late to the party - ABER DER STRICH IS WEGGG! x'D _________
Faye lächelte tatsächlich für ein paar Sekunden leicht vor sich hin. "Aber natürlich.. Du hast ja noch eins", erwiderte sie ironisch auf Mitch's Feststellung, dass sie sich ganz offensichtlich mehr über ihre Beziehung zu ihrer Schwester sorgte, als um sein eigentliches Wohlergehen, das unter einem ausgestochenen Auge möglicherweise mehr leiden würde. Natürlich wäre das nicht der Fall, wenn sowas tatsächlich eintreffen würde. Aber daran wollten sie jetzt mal nicht denken, Mitch bekam erstmal auch keine Stricknadeln - also alles in bester Ordnung. Die junge Brünette sah Victors Blick, erwiderte diesen mit denselben stummen Gefühlen, die er ihr entgegenbrachte. Sie waren ziemlich gut darin geworden, ohne Worte miteinander zu reden. Zu oft wollten sie beide Dinge nicht aussprechen, die wie Elefanten im Raum standen - stattdessen lasen sie die Gefühle dann aus den traurigen, müden Augen, die so oft in ihren Gesichtern glänzten. Sie war äusserst froh, dass ihr stummer Antrag zum Themenwechsel im Anschluss von beiden Seiten offenbar liebend gerne angenommen wurde. Nicht, dass einer der beiden noch einen Grund gehabt hätte, am anderen Thema kleben bleiben zu wollen, aber trotzdem. Mitch stellte sich vielleicht auch gerade etwas zu Grosses unter der Pseudo-Party vor, die sie für ihre Rückkehr planen würde. Aber das war nicht schlimm, sollte er ruhig weiter träumen. Faye hatte keine Ahnung von seinem früheren Freundeskreis, wusste nicht, ob es Leute gab, die er in den Staaten gerne wiedersehen würde. Oder ob es ihm ging wie Aryana, die, bis auf ihren Onkel und dessen Familie, wohl keine einzige Person von früher wirklich wiedersehen wollte. "Aber bitte kein Geheul, wenns dann nicht der Whiskey ist, den du dir gewünscht hast", murmelte sie schon wieder ein paar sarkastisch angehauchte Worte vor sich hin, hob eine Augenbraue, um Mitch leicht zu mustern. "Und wenn du irgendwen eingeladen haben willst, darfst du das gerne sagen... Bisher lebt die Party von ganz genau vier Leuten", schob sie eine vielleicht etwas ernüchternde Tatsache nach. Aber Mitch dürfte kaum enttäuscht sein - Faye nahm irgendwie nicht an, dass er besonders hohe Erwartungen an seine Rückkehr stellte.. Hauptsache besser als Krieg. Und das war es hier halt einfach ausnahmslos immer. Ihr Blick schweifte zu ihrer besseren Hälfte auf dem anderen Bett, als sie ihn gähnen hörte. Nun versuchte sie sich doch an einem kläglichen Lächeln, wobei sie dieses sehr bald wieder verschwinden liess. Natürlich war er müde, wenn er nachts so wenig schlief... Aber was sollte sie sagen? Schlaf mehr? Haha. Wenn das so einfach wäre, wären sie längst raus hier...
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Hahaha, jaaa x'D Mein innerer Monk hat sich gegen die Faulheit durchsetzen können..^^ ____________
Selbstverständlich reichte ein Auge zur vollen Lebensqualität aus. Niemand würde mich deswegen schief ansehen - gut, das passierte sowieso schon häufig wegen meinem fast dauerhaft genervt wirkenden Gesichtsausdruck, aber es wäre ein anderes schief - und es fehlte mir auch gar nicht eine komplette Hälfte meines Sichtfelds. Mein Gehör war zwar trotz zahlreicher Granaten und Co. noch ganz gut, aber es wäre doch ziemlich hilfreich, wenn ich Gegner in den verbleibenden Monaten in der Army auch bestmöglich sehen konnte. "Frag' Aryana lieber nochmal, ob sie mich mit einem Auge auch noch nimmt, bevor du mir die Nadeln gibst.", erwiderte ich nicht weniger ironisch und schüttelte ein weiteres Mal leicht den Kopf. Ob ich wählerisch mit Alkohol war? Früher auf jeden Fall schon. Wenn mir da Jemand mit irgendeiner billigen Plörre aus dem Supermarkt angekommen war, hatte ich die Nase gerümpft und abgelehnt. Geld hatte ich nie wirklich welches gehabt aber Hauptsache der Alkohol war teuer gewesen. Rückblickend betrachtet würde ich meine jüngere Version gerne mit dem Gesicht voran in den Wüstensand Syriens drücken, um sie wach zu rütteln. Mit einer Autoritätsperson an der Seite wäre Vieles damals anders gelaufen. "Ich werd's sicher verkraften... nach mehreren fast komplett trockenen Jahren bin ich vermutlich nicht mehr ganz so wählerisch.", stellte ich sarkastisch fest und dachte für einen kurzen Moment an den einzigen Ausrutscher bezüglich Alkohols in Australien nach. Das brachte meine Gedanken unweigerlich schon wieder zu Fayes älterer Schwester zurück und ich war dankbar dafür, dass die zierliche Brünette hier neben mir gleich weiter redete. Das für mich noch immer merkwürdige verliebt sein war gedanklich echt anstrengend. Also lenkte ich meinen Kopf lieber zu der Party zurück, die nach Fayes Angaben sehr klein ausfallen würde. Damit hatte ich aber absolut kein Problem. Ich hatte in den Staaten Niemanden mehr, an dem ich hing und ich wusste ehrlich gesagt nicht wie lange Jetman der Army noch dienen wollte, oder gar wie seine Strafe bezüglich der Ausbruchsbeihilfe ausgefallen war. Ob er es sich überhaupt antun wollen würde mit zwei Pärchen - bis dato nur eins, aber ich war mir irgendwie fast sicher, dass es darauf hinauslaufen würde, wenn Aryana und ich uns nicht bis dahin aus welchen Gründen auch immer die Köpfe einschlugen - in einem Raum rumzusitzen. Wahrscheinlich wäre es angebracht sich mal bei ihm zu melden, auch wenn er sicher längst wusste, dass ich nicht abgekratzt war. "Danke, aber nein. Wie dir vielleicht aufgefallen ist, bin ich eher der Typ Einzelgänger... eine kleine Runde ist mir deutlich lieber.", versicherte ich Faye, dass es vollkommen ausreichend war, dass wir vermutlich nur zu Viert das Ende unserer Knechtschaft in der Army feiern würden. Wenn ich doch noch eine große Party mit lauter Musik wollte konnte ich mich irgendwann anders immer noch in einen Club bewegen.
Ich ertappte mich dabei, wie ich mir eher unbewusst die Decke wieder bis unters Kinn anhob, weil mir kalt war. Vermutlich auch einfach nur aus Müdigkeit, die von Faye ebenfalls mit einem der stummen, aber so viel aussagenden Blicke quittiert wurde. Ich begrüßte es sehr, dass die Konversation im Raum indessen einfach weiter floss, weil Mitch sich immer so gar nicht darum scherte, ob und wer von uns beiden ein trauriges Gesicht zog. Zwar war ich mir nicht sicher, ob er das wirklich bewusst tat oder ob er dabei nur seiner gewohnten Ignoranz folgte, aber das war im Grunde auch gar nicht wirklich wichtig. Hauptsache er tat es Faye und mir nicht gleich, sondern brachte vor allem die junge Frau auf andere Gedanken. Sie konnte diese Pause gut gebrauchen, wohl ebenso wie ich. Das zu genießen war nur wahnsinnig schwierig, wenn man dabei so müde war. Aber es war gut, dass es dem Tätowierten scheinbar auch nicht im Sinn stand, eine große Sache aus der Willkommen-Zurück-Feier zu machen. Ich konnte nämlich bis jetzt schlecht einschätzen, in welcher psychischen Verfassung ich in ein paar Monaten war und inwieweit ich mit fremden Menschen dann wieder klar kam. Bis jetzt war ich mir ja nicht einmal sicher, wie ich mit meinen eigenen Eltern zurecht kommen würde. "Dann sind wir uns bisher wohl alle ziemlich einig, dass wir kein großes Ding daraus machen.", zog ich leicht gemurmelt das recht offensichtliche Fazit aus der Geschichte, sofern eben bis dahin kein Beteiligter seine Meinung änderte. Daran zweifelte ich allerdings ohnehin ziemlich stark. "Hat der werte Herr sonst noch Wünsche? Bestimmte Vorlieben bezüglich des Essens? Ein Blumenstrauß zum Empfang?", hängte ich noch ein paar wenig ernste gemeinte Worte hinten ran, bevor ich mich langsam auf die Seite drehte. Dann musste ich zum einen den Kopf nicht mehr drehen und zum anderen bekam auch mein Rücken wieder ein klein wenig Schmerzlinderung. Er stand ja doch fast permanent wieder ziemlich unter Spannung und die Muskeln verkrampften sich allmählich auch spürbar immer mehr, weil ich sie so häufig wegen des Schmerzes unbewusst anspannte. Ich hatte zwar eigentlich keine große Lust auf meine nächste Psychotherapie, aber ich nahm sie trotzdem als rettendes Floß im Sturm an.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Bin stolz auf dich! xD Und sorry, hat etwas gedauert. War ne anstrengende Woche auf der Arbeit und irgendwie war ich Abends k.o. / hatte noch anderes zu tun oder war nicht in Stimmung zum Schreiben.. ._. _________
Mitchs Worte liessen Faye nochmal leicht lächeln. Einfach, weil es eine absurde Vorstellung war, dass sie Aryana fragen müsste, ob sie den netten Mann denn auch mit nur einem seiner hellen blauen Augen lieben würde. Denn mittlerweile war Faye sich ziemlich sicher, dass es das war, was ihre ältere Schwester für Mitch empfand. Liebe. Verrückt, nach all den Jahren, in denen sie sich vor solchen Gefühlen so vehement abgeschottet und gehütet hatte... Aber Faye fand es gut. Vielleicht war sie in der Vergangenheit nicht immer besonders gut mit Mitch klargekommen, weil er einfach nicht wirklich auf einer Wellenlänge mit ihr schwamm. Doch das war in Ordnung, solange er gut für Aryana war und niemals auf die Idee kam, die Brünette bereuen zu lassen, sich nach so langer Zeit wieder auf jemanden eingelassen zu haben. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihre Meinung wegen einem kleinen Unfall nicht ändern wird, aber ist gut", erwiderte Faye überzeugt. Dass Mitch was den Alkohol anbelangte keine Sonderwünsche hegte, konnte sie nur begrüssen. Denn wie gesagt, hätte sie diesen wohl auch kaum nachkommen können. Höchstens wenn Victor besondere Kenntnisse diesbezüglich besass, die sie bisher nicht kennengelernt hatte, weil sie sich nie wirklich um Alkohol geschert hatten. Auch im Anschluss konnte sie den Worten ihres Freundes nur zustimmen. Sie schienen sich einig zu sein und der Pseudo-Party im kleinen Rahmen stand wohl nichts mehr im Weg. Ausser die Zeit, die Mitch und Aryana eben noch weiter der Army dienen mussten... Aber daran konnten sie nichts ändern. Da liess das System keinen Spielraum zu, es sei denn, die beiden erlebten irgendwas vergleichbares wie Victor und Faye. Doch darauf wollte sie nicht hoffen - im Gegenteil. Lieber wartete sie ein paar Monate länger auf ihre Schwester, als sie durch eine weitere, traumatische Hölle zu schicken. Fayes Blick lag noch einen Moment länger auf Victor, als dieser sich nach weiteren Sonderwünschen erkundigte. Die Tatsache, dass er selbst jetzt, wo sie sich wie so oft über alles andere als ihre Probleme unterhielten, offensichtlich unter Schmerzen litt, machte ihr Sorgen. Sie waren offiziell bereit für die Reha und zwar beide - sie sollten keine Schmerzen mehr haben. Jedenfalls nicht, solange sie ihre Medikamente gemäss Plan einnahmen. Und das taten sie beide. So war es einfach nur grausam, dass Victor zu all dem seelischen Ballast auch noch seinen Rücken aushalten musste, der einmal mehr so oft keine Ruhe geben wollte. Faye ertappte sich dabei, wie sie mal wieder unbewusst auf ihrer Unterlippe herumbiss, ehe sie sich rasch wieder von Victor abwandte, um sich auf Mitch's Antwort zu konzentrieren. "Bitte kein zu kompliziertes Essen, sonst musst du selber kochen, wenn du angekommen bist", hängte sie etwas verspätet ihre Bitte an die Frage an. Sie konnte schon kochen - hatte es jedenfalls mal gekonnt. Aber sie war aus der Übung gekommen und wollte wirklich nicht riskieren, dass sie dann ausgerechnet an diesem Tag ein Essen total vermasseln würde.
