Das war wirklich ein mehr als verrückter Tag. Eine durch und durch wahnsinnige Woche überhaupt, in der sich jegliche Ereignisse nur so zu überschlagen schienen. Und hätte ihr heute Morgen jemand gesagt, sie würde nun so mit Mitch hier sitzen, hätte sie noch laut gelacht. Es war wirklich verrückt, nichts als irre. Aber ihr ganzes Leben war ein Stück weit dabei, ihr zu entgleiten - oder hatte dies bereits getan. Was spielte es also noch für eine Rolle, was sie gerade tat? All die Probleme, die sich auftürmten, würden auch Morgen noch bestehen. Und es änderte absolut gar nichts, ob sie nun in einer Ecke dieses Ortes verzweifelte oder... das hier tat. Trotzdem war es für sie irgendwie unerwarteter gekommen als ein Schneesturm im Sommer. Wäre nicht passiert, wenn Faye nicht auf das lächerliche Küsschen bestanden hätte. Zumindest noch nicht. Wie lange es schliesslich gedauert hätte, bis Aryana oder Mitch - aber wahrscheinlich eher Aryana - endlich gemerkt hätte, was sie haben könnten, wenn sie damit aufhörte, sich alles Schöne im Leben zu verbieten, konnte sie nicht sagen. Aber es interessierte sie auch nicht. Weil seine Berührungen und Küsse sowieso keine Gedanken oder Sorgen zuliessen, nicht solange sie hier dicht bei ihm sass und ihn auf diese Art spürte wie nie zuvor. Auch über Aryanas Lippen rollten immer häufiger Geräusche der Lust und des eindeutigen Gefallens an allem, was Mitch mit ihr machte. Sie wünschte, seine Finger würden nie wieder damit aufhören und er würde nie wieder von ihr weichen. Das Einzige was wirklich störte, waren die ganzen Klamotten und ihre gegenseitige Unfähigkeit, mehr als eine Hand zum Einsatz zu bringen. Vielleicht war das aber auch ganz gut, um Aryana nicht noch weiter zu überfordern mit den Wellen der Lust, als dies momentan eh schon der Fall war... Und doch würde sie gerne noch so viel mehr von ihm anfassen, während die Finger ihrer linken Hand seinen Schwanz umfassten, beständig an dessen Schaft auf und ab glitten. Ihr Daumen hielt dabei ab und zu inne, um über seine Eichel zu streicheln, wie auch ihr Ringfinger und ihr kleiner Finger sich zwischendurch nach seinen Hoden steckten. Immer darauf bedacht, dass er auch ja Gefallen an dem fand, was sie hier tat. So gut sie sich eben auf seine Reaktion konzentrieren konnte - was gar nicht so leicht war, während sich in ihrem Kopf alles drehte und seine Finger ihr langsam den Verstand raubten. Sie war beinahe froh, als er die Lippen von ihren löste, um diese stattdessen weiter abwärts wandern zu lassen, sie zugleich erstmal wieder richtig Luft holte. Was im Übrigen sofort zum nächsten Stöhnen führte, welches sie möglichst leise von den noch immer offen stehenden Lippen rollen liess. Sie lehnte die Stirn vor, gegen seine Schulter, schob das dünne Hemd mit ihrem Mund und ihren Zähnen beiseite und hauchte lüsterne Küsse auf seine nackte Haut. Er roch so gut wie heute Nachmittag und sie hatte das Gefühl, dass dieser Geruch ihr mit dem ganzen Rest endgültig den Verstand raubte. Aber das war nicht schlimm. Denn gerade, als sie wirklich nicht mehr konnte, vernahm sie sein Stöhnen, spürte die warme Flüssigkeit, an die sie zuvor nicht gedacht hatte und die nun möglicherweise eine kleine Sauerei hinterlassen würde. Aber das war nicht Problem dieser Stufe, denn sie spürte auch, wie sich alles in ihr zusammenzog und sie dabei möglicherweise unabsichtlich aber ziemlich fest seine Hand zwischen ihr Beine klemmte. Auch über Aryanas feuchte Lippen drang ein haltloses Stöhnen, sie musste seinen Schwanz loslassen, um sich mit ihrer Hand stattdessen an seinen Oberschenkel zu klammern, während sie die Stirn an seine Schulter presste, um den Orgasmus über sich hereinbrechen zu lassen. Und dabei war das doch nur seine Hand gewesen. Verrückt. Verdammt verrückt. Einen ganzen Moment lang passierte bei der Brünetten gar nichts mehr. Ihre Glieder entspannten sich wieder, aber sie sass weiter an ihn gelehnt da, während sich ihre Lungenflügel und ihr Herz sehr langsam ihres ursprünglichen Taktes besinnten. Und sie wollte die glitzernden Augen nicht öffnen, die zweifellos mit ihren Mundwinkel um die Wette strahlen mussten. So waren es nur ihre Finger, die sich leise schon bewegten, nur um nochmal sanft über seinen Penis zu streichen. Als könnte sie nicht wirklich glauben, das getan zu haben.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
All die lustvollen Geräusche und erst Recht das nicht zu überhörende Stöhnen gen Ende waren nichts als eine pure Symphonie in meinen Ohren. Waren Alles, was ich in diesem Augenblick hören wollte und auch, wenn meine Hand kurzzeitig unter ziemlicher Platzangst leiden musste, war es das angespannte Zittern und Zucken ihrer Oberschenkel mehr als wert. Das versüßte mir gemeinsam mit dem verkrampften Griff am Oberschenkel den Moment noch bis ins kleinste Detail, während der Orgasmus Stück für Stück abklang. Ebenso wie Aryana verharrte ich dann einen Moment mit geschlossenen Augen, während sich das leichte Pochen meiner Halsschlagader langsam wieder regulierte und mein Atem noch einige Male an ihrem Hals abprallte. Auch zog ich meine Finger wieder aus ihr zurück, streichelte ihr anschließend noch ein klein wenig kurz unterhalb des Hosenbunds über die Hüfte. Erst als der Kopf langsam ein wenig klarer und das Anheben meiner Brust ruhiger wurde, fing ich schwach zu grinsen an. Wie lange hatte sie sich jetzt geziert, sich auch nur ansatzweise von mir anfassen zu lassen? Eine halbe Ewigkeit in jedem Fall und ich könnte nicht leugnen, dass das hier eine ziemliche Genugtuung war. Aber das war wohl trotzdem nicht der eigentliche Grund dafür, dass sich meine Mundwinkel anhoben. Ich war irgendwie einfach... glücklich. Was ziemlich grotesk angesichts der Tatsache war, dass ich vor einigen Stunden noch erst fast drauf gegangen war. Trotzdem breitete sich ein wohlig warmes, restlos zufriedenes Gefühl in mir aus, das eindeutig nicht nur von der sexuellen Aktivität rührte. Wie sich blanke Befriedigung anfühlte wusste ich, aber das hier war irgendwie einfach mehr. Viel besser. Ich setzte noch einen zarten Kuss auf ihre Haut, bevor ich mich ein wenig zurückzog und meine Hand an ihr Kinn hob, um ihren Kopf ein klein wenig anzuheben. Die gleichermaßen ein bisschen erschöpften, aber durchweg zufrieden wirkenden Gesichtszüge mit einem Lächeln zu mustern, ehe ich mich für einen sanften Kuss auf ihre noch immer geröteten Lippen nach vorne beugte. Dabei strich ich ihr leicht über die Wange, ehe ich mich zwangsweise für eine Minute ganz von ihrem Körper löste. Zwar wollte ich das nur ungern, aber noch weniger wollte ich, dass sich das Sperma in alle Ecken dieses Betts verteilte. Auf den ersten Blick war aber wirklich lediglich das Shirt betroffen, hieß also das Personal würde davon verschont bleiben das komplette Bettzeug zu tauschen, hatte die Decke sich doch ziemlich von allein ein ganzes Stück nach unten verabschiedet. Ich richtete mich zumindest kurz zum Sitzen auf, um vorsichtig - dahingehend sicher gefühlt in Zeitlupe - die gerissene Schulter aus dem weiten Ärmel zu befreien und auch an dieser Stelle war ich mehr als dankbar für das starke Schmerzmittel. Dann zog ich mir den Stoff - bedacht darauf, mir nichts in die Haare zu schmieren - weiter über den Kopf und schließlich war auch der zweite Arm von dem hässlichen Krankenhausfetzen befreit. Kurze Zeit hielt ich das Shirt noch in der Hand und besah mir meinen Oberkörper, aber auch der schien bis auf die Haut unmittelbar unterhalb des vorhin leicht nach oben geschobenen, unteren Saums des Tshirts verschont. Also funktionierte ich das ohnehin schon dreckige Teil an dieser Stelle nur noch kurz zum Taschentuch um, bevor es ganz ungeniert auf den Boden neben dem Bett wanderte und ich mich wieder zurück ins Kissen sinken ließ. Dabei zog ich die Decke ein bisschen weiter über uns, ehe ich meinen Arm wie schon zuvor um Aryana legte. "Ich muss dir leider sagen, dass ich nicht akzeptiere, dass du hier noch irgendwo ein eigenes Bett hast.", murmelte ich der Brünetten ein paar leise Worte zu. Nein, fand ich nicht in Ordnung. Aber ich fürchtete, dass früher oder später wieder eine der Schwestern auftauchen und uns die Party versauen würde, wenn sie nur nach dem Rechten sehen wollte. Fanden die sicher nicht so witzig, dass wir uns hier ein Bett teilten... vom Rest mal ganz zu schweigen.
