yeee das ist gut, I do the same und ich hoffe das macht alles irgendwie Sinn hahahahelp :') _________
Rückblickend betrachtet, wäre es möglicherweise intelligenter gewesen, Mitch hätte den ersten Schuss abgefeuert, nachdem diese Wahnsinnigen den offensichtlich unbeteiligten Jungen niedergeschossen hatten. Aus seiner Richtung hätten sie immerhin kein Feuer erwartet und sich erstmal umsortieren müssen, während sie den Lauf ihrer Waffe neu gesetzt hätte. Ob es am Ende der entscheidende Vorteil geboten hätte, liess sich kaum mehr beurteilen, aber so wie die Sache aktuell lief, war sie auf jeden Fall nicht sehr gut. Mitch schoss einen nieder - den zweiten auf ihrer eigenen Abschussliste - und dieser stürzte zu Boden. Tot war er aber noch nicht und sie legte nach, hauchte ihm das Leben aus und damit war eigentlich nur noch einer übrig. Einer, der sehr unüberlegt losrannte, damit sehr schön demonstrierte, dass die meisten ihrer Gegner eben keine militärisch auch nur annähernd so hochwertige Ausbildung genossen hatten wie Mitch und sie. Das war dann wohl das Einzige - abgesehen von der Verhinderung von Mitchs vorzeitigem Ableben im Knast - wofür sie Easterlin ernsthaft dankbar sein sollte. Wobei sie sich, umgekehrt betrachtet, ohne Easterlin auch nicht in einer Situation befinden würden, in der seine sehr spezifische Ausbildung relevant werden könnte. Somit wohl doch kein Pluspunkt, denn sie würde selbstredend wesentlich lieber unausgebildet mit Mitch in den Staaten chillen als hier ausgebildet um ihr nacktes Überleben zu kämpfen. Es wurde still und mit der kurzzeitigen Ruhe drängte sich auch der vollkommen unnötig niedergeschossene Junge zurück in ihr Gedächtnis. Sie konnte das nicht eigenmächtig entscheiden, aber sie wollte zu ihm zurück. Wenigstens schauen, ob er noch lebte, ihm eine Chance geben, wenn es so war. Aber es passte nicht in ihren Fluchtplan und es wäre leichtsinnig. Leichtsinnig und ausgeschlossen, denn wider ihrer kurzzeitig entflammten Hoffnung, war die Ruhe auf der Strasse nicht von Dauer. Keine zwei Minuten bekamen sie, um durchzuatmen, wahrscheinlich nichtmal eine halbe, denn das hätte gereicht, um sich am Auto mit Mitch zu treffen. Sie sah, wie er aus der Deckung kam, aber sie hörte auch die Schritte. Nicht so früh wie er, aber seine Körpersprache liess sie genauer aufhorchen - was jedoch kurzum gar nicht mehr nötig sein würde, da die Schritte näher kamen. Wenigstens bemühte sich wer auch immer da kam nicht darum, leise zu sein und sich anzuschleichen, was Mitch knapp ausreichend Zeit verschaffte, um den Wagen zu erreichen. Ein paar Sekunden weniger und er wäre Geschichte. Ein bisschen leiser und sie hätten ihn überrascht. Das Hinken in seinen Schritten war nicht mehr zu übersehen, als ihre Augen für eine oder zwei Sekunden an seiner Gestalt hängen blieben. Es war nicht gut. Zu vieles war schon wieder nicht gut und sie riss den Blick los, richtete ihre ganze Aufmerksamkeit und den Lauf ihrer Waffe in die Richtung, aus der die Geräusche drangen. Die Richtung, aus der wenige Sekunden später das Feuer eröffnet wurde. Aber Aryana zögerte nicht. Sie hatte im Augenwinkel seinen Schatten straucheln sehen, sich jedoch nicht gewagt, die Ablenkung zuzulassen oder nachzusehen, ob er getroffen wurde. Es war egal, denn wenn sie nicht alle ihre Gegner restlos und schnell ausschalteten, würde er früher oder später getroffen werden. Sie beide. Und doch zielte sie etwas länger, nicht weil sie den Fokus verlor, sondern weil sie sichergehen wollte, dass der erste Schuss - mit dem sie unweigerlich ihre Position verraten würde - sass. Und das tat er. Der erste der ungeliebten Angreifer ging zu Boden und Aryana setzte sofort noch zwei weitere, allerdings leider weniger präzise Schüsse in die gleiche Richtung nach, als der nächste seinen Kopf um die Ecke streckte. Noch immer lebten mindestens zwei Gegner, was bedeutete, dass sie sich noch imemr ziemlich unauffällig aufteilen könnten, was ihnen einen sofortigen Vorteil verschaffen würde. Aryana zog sich hinter der Mauer zurück, als sie einen Entschluss gefasst hatte, griff in ihre Tasche, um den Autoschlüssel zu fassen und mit dem nächsten Blick um die Ecke keinen Schuss abzugeben, sondern die Zentralverriegelung des Wagens zu entsperren. Sie wusste nicht, ob es eine gute Idee war, aber sie konnten diese Stellung nicht halten, dieses Gefecht nicht ewig fortführen und dabei riskieren, dass nur immer mehr Gegner folgten. Sie wusste nicht, wie lange Mitch noch durchhielt und sie wollte es auch nicht herausfinden. "In den Wagen", rief sie ihm zu, hatte ohne Funk leider keine diskretere Methode der klaren Kommunikation und hoffte einfach, dass er begriff, der Aufforderung schnellstmöglich folgte und ihr im Anschluss bestenfalls sogar noch ein kleines bisschen Feuerschutz bieten konnte. Aber das war wahrscheinlich etwas utopisch, er musste immerhin von hinten oder, wenn er um den Wagen herum auf dessen aktuell noch geschützte Seite kam, von der falschen Seite her einsteigen, um dabei auch noch effizient Gegner zu treffen. Sie gab ihm zum Einsteigen exakt so viel Zeit, wie sie selbst brauchte, um erneut minimal ihre Position zu wechseln. Für mehr als ein Haus weiter reichte weder die Zeit, noch wäre es für ihr Vorhaben sinnvoll gewesen, aber die kleine Veränderung musste reichen, um zu verhindern, dass sie sofort abgeknallt wurde. Ein letzter Kontrollblick, um sicherzustellen, dass Mitch im Wagen war, dann löste Aryana sich, ohne sich dabei mit einem Schuss zu verraten, aus dem Schutz der Hausmauer und rannte los. Aus dieser Position war das Fahrzeug sehr nah und stand ausserdem zwischen ihr und den Gegnern, bot also zumindest für ein paar Sekunden relativ zuverlässigen Feuerschutz. Sie rannte und es musste reichen, die Schüsse regneten und ein stechender Schmerz durchfuhr ihre rechte Schulter, sie ignorierte es, rannte und erreichte die Fahrertür. Aryana riss diese auf, warf sich hinters Steuer, steckte den Schlüssel ins Schloss und kaum heulte der Motor auf, trat sie das Gaspedal durch. Weg weg weg - bevor die Reifen draufgingen und sie das nächste Problem schufen.
Nachtschicht gehabt? <.< x'D it doooes and even if nooot, who gives a fooock... ich hab extra alles etwas vage gelassen, damit wir uns nicht mit unseren Vorstellungen jeweils zu sehr in die Quere kommen können, yk. x'D jetzt sind die eh erstmal weg da, heißt ab jetzt wird alles weniger kompliziert. :'D __________
Die Schüsse wurden mehr, die Schritte hinter mir weniger. Ich konnte also tatsächlich einen kurzen Moment durchatmen, bevor ich langsam zurück zum Heck des Wagens ging. Ich schob die Tür des offenen Hecks mit der Hand an der Kante des Wagens zu, blieb dabei so weit wie möglich in Deckung. Dann hob ich den Lauf des Gewehrs und feuerte ein paar einzelne Schüsse ab. Mein Stand war jedoch kaum noch fest genug, um den Rückstoß abzufangen und so traf ich effektiv gar nichts, während ein neuer Schmerz links auf Höhe der Rippen mitmischte. Doch da war kein Blut, keine Feuchtigkeit, also tippte ich spontan auf eine gebrochene Rippe. Meine Schüsse reichten für nicht mehr als Ablenkung und vielleicht sowas wie einen Streifschuss. Ich konnte Aryana von hier kaum noch unterstützen. So als wüsste sie das, hörte ich plötzlich das Entriegeln der Türschlösser der Fahrerkabine, dicht gefolgt von Aryanas schlecht verständlichen Worten. Aber es reichte, um sie nach zwei Sekunden richtig in meinem Kopf zusammenzusetzen und ihre Aufforderung zu erkennen. Etwas in mir sträubte sich dagegen, weil ich vom Inneren des Wagen aus wenig bis gar nicht schießen konnte, aber ich musste einsehen, dass ich ihr auf den letzten Metern zum Auto ohnehin keine große Hilfe sein konnte. Also senkte ich den Lauf des Maschinengewehrs, sicherte es und öffnete die Beifahrertür. Ich zog mir den Gurt des Gewehrs über den Kopf und versuchte letzteren unten zu halten, obwohl die kugelsicheren Fenster mich bis zu einem gewissen Grad schützen sollten, während ich mich auf den etwas höher liegenden Sitz zog. Die Stichwunde zerriss mir dabei ein weiteres Mal schmerzhaft den ganzen Bauchraum, aber ich saß, zog die Tür zu und legte die Waffe im Fußraum ab. Daraufhin wollte ich mich zur Fahrertür lehnen, um sie schonmal für Aryana zu öffnen, aber die Stichwunde erlaubte mir kaum noch mehr als zu sitzen, also erstarb auch dieser Versuch im Keim und mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Ich lud die Pistole nach und war damit fertig, just als der Kugelhagel erneut aufflammte. Es waren nur wenige Sekunden, die Aryana von ihrer neuen Position aus zum Wagen brauchte und doch waren es wieder ein paar zu viel. Ein paar Sekunden, in denen mir die Angst um sie die Brust zuschnürte und ich absolut nichts dagegen tun konnte. Doch sie schaffte es, zu welchem Preis auch immer – es konnte nichts anderes als wieder ein Projektil sein, das ihre Schritte irritierte. Trotzdem machte sie den Motor an und fuhr los, was ich aufgrund der plötzlichen Krafteinwirkung auf meinen Körper mit verzogenem Gesicht und einem leisen Knurren hinnahm. Ich bündelte die Überbleibsel meiner Konzentration, versuchte weder an Aryanas noch an meine Verletzungen zu denken, während ich die Umgebung vor und rechts von uns um weitere Gefahren scannte. Es prallten Kugeln am Heck des Autos ab, was mich automatisch den Kopf einziehen ließ, obwohl keiner der Schüsse bis ins Innere vordrang. Auch bei seinen Fahrzeugen sparte Easterlin zum Glück nicht. Das Geräusch von auf Metall treffenden Projektilen verstummte erst vollkommen, als wir die Straße verließen und auf eine andere einbogen. In einer Hand hielt ich dabei noch immer die Pistole, mit der anderen zog ich das langärmlige Thermoshirt hoch und tastete vorsichtig nach der Stichverletzung. Der Verband war durch den Sprint scheinbar nach oben gerutscht, also zog ich ihn bestmöglich wieder runter und presste dann stattdessen die Handfläche drauf, weil der punktuelle Druck des Verbands hinüber war. Nur weg. Nur weit genug weg, um in Ruhe unsere Verletzungen zu versorgen. Wir hatten uns wegen der Mission und vor allem wegen unserem eigenen Plan vermehrt mit den umliegenden Straßen auseinandergesetzt. Aryana hielt sich also wie geplant grob Richtung Westen. Zum einen war das ohnehin die Richtung, in die wir langfristig mussten und zum anderen tummelten sich um den dort liegenden Freeway – falls man in diesem Land überhaupt irgendeine Straße als solchen bezeichnen wollte – überall Siedlungen, Märkte und Händler. Genug Möglichkeiten, sich ein anderes Auto und Lebensmittel zu besorgen. Falls wir eine Apotheke fanden, vielleicht auch ein präventives Antibiotikum für den gottverdammten Stich. Jetzt erstmal kamen wir aber tatsächlich ohne weitere Zwischenfälle aus der akuten Gefahrenzone raus und das mit einem Tempo, das man sicher nur bei Nacht auf leerer Straße durchziehen konnte, ohne Zivilisten zu erwischen. Erst jetzt, wo die Häuser um uns herum weniger dicht beieinander standen und sich alles etwas lichtete, wagte ich einen Blick zu Aryana. Vielleicht war es gut, dass es dunkel war und ich nicht viel sehen konnte. Es war entweder das Adrenalin oder mein Blutdruck, was langsam abflachte und den Instinkt fürs Überleben, den extremen Tunnelblick zusammen mit meinem bis vor wenigen Minuten noch rasenden Puls zur Ruhe kommen ließ. Wir sollten die vorübergehende Sicherheit mit Vorsicht genießen und doch war sie zumindest in diesem Moment gegeben. “Wo haben sie dich getroffen?”, presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor, weil selbst jeder Atemzug mit der vermutlich gebrochenen Rippe schmerzte. “Der verdammte Verband ist verrutscht”, schob ich verbissen nach. Ich sicherte die Pistole und legte sie ins Fach der Beifahrertür, nur um mich übervorsichtig nach vorn zu lehnen und das Handschuhfach zu durchwühlen. Aryana brauchte jetzt nicht mehr ganz so hektisch um Kurven zu fahren und ich wusste nicht, wo und wann wir einen günstigen Platz zum Anhalten finden würden. Einen, wo wir weder beobachtet, noch von irgendwem verraten wurden. Laut Ryatt war der Buschfunk der Gangs hier deutlich besser als das Internet. Also zog ich die noch eingeschweißte Rettungsdecke aus dem Fach und faltete sie in der Mitte nochmal zusammen, um sie so punktuell wie möglich auf den Stich drücken zu können. Der Schmerz ließ mir übel werden, aber ich schluckte die Galle runter. Wenigstens kam mir dabei kein Blut hoch, was meinen Verdacht auf die lediglich gebrochene Rippe stärkte. Eine innere Blutung wäre ungünstig gewesen.
looks like it... xD yes das passt und erstmal weg war eben auch meine Absicht hahaha :') Und here you have jetzt glaub ich mal ein deutlich kürzerer Beitrag weil halb auf Arbeitszeitbetrug, halb auf Handy entstanden. xD ___________
Die Kugeln verfolgten sie glücklicherweise nicht mehr lange und wenigstens dieser Teil des improvisierten Plans ging irgendwie auf. Es war nicht gut und sie wäre sehr viel lieber ungesehen verschwunden, aber in dem Moment hatte sie nunmal keine andere Möglichkeit zur erfolgreichen Flucht mehr gesehen. Es war nicht wirklich absehbar gewesen, wie viele Gegner sich noch in den umliegenden Strassen befanden und nachrücken würden, ausserdem war Mitch offensichtlich am Ende seiner Kräfte angelangt - ohne jetzt behaupten zu wollen, dass sie selbst noch wesentlich mehr hätte einstecken können. Sie reichte Mitch noch während ihrem rasenden Abgang ihre eigene Pistole, damit er diese entsichern und sie sie dann in der Fahrertür ablegen konnte. Aus dem Augenwinkel sah sie, wie er sich bestmöglich um seine Verletzung kümmerte und Aryana betete innerlich, dass es vielleicht einfach gar nicht so schlimm sein würde. Sie hatten nämlich keine Kapazität für schlimm. Die Brünette lenkte den Wagen durch die Strassen und war dabei stets bedacht, über möglichst wenig andere Dinge als die Fluchtroute und das Fahren nachzudenken. Ihr Unterarm und ihre Schulter brannten unangenehm, besonders dann, wenn sie den Schaltknüppel bediente. Aber sie hatte noch keine Zeit dafür, biss die Zähne zusammen und spürte zugleich, wie sich ihr Puls langsam beruhigte mit jeder Kurve und jeder Kreuzung, die sie sich weiter vom Ort des Geschehens entfernten. Vielleicht würde es gut werden. Vielleicht lief es wenigstens ab jetzt einigermassen rund. "Schulter… muss nachher schauen, ich hoffe die Kugel steckt nicht… sonst wirds hässlich", beantwortete sie Mitchs Frage leise. Die Kleidung fühlte sich auf jeden Fall feucht an und dass es weh tat, lag auf der Hand. Mehr konnte sie zu diesem Zeitpunkt selbst eher nicht sagen. "Aber ist zum Glück alles rechts - hilft zwar nicht beim Fahren, aber immerhin sollte es meine Treffquote nicht zu sehr beeinträchtigen", versuchte Aryana, sich ein kleines bisschen positiv zu zeigen. Ihre Augen huschten kurz zu ihm, als er seinen Verband erwähnte. Sein Blutverlust war zum aktuellen Zeitpunkt längst nicht mehr unbedenklich und eine genauere Betrachtung der Verletzung wäre sicher zeitnah angebracht. "Wie lange machst du noch? Bevor das hier wirklich auf den Versuch hinausläuft, dass ich dich irgendwohin tragen darf, mein ich. Weil ich bin mir ein bisschen unsicher, ob jetzt gerade ein guter Zeitpunkt für dieses Experiment wäre", fragte sie und obwohl ihr spätestens seit dem Anblick des unschuldigen Jungen jeglicher Spass vergangen war, versuchte sie, so lange wie möglich am Sarkasmus festzuhalten und die hässliche Realität ein bisschen zu verschleiern. Spätestens dann, wenn sie irgendwann schlafen wollte, würden die Bilder sie sowieso wieder einholen.
das hier is jetzt auch zur Hälfte Arbeitszeitbetrug und zur anderen Hälfte einfach nur gerusht... ich hoff es sind nicht zu viel Fehler drin, muss ins Bett x'D ____
Die rechte Schulter. Wie ironisch. Es wäre uns sicher beiderseits recht gewesen, hätten wir uns diese Verletzung nicht langfristig auch noch geteilt. Obwohl Aryanas Wunde wohl etwas weniger schlimm war als meine damals, hoffte ich genauso wie sie, dass keine Kugel in ihrem Fleisch steckte. Es war gerade ein bisschen fragwürdig, wie sehr ich ihr damit eine Hilfe sein konnte, in Anbetracht meiner zitternden Hände. „Na dann ist ja wenigstens einer von uns noch topfit.“, erwiderte ich trocken auf ihren Kommentar mit der Trefferquote. Es wäre schon gut, wenn zumindest einer von uns beiden schmerzfrei fahren könnte, aber andererseits war es auch schon ein Sieg, dass wir überhaupt lebend aus diesem Drecksloch raus gekommen waren. Hätte schlimmer kommen können, was jedoch nicht bedeutete, dass ich meine Verletzungen jetzt schön reden würde. Ich sah in den fünf Sekunden, die ich mit Abwägen verbrachte, bewusst nicht zu Aryana rüber, sondern runter auf meine blutige Hand. Wir konnten eigentlich nicht riskieren, hier und jetzt auf weitere Guerillas zu stoßen, aber dieses Risiko zu eliminieren, indem wir wiederum eine zu heftige Anämie meinerseits in Kauf nahmen, war sinnlos. „Vielleicht lieber nicht länger als fünf Minuten, wenn du nicht willst, dass ich eine Woche lang wie ein Sack Reis neben dir im Auto sitze“, nämlich sehr blass bis weiß, ziemlich regungslos und allgemein wenig hilfreich in unserer Situation. Ich behielt den sarkastischen Unterton bei, weil es mir so leichter fiel, meinen schlechten Zustand offen zu legen. Mein Kreislauf fuhr runter und das war die alarmierende Vorstufe vom Herzrasen - dem Zeitpunkt, an dem das Herz dann übermäßig verzweifelt versuchte, den Körper auf Biegen und Brechen mit viel zu wenig Blut am Leben zu erhalten. Soweit durfte es nicht kommen, weil wir nicht in ein Krankenhaus konnten. Es dürfte schwierig werden, woanders eine Blutkonserve zu finden und rein zufällig hatten wir auch keine Faye im Handgepäck, die mir dann einen ordentlichen Zugang legte. Etwa dreieinhalb Minuten lang fuhren wir den Highway entlang. Währenddessen gab ich mir nicht mehr wirklich Mühe damit, die vorbeiziehende Umgebung zu beobachten. Meine Priorität war nur noch, die Hand fest genug auf die Rettungsdecke zu pressen, bis Aryana den Wagen über eine sehr provisorisch aussehende Ausfahrt von der Hauptstraße lenkte. Damit lag ein kleines Dorf – oder ein Ausläufer der Vorstadt – direkt vor uns. Unauffällig, aber mit genug Möglichkeiten, den Wagen außer Sichtweite des Freeways zu parken.
No ich glaub keine Fehler^^ Und das hier ist im Zug nach Vienna passiert and I hope ebenfalls for the best once more, hat sich schäbig angefühlt beim Schreiben but well... x'D _________
Absolut, sie hatte sich nie besser gefühlt. Sollte jetzt irgendwer oder irgendwas sie überfallen oder angreifen, würde sie das problemlos alleine regeln. Oder so. Sie gingen wohl besser vom Idealfall aus, bei dem keiner sie jetzt noch angreifen oder auch nur schräg anschauen würde. So wie sie die Situation akut einschätzte, waren sie ausreichend versorgt mit einschränkenden Verletzungen. Er gab ihr – beziehungsweise sich selbst – fünf Minuten und die mussten dann wohl reichen, um ausreichend Abstand zwischen sie und jegliche feindlich gesinnten Truppen zu bringen, zumindest vorerst. Zumindest bis alle Wunden soweit versorgt waren, dass der Blutverlust so gut als möglich gestoppt wurde. "Es wäre glaub ich ein kleines bisschen vorteilhafter, wenn wir das vermeiden würden, von daher werd' ich mich beeilen.", quittierte sie seine Angabe mit einem Seufzen, während der Wagen in etwas mehr als erlaubter Geschwindigkeit über den Freeway rollte. Sie verzichtete jedoch auf eine allzu auffällige Raserei, da ihr primäres Ziel gerade darin lag, unauffällig und lebendig zu bleiben. Vor allem die Unauffälligkeit stand bei zu viel Gas auf der Strasse doch stark auf der Kippe. Sie lenkte Easterlins Fahrzeug in ein Dorf und dort nur noch zwei, drei Strassen weiter. Eine Industrie hatte der verhältnismässig kleine Ort wohl auf die Schnelle nicht zu bieten, aber einen Supermarkt – natürlich längst geschlossen. Auf dem Parkplatz, der sich praktischerweise an der Rückseite des Gebäudes befand, standen ein paar vereinzelte, leere Fahrzeuge und Aryana steuerte ein Parkfeld in einer Ecke, möglichst weit vom Eingang entfernt an. Sie parkte rückwärts gegen einen angrenzenden Schuppen, der ihnen ein bisschen zusätzlichen Sichtschutz bieten würde und machte den Motor und die Lichter aus. "Na dann... lass uns die Situation mal umfassend beurteilen", meinte die Brünette, als sie nach einem prüfenden Blick über die Umgebung schliesslich die Fahrertür öffnete und sich von ihrem Sitz schob. Es liess sich schlecht lügen, dass sie sich jetzt, wo das Adrenalin endgültig aus ihren Adern gewichen war, schon sehr erledigt fühlte und ihr rechter Arm insgesamt einem schmerzenden Haufen glich. Aber es sollte nicht Priorität haben, soweit sie das abschätzen konnte, denn das was an Mitchs Hüfte passiert war, war offensichtilch dringlicher. So holte sie das Erste Hilfe Set aus der dafür vorgesehenen Lucke hinter dem Fahrersitz und ging damit um den Wagen herum, die Pistole nun wieder sicher im Holster verstaut. Neben Mitchs offener Tür blieb sie stehen und blickte ihn prüfend an. "Ich kann dir leider kein Premium Treatment versprechen, aber ich denke es ist besser, wenn ich mich drum kümmere und du dich mal auf die Rückbank begibst.", schlug sie vor, halb als Frage, halb als Aufforderung formuliert. Auf der Rückbank waren sie besser vor Blicken geschützt und er konnte sich bei Bedarf auch hinlegen, während sie seine Wunde bestmöglichst versorgte. Sie hatte das Ausmass der Zerstörung noch nicht gesichtet, aber wenn er so viel Blut verloren hatte, war es relativ naheliegend, dass die Stichwunde genäht werden sollte. Aber das war ja nicht das erste Mal, damit sollten sie klar kommen. Blieb nur zu hoffen, dass er trotz allem irgendwie möglichst keine Verschmutzung abbekommen hatte... auch wenn sie realistisch betrachtet eher nicht mit einer sterilen Klinge des Angreifers kalkulieren konnten.
das Gefühl kennen wir alle… das hier ist übrigens auch wieder Arbeitszeitbetrug. :) x’D ______________
Dicht vorbeiziehende Häuser, die allesamt vollkommen dunkel dalagen, schoben sich erneut in mein Sichtfeld, während Aryana das Auto tiefer ins Dorf lenkte. Es dauerte jedoch nicht lange, bis wir auf einen Parkplatz rollten, den ich schon als vorübergehende Endstation annahm, bevor die Brünette den Parkvorgang einleitete. Ich war unheimlich dankbar dafür, weil mir der Unterarm langsam aber sicher verkrampfte und ich den Druck auf der Wunde nicht mehr ewig aufrechterhalten konnte. Mal ganz davon abgesehen, dass jetzt nicht weiter andauernd irgendeine winzige Welle im Teer dafür sorgte, dass meine Hüfte durch die Erschütterungen neues Feuer fing. Ich wollte wirklich optimistisch bleiben, weil das Teil einer erfolgreichen Mission war, aber schmerztechnisch dürften die kommenden Wochen für mich absolut unangenehm werden. Aryana war schon ausgestiegen, als ich einen tiefen Atemzug machte und dann nach dem Henkel in der Beifahrertür griff, um sie aufzudrücken. Ich stieß die Luft angestrengt wieder aus und kam nicht weiter, bis das Gesicht der Brünetten neben mir auftauchte. Mitsamt einer Aufforderung, die mich kurz das Gesicht verziehen ließ. Trotzdem wusste ich, dass sie Recht hatte und meine Position hier suboptimal war, weshalb ich nach einem knappen Nicken – mit der Hand weiter auf dem Stich – ziemlich langsam erst das eine und dann das andere Bein vom Sitz schob. Der Höhenflug von vorhin war definitiv verpufft und als ich auf den Füßen ankam, hielt ich erstmal mit dem Rücken am Wagen einen kurzen Moment inne, weil der Schwindel zurückkam. Dann schleppte ich mich zum hinteren Teil des Fahrzeugs und obwohl mein zu großes, vielleicht tatsächlich toxisch männliches Ego sich ein bisschen beleidigt fühlte, war ich froh darüber, dass Aryana mir die blöde Tür aufmachte. So war nur das Erklimmen des Sitzes wieder eine Hürde, bis ich dann endlich saß. Ich nahm die Hand von der Verletzung, als ich die Schutzweste öffnete, das Shirt hochzog und Hose samt Boxershorts seitlich ein wenig runterschob, um Aryana eine größere freie Fläche zu bieten. Das frische Blut kreierte ohne zu zögern eine neue nasse Spur, die mir langsam an der Hüfte runterlief. Ich spürte es nur, sah gar nicht erst richtig hin und warf stattdessen einen kurzen Blick in Aryanas Gesicht. “Ist mir egal, wie’s am Ende aussieht… mach’s einfach nur schnell zu.”, waren meine letzten Worte an sie, bevor ich mich vorsichtig nach hinten lehnte und mich mit den Armen auf der Sitzbank abstützte. So war die Haut weniger schmerzhaft gestreckt, als wenn ich mich komplett flach machte und Aryana kam trotzdem besser ran, als wenn ich saß. Außerdem konnte ich die zusätzliche Stütze in Form meiner Ellenbogen auf dem Sitz ziemlich gut brauchen, als wenig später Desinfektionsmittel auf die Schnittwunde traf. Ich schluckte den Schrei runter, presste knurrend die Zähne aufeinander und kniff die Augen zu. Meine Schultern spannten sich zum Zerreißen an und gleichzeitig versuchte ich, den Bauch möglichst nicht auf Spannung zu bringen - die Wunde erinnerte mich mit explosionsartigem Schmerz ohnehin schnell daran, dass Spannung keine gute Idee war. Das Desinfektionsmittel allein war schon schlimm genug.
fyi ich hab ein neues Macbook und irgendwie hat Google Notes hier plötzlich eine Störung und die Autokorrektur funktionert nicht mehr, obwohl sie eingeschaltet ist - also könnte vermehrt zu Flüchtigkeitsfehlern kommen, bis ich das irgendwann irgendwie hoffentlich wieder zum Laufen kriege... :') _________
Mitch quälte sich aus dem Fahrzeug und zum Rücksitz und Aryana folgte ihm mit kritischem Blick. Es war mehr als offensichtlich, dass der Blutverlust seinen Tribut forderte und das Adrenalin aus seinen Adern verschwunden war und sie konnten wirklich nur darauf hoffen, für den Rest der Nacht ein bisschen Ruhe zu haben. Wäre natürlich schön, wenn sie nicht nur für die Nacht, sondern gleich auch noch für die nächsten Tage und Wochen mit Ruhe gesegnet wurden, aber sie wollte lieber mal realistisch bleiben und den lieben Gott um keine zu grossen Gefallen bitten. Vielleicht standen dann ja die Chancen, dass ihre imaginären Gebete erhört wurden, ein bisschen besser. Auch Aryana begab sich ins Innere des Wagens, setzte sich die Stirnlampe auf, die sie ebenfalls mit dem ganzen Verbandszeug hervorgeholt hatte und begann, das nötige Zeug hervorzusuchen, um Mitchs Wunde zu versorgen. Handschuhe, Desinfektionsmittel und Reinigungstücher zum Beispiel. Das waren dann auch die Utensilien, die sie ganz am Anfang brauchte – eher nicht zur Förderung seines akuten Wohlbefindens, aber da musste Mitch leider durch. Die Versorgung von noch frischen Wunden ohne Betäubung war immer hässlich und tat immer weh, aber gerade in ihrer aktuellen Situation war das überlebenswichtig, weshalb es leider auch keine Option war, den Prozess irgendwie abzukürzen oder es nicht so genau zu nehmen. Aryana reinigte die Wundumgebung gewissenhaft mit dem Desinfektionsmittel und holte dann das Nähzeug hervor. Noch bevor sie dieses aber auspackte, schaute sie sich einen Moment suchend im Inneren des Wagens um und zog dann umständlich ihre Jacke aus. Die müsste sie nachher sowieso loswerden zur Versorgung ihrer eigenen Verletzungen, konnte das Kleidungsstück auch gleich noch eine Zusatzfunktion übernehmen. Aryana reichte die Jacke an Mitch weiter. "Beiss besser hier rein, braucht wohl ein paar Stiche", war ihr wenig ermutigender Kommentar dazu. Die Jacke hatte auch saubere, nicht blutverschmierte Stoffteile, eignete sich als emotionaler Support – oder Dämpfung allfälliger Schreie – entsprechend bestens. Nachdem Mitch das Kleidungsstück entgegengenommen hatte, desinfizierte sie ihre Finger in den Nitrilhandschuhen erneut und machte sich an den hässlichsten Teil der Arbeit. Sie war jetzt nicht allzu empfindlich, was Wunden anging, der unfreiwilligen Abhärtung durch ihre Karriere sei Dank, aber eine Nadel und Faden ohne Betäubung durch das Fleisch ihres Freundes zu ziehen, gehörte sehr sicher nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Es dauerte einige Minuten, auch wenn sie versuchte, einigermassen zügig zu arbeiten. Schon nur die Verknotung der Fäden war, besonders mit den Handschuhen, einfach umständlich, aber letztendlich führte sie ihr Werk zu Ende und die Naht sah doch ganz ansehnlich aus. Eine Wundauflage und entsprechende Abklebung später und Aryana zog die Handschuhe über ihre Hände und wich etwas zurück. "Denke, das sollte fürs Erste reichen... aber Antibiotika und stärkere Schmerzmittel mit Entzündungshemmer wären sicher trotzdem keine schlechte Idee", kommentierte sie ihr vollendetes Werk. Dann schaute sie an sich hinunter und begann damit, den notdürftigen Verband um ihren Unterarm zu lösen. Der hatte primär dafür gesorgt, den Blutverlust einzudämmen, aber für die saubere Wundversorgung musste er definitiv ersetzt werden. Aryana zog sich das langärmlige Thermoshirt sehr umständlich und mit zusammengebissenen Zähnen über den Kopf. Die Wunde am Unterarm hätte sie auch mit dem Kleidungsstück versorgen können, aber ihre Schulter leider nicht. Also musste es weg und sie durfte frieren, weil das alles sonst einfach schnell zu angenehm geworden wäre. Ihren verletzten Unterarm spülte sie mit Kochsalzlösung aus, da bei Schusswunden immer mit Pulverrückständen, Verbrennungen und Splitter gerechnet werden musste. Es brannte, aber immerhin war auch das hier schnell getan. Nähen erachtete sie wie bei den meisten Streifschüssen als nicht zielführend und somit kümmerte sie sich um die sterile Wundabdeckung, bevor der Verband folgte und immerhin eines von zwei Problemen versorgt war. Mit dem strahlend weissen Verband an ihrem Unterarm wurde es dann endlich Zeit, dass sie auch ihrer Schulter ein bisschen Aufmerksamkeit schenkte. Mit frisch desinfizierter Hand und einem entsprechenden Tupfer bewaffnet, reinigte sie auch hier erstmal die Haut von Schmutz und Blut, bis das Ausmass der Zerstörung überhaupt erst sichtbar wurde. Sie hatte Glück gehabt. Fast so, wie Aryana eigentlich ständig Glück hatte auf dem Schlachtfeld, so oft wie sie eigentlich schon hätte sterben müssen. Heute war wohl wieder so ein Tag, denn obwohl in der Nähe der Einschussstelle so vieles hätte schiefgehen können – wichtige Arterien, Nervenstränge, das Schultergelenk oder die Lunge – liess sich nun ein weitaus unproblematischerer Schusskanal erahnen. Die Kugel war vorne in den Muskel eingedrungen und hinten wieder raus, die beiden Verletzungen liessen keine Zweifel stehen. Sie konnte den Arm noch bewegen, das Schultergelenk schien nicht betroffen. Und da sie nicht blutete wie ein abgestochenes Schwein, waren sicher auch keine grossen Blutgefässe verletzt. "Ich darf wohl hoffen, dir in der kaputte Schulter Problematik nur vorübergehend Gesellschaft zu leisten", eröffnete die Brünette, während sie auch diese Wunden bestmöglich reinigte und verband.