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Alles gut, dass hab ich mir sowieso schon gedacht ;D War selber auch relativ viel unterwegs draußen, hatte also trotzdem was zu tun... und an allen anderen Tagen war ich selber kaputt, Ausgangssperre macht mein Hirn ein bisschen matschig, alles sehr von der Tagesform anhängig. :'D Ist's bei euch wohl auch wieder so warm, weil die Arbeit so viel ist? ____________
Na dann konnte ich ja beruhigt stricken gehen, jetzt wo ich recht sicher wusste, dass Aryana ein Auge weniger laut ihrer Schwester kaum stören würde. Ich hielt die junge Frau, die zwangsweise gerade schon in Syrien ihren Arsch auf dem Bürostuhl parken musste, auch keineswegs für oberflächlich. Würde sie sich nur aufgrund des Aussehens auf Jemanden derart einlassen, wäre sie mir schließlich schon viel früher zum Opfer gefallen. Mein überdimensionales Selbstbewusstsein in allen Ehren. "Gut, gut... dann sind die Weichen für's Stricken ja gestellt.", schloss ich mit dem Thema für mich recht ironisch ab und schüttelte noch einmal kaum sichtbar den Kopf. Ob ich etwas Bestimmtes zu Essen wollte? Oder Blumen? Ich senkte einen Moment lang den Blick und rieb mir einmal flach mit der Hand über das in letzter Zeit überwiegend gelangweilt aussehende Gesicht. Wie sollte ich denn jetzt schon wissen, was ich womöglich essen wollte? Eigentlich war mir so ziemlich Alles recht, solange es weit davon entfernt war mich an das eintönige Essen in der Army zu erinnern. Blumen waren jetzt auch nicht mein Fall, aber das war wohl ohnehin eher so ein Frauending. Verstand ich persönlich ja nicht, immerhin verblühten die in der Regel ziemlich schnell und man hatte Nichts mehr davon. Da war ich eher für bleibende Taten und weniger für sowas Vergängliches. "Blumen müssen's jetzt nicht unbedingt sein, nein...", lehnte ich dahingehend also leise schnaubend ab und warf einen kurzen Blick auf den gequält aussehenden Dunkelhaarigen, wobei mir natürlich klar war, dass Victor das kaum ernst gemeint haben würde. Faye wollte wohl auch nicht, dass der Aufwand mit der Kocherei zu groß wurde, weshalb ich leicht mit den Schultern zuckte. Das bereute ich gleich darauf, weil ein stechender Schmerz meine noch etwas unflexible Sehne durchzuckte, aber ich ließ mir dahingehend kaum etwas anmerken. "Ich glaub' mir ist das ziemlich egal... von mir aus könnt ihr mir auch einfach nur einen Eimer Chickenwings auf den Tisch stellen. Ich nehm' Alles, was nicht nach Army schmeckt.", gab ich meine Meinung bezüglich des Essens offen kund und sah dann erneut zwischen den beiden hin und her. Natürlich wäre mir Sushi lieber als Chickenwings, das war es immer. Aber es reichte wirklich, wenn Aryana sich irgendwann damit verausgabte.
Ich hasste es, dass ich Faye derartige Sorgen bereitete. Das musste sie mir nicht sagen, sah ich es doch viel zu oft in den Blicken, die wir austauschten, die sie manchmal auch nur bemüht unauffällig in meine Richtung warf, wenn ich mich gerade wieder mit den Schmerzen herumärgerte. Letzteres kam momentan ja nicht unbedingt selten vor und ich hatte selbst auch schon mehr als die Schnauze voll davon, im Prinzip nicht sonderlich was anderes zu tun als vor mich hin zu leiden. Damit meiner besseren Hälfte auch noch weiter zur Last zu fallen. Ich hoffte wirklich, dass die ein paar sehr gute Seelenklempner in der Klinik hatten, die wir ab morgen für eine Weile unser Zuhause nennen würden. Als mein Blick den der Brünetten traf atmete ich ruhig einmal etwas tiefer durch, bevor sie auch schon wieder zu Mitch sah. Was nebenbei bemerkt gerade wohl auch besser für alle Beteiligten war. Ebenso wie die Tatsache, dass der Tätowierte sonst keine ausgefallenen, besonderen Wünsche zu äußern hatte. Konnte ich gut verstehen, war er - wenn es denn dann endlich soweit war - vermutlich genauso froh einfach nur aus der Sache raus zu sein, wie ich es gerade war. Hoffentlich nur mit dem entscheidenden Unterschied nicht vorher gefoltert zu werden. Würde ich sowohl ihm, als auch Aryana wünschen. "Gut... es ist nämlich davon auszugehen, dass ich dabei auch helfen muss und ich weiß ehrlich nicht, ob ich eine große Hilfe in der Küche bin.", stellte ich in wenig sarkastisch fest. Wie ich Faye schonmal erzählt hatte war ich nicht unbedingt oft in der Küche bei meinen Eltern Zuhause zu Gange gewesen... in der Zeit, in der ich mit meiner ehemals Verlobten meine Auszeiten von der Army in ihrer Wohnung verbracht hatte durchschnittlich vermutlich öfter, aber es war jetzt nicht so als hätte ich da viel Wissen oder Kochtalent angesammelt. War aber gar nicht so wichtig, weil ich mir trotz allem relativ sicher war, dass Faye und ich die Vorbereitungen irgendwie geschaukelt bekamen. Musste schließlich keine aufwendige Speise sein, weil Mitch außer einem guten Tropfen Alkohol bisher keine anderen Wünsche am Herzen zu liegen schienen.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Kannst du denn noch immer nicht arbeiten..? Oder meinst du einfach sonst isses halt alles Bisschen uncool momentan? Und ja, bei uns ist auch so schönes Wetter, immerhin kann ichs Abends und am Wochenende etwas geniessen, weil ich sonst nichts zu tun habe.. :) ___________
Sie war froh, dass sie Mitch nach all dem Gerede tatsächlich endlich vom Stricken überzeugen hatte können und er sich so sehr darauf freute. Nicht. Aber bei dem Gespräch gings ja - wie sie alle bestens wussten - auch weniger ums Stricken als um die sehr einfache Ablenkung von all den Themen, die sie nicht ansprechen wollten und sollten. Daher war es grundsätzlich egal, was dabei herauskam - ob er ihr nun versprach, das neue Hobby mit Nadeln und Wolle mit Freuden auszuprobieren oder ob er gar nichts davon wissen wollte - spielte gar keine Rolle. Die Sache mit dem Willkommensfest schien ebenfalls bald geregelt, da Mitch eigentlich gar keine weiteren Ansprüche stellen zu wollen schien. Entweder, weil er sie nicht weiter belasten wollte, oder - und das schien ihr gerade wahrscheinlicher - weil er wirklich einfach erstmal alles geniessen würde, was ihn möglichst wenig bis gar nicht mehr an die Army erinnerte. "Blumen sind aber trotzdem schön... Vielleicht such' ich welche für Aryana", murmelte Faye vor sich hin, weil sich für einen Moment in ihrem Kopf doch ein ziemlich lebhaftes Bild des Wohnzimmers oder Garten auftat, in welchem die kleine Party stattfinden würde. Sie fand schon, dass Blumen dazugehören sollten. Wenn nicht für Mitch oder Aryana dann halt einfach für das Ambiente und als schöne Dekoration, die das Ganze etwas festlicher und fröhlicher wirken liess. Nicht, dass es Blumen bräuchte, um sie glücklich zu stimmen, wenn ihre Schwester endlich zurückkehrte. Aber Blumen würden ihre Freude zweifellos gut unterstreichen. Genau wie gutes Essen. Ihr Blick glitt zurück zu Victor, wobei ein zartes Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. "Vielleicht lass ich dich auch einfach den Tisch decken... Oder Abwaschen... und im Gegenzug musst du mir nicht beim Kochen helfen", kam sie mit einem äusserst wenig eigennützigen Gegenvorschlag den sie sanft aber noch immer ziemlich leise in seine Richtung murmelte. Er würde ganz bestimmt nichts tun müssen, was er nicht gerne machte. Sie konnte schon alleine Kochen und sein Wohlbefinden würde bei ihr sicher auch in ein paar Monaten einen genauso hohen Stellenwert geniessen wie jetzt. "Ausserdem wird zwangsläufig eh auch der Whiskey dein Problem sein, weil bei mir ein Fehlkauf schon vorprogrammiert wäre", fügte sie an, wobei sie sich nochmal ein schwaches Lächeln abrang. Dann kam ihr aber ein neuer Gedanke und ihre Augen wanderten ein weiteres Mal zu Mitch. "Woher kommst du eigentlich? Beziehungsweise - willst du dann dahin zurück?", stellte sie eine nicht ganz irrelevante Frage. Sie nahm zwar nicht an, dass er aus der Gegend hier - also Texas - kam, aber man wusste ja nie... Ausserdem hatte das Land zwei Küsten und eine grosse Fläche dazwischen. Wenn Mitch nun nicht ganz zufällig ebenfalls aus dem Westen kam, sondern beispielsweise aus New York City oder Florida... Dann war das ziemlich weit von ihnen. Ob Aryana dann am Ende mit ihm weiterziehen würde? Wahrscheinlich hatte ihre Schwester sich darüber noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Aber Faye fände es wohl eher nicht so toll... Auch wenn es ihr schonmal eine Million Mal lieber wäre, Aryana in Sicherheit an der Ostküste zu wissen, als irgendwo zwischen Kugeln und Bomben im Sand Syriens.
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Ich kann nach wie vor nicht arbeiten, ja. Besonders tolle Wanderwege gibt es hier nicht und wegfahren zum laufen gehen darf man ja nicht, heißt mir gehen Zuhause langsam einfach die Möglichkeiten zur Beschäftigung aus. ^^ Es ist zum Kotzen und wirkt sich alles andere als positiv auf meinen Kopf aus xd Na immerhin kannst du außerhalb der Arbeit halbwegs gut abschalten :) Hatte ich jetz schon irgendwo erwähnt gehabt wo Mitch herkommt? Weil wenn ja, dann hab ich gekonnt vergessen wo das war und er kommt dann halt jetzt vermutlich spontan woanders her XD hahaha. ____________
Von mir aus konnte sie die Blumen auch für Aryana besorgen. Mir war ziemlich egal, ob nun irgendwo welche herumstanden oder übergeben wurden, oder halt eben nicht. War und blieb eben ein Frauending. Wie die endgültige Aufgabenverteilung nun ausfallen würde, da waren sich die beiden wohl auch noch nicht ganz einig. Ich war mir jedoch ziemlich sicher, dass das Traumpaar der Army das ganz sicher noch in die richtigen Bahnen gelenkt bekam und so tat ich das nur noch mit den Worten "Ihr macht das schon irgendwie." und einem schwachen Nicken ab, das relativ gleichgültig wirken musste. Betraf mich schließlich nicht und solange Faye sich sicher damit war, dass sie mich nicht verhungern lassen würde und dass sie in der Küche Alles alleine hin bekam, war mir das recht. Hauptsache es gab was zu essen, das meine Geschmacksnerven nicht den Tod kosten lassen würde und ich hatte einen halbwegs guten Whiskey, der mir hin und wieder mit einem genüsslichen Schluck den Hals ölen würde. Das war so ziemlich Alles, das ich an diesem Abend brauchen würde, um zufrieden zu sein. Die Frage, welche die Brünette mir im Anschluss recht unerwartet stellte, zog dann schon eher meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich hatte noch nicht einmal mit Aryana darüber geredet, wo ich denn eigentlich genau herkam, weil das für mich nicht sonderlich relevant war. Schließlich hatte zu keiner Zeit bisher das dringende Verlangen dazu geherrscht irgendwann zurück nach Missouri zu gehen. Es gab Nichts, das mich dahin zurück zog und so konnte ich mich zukünftig im Grunde wohl ganz nach Aryana richten, wenn es darum ging, wo es nach der abgeschlossenen Dienstzeit hingehen sollte. "Missouri... Kansas City.", gab ich Faye erst einmal Auskunft über ihre erste Frage, wobei ihr die zweite, noch angehängte Frage wohl deutlich wichtiger war. Ich könnte ja auf die dumme Idee kommen ihre Schwester ganz für mich beanspruchen und sonst wohin mitnehmen zu wollen. Es war zu bezweifeln, dass ihr das passen würde. "Aber nein, mir liegt Nichts daran... heißt ich kann mich wohl nach Aryana richten, was die ortsbezogenen Wünsche nach der Army angeht - demnach auch nach dir, Nesthäkchen.", erklärte ich der jungen Frau, dass sie dahingehend Nichts zu befürchten hatte und hauchte die letzten paar Worte wie so oft mit Sarkasmus an. Es war hier ja Niemandem ein Geheimnis, wie eng die beiden Schwestern miteinander waren.