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Sie zog die Hand schliesslich ganz von seiner Haut zurück, richtete seine Boxershorts wie auch seine Hose ordentlich zurecht und blickte ihn, als sie seine Finger unter ihrem Kinn spürte, lächelnd an. Wobei lächelnd möglicherweise ein Bisschen untertrieben war, wenn man das Funkeln ihrer Augen fragte. Sie erwiderte den sanften Kuss, genoss den kleinen Moment der so vertraut wirkenden Nähe, ehe er sich aber vorerst von ihr löste. Und während Mitch eher mühsam sein bekleckertes Shirt auszog, schlüpfte Aryana aus der Schlinge, die sich noch immer - inzwischen mehr nutzlos - um ihren Arm wickelte. Sie liess das breite, gepolsterte Stoffband ebenfalls neben das Bett segeln, massierte sich kurz den langsam aber sicher etwas schmerzenden Nacken. Und als er sich nach wenigen Augenblicken wieder neben sie in die Matratze sinken liess, lag Aryana sofort wieder dicht bei ihm. „Hallo hübsche Kali“, grüsste sie lächelnd das Tattoo, welches sich über seinen makellosen Oberkörper steckte. War immerhin eine ganze Weile her, seit sie die Göttin zum Letzten Mal gesehen hatte. Geschweige denn angefasst. Was dringend nachgeholt werden musste, weshalb sich die Finger ihrer rechten Hand minimal steckten, um dann zart und in einer nur sehr kleinen Bewegung über die schwarze Tinte zu streichen. Mit Links würde das in diesem Moment besser funktionieren, aber ihre linke Hand lag gerade leider zwischen ihnen begraben, weshalb diese schwache Berührung für jetzt reichen musste. Seine Worte liessen sie schwach grinsend in seine Richtung blinzeln, wobei sie leicht den Kopf schüttelte. „Seit wann erteilst du Befehle..? An mich..?“, fragte sie herausfordernd, schaute ihn kritisch an, als wäre das eine ziemlich absurde Wendung der Dinge. „Aber ja, für den Augenblick brauchst du dir eh keine Sorgen zu machen - ich weiss nämlich nicht, ob es wirklich ein Bett für mich gibt... Hätte ich wohl an irgendeiner Stelle mal beantragen müssen“, fügte sie die ‚gute‘ Nachricht an. Wenn jemand rein kam - was früher oder später zwingendermassen passieren würde, könnte sie diesen Einwand auch ganz entspannt bringen. ‘Oh, sorry - ich hab‘ vergessen, mich um einen Schlafplatz zu kümmern, darum haben wir gedacht, wir teilen uns einfach ein Bett. Ist kein Problem, wir passen perfekt rein und die Verletzungen leiden bestimmt nicht darunter.‘ Ja, klang glaubhaft. Guter Plan.
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Meine Augen widmeten sich von ganz allein einen Moment lang Aryanas Hand, als sie damit und sogar auch mit ein paar Worten die unübersehbar große Tattoo auf meinem Oberkörper begrüßte. Es ließ mich unwillkürlich etwas breiter lächeln, dass die junge Frau sich die Bedeutung der Tinte unter meiner Haut trotz des Alkoholeinflusses damals tatsächlich gemerkt hatte. Sie wohl auch nicht mehr vergessen würde, weil sie das Tattoo von jetzt an theoretisch sehr viel öfter sehen konnte, wenn sie das wollte. "Werdet ihr jetzt beste Freunde? Sie ist ein bisschen einsam, weißt du...", grinste ich vor mich hin und richtete die Augen von da an wieder in Aryanas. War nun mal leider so - die Army raubte meinen Tattoos gänzlich die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdienten. Da gab es - wenn man halt nicht Victor hieß - keine Frauen, die sich mir an den Hals schmissen oder anderweitig die Tinte unter meiner Haut zu sehen bekamen. Zumindest wenn ich nicht gerade durch einen stinkenden Fluss getaucht und fast nackt auf dem Weg zu den Duschen war. Vermutlich war die Brünette hier neben mir aber auch da die Einzige gewesen, die einen verstohlenen Blick riskiert hatte. Die nächsten Worte des Sergeants ließen mich postwendend leise auflachen. Naja, ein richtiger Befehl war es vielleicht nicht gewesen, eher nur ein unzufriedener Protest, der Wirkung zeigen wollte. Aber ich hatte auch keine Probleme damit der jungen Frau außerhalb der Campmauern meine Meinung zu sagen oder ein paar Befehle zu erteilen, wenn mir danach war. Aryana konnte halt nicht von Jemandem mit meiner Persönlichkeit erwarten, dass ich mich einfach so allen Gegebenheiten fügte, wenn die Möglichkeit zu Anderem bestand. "Tja, Sergeant hin oder her, hier hast du leider keine Kontrolle über mich... worüber du froh sein solltest, weil es sonst bestimmt bei dem einen, langweiligen Küsschen geblieben wäre.", stellte ich förmlich vor mich hin summend und durchweg bester Laune fest. Während ich den folgenden Worten der Brünetten folgte schob ich meine Hand an ihrem Rücken erneut ein Stück weit unter ihr Shirt, um ihr ein wenig über die Haut zu streicheln. "Deswegen lassen sie dich trotzdem nicht hier. Du könntest mir ja den wichtigen Schlaf rauben, den ich wegen der OP morgen eigentlich kriegen sollte...", erwiderte ich ein wenig trocken, schüttelte kaum merklich den Kopf. Egal, wie sehr ich die Anwesenheit der jungen Frau gerade auch genoss, war ich mir sehr sicher, dass die Müdigkeit mich in nicht allzu weiter Ferne einholen und den Schlaf einleiten würde. Erst recht nach der eher unplanmäßigen körperlichen Aktivität. Schlafen würde ich also sehr sicher auch dann, wenn das Personal ein bisschen Menschlichkeit zeigen und Aryana hier bei mir lassen würde. Das war aber leider nur unwahrscheinlich möglich. "Sie wie ich das sehe, wäre das Unsichtbarkeits-Upgrade also jetzt schon angebracht.", meinte ich noch recht sarkastisch, seufzte wenig später aber leise. Die Welt war ja gerade schon wieder ziemlich ungerecht, wenn man mich fragte.
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Ihre Augen klebten grinsend weiter auf der netten Tattoogöttin mit der hübschen Zunge. Beste Freunde sollten sie werden. „Ich denke, das können wir schon. Ist ja nicht so, als hätte sie Konkurrenz, was meinen niemals endenden Freundeskreis anbelangt..“, meinte sie dann etwas ironisch, obwohl ihre Worte durchaus der Wahrheit entsprachen. Sie hatte genau genommen nämlich keine einzige Freundin mehr. Klar könnte sie nach Hause und alte Kontakte ausgraben. Wenn sie Glück hatte, würden sich ein paar ihrer damaligen Freundinnen und - was wahrscheinlicher war - Freunde sogar noch dazu begeistern lassen, sich mit ihr zu treffen. Aber was dann? Worüber würden sie reden? Aryana konnte nichts erzählen und sie würde gleichzeitig nicht verstehen, was bei den anderen passiert war. Die Begeisterung für jahrelange Beziehungen und - schlimmer noch - Kinder nicht teilen können. Sie hatte sich verändert und alte Freunde knüpften automatisch an Früher an. Ein Früher, über das die junge Frau nicht nachdenken wollte. Also nein, sie hatte keine Freundinnen. Nur eine Schwester. Abgesehen von zwei, drei Soldaten und Mitch auch keine Freunde. Aber es war höchst fraglich, ob der lockere, belanglose Term ein Freund nach Heute noch auf Mitch zutraf... Ihre Finger strichen weiterhin auf seiner Brust auf und ab, während sie fröhlich grinsend seinen Worten lauschte. Soso, sollte sie also froh sein, wenn zwischendurch mal er das Zepter in die Hand nahm. „Okay, überredet... Solange es nicht zur Gewohnheit wird, darfst du zwischendurch auch was sagen“, erklärte sie gutmütig und selbstverständlich auch nur, weil sie das mehr als das eine, langweilige Küsschen eben viel zu sehr genossen hatte. Wegen der OP Morgen..? „Du hast mir nicht gesagt, dass die OP Morgen stattfindet.. was wollten sie denn jetzt überhaupt machen?“, fragte die Brünette, den Blick schon wieder nach oben gerichtet. Hätte zwar überhaupt nichts an irgendwelchen Tatverläufen geändert, wenn sie früher von der OP gewusst hätte, aber trotzdem war sie nun minimal überrascht. „Dann sollte ich dich vielleicht wirklich schlafen lassen“, fügte Aryana hinzu, auch wenn sie noch längst keine Anstalten machte, sich tatsächlich zu bewegen. Dazu genoss sie seine warme Nähe gerade viel zu sehr. Seine Brust an ihrer Schläfe, seine Muskeln unter ihrer Hand, seinen Atem, der sie immer mal wieder streifte, seine Finger auf ihrem Rücken... „Du solltest noch so nett sein, mir den BH bei Gelegenheit wieder zu schliessen“, nuschelt sie grinsend an seine Haut. Ihr fiel da selber nämlich leider gerade sehr sehr schwer so einhändig - ohne sich komplett auszuziehen. Wobei ihr einfiel, dass er es ja ebenfalls einhändig tun müsste, somit nur mit einem minimalen Vorteil dastand und sie wohl doch selber zaubern musste. Schwierig. Und ja, das mit der Unsichtbarkeit würde sich wohl schwierig gestalten. „Schade, ich tu‘ mich in diesen Minuten echt schwer mit denken... da wird das mit dem Upgrade eine echte Herausforderung...“, meinte sie bedauernd, womit sie wohl indirekt das Schiksal akzeptierte, entweder bald selber zu gehen oder sich mit einem unnötigen, den Moment zerstörenden Anschiss verscheuchen zu lassen.
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Da hatte Aryana wohl Recht. Ich wusste selbst nur zu gut wie verschlossen sie am Anfang auch mir gegenüber gewesen war und es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert - und ein Menschenleben gekostet - bis wir uns langsam in Richtung Freundschaft bewegt hatten. Auch von da an hatten wir Persönliches nur selten geteilt, was sich nur begrenzt geändert hatte. Wir nahmen den Anderen wie er war und wussten uns inzwischen sehr gut - augenscheinlich bestens - zu arrangieren, sonst lägen wir wohl jetzt nicht hier. Aber an sich wusste ich tatsächlich nach wie vor nicht sonderlich viel über ihr Leben vor der Army. In jedem Fall hielt ich es für unwahrscheinlich, dass sie sich damit bei anderen Leuten wesentlich leichter tat oder gar ganz öffnete, weswegen es nicht unwahrscheinlich war, dass ihr Kreis ebenso wie mein eigener sehr klein war. "Na dann kann sie sich ja glücklich schätzen, eine Auserwählte zu sein.", schloss ich das Thema für mich recht sarkastisch ab. Ich durfte auch was sagen? Wie nett und zuvorkommend. "Nein, wie gütig von dir... ich sollte mir das Zitat mit Datum aufschreiben und einrahmen.", zog sich der Sarkasmus weiter durch meine Worte und zog auch noch ein leises Schnauben nach sich, wobei ich eine Augenbraue hochzog. Ich brauchte nicht zu erwähnen, dass ich ihr weiterhin ab und zu gerne auf der Nase herumtanzen würde. Ich hoffte nur für mich selbst, dass ich mich möglichst nahtlos wieder in den Army-Alltag einfügen konnte, wenn es dann mal soweit war und Aryana eben zweifelsfrei in der Hierarchie über mir stand. Würde sonst sicher etliche Male Straf-Liegestütz oder gar Mithilfe bei der Essensausgabe bedeuten. Das würde ich mir selbst eigentlich gerne ersparen, nur würde mir das sicher schwer fallen, nachdem ich die Brünette jetzt auf noch ganz anderer Ebene kannte. Leicht war aber langweilig, richtig? Mir war gar nicht wirklich aufgefallen, dass ich den Zeitpunkt der Operation bisher wohl noch nicht erwähnt hatte. Vielleicht weil es für mich selbst nicht wirklich einen Unterschied machte, wann sie war. Ich wollte einfach nur, dass sie vorbei war. "Sie wollen versuchen die Sehne noch zu flicken... die Enden sind wohl ziemlich zerfetzt von der Kugel und wenn sie's nicht richtig hinkriegen, dann muss vorübergehend eine künstliche Sehne mit rein, bis die alte unter Schonfrist parallel nachgewachsen ist.", erklärte ich ganz grob, was die Ärzte mir heute auch schon gesagt hatten, scheute dabei keineswegs den Blick der jungen Frau. Ihre nächsten Worte wollte ich so aber nur ungern hinnehmen. "Bullshit... erstens kann ich dir jetzt schon prophezeien, dass ich früher oder später auch wenn du dableibst sowieso einpenne und zweitens ist die OP erst am Nachmittag. Ich hab noch mehr als genug Zeit zum Schlafen. Du bleibst schön hier, bis dich mir Jemand wegnimmt.", protestierte ich leicht gemurmelt also mehr mit einer begründeten Feststellung, als das Ganze überhaupt erst als Frage im Raum stehen zu lassen und schlang den Arm dabei demonstrativ ein wenig enger um ihren Körper. Meine Hand lag damit wieder nur unweit ihrer Brust, was perfekt zu ihrem nächsten Anliegen passte. "Mit einer Hand? Kompliziert bis unmöglich, wenn du mich fragst... außerdem will ich mich eigentlich nur ungern von den beiden trennen. Ich helf' dir lieber ganz raus, als wieder rein.", grinste ich zu Aryana runter und biss mir dann leicht auf die Unterlippe, was die angehobenen Mundwinkel aber auch nicht wieder runter kriegte, während sich meine Finger noch einmal in Bewegung setzten, um sachte eher ein wenig seitlich an ihrer Brust entlang zu streichen. Musste ich ja ausnutzen, wenn die junge Frau ihre Brüste denn wirklich unbedingt wieder einpacken wollte.
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Ja, sie war sich sicher, dass Kali diese Geste unendlich zu schätzen wusste. Wie das bei Tattoos, die etwas Zuneigung erlebten, eben so üblich war. Aryanas Finger malten, begleitet von ihrem fortwährenden Lächeln, zur Bestätigung weiter in kleinen Kreisen über die schwarze Tinte auf und ab. Viel mehr lag leider nicht drin, solange sie die Bewegung nur aus ihrem Handgelenk ausführte, um ihren lädierten Oberarm möglichst gar nicht zu belasten. War nicht so, als möchte sie am liebsten sofort wieder gesund sein und schonte sich jetzt deswegen - aber sie wusste schon, was passierte, sobald sie wieder in Syrien war. Dort würde sie sich nämlich kaum so leicht stillhalten können, wie sie das den Ärzten zufolge tun sollte. Also war hier für eine Weile ein Bisschen Vorsicht wohl nicht verkehrt. „Solltest du bestimmt. Du weisst, sowas kriegt man von mir nicht oft zu hören - nichtmal du“, erklärte sie auf seinen Vorschlag mit dem Zitat hin in weiterhin wohlgesonnener Güte. Sie wussten ja eigentlich beide, dass er sowieso machte, was er wollte. Dass es ihm eher egal war, was sie davon hielt - solange es eben ausserhalb der Arbeitszeiten passierte. Und das war ihr auch Recht, da sie längst jegliches Interesse an ihm - auf welcher Basis auch immer - verloren hätte, wenn er zu allem nur Ja und Amen sagen würde. Sie war eine ziemlich starke Persönlichkeit, ganz bestimmt brauchte sie also keinen Mann, der nichtmal sowas wie eine eigene Meinung besass. Mitch‘s Erklärung des Ziels der morgigen Operation hingegen, war ein weitaus unerfreulicheres Thema. „Klingt, als würde deine Genesung also fast zwangsläufig eine ätzend lange Zeit in Anspruch nehmen...“, murmelte sie in sich hinein. War auf der einen Seite natürlich gut, weil sie dadurch immerhin über eine etwas längere Zeit einen zweiten Aufpasser bei ihrer Schwester stationiert hatte. Sofern die drei denn nicht allzu bald schon an unterschiedlichen Orten ausserhalb dieses Krankenhauses stationiert wurden. Auf der anderen Seite bedeutete das aber auch, dass sie selbst eine ganze Weile auf intelligente Gesellschaft verzichten musste. Und der Gedanke gefiel ihr wirklich nicht... jetzt, wo sie gerade dabei war, sich an das Gefühl von Mitchs Nähe zu gewöhnen... Die sie offensichtlich auch an diesem Abend noch eine Weile länger geniessen durfte, wie er gleich darauf betonte. Das liess sie wiederum schwach grinsen, besonders, als sein Arm sich enger um sie legte. „Okay, überredet“, meinte sie noch dazu, als wäre genau das jetzt eine echte Kunst gewesen. Im Gegensatz zu ihr zeigte Mitch sich gleich darauf aber wenig kooperativ, was ihr BH-Problem betraf. Aryana verdrehte grinsend die braunen Augen, spürte das leichte Prickeln ihrer Haut, da, wo seine Finger ihre Brust streiften. Aber ihre Möglichkeiten bezüglich des BHs waren eher beschränkt, wenn sie sich nicht ganz von ihm lösen wollte. Sie musste aus den Trägern schlüpfen, das ganze Gestell drehen, irgendwie so mit einer Hand den Verschluss zumachen, alles wieder drehen und dann nochmal in die Träger kommen. Was wirklich anstrengend war, mit ihrem Arm. „Hättest ihn ja auch zulassen können...“, grummelte sie eher wenig nachtragend, wobei sie dann eigentlich nicht lange über die logische Schlussfolgerung nachdenken musste. „Gut, dann eben ganz raus“, gab sie sich schon wieder fast kampflos geschlagen - wirklich untypisch für die Amerikanerin - war schon dabei, aus dem linken Träger zu schlüpfen. Und das allein war echt schon schwer genug, ohne das Shirt auszuziehen - und im Liegen, so nahe bei ihm.
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Nicht mal ich? Irgendwie war es fast ein bisschen zu gut, indirekt von der Brünetten zu hören, dass ich einen besonderen Stellenwert hatte. Nicht, als hätte ich daran wirklich noch irgendwelche Zweifel. Immerhin hätte sich die junge Frau sonst sicher nicht hier mit mir in den Laken gewälzt, wenn auch nur in recht milder Ausführung. Vielleicht hätte mir das schon klar werden sollen, als ich im Helikopter ihre Hand gehalten hatte. Sie ihre Finger auf meine gelegt und sie auch gar nicht mehr losgelassen hatte, obwohl sie dazu alle Möglichkeit gehabt hätte. Aber aus einem mir unerfindlichen Grund hatte ich dort zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so viel hinein interpretiert. Ziemlich dumm, rückblickend betrachtet. "Ja, da hast du wohl Recht.", konnte ich nicht anders, als Aryana zuzustimmen, weil es halt stimmte. Narrenfreiheit gab es von ihr nicht, auch für mich nicht. Das war gut so, weil mir andernfalls vermutlich relativ bald langweilig werden würde. Langweilige Persönlichkeiten hielten mich selten bis nie genug auf Trapp, um dauerhaft mein Interesse für sich zu behalten. Auf unschöne Art hatte sie leider auch mit ihren folgenden Worten recht. Ob es mir passte oder nicht, ich würde eine halbe Ewigkeit in der Therapie meiner Verletzungen festsitzen. "Vier bis sechs Wochen Ruhigstellung mit begleitender Physiotherapie... je nachdem wie gut ich die Schulter dann schon bewegen kann war's das oder ich muss den Mist noch länger aushalten.", seufzte ich leise und sah dabei auf ihre kreisenden Finger runter, weil ich von der ganzen Situation einfach so gar nicht begeistert wäre. Ich hoffte inständig darauf, dass mein Körper die Geschichte so gut es ging einwandfrei wegsteckte und mir nicht noch mehr Probleme machte, als ohnehin schon. Der Einschnitt am anderen Arm und der Schusskanal an der Hüfte machten mir keine Sorgen, waren das doch in meinen Augen eher nur ein paar Kratzer. Ich fing mir ja nicht zum ersten Mal Kugeln ein, nur war halt nie vorher irgendeine Sehne dabei durchgerissen. Immerhin bekam ich jetzt noch die offizielle Bestätigung dafür, dass Aryana eine Weile lang hier bleiben würde, obwohl ich an sich sowieso nur wenig Zweifel daran gehegt hatte. Es war ja nicht zu übersehen, dass die Brünette sich hier bei mir recht wohl fühlte und es hätte mich schon sehr gewundert, wenn sie gleich freiwillig vom Bett gehüpft und gegangen wäre. Also auch mal davon abgesehen, dass ich sie vermutlich zumindest an einem Arm festgehalten hätte, um mein Schicksal abzuwenden. Was den BH anging musste ich allerdings verneinen. Ihn zu lassen? Nein, das war gar nicht zur Debatte gestanden. Wenn sie mich anfassen durfte, dann galt gleiches Recht für alle Beteiligten. Außerdem wusste sie doch seit den australischen Stränden, dass ich quasi instinktiv gar nicht dagegen ankam. Dass mich der Verschluss von Bikinis oder eben BHs fast magisch anzog. "Wir wissen beide, dass das nicht in meiner Natur liegt.", erwiderte ich recht sarkastisch, kurz bevor die junge Frau sich auch schon dazu bereit erklärte das unnötige Stück Stoff ganz einfach los zu werden, damit es Niemandem hier mehr auf die Nerven gehen konnte. Aryana war gerade erstaunlich kompromissbereit, was ich doch mit einem leichten Grinsen quittierte und dann den Griff um ihren Körper lockerte, damit ich sie nicht unnötig beim Ausziehen behinderte. Danach distanzierte ich mich noch mehr von ihr und half ihr beim zweiten Träger, beziehungsweise Ärmel des Shirts. Eine brauchbare Hand hatte ich ja und ich konnte ihr zumindest ein bisschen dabei helfen. So war der BH dann zum Glück auch etwas umständlich bald Geschichte und nicht mehr mein, beziehungsweise unser Problem.
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Als ob vier bis sechs Wochen bei einer gerissenen Sehne reichen würden... Das war mehr so die Anfangsprognose, die Ärzte gerne bei jeder Verletzung stellen. Und dann kam das ganze Theater und plötzlich waren schon zehn Wochen eine ziemlich optimistische Voraussage. Also nein, so gerne sie es auch hätte - Aryana zweifelte stark daran, ihn in weniger als mindestens acht Wochen schon wieder im Camp begrüssen zu dürfen. Aber daran wollte sie jetzt auch gar nicht denken. War deprimierend genug, es jetzt so gehört zu haben. „Wirklich uncool“, murmelte sie also nur noch an seine Haut, obwohl sie beide wussten, was ihre Meinung dazu war und dass er eine anstrengende Reise vor sich hatte. Sie wollte es nur nochmal betont haben. Einen Moment kämpften sie gemeinsam gegen das lästige Stück Unterwäsche, welches normalerweise ja keine Umstände gemacht hätte. Aber wenn sie den Arm nicht recht bewegen konnte und wollte, war das eben eine andere Geschichte. Doch auch der sehr unspektakuläre BH fand schliesslich seinen Weg auf den Boden und Aryana sank zurück aufs Bett, dicht an den jungen Mann gekuschelt - was jetzt nochmals um Einiges bequemer war als noch vor wenigen Minuten. Und allein diese Tatsache liess sie wieder fröhlich in sich hinein grinsen. „Ich will ja nichts sagen... Aber hättest du mir gestern noch erzählt, dass ich heute so mit dir hier liegen würde, hätte ich dir den Vogel gezeigt“, meinte sie amüsiert, schielte kurz zu ihm hoch. Dabei war es nichtmal ganz das erste Mal. Man erinnere sich an die Nacht in der Wüste, in der sie beide fast krepiert wären. Good times haha. „Ach und Faye erwartet selbstverständlich jetzt Blumen und einen Dankesbrief“, schob sie mit ironischem Unterton nach. Wie schon erwähnt war ihr eigentlich klar, dass sie sich für Blumen und den Brief wohl alleine anstrengen musste. Aber trotzdem durfte Mitch gerne wissen, was ihre kleine Verwandte denn als angemessene Vergeltung für ihren Tritt in Aryanas Arsch verlangte. Egal wie ironisch das nun gemeint war.
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Uncool war ziemlich mild ausgedrückt. Weder wollte ich wirklich so lange den Seelenklempner für unsere anderen beiden Invaliden - überwiegend Faye, aber es wusste wohl jetzt schon jeder in diesem Krankenhaus, dass es die beiden nur im Doppelpack gab - spielen, noch wollte ich mich ewig mit dem bescheuerten Physio-Trainer rumärgern müssen. Zumal ich mir auch sehr sicher war, dass es mich nichts als frustrieren würde, wenn ich merkte, dass die Schulter nicht so wollte, wie sie das normalerweise tat. Egal wie die Operation verlief war auch weiterhin ein Restrisiko da, dass sie überhaupt gar nicht mehr so beweglich werden würde, wie sie es ursprünglich gewesen war. Im Endeffekt konnte ich an Alledem aber sowieso nichts ändern und musste es nehmen, wie es auf mich zukam. Aryana erntete diesbezüglich nur noch ein schwaches Nicken, gab es meinerseits dazu nicht mehr wirklich viel zu sagen. Ihre nächsten Worte hingegen ließen mich gleich wieder etwas breiter grinsen. Ja, wirklich damit gerechnet, dass es überhaupt mal so kommen würde, wie es jetzt gerade zwischen uns war, hatten wir wohl beide nicht. Streng genommen war das Alles schon ihrer jüngeren Schwester zu verdanken, weil die Brünette hier sonst kaum auch nur einen Schritt zu weit auf mich zugekommen wäre. Dabei hatte ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst war, doch schon relativ häufig darüber nachgedacht, auf die Freundschaftsgrenze zu pfeifen. Es waren wohl nur die Ohrfeigen, die mich in Down Under letztendlich davon abgehalten hatten aktiv Irgendwas in dieser Richtung zu versuchen. Ich war eben auch nur ein Kerl. Wenn sie immer wieder leicht bekleidet vor meiner Nase herum tanzte, sich betrunken hellauf begeistert meinen Oberkörper besah und anfasste, sich dann später auch noch mehr schlecht als recht bekleidet auf mich warf, nur um mir eine Schelle zu verpassen... Aryana sah nun mal gut aus, war mir zudem noch unheimlich sympathisch und da war es schwer, den Gedanken komplett zu verwerfen. Aber ich wäre nicht mehr ich, wenn ich mich letzten Endes ganz von den Körben hätte abwimmeln lassen. "Hättest du mir nicht ständig deine Hand ins Gesicht geklatscht, wär's schon viel früher passiert.", stellte ich meinem Gedankengang entsprechend doch leicht amüsiert fest. Jetzt im Nachhinein betrachtet fast schade, was wir verpasst hatten, weil sie sich so ewig geziert hatte. Die Brünette war wohl leider einfach eine Frau, auf die man eine halbe Ewigkeit warten und sie einhundert Mal indirekt mittels Witzen dazu bitten musste. "Also den Brief kann sie sich schon abschminken, wenn er mehr als ein Wort beinhalten muss... das mit den Blumen überleg ich mir dann, wenn ich offiziell wieder laufen darf.", erwiderte ich ebenfalls recht ironisch. Ein sonst leeres Blatt mit dem schlichten Wort Danke zwischen die Blumen zu stecken wäre vielleicht gerade noch so im Rahmen gewesen, aber ein ganzer Brief? Nein. War ja nicht so, als hätte sie an meiner Stelle auch die ganze ewig lange Vorbereitung in die Hand genommen. Als hätte sie den Mord mit ihrer Schwester begangen oder wäre zusammen mit ihr in den Urlaub geflogen. Nein, es ging eindeutig nicht alles auf ihre Kappe.
