Der Rest meiner Familie war auch nicht wirklich komplizierter als meine direkten, ganz nahen Verwandten in diesem Haus, nein. Es gab natürlich ein oder zwei in unseren Reihen, die womöglich etwas speziell waren und ihre Ticks hatten, aber man lernte über die Jahre darüber hinwegzusehen und Jeden so zu akzeptieren, wie er nun einmal war. So war das in Familien für gewöhnlich - sollte es zumindest in meinen Augen. "Ja, sie sind schon alle ganz in Ordnung.", fügte ich meinen Gedanken noch ein paar simple Worte an, um der jungen Frau damit zu vermitteln, dass sie keinesfalls die schlimmsten Familiendramen am nächsten Tag zu erwarten hatte. Ich hörte Faye gespannt zu, während sie mir Stück für Stück ein paar Kleinigkeiten über den noch verbliebenen Teil ihrer schmalen Verwandtschaft erzählte, die ich bisher noch nicht kannte. Im Grunde war ich sowieso davon ausgegangen, dass sie schon noch irgendwo Überbleibsel des eigenen Stammbaums hatte und sie nicht ganz ohne Familienangehörige dastand. Aber wer genau noch zu ihrem familiären Umfeld gehörte war mir bis dato fremd. Ich mied es der zierlichen Brünetten Fragen in dieser Richtung zu stellen, weil ich mir ganz einfach dachte, dass es ihr in jedem Fall den einen oder anderen Stich versetzen konnte. Tat es auch jetzt, schien sie sich nicht ganz wohl bei Alledem zu fühlen, aber etwas Anderes hatte ich auch nicht erwartet. Es war die bessere Variante darauf zu warten, bis Faye von sich aus Informationen in dieser Richtung auspackte, obwohl sie mir bei expliziter Nachfrage sicher dennoch Antworten geben würde, wenn der Zeitpunkt nicht komplett ungünstig war. Glücklicherweise war ich in jedem Fall aber mit ausreichend Taktgefühl gesegnet, um entsprechende Situationen zu vermeiden. "Wenn du möchtest, können wir deinen Onkel ja mal fragen und je nachdem vielleicht besuchen... oder von mir aus auch jeden anderen deiner Verwandten. Ganz wie du magst, ich richte mich gerne nach dir.", gab ich Faye schließlich zur Antwort, als sie vorerst mit ihrer Auflistung, Erzählung am Ende angelangt zu sein schien. Meine Hand war indessen an ihrem schmalen Nacken angelangt und malte unbewusst ein, zwei Kringel auf ihre Haut. Ich sah zu ihr runter, hielt sie bewusst im Blick. Sollte da Grund zu größerer Unruhe zu finden sein, würde ich sie schließlich sofort legen müssen.
Das konnte womöglich daran liegen, dass ich hier auch gar kein Soldat war. Ich war hier, um meinen Urlaub in vollen Zügen zu genießen und wenn das mehr oder weniger einen kleinen Rollenwechsel mit sich zog, erfreute das mein gerne mal schadenfrohes Herz natürlich sehr. Es sei denn natürlich, ich musste wieder irgendwo landen. Es gab nur wenige Frauen, die an Männern in Uniformen nicht irgendwie Gefallen fanden. Woran das lag konnte ich nicht sagen, wusste ich nicht, aber in dieser Hinsicht war ich dann doch ganz gerne der tapfere Soldat, der für sein Vaterland kämpfte, obwohl es eigentlich ein von ihm nur allzu verhasstes, verachtetes Land war. Mindestens was die Kriegsführung und die ganzen Ratten in den oberen Rängen anbelangte, die sich ihre Posten erkauft oder mit Vitamin B erreicht hatten. Diesen Gedanken wollte ich jedoch gar nicht mehr weiter ausführen, weil ich eben nicht in den Ferien war, um mir über die Arbeit den Kopf zu zerbrechen. Hatte ich in zwei Wochen wieder mehr als genug Zeit für. "Es geht mir an meinem jetzigen Standpunkt ganz gepflegt am Arsch vorbei, was du mir in der Parallelwelt im Army-Camp für Strafen aufbrummen könntest... weil ich denen hier ganz einfach nicht nachkommen werde, Süße. Du müsstest mir schon eine unendlich verlockende Belohnung dafür auftischen, damit ich in Australien für dich Reih und Glied stehe.", sagte ich entschieden mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen, vertrat damit weiterhin den gleichen Standpunkt und verschränkte gekonnt die Arme vor der Brust. Mein Blick lag nach wie vor in ihren braunen Augen, die sich oberhalb meiner eigenen Augenhöhe befanden, wovon ich mich aber keinesfalls irritieren ließ. Für einen Moment lang hatte ich die Augenbraue hochgezogen, ließ sie inzwischen wieder sinken. Ich wagte stark zu bezweifeln, dass Aryana mir Irgendetwas bieten konnte, das meine Meinung änderte. Aber vielleicht war sie in der Lösungsfindung ja kreativer als ich zu diesem Zeitpunkt und kam mit vollkommen unvorhersehbaren neuen Optionen.
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Das klang gut. Dann würde sie sicher auch den morgigen Tag sehr gut überstehen. Es war nicht so, dass sie in dieser kurzen Zeit unbedingt seine ganze Verwandtschaft kennenlernen musste, ihr hätte seine Familie schon gereicht. Aber wenn das Grillfest ein Wunsch seiner Eltern war, dann hatte Faye auch nichts dagegen und würde zweifellos mit ihrer Anwesenheit glänzen, solange sie erwünscht war. Seinen Vorschlag, im Gegenzug auch ihren Onkel zu besuchen, nickte sie schwach - so gut das im Liegen eben ging - ab. "Ja, das hatte ich auch vor... Und meine Grosseltern können wir vielleicht ebenfalls besuchen...", pflichtete sie dann auch noch wörtlich bei. Auch wenn ihr selbst vor diesen Besuchen ein Bisschen graute. Beziehungsweise einfach vor bestimmten Fragen, die sie kannte. Die gerade jetzt, nachdem sie im Krieg gewesen war, sicher wieder aufkeimen würden. Nachdem sie Aryana gesehen hatte. Wie geht es deiner Schwester? Wann kommt sie nach Hause? Dabei wusste sie das selber nicht... Natürlich, für sich akzeptierte sie keine andere Antwort als in einem Jahr. Mit mir und Victor. Aber das konnte sie ihren Verwandten schlecht auftischen, ohne es wirklich sicher zu wissen... Aber gut. Sie würde darauf wohl wie üblich mit einem Es geht ihr gut, gefolgt von einem abschliessenden Schulterzucken antworten müssen. Faye genoss noch einige Minuten seine Nähe, die Berührungen seiner Hand und das regelmässige Heben und Senken seines Brustkorbes. Dann setzte sie sich, nachdem sie einen Kuss auf seine Brust gepflanzt hatte, wieder auf, um sich erneut den Kleidern zu widmen. Dauerte dann auch nicht sehr lange, bis sie jegliche Sachen von den störenden Etiketten befreit und ordentlich auf ein paar Häufen verteilt hatte, die sie nun wiederum zusammennahm und zu den Klamotten rüber legte, die sie von Hazel ausgeliehen hatte. Dann ging sie zurück zu Victor, reichte ihm eine Hand, um ihm lächelnd beim Aufstehen zu helfen. Oder zumindest war das der Gedanke dahinter. Wirklich helfen tat sie ihm dabei aber wohl kaum. [Wollen wir hier dann zum nächsten Abend oder so springen..? Ich weiss nicht mehr was schreiben... Falls dus nicht gemerkt hast.. x'D SORRY.]
Uhm... Was? Das war aber so nicht geplant. "Aber ich brauche diese Regeln", erklärte sie an den Tisch gelehnt und mit einem schiefem Grinsen, das dabei immer verschmitzter wurde. "Sonst hört mir keiner mehr zu", fügte sie dann trocken den Grund ihres breiten Grinsens an. Ja, ohne Regeln, die die Hierarchie in der Army besiegelten, würden ihr wohl sehr viele der Männer dort nicht Folge leisten. Mal wieder hauptsächlich einfach, weil sie eine Frau war. Aber gut. Gerade kümmerten sie die vielen Männer auf der Arbeit auch überhaupt nicht. Ihr einziges Problem sass nämlich vor ihr auf dem Stuhl und wollte nicht aufstehen. Mit der unendlich verlockenden Belohnung hatte er ihre Aufmerksamkeit jedenfalls wieder ganz für sich und Aryana musterte ihn kritisch mit einer hochgezogenen Augenbraue. "Was stellst du dir denn bitte unter einer unendlich verlockenden Belohnung vor, Mitch...?", wollte sie wissen, weil sie in dem Moment eindeutig nicht kreativ genug war, um sich irgendwas zusammen zu bröseln. War jetzt nicht so, als ob sie wirklich etwas dafür machen würde, dass der junge Mann sich wieder erhob. Immerhin stand sie nun ihrerseits direkt vor ihm und hatte besten Einblick auf seine Tattoos. Aber es interessierte sie trotzdem, was er dafür wollte. Falls er sich denn überhaupt etwas gedacht hatte beim Sprechen - was ebenfalls zu bezweifeln war. Ihre Augen wanderten wieder tiefer, wobei ihr tatsächlich erst jetzt auffiel, dass er gerade die Arme vor der Brust verschränkt hatte, ihr damit gekonnt die Aussicht blockierte. Damit lag ihr Blick auch schon wieder in seinem Gesicht, welches sie mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete. "Heyy. Unfair. Ich bin doch schon extra aufgestanden", teilte sie ihm unzufrieden eine gelbe Karte aus, winkte mit ihren Fingern, um ihm zu bedeuten, dass er ihretwegen seine Arme wieder entfernen durfte.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ach, ich brauchte auch ganz viel, wenn der Tag lang war. Im Regelfall bekam ich Jenes aber nicht ohne gewissen Aufwand zu betreiben und in genau dieser Situation befand sich auch Aryana hier gerade. Sie bekam hier rein gar Nichts von mir, wenn sie nicht im Voraus eine brauchbare Gegenleistung erbrachte. Offenbar schien sie sich darüber nicht wirklich effektiv Gedanken zu machen und war damit vollkommen mit mir auf einer Wellenlänge. Zumal ich es vermutlich auch in keinem Fall vorgezogen hätte ihr einen entscheidenden Hinweis zu liefern, statt die junge Frau selbst eine halbe Ewigkeit darüber nachdenken zu lassen. "Ich hör' dir schon zu... ich befolg' deine Wünsche wohl nur nicht, wenn es darum geht mich deinem Willen zu unterwerfen.", summte ich weiter frohlockend vor mich hin und genoss es sichtlich, sie in dieser Pattsituation feststecken zu sehen. Es war eine absolut willkommene Abwechslung, die mir augenscheinlich die Laune zu versüßen wusste. "Keine Ahnung, denk' dir was aus. Ist ja dein Problem, nicht meins.", stellte ich mit einem leichten Schulterzucken fest, dass sie wohl oder übel selbst kreativ werden musste, wenn sie mich von diesem Stuhl runter bewegen wollte. Dass die Brünette im Folgenden so gar nicht davon begeistert war, dass ich ihr mit den Armen die ach so schöne Aussicht verdarb ließ mich kurz auflachen. Machte es Aryana hier wirklich so viel Spaß, meine Tattoos förmlich anzustarren, dass sie sich bei einer Behinderung dessen beschwerte? "Ich will mal nicht so sein... aber nur ausnahmsweise, gewöhn' dich nicht dran.", sagte ich etwas übertrieben betont und richtete mich dann im Sitzen wieder auf, nahm dabei auch den Fuß vom Polster, das inzwischen hinter der jungen Frau lag. Mit einem strahlenden Grinsen fing ich an die Muskeln meines Oberkörpers gekonnt in Szene zu setzen. So ziemlich jeder Kerl mit trainiertem Körper probierte früher oder später die eine oder andere Pose vor dem Spiegel aus, um seinen Körper im Ernstfall perfekt zur Geltung bringen und sich an dem Anblick erfreuen zu können. Also tat ich jetzt genau das - streckte mich leicht nach oben und spannte mit den rein rhetorischen Worten "So besser?", sowohl die Muskeln in den Armen, als auch im restlichen Oberkörper an. Direkt nach dem Training kamen die Muskeln natürlich am besten zur Geltung, aber mein jetziger körperlicher Zustand reichte auch vollkommen aus, um ein gutes Bild abzugeben. Ich provozierte eben schlicht gerne. Jeden und immer und überall.
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Fand sie ja dezent schade, dass er ihre Wünsche nicht erfüllen wollte. Auch wenn sie gerade auf dem besten Weg dazu war, zu vergessen, was sie sich überhaupt gewünscht hatte. Wie sie eben schon festgestellt hatte, war das Aufstehen mittlerweile eher überflüssig, da sie ihm diesbezüglich gut entgegengekommen war. Ausserdem hatte sie einen ziemlich guten Blick auf eines der Prominentesten seiner Tattoos, wenn er hier im Folgenden sowieso flexen wollte. Sofort wuchs das strahlende Grinsen auf ihrem Gesicht, als er sich so in Pose warf, sie weiterhin komplett ohne Scheu seine Muskeln - Tattoos - begutachten konnte. "Ich muss ja ganz ehrlich zugeben... Ich hab keine Ahnung, was das bedeutet...", murmelte sie ihre ungefragte Erkenntnis vor sich hin. "Ist das eine Frau..? Ein Gott? Und warum streckt es die Zunge raus?", fragte Aryana direkt drauf los, wobei sie vielleicht auch gleich den linken Zeigefinger ausstreckte, um damit kichernd in die Zunge - Mitchs angespannte Bauchmuskulatur - zu pieken. Das war der Vorteil davon, wenn sie direkt vor ihm stand. Theoretisch brauchte sie nur die Hand auszustrecken, um den Oberkörper, den er ihr hier so wundervoll präsentierte, auch unter ihrer Haut zu spüren. Es juckte sie ja in den Fingerspitzen, genau das zu tun. Aber wow. Was für eine dämliche Idee, Aryana. Aber was sass er auch einfach hier vor ihr... halbnackt... zeigte ihr seine Tattoos... während sie betrunken war... und erwartete, dass sie ihm nicht per Zufall direkt in den Schoss fiel. "Du lebst gefährlich, Baby... Manchmal spiele ich gerne mit dem Feuer und in diesem Fall wärst das Feuer vielleicht dummerweise du... Weil du heiss bist...", murmelte die Brünette vor sich hin, hatte dabei aber den Rücken wieder durchgestreckt und sich an den Tisch gelehnt, während sie ihm zur Abwechslung sogar in die Augen schaute, diese neugierig musterte. Ja, wahrscheinlich würde sie die Hälfte ihrer Worte nicht aussprechen, wenn sie nicht ihre drei Drinks gehabt hätte. Aber was will man machen, sie hatte den Alkohol jetzt halt mal intus. Und redete dumme Sachen, die sie morgen hoffentlich wieder vergessen hatten, alle beide.
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Ich erwartete auch gar nicht, dass die Brünette Irgendetwas mit meinen Tattoos anfangen konnte. Sie war bei Weitem nicht die Einzige, die mit dem blickfangendem Gesicht auf meinem Oberkörper so gar Nichts anfangen konnte. Sie lag jedoch mit ihren Vermutungen, beziehungsweise Ansätzen gar nicht weit daneben. Bevor ich ihr hinsichtlich des Tattoos jedoch eine Antwort gab, sah ich auf den Finger runter, der erst in meine angespannten Muskeln piekte und dann gleich im Anschluss aber wieder den Rückzug antrat. War weiterhin durchaus interessant zu sehen, wozu der Alkohol die junge Frau so zu trieben vermochte. Ich war froh darüber, dass ich den Bauch in jenem Moment angespannt hatte, weil ein Pieken in jener Region anderweitig unangenehm hätte sein können. So war es das nicht, kitzelte vielleicht lediglich für den Bruchteil einer Sekunde. "Tatsächlich ist das eine Göttin, ja... Kali, um genau zu sein. Aber nein, ich glaube auch nicht an den Hinduismus. Sie ist mir nur mit ihrer Position sehr sympathisch.", erklärte ich Aryana dann kurzum, was es mit dem Gesicht auf sich hatte. Die Göttin stand im Hinduismus gleichermaßen für Tod und Zerstörung, als auch für Erneuerung. Tatsächlich hörte ich erst mit dem Anspannen und Präsentieren der Muskeln auf, als die junge Frau erneut den Mund aufmachte und mir damit ein helles Lachen entlockte. Klar, ich lebte hier gefährlich. War ja nicht so, als wäre ich von uns beiden der eindeutig weniger betrunkene. Das schnelle Bier vorhin hatte zwar nochmal für eine Auffrischung meines Pegels gesorgt, ihn aber nicht maßgeblich in die Höhe schnellen lassen. Ich war maximal noch leicht angetrunken, mehr nicht. "Es ist zwar gut zu wissen, dass du mir nicht abgeneigt bist, Schatz... aber ich glaube kaum, dass ich betrunken genug bin, um mich von dir verarschen zu lassen. Ich heiß' ja nicht Fynn... Außerdem ist es eher das Feuer, das dazu tendiert Andere zu verbrennen, hm?", antwortete ich ihr schließlich mit doch ziemlich herausforderndem Tonfall und einem vielsagenden Augenbrauenzucken, scheute den Blickkontakt genauso wenig wie sonst auch. Vermutlich hätte Aryana dahingehend leichteres Spiel, wenn ich nicht eine ganze Menge meiner sexuellen Energie im Hotel zurückgelassen hätte oder ich eben doch mehr getrunken hätte. Aber so? Nein, weniger.
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Wow, sie besass also tatsächlich eine besondere Art von Intelligenz, die sie die Göttin hatte erkennen lassen, noch bevor Mitch sie ihr vorgestellt hatte. Kali. Damit konnte sie aber leider dann schon wieder nichts anfangen. "Was ist denn ihre Position?", schob Aryana also ohne zu zögern die nächste Frage nach. Er hätte es ihr auch einfach direkt erklären können. Denn es war durchaus naheliegend, dass die Brünette, die mit Religion weniger als gar nichts anfangen konnte, nicht wusste, was Kali im Hinduismus so anrichtete. Aber gut. Sie redete momentan ja gerne. Und er lachte sie wieder aus. Und das wiederum entlockte ihr selber einfach nur ein frisches, breites Grinsen, wobei dieses kurz von einem nachdenklichen Schatten überzogen wurde, als er Fynn erwähnte. Schlicht deswegen, weil Aryana schon jetzt den Namen des Australiers vergessen zu haben schien. Aber sie war immer furchtbar schlecht mit Namen, weshalb sie das ausnahmsweise nicht nur auf den Alkohol schieben musste. "Liebling - ich verarsche niemanden", stellte sie dann erstmal klar, wobei ihr rechter Mundwinkel wieder stetig weiter hoch wanderte. "Und ich verbrenne mir auch nie die Finger", schob sie nach, den Kopf leicht schief gelegt, sodass man praktisch die Zahnräder in ihrem Gehirn drehen hören konnte, während sie sich den nächsten semi-perfekten Schachzug zurechtlegte. Aryana stiess sich wieder vom Tisch ab, um sich diesmal um ihn herum zu bewegen, direkt hinter dem jungen Mann wieder zu stehen zu kommen. Ihr Blick lag nun ebenfalls musternd auf seinem Rücken, wobei sie die Berührungsängste hier von Anfang an abgelegt hatte, ihre Fingerspitzen also sachte über seine Haut glitten. "Wie lange bist du eigentlich unter der Nadel gelegen? Für all das...", fragte sie dabei interessiert wie eh und je, ohne die Finger wieder von ihm zu nehmen.
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Offenbar reichte Aryana diese Information noch gar nicht. Eigentlich war ich ziemlich stark davon ausgegangen, dass ich auf Alkohol ziemlich kurzsichtiges Gehirn darüber gar nicht erst weiter nachdenken würde, was es mit jener Göttin auf sich haben könnte, aber sie belehrte mich eines Besseren. Sie wollte Details, also bekam sie die auch. "Kurz gesagt ist sie Tod und Wiederaufbau in einer Person.", erklärte ich der jungen Frau also mit ein paar knappen Worten, was für eine Bedeutung die gute, nicht menschliche Frau hatte. Ihre nächsten Worte hingegen ließen mich die Augen verdrehen. Frauen... Waren sich dem Ausmaß ihrer Taten irgendwie nie vollends bewusst und wenn doch, dann stritten sie es ganz gerne ab. Das schien mir hier nicht wirklich viel anders zu sein. "Oh und wie du das tust.", sagte ich kopfschüttelnd, wobei das Grinsen in meinem Gesicht noch immer Einzug hielt. Klar, sie hatte dem Typen vorher wahrscheinlich schon deutlich gesagt, dass sie nicht mit ihm schlafen würde. Aber im Anschluss wie eine läufige Hündin auf seinem Schoß zu sitzen und sich halb von ihm verschlingen zu lassen passte so absolut gar nicht zu ihrer vorherigen Aussage. Ergo sie machte entgegen ihres Vetos fleißig ganz andere Hoffnung. Das reichte vollkommen aus, um zum Verarschen zu zählen. Nicht wörtlich, aber dermaßen viel körperlicher Input war einfach eine absolute Arschkarte ihm gegenüber. Erst recht dann, wenn er genauso betrunken war und die Auffassungsgabe entsprechend eingeschränkt. "Es ist wirklich interessant, wie sicher du dir damit bist...", stellte ich auf ihre nächste Aussage hin fest. Vielleicht hatte sie sich bisher noch nie verbrannt, das konnte schon sein. Ich hatte in der Bar ja deutlich genug sehen können, wie gut Aryana selbst derartige Spiele spielen konnte. Aber irgendwann kam wohl immer der oder die Eine, der es schaffte den Spieß für ein einziges Mal umzudrehen. War uns beiden offenbar aber so noch nicht passiert, wir vermochten auf dem selben Level zu spielen. Mein Blick folgte der Brünetten, als sie um mich herum ging. So weit, wie es mir mein Blickfeld eben ermöglichte. Auf Verspannungen im Nacken hatte ich jedoch weniger Lust, weshalb ich den Kopf wieder nach vorne drehte, als sie hinter mir erneut zum Stehen kam. Über die nächste Frage, die mir zu Ohren kam, musste ich jedoch erst einen Moment nachdenken. Zum einen, weil mich ihre Finger ein kleines bisschen vom Denken ablenkten und zum anderen, weil ich die etlichen Sitzungen in verschiedenen Tattoostudios grob überschlagen musste. "Das ist eine echt gute Frage... grob geschätzt würde ich sagen Irgendwas um die 120 Stunden, plus minus ein bisschen.", antwortete ich letztendlich nach einigen Sekunden und zuckte dabei leicht mit den Schultern.
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Tod und Wiederaufbau? Irgendwie passte das tatsächlich zu Mitch und seinem Leben - oder dem Teil davon, den sie eben kannte. Denn ja, sie waren zwar Freunde, aber da war trotzdem eine ganze Menge Geschichten, die sie nicht teilten. Beruhte auf Gegenseitigkeit, weil sie beide, besonders was die Vergangenheit anbelangte, nicht gerne zu viele Details bekannt gaben. Aryana für ihren Teil war dazu schlicht zu verschlossen und lebte schon zu lange allein, ohne jemanden zu den Problemen, Verletzungen und dunklen Momenten ihrer Vergangenheit vordringen zu lassen. Und sie nahm schwer an, dass es Mitch genauso ging. Aber das war okay. Sie musste auch überhaupt nicht mehr wissen, solange er nicht mehr von ihr forderte. Also bezog sie Kali einfach auf den Teil seiner Persönlichkeit, den sie kannte. Und das reichte ihr dann auch zu dem Thema. "Interessant...", kommentierte sie seine Worte also nur noch, wobei sie das tatsächlich ernst meinte. Vielleicht würde sie sich irgendwann, in einem nüchternen Zustand, nochmal nach dem Thema erkunden. Aber jetzt gerade konnte sie sich wirklich nicht auf so viele Sachen aufs Mal konzentrieren. Dass er mit ihrer Aussage nicht ganz einverstanden war, hatte sie beinahe erwartet. Aber deswegen würde sie ihre Meinung kaum ändern, denn ihrer Ansicht nach hatte sie nicht unfair gespielt. Sie hatte ja wie erwähnt schon direkt angedroht, dass sie mit Fynn nicht ins Bett steigen würde. Was wollte er denn noch? Hätte sie ihn etwa nicht küssen dürfen? Pff. Vielleicht brauchte sie halt auch ein Bisschen Liebe, zwischendurch, so alle paar Jahre, für ein paar Minuten. Aber nicht zu viel. Weil sie sich nie zu tief reinsteigern wollte. Sich nie zu sehr auf einen anderen Menschen einliess. Sich nie von jemandem abhängig machen würde. Was wiederum die Sache mit dem Finger verbrennen erklärte, die ihr ja eben nie passierte. Es war eine sehr effektive Masche, Enttäuschungen vorzubeugen. Verletzungen zu vermeiden. Träume, die nur platzen würden, gar nicht erst entstehen zu lassen. Und weil sie diese Masche so perfekt verinnerlicht hatte, konnte Aryana bedenkenlos an ihrer Aussage festhalten. Nein, sie kannte ihre Grenzen selbst betrunken gut genug, um nicht auf die Fresse zu fliegen. Ihre Frage bedurfte wieder einem Bisschen Denken seinerseits, was ihr aber erneut kaum auffiel, da die Tinte sie viel zu sehr ablenkte. Als seine Antwort dann aber kam, pfiff die Brünette leise durch die Zähne. "Das ist eine ganze Weile... Ich hoffe für dich, die Stühle und Liegen waren bequem", grinste sie vor sich hin, während ihre Finger sachte, fast vorsichtig über die komplett schwarzen Flächen - Augenhöhlen - des Schädels auf seinem Rücken strichen. Als möchte sie prüfen, ob sich Schwarz anders anfühlte als der Rest. Und als sie dies andächtig für sich getestet hatte, wanderten die neugierigen Hände langsam von seinem Rücken zu seiner linken Schulter und seinem Oberarm. Sie nahm zwei kleine Schritte in diese Richtung, um sich auch die Tattoos hier anzuschauen. Den Rücken hatte sie immerhin schon öfters gesehen, wenn zwar vielleicht nie so genau. Aber seine Arme und seine Beine waren ebenfalls übersät von Tattoos. Von so vielen Gesichtern, Menschen, Zeichnungen. Wahrscheinlich würde sie Stunden brauchen, wenn sie wirklich alles anschauen wollte. Aber sie bezweifelte, dass er sie so lange einfach gewähren liess, ohne irgendwann genug von ihrer Inspektion zu haben. "Hast du dir einfach alles stechen lassen, was dir gefällt..? Oder hat das mehr... System, als ich erkennen kann?", wollte Aryana wissen, wobei das keineswegs verachtend oder kritisch klang, sondern weiterhin ganz einfach interessiert. Sie hatte immerhin kein einziges Tattoo. Und auch noch nicht oft in ihrem Leben ein solches von Nahem angeschaut. Oder eben berührt - sie kam nämlich gar nicht auf die Idee, ihre Hände wieder von seiner Haut zu nehmen.
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Die junge Frau schien sich gar nicht mehr so recht an der ganzen Tinte satt sehen zu können. Nahm auch ihre Finger dabei nicht mehr zu sich zurück, womit ich an sich kein Problem hatte. Berührungsängste waren meinerseits keine vorhanden, sollte sie mich also ruhig weiter antatschen. Womöglich würde es mir irgendwann auf den Zeiger gehen, wenn sie gar nicht mehr vor hatte, damit aufzuhören. Aber an diesem Punkt war sie noch nicht angelangt und so ließ ich Aryana immernoch gewähren, mit ihren schmalen Fingern weiter über meine Haut fahren. Wäre vermutlich eine andere Angelegenheit gewesen, wäre ich nicht so durchweg entspannt, beziehungsweise ausgelastet. In jenem Fall wäre es sicher besser, sie nicht zu lange auf meiner Haut herumtippen zu lassen. "Ich fürchte nach ein paar Stunden wird jede Liege unbequem, wenn dir parallel Jemand die Haut mit Nadeln durchlöchert.", stellte ich ironisch eine Tatsache in den Raum, an der es Nichts zu rütteln gab. Ich zählte nicht gerade zum schmerzempfindlichen Teil der Weltbevölkerung, aber auch ich hatte meine Grenzen. Irgendwann schlug der Schmerz auf den Kreislauf und dann war es besser den Rest auf die nächste Sitzung zu verschieben. Andernfalls war es sehr wahrscheinlich, dass man sich ein bis zwei Tage mit einem richtigen Krankheitsgefühl herumschleppte. War eben doch nicht ohne, die ganze Tinte. "Tatsächlich ist der Großteil ziemlich spontan gestochen worden. Also nein, kein aufwendiges System, sondern frei nach Laune... die dekorativen Muster sind auch teilweise nur da um die Tattoos zu verbinden, damit's nicht wild zusammen gewürfelt aussieht.", erklärte ich weiter, wobei meine Augen noch auf Aryanas Fingern an meinem Arm lagen, bevor ich mit meinem Blick wieder nach ihren Augen suchte. Das Grinsen auf meinen Lippen war noch immer nicht erloschen. Vermutlich hauptsächlich, weil ich schon jetzt den Gedanken genoss der jungen Frau ihre betrunkene Version unter die Nase reiben zu können, wenn sie wieder nüchtern war. "Vorsicht, Schatz... gewöhn' dich noch nicht zu sehr an meine Haut. Noch ist der Ring nicht am Finger, hm?", musste ich die Brünette mit einem süffisanten Gesichtsausdruck einfach wieder ein bisschen necken, konnte gar nicht anders. Noch am Tag hatte sie sich fast davor gesträubt mir auch nur den Rücken mit ein bisschen Sonnencreme einzureiben und jetzt spazierte sie frohlockend in aller Gemütlichkeit um mich herum, um bloß überall - naja, nicht ganz überall natürlich - mal ihre Finger streifen zu lassen und sich Alles ganz genau anzusehen. Herrlich.
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Seine Worte liessen mal wieder ein Grinsen auf ihrem Gesicht Einzug halten, während sie mit den Schultern zuckte. "Gut möglich, ja", erwiderte sie ihr Einverständnis mit seiner Aussage. Sie hatte keine Ahnung, wie es sich anfühlte, tätowiert zu werden - ging aber mal schwer davon aus, dass es sowieso weh tat und die Art der Liege unterm Arsch irgendwann gar keine Rolle mehr spielte. Beziehungsweise eher sekundär war - ganz egal vielleicht doch nicht. Aryana lauschte seinen Erklärungen zu den Tattoos, während sie noch immer dabei war, eingehend seinen Arm zu betrachten, zu dem sie sich leicht runtergebeugt hatte. Kein System... Dafür sah es doch sehr koordiniert aus. Machte das mit den Mustern eben durchaus Sinn. Sie blickte auf, als sie seine Stimme ein weiteres Mal vernahm und feststellte, dass er sie offenbar bereits angeschaut hatte. Ihr damit aber nur ein amüsiertes Augenverdrehen entlockte, während sie die Inspektion seines linken Arms abschloss. Dann richtete sie sich wieder auf, ging einen weiteren Schritt um ihn herum, um sich dann frischfröhlich kurzerhand auf seinen Schoss zu setzten. Stehen war so ermüdend. Und es war ja nichts dabei, sie für ihren Teil war ja noch immer genauso angezogen, wie als sie den Camper zuletzt verlassen hatten. Also lange Jeans und kurzes Top, das aber auch noch mehr oder weniger so sass und alles verdeckte, was es unbedingt sollte. Ausserdem ging sie einfach mal davon aus, dass es ihn nicht sonderlich störte, weil er heute ja schon bekommen hatte, was er so dringend gesucht hatte und sie zudem seine Maria war. Ach und weil er sie sonst sicher schnell wieder runterschubsen würde, wenns ihm nicht passte. "Hast du ganz richtig gesagt... Noch nicht. Und ich frage mich jeden Tag, ob die Zeit dazu jetzt nicht endlich reif wäre...?", säuselte die Brünette nun doch noch eine Erwiderung auf seine Worte vor sich hin, blinzelte sehr verliebt zu ihm hoch. Als würde sie gerade regelrecht darauf warten, dass er in den nächsten zehn Sekunden endlich den Ring auspackte und sie heiraten konnten. Ihre linke Hand hatte sich dabei natürlich schon wieder den nächsten Fleck seiner warmen Haut ausgesucht: Seine Brust, auf der sie nun mit den Fingern kleine Kreise malte. Gott sie war wirklich betrunken. Wurde ihr immer mal wieder klar, wenn ein kleiner, nicht wirklich greifbarer Gedanke durch ihren Kopf schoss und ihr ganz kurz aber klar vor Augen führte, was sie gerade tat. Nur, damit sie es im Anschluss wieder vergessen und sich erneut im Moment verlieren konnte.
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Meine Augen lagen weiterhin auf Aryana und würden sich wohl auch zeitnah nicht von ihr lösen. Schließlich gab es in diesem Wohnmobil sonst Nichts, das interessanter für mich wäre. Also beobachtete ich in aller Seligkeit wie sie das unter die Lupe nehmen meines Armes schließlich beendete und ein weiteres Mal zu einem kurzen Schritt ansetzte. Nur, um sich dann ganz einfach auf meinen Schoß zu setzen, was ich doch mit einem kurzen, leicht verwirrten Blinzeln quittierte, ohne sie dabei direkt anzusehen. Es war wirklich fragwürdig, wer von uns beiden hier gerade tatsächlich gefährlicher lebte. Die Brünette, weil sie sich hier ganz einfach Dinge herausnahm, die eigentlich absolut nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich lagen oder doch viel mehr ich, weil sie mich damit prompt auf sehr dumme Gedanken brachte. Ein Battle, bei dem wir uns vermutlich gerade auf den ersten Blick nicht wirklich viel gaben. Es waren Aryanas Worte, die sie mich wieder direkt ansehen und mich auf das vorherige Gespräch konzentrieren ließen. "Hmmm, gerade ganz ungünstig... wenn du dich schon freiwillig ohne Ring auf meinen Schoß setzt, muss ich das schließlich auskosten.", sagte ich, als würde ich die ungünstige Situation gerade bedauern. Immerhin müsste die junge Frau ja aufstehen, damit ich vor ihr auf die Knie gehen und ihr den Antrag machen könnte. Nein, absolut ungünstiger Zeitpunkt, den Moment hier konnte ich jetzt unmöglich zerstören, war ich doch so furchtbar liebesbedürftig. "Du kannst wirklich froh sein, dass ich mich vorhin schon ausgetobt hab', Madame... sonst würdest du längst auf dem Boden sitzen oder auf dem Bett liegen.", stellte ich im Anschluss daran noch klar, dass sie sich sowas weiß Gott nicht immer herausnehmen können würde und wippte zweimal mit den Beinen auf und ab, um das Ganze noch einmal zu unterstreichen. Dabei legte ich meine Hände nur deshalb locker an ihre Hüfte, weil sie das Gewippe etwas aus dem Gleichgewicht brachte. War angesichts ihres Pegels vermutlich auch kein großes Wunder, aber daran hatte ich vorher eben nicht gedacht. Es war okay, wenn Aryana auf meinen Beinen sitzen wollte, wenn sie es dabei und bei dem Gemale auf meiner Brust beließ. Aber ausgelastet hin oder her, ab einem gewissen Punkt zog ich dann doch die Grenze. Nur, weil ich vorhin eigentlich ausreichend Sex gehabt hatte, hieß das immerhin nicht, dass mein Testosteron deshalb eingeschlafen oder nicht mehr vorhanden war.
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Sie sah schon, dass sie ihn eventuell gerade ein Bisschen überrumpelt hatte, weil sie möglicherweise unter anderen Umständen nicht einfach so auf seinem Schoss Platz genommen hätte. Aber heute war halt anders und darum amüsierte sie sein Gesichtsausdruck nur noch weiter, liess sie unschuldig grinsen, als hätte sie keine Ahnung davon, was jetzt sein Problem war. Sie war doch seine Maria. Und er hatte schon wieder nur eine dumme Ausrede anstelle eines Ringes für sie bereit, wie er ihr gleich darauf bekannt gab. Das wiederum liess sie etwas eine Schnute ziehen, wobei ihre Augen noch immer belustigt funkelten. "Ich kann auch sehr schnell wieder aufstehen, Mitch, Hauptsache wir heiraten endlich", erklärte sie schlicht, wobei ihr Blick wieder abgeschweift war und stattdessen fasziniert an seinem Nippelpiercing hängen blieb. Sie widerstand für einmal dem Bedürfnis, dieses zu berühren, liess ihre Finger also weiterhin oberhalb davon ihre Kreise ziehen. Aber ihre Augen besahen es sich doch sehr genau. "Du hast echt Nerven... oder kein Schmerzempfinden... hat dich das nicht fast umgebracht..?", fragte sie minimal beeindruckt, weil allein der Gedanke daran, ein Metall durch ihre Brustwarzen zu stechen, ihr eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte. Musste doch weh tun des Todes. Was er im Folgenden noch klarstellte, hätte sie beinahe den Kopf heben lassen, wenn er nicht sogleich mit den Beinen gewippt und sie stattdessen nur erschrocken Luft eingezogen hätte, sich reflexartig an seine Schulter und seinen Arm klammerte. War jetzt aber seine Schuld, dass sie ihm noch näher gekommen war. Das war nämlich nicht ihr Plan gewesen. Nun tauchte aber wieder das Grinsen auf ihrem Gesicht auf, als sie zu ihm hoch blinzelte. "Ach... der Boden ist auch kein Problem für mich, wenn dir meine Nähe zu viel wird", erklärte sie gutmütig mit einem gewissen sarkastischen Unterton. Sie wussten beide, dass normalerweise nicht er derjenige war, der sich vor Körperkontakt so sehr scheute. Aber heute, beziehungsweise jetzt, in diesem Moment, war das für einmal ein Bisschen anders - wie unschwer zu erkennen.
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Natürlich, die künftige Heirat stand über absolut Allem und sollte doch am besten jetzt sofort durchgeführt werden. Einzig hinderlich war wohl nur noch die Tatsache, dass es nach wie vor keine Ringe gab und ein Antrag ohne vermutlich eher unzureichend wäre. "Warum so ungeduldig, hm? Hast du das Maria-Dasein plötzlich doch satt oder was? Nicht, als hätte ich was dagegen, aber...", schob ich lieber mit einem eindeutigen Augenbrauenzucken die nächste Anspielung hinterher, statt sie doch noch von meinem Schoß zu schubsen und auf die Knie zu gehen. Vielleicht sollte ich bei Gelegenheit wirklich spaßeshalber irgendwo einen Ring mitnehmen, nur um ihr Gesicht zu sehen, wenn ich tatsächlich mit Ring in den Händen auf die Knie ging - am besten noch irgendwo auf der Straße, wo die Leute uns anstarren würden. Es wäre selbstverständlich kein teurer Ring, sondern irgendein qualitativer Billig-Mist, würde ich für einen Witz in dieser Richtung doch sicher nicht mein hart erarbeitetes Geld aus dem Fenster werfen. Aber witzig wäre es, zumindest für mich. Dann kam die junge Frau auf das Piercing an meiner Brustwarze zu sprechen, an dem ihre Augen für mehrere Sekunden förmlich zu kleben schien. Deshalb wanderte mein Blick ebenfalls kurz nach unten, um das silberne Metall ins Auge zu fassen. "Naja, es ging schon. Ist sowieso zu der Zeit entstanden, als ich häufig drauf war... und ich bereu's. Sollte ich die Army noch lebend verlassen, kommen die irgendwann weg, denke ich.", stellte ich fest und zuckte leicht mit den breiten Schultern, bevor ich Aryana wieder direkt ansah. Die Piercings störten mich zwar nicht immens und ich hatte mich ohnehin daran gewöhnt, aber ich kam solange ich in der Army war schlicht nicht an andere Piercings. Ich müsste erst zwei, drei Mal zu dünneren Stäben wechseln, damit man die Einstichlöcher beim Rausnehmen fast nicht sah. So kam es für mich einfach nicht in Frage, würde das in meinen Augen sonst schlicht mein perfektes Äußeres trüben. Ich könnte höchstens, sollte ich zufällig während des Urlaubs an einem entsprechenden Geschäft vorbeikommen, doch jetzt schon damit anfangen. Aber Dringlichkeit hatte das wirklich nicht. "Nein, geht schon... solange du so handzahm bist halt' ich das noch gerade so aus, Liebling.", versicherte ich der Brünetten gespielt angestrengt mit scharfem Einatmen, dass ich mich noch ganz knapp im Zaum halten konnte, solange sie Nichts tat außer zu sitzen und immer wieder Teile meines Körpers förmlich anzustarren. Trotzdem machte ich mir schon Sekunden darauf einen Spaß daraus, sie erneut mit leichtem Wippen der Knie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Nicht, weil ich sie mir zwangsweise näher bringen wollte, sondern weil es witzig war, wie schnell die Brünette das Gleichgewicht verlor. Entsprechend breit grinste ich dann auch wieder vor mich her. Schadenfreude war einfach mein Ding.
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Öh, was? So hatte sie das jetzt eigentlich nicht gemeint, weshalb sich für einen Moment doch ein Bisschen Verwirrung auf ihrem Gesicht zeigte, sie beinahe irgendeine Rechtfertigung ausgepackt hätte. Stattdessen kehrte dann aber doch das Grinsen zurück. „Hmm... wer weiss, Liebling. Ich warte ja eigentlich nur auf dich. Von mir aus wären wir längst verheiratet..“, murmelte sie vor sich hin, in einem Ton, der doch Einiges an Interpretationsspielraum liess. Ob sie ihn nun heiraten wollte, weil sie ihn so sehr liebte, oder doch eher, weil sie einfach endlich vögeln wollte... blieb ihr Geheimnis. Er durfte sich gerne selber eine Antwort auf diese Frage bilden, das war ihr egal. Sein etwas ernüchterndes Statement zu den Nippelpiercings liess sie mit einem Schulterzucken stehen. Sie fand die Dinger nicht schlimm, auch wenn sie wie erwähnt nie auf den Gedanken kommen würde, sich und ihren Nippeln das Gleiche anzutun. Der Satz mit sollte ich die Army noch lebend verlassen hätte sie da schon eher beinahe Einspruch erheben lassen. Sie hatte schon den Mund geöffnet, um etwas dazu zu sagen, liess es dann aber doch bleiben und schloss die Lippen wieder, wie ein verwirrter Fisch. Sie konnte schlecht behaupten, dass er den Krieg sicher überlebte. Sie wussten immerhin beide, wie gefährlich sie Tag für Tag lebten.. wie leicht das Spiel vorbei und das Licht ausgeknipst sein konnte. Ausserdem hatte sie keine Ahnung, wann Mitchs Armykarriere ihr Ende finden würde. Oder ihre Eigene. Natürlich, da war Faye, die schon jetzt - schon immer - an ihrem Rockzipfel Richtung Vaterland zerrte. Aber ob das diesmal reichen würde, um sie nach Hause zu bringen, stand in den Sternen. Aryana mied es auch so oft wie möglich, auch nur im Entferntesten daran zu denken, sich mit dem Problem zu befassen, das eines der wenigen Dinge darstellte, mit denen sie echt nicht klar kam. So würde sie sicher auch jetzt keinen weiteren Gedanken ans Ende des Krieges verschwenden. Genau das fiel ihr auch sehr leicht, da ihre Sitzgelegenheit sie sehr bald wieder erfolgreich auf andere Gedanken brachte. Solange sie handzahm war, durfte sie also sitzen bleiben. Pfff. „Danke, das ist..“, wollte sie gerade zu einer ebenso ironischen Erwiderung ansetzen, als er schon wieder Erdbeben spielte, sie erschrocken Luft einzog und sich für einen Moment förmlich an seine Brust drückte, um nicht in die andere Richtung gen Boden zu segeln. „Miiitchhh bitte..! Ich werd seekrank“, erklärte sie theatralisch, hatte sich indess noch nicht gewagt, sich wieder von seiner sicheren Brust zu lösen. Sein Glück, dass ihr nicht wirklich schlecht war, weil sie dazu dann doch zu wenig besoffen war. Aber trotzdem. Könnte theoretisch passieren, wenn er weiter Titanic auf hoher See spielte.
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"Gut, wenn das so ist... mach dich schonmal drauf gefasst, im Eiltempo ein Kleid aussuchen zu gehen. Es kann quasi schon morgen so weit sein.", forderte ich Aryana süffisant grinsend dazu auf, sich mental schonmal langsam darauf einzustellen, dass sie dann innerhalb von wenigen Stunden Alles zusammen haben müsste, weil ich natürlich nach dem eigentlich Antrag kaum mehr einen ganzen Tag warten wollen würde. Es musste nach ihren eigenen Angaben ja ebenfalls Nichts als schnell gehen, da war Schnickschnack doch ganz sicher ohnehin sehr überflüssig. Tatsächlich verfestigte sich schon während dieser Gedanken weiter das Vorhaben, ihr den peinlichen Moment auf der Straße zu bescheren, sollte sich die Möglichkeit dazu ergeben. Sie durfte da dann auch ruhig ablehnen, immerhin ging es mir dabei ja so gar nicht um Ernsthaftigkeit. Sollte sie sogar, sonst hatte ich ein Problem, aus dem ich nur unschön wieder herauskommen konnte. Allerdings war allein der Gedanke an Letzteres absolut abwegig, ich brauchte mir dahingehend wirklich nur unwahrscheinlich Sorgen zu machen. Sollte der Eiszapfen tatsächlich kurz nach der Perplexität ein Ja auf die Frage erwidern, dann doch sicher ebenso wenig ernst gemeint wie meine eigenen Worte zuvor. Das Geschaukel meiner Beine hielt Aryana im Folgenden gekonnt davon ab, noch etwas Vollständiges auf meine vorherigen Worte zu erwidern und sie entlockte mir damit ein leichtes Lachen. Es war ja schon so ein kleines bisschen süß. Sonst, wenn sie ihre Truppen durch den Kugelhagel lotste und Granaten um sie herum einschlugen blieb sie äußerlich so hochgradig professionell vollkommen ruhig, aber wenn sie beschwipst auf meinem Schoß in Seenot kam, dann wirkte die Brünette kurzum wie eine ganz normale junge Frau, die niemals auch nur einen einzigen Fuß auf ein Schlachtfeld gesetzt hatte. So unbekümmert, ja fast schon verspielt. Die Situation führte mir unendlich deutlich vor Augen, wie sehr der Krieg nichts als pure Scheiße war. "Puh, schwierig... zieht wohl grade ein Sturm auf.", kommentierte ich die tragische Situation, in der Aryana sich hier befand und hielt dabei kurz inne, bevor ich sie erneut ein bisschen auf und ab schwanken ließ. Dabei hielt ich sie gar nicht mehr wirklich fest, weil sie sich sehr erfolgreich ganz allein an mich klammerte. "Vorsicht... vielleicht klopft das Seemonster auch noch an...", murmelte ich ihr bei einer ruhigeren Welle ans Ohr, kurz bevor ich sie in die Seite piekte. Nur, weil ich es halt konnte. Anschließend war nach einem weiteren kurzen, sehr unbeschwerten Lachen aber Schluss und der Sturm schien abgezogen zu sein. Damit ließ ich das arme seekranke Ding auf meinen Beinen wieder zur Ruhe kommen, hatte Aryana für heute doch ganz sicher genug Schifffahrt erlebt.
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Ach und jetzt war er es, dem gefühlt die Zeit davonrannte? Interessant. Aber für sie ja nur Recht. „Ich bin durchwegs bereit für den ewigen Bund der Ehe, Schatz. Das Kleid find ich schnell, bin ja jetzt geübte Shopping-Queen“, erklärte sie sich also stolz grinsend damit einverstanden, seinen Antrag baldmöglichst entgegen zu nehmen und mit einem strahlenden Ja ich will! zu beantworten. Natürlich. Denn wer an ihrer Stelle wollte diesen Josef schon nicht heiraten, nachdem der liebe Gott sie so offensichtlich füreinander geschaffen hatte? Im Anschluss hatte sie seiner Warnung folgend ja kaum Zeit, sich auf den Sturm vorzubereiten, da fing das Geschaukel auch schon wieder an. Sie lachte erneut ein Bisschen verzweifelt in sich hinein, während sie die Augen zudrückte und sich nur umso enger an seine Brust klammerte. Das war eigentlich nicht ihr Plan gewesen, als sie sich auf seinen Schoss gesetzt hatte. Aber hatte sie denn überhaupt einen Plan gehabt..? Nein. Tendenziell nicht. Schon länger nicht mehr. Seit sie sich in die Bar gesetzt hatte, handelte sie ja scheinbar nur noch aus dem Affekt. Wie aufregend... sonst war sie ja eher minimal strukturierter unterwegs. Auch bei seiner nächsten Ankündigung liess er der hilflos vor sich hin kichernden Brünetten keine Sekunde Zeit, sich auf das Seemonster vorzubereiten. Stattdessen piekte er sie wieder in die Seite, sie zuckte zusammen und riss die Augen auf, was ihren Schwindel gleich mindestens verdreifachte. Erst war es schlimmer geworden, weil sie die Augen geschlossen hatte und jetzt, weil sie sie so abrupt wieder geöffnet hatte. „Miiitchhhh keine Seemonster, erbarm dich doch mit deiner betrunkenen Fracht!“, beschwerte sie sich, wobei das Lachen in ihrer Stimme nicht unbedingt zum Ernstnehmen ihrer Worte beitragen dürfte. Doch auch als sich das Lachen mit dem Wellengang wieder etwas beruhigt hatte, schien Aryana nicht vorzuhaben, sich wieder von Mitchs Brust zu entfernen. Warum auch? Sie hatte ja schliesslich keine Ahnung, wann der nächste Sturm aufzog - hiess, besser nichts riskieren. Sie hielt ihre Wange also weiterhin dicht an seinem Oberkörper, die Augen aber wieder geöffnet. "Ich glaube, Schiff wärst du kein Gutes geworden... Sei froh, hast du nicht diesen Karrierepfad eingeschlagen", murmelte sie grinsend vor sich hin, nur um es dem jungen Mann noch gesagt zu haben. Falls er mal an eine Umschulung dachte oder so - besser nicht in diese Richtung.
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Richtig, die junge Frau hatte ja in der kurzen Zeit unseres Urlaubs schon reichlich Stilberatung genießen dürfen und wusste jetzt ganz sicher haargenau, nach welchem Schema sie am besten vorgehen konnte, um schnellstmöglich das perfekte Kleid zu finden. Nichts Anderes wollte ich ihr auch geraten haben, denn neben mir zu glänzen war schließlich entsprechend schwierig, wenn das Kleid nicht zu einhundertprozent saß. An sich konnte ich mir aber schon gut vorstellen, dass Aryana in einem tollen Kleid sicher eine schöne Figur machte. Die Frage war eher, warum ich mir das überhaupt gerade vorstellte. "Sehr gut... immerhin musst du perfekt aussehen, Maria.", war Alles, was ich dazu dann noch zu sagen hatte. War ja jetzt geklärt, dass Aryana sich entsprechend bemühen und mein Antrag zeitnah kommen würde. Sache abgehakt. Ich hatte durchweg amüsiert beobachtet, wie Aryana den Wellengang nur mit Mühe und Not überstand, wobei ihr Gelächter mir aber doch sehr deutlich verriet, dass sie an sich Nichts gegen den kleinen Zwischenfall haben konnte. Ewig weiter ausreizen wollte ich es ja auch gar nicht, aber es machte halt einfach Spaß. Wie eng die schlanke Brünette sich letztendlich wirklich an meine Brust geflüchtet hatte, wurde mir aber tatsächlich erst richtig bewusst, als der Sturm schon vorüber war und wir beide wieder ruhig saßen. Es war nicht so, als würde sie damit in mir das Verlangen auslösen ihr sofort noch näher kommen zu wollen, aber vermutlich überschritt sie damit dennoch eine Grenze. Eine, die eindeutig hätte bestehen bleiben sollen, wenn ich sie künftig noch ohne ein breites Grinsen auf den Lippen ernst nehmen sollte, wenn sie im Camp mit Befehlen um sich schmiss. Dahingehend waren die gemeinsamen Ferien in Australien vielleicht keine so gute Idee gewesen, aber es war augenscheinlich jetzt schon zu spät, um noch umzudrehen. "Keine Sorge... ich glaube kaum, dass ich im nächsten Leben zum Boot werde.", erwiderte ich recht sarkastisch, sah dabei erneut zu Aryana runter. Nein, hielt ich für sehr unwahrscheinlich. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht daran glaubte, dass man mehr als nur ein Leben hatte. Dann hob ich meine Hand, um dem betrunkenen Ding vorsichtig den Hinterkopf zu tätscheln. "Du solltest wirklich langsam ins Bett, kleine Schnapsdrossel...", stellte ich zwar für die Allgemeinheit hörbar, aber eigentlich mehr nur für mich selbst fest. "Du fühlst dich bei mir viel wohler, als du solltest.", schloss ich meinen kleinen Appell an ihre Vernunft selig vor mich hin grinsend ab, ohne aber meinen Blick wieder von ihrem Gesicht abzuwenden.
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Das sollte dann aber wirklich ihr kleinstes Problem sein. "Ich seh immer perfekt aus", erklärte sie grinsend und nur minimal selbstbewusst. Er brauchte sich schon keine Sorgen zu machen, sie würde sich für die Hochzeit ordentlich herausputzen. Und dann würde er sich so sehr darüber freuen, dass er sie heiraten durfte, dass er dabei alles vergass, was er je an ihr auszusetzen gehabt hatte. Was auch immer das gewesen sein dürfte. Sie blinzelte beinahe erleichtert vor sich hin, als er ihr erklärte, dass er wohl nie zum Schiff wurde. War auch besser so. Sie war sich nicht sicher, ob ihm ein Dasein als Boot stehen würde. Aber eigentlich war es ihr auch ein Bisschen weit egal, da sie mit ganz anderen Dingen beschäftigt war. Zum Beispiel mit genau dem Problem, das er kurz darauf ansprach. Sie seufzte, wobei das zufriedene Lächeln aber nicht von ihrem Gesicht fiel. "Jaaa.. damit hast du eventuell ganz fest recht", antwortete sie, wobei sie mehr oder weniger bewusst davon absah, ihre Antwort eindeutig auf die eine oder andere Aussage zu beziehen. Ob sie nun ins Bett sollte oder sich bei ihm zu wohl fühlte - oder doch beides. Trotzdem blieb sie noch ein paar Sekunden sitzen, blickte schief grinsend zu ihm hoch, bevor sie sich dann endlich von seiner Brust lösen konnte. Etwas umständlich stellte Aryana sich zurück auf ihre eigenen Beine, streckte kurz ihre Glieder durch, bevor sie die Tür des Campers dann auch mal zu zog. Einfach, weil sie jetzt genügend frische Luft reingeholt hatte und sich im Anschluss in einer nicht ganz geraden Linie in Richtung Bett aufmachte. Ohne sich weiter um Mitch zu kümmern, zog sie sich, bei ihren Kleidern angekommen, das Top über den Kopf - war ja nichts dabei, selbst wenn er sie sehen würde, BH war fast das Gleiche wie Bikini. Die Hose folgte gleich darauf, ehe Aryana sich das Schlafshirt überzog und sich dann darunter auch noch vom BH befreite. Das Shirt reichte ihr immerhin etwas weiter als bis zur Hüfte, womit es auch die Hälfte ihres Hintern bedeckte, während sie nun doch nochmal ins Bad stolperte. Zähne putzen wollte nicht vergessen werden, nach den ganzen süssen Getränken dieses Abends. Also brachte sie auch das noch hinter sich, bevor sie doch ein hoffentlich finales Mal an diesem Abend zu ihrem lieben Bett stolzierte.
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Perfekt vielleicht nicht - wer war das schon? -, aber zu sehr Unrecht hatte Aryana mit ihren Worten vermutlich gar nicht. Wahrscheinlich würde ich, weil ich eben doch ein Stück weit oberflächlich war, weit weniger gern Witze über eine Heirat mit ihr machen, wenn sie unattraktiv wäre. Nachdem die Brünette mir wörtlich Recht gegeben hatte und langsam aufstand, sollte sie mir auch wenig später noch einmal deutlicher machen, dass das gänzlich der Wahrheit entsprach. Während die junge Frau nach wie vor leicht vor sich hin schwankend noch mit der Tür des Campers beschäftigt war, absolvierte ich nach einem breit grinsenden Kopfschütteln erst einmal den letzten Gang ins Bad für heute. Zum einen wollte das Bier gerne noch raus und zum anderen war Zähneputzen nach dem Kontakt mit fremden Körperflüssigkeiten und Alkohol ganz sicher nicht verkehrt. Im Gegensatz zu meiner Mitbewohnerin erledigte ich beides in normalem bis zügigem Tempo, weil ich ganz einfach auf die Matratze wollte, während sie sich gerade erst ein anderes Oberteil über den Kopf zog, als ich mich auf den Weg zu meinem Bett machte. Hose war da auch schon keine mehr vorhanden und ich musste mich ein kleines bisschen dazu zwingen, es nicht gezielt darauf anzulegen sie mit meinem Blick in einem Moment zu erwischen, bei dem wegen ihrer Bewegungen noch mehr von ihrem Allerwertesten zu sehen war, als ohnehin schon. Das zu große Shirt bedeckte angesichts ihres Army-Amts dann doch irgendwie deutlich zu wenig von Dingen, die nicht für meine Augen bestimmt waren. An sich verhüllte die Unterwäsche vermutlich nicht viel weniger als der Bikini heute Nachmittag, aber da war ich auch nüchtern gewesen. Eindeutig mehr Herr meiner Sinne, als ich es jetzt war. Außerdem waren wir da eben auch nicht allein gewesen, sondern von zahlreichen anderen Badegästen umringt, die meine Aufmerksamkeit hatten auf sich ziehen können. Dieser Umstand war gerade nicht gegeben. Bewusst auf mein Bettzeug sehend ging ich also zu meinem nächtlichen Quartier an ihr vorbei und plumpste ohne jeglichen Elan aufs Bett. Als Aryana dann zum Badezimmer ging konnte ich aber ja doch nicht anders, als ihr nachzusehen, während ich meine noch nicht ganz leere Wasserflasche von letzter Nacht aufschraubte, um noch einen Schluck zu trinken. Leichtes Taumeln hin oder her, die schlanken, aber nicht zu schmalen langen Beine gefielen mir ja schon auch. Die Brünette war sportlich fit, sicher auch recht beweglich... und genau da setzte ich dann gedanklich auch schon den nächsten Cut, bevor ich mich mit dem Gesicht dem Mittelgang zugewendet auf die Seite legte und die Decke über mich zog, um es mir bequem zu machen. Im Nachhinein betrachtet hätte ich mich in weiser Voraussicht lieber auf die andere Seite drehen und die Wand anstarren sollen, weil die junge Frau ja noch ein weiteres Mal an mir vorbei musste. Die Tatsache, dass ich schon lag, brachte ihren Hintern auf eine viel zu gut für mich einsehbare Höhe. Noch bevor ich überhaupt darüber hätte nachdenken können, wie sehr das eine schlechte Idee war, wanderte meine Hand noch einmal unter der Bettdecke hervor und kniff ihr begleitet von einem breiten Grinsen leicht in den so herrlich runden Po. So viel dann zu der erzwungenen Selbstbeherrschung von gerade eben und den von mir indirekt erwähnten Grenzen im letzten Gespräch. Verteilte Aryana betrunken eigentlich auch Ohrfeigen?
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Sie war ja wirklich froh, dass sie sowas wie Makeup und Schminke hier nicht besass. Und wahrscheinlich auch gar nicht (mehr) benutzen konnte, weil sie keine Ahnung davon hatte. Sonst wäre der Ausflug ins Bad nämlich kaum so kurz ausgefallen und sie hätte sich noch mit nicht vorhandenen Abschminktücher und schwarzen Pandaaugen abmühen müssen. War so glücklicherweise nicht der Fall, weshalb der Aufenthalt im Bad sich auf Zähneputzen, Gesicht waschen und Klo beschränkte. Als sie sich dann, noch immer bestens gelaunt und begleitet von Schwindel, zu ihrem Bett aufmachte, war sie ziemlich fokussiert darauf, sich unterwegs zur Sicherheit an Schränken und Wänden abzustützen, den Blick mehr oder weniger direkt auf ihr Ziel gerichtet. Dieses erreichte sie schliesslich auch ohne weitere Komplikationen, war gerade dabei, die Bettdecke zur Seite zu schieben, als sie zu ihrem persönlichen Entsetzen den Kniff zu spüren bekam. Aryana schnappte nach Luft und wirbelte zu Mitch herum, was unweigerlich dazu führte, dass sie rückwärts stolperte und auf ihre Matratze plumpste. Aber noch bevor sie etwas anderes als ein empörtes "MITCH!!" von sich gegeben oder sich der absolut perplexe Ausdruck von ihrem Gesicht verabschiedet hätte, stand sie schon wieder auf den wackeligen Beinen. Sie stürzte sich gezielter, als sie es sich selber zugetraut hätte, auf den jungen Mann, kniete sich kurzerhand über ihn, um der nahtlos folgenden Ohrfeige mehr Schwung zu verleihen. "Ich weiss nicht, welche geistige Umnachtung dich das hat vergessen lassen - aber mein Arsch ist verdammt verboten für dich", brachte sie ihn knurrend auf den neuesten Stand der Dinge. Es wäre noch was anderes gewesen, wenn er es bei einem simplen Klaps auf den Hintern belassen hätte. Aber er kniff sie tatsächlich einfach stinkfrech in die Pobacke. Wie unverschämt..!
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