Den Tisch zu decken oder das leidige Abwaschen zu übernehmen wäre auf jeden Fall potenziell weniger gefährlich für einen glimpflichen Ausgang der Vorbereitungen. Natürlich würde es mir kaum besonders viel Spaß machen das Geschirr abzuspülen, da wäre ich dann doch noch eher für das Decken des Tisches zu haben, aber ich richtete mich dabei sowieso ganz nach Faye. Sie sollte mir ruhig eine To-Do-Liste aufs Auge drücken, die mit Kochen nichts zu tun hatte. "Ein Whiskey-Kenner bin ich wohl eher nicht, aber ich werd' schon einen guten finden.", meinte ich dahingehend relativ optimistisch. Es war ja heutzutage glücklicherweise so, dass man sich vom Personal beraten lassen konnte. Eine Glasflasche im Internet zu bestellen schien mir sowieso immer nicht so das gelbe vom Ei zu sein, also würde ich einfach in einen etwas gehobeneren Schnaps- oder gar reinen Whiskey-Laden spazieren und mich dem Fachwissen eines Angestellten hingeben. Kostprobe womöglich inklusive, wobei ich da nach der langen Abstinenz lieber ein wenig vorsichtig war. "Tisch decken krieg' ich bestimmt hin.", stellte ich noch ein wenig sarkastisch fest, ehe das Thema auch schon wieder auf Mitch umsprang. Er hatte bisher nie ein Wort über seine Herkunft verloren und das war auch Nichts, was mich persönlich zwangsläufig interessierte. Allerdings könnte seine Herkunft oder Vergangenheit im allgemeinen womöglich mehr Aufschluss über seinen verkorksten Charakter bieten, was vielleicht irgendwann, wenn ich ihn mal besser kennen sollte - was bestimmt passieren würde, wenn Aryana ihn eine längere Zeit oder gar für immer aushielt -, mal von Vorteil sein könnte. Er kam scheinbar aus Missouri, was jetzt nicht unbedingt um die Ecke war. Es waren ein paar Bundesstaaten und sehr viele Kilometer zwischen Kansas City und der Küste. Das war sicher ein ganzer Tag oder gar noch mehr Autofahrt, fliegen wäre bedeutend sinnvoller. Aber nach eigenen Angaben schien der Dunkelhaarige ohnehin nicht dahin zurück zu wollen, weshalb sich das Problem mehr oder weniger gleich in Luft aufgelöst hatte. "Das erspart uns Einiges.", gab ich meinen vorherigen Gedanken noch wörtlich preis und bestätigte den jungen Mann damit unverblümt in seiner sarkastischen Aussage. Ich hatte Nichts gegen das Fliegen, aber ich wusste einfach, dass Faye ihre Schwester gerade nach den jetzigen Erlebnisse für eine Weile lang ganz gut brauchen konnte, wenn sie erst einmal zurück war. War besser so für alle Beteiligten und wenn Mitch ohnehin nichts an seiner ehemaligen Heimat lag, musste Niemand deswegen ein schlechtes Gewissen aufkommen lassen.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Oh ja, das klingt auch scheisse.. .-. Warum kannst du denn nicht arbeiten? Nichts zu tun oder noch immer Quarantäne? Kann mir vorstellen, dass das mit der Zeit echt auch aufs Gemüt schlägt. Letztendlich wird das ganze Zuhause bleiben und die Isolierung den Menschen mehr schaden als das Virus allein.. .-. Wär ja schön, wenn man Bisschen abwechseln könnte mit arbeiten. Nein, ich glaube nicht, dass du das schon mal erwähnt hast wegen Mitch, und wenn doch, hätte ich es ebenfalls vergessen.'' _________
Sie zweifelte jetzt auch nicht unbedingt daran, dass sie die Organisation und Vorbereitung für dieses kleine Willkommensfest ganz gut hinbekommen würden. Man brauchte auch kein besonderes Talent, um ein Abendessen für Vier Personen in einer einigermassen festlichen Atmosphäre zu schaffen. Gerade, weil Faye sehr wohl wusste, dass zumindest sie und damit sicherlich auch Victor und mit höchster Wahrscheinlichkeit ebenso die anderen beiden, sowieso bester Laune sein würden. Vielleicht müde - aber sonst zweifellos glücklich. Also sah sie dem Ganzen doch mit durch und durch freudiger Erwartung entgegen. Vielleicht würde sie ja sogar den Whiskey probieren, den Victor aus einem Laden anschleppen würde. Nur vielleicht, weil sie eigentlich keine Ahnung hatte, ob sie das Getränk mochte oder nicht. Aber mal sehen. Als Mitch den Ort seiner Herkunft offenlegte, zog sich für einen kurzen Moment nachdenklich die Stirn der Brünetten in Falten. Missouri... Warum? Das war weit... Aber der junge Mann hielt es glücklicherweise nicht für nötig, sie für länger als ein paar Sekunden darüber nachdenken zu lassen - stattdessen offenbarte er gleich darauf, dass er gut auf Kansas verzichten konnte. Umgehend hellte sich Fayes Gesichtsausdruck wieder signifikant auf und beinahe hätte sie zufrieden gelächelt. Er würde sich nach Aryana richten. Das klang süss. Und den sarkastischen Halbsatz, welchen er noch anhängte, liess sie sofort leicht ertappt wieder auf die Bettdecke blicken, wobei sich ihre Mundwinkel nun doch zu einem Lächeln formten. Sie hob erst dann den Kopf wieder, als auch Victor noch seine 5 Cent beisteuerte, was ihrem Lächeln aber eindeutig keinen Abbruch setzte. "Ach... ihr seid doch beide dumm... Vielleicht möchte ich ja einfach, dass der liebe Mitch zu uns in die Nähe zieht, damit er uns weiterhin - oder wieder - so oft besuchen kann... Weil ich seine Gesellschaft so schätze. Vielleicht geht es hier ja gar nicht um Aryana", gab sie einen ziemlich lächerlichen Denkanstoss, den wohl keiner der beiden Herren wirklich ernst nehmen konnte. "Vielleicht schlaf ich auch einfach besser, wenn ich weiss, dass ein paar ausgezeichnete Army-Veteranen in der Nähe wohnen und die Stadt hüten. Und vielleicht hab ich auch schon unsere Vierer-WG geplant, die ihr alle einfach lieben werdet", fuhr sie in ihrer genauso sarkastischen Erklärung fort. Eine WG wäre sicher eine super Idee. Jeder würde sie lieben und die Zeit geniessen, die sie zwangsläufig alle zusammen zu Hause hocken würden, weil sie fast keine Freunde und keine Lust zum Rausgehen hatten. Wow. Das konnte ja nur toll werden.
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Wir haben kein Material mehr bzw. nicht genug, um im Fluss oder genug produzieren zu können, weil die Zulieferer auch alle wegen Corona nicht mehr liefern können oder gar ganz zu haben. Und ich verliere voraussichtlich in zwei Wochen meinen Job, auch wegen Corona. Es ist keine Arbeit da, für die sie meinen Vertrag verlängern könnten. -.- Und jetzt einen neuen Job zu finden ist quasi unmöglich. Wenigstens kann ich ein bisschen spazieren/joggen/wandern, weil ich wieder raus darf... von meinem Mangel an sozialen ECHTEN Kontakten mal ganz zu schweigen, so langsam macht's mich ziemlich kaputt. :'D Ah, gut, dann passt das ja x'D soll Mitch noch lange bleiben? o.o
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Mit ihrem Kommentar - beziehungsweise ihrer Erklärung - zu der ganzen Sache entlockte Faye mir ein leises Lachen. Es entsprach schon der Wahrheit, dass wir alle hier uns jetzt deutlich besser verstanden als noch vor einiger Zeit und das fand ich selbst auch gut, nur war das ganz bestimmt absolut nicht der Grund dafür, warum der Brünetten jetzt etwas an dieser Information lag. Das kaufte ich ihr nicht mal ein bisschen ab und ich kannte die Cooper Schwestern einfach inzwischen gut genug, um zu wissen, dass man sie besser nicht auseinander riss. Sah man ja bestens an den aktuellen Umständen, war ich doch nur deshalb noch immer mit einer kaputten Schulter gestraft, weil ich Aryana hatte helfen wollen ihre Schwester - und in diesem Zug auch Victor - vor dem sicheren Tod zu bewahren. Wenn wohl auch mit einem gewissen zusätzlichen Eigennutz, aber das war hierfür recht nebensächlich. "Ja, natürlich... das wird's sein. Ich find's ja schön, dass du mich leiden kannst, Schätzchen... aber das würde dir nicht mal meine imaginäre Großmutter abkaufen.", ließ ich die Brünette wissen, dass das nicht unbedingt glaubwürdig war und schlug dabei wieder einen recht sarkastischen Tonfall an. Die Vierer-WG ließ mich allerdings recht zeitnah die rechte Augenbraue heben und sie skeptisch ansehen. Also ich wusste ja nicht, wie der Rest das sah, aber ich für meinen Teil bezweifelte relativ stark, dass das lange gut gehen würde. Wir wussten alle, dass ich einen starken Drang dazu hatte einen etwas herrischen Tonfall anzuschlagen und früher oder später würde das ganz sicher für ordentlich Krach sorgen. Ganz abgesehen von der mangelnden Privatsphäre. "Wenn du die Schlafzimmerwände schalldicht hinkriegst vielleicht. Ich hab' eher weniger Lust drauf euer Sexleben mitzuverfolgen.", schnaubte ich. Nein, eine WG mit uns allen war vermutlich eher heikel... lieber nicht.
So gern ich mich für gewöhnlich auch immer auf Fayes Seite stellte musste ich in dieser Hinsicht trotzdem Mitch Recht geben. Wohl alle Beteiligten waren sich an dieser Stelle ziemlich einig, dass die beiden Schwestern quasi unzertrennlich waren und es besser war in dieser Hinsicht auf die Wünsche einzugehen. Zumindest eben erstmal wenn die ganze Geschichte hier weitgehend vorüber war und die beiden anderen endgültig aus dem Krieg heimkehrten. Zwar war ich mir sicher, dass Aryana und Faye telefonisch bis dahin weiter Kontakt halten würden, aber das war nunmal nicht das Gleiche. Ich selbst würde darüber wohl am wenigsten negativ urteilen, hielt ich es doch nicht einmal aus Faye nicht im gleichen Krankenhauszimmer zu haben. Wenn irgendwann später eine der beiden Parteien umziehen wollte, dann war das ja immer noch möglich. "Nein, Coopers trennt man lieber nicht... das geht selten gut aus.", stellte ich eher recht leise und für mich selbst fest, schloss dann für ein paar Sekunden die Augen und lauschte dem weiteren Gesprächsverlauf. Eine Wohngemeinschaft? Sowohl Aryana, als auch der tätowierte Macho hier auf dem Stuhl waren eher ziemlich... nannten wir es mal liebevoll sehr bestimmend. Vielleicht war die ältere Schwester meiner Liebsten privat dahingehend ein bisschen anders, wenn der Job ihr das nicht vorschrieb, das war schon möglich. Aber ich wagte es zu bezweifeln, dass Mitch sich viel besser im Griff hatte, wenn er dann ganz aus der Armee raus war. Er war einfach ein... anstrengender Typ Mensch. Die nur unwahrscheinlich schalldichten Wände, die der junge Mann zur Sprache brachte, waren wohl ein weiterer Knackpunkt an der Sache. War nicht so als würde ich es den anderen beiden nicht gönnen dahingehend dann auch aktiver zu werden, aber ich musste wirklich nicht unbedingt in Form von ungewolltem Zuhören ein Teil davon werden. "Ich hoffe, dass du das nicht wirklich für eine gute Idee hältst, Faye.", war also vorerst mein einziger amüsierter Kommentar dazu, als ich die Augen wieder aufschlug. Es gab an dieser Gesichte wohl mehr Ecken und Kanten als Geraden.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Oh shit, das ist natürlich kacke, wenn du dann deswegen den Job verlierst..! Vor allem, weils einfach noch eine zusätzliche Belastung in der momentan eh schon stressigen Situation ist. ._. Ich hoffe mal ganz fest, dass es nicht passiert und wünsch dir wirklich, dass das alles nicht ganz so verschissen endet, wie es könnte! :3 Das mit den sozialen Kontakten ist bei mir auch so. Hab immerhin das Glück, dass meine Familie und meine beste Freundin nur 5min von mir wohnen, dann kann ich immerhin manchmal mit ihnen spazieren/reden gehen. Alle anderen hab ich gefühlt ewig nicht mehr gesehen, abgesehen von diesen lächerlichen Videoanrufen... Aber ja, im Gegensatz zu dir hab ich immer noch meine Arbeitskollegen.. Ist wahrscheinlich echt nochmal anders, wenn man nur zu Hause sein kann.. Auch wenn ich bekanntlich momentan zum Teil echt auf meinen Job verzichten könnte - war ne Scheisswoche, darum erst jetzt ne Antwort.. Und ja, Mitch bleibt fix noch drei Stunden und redet. Ne, ist mir egal, wir können das dann auch mal zu Ende bringen.^^ _________
Es tat gut, ein paar weniger ernste Sätze auszusprechen. Mitch leise Lachen zu hören und auch selber mal die Mundwinkel anzuheben, dasselbe sogar bei Victor zu beobachten. Das schätzte sie so an den Besuchen des gut tätowierten Mannes. Dass er sie ablenkte, dass er nicht von all dem redete, was passiert war, obwohl er die Geschichte ganz genau kannte. Sie konnten hier Unsinn reden und dabei alle wissen, dass es Unsinn war und sich trotzdem davon ablenken lassen. So lauschte sie auch weiter seinen und Victors Worten und lächelte stumm vor sich hin. Sollte er ihr halt nicht glauben, dass sie sich um seinen Verbleib nach der Army kümmerte. Doch ein Bisschen stimmte es ja schon. Er war ihr nicht egal - zumindest nicht mehr. Er war wichtig für Aryana und spätestens, seit er Faye definitiv das Leben gerettet hatte, stand sie in seiner Schuld. Und irgendwann in der Zukunft, irgendwann, wenn der Zeitpunkt gekommen war, würde sie sich dafür revanchieren... Auch wenn sie keine Ahnung hatte, wie sie das jemals anstellen sollte. Wie konnte man jemandem etwas in dieser Form zurückgeben? Dafür müsste Mitch's Leben ja erstmal ebenfalls am seidenen Faden hängen und noch dazu müsste genau sie die Mittel und Wege dazu kennen, ihn zu retten. Klang alles ziemlich unrealistisch und sie wünschte sich unter keinen Umständen, dass er jemals in einer ähnlichen Situation steckte, wie sie das getan hatten. Also müsste sie das wohl anders anstellen.. Und sie würde in den nächsten Monaten viel Zeit haben, sich weiter darüber Gedanken zu machen. Der Punkt war jedenfalls - er war ihr nicht egal und sie war froh, dass er vorhatte, nicht ganz weit von ihnen weg zu ziehen. Mitch und Victor schienen sich auch im nächsten Thema sehr eindeutig gemeinsam gegen ihre hervorragende Idee zu stellen. Beide blickten sie eher wenig begeistert an, was sie erstmal nur weiter die Decke anlächeln liess. Bis sie den höchst unangebrachten Kommentar vernahm, der natürlich von irgendwo zwischen zwei Krankenbetten kam. Sofort zuckte ihr leicht irritierter Blick in Richtung des jungen Mannes und sie zog eine Augenbraue hoch, ehe ihre Augen schliesslich weiter zu Victor wanderten. Aber anstatt das Thema gekonnt wieder zu begraben, hoben sich ihre Mundwinkel kurzum wieder an. "Keine Sorge, Mitch... Wir sind absolute Profis im ganz leise Sein", murmelte sie voller Sarkasmus aber laut genug für alle Beteiligten vor sich hin, ohne den Blick von ihrem Freund abzuwenden. Sie erinnerte sich nur zu gerne an all die so furchtbar unromantischen Momente, in denen während jeder Form von Zärtlichkeit das unvermeidbare Adrenalin, das mit dem Risiko des Erwischt-Werdens kam, durch ihre Adern gerauscht war. Es war eindeutig besser, sich an diese süssen Momente zurück zu erinnern, als an die Zukunft zu denken, in der all das in absehbarer Zeit weiterhin unmöglich bleiben würde. "Und ihr seid beides Spielverderber, die mir meine Träume verwehren wollen... Aber ich werde einfach mit Aryana reden. Sie wird begeistert sein", fügte sie als offizielles Fazit zu der zukünftigen Wohnsituation hinzu, tat so, als wäre damit alles gesagt. Vorhin hatten sie ihr ja beide sowieso mehr oder weniger unter die Nase gerieben, dass alles, was sie machten, irgendwie von ihr abhing. Weil alle anderen keine Wünsche hatten und sich gerne nach ihr richteten. Also sollte eine solche WG ja kaum ein Problem darstellen. Und ja, sie tat gerne weiter so, als würde sie sich nicht einfach nur eine kleine Wohnung alleine mit Victor wünschen, wo sie sich tagelang gemeinsam unter kuscheligen Decken in einem weichen Bett verkriechen und vor der Welt verstecken konnten.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ja, naja, ich sehe dahingehend eigentlich nicht mal mehr einen Funken Hoffnung, weil die Ansage schon sehr endgültig klang x'D Aber danke trotzdem <3 Muss leider selbst zu meiner Familie 15min fahren... also im Stall sehe ich ab und an noch wen, aber da unterhält man sich dann auch nie lange, weil 2Std. maximale Aufenthaltszeit mit Putzen, Bewegen, etc. eben schon so eine knappe Geschichte sind. Immerhin darf man sich jetzt mit einer anderen Person draußen treffen, das macht es ein winziges bisschen angenehmer. Ja, dachte mir schon, dass du wieder ordentlich Stress hast. :/ Fühl dich gedrückt! Uuuuuund oke :'D hahaha. ________
Ah, na wenn das so war, dann war diese ganze Geschichte mit der WG natürlich sofort geritzt. Als wäre das der einzige Haken, den es an der ganzen Geschichte gab. Als würde eine Wohngemeinschaft bei uns dann nicht immer noch sehr unterschiedliche Charaktere in ein und den selben Haushalt schmeißen, zusammen würfeln. Auch, wenn ich an der von Faye genannten Tatsache wohl kaum Zweifel hatte, weil sie sonst beide sicher schon viel früher nicht mehr zusammen im gleichen Camp gewesen wären. Wobei ich mich ohnehin fragte, warum Ragan dahingehend gerne so blind war - wenn er das bei Aryana und mir auch durchzog, war mir der Grund dafür aber absolut egal. Jedoch hatte ich ohnehin nicht vor, diese Liebelei so offen zur Schau zu stellen, wie Victor und Faye das getan hatten. War ja nicht unbedingt unauffällig gewesen bei den beiden, allein schon der schmachtenden und allzeit besorgten Blicke wegen. Gut, dass ich sowieso nicht der gefühlsduselige Typ Mensch war. "Wenn das so ist, dann sage ich natürlich ja. Ja zum geteilten Wohnzimmer, Ja zum vermutlich einzigen Badezimmer für vier Leute...", redete ich sarkastisch weiter vor mich her, schüttelte daraufhin entschieden den Kopf. Nein, keine WG für mich, da müsste Aryana mich schon auf Knien anbetteln und mir irgendwelche gravierenden Vorteile versprechen. Beides würde nicht passieren. Andererseits wäre es wohl wirklich nicht einfach, sich gegen die beiden Schwestern im Doppelpack auszusprechen, wenn sie stur der selben Meinung waren. Mich meinem Schicksal was das anging einfach kommentarlos zu fügen war aber so gar nicht drin - hofften wir also lieber alle gemeinsam, dass das nie passieren würde. Mein Blick schweifte wieder auf die Uhr an der Wand gegenüber. Ich sollte mich wahrscheinlich lieber mal auf den Weg machen, wenn ich zu dem nervigen Ultraschall und dem Röntgen pünktlich kommen wollte. Inzwischen gingen mir die ständigen Nachuntersuchungen neben der Therapie wirklich auf den Zeiger, weshalb ich leise seufzte und mir die Augen einen Moment lang rieb. "So leid es mir tut muss ich euch wohl wieder allein lassen... die Ärzte nehmen's mit der Pünktlichkeit selber zwar nur selten genau, aber ich muss mich nicht noch unbeliebter machen.", erklärte ich das vorherige Seufzen und stand schon währenddessen etwas eingerostet vom Stuhl auf. Schnappte mir dann nach kurzem Dehnen meines Nackens die Stuhllehne und verfrachtete das Möbelstück an seinen ursprünglichen Platz nahe des Fensters.
Zwangsweise hatten wir das mit dem leise sein wohl inzwischen ziemlich perfektioniert. Wir hatten keine andere Wahl gehabt, wobei sich keineswegs leugnen ließ, dass das auch einen gewissen Kick mit sich gebracht hatte. Zwar wäre es sicher auch schön gewesen, hin und wieder mal wirklich seine Ruhe in Zweisamkeit gehabt zu haben, so wie es eben in der viel zu kurzen Urlaubszeit gewesen war, aber es hatte beides seinen Reiz. Wäre eben nur ganz nett, wenn man nicht gezwungen war, sich auf eines von beidem zu beschränken... wobei das auch immer noch besser war, als so wie jetzt und wohl auch noch ein paar Wochen, vielleicht Monate länger kein existentes Liebesleben zu haben. Andererseits musste ich mir dahingehend auch eingestehen, dass ich dafür am jetzigen Standpunkt sowieso keine Energie übrig hatte. Ich war schon froh, dass mein Körper mit derart wenig Schlaf überhaupt noch über die Runden kam. Eine WG aus den zwei sehr unterschiedlichen Pärchen erschien mir da doch schon fast wie Urlaub und ich würde vermutlich liebend gerne ein problematisches WG-Zusammenleben mit einwandfreier körperlicher Verfassung gegen diesen endlosen Krankenhaus-Marathon tauschen, wenn ich könnte. Das Leben war nur leider kein Wunschkonzert, das hatte es mir jetzt schon mehr als oft genug klar gemacht. "Ob wir drei unterschiedliche Nachnamen auf ein Klingelschild kriegen? Könnte problematisch werden.", hängte ich dahingehend nur noch ein paar ironische Worte an, kurz bevor Mitch sich mit der Ankündigung seines Verschwindens erneut zu Wort meldete. Seine Worte ließen verlauten, dass er vielleicht sogar ganz gerne noch ein wenig länger hier geblieben wäre. Ihm hingen die ständigen Kontrollbesuche wohl ebenso zum Hals raus wie mir selbst, konnte ich also gut nachvollziehen. "Dann mach's mal gut...", setzte ich zu einem Abschiedsgruß an, als er wieder ums Bett herum in unsere Mitte trat, ehe ich meinen Arm müde ausstreckte und ihn mit einem kurzen Handschlag verabschiedete. Er nickte mir leicht zu. "Keine Sorge, ich kann euch beruhigen. Die paar Monate Army raffen mich jetzt auch nicht mehr dahin...", redete der Tätowierte noch während er sich langsam von mir ab- und stattdessen Faye zuwendete gewohnt selbstsicher vor sich hin. Dann zögerte er kurz, schien sich nicht recht sicher damit zu sein, wie er sich denn nun von Faye verabschieden sollte. Entschied sich dann doch dazu, die zierliche Brünette reichlich vorsichtig und eher nur flüchtig zu umarmen. "Meldet euch halt mal kurz, wenn ihr da seid... ihr wisst ja, wie das ist.", hängte der junge Mann noch ein paar letzt Worte ran, als er sich aufgerichtet hatte und machte eine kurze Handbewegung dazu. Ich war mir zwar sicher, dass Aryana es ihm - mindestens dann, wenn er sie danach fragen würde - ohnehin auch sagen konnte, dass wir gut bei der Reha-Klinik angekommen waren, aber wir hatten ja durch die Telefonate hin und wieder seine Nummer, bevor er zu persönlichen Besuchen geswitcht war. Also beließ ich es dann nur noch bei einem kurzen Nicken, das Antwort genug sein sollte.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Mmh ._. Das ist echt ultra beschissen.. Hast du denn jetzt einen Plan wies weitergehen soll..? Das hätten die Chinesen echt behalten können. Ist doch alles scheisse.. -.- 2h im Stall ist echt auch ein Witz. Wenn du nicht mal mit deinem Pony Zeit verbringen kannst, jetzt, wo du theoretisch könntest. Dämlich.. Und Danke, wurde leider nur noch schlimmer diese Woche. Werde voraussichtlich wohl eine ganze Weile nur an den Wochenenden schreiben können... Ist echt Wahnsinn, was da abgeht. Man könnte meinen, die Leute sehen jetzt, wo sie die ganze Zeit zu Hause sind, zum ersten Mal, dass ihre Gärten hässlich sind und sie mal einen Gärtner herbestellen könnten. Und all die Gärtner holen dann die Pflanzen bei uns und wir gehen langsam in einer Flut von Bestellungen unterrrr. __________
Doch, Faye war ausserordentlich zufrieden mit dem Ausgang dieses Gespräches und Mitchs eindeutiger Einwilligung zu der zukünftigen WG, die sie sicher alle sehr fest lieben würden. Natürlich. Weil sie einander ja auch alle lieb hatten und das die einzige Voraussetzung zu einem funktionierenden Zusammenleben war. Die Problematik mit dem Klingelschild, die Victor noch ansprach, würden sie auch irgendwie gelöst bekommen. "Schlimmstenfalls heiraten wir einfach alle vorher, dann sind nur noch zwei Nachnamen", winkte sie ab, als wäre das überhaupt gar kein Problem. So ne Heirat war ja auch nichts Grosses, liesse sich also bestimmt mal eben einrichten. Und sicherlich würden auch sowohl sie als auch Aryana ohne überhaupt darüber nachdenken zu müssen die Namen ihrer beiden Zukünftigen annehmen. Wer hing schon an Cooper wenn man Rivera beziehungsweise Warwick haben konnte? War ja gar kein Ding. Leider mussten sie die Planung weiterer Einzelheiten aber auf ein Telefongespräch irgendwann später verschieben, da Mitch nur wenig später auf die fortgeschrittene Zeit aufmerksam wurde. Faye seufzte lautlos in sich hinein, als er den Abschied einleitete und sich gleich darauf auch schon erhob. Sie hasste Abschiede ganz einfach, zählte ihrer Meinung nach mit zum Schrecklichsten auf der Welt. Weil jeder Abschied für sie mit der aufflammenden Angst verbunden war, dass es ein Abschied für immer sein könnte. Gerade hier, mit einem weiteren Menschen, den sie eigentlich mochte und der mal wieder in den Krieg zog... Dahin, wo man abgeschossen, in die Luft gesprengt, gefangen genommen und gefoltert werden konnte - vorzugsweise alles zusammen an einem einzigen Tag. Ihre Mundwinkel senkten sich zwangsläufig sehr schnell ab, während sie damit begann, auf ihrer Unterlippe zu kauen. "Pass auf dich auf Mitch... Und kommt beide heil zurück", murmelte sie ihm, ungeachtet seiner schon ausgesprochenen, beruhigenden Worte, noch zu. Sie erwiderte seine sehr sachte Umarmung und blickte ihm nach, bis die Tür hinter ihm zufiel. Und weg war er. Damit auch ihre Kraft, die Mundwinkel nach oben zu reissen, der Wille, mal wieder auf Glücklich zu stellen, obwohl sie das eindeutig nicht war. Sie war müde. Und traurig. Wollte weinen und schlafen. Sich verkriechen und einfach einmal nicht denken, sich nicht erinnern, sich nicht sorgen.
Es waren endlos lange Tage, die sich dahinzogen wie ätzende warmes, klebriges Kaugummi auf glimmendem Asphalt. Sie starrte in den Bildschirm ihres Laptops, stundenlang, obwohl sie die Leidenschaft und den Sinn ihrer Arbeit weniger sah als je zuvor. Sie wollte immer noch so viele wie möglich retten, schützen, nach Hause bringen. Aber sie wusste mehr den je, dass sie das nicht konnte. Nichtmal ihre Schwester hatte sie schützen können. Nichtmal eine Entführung ihrer liebsten Person hatte sie verhindert. Wie sollte sie dann all die anderen führen, leiten, anweisen? Sie hatte mit Ragan geredet. Viel. Er schien sie auf Herz und Nieren prüfen zu wollen, stellte ihre Loyalität - wohl berechtigterweise - in Frage und auch wenn sie wusste, dass er ihr grundsätzlich nicht feindselig gestimmt war, war das noch anstrengender als alles andere. Sie fühlte sich wie ganz an den Anfang zurück versetzt, musste sich beweisen und immer wieder vorführen, dass sie die Richtige für ihren Job war - obwohl sie das gar nicht mehr sein wollte. Aber noch konnte sie nicht gehen. Acht Monate. Sie hatte gesagt, dass sie nicht länger bleiben würde. Aber um die Acht Monate kam sie nicht rum. Das Einzige, was sie beeinflussen konnte, war die Art, wie sie die Acht Monate verbringen wollte. Entweder in ihrem Job als Sergeant, wenn sie sich als nicht komplett falsch darin bewies, oder sie wurde einfach wieder zum Soldat degradiert, konnte jemand anderem ihren Posten überlassen, der dafür noch viel weniger geschaffen war, als sie. Bisher hatte sie sich einigermassen gut geschlagen. Ragans Misstrauen war wieder mehr oder weniger abgeflacht, sie hatte Jetman vor den Konsequenzen seiner Mithilfe befreit - bis auf die Liegestützen und ein paar andere dämliche Kleinigkeiten, sowie die Beobachtung, unter der er zwangsläufig genau wie sie stand. Und neben all dem Rumgenerve hier hatte sie sehr gewissenhaft den täglichen Kontakt zu Faye und Mitch gepflegt, hasste es mehr denn je, nicht einfach dort sein zu können, wo sie eigentlich am meisten gebraucht wurde. Aber es ging nicht. Wie immer. Die Wochen zogen vorbei und nach der Vierten hatten auch die Einsätze, die von ihr das Verlassen ihres Büros verlangten, wieder eingesetzt. Bisher war nicht viel passiert dabei. Die Gegner waren mehr als angepisst und sie hatten es auch eindeutig auf ihr Camp abgesehen, weil sie zu wissen schienen, dass die Befreiungsaktion von hier aus gestartet hatte. War auch kein besonders gut gehütetes Geheimnis gewesen, wenn man ehrlich sein wollte. Jedenfalls hatten sie Verstärkung bekommen und so hielten sich die angerichteten Schäden bisher in Grenzen. Aber Aryana machte sich trotzdem Sorgen. Und sie hatte ein schlechtes Gewissen. Weil sie offensichtlich falsch geplant hatten. So, dass jetzt wieder unschuldige Menschen für ihre leichtsinnigen Handlungen in Gefahr gerieten. Da half es auch nicht, dass die Männer und Frauen im Camp sie eindeutig anders anschauten als zuvor, weil wohl jeder wusste, was sie getan hatte. Dass Bewunderung und Anerkennung in den Blicken aus Augen lag, die sie bisher eher abfällig oder kritisch betrachtet hatten. Weder sie noch Mitch hatten Ruhm und Ansehen für ihre Taten gewollt... Nur die Leben von Faye und Victor. Der Preis, den sie dafür gezahlt hatten, würde sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen. Wie immer... Zu all dem anderen Rummel hatte die Brünette innerlich wohl auch mit gemischten Gefühlen die Tage runter gezählt, bis Mitch wieder hier im Wüstensand landen würde. Sie wollte sein Gesicht nicht wieder im Krieg sehen. Aber irgendwie schien alles in ihr sich nach ihm zu verzerren, auf eine Art, die ihr so fremd und doch so vertraut war. Die sie Abends in ihrem Bett still lächeln liess, wenn sie seine Nachrichten las. Die sie Dinge träumen liess, die sie nicht aussprechen wollte, ihr aber tagsüber aus dem Nichts ein Grinsen aufs Gesicht zauberten. Es war verrückt. Und so freute sie sich halt doch darauf, dass sie ihn diese Woche endlich wiedersehen würde. Nicht so, wie sie sich das gewünscht hätte... Aber trotzdem. Er wäre wieder da. Und mit ihm auch jemanden, mit dem sie Abends auf einem Wachturm - oder sonst wo - stehen und reden konnte. Denn das fehlte ihr. Sie dachte anders als die meisten Leute hier. Und sie konnte ihre Gedanken nicht aussprechen, um jemanden zu finden, der genauso tickte. Denn das wäre Verrat. Was sie sich wiederum nicht leisten konnte. Also blieb sie alleine. Dachte sich ihren Teil. Hasste diesen Ort. Und wünschte sich zurück zu den beiden Menschen, die sie nie wieder hatte verlassen wollen.
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Nö, keine Ahnung. :'D Muss ich halt zwangsweise erstmal Arbeitslosengeld beziehen, weil ich jetzt ohnehin nix finde, es gibt hier absolut keine passenden Stellen für mich. Ja, super nervig einfach... Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Hier drehen sie nämlich jetzt auch alle am Rad und stürmen förmlich die wieder eröffneten Baumärkte, weil man hat ja jetzt soooo viel Zeit zum gärtnern... ob ich auch mal einen Tag meine Ruhe will, ohne dass eben irgendwie Laub bläst oder was weiß ich für andere Gartengeräte anschmeißt, juckt auch Niemanden. Alle bekloppt. xD ________
Musste ich erwähnen, dass ich mich nach der Abreise von Faye und Victor nur noch mehr langweilte, als ich es vorher schon getan hatte? Das Einzige, das mich immerhin ein kleines bisschen beschäftigen konnte, war die langsame Wiederaufnahme des Trainings neben der Therapie. Zumindest joggen war mit der Schulter wieder möglich, weil ich die Arme dabei nicht allzu viel bewegte. Der Physiotherapeut war mit der Entwicklung meiner zerschossenen Schultersehne sehr zufrieden und ich konnte sie auch wieder recht gut bewegen. Es würde laut ihm noch eine Weile lang dauern, bis sie wirklich wieder voll beweglich war und ich spürte beispielsweise beim Kreisen der Schultern noch gewisse Einbußen. Ich sollte lieber noch nicht mein volles Trainingspensum aufnehmen und nur langsam wieder mit Gewichten anfangen. Aber die Sehne an sich war verheilt, keine bemerkenswerten Unregelmäßigkeiten mehr im Röntgenbild. Ich sollte beim stückweisen steigern der Trainingsintervalle gut auf meinen Körper hören, mich nicht übernehmen... bla, bla, bla. Er hatte mich damit zugetextet, als wäre das Etwas, das sich nicht jeder mit gesundem Menschenverstand selbst zusammenreimen konnte. Es ließ sich keinesfalls leugnen, dass ich ein sehr ungeduldiger Mensch war, aber ich war nicht blöd und wollte meine Schulter nicht durch erneuten Anriss der Sehne komplett vor die Hunde gehen lassen. Zugegeben hatte ich in der letzten Woche wieder vermehrt zu Zigaretten gegriffen. Aus Langeweile und aus Frust. Ich müsste mich selbst belügen, um zu behaupten, dass mir das ganz allein sein nicht doch auch unangenehm war. Einzelgänger hin oder her, ich hatte mich vielleicht ein bisschen zu sehr an regelmäßige Konversationen mit mir sympathischen Menschen gewöhnt. Natürlich wurde mir in der schlagartigen Einsamkeit dann auch noch viel deutlicher bewusst, wie sehr Aryana mir fehlte, obwohl sie ja gar nicht ganz weg war. Wir hielten den Kontakt, gewöhnten uns auch an die Anrufe, obwohl das normalerweise weder ihr, noch mein Ding war. Jedoch konnten die Telefonate und die Nachrichten ihre Präsenz nicht ansatzweise ersetzen. Andererseits wiederum löste das zeitweise auch Unbehagen in mir aus. War ein sehr ungewohntes Gefühl und inwiefern das gesund war - vor allem für die noch anstehende Zeit in der Army - stellte ich auch fortwährend in Frage. Ich zweifelte nicht an den Gefühlen selbst, nur hasste ich diese dämliche Verletzlichkeit. Hatte mich nicht umsonst ewig davon ferngehalten, wenn auch mehr nur unterbewusst. Der Rückflug war für meinen Geschmack wie immer zu lang, verlief aber problemlos und ich saß wenig später schon im gepanzerten Fahrzeug, das den Wüstensand auf der provisorischen Straße aufwirbelte. Ich teilte mir das Fahrzeugs mit drei anderen Soldaten, die mir nicht bekannt vorkamen. Vermutlich waren einfach nur ein paar mehr Männer benötigt worden, war mir im Prinzip aber auch ziemlich egal. Mir fehlten die Zigaretten schon jetzt nach dem Flug und ich war doch ein wenig nervös, was sich als berechtigt herausstellen sollte. Kaum hatte ich mein Zeug nach der Ankunft am Nachmittag in meinem neuen Schlafquartier platziert und neue, wie alte Gesichter im Zelt begrüßt, sollten mich meine Füße zu Ragans Büro führen. Wir hatten uns seit der Showeinlage noch nicht gesprochen und es war gar nicht in Worte zu fassen, wie sehr ich keine Lust auf dieses Gespräch hatte. Auf dem Weg dahin hielt ich flüchtig nach der Brünetten Ausschau, mit der ich jetzt eindeutig lieber gesprochen hätte, sah sie aber nirgends. Also betrat ich letztlich nach einem Seufzen das Büro und stellte mich dem Tadel, der quasi direkt hinter der Begrüßung folgte. Ich ließ es über mich ergehen, reagierte gekonnt ruhig auf sämtliche seiner Fragen oder Aussagen und wider Erwarten folgte ganz am Ende doch noch sowas wie ein sehr indirektes Lob an meinen Mut, an meine Selbstlosigkeit. Natürlich konnte er mir nicht ins Gesicht sagen, dass ich da eine super Sache abgezogen hatte, aber er schien zumindest Respekt davor zu haben. Entsprechend ließ ich mir gedanklich das 'Gut gemacht, Warwick.' einfach selbst zukommen, während über entsprechende Strafen wohl momentan noch diskutiert wurde. Man war sich augenscheinlich nicht ganz einig darüber, welches Ausmaß dabei angebracht war. Ich hatte heute noch keinen Dienst, nahm mir den Rest des späten Nachmittags Zeit für ein Gespräch mit Jetman, der mich erstmal danach fragte welche Schulter die kaputte war, um mir gegen die entsprechend andere zu boxen. Schwungvoll und schmerzhaft, aber damit hatte sich sein nachtragend sein auch sofort erledigt und es tat gut einige Worte mit ihm zu wechseln, während er ein paar Waffen säuberte. Auch zwei Kippen konnte ich ihm abschwatzen, bevor wir wieder getrennte Wege gingen. Mich meine Füße auf einen der beiden einzigen leeren Wachtürme trugen. Mir war viel mehr danach Aryana bewusst aufzusuchen, als hier auf sie zu warten... sie wusste aber, dass ich wieder hier war und ich zweifelte nicht daran, dass sie sich ebenso nach mir sehnte, wie ich das tat. Also ließ ich es eben bleiben und zündete mir stattdessen eine Zigarette an, bevor ich mich an die äußere Brüstung lehnte und in die Ferne sah. Nein, ich hatte die Wüste ohne jeglichen Zweifel kein Stück vermisst, da konnten die letzten kläglichen Sonnenstrahlen des heutigen Tages am Himmel noch so farbenfroh sein.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
I see.. Ja ist halt echt scheisse. Ich hoffe du findest bald wieder was! :3 Wir haben zum Glück keinen Privatverkauf, also unsere Kunden sind alles Gärtner. Das ist schon sehr schön weil ich überhaupt keinen Nerv habe, tagelang so Hobbygärtner zu bedienen - hab ich in einem früheren Job gemacht und war nach einer Weile gar nicht mehr mein Ding. x'D Darum ja, immerhin das nicht. Diese Woche war auch etwas besser. Im Durchschnitt "nur" etwa 10.25h/Tag... Yay. _________
Je näher der Tag seiner Rückkehr gekommen war, umso mehr hatte Aryana sich nach Mitch gesehnt und umso weniger hatte sie den Moment abwarten können, in dem sie ihn endlich wieder vor sich hatte. Und zwar nicht auf irgendeinem dämlichen, viel zu kleinen Display. Videoanrufe... Noch sowas Behindertes, das sie nie zu brauchen geglaubt hatte und jetzt doch plötzlich nutzte. Nicht, dass sie es jetzt mögen würde. Aber es war halt die beste Option um denen, die sie liebte, irgendwie nahe zu sein. Natürlich wusste Aryana längst, an welchem Tag und ungefähr zu welcher Uhrzeit ihr netter Komplize die Tore dieses Camps wieder passieren würde. Entsprechend aufgeregt war sie auch schon Tags zuvor, mühte sich damit ab, sich nichts davon anmerken zu lassen. Und normalerweise wäre das auch kein Problem gewesen, da sie nicht der Typ Frau für überschwängliche Emotionen war und sie ihr Pokerface meist sehr gut beherrschte. Aber jetzt sah das eben alles etwas anders aus, weil das, was sie für Mitch empfand, zu den Gefühlen zählte, die sich nicht so leicht unterbinden und verbergen liessen, was sie mit einem gewissen Unmut akzeptierte. Sie hatte gerne die Kontrolle über ihre Emotionen, was auch eindeutig von Vorteil war in ihrem Job. Aber der junge Mann machte ihr das wirklich gar nicht einfach. Die ganzen letzten Wochen schon nicht, aber jetzt, wo er wieder so nahe war, erst recht nicht mehr. Sie konnte ja nur hoffen, dass das irgendwie gut ausging und keiner ihnen auf die Schliche kam, bevor sie endgültig hier raus waren. Sonst stand sie vor der nächsten Hölle, auf die sie weniger als gar keine Lust hatte. Aryana war tatsächlich draussen auf irgendeinem mehr oder weniger sinnvollen Einsatz gewesen, während Mitch zurückgekehrt sein musste. Es war auch schon Abend, als sie im Camp endlich wieder aus dem Auto stieg, dabei sofort bewusst mühevoll verhinderte, sich die ganze Zeit nach ihm umzusehen oder vorfreudig vor sich hin zu grinsen. Als das Protokoll aber geschrieben war, sie sich somit offiziell selbst in den Feierabend entlassen konnte, hielt keiner sie mehr davon ab, schnellstmöglich zu den Duschen zu gelangen und den Staub von ihrem Körper zu waschen. Sie verstaute die Dreckwäsche wieder in ihrem Zelt, hielt dort noch einen Moment inne, um tief durchzuatmen. Die Brünette strich über ihr glänzendes Gesicht, im kläglichen Versuch, sich so das dämliche, verräterische Grinsen zumindest teilweise wieder aus den Zügen zu wischen. War wohl aussichtslos und ausserdem hatte sie nicht vor, noch mehr Zeit als nötig zu verschwenden. Darum verliess sie ihre vier Zeltwände gleich schon wieder, ging auf direktem Weg zu der Mauer des Camps. Ein letzter prüfender Schulterblick folgte, aber nicht, weil es ungewöhnlich war, dass sie Abends hier war und jemand sie sehen könnte. Sie wollte einfach nicht, dass jemand ihr folgte oder auf die gleiche Idee kam, jetzt wo sie nur eine einzige Person sehen wollte. Aryana erklomm gezielt einen der Wachtürme, der - wie die ganzen letzten Wochen auch schon - gähnend leer stehen dürfte. In der schweren Hoffnung, dass sich vielleicht ja doch eine ganz bestimmte Person da oben befand und wie ausgemacht wartete. Die Stufen waren schnell geschafft und spätestens als sie ihren Kopf durch die Luke streckte, würde wohl Nichts in der Welt ihr das Strahlen mehr aus dem Gesicht wischen können. Sie hüpfte auf die Plattform, war mit weniger als zwei Schritten bei ihm und blieb erstmal nur breit grinsend stehen, musterte ihn ausgiebig, während ihr Herz in ihrer Brust pochte, als möchte es gerne direkt in Mitchs Hände springen. "Willkommen zurück, Lieblingssoldat", murmelte sie, hob dabei den Blick in seine hellen Augen. Schmetterlinge. So viele Schmetterlinge. Das war doch verrückt.
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Danke dir! <3 Ja, das ist dann zumindest ein bisschen weniger schlimm... zwar in der aktuellen Lage sicher auch extrem stressig, aber nicht so furchtbar, als wenn einem noch nörgelnde Kunden die Ohren vollheulen.. :'D Ich beneide dich aber auch so für dein Durchhaltevermögen.^^ Und hoffe natürlich, dass die Arbeit noch weiter abflacht, damit du mal wieder durchatmen kannst. :) ________
Irgendwann fing ich an die Sekunden zu zählen, als die Zigarette ihr Ende gefunden hatte und ausgedrückt war. Vielleicht schnippte ich sie auch ganz unvorbildlich über die Brüstung nach draußen, wo sie außerhalb der Mauern im Sand zum Erliegen kam. Beobachtete sie dabei wie sie fiel, einfach nur um mich kurzzeitig abzulenken. Ich wusste genau, dass Aryana mich nicht anlog. Dass sie Alles von dem, was sie sagte, ernst meinte und sich darauf freute, mich wieder zu sehen. Obwohl die junge Frau immer zu ihren Worten stand und mich noch nie angelogen hatte - da war sie mir leider weit voraus -, ließen sich die paranoiden kleinen Restzweifel irgendwie nicht ausräumen, solange sie noch nicht hier war. Ich schob es auf meine verkorkste Vergangenheit, denn die Brünette gab mir keinerlei Gründe dafür. Vermutlich würde es einfach noch eine Weile dauern, bis ich ihr meine Gefühle bedenkenlos anvertrauen konnte und dass sie sich jetzt wieder in meiner Nähe befand, ich sie Tag für Tag sehen konnte, beschleunigte den Prozess sicher. Ich hatte gefühlt eine halbe Ewigkeit auf die vertrauten Schritte auf der Metalltreppe gewartet - kam mir sehr wahrscheinlich aber nur so lang vor - und glaubte auch Aryana schon dabei zu erkennen, obwohl auf den Stufen sicher sehr viele Schritte recht ähnlich klangen. Ohne große Umschweife richtete ich mich auf und rieb mir kurz über die Unterarme, hatten sich beim Abstützen auf dem Geländer doch leichte Druckstellen auf der Haut gebildet. Dann drehte ich mich langsam in Richtung der Luke, aus der schon bald ein mir nur allzu bekanntes Gesicht hervorkam. Die vorherige leichte Nervosität stieg noch weiter an und beschleunigte unweigerlich ein bisschen meinen Puls, jetzt wo ich die junge Frau endlich wieder sah. So richtig, ohne das nervige festhalten des Handys und Störungen bei der Bildübertragung. Meine Mundwinkel hoben sich dabei von ganz allein zu einem leichten Grinsen an, weil Aryanas Gesichtsausdruck absolut ansteckend war. Sie stand vor mir, sah mich an und ließ ein paar wenige Worte verlauten, die mich gleich noch breiter grinsen ließen. Ich hob eine Hand an und nahm eine ihrer noch leicht feuchten Haarsträhnen zwischen Daumen und Zeigefinger. "Hmm, ist das so?", hakte ich nur der Spielerei wegen noch einmal nach, wobei ich die Antwort natürlich kannte, spielte dabei ein wenig mit ihren Haaren und musterte jeden ihrer Gesichtszüge ausgiebig. Fast so als würde ich nach möglicher Veränderung darin suchen, aber die Brünette sah genauso aus, wie ich sie in Erinnerung hatte. Zum Glück nur wesentlich glücklicher, als sie bei ihrer Abreise war. Ich trat dann noch den letzten kleinen Schritt an Aryana heran und schob meine Hand von ihrer Hüfte an unter ihr Shirt. Schlang meinen Arm immer weiter um ihren Körper, weil ich gar nicht anders konnte, als sie so nah wie möglich zu mir zu holen, wo die junge Frau doch eine Ewigkeit nicht mehr vor mir gestanden oder neben mir gelegen hatte. Meine Hand löste sich von ihrem Haar, um die Finger stattdessen an ihre Wange zu legen und leicht über ihre Haut zu streichen, während ich ihr mit meinem Gesicht näher kam. "Am besten überzeug' ich mich selbst davon.", raunte ich der Brünetten grinsend ein paar wenige Worte an die vollen Lippen, die ich mit am meisten vermisst hatte und streifte ihren Mund noch mit einem kurzen Blick, ehe ich der Sehnsucht endgültig nachgab und sie küsste. Das Grinsen verblasste ganz von allein, als ich mich dem Kuss unter all den Gefühlen hingab. Man hätte fast meinen können es sei unser erster, schlug mir das Herz doch jetzt genauso nicht weniger als bis zum Hals. Ich versuchte Aryana mit dem innigen Lippenspiel spüren zu lassen, wie sehr ich sie wirklich vermisst hatte. In Worten in dieser Hinsicht war ich ja leider eine ziemliche Niete, der Kuss war da also vermutlich besser... und wohl auch einfacher.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Bitte.. :3 Ja, will mir gar nicht vorstellen, womit die in den Gärtnereien mit Privatverkauf momentan zu kämpfen haben.. Niiicht geil. Und danke, mal schauen wie lange der Frühling noch anhält. Immerhin kann ich voraussichtlich ab 11. Mai wieder Reiten und ins Fitness gehen, dann sieht das mit dem Ausgleich zur Arbeit auch schon wieder ganz anders aus und das Leben wird wieder angenehmer. ^.^ ______
Seine Finger, die nach einer ihrer Haarsträhnen griffen, streiften ihre Haut. Und es war verrückt, weil die Berührung so minimal gewesen war, dass es kaum möglich sein sollte - aber doch tauchte allein das ihren Körper in eine unmittelbare, hauchzarte Gänsehaut. Ihre Augen hafteten auf seinem Gesicht und wahrscheinlich könnte sie sich nichtmal dann losreissen, wenn sie das möchte. Es war eine Art Hypnose, die sie ergriff, eine wohlige Anziehung, die von ihm ausging und der sie nie wieder entschlüpfen wollte. Seine raue Stimme in ihren Ohren, der Duft, der in ihre Nase stieg, sobald er auch noch den letzten Schritt zu ihr herangetreten war. Seine Nähe, die sie einhüllte wie eine Wolke aus Watte und sie schlagartig vergessen liess, wo sie waren und was um sie herum passierte. Alles was zählte, waren sie beide und ihre synchron pochenden Herzen, die laut gegen ihre Rippen hämmerten, weil sie beide nervös waren wie zwei Wahnsinnige vor einem Fallschirmsprung. Wann hatte sie einen Menschen das letzte Mal so angeschaut, so vermisst, so geliebt? Wann hatte ihr Herz das letzte Mal so gefühlt? Hatte es das überhaupt schon jemals getan? Sie wusste es nicht und würde es auch nicht herausfinden, weil Mitch in diesem Moment auch schon seine Lippen auf die ihren senkte. Ihre Augen fielen zu und Aryana verstand jedes unausgesprochene Wort, das Mitch ihr mit seinen Küssen und Berührungen zukommen liess. Sie erwiderte die Bewegungen seiner Lippen mit der gleichen Sehnsucht, presste ihren Körper dicht an seinen und schlang ihre Arme um ihn, vergrub eine ihrer Hände in seinen ziemlich sicher frisch geschnittenen Haaren. Sie hatte sich vieles erhofft von seiner Rückkehr, hatte sich wochenlang darauf gefreut. Aber es spielte keine Rolle mehr, denn das hier war schon jetzt perfekt. Sie brauchte gar nicht mehr als seine Nähe, seine Arme um ihrem Körper und seine Küsse. Und zwar sehr viele davon, so lange, bis ihnen beiden die Luft ausging und sie sich für einen kurzen Moment von ihm lösen musste. Aryana lehnte ihre Stirn an seine und ihre Mundwinkel wanderten ganz automatisch wieder nach oben, während sie langsam wieder zu Atem fand. "Dieses... Leben-auf-verschiedenen-Kontinenten-Zeugs... das machen wir nicht nochmal, okay..?", hauchte sie an seine Lippen, öffnete langsam die Augen, um ihn mit funkelndem Blick anzuschauen. Nein, das war nicht schön gewesen. Und er hatte ihr gerade deutlich genug gezeigt, dass er diesbezüglich genau gleich empfand.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Uh, das ist sehr gut, das freut mich für diiich. :3 Ich hab noch keine Ahnung, was hier wann passieren wird. Die entscheiden das gefühlt immer erst einen Tag vorher und entscheiden sich noch zehn Mal innerhalb einer Woche um... aber ich hoffe, dass sich das hier auch zeitnah wieder lockert. Der Wahnsinn sucht mich langsam schlimmer heim, als unsere beiden Verrückten hier. x'D ________
Für den Moment war es fast so, als säßen wir doch wieder auf dem Bett im Krankenhaus herum. Naja, nicht ganz genauso natürlich, aber rein vom Gefühl her. Es hatte sich seither Nichts geändert. Noch immer war es herrlich leicht für mich, mich in Aryanas Nähe zu verlieren und sie zu genießen, ohne weitere Bedenken zu hegen. Ohne überhaupt an einen der vielen Gründe zu denken, die uns das Ganze hier eigentlich besser sein lassen sollten. Sekunde um Sekunde zog ins Land, während die süßen Lippen der jungen Frau auf meinen lagen und ich sie mit der Hand an ihrem Rücken weiter eng bei mir hielt, obwohl das kaum von Nöten gewesen wäre. Aryanas Zuneigung hüllte mich von Neuem in den angenehmen Schleier, der die unschönen Umstände dieses Wiedersehens sofort in Vergessenheit geraten ließ. Das Einzige, das ich noch fühlte und in meinem Kopf hatte, war die Brünette mit dem leicht gewellten Haar, die mich mit jeder ihrer Berührungen unmissverständlich spüren ließ, dass es ihr nicht anders ging. Es waren letzten Endes wohl nur unsere Lungen, die den langen Kuss ins stocken brachten und ihm schließlich ein Ende setzten. Ich atmete erst ein paar Mal etwas tiefer durch um zu Atem zu kommen, bevor ich die Augen schließlich langsam wieder öffnete. Noch dabei lauschte ich Aryanas Stimme, die nach so langer Zeit an der lästigen, zeitweise undeutlichen Telefonverbindung wie Musik in meinen Ohren war. Sie brauchte wohl kaum meine richtige wörtliche Einwilligung, war das ganz sicher auch mehr nur eine rhetorische Frage, aber letztere ließ mich die Mundwinkel unweigerlich wieder anheben. "Nein, nicht in diesem Leben. Du gehst nirgends mehr hin.", untermauerte ich meine Gedanken mit ein paar gemurmelten Worten, hielt dann noch für ein paar Sekunden den Blick in ihre glänzenden, braunen Augen. Zumindest würde sie Nirgends mehr hingehen, ohne mich im Schlepptau zu haben - dass ich das nochmal irgendwann sagen oder denken würde, das hätte ich bis vor ein paar Wochen auch nicht gedacht. Aber einmal dieses ganze Drama mitzumachen reichte mir persönlich wirklich, ich würde die Brünette nur ungern ein weiteres Mal für etliche Wochen ziehen lassen, wenn es keinen in meinen Augen guten Grund dafür gab. Meine Hand wanderte von ihrer Wange zu ihrem Nacken und drückte ihren Kopf sachte gegen meine Brust, während die Finger der anderen Hand ihr zärtlich über die nackte Haut am Rücken strichen und ich meinen Kopf leicht nach vorne neigte. Den Duft ihres frisch gewaschenen Haars für ein paar Sekunden lang einatmete und ihr dann einen sanften Kuss auf den Haaransatz drückte, ehe ich ihren Kopf wieder freigab. "Mit zwei Armen gefällt's mir doch eindeutig besser.", stellte ich leise zu ihr runter grinsend fest, als sich meine Hand aus ihrem Nacken löste und ihren Weg nach unten zu der anderen unters Shirt fand, um sie mit beiden Armen bei mir zu halten. Es fühlte sich einfach gleich noch einmal viel besser an Aryana zu küssen, wenn nicht ständig einer unserer beiden ehemals lädierten Arme dabei im Weg oder verhindert war, ich mich nicht dabei einschränken musste.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Abgesehen davon hab ich auch keine Ahnung. Es ist so kompliziert und dann immer alles mit Auflagen und Beschränkungen verbunden blahblah... Echt anstrengend. Und ja, ich hoffe auch ganz fest, dass es bald endlich vorbei ist, sie nehmen dem Leben einfach kontinuierlich allen Spass (Stichwort Festivals .____.) und ja - kann ich mir gut vorstellen, wenn du nichtmal arbeiten kannst..! Das ist echt nicht schön... ________
Er liess sie die einzige Antwort vernehmen, die sie hatte hören wollen. Und nein, dass sie sich je wieder in eine Sache wie den Krieg in Syrien stürzen würde, davor brauchte er sich nicht zu fürchten. Sie hätte es nie tun sollen und war doch so viele Jahre ihres Lebens hier gewesen. Aber jetzt arbeitete sie - und er - fest darauf hin, dem Ganzen ein einmaliges Ende zu setzten. Und sie würde keine Sekunde damit verschwenden, diese Entscheidung zu bereuen, dessen war sie sich sehr sicher. "Nein, mach ich nicht... So leicht wirst du mich nie wieder los", bestätigte sie ihre Absichten noch einmal wörtlich, liess ihren Kopf dann bereitwillig an seine Brust sinken, als sie seine Hand im Nacken spürte. Sie lauschte seinem Herzschlag, der für immer so nah bei ihr bleiben sollte, hörte sein Blut durch die Bahnen rauschen und spürte das Leben in ihm, so dicht an ihrem Ohr, dass sie meinen könnte, es wäre ihr Eigenes. Aryana hatte die Augen für einen Moment geschlossen, fing sachte an zu grinsen, als er ihr ein paar weitere Worte entgegen murmelte. Und gleich darauf stahl sich auch schon besagte zweite Hand unter ihr Shirt, strich über ihre nackte Haut, als hätten sie beide nie was anderes getan. Als wäre es das Normalste der Welt, dass in einem Armycamp Liebesgeschichten geschrieben wurden. Victor und Faye hatten es getan... Und jetzt taten Mitch und sie es ebenfalls. Und Aryana genoss jede Sekunde davon, fragte sich innerlich immer wieder, wie es so lange hatte dauern können, bis sie die Augen geöffnet hatte. So viele Stunden und Abende hatte sie mit Mitch verbracht, auf diesen Türmen und in Australien. Und nie wäre sie auf die Idee gekommen, mehr daraus zu machen. Dabei war sie sich sicher, dass diese Gefühle nicht erst im Krankenhaus in Texas entstanden sein konnten, denn dazu waren sie viel zu stark, viel zu überwältigend. Wahrscheinlich hatten sie davor einfach nie daran geglaubt. Weil sie beide der Meinung gewesen waren, sowas nicht fühlen zu können. Ausserdem war es verboten, im Gegensatz zu einer einfachen Freundschaft. Nur war ihnen das mittlerweile offensichtlich sehr egal. Aryana hob den Blick wieder an, legte eine Hand an Mitchs Wange und zog ihn nochmal zu sich runter. "Mir auch", raunte sie an seine Lippen, ehe sie ihn direkt in den nächsten Kuss verwickelte. Ihre zweite Hand hörte nun auch damit auf, still auf seinem Rücken zu liegen, wanderte stattdessen unter den Saum seines Shirts, kontinuierlich weiter nach oben, die Konturen seines Oberkörpers entlang. Über die Muskeln und die warme Haut, die ihr Verlangen nach ihm nur noch steigerten. Wie eine Droge, die sie nach langem Entzug in ihrer ganzen Wucht wieder kennenlernte. Anders als je zuvor.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ohja... ich hoffe ja noch weiter still und heimlich, dass zumindest kleinere Konzerte dieses Jahr nochmal stattfinden können. Ich brauch' meine Livemusik :( Vom den ganzen Sommer fehlenden Festivalfeeling mal ganz zu schweigen. :'( ________
Auch, wenn mir Aryanas Gesten diese Worte bereits mehr als deutlich gezeigt hatten, war es schön das zu hören. Zu wissen, dass sie wohl ebenso wenig freiwillig wieder von meiner Seite weichen würde, wie ich von ihrer, gab mir Sicherheit. Den letzten Funken Gewissheit, dass sie zu mir stand, obwohl das eine außerordentlich dumme Idee war. Ganz abgesehen von den Armyregeln war ich schließlich auch unfassbar talentiert darin andere Menschen zu verletzen und von mir zu stoßen. Aber womöglich war das bei uns beiden gar nicht relevant. Allein der Gedanke daran, die sonst so starke Frau zu verletzen, wo sie sich doch ausgerechnet bei mir so angreifbar machte, widerstrebte mir. Fast noch besser waren aber die beiden winzig kleinen Worte, die nach einem kurzen ruhigen Moment über ihre Lippen rollten. Dicht gefolgt vom nächsten Kuss, der ihren Worten noch mehr Nachdruck verlieh. Nur allzu freiwillig hatte ich sie meinen Kopf zu sich runter holen lassen, grinste wohl nur noch für den Bruchteil einer Sekunde ein wenig breiter, bevor der Kuss meine Mundwinkel wieder ganz für sich beanspruchte. Dagegen hatte ich rein gar nichts einzuwenden, hatten wir die letzte Zeit über schließlich mehr als genug geredet und uns eindeutig zu wenig berührt. Also gab ich mich dem Kuss hin, genoss die leichten Berührungen an meiner Wange und auch an meinem Oberkörper, wo ich sie nun schon viel zu lange hatte missen müssen. Aryana schien die einzige Frau zu sein, die mir den Kopf derart verdrehen konnte. Ich glaubte nicht wirklich an sowas wie Seelenverwandtschaft, aber wir waren uns zweifelsohne in einigen Belangen sehr ähnlich. Auch, wenn wir nicht immer die selbe Meinung teilten, überschnitten sich unsere Werte in vielerlei Hinsichten - obwohl ich meine für eine Zeit lang getrost über Bord geworfen hatte wie ein trotziges Kleinkind, das vergessen hatte, wer ihm das Essen auf den Tisch stellte. Nochmal würde das nicht vorkommen, erst recht nicht der schönen Brünetten gegenüber, deren Lippen ich behutsam mit meiner Zunge teilte. Meine Hände wanderten indessen zu ihrer Taille und hielten sie dort bestimmt fest, während all die angestaute Leidenschaft in den Kuss floss. Mir ihre schmalen Finger eine ganz leichte Gänsehaut einbrachten, als hätten sie da nie zuvor gelegen. Eine Weile lang führte ich den Kuss so fort, bis ich ihn für einen kurzen Moment lang unterbrach - was angesichts der wieder einkehrenden Atemnot gar nicht so verkehrt war -, in dem meine Hände gezielt zu ihrem Arsch wanderten und sie kurzerhand zu meiner Hüfte hochhoben. Das kurze Zwicken, das mir meine Schulter bei der ruckartigen Bewegung zukommen ließ, bemerkte ich kaum. Ich hielt Aryana kurz unterhalb ihres viel zu perfekten Hinterns an den Oberschenkeln fest, während ich ein paar wenige Schritte machte. Die junge Frau dabei wieder küsste und sie letztlich auf der Brüstung absetzte, an die ich mich vorhin noch gelehnt hatte. Meine linke Hand hakte sich seitlich an einer ihrer Gürtelschlaufen ein, während die andere sich erneut an ihren nackten Rücken schob, damit sie mir ja nicht nach hinten über kippte. Ich hielt es mal für relativ unwahrscheinlich, dass sie da Jemand sitzen und Dinge tun sah. Der Winkel zu den anderen Wachtürmen war da zu steil und sollte eine der wenigen abendlichen, beziehungsweise nächtlichen Truppen von der Patrouille zurückkommen, würde ich das wahrscheinlich sehen oder hören. Außerdem tanzte ich wohl einfach gern auf Drahtseilen, was eine ziemlich dumme Eigenschaft war.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Das wär schon schön... ._. Es reicht echt, dass diese Scheisse uns nach dem Frühling nun auch noch den ganzen Spass aus dem Sommer saugen muss... ________
Bestimmt gäbe es in diesem Moment sehr viel zu besprechen. Sie hatten sich immerhin seit Wochen nicht gesehen und auch wenn sie telefoniert hatten, gab es endlos viele Themen, die sie noch bereden sollten oder wollten. Nur bevorzugten sie beide in diesem Moment sehr offensichtlich die nonverbalen Kommunikation in Form von Küssen und Berührungen, die in ihrer Leidenschaft und Intensität eindeutig an ihre ersten gemeinsamen Stunden in seinem Krankenbett in Houston erinnerten. Natürlich, sie hatten ja auch unendlich viel nachzuholen, das ihnen durch die Entfernung verwehrt geblieben war. Aryana liess also nur zu gerne zu, dass er ihre Lippen mit seiner Zunge teilte, gab sich dem jungen Mann und ihrem Liebesspielchen voll und ganz hin. Erst, als er sie plötzlich hochhob, wanderte ihre Hand von seiner nackten Brust weg, stattdessen auf seinen Rücken, wo sie zur Sicherheit noch etwas Halt suchte, falls sie ihm plötzlich zu schwer werden sollte oder was wusste sie. Immerhin hatte er ein paar Wochen nicht trainiert, sie wollte ja nicht, dass er sich durch das Tragen hier gleich eine Zerrung holte - wäre mehr als unglücklich. Aber da lagen seine Lippen auch schon wieder auf ihren, er trug sie zur Brüstung und setzte sie dort wieder ab. Aryana verschwendete keinen Gedanken daran, dass sie so vielleicht ein Bisschen exponierter standen beziehungsweise sassen, als noch zuvor. Wer sollte sie schon sehen? Ausserdem würde es bald dunkel werden, die Sonne war soeben hinter dem Horizont verschwunden. Also kein Grund zur Sorge. Es würde schon schwer genug werden, die nächsten Wochen und Monate keinen etwas merken zu lassen, dessen war sie sich mittlerweile doch relativ sicher. Also wollte sie nicht schon jetzt mit dem Versteckspiel anfangen, nicht, solange es nicht unumgänglich war. Ihre linke Hand war mittlerweile an seinen Nacken gewandert, hielt ihn stetig nah bei sich, während ihre Rechte noch immer rastlos über seinen Rücken strich. Ausserdem dauerte es nur ein paar Sekunden, bis sie die Beine um seine Hüfte geschlungen hatte, sich so dicht zu ihm zog wie möglich. Natürlich. Wenn er sich so wundervoll direkt vor ihr platzierte. Und sie ihn weiter küsste und spürte, bis sie nach Luft schnappen musste. "Das ist so... verrückt... auf eine gute Art... Du bist wahnsinnig, das zu tun...", hauchte Aryana ausser Atem, hatte die Augen aufgeschlagen und blinzelte ihn durch und durch angetan an. Er war wahnsinnig. Und sie auch. Aber vielleicht war das ganz gut, denn wenn das hier Wahnsinn war, dann brauchte sie mehr davon.
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Ja, richtig unverschämt... wollte diesen Sommer eigentlich auch endlich mal wieder Urlaub im Ausland machen seit JAHREN. 2020 kotzt mich jetzt schon richtig an.. ò.ó ________
Bereitwillig ließ ich mich von Aryanas Beinen noch die letzten zwei, drei Zentimeter näher zu ihr hinziehen, obwohl ohnehin schon die ganze Zeit nur wenig bis keine Distanz zwischen uns beiden herrschte. Davon hatten wir mehr als genug gehabt, also gab ich mich dem innigen Körperkontakt ebenso wie den Küssen allzu gerne hin. Auch, wenn die Nervosität inzwischen hinüber war, löste das noch immer ein angenehmes Kribbeln in mir aus, das ich so nicht gewohnt war. Das war wohl eines dieser Dinge, die passierten, wenn man sich in Jemanden verliebte. Einzig der wiederkehrende Sauerstoffmangel sollte den atemlosen Küssen ein weiteres Ende setzen und Aryana ein paar leise Worte sagen lassen. Verrückt und wahnsinnig... ja, klang beides ganz verdächtig nach mir. Gewisse Geschehnisse in der Vergangenheit bestätigten mir das eindeutig, ich war wohl ganz einfach nicht in das Schema normal und handzahm einzuordnen. Hatte schon immer meinen eigenen Kopf gehabt und mir damit nicht immer nur Freunde gemacht, womit ich vollkommen einverstanden war. Dass das aber vielleicht keine so gute Eigenschaft für eine Laufbahn beim Militär war, darüber hatte ich vorher nicht nachgedacht. Dabei war es mir die ganzen Jahre über eigentlich trotzdem nie schwer gefallen die Finger von dem eher geringen Frauenanteil in der Belegschaft zu lassen. Es gab hier eben nicht unbedingt viele Frauen, die mir optisch und charakterlich zusagten und ich hatte nie Gedanken daran verschwendet ausgerechnet den Sergeant um den Finger zu wickeln. Natürlich hatte Aryana schon immer so gut ausgesehen, wie sie das jetzt auch tat, aber sie war eigentlich eine der Autoritätspersonen, die Regeln wie diese konsequent durchsetzen, unter Strafe stellen sollten und war dadurch automatisch aus der sowieso nicht vorhandenen Auswahl ausgeschieden. Es brauchte scheinbar ein bisschen beidseitigen Wahnsinn und damit waren wir denke ich ganz gut ausgestattet. Ich erwiderte den Blick für ein paar wenige Sekunden und biss mir ein klein wenig auf die leicht geschwollene Unterlippe, als sich wieder ein schwaches Grinsen anschlich. Ich beugte mich noch ein wenig weiter vor und hob die Hand von ihrem Hosenbund an, um ihr Haar etwas bei Seite zu streichen. Arbeitete mich erst mit zwei zarten Küssen auf ihrem Wangenknochen vor, ehe ich ihrem Ohr mit den Lippen ein ganzes Stück näher kam. "Des Wahnsinn's kleiner Bruder... aber behalt's für dich.", raunte ich ihr mit einem leichten Grinsen ans Ohr, bevor ich den Kopf noch ein wenig mehr senkte und mit den Lippen einen Kuss an ihren Hals hauchte. "Und ich bin gern verrückt... vor allem, wenn dich das weiter bei mir hält.", fügte ich noch ein paar ebenso leise Worte mit rauer Stimme an, wobei mein etwas unregelmäßiger Atem an ihrer Haut abprallte. Dabei strich ich mit der Hand an ihrem Rücken abwärts bis zu ihrer Hüfte, bevor meine Finger ganz leicht an ihrer Seite wieder nach oben strichen, wo sie igendwann zwangsweise ein weiteres Mal Bekanntschaft mit dem Saum ihres BHs machten. So nach Feierabend könnte sie eigentlich auch ohne rumlaufen, oder?
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +