit zu ärgern. "Und selbst wenn's so wär, würd ichs wahrscheinlich bald nicht mehr merken.", stellte ich bestens gelaunt und vollkommen sorglos fest, dass ich dem flüssigen Nervengift noch immer liebäugelnd entgegen sah. Alkohol dämpfte eben auch das Schmerzempfinden, wenn man einen gewissen Pegel erreichte. Was quasi die perfekte Überleitung zu Fayes Frage hinsichtlich meines Glases war. Ich sah selbst nochmal einen Moment lang in meinen Whiskey, bevor ich mit hochgezogener Augenbraue in die Augen der Brünetten blickte. "Es sind drei überdimensionale Eiswürfel mit einer goldbraunen, sehr alkoholhaltigen Flüssigkeit. Was glaubst du denn, was es ist?", fragte ich sie übertrieben betont mit einem theatralischen Seufzen, so als müsste sie mir nur anhand eines Blicks sogar sagen können, woher der Whiskey kam und wie alt er war. Es handelte sich tatsächlich um einen etwas älteren und dementsprechend teureren Tropfen, aber ich hatte schon lange keinen mehr getrunken und einfach das Gefühl, mir das heute Abend mal gönnen zu dürfen. Ich brauchte gewiss nicht noch mehr Alkohol um in eine ausgelassene Stimmung zu fallen, also konnte ich gut und gerne etwas langsamer und mit Genuss trinken. Hatte ohnehin gut Prozent, der Whiskey, da brauchte es nicht viel von um den aktuellen Pegel zu halten bis auszudehnen. Faye zeigte sich wenig überraschend sehr neugierig, was meine Drohung anging. Das machte die ganze Angelegenheit für mich nur umso prickelnder und unterhaltsamer, weshalb ich mit einem breiten Grinsen kurzzeitig nach oben wegsah und unschuldig mit den Schultern zuckte. "Mach ich doch... ich geh nur sicher, dass du ein Andenken an die Nacht mit nach Hause nimmst.", sprach ich süffisant weiterhin in Rätseln, weil ich das halt einfach gerne tat und gut konnte. Es kamen eigentlich nie gute Fotos bei solchen Aktionen raus - erst recht nicht in uralten Fotoboxen, die wahrscheinlich alles ziemlich unscharf wiedergaben. Die meisten solcher Bilder waren einfach nur peinlich und bescheuert. Man machte im betrunkenen Zustand aber auch keine Fotos, damit man darauf ausgezeichnet aussah, sondern um den Moment bildlich in Erinnerung zu behalten. Faye durfte sich den Fotostreifen gerne zukünftig ansehen und dabei den Wunsch auf eine Wiederholung hegen, weil sie heute so viel Spaß wie lange nicht mehr gehabt hatte. Ein wahrhaft unvergessliches Weihnachten, das wir irgendwann in naher Zukunft noch mit dem Kekse backen besiegeln würden. Alkohol war in Form von Shots wohl wirklich nur da, um zu wirken. Allerdings brauchte Faye in meinen Augen eigentlich nicht unbedingt noch mehr davon - womit wir uns offenbar auch einig waren. Ich verdrehte jedoch nur grinsend die Augen und nahm meine Rolle als Aufpasser offensichtlich weiterhin nicht besonders ernst... oder doch? Für einen Augenblick fegte Jeremy mit den Drinks für die Ladys im Bunde das Grinsen aus meinem Gesicht. Vielleicht verfolgte er damit gar keine tiefgreifenden Absichten, aber ich kam einfach nicht drum herum hinter diese kostenlose Getränke blicken zu wollen. Allein deswegen schon nicht, weil sie sich ausschließlich auf den weiblichen Anteil der Gruppe verteilten und beide schon gut einen im Tee hatten. Eigentlich waren die Frauen aber alt genug, um ihren Alkoholkonsum selbst zu überwachen und außerdem war ich ja da. Ich beschloss im Stillen, Faye für heute nicht mehr aus den Augen zu lassen, weil dann gar nichts passieren konnte und so kehrte auch der gut gelaunte Ausdruck in meine Gesichtszüge zurück. Quasi gerade rechtzeitig, als die zierliche junge Frau wieder zu mir aufschloss und mich mit dem Klirren der Gläser zum nächsten Schluck animierte. Ich führte den leicht brennenden, aber trotzdem wahnsinnig gut schmeckenden Whiskey liebend gerne ein weiteres Mal an meine Lippen, bevor ich zurück in ihre Augen sah. Meine Lippen bogen sich unweigerlich erneut zu einem Grinsen, als ich mich zu ihrem Ohr nach vorne beugte und meine freie Hand an ihren Oberarm legte, so als würde ich sie jetzt ganz geheim einweihen wollen. "Ich sag's dir nicht, das verdirbt sonst die Überraschung.", ermahnte ich die hübsche Brünette zu etwas Geduld, statt wie es den Anschein gehabt hatte mein Vorhaben zu enthüllen. Nein, so schnell bekam sie mich nur mittels eines aufdringlich neugierigen Blickes nicht klein. Da waren ganz andere Geschütze nötig, die Army hatte es mich schließlich jahrelang gelehrt die Klappe zu halten.
◈ pain is the feeling of weakness leaving the body ◈
Ja keine Ahnung was die für n Problem hat, kleine Spassbremse.. x‘D Ich wohne in der Nähe von Bern, du so? xD Erstmal schauen, was geliefert wird… bestenfalls passende Bikinis und ein passendes Kleid. XD ______
Ganz genau - das glaubte sie auch. Sie würden nämlich beide bald nicht mehr sehr viel merken, wenn sie hier fröhlich weiter ihre Drinks schlürften. Aber das war nicht so schlimm, solange sie am Ende den Heimweg fanden und davor keinen allzu grossen Mist anstellten - und diesbezüglich war die Brünette eigentlich ausgesprochen zuversichtlich, liess sich sicherlich nicht die Laune trüben von unschönen Vorahnungen, die bestimmt nie eintreffen würden. Da beschäftigte sie sich wesentlich lieber mit dem Inhalt von Ryatts Glas, den sie scheinbar tatsächlich von blossem Auge erkennen sollte. Faye kniff die Augen zusammen, als müsste sie einmal sehr scharf nachdenken, bevor der Nagel ihres Zeigefingers dreimal gegen das Glas, welches die Flüssigkeit beinhaltete, tippte. Dann zuckte sie mit den Schultern, als wäre ihre Schlussfolgerung vollkommen logisch und sowieso sonnenklar. "Muss Bier sein, sieht man an der Farbe", erklärte sie überzeugt, blickte ihn mit ihrer ganzen glänzenden Intelligenz an. "War ja auch klar, immerhin bist du ein Mann und Männer trinken Bier beim Feiern. Wenig Bier. Mit Eis. Aus Whiskeygläser", unterstrich sie ihre These weiter. Der Inhalt seines Glases war jedoch wesentlich weniger spannend als Ryatts Geheimnis, zu dem er ihr nun einen weiteren Hinweis lieferte. Ein Andenken, welches sie nach Hause nehmen sollte?? In Form eines Attentats? Bitte was? Ihre Verwirrung war auch diesmal überdeutlich aus ihrem Gesicht zu lesen, als Faye mit auf Hochtouren arbeitenden Hirnzellen zu ihrem Begleiter blickte. "Ein Andenken..? Muss ich jetzt wirklich Angst haben?", fragte sie, wusste wirklich nicht, was sie mit diesem Rätsel anfangen sollte. Das letzte Mal, als ihr jemand ein Andenken für eine Nacht verpasst hatte war... Nein. Keine gute Richtung. Da kam ihr der nächste Drink eigentlich gerade recht, um diesen Gedankengang zu unterbrechen. Auch wenn sie sich zugleich innerlich dazu ermahnte, dass es der letzte alkoholhaltige Saft dieser Nacht bleiben sollte, wenn sie verhindern wollte, dass Ryatt sie am Ende heim tragen durfte. Oder zumindest der Letzte für die nächsten ein bis zwei Stunden. Entsprechend sollte sie den Cosmopolitan besser ausgiebig geniessen. Das liess sich gerade auch vorzüglich einrichten, solange sie hier über ein Rätsel brütete, welches sie möglicherweise gar nicht lösen konnte. Ryatt erweckte für einen kurzen Augenblick den Anschein, als würde er sich bereits erbarmen und ihr mit der gewünschten Information dienen, als er sich ihr entgegen beugte, um ihr was ins Ohr zu flüstern. Das war dann aber nicht der Fall, was Faye umgehend ein frustriertes Stöhnen entlockte. Sie warf ihm einen wenig begeisterten Blick zu, ehe sie sich ebenfalls vorbeugte und ihm drei Worte ins Ohr flüsterte. "Du bist blöd", das war ihr wenig ernstzunehmendes, aber nicht sehr nettes Urteil zu dieser Verarschung, auch wenn sie zwei Sekunden später schon wieder vor sich hin grinste. "Und wann bitte hast du vor, mir diese Überraschung zu gönnen?", fragte sie weiter, in der Hoffnung, dass er ihr wenigstens das sagen könnte, wenn es am Rest schon so unglücklich scheiterte. Sie würde ihm nämlich empfehlen, die Überraschung zeitnah einzuplanen, weil sie ihm sonst wohl ziemlich anstrengend in den Ohren hing, bis er endlich mit der Wahrheit rausrückte. Sie war ja schon in nicht-betrunkenem Zustand neugierig, aber da war sie wenigstens mit einem gewissen Taktgefühl und dem Mindestmass an Geduld ausgestattet, was man jetzt wohl eher nicht behaupten konnte. Sie würde zwar nicht gleich weinen, wenn er es ihr nicht endlich sagte, aber die Chancen, dass er sie bis zur Lüftung des Geheimnisses noch auf ein anderes Thema abgelenkt bekam, standen eher bescheiden.
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ich merk schon... x'D Phew, also doch ein Stück weiter unten. Iiiich wohne in der Region Haßberge, ist ganz oben in Bayern... ^^ ich cross mir mal selbst die fingers, Paket kommt am Freitag. x'D ___________
Ich begann leise in mich hinein zu lachen, als Faye vollkommen fachmännisch zu eruieren versuchte, um was für ein Getränk es sich in dem Glas handeln musste. In dem Whiskeyglas, das in diesem Fall mit Bier gefüllt war. Jetzt kam ich um ein weiteres kurzes Lachen nicht rum, was allerdings mehr ihrem dämlichen Getue rund um dieses ach so schwere Rätsel galt, als der wörtlichen Antwort selbst. "Dann ist das mit Sicherheit das hochprozentigste Bier, das ich jemals getrunken habe.", stellte ich amüsiert fest und nickte gespielt nachdenklich ins Glas guckend, bevor ich den nächsten Schluck des Whiskeys nahm. Es war in diesem Fall dann auch unweigerlich das teuerstes Bier, das ich jemals getrunken hatte. Der sehr erschwingliche Preis war wohl einer der Hauptgründe dafür, warum Männer Bier beim Feiern tranken. Man konnte sich gut damit ins Aus schießen, ohne dafür ein riesiges Vermögen zahlen zu müssen. Wenn man sich Whiskey gönnte, sollte es wohl besser bei einem einzigen Glas bleiben. Dass Faye mehr oder weniger ernsthaft zu glauben schien ich könnte ihr am heutigen Abend noch etwas schlechtes wollen, ließ mich gleich das nächste Mal lachen. Ich war wohl so ziemlich die letzte Person hier im Raum, von der sie sowas zu befürchten hatte. Wussten wir aber sicherlich beide, sonst wäre sie kaum mit mir hierher gekommen. "Ja, riesige Angst.", erwiderte ich gespielt ernst und versuchte dabei einen möglichst kühlen Gesichtsausdruck aufzusetzen, aber das funktionierte dank des Alkohols denkbar schlecht. Der Versuch endete also eher in einer dämlichen Grimasse, die mich noch unglaubwürdiger dastehen ließ. Das Grinsen wollte halt einfach nicht verschwinden, da ließ sich nichts machen. Wo gute Laune war, da waren auch fest angetackerte, erhobene Mundwinkel. "Das wird lustig, vertrau mir einfach.", gab ich dann aber auch noch wörtliche Entwarnung, nur für den Fall, dass die zierliche Brünette mir tatsächlich eine Gemeinheit zutrauen sollte. Ich war mir ziemlich sicher damit, dass sie Spaß daran haben würde. Wieso auch nicht? Sollte sie den Fotostreifen morgen bereuen, dann konnte sie ihn am nächsten Tag ja immer noch anzünden oder im Klo runterspülen. Heute würde er sicherlich nur für Erheiterung sorgen, indem wir uns gegenseitig sagten, wir blöd wir darauf aussahen. Das kleine Ratespiel schien mit Fayes nicht gerade begeisterten Reaktion ein abruptes Ende zu finden. Sie entlockte mir nur das nächste kleine Lachen damit, dass sie mir die milde Beleidigung um die Ohren warf. Sie ging nicht besonders geduldig damit um, dass ich bei diesem kleinen Spiel am längeren Hebel saß und sie im Grunde absolut nichts dagegen tun konnte. Ich genoss das, war immer gerne derjenige, der die Hand am Drücker hatte. Die darauffolgende Frage war leicht zu beantworten, ich brauchte also gar nicht erst darüber nachzudenken. "Ich schätze dann, wenn wir das nächste Mal nach oben gehen.", gab ich ihr mit einer ausschweifenden Handbewegung inklusive Whiskeyglas zumindest einen zeitlichen Anhaltspunkt. Wobei der irgendwie sehr relativ war - wir könnten sowohl innerhalb der nächsten paar Minuten, als auch erst in zwei Stunden zurück nach oben gehen. Dass die junge Frau sich dementsprechend vielleicht gar nicht mehr lange gedulden musste, realisierte ich aber erst, als ich es schon ausgesprochen hatte. Deswegen legte ich den Kopf auch leicht schief, musterte sie abwartend und ließ die Hand langsam von ihrem Arm rutschen.
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Jaaa zum Glück, ich möchte nicht da oben in den Grenzgebieten wohnen, viel zu viel Flachland und nix Schönes einfach... Bin ich lieber hier, wo ich in ner Stunde in den Bergen bin. x'D Und ok ja, für so einen Freitagabend bietet sich das nicht so an. x'D Aber ich hab Laura auch schon besucht und sie mich und die wohnt in NRW, ist also alles nicht ganz unmöglich. xD Uh, lemme know wies ausgeht. xD ________________
Nun, das konnte sie leider schlecht beurteilen, da sie weder wusste, wie viel hochprozentiges Bier er im Leben schon getrunken hatte - gabs sowas wie hochprozentiges Bier überhaupt?? - noch wie genau das Bier in seinem Glas denn schmeckte. Konnte also gut sein, dass er Recht hatte, aber ihr Gesichtsausdruck und die ratlose Geste ihrer Hand drückten gemeinsam übertrieben deutlich aus, dass sie ihm bei dieser Beurteilung nicht behilflich sein konnte. "Ist gut möglich... Aber wenn du lange genug wartest, wird's mit den Eiswürfeln auch schon ordentlich runtergewässert", konnte sie ihn insofern beruhigen, dass der goldene Saft dann wenigstens nicht mehr ganz so stark in der Kehle brennen würde. Nicht, dass sie ernsthaft glauben würde, das wäre sein Ziel... Aber trotzdem. Dass sich seine Überraschung an Gefährlichkeit in Grenzen halten würde, fand sie gut und wenigstens ein kleines Stückchen beruhigend. Auch wenn er sich natürlich zuerst die Mühe machte, sie sehr glaubwürdig vom Gegenteil zu überzeugen. Da es dann aber plötzlich lustig war, verlor diese leere Drohung endgültig das letzte Prozent an Wirksamkeit und Faye versuchte nur zunehmend verwirrt hinter seinen Plan zu blicken. Aber das war leider wirklich nicht einfach. Auch dann nicht, als er ihr verriet, dass sie zur Ausführung nach oben gehen mussten. Faye nippte an ihrem Drink, ohne den Blick - der deutlich verriet, wie in ihrem Kopf so ziemlich alle verfügbaren Kapazitäten dazu eingesetzt wurden, ihre unbeantworteten Fragen aus dem Weg zu schaffen - von Ryatt abzuwenden. "Kein Beerpong mehr, oder? Ich glaub, ich hab genug gebechert", eine sehr weise Erkenntnis ihrerseits und der Sarkasmus in ihrer Stimme verriet auch deutlich genug, dass sie sich der Offensichtlichkeit dieser Tatsache durchaus bewusst war. Aber was war denn oben noch gewesen, abgesehen von den Beerpong-Tischen und der Lounge? Was, das für Ryatt von Bedeutung sein könnte? Und warum zerbrach sie sich hier überhaupt den Kopf, wenn die Lösung eigentlich so einfach wäre? Ein weiterer Schluck des kühlen Wässerchens und Faye grinste den jungen Mann fröhlich an, legte einen Arm um seine Schultern und ihre feuchtfröhlich glitzernden Augen klimperten liebreizend in seine Richtung. "Weisst du... eigentlich wollte ich dir vorhin bereits vorschlagen, dass wir mal wieder das Stockwerk wechseln sollten... Ich hab einfach elend viel Lust darauf, diese Treppe nochmal zu bewältigen", erklärte sie, drehte ihn etwas mit sich mit, damit er in Richtung der Treppe blicken konnte, auf die sie dann mit dem noch ziemlich vollen Glas in ihrer Hand deutete. Das Glas war auch der Hauptgrund dafür, dass sie ihn nicht einfach an der Hand packte und nach oben schleifte. Eine Treppe mit Getränk war eine zusätzliche Herausforderung, die sie eigentlich gerade nicht nötig hatte. Aber schnell austrinken lag eigentlich auch nicht in ihrem Interesse.
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Ja das glaub ich, finds hier nämlich ziemlich öde. Hier gehts weder Meer, noch mehr als paar kleine Hügelchen. x'D Ne unmöglich isses wahrlich nicht, ich bin auch schon nach Kärnten in Österreich zu einer Freundin gereist und das ist in etwa ziemlich genauso weit. :'D Werd ich, werd ich. ^^ _____
Den Whiskey vom Wasser durchweichen lassen... das glich einer vollkommenen Entwürdigung des teuren Tropfens, weshalb ich auf diese Worte erst einmal sehr abgeneigt die Nase rümpfte. "Dann hätte ich mir auch gleich Wasser kaufen können.", sagte ich höhnisch und schüttelte kurz darauf den Kopf. Nein, der Whiskey sollte besser schon weg sein, wenn die Eiswürfel sich ihrem Ende neigten. Da ging es ums Prinzip und nicht ums noch betrunkener werden, weil ich meine Sinne eigentlich gerne weitgehend so erhalten würde, wie es gerade um sie bestellt war - etwas verschoben, hier und da sicherlich gut eingedämmt, aber nach wie vor ausreichend vorhanden, um sich noch von den simplen Freuden einer Nacht im Club bereichern zu lassen. Ich hatte diesen Abend wohl nicht viel weniger gebraucht als die Brünette und es tat gut dem momentan sehr einseitigen Alltag für ein paar Stunden vollkommen aus den Händen zu gleiten. Was weitere Trinkspiele anging, konnte ich Entwarnung geben. "Nein, heute keine Tischtennisbälle mehr... oder andere Trinkspiele. Ich glaub nämlich auch, dass du genug gebechert hast.", bestätigte ich sie schonungslos in ihren Worten und hob beim letzten Satz die Hand, um ihr nun meinerseits leicht die Wange zu tätscheln. Ich musste mich schließlich noch für das überfürsorgliche Getätschel in meinem Gesicht auf der Tanzfläche revanchieren. Es war absolut herrlich anzusehen, wie sehr Faye hinter meine Worte zu blicken versuchte und doch gleichzeitig offenbar zu absolut keinem brauchbaren Ergebnis kam. Sie streckte dann bald den Arm nach mir aus und ich ließ den Kopf ein bisschen nach vorne sinken, als Faye mich in die ihrer Meinung nach richtige Richtung dirigierte. Wir kamen also mit Blick zum Aufstieg aus der unteren Etage wieder zum Stehen und ich rollte grinsend mit den Augen. Noch dabei legte ich wieder den Arm um ihre Taille, weil er sonst einfach komisch zwischen uns gehangen hätte. "Welch überaus glückliche Fügung.", erwiderte ich hochtrabend, nicht aber ohne das gewisse Prusten. Natürlich hatte sie vorhin schon nach oben gewollt, Treppen steigen machte betrunken schließlich mit Abstand am meisten Spaß. Mit Pumps erst recht. Das noch ziemlich volle Glas in ihrer Hand passte ebenfalls hervorragend dazu. Quasi die perfekte Ausgangslage für das betrunkene Vögelchen. "Na dann mach leer oder riskier den Verlust deines Girly-Cocktails, kleine Drossel.", meinte ich grinsend und gab Faye einen sachten Kick mit der Hüfte, ohne sie dabei loszulassen. Ganz gleich wie mild der Schubs auch gewesen sein mochte, schwappte unweigerlich teotzdem ein kleines bisschen vom Cocktail über den Rand des Glases. "Ups.", kommentierte ich meine Tat und grinste schief zu ihr rüber. Ich sollte den Whiskey wohl auch lieber erst leermachen, man wurde gut und gerne öfter mal in Clubs angerempelt. Musste man ja nicht riskieren. Andererseits konnte da eigentlich kaum was rauskippen - war ja kaum was drin außer Eis.
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Ja, das ist dann nicht so toll... Meer gibts in der Schweiz leider auch nirgends, aber immerhin sehr viele Seen und eben die Berge, die mag ich halt schon auch sehr gern. xD Kein Plan wo Kärnten sein soll, aber dann sind wir uns ja einig. xD Es ist einfach blöd, Freunde so weit weg zu haben. :( ____________________
Wasser kaufen? Sie verzog ihr Gesicht dezent angewidert von dieser Vorstellung. "Sobald du anfängst, dein Geld für Wasser auszugeben, sollten wir vielleicht wirklich nach Hause... Also warnst du mich besser frühzeitig vor", meinte sie und schüttelte dabei leicht den Kopf. Nein, für Wasser sollte man nichts bezahlen, auch nicht beim Feiern. Es war zwar absolut unschön, auf dem Klo vom Hahn zu trinken, aber man konnte ja sein leeres Glas mitbringen und auffüllen, wenn denn wirklich Bedarf bestand. Oder es einfach bleiben lassen und frühestens Zuhause vor dem Schlafengehen auf Wasser umsteigen, um noch etwas pro forma den Kater vorzubeugen. Dass Ryatt keine weitere Runde irgendeines gefährlichen Trinkspiels mehr plante, liess sie erleichtert ausatmen. Als hätte sie sich tatsächlich Sorgen gemacht - was doch auch wieder eine leichte Übertreibung darstellte. Aber sie unterstützte seine Vermutung, dass sie bereits genug Alkohol geschluckt hatte, trotzdem vollumfänglich. Auch wenn sie sich im Anschluss etwas verbiegen musste, im von einer Grimasse begleiteten Versuch, seiner Hand in ihrem Gesicht zu entkommen. "Könnt ihr bitte alle damit aufhören, mein Gesicht zu begrapschen? Das war aufwendig", erklärte sie gespielt genervt, wischte sich dabei flüchtig die imaginären Spuren seiner Berührung von der Wange. Ganz die kleine Prinzessin, die sie eben war. Wenn sie sich doch schon mal schminkte... Da spielte es dann auch gar keine Rolle, ob sie die Tätschelei verdient hatte, weil sie ihm vorhin das Gleiche angetan hatte. Er hatte immerhin vor ihrem Clubbesuch kein Makeup draufgeklatscht - oder er hatte sich an einem sehr geschickten No-Makeup-Look versucht. Auf jeden Fall konnte man das nicht vergleichen. Ryatt stieg ohne mit der Wimper zu zucken auf ihre natürlich sehr wahrheitsgemässe Behauptung, eigentlich praktisch schon auf dem Weg nach oben gewesen zu sein, ein, was Faye noch breiter grinsen liess. "Ja, nicht? Als hätt ichs gespürt. Nennt man wohl... Intuition", unterstrich sie den wundersamen Zufall, wobei sie sich etwas ungeschickt am letzten Wort aufhängte, das sich in ihrem Zustand als kleiner fieser Zungenbrecher entpuppte. Aber sie bekams glücklicherweise trotzdem irgendwie über die Lippen. Die sie anscheinend ein bisschen häufiger mit dem Inhalt ihres Glases befeuchten sollte, wenn ihr Weg zeitnah nach oben führen sollte. Denn nein, sie wollte den Cocktail auch nicht einfach aufgeben, nur um endlich sein Rätsel zu lösen. Er schmeckte ihr nämlich ausserordentlich gut und ausserdem wäre es pure Verschwendung, wenn sie ihn einfach verschüttete oder stehen liess. Blöd nur, dass sie das Glas eigentlich nicht so schnell hatte kippen wollen... Zwickmühle. Aber Faye kam gar nicht dazu, etwas zu erwidern, da landete der nächste Schluck des rosafarbenen Drinks schon auf ihrem Top, beziehungsweise auf dem Boden. "Hey!", gab sie entrüstet von sich, schubste ihn schneller zurück als er reagieren konnte. Und offenbar auch schneller, als sie selbst denken konnte - denn natürlich verschüttete sie unweigerlich erneut ein kleines bisschen was aus ihrem eigenen Glas, weil sie nicht in der Lage war, ihre Hand mit dem Rest ihres Körpers zu koordinieren. "Erstens, das war ungeschickt", kommentierte sie daraufhin trocken, während ihr Blick an ihr selbst und ihrem Glas nach unten glitt. Ein Schulterzucken später fanden ihre Augen aber wieder sein Gesicht, während sie den Girly-Cocktail an ihre Lippen führte. "Zweitens kann ich das nicht so schnell trinken, sonst kannst du mich die Treppe hoch tragen", wie sie beide soeben schon festgestellt hatten, als sie ihren Alkoholpegel beurteilt hatten. "Und drittens dachte ich, ich sei eine Ballerina?", das klang eben wesentlich schöner als Drossel, weshalb die Brünette eigentlich auch dabei bleiben wollte. Eine betrunkene Ballerina vielleicht, aber keine Schnapsdrossel.
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Frustrierend, weswegen ich hier wohl echt abhauen werde, sobald mein Pony abgedankt hat... :'D Berge sind auch einfach schön, irgendwie beeindruckend immer. Aber ich seh sie ja auch nicht so oft. XD Es ist ziemlich weit unten in Österreich... glaub ich, erinner' mich auch nicht mehr so genau, weil dann kam Corona und ich bin noch nicht wieder hin. :') Und ja, es ist wirklich einfach nur ätzend... Hannah wohnt nur 2,5 Std weit weg, da sehen wir uns verhältnismäßig öfter mal, aber sonst wohnt gefühlt jeder auf der anderen Seite vom Globus. x'D
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"Guter Punkt, werd' ich machen.", stimmte ich ihr zu und löste meinen Zeigefinger vom Whiskeyglas, um damit einen Moment lang auf sie zu zeigen. Untermauert von einem anerkennenden Gesichtsausdruck und einem leichten Nicken, so als hätte es für diese Erkenntnis wahnsinnig viel Grips gebraucht. Nein, man ging nicht in einen Club und kaufte sich dann Wasser. Das war ebenso sehr Stimmungskiller, wie es dämlich war - deswegen hatte das ja auch keiner von uns beiden ernsthaft vor. Als Faye sich offensichtlic hdarüber echauffierte, dass ich ihr Gesicht angefasst hatte, folgte unmittelbar ein 'Dein Ernst jetzt?'-Blick mit hochgezogener Augenbraue, den ich betrunken wohl noch besser pseudo-genervt hinbekam, als im nüchternen Zustand. Was hatten Frauen nur immer mit ihrer Schminke... nicht, dass die im richtigen Ausmaß nicht gut aussehen konnte - die Brünette hatte ihr Gesicht damit gekonnt in Szene gesetzt, wie ich noch ein weiteres Mal feststellte, während ich sie ansah. Aber am Ende einer langen Nacht saß das Make Up sowieso nur noch selten genau da, wo man's davor aufgetragen hatte. Ob ich ihre Wange tätschelte oder nicht dürfte dabei kaum einen Unterschied machen. Der Kniff von Lynn vielleicht schon eher. Sie sollte froh sein, dass sie sonst nirgends random begrapscht wurde. War leider keine Seltenheit in Clubs. "Dein Gesicht ist immer noch genauso hinreißend wie vorher, keine Sorge.", konnte ich sie beruhigen, nicht ohne aber einen Hauch von ironischem Unterton mit einfließen zu lassen. Und nicht ohne ein verständnisloses Kopfschütteln, bevor ich erneut an meinem Whiskey nippte. "Innnt.. tuit... tiiooon.", neckte ich sie langgezogen mit ein paar künstlichen Aufhängern. Ich fing eigentlich nie wirklich an zu lallen oder übermäßig undeutlich zu sprechen, wenn ich betrunken war. Wenn es also doch mal so weit kam, musste man sich ernsthafte Sorgen um mich machen. Der Alkohol wirkte sich bei mir eher vermehrt auf Gefühle aus, die in entsprechenden Situationen schnell über die Stränge schlagen konnten - in jegliche Richtungen. Besser man provozierte mich nicht und ließ die Stimmung nicht vollständig ins Negative kippen, denn ich war aus solchen Löchern dann nur noch sehr schwer rauszukriegen. Wie wundervoll, dass sowas bisher absolut nicht in Sicht war und ich weiterhin selig in meiner guten Laune und Fayes Anwesenheit baden konnte... und in ihrem Drink, den sie scheinbar so gerne verschüttete, dass sie glatt in das Geschubse mit einstieg. Ich konnte selbst den Whiskey nur knapp vor dem finalen Austrocknen retten, weil ich nicht damit gerechnet hatte. Dementsprechend sog ich die Luft scharf ein, als wir zwei weitere Schritte taumelten. Ich beobachtete die goldene Flüssigkeit bemüht klaren Blickes dabei, wie sie im Glas wieder zur Ruhe kam, als Faye ihr Resümee zu dieser Aktion zog. Ich kam nicht umher sie ebenfalls einen Augenblick lang zu mustern. Offenbar war auch ihr Oberteil absolut angetan von dem Cosmopolitan. Sie hätte wenigstens ein weißes anziehen können... nein, Moment, falsche Richtung. "Ein bisschen vielleicht.", bestätigte ich Faye in ihren Worten und sah erst danach wieder zu ihr auf, als ihr Blick schon wieder auf meinem Gesicht lag. "Bin mir nicht sicher, ob ich das noch schaffe... höchstens Huckepack.", gab ich mit einem schiefen Grinsen zu bedenken. Normalerweise sah ich mich durchaus imstande dazu eine Frau für die paar Meter durch die Gegend zu schleppen - auch wenn ich danach wahrscheinlich außer Atem sein würde, das Cardio-Training ließ ich momentan noch gerne aus. Allerdings sollten wir besser nicht riskieren zusammen auf den Stufen zu landen, nur weil Faye kurz herumzappelte oder mein leicht schwummriger Blick die Distanz zwischen den Stufen falsch einschätzte. Ziemlich gefährlich. "Vielleicht kriegst du den Ballerina-Titel ja zurück, wenn du mir was Schönes vortanzt.", feixte ich mit einem Augenbrauenzucken und mit anhaltendem Grinsen. Der Name wollte schließlich verdient sein und ich hatte sie jetzt schon eine Weile nicht mehr beim Tanzen gesehen. Ganz klar, dass sie die Ballerina also weggepackt und gegen den betrunkenen Singvogel eingetauscht haben musste.
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