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Aryana zog leicht eine Augenbraue hoch, ohne, dass das Grinsen dabei wirklich nachliess, als sie seine Bemerkung hörte. War das so? Wäre es wirklich schon früher passiert? Ja, wahrscheinlich schon. Aber es wäre nur passiert, weil Mitch gerne Sex hatte. Okay - sie vielleicht auch, aber es hatte halt in ihrem Leben einen komplett anderen Stellenwert, in ihrem Kopf einen dezent weniger prominenten Platz. Darum war es ihr auch leichter gefallen, so lange darauf zu verzichten. Natürlich war ihr immer wieder, gerade in Australien, aufgefallen, dass Mitch ihr optisch eben überdurchschnittlich gut gefiel. Und dass sie ihn vom Charakter her sehr zu schätzen wusste, lag ebenfalls auf der Hand. Sie hatte sich zweifellos schon länger zu ihm hingezogen gefühlt. Aber Aryanas Kopf war derart auf Army und Regeln getrimmt, dass es ihr wirklich bis Heute nie eingefallen wäre, die Freundschaftsgrenze ernsthaft zu überschreiten. Denn das bedeutete eine Menge Ärger, eine Menge sehr komplizierter Versuche, irgendwas geheim zu halten, was eigentlich lieber in die Welt hinaus gerufen werden wollte. Doch der Ärger lag noch in der Ferne und zu diesem Zeitpunkt war es einfach nur schön - hier, in seinen Armen, dicht an seiner nackten Brust, in der Ruhe, die nur ab und an durch ihre Stimmen unterbrochen wurde. Und der Klang seiner Stimme war schön. Sie mochte den melodischen, rauchigen Unterton, den sie schon bei seinen Liedern immer genoss. Sie hörte ihm gerne zu. Auch wenn er natürlich trotzdem viel Scheisse erzählte und die Hälfte seiner Worte sarkastisch klangen. „Es wär‘ aber nur darum früher passiert, weil du deine unendlich männlichen Triebe nicht im Griff gehabt hättest... Meine Hand hat dich jeweils nur ganz sanft daran erinnert, dass gewisse Frauen eben etwas mehr Zeit brauchen, bevor sie schliesslich doch auf dich rein fallen“, gab sie grinsend zu bedenken. Und warum war es jetzt heute dazu gekommen? Nicht nur darum... Oder? Nein. Zumindest nicht von ihrer Seite aus. Sie hatte ihn nicht nur so lange geküsst, sich nicht nur so auf ihn eingelassen, weil sie ihre Enthaltsamkeit plötzlich akut satt hatte. Da war mehr - mehr, als sie bisher definieren konnte. „Ach, ich bin mir sicher, sie wird mit einem Kompromiss klar kommen. Sie wirkt im Moment nicht so, als könnten solche Sachen sie wirklich aus der Ruhe bringen“, meinte Aryana noch im Bezug auf ihre morphiumbelastete Schwester. Gerade war Faye ja wirklich leicht zufrieden zu stellen. Ausserdem war das ganze Gerede ja eh mehrheitlich ironisch, von jeder Seite aus. Beim Küsschen angefangen bis hierher...
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Pff, das war jetzt aber ein bisschen gemein. Die indirekte Unterstellung, dass es mir ja nur um den Sex an sich ging und mir das ganze drum herum egal war, stimmte so ja nicht. Natürlich wäre das wahrscheinlich schon der entscheidende Faktor gewesen, wenn ich sie früher dazu hätte überreden können... denn wirklich vorher darüber nachgedacht, ob da vielleicht gefühlsmäßig mehr sein konnte als reine Freundschaft, hatte ich ja auch in diesem Fall hier nicht. Das tat ich eher jetzt im Nachhinein, wo das Testosteron vorerst beruhigt und der Kopf wieder klarer war. Ich fühlte mich wohl in Aryanas Nähe, sonst hätte ich sie längst vom Bett geschubst. Ganz nüchtern betrachtet würde ich wahrscheinlich jedem Kerl, der sie von jetzt an anzufassen versuchte, erstmal die Hölle heiß machen. Ein bisschen aus Prinzip und ein bisschen mehr vermutlich aus Eifersucht. Letztere war schon irgendwie ein ziemlich deutliches Zeichen dafür, dass ich mich ganz vielleicht ein bisschen mehr zu Aryana hingezogen fühlte. Zumindest mehr, als mir vor der ganzen Geschichte bewusst gewesen war. Auch, wenn ich nicht glaubte, dass die Brünette es auf eine solche Aktion anlegen würde. Wenn sie mich schon so ewig hingehalten hatte, würde sie wohl kaum von jetzt an bei jeder Gelegenheit dem nächstbesten Typen auf den Schoß hüpfen. "Das sind jetzt aber schon gemeine Vorurteile. Als würd' ich ausgerechnet dich auf deinen Körper runter reduzieren... du tust ja fast so als wär's schlimm gewesen.", schnaubte ich, unterlegte meine Worte mit gespielter Empörung. Ich war mir sicher, dass Aryana mich inzwischen gut genug kannte, um zu wissen, dass ich mich nie im Leben so lange mit ihr regelmäßig getroffen und unterhalten hatte, nur damit ich sie irgendwann ganz vielleicht mal herum bekam. Das war jetzt natürlich schon ein sehr angenehmer Bonus, das konnte ich nicht abstreiten, aber es war keinesfalls Bedingung dafür, dass wir Kontakt zueinander hatten. Auch zukünftig nicht, wobei der Verzicht darauf jetzt natürlich ganz besonders bitter schmecken würde. "...außerdem stehst du ganz offensichtlich drauf, kannst du ruhig zugeben.", feixte ich vor mich hin grinsend zu ihr runter und fing eher unbewusst wieder damit an, ihr über den unteren Rücken auf und ab zu streicheln. Sie sollte mal lieber froh darüber sein, überhaupt so einen Stellenwert erreicht zu haben. Alle anderen Frauen verließ ich normalerweise oder schmiss sie halt raus, damit ich meine Ruhe hatte. So war das zumindest gewesen bevor ich zur Army gegangen war... was jetzt pi mal Daumen etwa sechs Jahre her war. War wohl angebracht, dass ich langsam mal erwachsen wurde. Wirklich eine andere Wahl hatte Faye gar nicht. Sie konnte mich ja nicht einmal tadelnd auf den Oberarm tätscheln und bloße Worte waren bei mir ziemlich nutzlos, wenn ich halt einfach nicht wollte. Da konnte ihre Schwester ganze Bücher von vorlesen. "Na dann bin ich ja beruhigt, dass das arme Ding sich nicht aufregen wird... mit der Lieferverzögerung muss sie halt leider auch leben.", erwiderte ich weiterhin wenig ernst gemeint, schüttelte kaum merklich den Kopf. Vermutlich hatte ich diese Sache sowieso schon vergessen, wenn ich dann in ein paar Tagen wieder auf den Beinen war. Ich war mir aber sicher, dass die jüngere Cooper mich gerne noch einmal daran erinnern würde, sobald ich vorbei schaute.
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„Das habe ich doch gar nicht gesagt“, bemühte die Brünette sich mehr oder weniger angestrengt darum, sein Gemüt wieder ganz zu beruhigen und die nicht vorhandenen Vorwürfe aus dem Weg zu räumen. Dabei blieb das inzwischen fest eingenistete Grinsen auf ihrem Gesicht aber selbstverständlich bestehen und war auch relativ deutlich aus ihrer Stimme heraus zu hören. Es amüsierte sie halt in jedem Fall gewissermassen, wenn er sich so leicht ärgern liess. Auch wenn er wohl kaum schon richtig genervt war. „Ich denke einfach, dass jetzt ein passender Zeitpunkt war. Auch wenn gewisse Einschränkungen den Spass etwas bremsen“, korrigierte sie ihre missverstandenen Worte. Ob Australien auch schon ein passender Zeitpunkt gewesen wäre, konnte sie jetzt so im Nachhinein auch nicht beurteilen. Es wären sicher eine etwas schönere Umgebung und etwas entspanntere Umstände gewesen, als jetzt in diesem Krankenhausbett. Also - möglicherweise auch passend... aber vielleicht auch nicht. Und sie hatten sich auf jeden Fall ein paar Monate Ärger ersparrt, indem sie nicht schon früher mit solchen Dingen angefangen hatten. „Ich hab nie was anderes behauptet, als dass du unwiderstehlich bist... Und nein, bis jetzt ist gar nichts auf irgendeine Art und Weise schlimm - oder überhaupt irgendwas anderes als... gut“, schob sie zu seiner Beruhigung gleich nochmal ein Sätzchen nach, wobei gut hier vielleicht nicht ganz das richtige Wort war. Es war ja nicht einfach nur gut. Aber Aryana tat sich noch etwas schwer damit, irgendeine vergessene Sprache der Liebe zusammenzukratzen, die sie vor so vielen Jahren das letzte Mal gebraucht hatte. Ausserdem wollte sie sich lieber nicht zu weit zum Fenster raus lehnen, bevor sie sich weder über ihre eigenen Gefühle noch über den Standpunkt des jungen Mannes hier neben ihr im Klaren war. Es konnte trotz allem sehr gut sein, dass er das minimale, ihr so fremde Flattern im Bauch nicht spürte. Dass er es gerade einfach nur schön fand, nicht alleine hier zu liegen. Dass er sich nichts dabei dachte. Was wusste sie schon über seine Gefühle? Immerhin hatte er ihr einmal gesagt, er hätte sich noch nie richtig verliebt. Wieso sollte also ausgerechnet sie die erste Frau sein, für die er mehr als nur ein paar Sympathien übrig hatte? Und konnte sie sich mit allem, was jetzt auf sie zu kam, denn wirklich auch noch auf etwas so Lapidares wie Liebe und ihr Herz konzentrieren? Es war, wie man immer wieder so deutlich sah, schon schwer genug bis unmöglich für Aryana, Faye und deren Stellenwert als ihre Schwester gerecht zu werden. Wenn sie ihr Leben nun nicht mehr nur nach ihrem liebsten Menschen, sondern auch noch nach Mitch - offenbar ihrem zweitliebsten Menschen - ausrichten wollte, fand sie dann überhaupt je einen Mittelweg? Sie hasste es, jemanden zu enttäuschen, gerade, wenn sie diese Person mochte oder gar liebte. Aber war sowas mit dieser verbotenen Liebe denn nicht schon vorprogrammiert? Sie wusste es nicht. Aber sie würde zweifellos sehr viel Zeit damit verbringen, darüber nachzudenken.
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Ein guter Zeitpunkt? Es hatte unendlich viele bessere Möglichkeiten dafür gegeben, so ganz nüchtern betrachtet. War ja nicht so, als wäre wir nicht schon allgemein sehr häufig allein gewesen, während wir nicht verletzungsbedingt verkrüppelt waren. Andererseits war es vielleicht doch auch ganz gut, dass das hier jetzt erst passiert war, nachdem sie von meinem Verrat ans eigene Lager erfahren hatte. Womöglich hätte Aryana sich sonst weniger schnell oder vielleicht gar nicht davon erholt, wäre das Messer im Rücken dann doch irgendwie noch größer und schmerzhafter gewesen. Ich konnte sowieso schon von Glück reden, dass sie mir das verzieh oder zumindest versuchte, es komplett zu verdrängen und damit das Thema zu begraben. Mir war beides Recht, solange sie mich nur nicht wieder mit diesem schrecklich enttäuschten, verletzten Blick ansah. Das hatte mich so schon ziemlich mitgenommen... was sich nur weiter in das langsam minimal klarer werdenden Bild an gefühlsmäßigem Wirrwarr einfügte. "Etwas bremsen ist gut...", wiederholte ich reichlich ironisch, weil das doch irgendwie die Untertreibung des Jahrhunderts war, wenn man mich fragte. Viel eingeschränkter ging ja fast nicht mehr. "Aber ist vielleicht doch ganz gut so... sonst wärst du mir noch in Ohnmacht gefallen.", redete ich weiter vor mich her und konnte das Grinsen dabei nicht verstecken. Angesichts ihrer schier endlosen vorherigen Enthaltsamkeit war es wahrscheinlich gar nicht so verkehrt, die Sache zwangsweise etwas langsamer anzugehen. Die junge Frau erst Stück für Stück wieder an die Sache ran zu führen, bevor sie die volle Packung Mitch bekam. Ihr Herz war ja so schon fast davon gerannt. Außerdem wusste sie dann jetzt auch, dass sie keine zu große Angst vor etwaigen Schmerzen oder weiteren Krankenhausaufenthalten haben musste, weil mein bestes Stück entgegen ihrer australischen Tratscherei keine endlos überdimensionale Größe hatte. War ich auch. Obwohl die meisten Frauen früher oder später angepisst von meiner direkten Art waren - die Brünette hier scheinbar nicht -, wirkte meine sehr selbstbewusste Ausstrahlung trotzdem anziehend auf den Großteil der weiblichen Weltbevölkerung. Wer brauchte auch einen Waschlappen als Kerl? War doch langweilig. "Gut erkannt, 1+ mit Sternchen.", bestätigte ich Aryana ganz ungeniert in ihrer Feststellung, mit der sie mein höchstens minimal beleidigtes Ego wieder streichelte. Nur mit dem gut im Anschluss war ich vielleicht wieder nicht ganz einverstanden. Das klang so schrecklich mittelmäßig. Ich hob die Hand unter ihrem Oberteil hervor, um stattdessen mit den Fingern ihr Kinn leicht anzuheben und mir zuzuwenden, als ich mich erneut zu ihr runter beugte. "Gut also... warte nur, bis ich dich das erste Mal über die Matratze gejagt hab.", raunte ich ihr zu, hielt den Blickkontakt in ihre braunen Augen noch ein oder zwei Sekunden lang aufrecht und stahl mir dann den nächsten, wenn auch verhältnismäßig kurzen Kuss von ihren weichen Lippen. Weil eben auch die Küsse gut waren. Sie musste damit ab jetzt wohl öfter rechnen, sofern sie keinerlei Einwände erhob.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ja, möglicherweise hatte sie etwas untertrieben und sie waren durch ihre beiden unbrauchbaren Arme und seine Hüfte nicht nur ein Bisschen eingeschränkt. Fakt war aber, dass sie trotzdem beide zum Orgasmus gekommen waren und sich entsprechend vorerst nicht beschweren sollten. Und ja, das was er gleich darauf hinter einer Prise Ironie und einem breiten Grinsen von sich gab, war auch noch so ein Punkt. Eigentlich fand sie es ganz ehrlich ziemlich gut, nicht das ganze Programm auf einmal aufgetischt bekommen zu haben. Klar hatte sie an diesem Nachmittag Blut geleckt und jetzt eindeutig Lust auf mehr. Lust auf alles, was er zu bieten hatte. Aber gleichzeitig fand sie es auch ausgesprochen angenehm, in diesem Moment, nach allem, was schon gewesen war, einfach still hier zu liegen und seinem Atem und seinen neckischen Bemerkungen zu lauschen. „Das hättest du wirklich nicht erleben wollen, glaub mir... dann wäre ich bestenfalls nackt vom Bett gepurzelt und du hättest erstmal schauen können, wie du eine bewusstlose Aryana vom Boden pflückst, während du deine höchst einsame Latte wieder einpackst“, schilderte sie ihm das glücklicherweise rein hypothetische Desaster, welchem er gegenüber gestanden hätte, wenn sie hier das volle Programm durchgeführt hätten. Nein nein, besser sie warteten damit, bis sie beide körperlich wieder auf der Höhe waren. Über ihr wohlverdientes Sternchen freute die Brünette sich natürlich ausserordentlich. Immerhin mangelte es ihm nicht an Selbstbewusstsein - das wäre sonst echt anstrengend geworden. Wenn sie ihm dauernd sagen müsste, wie toll er denn auch war. Lieber nicht. Sie konnte zwar relativ gut Komplimente austeilen, aber unsichere Männer waren trotzdem ein wahres No Go, zumindest in ihrer Welt. Sie hob den Blick, als sie seine Finger unter ihrem Kinn spürte, schaute in seine hellen Augen, die für einen Moment so dicht vor ihrem Gesicht waren. Seine Worte liessen ihre Mundwinkel gleich noch etwas höher wandern, obwohl sie sich bei dem Gedanken ganz automatisch auf die Unterlippe biss. „Ich lasse mich gerne davon überraschen, wie gut es noch werden kann...“, hauchte sie ihm zu, schob dem kurzen Kuss gleich noch einen Zweiten nach. Dann hatte sie jedenfalls was, worüber sie jetzt eine ganze Weile lang träumen konnte. Ein paar Wochen bis Monate auf jeden Fall.
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Sie entlockte mir mit ihrer Bemerkung ein leises Auflachen. Auch, wenn die Vorstellung an sich gar nicht mal so witzig war. Immerhin hätte ich sie allein nicht wieder vom Boden aufsammeln können, also hätte zwangsweise Jemand ins Zimmer geordert werden müssen. Ich schämte mich zwar für wirklich nur wenige Dinge, aber das wäre selbst mir wahrscheinlich ein bisschen unangenehm. Zumindest dann, wenn die Brünette nicht mehr voll eingekleidet war. Wäre letzteres der Fall konnte man ja behaupten sie wäre einfach so umgekippt und die Errektion unter der Decke verstecken. Wäre dann gar nicht erst der Rede wert. Aber wenn schon ein Teil oder gar alles an Klamotten fehlte, dann wäre die Erklärungsnot groß. Nein, das ließen wir vermutlich wirklich besser bleiben, bis wir beide wieder fit waren, auch wenn ich das nur ungern und zähneknirschend akzeptierte. Zumal ich darauf jetzt eine halbe Ewigkeit warten musste, nachdem sie mich schon so liebreizend geködert hatte. "Aber du wärst immerhin nackt gewesen.", gab ich fast schon seufzend, hörbar bedauernd von mir, wenn auch nicht ganz ernst gemeint. Natürlich war es auch auf diese Weise schön gewesen Aryana anzufassen, gar keine Frage. Aber parallel was fürs Auge zu haben war halt dann doch nochmal schöner, zumal ich sie einfach wirklich schon viel zu oft fast nackt gesehen hatte, um nicht fuchsig auf das Endergebnis zu sein. "Das Warten wird mich umbringen, ich sag's dir.", versicherte ich der jungen Frau, dass es - mindestens geistig und mit Pech immer wieder auf meinen Körper umschlagend - eine extrem lästige Folter sein würde, sie sexlos nach Syrien zu verabschieden. War echt nicht fair, wenn man mich fragte, aber mein Körper ließ mir dahingehend aktuell leider nicht wirklich eine Wahl. Zumal ich ja auch selbst dran Schuld war, immerhin war ich zu dem Ausflug ins feindliche Lager nicht verpflichtet gewesen. Aber... trotzdem. Ihre folgenden Worte ließen mich ein bisschen in den anschließenden Kuss hinein grinsen. Allerspätestens mit diesen Worten löste sie die letzten winzigen Bedenken dahingehend, dass das hier womöglich nur ein Ausrutscher ihrerseits war, komplett ins Nichts auf. Den zweiten Kuss zögerte ich allerdings bereitwillig etwas länger hinaus, wobei das Grinsen langsam verklang und meine Finger zu ihrer Wange wanderten, um sachte über die weiche Haut zu streichen. "Du wirst es nicht bereuen.", stellte ich gleich im Voraus klar, als ich meine Lippen erneut von Aryanas' gelöst hatte. Ich war vielleicht in vielerlei Hinsicht ein ziemlicher Egoist, aber Sex gehörte da zu den wenigen Ausnahmen. Weit entfernen tat ich mich von den Lippen der jungen Frau jedoch auch jetzt noch nicht. Irgendwie genoss ich den Blick in die leicht funkelnden, braunen Augen.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Aryana entwich bei seinen Worten ein durchaus amüsiertes Lachen - als ob ihre Nacktheit in einem solchen Fall noch irgendwie von Vorteil wäre. Sie hatte nicht vor, ihren Körper möglichst vielen Leuten zu präsentieren, was hier wohl keinen überraschte. Auf jeden Fall würde genau das passieren, wenn er sie dann nicht mehr selber vom Boden einsammeln könnte und Hilfe rufen müsste. "Ach, denk dir einfach den Bikini weg... Es ist nicht so spektakulär", wiegelte sie den Umstand ganz harmlos hinunter, als wäre ihr selbst nicht vollkommen bewusst, dass ein sehr grosser Unterschied zwischen nackt und fast nackt - also im Bikini - bestand. Er könnte ihr genauso gut erzählen, sie sollte sich einfach seine Badehose wegdenken. Oder seine Boxershorts, in denen sie ihn oft genug gesehen hatte. Die Wahrheit war aber trotzdem, dass alles darunter, was eben so interessant weil verborgen war, weiterhin ihrer Fantasie entsprang. "Bitte nicht sterben... ich brauch dich doch noch", schmollte sie lächelnd zu ihm hoch, als er meinte, gleich sterben zu müssen, weil er noch eine Ewigkeit auf Sex warten musste. Ja, okay, das Timing war möglicherweise wirklich dumm gewesen. Aber jetzt konnte er sich eben, genau wie sie, noch eine Weile auf alles freuen, was kommen mochte. Ausserdem hatte er dann noch ein paar Gründe mehr, jeden Tag an sie zu denken. Weil sie ihrerseits ohne Zweifel jeden Tag an ihn denken würde und es nur fair war, wenn sowas auf Gegenseitigkeit beruhte. Sie liess sich gerne noch ein paar Sekunden länger in das Lippenspiel verwickeln, genoss alle Zärtlichkeiten, die er ihr entgegenbrachte, als würden sie sie vor dem Verdursten retten. Es war verrückt, daran zu denken, dass sie sich erst heute Nachmittag - also vor wenigen Stunden - zum ersten Mal geküsst hatten und es jetzt schon sowas wie wundervolle Normalität erreicht hatte. Sie hatte sich jetzt schon an das betörende Gefühl seiner weichen Lippen auf ihren gewöhnt, wollte nicht, dass er je wieder von ihr abliess. Zumindest nicht ohne die Absicht, danach wieder zurück zu kommen... "Oh ich bin mir sicher, dass du mich nicht enttäuschen wirst...", flüsterte sie an seine Lippen, während ihre Mundwinkel schon wieder nach oben zogen, kaum bekam sie sein kleines Versprechen zu hören. Es war beinahe ein Bisschen grotesk, hier so offen über den Sex zu sprechen, den sie sich für einen undefinierten Zeitpunkt in der Zukunft versprachen. Als wäre das normal. Als wäre es nicht Aryana, die normalerweise allein bei der Erwähnung des Wortes in ihren rosa Kokon zurück schlüpfte. Aber Heute war bekanntlich eh alles anders, hier, wo ihre Körper so dicht beieinander lagen, ihre Finger wieder sanft über seinen Oberkörper strichen und sie ihn anblickte, wie wenn sie nie was anderes getan hätten. "Ich mag deine Augen...", murmelte sie lächelnd vor sich hin, als ihr Blick etwas zu lange in ebendiesen blauen Diamanten gelegen hatte. Sie mochte blaue Augen. Besonders dann, wenn sie so funkelten, wie die seinen es taten. Und wenn sie sie so anschauten, wie er es gerade tat. Mit einem Ausdruck, den sie ewig bei keinem mehr gesehen hatte.
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Ah, natürlich. Den Bikini einfach wegdenken. Meine Vorstellungskraft war zwar nicht gerade begrenzt und auch die Tatsache, dass ich gewisse bisher noch verdeckt gewesene Stellen jetzt schon angefasst hatte, gab mir vielleicht noch ein paar kleinere Details mit auf den Weg zur bildlichen Vorstellung, aber das Gleiche war das halt nicht. Ich hatte keine Zweifel daran, dass Aryana das auch sehr gut wusste. "Jaaa, na klar... das ist als würdest du mir nen Teller mit knusprigen Wedges hinstellen und sagen ich soll mir das Steak halt einfach dazu denken.", meinte ich und verdrehte ein klein wenig die Augen. War eben jetzt einfach so, dass eines der besten Dinge bei körperlicher Intimität zwangsweise fehlte und mit wegdenken war es in diesem Fall leider nicht getan. Allerdings war der Vergleich unglücklich gewählt, bekam ich deswegen jetzt zusätzlich auch noch Lust auf ein gutes, frisch vom Grill kommendes Steak. Entsprechend froh war ich darüber, dass die Brünette meine Aufmerksamkeit schon bald wieder sehr gekonnt zu einhundert Prozent auf sich zog. War ja schon süß, wie sie die Lippen ein wenig verzog und mir beichtete, dass sie mich ungern wegen dieser Lappalie verlieren würde. Die junge Frau brauchte dahingehen ja zum Glück nur wenig Bedenken haben. Vielleicht würde es mich ein wenig in den Wahnsinn treiben, aber umkommen würde ich wohl nicht. Sie hatte mich also mindestens für so lange weiterhin am Hals, bis sie mir etwas Anderes sagte und dass das passierte hielt ich im Allgemeinen für unwahrscheinlich. Erst recht nach dem, was eben passiert war... und mindestens in Form von ein paar Küssen immer wieder passieren würde, bis sie sich von den weißen Wänden hier verabschieden musste. "Keine Sorge... wie du selbst siehst bin ich sowas wie unzerstörbar. Vermutlich braucht es doch ein bisschen mehr als gedankliche Folter, um mich endgültig zu killen.", brüstete ich mich ironisch mit der Tatsache, dass es offensichtlich selbst mehr als eine Horde wahnsinniger Islamisten brauchte, um mich klein zu kriegen. Da würde ich also wahrscheinlich nicht wegen ein paar lästig anregenden Gedanken draufgehen, oder zumindest halt nur vorübergehend geistig vor mich hin sterben. Wir schienen uns in jedem Fall beide sehr sicher damit zu sein, dass wir auch die nächste Stufe körperlicher Zweisamkeit nicht bereuen würden. Dass es schlichtweg nichts anderes als gut werden konnte. Ich für meinen Teil hegte ja sowieso keinen Zweifel daran, dass Aryana danach erst recht nach mehr lechzen würde... von mir selbst mal ganz zu schweigen. "So gefällst du mir eindeutig noch besser.", stellte ich leise fest, strich dabei eine lose Strähne zurück hinter ihr Ohr. Es hatte einfach etwas für sich, dass die Brünette jetzt nach schier unendlich langer Zeit statt ihren Maria-Kommentaren endlich viel mehr das erwiderte, was ich eigentlich hören wollte. Auch, wenn das die Warterei vielleicht nicht leichter machte. Die nächste Bemerkung ließ mich gleich wieder ein kleines bisschen grinsen. Es könnte sogar sein, dass sie die absolut erste Frau war, die mir etwas in dieser Richtung sagte. Aber vielleicht lag das auch daran, dass ich Aryana eben nicht so ansah wie jeden anderen beliebigen Menschen. Zumindest nicht mehr, hatte sich das doch mit der Zeit ganz einfach gewandelt. Dass ich jetzt ganz weit davon entfernt war, sie mit meinen Blicken umbringen zu wollen, brauchte ich kaum zu erwähnen. "Ist schon ein bisschen faszinierend... du bist die erste und einzige Frau, die nicht von selbst zwei Kilometer Sicherheitsabstand einhält, nachdem sie mal einen von den ich-bring-dich-um-Blicken kassiert hat. Du musst eigentlich schon wahnsinnig oder lebensmüde sein, dass du dich auf mich einlässt.", murmelte ich fast ein wenig nachdenklich vor mich hin, musterte dabei weiterhin jegliche winzigen Details ihrer braunen Pupillen, die ich mir vorher nie so genau hatte ansehen können. Vielleicht war die Brünette auch einfach ein bisschen von beidem. Hier eine Prise Wahnsinn, da noch die nicht vorhandene Angst vor dem Tod in welcher Form auch immer und schon fand sie sich im Arm der eigentlichen Bestie wieder. War ja nicht so, als hätte ich sie in der Anfangsphase unserer inzwischen langen Bekanntschaft nicht wirklich oft förmlich mit meinem imaginären Todesblick durchlöchert. Als hätte ich Aryana nicht gedanklich manchmal am liebsten einfach erwürgt... es war schon heftig, wie weit ich mich davon entfernt hatte. Wir sehr ich ihre Nähe stattdessen gerade genoss und dass es mir schon jetzt davor graute, sie in nicht ferner Zukunft wieder gehen lassen zu müssen.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Aryana lachte bei dem Vergleich unwillkürlich auf, blickte ihn aber zwischen belustigt und leicht befremdet an. "Hast du mich gerade mit Wedges und Steak verglichen??", fragte sie, als hätte sie das nicht ganz richtig verstanden. Doch, das war selbstverständlich ein ganz wundervolles Beispiel, ihr wäre zweifellos nichts Besseres eingefallen. 10/10 für seine Vorstellungskraft haha. Da fand sie seine beruhigenden Worte, mit denen er ihr versicherte, dass sie ihn so bald nicht verlieren würde, doch schon ansprechender. Unzerstörbar war er also. Ja, gewissermassen wohl wirklich - seine Stunts, die er in den Hügeln hingelegt hatte, hätten die meisten anderen Menschen sicher umgebracht. Er war zwar nicht unverletzt aus der Sache hervorgegangen, aber doch wirkte er noch äusserst lebendig, nachdem er quasi in ein Wespennest von Feinden getaucht war. "Sowas wie unzerstörbar gefällt mir... Dann brauch ich mir immerhin nicht um einen weiteren Menschen in meinem Leben dauerhaft Sorgen zu machen", murmelte sie lächelnd, blinzelte ihn rundum zufrieden an. Ihre linke Hand war derweil ebenfalls nach oben gewandert, streichelte nun über die warme Haut seines Nacken und seines Hinterkopfes. Die Rechte lag noch immer auf seiner Brust, bewegte sich momentan aber nicht mehr, weil Aryana mit allem anderen doch beschäftigt genug war. Zum Beispiel mit dem Lauschen der Worte, die er ihr leise zukommen liess, kurz bevor seine Finger wieder über ihre Haut bis zu ihren Haaren strichen. Schon klar, dass er eine etwas offensivere Aryana gegenüber ihrer Maria-Version mehr zu schätzen wusste... Aber Maria war eben für die Zeiten ihrer, auf reiner, platonischen Freundschaft basierenden Beziehung, weitaus angebrachter gewesen. Nun, da sie diese Zeiten allem Anschein nach hinter sich gelassen hatten, konnten auch die Jesuseltern schlafen gehen. Ihre Augen hielten seinem Blick weiterhin stand, während sie sich das Kristallblau einprägte, als würde sie es heute zum Ersten und Letzten Mal zu sehen kriegen. Wieder formten ihre Gesichtszüge ein entspanntes, vielleicht sogar etwas versonnenes - oder verliebtes? - Lächeln. Ihre Finger waren über seine Haut nach vorne gestrichen, lagen nun auf seiner Wange, wo sie noch immer in winzigen Bewegungen jeden Zentimeter seiner weichen Haut befühlten. "Hm. Vielleicht liegt es daran, dass ich dich sehr gerne mit der gleichen Liebe im Blick angeschaut habe... Oder, dass ich eben ein Bisschen wahnsinnig und lebensmüde bin... Oder eher, dass ich - ab einem gewissen Zeitpunkt - genau das gesucht habe", hauchte sie ihm nachdenklich zu. Mitch war die einzige Option gewesen, die sie gesehen hatte, als es um Hilfe beim Mord an Warren gegangen war. Natürlich hätte sie es auch selber tun können. Aber sie war sich nicht sicher, ob das gut gegangen wäre. Als sie ihn in ihrer ganzen Wut gefragt hatte, war das natürlich auch etwas Kamikaze gewesen, da die Chancen, dass er sie unterstützen oder sie lieber verraten und für verrückt erklären würde, etwa 30/70 gegen sie gestanden hatten. Aber wie man sah, war sie damit durchgekommen. Er hatte ihr geholfen. Warren war endlich tot. Und sie hatte endlich hinter die ganzen Zoffereien mit Mitch gesehen. "Ausserdem bist du gleichzeitig auch seit Jahren der erste Mann, der sich nicht vom Sergeant Badge und meinem Resting Bitch Face einschüchtern lässt", fügte sie ein Bisschen sarkastisch an. Sie blickte nunmal meistens nicht mit einem Lachen, das die Sonne in den Schatten stellte, in die Welt hinaus. Nicht unbedingt grimmig, aber eben auch nicht zu hundert Prozent glücklich und unbelastet. Weil sie das schlicht nicht war, da brauchte sie keinem was vor zu machen. Sie machte sich zu viele Sorgen, hasste zu viele Teile ihres Lebens und ihrer eigenen Person. Aber vielleicht würde sich das ja irgendwann ändern... Vielleicht, wenn sie die Army endlich begraben konnte.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
"Irgendwie schon, ja.", stellte ich schief grinsend fest und im Nachhinein betrachtet war das jetzt kein perfekter Vergleich gewesen. Aber er taugte zum Verständnis. "Vielleicht vermiss' ich gutes Essen ein bisschen zu sehr.", hängte ich noch ein paar Worte hinten dran und zuckte so halb mit den Schultern, weil eine davon ja nach wie vor ziemlich bewegungsunfähig war. Die Mahlzeiten hier im Krankenhaus waren nur mäßig besser als der Fraß in der Army und so hatte ich doch ein bisschen Verlangen nach etwas eindeutig Besserem. Aber der Aufenthalt im Hospital war leider kein Wunschkonzert und deshalb würde ich wohl mit dem Mist leben müssen, der mir hier serviert wurde. Ob Irgendwer Pizza hierher liefern würde? "Du schuldest mir übrigens immer noch Sushi.", erinnerte ich die Brünette mit einem leichten Augenklimpern daran, weil sie es ganz offensichtlich inzwischen vergessen hatte. Ich war mir sehr sicher, dass Aryana der US Army sobald sie konnte den Rücken kehren würde und bis dahin würde ich sie weiterhin sporadisch daran erinnern. Damit sie auch ja wusste, dass ich das nie vergessen würde und sie nicht drum herum kam. War mir eigentlich auch relativ egal, ob dabei dann wirklich etwas Essbares heraus sprang. Allein ihr Versuch, sich an den Reisröllchen zu probieren, war sicher ziemlich witzig. Nein, um mich brauchte die junge Frau sich wohl wirklich keine Sorgen zu machen. Ich war bis jetzt in meinem überwiegenden Alleingang im Leben auch nicht umgekommen und hatte schon unzählige Gefechte hinter mir, da würde ich kaum hier im Bett krepieren. Viel mehr konnte ich nebenher eben auch immer wieder nach Faye sehen, weil Aryana das ja gerne wollte. Ich eher nicht mehr so gern, nachdem ich gründlicher darüber nachgedacht hatte, aber ihr zu Liebe würde ich mich dem annehmen. Ein paar Pluspunkte konnten ja nicht schaden. So für schlechte Zeiten, wenn ich mal wieder meine fünf Minuten hatte und der jungen Frau damit auf die Nerven ging. Die Brünette hatte wohl Recht damit, dass sie mich auch ziemlich oft sehr angepisst angesehen hatte. Ich erinnerte mich noch sehr gut an jene Gesichtsausdrücke, obwohl sie schon eine ganze Weile zurück lagen. In einer Zeit, in der sie meine Witze noch ernst genommen hatte und entsprechend empört gewesen war. "Na ja, halb so wild... ich mag deinen wahnsinnigen Dachschaden auf jeden Fall, weil er gut zu meinem passt.", stellte ich eher gemurmelt, aber ein klein wenig grinsend fest, während ich die leichten Berührungen auf meiner Haut genoss. Irgendwie war mir vorher nie aufgefallen, dass ich auch auf gute Dinge verzichtete, indem ich alle Frauen möglichst bald wieder von mir weg schob. War eigentlich deutlich schöner, zusammen mit Aryana einen Sprung in der Schüssel zu haben. Vielleicht waren wir beide ein bisschen - sehr - kaputt, aber das war nicht schlimm. Sehr offensichtlich störte sie sich nämlich genauso wenig an meinen Macken, wie ich mich an ihren. Zumindest nicht mehr. Dass mir die Brünette noch im Anschluss vermittelte, dass ich wohl der einzige Kerl war, der vor ihrem Amt und dem nicht gerade immer fröhlich vor sich hin strahlenden Gesicht nicht automatisch Halt machte, ließ mich für einen Moment lang stumm vor mich hin lächeln. Es fühlte sich schlichtweg gut an der Einzige zu sein. Sollte es vielleicht nicht, wenn man meiner scheinbar vorher vorhandenen Bindungsphobie Glauben schenkte, aber es war so. Ließ sich nicht abstreiten und nicht verdrängen. Außerdem wollte ich das gar nicht. Aryana sollte ruhig wissen, dass sie da, wo sie jetzt gerade lag, goldrichtig war. "Ich mag's wohl auch nicht, wenn's zu einfach wird.", spielte ich leise auf ihre Aussage an, die schon ein paar Stunden zurück lag und hielt noch für drei Sekunden den recht intensiven Blickkontakt in die dunklen, oft so unergründlichen Augen, bevor ich meine Lippen für einen weiteren eher kurzen, aber doch recht zärtlichen Kuss auf Aryanas' legte.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +