Victor gab ihr bezüglich seiner Idee Recht und damit war ihre gemeinsame Abneigung bezüglich dieses Unterbruchs auch geklärt. Trotzdem war es sicher sinnvoll, sich jetzt um das Geschirr und den restlichen Kram zu kümmern, weil sie später sehr sicher beide noch viel weniger Lust auf Aufräumen hatten. So ganz sauber wurde die Küche aber auch jetzt nicht hinterlassen, aber da das allein ihr Problem war und es gerade absoluter Konsens war, sich gemeinsam zu einem anderen Zeitpunkt um den Rest zu kümmern, belastete das nicht einmal die sonst eigentlich sehr ordnungsliebende Brünette. Sie liess als letztes die Blumen im Wohnzimmer zurück, um sich dann wieder auf den Weg zu Victor zu machen - der augenscheinlich auch genug gearbeitet hatte für heute und ihr umgehend entgegenkam. Fayes Lächeln wuchs sofort wieder zu einem freudigen Grinsen heran, als sie mit ihm zusammenstiess und sich im nächsten stürmischen Kuss verlor. Noch ungehaltner als vorhin auf dem Balkon, jetzt, wo sie genau wussten, wie und wann der Abend weitergehen sollte. Genau jetzt und im Schlafzimmer. Auch dem stimmten sie beide zu, ohne nochmal darüber reden zu müssen, denn Victors Hände lagen kurz darauf schon an ihren Oberschenkeln und Faye liess sich von ihm ins Schlafzimmer tragen. Der Weg war nicht weit, liess sich aber selbstverständlich trotzdem nicht ohne Küsse überleben, was es Victor wohl nochmal ein bisschen erschwerte, sie beide durch die Wohnung zu navigieren. Glücklicherweise waren sie nicht in Eile und so konnte er den Weg getrost etwas in die Länge ziehen, um so zu verhindern, dass sie mit einer Wand kollidierten. Stattdessen schafften sie es heile bis zum Bett, wo die Reise mit grösster Wahrscheinlichkeit für heute endete. Faye bekam nur am Rande mit, wie Victor nicht sehr sorgfältig seine Anzüge vom Bett räumte und somit genug Platz für alles schuf, was der Abend und die Nacht noch bringen mochten. Obwohl es nur eine Handbewegung war und sie nichtmal hinschaute, liess dass allein sie innerlich noch breiter grinsen, weil Victor damit so deutlich demonstrierte, wo jedes einzelne Fitzelchen seiner Aufmerksamkeit lag… Definitiv nicht auf teuren Anzügen, so viel sei gesagt. Beruhte absolut auf Gegenseitigkeit. Nicht erst seit seine Hände wieder unter ihrem Shirt verschwunden waren, wo sie ein aufgeregtes Kribbeln auslösten, während ihr Unterleib sich bereits vorfreudig zusammenzog. Mit seiner Bitte steuerte Victor ebenfalls erfolgreich in die erwünschte Richtung und Fayes Mundwinkel hatten sich längst wieder aufwärts verzogen, bevor sie sich für einen vorübergehend letzten Kuss nochmal kurz absenkten. Dann lehnte sich ihr Lieblingsmann zurück und sie blieb auf seinem Schoss sitzen, um seiner Aufforderung nachzukommen. „Dein Wunsch sei mir Befehl“, summte sie, während ihre Finger aber erst noch in aller Seelenruhe über seine Bauchdecke strichen, bevor sie sie unter seinem Shirt hervorholte, um ihren Worten Taten folgen zu lassen. Faye legte ihre Hände an den Saum ihres eigenen Shirts, um dieses - natürlich ebenfalls sehr langsam, dem Spannungsbogen zuliebe - nach oben zu ziehen. Am Rand ihres BHs angekommen, stoppte sie nochmal, um Victor kurz zu mustern, bevor sie den Stoff mit gekreuzten Armen ganz über ihren Kopf zog und zur Seite fallen liess. Das war das Einzige, was ziemlich schnell passierte, weil sie nicht unter dem Stoff stecken und darum seine Reaktion verpassen wollte. Der grösste Teil des Tattoos wurde nämlich nicht vom BH verdeckt. Drei der fünf Vögel, die sich von der Narbe auf ihrer Brust aufwärts bis zu ihrem Schlüsselbein zogen, konnte er jetzt bereits sehen und Faye beobachtete ihn sehr genau bei der Betrachtung. Noch hielt sie aber nicht inne, legte ihre Finger um den Verschluss an ihrem Rücken, um auch den BH zu öffnen, von den Schultern zu streifen und auf den Boden zu verlieren. Das Tattoo war nun vollkommen sichtbar und wenn er ganz genau hinschaute, sah er unter den beiden ersten Vögeln, die ein kleines bisschen grösser waren als die anderen, auch noch die fast vollkommen verblassten Linien von Gils Schandtat. Ihre Zähne klemmten mittlerweile ein bisschen an ihrer Unterlippe, weil es sich schwer leugnen liess, dass sie eben doch ein bisschen nervös war. Weniger weil sie nackt war, sondern viel mehr, weil sie wirklich hoffte, dass es ihm auch gefiel. (vom Stil her sowas in die Richtung: #1 // #2 aber mit anderen Vögeln.) „Es sind Amerikanische Goldfinke… wir haben sie früher immer gefüttert, in unserem Garten, als wir klein waren… Alle zusammen… sie haben die gleiche Heimat wie ich… und ich wollte fünf… für meine Familie…“, erklärte sie leise, blickte dabei zum ersten Mal wieder von ihm weg und stattdessen an sich runter. Fliegende Vögel waren grundsätzlich ein etwas langweiliges Motiv, weil sehr weit verbreitet. Aber als sie die Idee zum ersten Mal gehabt hatte, hatte es sich trotzdem richtig angefühlt. Für sie war es speziell und es war auch genau das, was sie auf ihrem Körper haben wollte. Spezifisch über Gils Narbe, mit der er ihr jegliche Selbstbestimmung hatte absprechen wollen, waren die Tiere der endlosen Freiheit für sie genau das, was sie brauchte: Ein Statement, das mit Liebe und Freiheit genau das übermalte, was er ihr damals hatte eintrichtern wollen. Angst, Wut und Hass.
Die hübsche Brünette fackelte nicht lange damit, meinem Wunsch nachzukommen. Oder zumindest nicht, was das Anfangen betraf - das Shirt abzulegen zog sich eher in die Länge. Scheinbar ganz bewusst und nicht aus Scham oder Unsicherheit, was mir ein kurzer Blick nach oben in ihre Augen unmissverständlich bestätigte. Abgesehen davon verfolgten meine Augen aber sehr fixiert den langsam nach oben wandernden Stoff und die Haut, die darunter immer mehr zum Vorschein kam. So lange, bis schließlich die schwarze Tinte enthüllt wurde und meine Aufmerksamkeit vollumfänglich daran kleben blieb. Ich war im Grunde völlig ohne Erwartungen an das Motiv heran gegangen, denn es hatte ungefähr alles und nichts sein können. Trotzdem zuckten meine Mundwinkel schon einmal kurz nach oben, während Faye noch dabei war, auch den BH noch zu öffnen, um das volle Ausmaß der Tätowierung sichtbar zu machen. Die Vögel waren schon ohne ihre Erklärung dazu schön. Der recht filigrane Stil verlieh ihnen optisch genau die Leichtigkeit, der Faye und ich zusammen entgegen streben wollten. Ich hatte mir also schon ansatzweise eine eigene Bedeutung dafür ausgemalt, bis sie ihre Gedanken hinter der Wahl des Motivs erklärte und damit meinen Blick zurück in ihre Augen lenkte. Das schmale, unbewusste Lächeln festigte sich auf meinen Lippen, als ich mich ein paar stumme Sekunden nach Fayes Worten mithilfe eines Arms wieder aufrichtete und sich der andere nach ihrem Körper ausstreckte. Ich blieb leicht nach hinten gelehnt, meine Finger strichen zart an ihrer Seite nach oben und streiften außen ihre Brust. Meine Augen lagen weiter in ihren, weil ich ihren Oberkörper nicht sehen musste - ganz gleich wie lange wir schon nicht mehr miteinander geschlafen hatten, kannten meine Hände ihren Körper aus der Erinnerung heraus noch immer blind. In diesem Augenblick erinnerten mich ihre weichen Kurven wieder mehr denn je an unsere Anfangszeit. Wir waren beide auch in Syrien schon innerlich kaputt gewesen und doch waren wir nie wieder so oberflächlich gesund wie damals geworden - bis jetzt. "Steht dir wirklich gut... es passt zu dir.", murmelte ich ihr zu, als sich meine Finger nach der Narbe und den beiden Vögeln darüber ausstreckten. Dann sah ich mir das Tattoo und auch die stark verblassten Linien für einen Moment lang aus kürzerer Distanz genauer an. Ich wollte wissen, wie sehr man die Narbe noch spüren konnte. Wenn man nicht wusste, dass sie da war, sah man sie unter der Tinte eigentlich gar nicht, solange man nicht akribisch hinsah. Ich konnte die dünnen Linien noch unter den Fingerspitzen spüren, aber sie waren mit Sicherheit so unsichtbar geworden, wie möglich gewesen war und das freute mich unheimlich. Vor allem für Faye, aber auch für uns beide - ich erinnerte mich noch bestens daran, wie ich damals ins nächste Loch gekracht war, als sie mir Gils Schandtat offenbart hatte. Die Spuren bestmöglich auszuradieren machte nichts ungeschehen, aber Faye hatte zweifellos das beste daraus gemacht und sie konnte jetzt offensichtlich sehr gut damit leben. Das war alles, was wir uns diesbezüglich hatten wünschen können. Jedenfalls gab es jetzt wohl auch schon einen Punkt unserer imaginären Denver-To-Do-List - Goldfinken füttern, wo auch immer wir die finden würden. Wenn ich ihre Familie schon zu großen Teilen leider nicht mehr kennen lernen konnte, wollte ich mich wenigstens ein bisschen an dieser alten Tradition beteiligen. Außerdem war es ein wärmender Gedanke, sie in den Vögeln frei umherfliegen zu sehen. "Die Gedanken dazu machen's noch schöner.", hängte ich weitere Worte an, während ich meine Finger entlang der fliegenden Vögel bis zu ihrem Schlüsselbein nach oben schob und der Bewegung mit meinem Blick folgte. Erst als meine Hand sich über ihre Schulter bis an ihren schmalen Nacken schob, sah ich Faye wieder an, wobei das Lächeln langsam aber stetig zu einem schmalen Grinsen wurde. Sanft aber bestimmt zog ich sie näher zu mir hin, um ihren Lippen und auch ihrem Oberkörper wieder näher zu kommen. "...und auch abgesehen vom Tattoo gefällt mir sehr, was ich sehe.", hauchte ich grinsend an ihre Lippen, bevor ich den nächsten Kuss einleitete. Der Fokus mochte gerade mehr auf der schwarzen Tinte gelegen haben, als auf dem Rest ihres Oberkörpers. Das hieß aber nicht, dass ich überhaupt nicht zur Kenntnis genommen hatte, dass auch die brünette Schönheit in den letzten Monaten etwas für ihren Körper getan hatte.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Wenn sie ihn dabei beobachtete, wie er sie und ihre neue Körperbemalung begutachtete, wirkte es tatsächlich, als würde Victor ebenso viel Gefallen an den Vögel finden wie sie. Und das liess sehr bald auch ihre Mundwinkel wieder entspannter nach oben zucken. Erst recht, als auch seine Hand den Weg zurück zu ihrem Körper fand, langsam nach oben strich und sie sich sofort wünschte, auch seine restlichen fünf Finger wieder dicht bei sich zu spüren. Und nicht nur seine Finger, sondern alles von ihm. Einfach weil es so schön war - weil es schon so lange nicht mehr so gewesen war. Seit ewig. Sie wusste nicht, wann sie sich das letzte Mal so wohl bei ihm gefühlt hatte - oder hypothetisch wohl gefühlt hätte - halbnackt auf seinem Schoss. Ohne das dringende Bedürfnis, die Arme vor der Brust zu verschränken. Ohne die Angst, dass er etwas sehen könnte, das ihn sie von sich stossen lassen könnte. Ohne die Befürchtung, dass gleich sowieso wieder Schicht im Schacht war, weil sie die Nerven verlor. Ohne Verspannung und ohne Scham. Das war sehr, sehr lange her. Faye lächelte weiter glücklich vor sich hin, als Victor ihr auch wörtlich bestätigte, dass ihm das Tattoo an ihr gefiel. Scheinbar trotz dem, was darunter lag und sicher auch er noch immer sah. Die Narbenentfernung war wirksam gewesen und ihr behandelnder Arzt hatte viel für sie tun können - ganz ungeschehen liess sich die Vergangenheit aber eben auch hier nicht machen und sie beide würden beim genauen Hinschauen immer auch die Buchstaben unter den Vögel sehen. Sie würden nur immer weiter an Relevanz verlieren, wie sie das in den letzten Monaten schon rapide getan hatten. Sie wollte hier und jetzt nicht an Gil denken, oder an diese Nacht des Horrors. Die Erinnerung daran würde sie nie komplett kalt lassen. Aber sie verlor sich längst nicht mehr so leicht darin, wie das vor einem halben oder ganzen Jahr der Fall gewesen war - zum Glück. "Ich bin froh, dass es dir gefällt... Hab ich wirklich gehofft", gab sie wenig überraschend zu. Natürlich hätte sie auch damit leben können - müssen - wenn er sie lieber ohne Tinte auf der Haut angeschaut hätte und sich auf Anhieb nicht recht mit der Zeichnung anfreunden könnte. Aber es war natürlich schöner, wenn er das Tattoo nicht nur akzeptieren, sondern auch mögen konnte. Faye liess sich bereitwillig näher ziehen, als er mit der Begutachtung fertig war und stattdessen wieder mehr Körper- und Lippenkontakt suchte. Nachdem er ihr noch ein paar Worte hatte zukommen lassen, die sie automatisch ebenfalls in den nächsten Kuss hineingrinsen liessen. Sie liess sich gerne ein paar Sekunden Zeit mit einer Antwort, weil der Kuss an sich erstmal ausgekostet werden musste und sie ihm allein damit wie zuvor auch schon ziemlich viel mitteilen konnte. Ihre Hände, die seit dem Ausziehen des Shirts etwas nichtsnutzig an ihren Seiten gehangen hatten, machten sich nun wieder auf den Weg unter sein Hemd, strichen erneut über die warme Haut, die sie genauso begehrte wie er die ihre. Und als sie sich schliesslich zum untersten Knopf des Hemds verirrten, löste Faye ihre Lippen nochmal kurz von Victor. "Das ist auch gut so, viel besser wird's nicht mehr", erklärte sie zuerst grinsend und mit einer Prise Sarkasmus im Bezug auf seine vorangehenden Worte zu ihrem Körper. "Darf ich jetzt auch schauen? So wegen Gleichberechtigung?", wollte sie dann wissen, wobei ihre Finger genau genommen eigentlich bereits dabei waren, langsam von unten nach oben die Knöpfe aus ihren Löchern zu schälen und das Hemd so immer weiter zu öffnen. Sie war sich sehr sicher, dass ihr ebenso gut gefallen würde, was sie gleich zu Gesicht bekam - aber trotzdem musste sie jetzt mal nachschauen. Zur Sicherheit oder einfach aus purer Neugier und Ungeduld.
Ich hatte mir nie gut vorstellen können, wie Faye mit einem Tattoo aussah, um ehrlich zu sein. Schon vor meiner Abreise hatte wir darüber gesprochen und doch hatte sich das Bild davon in meinem Kopf bis heute nie wirklich korrekt angefühlt. Das lag wahrscheinlich einfach daran, dass ich kein Motiv dazu gehabt hatte. Nicht mal einen groben Anhaltspunkt zum Stil der Körperkunst, der ja doch sehr entscheidend fürs Erscheinungsbild war. Hätte Faye mir heute super dicke Linien anstelle dieser ganz zarten Bilder präsentiert, hätte meine Reaktion dementsprechend anders ausfallen können - einfach weil das in meinen Augen optisch nicht zu ihr passte und weil ich außerdem kein Faible für aufdringliche Körperkunst hatte. Da waren mir die filigranen Vögel eindeutig lieber, an die ich mich sicher schon sehr bald restlos gewöhnen würde. Was das anging konnte die zierliche Brünette also vollkommen beruhigt sein. Ich streichelte mit dem Daumen sanft über ihren Hals, solange der Kuss anhielt. Als Faye dann wieder das Wort ergriff, war ihr Grinsen ansteckend. Glücklicherweise hatten meine eigenen Ansprüche genauso wenig wie ihre in der Zwischenzeit merkwürdig hohe Maßstäbe angenommen. "Dann kann ich mich ab und zu mit ein bisschen Glück ja vielleicht sogar auf was anderes als das hier konzentrieren.", bediente ich mich ebenso am Sarkasmus, wobei dennoch ein bisschen was Wahres darin steckte. Die nächsten Tage über gab es für mich nur Faye und mehr Faye. Natürlich nicht nur auf körperlicher Ebene, sie würde auch unabhängig von Sex ungefähr 24/7 in meinem Kopf sitzen. Jetzt wo ich sie endlich wieder fühlen, sehen und all das mit ihr planen konnte, was uns das gemeinsame Leben noch bringen sollte. Zuerst stand aber trotzdem das Ausziehen auf dem Programm. Während Fayes Frage eigentlich überflüssig und ihre Finger sowieso längst am Werk waren, neigte ich mich mit anhaltendem Grinsen ihrem Hals entgegen. Mit der Hand dort schob ich die gewellten Strähnen nach hinten über ihre Schulter. "Als hättest du das jemals fragen müssen...", raunte ich an ihre Haut, bevor ich mich bestmöglich darum bemühte, sie beim Aufknöpfen zu irritieren. Mal ließ ich sie nur meinen Atem spüren, mal touchierten meine Lippen ihre Haut, mal setzten sie einen Kuss... es zog sich nur ein paar Sekunden so hin, denn mit dem letzten Knopf löste sich die Spannung des Stoffes über meiner Brust. Um das Hemd endgültig loszuwerden brauchte ich dann aber doch beide Hände und so gab ich Faye vorübergehend frei. Ich richtete mich gerader auf und meine Brust stieß an ihre, als ich den relativ eng anliegenden Stoff von meinen Armen zog. Dabei lag ununterbrochen ein wissendes Lächeln auf meinen Lippen, das eindeutig signalisierte, dass Faye nicht die einzige war, bei der es nicht mehr viel besser werden konnte. Das Hemd segelte irgendwo neben dem Bett auf den Boden und kurz darauf beförderte der erste Positionswechsel die Brünette auf die Matratze. Ich drückte über sie gebeugt noch einen innigen Kuss auf ihre weichen Lippen, bevor ich mich für den Moment zurück auf die Füße stellte - so wegen Gleichberechtigung, damit sie überhaupt mal richtig gucken konnte und mein Körper nicht an ihrem klebte. Außerdem war es so auch bequemer den Knopf ihrer Hose zu öffnen und den Stoff von ihren langen, schlanken Beinen zu schälen. Dieser Anblick allein war das Aufstehen schon wert, was meine Augen unverhohlen widerspiegelten... und auch andere Regionen meinen Körpers - Jeans waren nicht unbedingt dafür konzipiert, eine Erektion effektiv zu tarnen.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Auf was anderes als das hier? Hmm... eher schwierig, wenn er sie fragte. Sie war leider wirklich nicht motiviert, ihn zeitnah an was anderes denken zu lassen, was sie ihn auch gleich fröhlich grinsend wissen liess. "Mh... ich weiss nicht. Bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich zulassen möchte... Möglicherweise brauchst du also etwas mehr als ein bisschen Glück", summte sie, ohne dabei von seinem Hemd und seinem Oberkörper abzulassen. Die Aussage rundete sie jedoch damit ab, sich etwas vorzubeugen, um ihm einen sanften Kuss in die Halsbeuge zu pflanzen. Nur so zur Demonstration ihrer Möglichkeiten der Ablenkung. Damit er nicht wirklich glaubte, allzu bald einen neuen Fokus ausrichten zu können. So schnell ging das mit ihr an seiner Seite sicher nicht. Auch wenn sie momentan natürlich noch das Glück hatte, dass er es gar nicht wirklich versuchte. Er war ja gerade ebenso wenig gewillt, sich um etwas anderes als ihre Zweisamkeit zu scheren, wie sie. Das zeigten auch seine Lippen an ihrem Hals, mit denen er ihr Grinsen noch weiter förderte, während sie mit den Knöpfen beschäftigt war. Glücklicherweise nicht mehr lange, so viele waren es nicht, die den Stoff um seinen Körper spannten. Und dann sprang auch der letzte auf und Victor kümmerte sich um die gänzliche Beseitigung des Hemdes. Das quittierte die Brünette wiederum mit einer sehr offen interessierten Musterung jedes frisch freigelegten Fleckchens seiner Haut. Einzig unterbrochen dadurch, dass sie zwischenzeitlich den Weg in die Matratze fand und damit kurz unter Victor zu liegen kam, was von einem einzelnen Kuss besiegelt wurde. Scheinbar war ihm aber bewusst, dass sie noch nicht fertig geschaut hatte, denn er richtete sich nochmal auf und liess ihr so ein bisschen mehr Zeit zur Begutachtung. Sie wäre bestimmt auch damit klargekommen, wenn er jetzt direkt bei ihr geblieben wäre und sich die Musterung seines Oberkörpers etwas nach hinten verschoben hätte, aber wenn er nun schon dabei war... Es liess sich auf jeden Fall nicht leugnen, dass er sehr viele Stunden mit sehr hartem Training verbracht haben musste, so wie allein sein Oberkörper mittlerweile wieder aussah. Das war kein Vergleich mer zu dem Victor, den sie damals hatte ziehen lassen müssen. Er strotzte vor Kraft und Energie, wirkte genau wie der kleine Adonis, den sie schon immer in ihm gesehen hatte. Aber er war kein Traum mehr sondern die Realität - ihre eigene Realität, nach der sie die Finger ausstreckte, weil sie ihn berühren wollte. Die ganze Zeit. Im Liegen war es etwas schwer, an ihn ranzukommen, jetzt, wo er wieder aufgestanden war, und so waren es für den Augenblick lediglich seine Unterarme, über die ihre Finger strichen, als er den Knopf ihrer Hose öffnete. Sie hob den Hintern an, als er die Jeans nach unten schob, damit diese ohne weitere Hindernisse aus dem Weg zu schaffen waren. Und um auch hier wieder für die angesprochene Gleichberechtigung zu sorgen - in diesem Fall damit seine Beine nicht länger im Stoff seiner Jeans gefangen blieben als ihre - setzte sie sich kurzerhand nochmal im Bett auf, um mit den Händen an den Knopf seiner eigenen Hose zu gelangen. Dauerte nicht lange, bis auch dieser Verschluss geöffnet und der Bund nach unten geschoben war, von wo aus die Schwerkraft den Rest erledigen durfte, bis Victor lediglich noch aus den Beinen der Jeans steigen musste. Faye gönnte ihm nicht besonders viel Zeit dafür, hatte die Hände schon wieder an seine Hüfte gelegt, von wo aus sie mit leichtem Druck seiner Seite entlang aufwärts strichen. Sie setzte einen kurzen, sanften Kuss knapp unterhalb seines Bauchnabels, bevor ihr Blick an ihm hoch wanderte, sich nochmal mit einem unterschwelligen Grinsen an seiner Brustmuskulatur verfing. Schliesslich lehnte sie sich wieder etwas zurück, ohne die Finger von ihm zu lassen, bis ihr Blick auf seinen traf. "Gefällt mir auch sehr, was ich sehe...", irgendwann musste sie ihm das noch sagen, nicht, dass er fälschlicherweise plötzlich von was anderem ausging. Auch wenn das bei ihrem ständigen eindeutigen Grinsen eigentlich nicht passieren sollte. "Meine Vermutung hat sich also bestätigt, dass du ohne das Hemd - oder allgemein ohne Kleider - umwerfend aussiehst... Sogar umwerfender als mit", schwärmte sie leise noch etwas weiter, während ihre Finger über seinen Haut strichen, bis sie nach einer kleinen Erkundungstour seines Oberkörpers wieder an seiner Hüfte ankamen. Dort trafen sie auf das letzte bisschen Stoff an seinem Körper, und weil die Boxershorts sowieso maximal schlecht verbargen, was sich darunter noch versteckte, war Faye der Meinung, dass sie ihren Job hier ebenfalls getan hatten und verschwinden konnten. Vielleicht auch, weil sie hier auf dem Bett sitzend in einer wunderbaren Position war, um ihn ganz auszuziehen, bis er wenige Sekunden später nackt vor ihr stand. Es wäre ein bisschen einschüchternd, wo sie doch eine ganze Weile mit keinem Mann mehr geschlafen hatte. Auch noch in einer Zeit, in der sich psychisch wie körperlich so viel verändert hatte bei ihr. Würde sie vielleicht nervös machen, vielleicht verunsichern. Wenn es nicht Victor wäre, der hier vor ihr stand.
*räusper* Hab das Wochenende voll anderweitig ausgenutzt, weil ich ab heute Abend/Nacht wieder arbeiteeee. x'D Hatten gestern dann auch noch spontan bis spät abends Besuch, eigentlich wollt ich da tippen...^^" ____
Gut für alle Beteiligten, dass ich dieses Glück aktuell absolut nicht haben wollte. Das bewiesen wir uns an dieser Stelle gegenseitig sehr unmissverständlich und so nahm ich mein Schicksal einfach mit einem dezenten Grinsen hin. Jede noch so kleine Berührung hinterließ ein vorfreudiges Kribbeln auf meiner Haut, das noch eine kleine Weile nachwirkte. Doch bei der flüchtigen Berührung meiner Arme sollte es nicht bleiben. Faye machte sich sehr bald daran, auch mich aus der Hose zu befreien und darauf folgte eine wenig zurückhaltende Erkundung meines Oberkörpers, kaum war ich ansatzweise fertig aus den Hosenbeinen gestiegen. Nur sehr beiläufig schob ich das Kleidungsstück auf dem Boden aus dem Weg, weil meine Aufmerksamkeit eindeutig eher auf den zierlichen Händen der Brünetten lagen. Ihre Haut endlich wieder auf meiner zu spüren war wie der kleine Vorhimmel auf Erden, bevor wir zusammen abheben würden. Bei diesem Gedanken fiel mein Blick kurzzeitig auf die kleine lädierte Engelsstatue, die noch immer auf Fayes Nachttisch wohnte. Sie war mir schon bei meinem ersten alleinigen Rundgang in der Wohnung aufgefallen und löste auch jetzt wieder ein Lächeln aus, das jedoch bald zum Grinsen wurde. Nämlich dann, als mein Blick auf Fayes traf und sie das abschließende Fazit ihrer Musterung abgab. Es war eigentlich das höchste Kompliment, dass man rein auf die Optik bezogen bekommen konnte - nicht umsonst fürchteten sich so einige Menschen davor, sich vor einem anderen nackt zu zeigen. Ich streckte die rechte Hand aus und hob damit zuerst Fayes Kinn, bevor ich ihren Kiefer entlangstrich. "Vielleicht musst du das nochmal revidieren, wenn du mich in einem dieser viel zu teuren Anzüge siehst.", grinste ich, als ich gerade noch aus den Boxershorts stieg. So oder so schnitt ich zweifelsohne in beiden Kategorien gut ab - bekleidet und auch nackt, gute Genetik sei Dank. Danach war ich dann aber für meinen Geschmack auch lange genug auf Distanz gewesen - wenn man's denn wirklich so nennen konnte. Ich hielt Faye dazu an ein wenig nach hinten zu rutschen und kippte mit den Knien wieder aufs Bett. Mit einer Kopfbewegung und einem kurzen Blick Richtung Kopfende deutete ich ihr noch weiter nach hinten zu rutschen, griff jedoch gleichzeitig mit schelmischem Grinsen nach dem Bund ihrer verbliebenen Unterwäsche. Es bot sich einfach sehr schön an, das an dieser Stelle noch abzuhaken. Als sie aus dem Höschen raus war und es sich so wie der Rest unserer Klamotten irgendwo neben dem Bett verlor, ließ ich mich vorerst direkt links neben Faye ins Laken sinken und streckte mich etwas über sie gebeugt für den nächsten leidenschaftlichen Kuss nach ihren Lippen aus. Anfangs lag meine Hand dabei noch an ihrer Wange, doch sie ging bald auf Wanderschaft. Sie rutschte langsam ab und ich streichelte mit dem Daumen zärtlich vorne über Fayes Hals, bevor ich über ihr Schlüsselbein weiter bis zu ihrer Brust nach unten strich. Eine leise Stimme im Hinterkopf riet mir noch immer, die Schönheit nur vorsichtig anzufassen, als wäre sie ein dünnes Gefäß, das bereits unzählige Risse hatte. Ich versuchte das zu ignorieren, wo sie mir bis hierhin doch recht deutlich vermittelt hatte, dass sie diese Risse sorgfältig verschlossen hatte. So blieb die Massage ihrer Brust zwar sanft und ich spielte gezielt auch mit der Empfindlichkeit ihres Nippels, aber ich war dabei nicht so unsicher wie all die letzten Male. Es war ein unheimlich befreiendes Gefühl, diese Fragen nach dem 'darf ich oder darf ich nicht?' endlich loszuwerden. Zu sehen und auch zu spüren, dass Faye sich in ihrem Körper endlich wieder wohlfühlte, obwohl die sichtbaren Narben der Vergangenheit nie verschwinden würden. In ihrem Kopf waren sie hoffentlich endlich versiegelt und so konnten meine Finger weiter ihren Körper erkunden. Die Küsse waren noch immer nicht wirklich abgerissen, als ich Fayes Kurven von ihrer Taille bis zu ihrem Oberschenkel entlang strich. Von dort aus zeichnete ich langsam eine hauchdünne Spur an der Innenseite ihres Oberschenkels wieder nach oben. Während meine Finger in Ruhe auf dem Weg zu ihrer Mitte waren, löste ich für einen Moment lang meine Lippen von Fayes, um ihr kurz in die Augen zu sehen. Normalerweise - und es war leider wirklich Normalität gewesen - verkrampfte sie sich recht eindeutig oder änderte einfach selbst was an der Situation oder Position, wenn irgendwas auf intimer Ebene sich für sie in der Vergangenheit nicht gut angefühlt hatte. Egal wie sicher ich mir am Ende eigentlich auch damit war, dass sie diese Phase nun endgültig hinter sich gelassen hatte, weil ihr ganzes Verhalten bis hierhin absolut nichts anderes symbolisierte, wäre ich am Ende aber nicht mehr ich selbst, würde ich mich nicht trotzdem noch ein letztes Mal abschließend vergewissern wollen. Bevor ich diesen Schritt ging, bevor wieder irgendwas schief gehen und dann komisch werden würde. Faye hatte so lange mit sich gekämpft, dass es für mich einfach nicht zur Debatte stand, diesbezüglich heute irgendeinen falschen Schritt oder ein Risiko einzugehen. Es würde kaum mehr als eine Sekunde des Blickes in ihre Augen brauchen, um jegliche Angst oder Unsicherheit auch visuell endgültig auszuschließen und danach getrost der völligen Kopflosigkeit zu verfallen.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Ichhhh habs gemeeeerkt... x'D Aber schön dass du wieder arbeiten kannst, ich hoffe du hast einen angenehmen Wiedereinstieg ins Berufsleben. xD ____________
Ob ein Anzug wirklich etwas an dieser Meinung ändern würde? Sie wagte es gewissermassen zu bezweifeln. Natürlich glaubte sie ihm absolut, dass er in einem massgeschneiderten Anzug umwerfend aussah. Aber besser als jetzt - das würde schon sehr schwierig werden. "Irgendwann musst du mir noch erzählen, wer dir in Vegas - oder davor oder danach - so viel Honig ums Maul geschmiert hat, dass dein Selbstbewusstsein derart in die Höhe geschnellt ist... Kann ja nicht nur von deinen eigenen Blicken zum Spiegel kommen. Und wenn doch, dann möchte ich wissen, mit welchen Lobreden an deine eigene Person du das gepusht hast", ihre linke Augenbraue wanderte in Begleitung ihrer triefend sarkastischen Worten ein Stück aufwärts, was dem breiten Grinsen auf ihrem Gesicht aber keinen Abbruch tat. Sie meinte das auch kaum im negativen Sinne, amüsierte sich einfach gerne darüber, wie oft Victor an diesem Abend bereits betont oder zumindest indirekt verdeutlicht hatte, dass er mittlerweile nicht mehr nur gut, sondern viel mehr sehr, sehr gut aussah. Was durchaus stimmte, das konnte sie getrost bestätigen. Vielleicht war es in der Vergangenheit nicht er gewesen, der sich mit seinem Körper eher unfreiwillig auf Kriegsfuss begeben hatte, aber trotzdem war so viel Selbstbewusstsein auch für ihn nicht üblich gewesen. Nicht so schlimm wie bei ihr hiess, wenn man von ihrem 'Ich vor neun Monaten' ausging, halt doch noch lange nicht gut. "Aber ich bin selbstverständlich trotzdem auf den Anblick von dir im Anzug gespannt... Nach dem Sneak Peek mit den Fotos erst recht", säuselte sie weiter vor sich hin, die Finger noch immer auf seiner Haut. Bis er ihr entgegenkam, um sich wieder zu ihr aufs Bett zu gesellen. "...halt einfach irgendwann anders als jetzt", beendete sie den Satz mit dem Offensichtlichen, rutschte dabei auf der Matratze zurück und damit auch gleich aus ihrem Höschen, das er gekonnt von ihrer Hüfte streifte und zu den anderen Klamotten aus dem Weg schaffte. Wurde dann auch erstmal von niemandem vermisst, weil hier alle viel zu beschäftigt blieben, um sich um etwas Störendes wie Unterwäsche zu scheren. Faye bekam endlich seine Lippen zurück und konnte die Leidenschaft und Lust, die knisternd die Atmosphäre erfüllte, wieder schmecken. Sie erwiderte die Küsse voller Hingabe und Verlangen und ihre Hände suchten sehr schnell ebenfalls wieder nach ihm, legten sich an seinen Hals und seine Seite, strichen über die nackte, warme Haut, die sich so perfekt anfühlte unter ihren Fingern. Die absolut richtige Ergänzung zu seinen eigenen Händen auf ihrem Körper, auf ihrer Brust. Es brauchte nach so langer Zeit und mit diesem Mass angestauter Sehnsucht sicher nicht viel, um sie aus der Fassung zu bringen. War folglich nicht weiter erstaunlich, dass sie bereits bei der sanften Massage ihrer Brust durch seine Hand zweimal schwer angetan in den Kuss seufzte. Weil sie ihn so vermisst hatte - nicht, weil ihr das schon zu viel war. Das sagte auch der Blick, der auf seine Augen traf, als er sich kurz ein kleines bisschen von ihr löste, während seine Finger längst an ihrem Körper abwärts gewandert waren. Sie wollte, dass er weitermachte. Wollte, dass er sie überall berührte und sich nicht mehr vor ihrer Reaktion fürchten musste. Darum zog sie ihn nach diesem einen Blick auch wieder näher, um ihre Lippen erneut zu vereinen. Ihr rechtes Knie zog sich ein Stück nach oben, um ihm gewissermassen auch damit zu signalisieren, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte, dass sie ihm den Weg frei machte, um mit seinen Fingern weiter zu gehen. Dabei sah Faye bewusst davon ab, in diesem Augenblick bereits mehr Eigeninitiative zu ergreifen, um auch auf seine Bedürfnisse einzugehen. Ihre Hände streichelten noch immer mal sanfter, mal fester über seine Haut, aber sie bewegten sich noch nicht direkt auf seine Mitte zu. Das war eine ihrer effektivsten Bewältigungsstrategien gewesen - immer sofort von sich auf ihn umzulenken, weil sie sich sehr schnell unwohl gefühlt hatte, wenn zu viel Aufmerksamkeit auf ihrem Körper gelegen hatte. Aber sie wollte Victor beweisen, dass das vorbei war. Und darum wartete sie noch mit einer Gegenleistung, was ihr zugegebenermassen relativ leicht fiel. War ja nicht so, als hätte das nicht auch einen Mehrwert für sie selbst, wenn sie sich zuerst nur auf das, was er im Begriff war, zu tun, konzentrierte.
Hatte ich nicht. Gab gleich voll auf die 12 mit der Arbeit vorgestern und gestern, ich hab höllischen Muskelkater. Man baut innerhalb von 2 Monaten leider deutlich mehr Muskeln ab, als ich still und heimlich gehofft hatte, lel... x'D ___________
Ich musste unweigerlich leise vor mich hin lachen. Ob Faye das tatsächlich wissen wollte? Es würde eine lange Liste werden, würde sie alle Personen, die mir in den letzten Monaten je Komplimente über mein Aussehen gemacht hatten, genannt haben wollen. Wobei ich ohnehin nur wenige davon tatsächlich mit einem Namen betiteln könnte. In neun von zehn Fällen hatte es sich dabei um unbekannte Gesichter gehandelt, die ich nie wieder gesehen hatte. Las Veganer bekam täglich neue Touristen zu Gesicht und die wenigsten besuchten ein und dieselbe Örtlichkeit zwei Mal. Dafür gab es in der gut gelaunten Stadt viel zu viel zu sehen. "Kommt auf die 'muss ich Faye noch erzählen'-Liste.", war vorerst meine einzige, ebenso leicht sarkastische Antwort. Es gab eindeutig wichtigere Dinge, über die ich noch mit ihr sprechen wollte. Wahrscheinlich war dieser Punkt also bis morgen schon vergessen, wenn sie mich nicht selbst daran erinnerte. Auch den Anzug würde sie noch früh genug zu sehen kriegen. Spätestens im Urlaub sollte ein schickes Abendessen mit entsprechender Kleidung drin sein. Jedenfalls irgendwann anders als jetzt. Fayes Antwort auf meine unausgesprochene Frage kam ohne Zögern mit solch einer Entschlossenheit, dass ich in den nächsten Kuss für einen kurzen Moment hineinlächeln musste. Ich hatte all die letzten Monate über gehofft, dass sie es bis zu meiner Rückkehr an diesen Punkt geschafft haben würde. Jetzt zu sehen und zu spüren, dass sie die Vergangenheit wirklich endlich hinter sich gelassen hatte und wir einen richtigen, ausnahmsweise nicht von vornherein verkorksten Neuanfang auch auf dieser Ebene machen konnte, erfüllte mich bis tief ins Innere. Allein dieser kleine Moment, in dem Faye mir so deutlich zeigte, dass die ganzen unsichtbaren Barrieren gefallen waren, reparierte sehr viel von dem, was in unserer gemeinsamen Zeit kaputt gegangen war. Sie radierte damit die kleinen Restzweifel aus und meine Hand konnte den sinnlichen Pfad ohne Unterbrechung fortsetzen. Als meine Finger ihren intimsten Bereich erreichten, streichelte ich zuerst nur ganz zart über ihre äußeren Schamlippen. Kurz darauf schob ich den Zeigefinger vorsichtig dazwischen, drang jedoch noch nicht gleich in sie ein, sondern bediente mich nur an der nach außen dringenden Feuchtigkeit. Um den Kuss nicht unnötig dafür unterbrechen zu müssen, bevor ich den Finger langsam nach oben zu ihrem Kitzler zog. Trotzdem erlebten unsere Küsse ein oder zwei Tempowechsel. Ich wollte mich voll und ganz auf das Gefühl von ihr unter meinen Fingern konzentrieren, wollte jedem noch so kleinen erregten Laut von ihr genug Luft geben, um nach außen zu kommen, statt geschluckt zu werden. Wollte das Flattern in meiner Brust genießen, das ganz und gar nicht von Nervosität rührte, sondern Glückseligkeit, Vorfreude, Erregung und ihrer Haut an meiner entsprang. Ich löste meine Lippen erst dann von ihren, als ich das Vorspiel langsam ausdehnte. In gleichmäßigem, sanftem, aber dennoch nicht schüchternem Rhythmus abwechselnd in die eindrang und ihren empfindlichsten Punkt stimulierten. Einen Moment lang beobachtete ich ihr Gesicht mit funkelnden Augen dabei - schon nur, weil ich das jetzt wieder durfte, ohne sofort zurück auf den passiven Platz geschubst zu werden. Danach stahl ich mir einen einzelnen, leidenschaftlichen Kuss, bevor meine Lippen über ihren Kiefer bis zu ihrem Hals wanderten.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Ajjj nicht gut. Kommt hoffentlich schnell wieder! :') ___________
Dafür gabs eine Liste? Hörte sich wundervoll an, sie hatte nämlich auch nicht weniger als eintausend Dinge, die sie noch von ihm wissen wollte, die er ihr also zu gegebener Zeit noch erzählen musste. Mal sehen, wie viel Prozent davon bereits auf die imaginäre Liste geschrieben standen. Sie würden sich morgen ausgiebig darum kümmern - nachdem sie ihren körperlichen Bedürfnissen, vor allem aber ihrer Liebe gebührend Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Und das dauerte noch etwas, auch darin waren sie sich sicherlich sehr einig. Victors Finger strichen weiter über ihre Haut, kaum hatte sie ihn für den nächsten Kuss an sich herangezogen. Und das Kribbeln in ihrem ganzen Körper, besonders aber genau da, wo er sie berührte, war ein zusätzlicher, stummer Ausdruck ihrer Sehnsucht, die Art ihres Körpers, ihm zu sagen, dass sie bereit war und nicht weniger als alles von ihm wollte. Ihre Lippen sprachen die gleichen Worte und sie streckte sich ihm näher entgegen. Faye spürte eine prickelnde Gänsehaut auf ihrem Rücken, als seine Finger das erste Mal auf ihren Kitzler trafen, sie ihr Knie noch etwas weiter aufwärts zog. Und es blieb bei weitem nicht bei dem einzigen erregten Laut, der ihrem Mund sofort im Anschluss entwich. Dafür war sie viel zu ausgehungert, dürstete zu sehr nach seinen Berührungen und den Zärtlichkeiten, die sich nur mit ihm jemals so perfekt anfühlen könnten. So perfekt wie sie es ewig nicht mehr getan hatten, weil ihr Kopf von tausend Blockaden verstellt gewesen war. Weil sie sich und den Körper, in dem sie sich gefangen gefühlt hatte, zu sehr gehasst hatte, um ein Geschenk wie Victors bedingungslose Liebe annehmen zu können. Sie war sich viel zu sicher gewesen, diese Liebe nicht mehr zu verdienen, ihr nicht mehr würdig zu sein, hatte sich - absolut unbegründet - unendlich davor gefürchtet, dass er sie irgendwann ansah und feststellte, dass sie ihm nicht mehr genügen konnte. Natürlich war es leichter, ihren Körper jetzt zu lieben, wo er wieder gesund aussah, wo sie von wesentlich mehr Kurven und Muskeln gezeichnet war, als vor einem Jahr. Aber es waren nicht die Knochen, die das Hauptproblem dargestellt hatten - es waren die Narben. Und theoretisch waren diese Narben noch immer da. Sie hatte nur endlich gelernt, sich nicht mehr darüber zu definieren und sie stattdessen als das zu sehen, was sie waren: Beweise für alles, was sie überlebt hatte. Für ihre Stärke und ihren Lebenswillen. Und das zeigte sie Victor hier mit jeder Faser ihres, unter den Taten seiner Finger zwischendurch leicht zuckenden Körpers. Sie lebte und liebte jede Sekunde davon in vollen Zügen und erst, als seine Lippen sich von ihren lösten, um sich weiter bis zu ihrem Hals zu bewegen, beschloss sie so langsam, diesen zweiten Frühling nicht mehr fast gänzlich passiv zu geniessen. Nicht, weil sie nicht länger still liegen konnte - also das fiel ihr zeitweise auch schwer, aber nicht aus Gründen wie Unwohlsein oder Scham - sondern weil sie ihm auch was zurückgeben wollte. Einen Moment lang sog sie noch das volle Ausmass seiner Berührungen in sich auf, hatte die Augen lächelnd zufallen lassen. Dann kam auch in sie wieder etwas Bewegung und Faye senkte ihrerseits ihre Lippen für einen gefühlvollen Kuss auf die dünne Haut unter seinem Ohr und von da aus weiter zu seiner Halsbeuge. Dort verweilte sie aber nicht lange, sondern strebte sehr bald einen Positionswechsel an, der zwangsläufig auch das Tun seiner Finger vorübergehend unterbrach. Sie drehte sich um 180 Grad - so, dass sie zwar weiterhin direkt neben ihm in der Matratze lag, ihre Füsse nun aber in Richtung Kopfende zeigten, während ihr Kopf auf Höhe seines Intimbereichs zu liegen kam. Es waren die Finger ihrer linken Hand, die sich zuerst um den Schaft seines Schwanzes legten, ihn nicht zögerlich, aber doch noch etwas zurückhaltend massierten. Immerhin ging sie einfach mal schwer davon aus, dass es für ihn im ersten Moment genauso überwältigend sein dürfte wie für sie, nach all der langen Zeit, seit sie das letzte Mal nackt nebeneinander im Bett gelegen hatten. Das war ja nicht kurz vor seiner Abreise gewesen, sondern weit davor. Bevor die Narbe auf ihrer Brust und die Narben auf ihren Seelen überhaupt zum Thema geworden wären, weil die damals noch gar nicht in ihrem vollen Ausmass existiert hatten. Jedenfalls liess sie sich gerne Zeit damit, sich hier langsam wieder ans volle Programm heranzutasten. Nahm nach dem ersten Angewöhnen dann aber doch ihren Mund dazu. Faye konzentrierte sich mit der Hand auf den unteren Teil seines Schaftes und auf die Hoden, während ihre Lippen zuerst einen zärtlichen, feuchten Kuss auf seine Eichel hauchten und sich dann mithilfe der Zunge langsam um seinen Schwanz schlossen. Auch dabei begann sie sehr sanft, gefühlvoll und sinnlich, reizte erst nach und nach ihre Möglichkeiten aus, wobei sie es sich absolut nicht nehmen liess, zwischendurch zu Victor nach oben zu schielen. Sie wollte sehen, was er davon hielt, wollte, dass er das Gleiche fühlte wie sie. Ausserdem schaute sie ihn einfach gerne an, jetzt und immer, wenn sie nicht gerade die Augen geschlossen hatte.
Jedes angeregte Seufzen und jedes noch so unauffällige Zucken von Fayes Muskeln elektrisierte die Luft um uns herum. Ließ mich tiefer eintauchen in das berauschende Gefühl tiefen Vertrauens, das sich stetig mehr mit blanker Lust mischte. Auch wenn Sex von Beginn an dank der Army etwas unregelmäßig bei uns ausgefallen war, hatten wir uns schon damals allzu gerne in intime Zweisamkeit geflüchtet. Nur war es jetzt keine Flucht mehr. Wir würden danach nicht wieder in irgendwelche lebensbedrohlichen Kriegsfelder zurückkehren und auch das Gefühl, das etwas dabei gefehlt hatte, würde mich nicht wieder heimsuchen. Es gab ein paar Risse in unserer Beziehung, die wir nur gemeinsam wieder beseitigen konnten und einen besseren Anfang als diesen hätten wir dafür wohl kaum finden können. Es war nicht nur für Faye ein offensichtlich mitreißendes Gefühl und es war unheimlich befreiend, endlich auf dieser Ebene wieder eins mit ihr werden und sie auf diese ungehemmte Weise spüren zu dürfen. Mich fesselten allein ihre offensichtliche Erregung und das Kribbeln an meinem Hals schon so sehr, dass ich aufs Vorspiel auf meiner Seite auch hätte verzichten können - was allerdings nicht hieß, dass ich Faye davon abhalten würde. Als sie sich in Bewegung setzte, rutschte meine Hand von ihrer Mitte und ich schlug die Lider langsam auf. Mit angeregtem Funkeln in den Augen beobachtete ich sie dabei, wie sie sich meinem Schwanz näherte. Es dauerte wohl kaum fünf Sekunden, bis ich unter dem neuen alten Reiz den ersten leicht flatternden, tiefen Atemzug machte. Ich streckte die Hand wieder nach der anziehenden Schönheit aus, weil ich das Gefühl ihrer Haut unter meinen Fingern dabei nicht missen wollte. Ich legte sie an ihre Taille, wo ich sie zuerst nur mit beiläufigem Streicheln meines Daumens verweilen ließ, weil meine in diesem Augenblick ohnehin sehr begrenzte Konzentration an anderer Stelle lag. Als dann aber auch ihre Lippen ins Spiel kamen, fielen mir die Augen vorübergehend mit einem Stöhnen wieder zu und ich drücke den Hinterkopf für einen Moment stärker ins Kissen. Das Streicheln verebbte und ich umfasste ihre Taille fester. Fortan rollte immer wieder mal unkontrollierte Anspannung durch meinen Körper - meistens dann, wenn sie eine besonders empfindliche Stelle reizte - und das nicht selten begleitet von lustvollen Lauten. Ich wälzte mich eine kleine Weile unter Fayes geschickter Stimulation in der ansteigenden Ekstase und meine Hand rutschte währenddessen stückweise mit etwas Druck an ihrem Körper nach unten, bis sie mit einem beherzten Griff an ihrem jetzt wieder etwas kurvigeren Hintern zu liegen kam. Immer wieder Blicke mit Faye austauschend hätte ich es ewig in diesem intensiven Gefühl aushalten können, wäre da nicht schließlich der sich anschleichende Orgasmus gewesen. Mit einem leisen, angeregten Grummeln richtete ich mich auf und das war der Brünetten Anzeichen genug dafür, an diesem Punkt lieber aufzuhören, wenn sie auch noch was von mir haben wollte. Ich legte meine Hand in ihren Nacken und animierte sie dazu ihre geröteten Lippen für einen feurigen Kuss mit meinen zu vereinen. Danach sah ich für einen kurzen Moment schweigend in ihre glänzenden Augen und strich über ihren Hals. Der Ansatz eines Lächeln umspielte meine Mundwinkel, als ich mich von ihr löste und mich ihrer Position anpasste. Ab und zu gehörten Füße auch mal ans Kopfende. "Dreh dich um.", raunte ich ihr zu, bevor ich mich auf einem Ellbogen abstütze. Ob Faye mir im folgenden gänzlich den Rücken zudrehte oder mir den Oberkörper halb zuwandte, war ganz ihr überlassen. Ich drehte ihren Kopf mit der freien Hand zuerst noch für einen hungrigen Kuss zu mir, bevor ich die Hand über ihren Hals nach unten wandern ließ. Die Position war bewusst ausgesucht, weil ich Faye dabei jederzeit sehen und spielend leicht überall anfassen konnte. Beides Dinge, die mir vorher stellenweise verboten gewesen waren, die ich jetzt endlich wieder auskosten wollte. So streifte meine Hand auf dem Weg nach unten ihre Brust, ihren flachen Bauch und auch ihren Venushügel, bevor ich sie zwischen ihre Schenkel schob, um ihr Bein etwas anzuheben. Der Kuss fand vorerst ein Ende, als ich dazu ansetzte, in sie einzudringen. Das geschah sehr behutsam, obwohl ich inzwischen sehr heiß darauf war, endlich wieder auf die bestmögliche Art vollkommen mit Faye verbunden zu sein. Aber ich wollte ihr auf keinen Fall weh tun und gleichzeitig das überwältigende Gefühl in vollen Zügen genießen. Vorspiel war schön, ich fand immer Gefallen daran und hatte es selten übermäßig eilig. Trotzdem war das hier besser.
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Diese Zeit, dieser Abend, diese Minuten und Sekunden hier im Bett waren alles. Alles, was sie sich gewünscht und erträumt hatte, alles, worauf sie so sehnlich gewartet hatte. Alles, wofür es sich zu kämpfen lohnte und alles, wozu sie immer und immer wieder ja sagen würde. Und es würde niemals eine Rolle spielen, was dieses Ja für Folgen nach sich zog, weil es letztendlich einfach alles wert war. Vielleicht würden die nächsten Wochen nicht immer einfach werden, sicher mussten sie sich erstmal wieder aneinander gewöhnen und gemeinsam die Beziehung erschaffen, die sie schon so lange suchten und brauchten und verdienten. Aber sie würden das zusammen machen, mit dieser Intimität und Verbundenheit, diesem absoluten Urvertrauen und der puren Liebe, die genau jetzt diesen Raum, ihre Herzen und ihre Seelen erfüllten, sie durch diesen kleinen Himmel schweben liessen, in dem sie sich seit seiner Rückkehr befanden. Sie waren erst beim Vorspiel aber Faye hätte ewig damit weitermachen und ihn dabei immer wieder absolut fasziniert betrachten können, weil es sich so surreal und perfekt anfühlte. Er bei ihr, seine Hand auf ihrem nackten Körper, sein warme, feuchte Haut unter ihren Fingern, unter ihren Lippen, die Laute, die er von sich gab, die Blicke, die sie erntete und genauso lustvoll und begehrend erwiderte. Sein Körper machte das aber natürlich nicht ganz so ewig mit, wie sie es hätte durchziehen können, weshalb nach ein paar Minuten die nächste Unterbrechung in Form eines Positionswechsels erfolgte. Natürlich erst nach einem weiteren leidenschaftlichen Kuss, gefolgt von einem tiefen Blick in seine Augen, deren Funkeln sie exakt so spiegelte, wie es ihr entgegen strahlte. Faye kam seiner Aufforderung, sich umzudrehen, mit nur wenig Verzögerung nach, winkelte die Beine dabei bereits automatisch an. Als er sie für einen weiteren Kuss an seine Lippen lockte, drehte sie ihren Oberkörper und ihren Kopf wieder etwas zurück, blieb auch in dieser Position liegen, als er schliesslich dazu ansetzte, sie endlich, nach all dieser Zeit, wieder vollends zu erfüllen und ihre Körper so eng wie physisch überhaupt möglich miteinander zu vereinen. Ihre Augen waren dabei von selbst wieder zugefallen und das durch und durch ergebene Stöhnen, welches über ihre leicht offen stehenden Lippen rollte, war Ausdruck purer Lust und Erleichterung. Liess keine Zweifel daran aufkommen, dass sie sich in diesem Moment in nichts als Leidenschaft und Liebe wand. Sie brauchte keine Gedanken mehr an Scham und Selbsthass, Narben und Zweifel mehr zu verschwenden, die sie in irgendeiner Weise zurückhalten, lähmen oder fesseln könnten. Hier und jetzt waren nur Victor und sie, als zwei freie Menschen, die sich zur Unendlichkeit liebten, die sich dort gefunden hatten, wo Liebe nicht existieren dürfte, die allen Widrigkeiten zum Trotz ausgeharrt und aneinander festgehalten hatten bis heute. Nur er und sie, die sich alles gaben, alles teilten. Sie streckte eine Hand nach seinem Gesicht aus, legte die Finger an seinen Kiefer, um ihn zurück zu ihren Lippen zu führen, bevor sie den Arm wieder dazu nutzte, sich in der Matratze abzustützen. Die Küsse wurden je länger je weniger intensiv, weil die Bewegungen ihrer Körpermitten und ihre Konzentration das nicht sehr lange zuliessen. Und als sich ihr Stöhnen häufte und Victors Stösse intensiver wurden, legte sie den Kopf irgendwann ganz ab, konzentrierte sich nur noch auf all die überwältigenden Empfindungen und Emotionen, die sich immer weiter in Richtung Höhepunkt schaukelten. Sie hätte das in seiner Abwesenheit schon mit jemand anderem machen können. Aber es wäre niemals so ähnlich gewesen, nichtmal ansatzweise vergleichbar. Es wäre nie perfekt und ungehalten gewesen, nie so furcht- und schamlos. Nie so frei und ungebunden. Es wäre nie Victor gewesen und sie hätte dabei nie diese Version von Faye sein können. Diese Version, die nur ihm gehörte, die nur er wecken konnte. Die sie für immer nur für ihn sein wollte.
Ich fing langsam an. Mein eigenes, leicht bebendes Stöhnen untermauerte das Gefühl, das Faye in diesem Moment quer übers Gesicht geschrieben stand. Es war nicht nur auf physischer Ebene wahnsinnig intensiv, nach so langem Abstandhalten ihren Körper endlich wieder auf jede mögliche Art an meinem zu spüren. Unsere Seelen lagen so offen voreinander, wie schon eine Ewigkeit nicht mehr und ich würde jede noch so flüchtige Sekunde davon auskosten. Für manch einen war es sicher unverständlich, dass wir keine Zweifel daran hatten, dass unsere Liebe stärker war und sein würde als alles, was sich uns je in den Weg gestellt hat und was noch kommen würde. Dass wir so felsenfest davon überzeugt davon waren, unsere Gefühle füreinander würden alle Probleme, die in naher Zukunft möglicherweise auf uns zukamen, in den Schatten stellen. Vielleicht machte uns das auch beide naiv oder blind, aber ich war lieber ein hoffnungsloser Romantiker, als das hier wegzuwerfen, nur weil es beinahe ganz kaputt gegangen wäre. Allein dieser Moment bewies mir, dass wir trotzdem noch immer eins waren und ich niemals etwas Besseres finden könnte. Wenn es sowas wie Seelenverwandte gab, dann war es Faye und sie würde es immer sein. Nicht weil wir so viel zusammen überlebt hatten und nur sie mich in diesen Dingen verstehen konnte, sondern weil sie mich von Anfang an gelesen hatte wie ein offenes Buch. So lag ich auch jetzt neben ihr und ließ sie ungehemmt daran teilhaben, wie sehr ich sie vermisst hatte. Ich hielt ihr Bein noch, als sie mich zurück zu ihren Lippen dirigierte und wir fortan das eine oder andere Stöhnen in leidenschaftlichen Küssen ertränkten. Dann ließ ich ihren Schenkel aber los, um meine Finger über ihren Körper wandern zu lassen. Zuerst über ihr Bein, danach schob ich die Hand unter leichtem Druck über ihren Bauch und ihre Rippen nach oben, bis ich wieder ihre Brust umfasste. Immer wieder massierte ich eine ihrer Brüste oder reizte auf zärtliche Art gezielt ihre Nippel, während wir uns im gemeinsamen Rhythmus bewegten. Je länger wir zugange waren, desto mehr geschah das aber genauso wie die Küsse etwas beiläufiger, weil wir uns stetig mehr in der Lust verloren. Unsere Haut rieb immer schwitziger aneinander, während wir uns in der blanken Euphorie unserer wiedergewonnen Zweisamkeit wanden, als wäre heute die letzte Möglichkeit dafür. Der Raum versank zunehmend mehr in lüsternen Geräuschen, als die Küsse ein Ende fanden. Für eine kleine Weile schwelgte ich in Fayes himmlischem Anblick und schaukelte mich damit noch weiter hoch. Als ich meine Lippen danach an ihre Schulter legte, wanderten meine Finger zurück in tiefere Gefilde. Ich streifte ihre Haut immer mal wieder mit den Lippen, aber mein Fokus lag vielmehr darauf, ihre Mitte zusätzlich mit den Fingern zu stimulieren. Die brünette Schönheit auf der Strecke zu lassen, war das Allerletzte, das hier heute passieren würde. Mit lauter werdendem Stöhnen und kribbelnden Nervenenden im ganzen Körper steuerte ich dem Orgasmus entgegen und als ich spürte, wie Faye sich zu verkrampfen begann, tat mein Körper es ihrem fast unmittelbar gleich. Mit wenigen tiefen, letzten Stößen ließ ich mich von den Wellen der Ekstase überrollen und drückte Fayes Becken an meines. Das stoßweise Stöhnen, das mir kurzzeitig die Luft zum Atmen nahm, wurde kaum von Fayes Haut abgefangen. In den ersten Sekunden danach passierte gar nichts, abgesehen von ziemlich mitgenommenen Atemzügen. Das Kinn an Fayes Schulter abgelegt, klarte mein Kopf nur sehr langsam wieder auf. Noch während der Nachbeben nahm ich meine Hand von ihrem Intimbereich und schlang den Arm um ihren schlanken Oberkörper, um sie noch einen Moment bei mir zu halten - als hätte sie akut vor zu flüchten, wozu ihr ziemlich sicher ohnehin die Energie gefehlt hätte. Meine Nasenspitze streifte mehrmals ihre Haut, als ich den Kopf schließlich anhob und mit ein paar noch sehr atemlosen Küssen an ihrem Hals nach oben bis zu ihrem Kiefer wanderte. Erst dann hob ich langsam die Lider, um den Kopf leicht zu heben und Faye anzusehen. Zum eine millionsten Mal in dem hypnotisierenden Blaugrün ihrer Augen zu versinken, als wüsste ich nicht längst in- und auswendig, wie das Muster ihre Pupillen einrahmte. Mit einem etwas erledigten, aber überglücklichen Lächeln lehnte ich meine Stirn an Fayes und wir atmeten dieselbe Luft. “Es fühlt sich an, als hätte ich dich noch nie so sehr geliebt wie jetzt.”, hauchte ich ein paar mehr stummen Sekunden später mit trockenem Hals an ihre Lippen. Dabei sollte man eigentlich denken, es würde ab einem gewissen Punkt der Liebe und Partnerschaft keine Steigerung mehr geben. Es fühlte sich in diesem Augenblick aber so an. Mein vor Glückseligkeit explodierendes, noch immer sehr aufgeregt pochendes Herz konnte endlich aufhören, tagein und tagaus leise vor sich hin zu bluten. Weil es traurig und einsam war, weil ein entscheidendes Puzzleteil fehlte. Faye war - genauso wie ich - endlich wieder sie selbst, lag in meinen Armen und war in meinen Augen gerade wohl so schön wie noch nie zuvor. Keine Narbe könnte diesem Gefühl jemals einen Dämpfer verpassen. Zumindest noch einen Moment lang wollte ich das auskosten, bevor ich sie loslassen würde, damit früher oder später wieder was anderes als unsere Füße an den Kopfkissen lag.
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Der Sex mit ihm war schon immer sehr schön gewesen und Intimität und Berührung schon immer ein sehr wichtiger Teil ihrer Beziehung. Es hatte einzelne Male gegeben, die in sich ein bisschen weniger toll, ein bisschen anstrengender gewesen waren. Es hatte auch Zeiten gegeben, während derer Zärtlichkeiten viel zu weit nach hinten in ihrer Prioritätenliste gerutscht waren, weil vor allem Faye so weit neben sich gestanden hatte, dass sie die Blockaden in ihrem Kopf nicht mehr hatte überwinden können. Und dann gab es heute. Diese Stunden, die ihnen so deutlich aufzeigten, dass es das alles wert gewesen war. Dass sie die Einzigen waren, die je so perfekt zueinander passen würden. Dass sie für immer zusammengehörten und nie wieder daran zweifeln sollten, dass diese Wahl für sie beide die allerbeste war. Sie für ihn und er für sie. Sogar jetzt, nach all dieser Zeit. Sogar jetzt, wo sie beide zu Versionen ihrer Selbst herangewachsen waren, die sie gegenseitig eigentlich noch kaum kannten, war unübersehbar, dass sie füreinander bestimmt waren. Ihre Seelen tanzten in der Harmonie ihrer Bewegungen und die Laute, die sie von sich gaben, sprachen eine sehr eindeutige Sprache ungehaltener Lust. Anfangs war Faye noch verhältnismässig leise, aber spätestens als sich seine Hand wieder zwischen ihren Beinen verlor, war das vorbei. Die zusätzliche Stimulation liess sie die zwischenzeitlich aufgeschlagenen Augen wieder schliessen und sie schob den Kopf leicht in den Nacken, liess keine Zweifel daran bestehen, dass er absolut alles so perfekt machte, wie das überhaupt möglich war. Ihre linke Hand verirrte sich zu seinem Kopf an ihrer Schulter, strich über die Haut und in seine Haare. Dort krallte sie sich auch kurzzeitig fest, als sie spürte, wie der sehr geschickt ausgereizte Orgasmus sie überrollte und mit einem finalen Stöhnen endgültig in den siebten Himmel schickte, sobald sie merkte, dass auch Victor seinen Höhepunkt erreicht hatte. Ihre Finger lockerten sich nach ein paar Sekunden wieder etwas - sie wollte ihm damit ja nicht wehtun - blieben aber noch in seinen Haaren liegen, solange er genau hier bei ihr verharrte und sie festhielt, während sie langsam wieder zu Atem kam und ihr Herzschlag sich synchron zu seinem wieder beruhigte. Sie saugte alles davon tief in sich auf, wollte diesen Moment, diese Emotionen, diese Schmetterlinge, ihr überquellendes Herz für immer speichern und sich ewig daran zurückerinnern können. Wann immer er weg war, wann immer er bei ihr war. Faye löste die Hand erst dann von ihm, als wieder Bewegung in seinen Kopf kam, sie selbst die Augen aufschlug, um mit vollkommen offenem Blick, geröteten Wangen und einem langsam breiter werdenden, durch und durch glücklichen Lächeln in seine Richtung zu schauen. In diese grünbraunen, unendlich treuen, liebenden Augen. Und für einen Moment blieb die Zeit stehen. Für diesen Augenblick einer kleinen Ewigkeit gab es nur ihn und sie. Zwei Menschen, die sich liebten, wie sie sich nie geliebt hatten, die sich gefunden und nie wieder losgelassen hatten. Zwei Menschen, die endlich waren, was sie immer hatten sein sollen. Zusammen, vollkommen. Sie antwortete nicht sofort auf seine Worte, liess dem Lächeln den Vortritt und schob diesem einen zärtlichen, noch nicht zu langen und noch immer etwas feuchten Kuss nach. Und noch einen, weil sie Küsse selten gern in Einzahl verschenkte. "Du hast mich auch noch nie so geliebt... Weil wir noch nie fähig waren, so zu lieben... Wir waren noch nie gemeinsam gesund...", hauchte sie schliesslich zurück, abgerundet von einem weiteren Kuss. Sie waren aus psychischer Sicht wohl am nächsten bei Gesund gewesen, als sie sich kennengelernt hatten - dann hatten die Ereignisse sie nach und nach immer weiter runtergezogen und kaputt gemacht. Aber wirklich gesund waren sie auch da nicht gewesen. Also ja... Hatte nur dreieinhalb Jahre gedauert. Dreieinhalb Jahre, die es absolut wert gewesen waren, wenn das hier der Preis dafür war.
Es war die leider ein bisschen traurige Wahrheit, die Faye nach den sanften, alles besiegelnden Küssen aussprach. Was die Liebe anging hatten sehr viele andere Menschen von Anfang an deutlich mehr Glück als wir beide. Deshalb mussten wir alles daran setzen, den jetzigen Zustand für immer beizubehalten. Wir durften beide, jeder für sich, die gesunde Einstellung zu unserem Selbst nicht wieder irgendwo auf dem Weg verlieren und liegen lassen. Es war das oberste Gebot, es nie wieder zu derartigen Höllenstürzen kommen zu lassen. Auch wenn ich jetzt gesund war und psychisch sicher wieder Vieles besser wegstecken konnte, war das Drama rund um Ryatt die letzte Tragödie, die ich in dieser Hinsicht erdulden konnte und würde. Es gab von hier aus nur den Weg nach oben oder den getrennter Wege. Ich löste den Arm wieder von Fayes Taille, um stattdessen über ihre erhitzte Wange zu streicheln, als sich unsere Lippen wieder voneinander gelöst hatten. "Ich bin so froh, dass wir's geschafft haben...", murmelte ich, ohne das Lächeln in der Zwischenzeit verloren zu haben. Es war nur durch die Küsse ein bisschen schmaler geworden und auch ich hängte meinen Worten noch einen kurzen Kuss an. Es war eben alles andere als selbstverständlich. Weder dass Faye auf unbestimmte Zeit und damit letztendlich über neun Monate hier auf mich wartete, noch dass ich nach all den Strapazen der letzten Jahre wieder zurückkam. Trotzdem hatten wir aufeinander gewartet - füreinander. Und ich war auch froh darüber, dass sie keinen anderen Mann an sich herangelassen hätte. Natürlich hätte ich damit leben können, sonst hätte ich es ihr nicht von vornherein aus freien Stück erlaubt. Aber dann hätte sich das hier vielleicht trotzdem anders angefühlt und es war perfekt gewesen so. Jetzt gerade war auch der unbedeutende Kuss mit Ryatt so weit in die Ferne gerückt, als wäre er gar nicht passiert. Egal was Faye in jenem Moment durch den Kopf gegangen war, hatte sie dabei sicher nicht das gefühlt, was ich jetzt in ihren Augen sah, während ich auf sie hinabsah. "... und ich freu mich auf alles, das noch auf uns wartet.", hauchte ich, als ich mich zu ihrer Stirn streckte, um auch dort noch einen Kuss zu setzen. Die schlechten Zeiten lagen hinter uns und ich war mehr als bereit für diese Art von Tapetenwechsel. Es war höchste Zeit, all die grausigen Erinnerungen der letzten Jahre schwungvoll mit neuen, schönen Erlebnissen zu übermalen. Mit so vielen, dass es uns irgendwann schwer fallen würde, überhaupt noch an die schlechten Zeiten zurückzudenken. Doch erstmal wurde es allmählich Zeit dafür, mich von der zierlichen Brünetten zu lösen. Ich rückte langsam von ihr ab und richtete mich mit einem etwas tieferen Atemzug auf, raufte mir die wirr liegenden Haare. Dabei bemerkte ich dann auch erstmals den Hauch eines Brennens irgendwo zwischen den Strähnen, das ich aber geflissentlich ignorierte. Sicher nur ein winziger Kratzer. "Ich... geh noch kurz duschen, denke ich. War'n langer Tag.", meinte ich beiläufig, als ich einen kurzen Blick an meinem eigenen Körper nach unten warf. Meine Haut schimmerte noch vom Schweiß, begünstigt durch die hitzige Körperwärme und die extremen Empfindungen, weniger durch übermäßige körperliche Anstrengung. Sex war aber leider fast grundsätzlich ermüdend, eine mehr oder weniger sinnvolle Eigenschaft des männlichen Körpers. Jedenfalls würde ich mich später lieber frisch geduscht abschließend ins Laken schmeißen und ein letzter Gang ins Bad war sowieso unerlässlich. Ich lehnte mich für einen weiteren, diesmal wieder etwas längeren und liebevolleren Kuss zu Faye, bevor ich mich mit einem letzten Blick in ihre Augen in Richtung Fußende aufmachte. Dann zog ich mir die Tasche mit meinen Sachen heran und kramte nach dem Kulturbeutel. "Kommst du mit? Transport- und Massageservice wären inklusive.", fragte ich und warf ihr über die Schulter einen mehr oder weniger unschuldigen Blick mit im Augenwinkel sichtbaren Lächeln zu. Mir ging es dabei nicht um eine zweite Runde, ich hätte sie nur einfach gerne weiter in meiner Nähe, auch wenn Faye das Duschen ihrerseits vorhin nach dem Sport schonmal abgehakt hatte. Trotzdem nahm ich ihre Nähe gerne zu jeder Sekunde, in der ich sie haben konnte und das Angebot kostete mich nichts.
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Schöner als Victor ihre gemeinsamen Empfindungen zusammenfasste, hätte mans kaum tun können. Die Erleichterung, ihn wieder hier neben sich zu haben, war endlos, und die Vorfreude auf das, was sie noch zusammen erleben würden, was alles auf sie wartete, übertraf absolut jede positive Emotion, die sich in Worte fassen liesse. "Amen dazu - auf beides... Auf alles", lächelte sie darum abschliessend zwischen zwei Küssen, zeigte ihre momentane Gefühlslage so als hundert Prozent analog zu seiner eigenen. Damit nahm das Rumliegen langsam ein vorübergehendes Ende und während Victor sich aufsetzte, drehte Faye sich immerhin schonmal wieder in seine Richtung, um ihm dabei zuschauen zu können. War zwar sehr sicher nicht so, als würde ihr jemand in Kürze diesen Anblick verbieten - besser so, sonst würde sie nämlich dezent randalieren - aber sie wollte sich die Chance trotzdem nicht entgehen lassen. Einfach um ein bisschen zu glotzen, wenn er sich doch nochmal von ihr lösen musste. Scheinbar stand nämlich noch eine Dusche auf dem Plan. Das war sicher keine schlechte Idee - so ganz toll fand sie das aber trotzdem nicht, wenn er sich dafür von ihr verabschiedete. Sie würde es zwar überleben, die paar Minuten auf ihn zu warten, nachdem sie bekanntlich monatelang genau das getan hatte... die zweite Option, die er ihr offerierte, sobald er seinen Kulturbeutel hervorgefischt hatte, klang jedoch weitaus verlockender. Ihre Mundwinkel verzogen sich sofort wieder zu einem angetanen Grinsen, ehe sie geschwind und sehr elegant zum Bettrand rollte und sich dort schliesslich aufsetzte. "An keinem Tag meines Lebens würde ich dieses Angebot mehr ausschlagen", erklärte sie sehr theatralisch, wobei ihr breites Grinsen vielleicht doch verriet, dass sie das nicht ganz so ernst meinte. Für heute trafen ihre Worte aber auf jeden Fall zu und sie würde ihn sehr gerne ins Bad begleiten. Massagen und eine gemeinsame Dusche... das erinnerte sie in abgewandelter Form schon sehr, sehr stark an die Anfänge ihrer Beziehung zurück. Auf eine süsse, ausschliesslich positive Art und Weise. Es erinnerte sie an das Knistern, das sie so schlecht hatten ignorieren können. Es erinnerte sie an den Moment, in dem das Streichholz über die Reibfläche gezischt und ein Funken entfacht hatte, den bis heute niemand hatte ausmachen können. Ein Funken, der zu einem lodernden Feuer geworden war, dessen Hitze sie hier den ganzen Abend schon begleitete. Hätte ihnen damals jemand gesagt, was auf sie zukam, hätten sie wohl rechtsum Kehrt gemacht. Vielleicht hätten sie versucht, ihre Gefühle doch zu unterbinden, zu verstecken, wegzusperren - den Funken zu ersticken. Unwahrscheinlich, dass das geklappt hätte, aber versucht hätten sie es vielleicht trotzdem, um sich all die Schmerzen zu ersparen. All die Schmerzen, die sie zu dem hier geführt hatten. Vielleicht hätten sie sie auch freiwillig auf sich genommen, mit dem Wissen, dass das hier die Belohnung war, das Ergebnis nach all den Kämpfen. Ihre Zukunft. Faye streckte die Hände nach ihm aus, als hätte sie nicht selbst zwei Beine, die sie durchaus erfolgreich ins Bad tragen könnten. "Taxiiii", bettelte sie absolut hilflos. Wenn er ihr den Transportservice schon anbot, konnte er auf jeden Fall lange darauf warten, dass sie sowas ablehnte. Der Tag war nicht nur für ihn durchaus anstrengend gewesen.
Was unsere Liebe zueinander anging, hatten Faye und ich inzwischen wohl sowas wie unsere eigene Religion. Es war egal, was andere davon hielten - wir beide glaubten daran und das was alles, was an dieser Stelle zählte. Faye durfte mich dabei auch gerne anhimmeln, wie andere das mit ihren Göttern taten. Erstens gaben wir uns was das anging überhaupt nichts und zweitens störten mich ihre Blicke im Rücken keineswegs. Ich hatte mich viel zu lange nach ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit gesehnt, als dass sie mich damit jetzt nerven könnte. Auch das beruhte wie so oft auf Gegenseitigkeit, denn die hübsche Brünette rollte sich postwendend an die Bettkante, kaum sah sie die Möglichkeit, mir trotz meinem Gang ins Badezimmer nahe zu bleiben. Der Anblick ließ mich in Kombination mit ihren Worten leise lachen. Es war halt ein bisschen sehr süß und ein bisschen typisch Faye. "Versteh ich… der Vorschlag war vielleicht auch nicht ganz uneigennützig.", gestand ich mit hochgezogenen Augenbrauen und einem alles sagenden Seitenblick. Aber solange dieser Eigennutz auf beiden Seiten in Form des am Anderem kleben bleiben Wollens gegeben war, sollten alle Beteiligten sehr einverstanden damit sein. Während ich noch dabei war, den Reißverschluss der Tasche wieder zuzumachen - was nüchtern betrachtet vollkommen unnötig, aber irgendwie einfach ein Reflex war, nachdem ich zu Beginn in Vegas immer mal wieder das Motel gewechselt hatte - winkte Faye schon ungeduldig ihr menschliches Taxi an den Straßenrand. Ich warf ihr direkt im Anschluss einen Blick mit hochgezogener Augenbraue zu, danach sah ich auf die imaginäre Uhr an meinem rechten Handgelenk. "Sorry, war viel los auf dem Bettlaken-Highway.", entschuldigte ich mich sehr ironisch. Dann pflanzte ich der Brünetten aber ohne Umschweife den Kulturbeutel auf die Oberschenkel und stand auf, um sie anschließend vom Bett zu heben. Einen Arm unter ihren schmalen Knien und einen am Rücken, steuerte ich das Badezimmer an. Diesmal sah ich glücklicherweise deutlich mehr beim Passieren der Türrahmen, die ich jetzt zwangsweise seitlich nehmen musste, wenn hier keine Köpfe und Füße angeschlagen werden sollten. Im Flur hauchte ich einen Kuss an Fayes Wange und machte danach die angelehnte Tür zum Bad schräg rückwärts mit dem Rücken auf, anschließend mit der Verse mehr oder weniger wieder zu und setzte die Brünette schließlich langsam direkt auf dem Duschvorleger ab. Bloß keine kalten Füße riskieren. Erst angelte ich mir noch einen zärtlichen Kuss von Fayes Lippen, danach entnahm ich ihr mein Zeug und wandte mich vorübergehend von ihr ab, um den Beutel vorerst unausgeräumt auf der Ablage neben dem Waschbecken zu bunkern. Ich konnte meine Sachen morgen immer noch nach und nach an den jeweils rechtmäßigen Platz stellen, für jetzt reichte es völlig mein Duschgel und später noch die Zahnbürsten rauszuholen. Das Wasser lief schon, als ich mich hinter Faye stellte, die gerade noch testweise ihre Finger unter den Strahl hielt. Meine linke Hand legte ich an ihre Taille und hauchte nebenbei einen Kuss an ihre Schulter… eben ganz und gar die Nähe suchend, die wir beide nicht mal zehn Minuten hatten vermissen wollen.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Ach, mit dieser Ansage kam sie schon klar. Erstens gönnte sie ihm gerne mal was und zweitens war diese Form von Eigennutz wie bereits festgestellt absolut gegenseitig bevorteilend. "Ich bin zum Glück dafür bekannt, unglaublich gütig zu sein und habe dir zuliebe darum eingewilligt", nur ihm zuliebe natürlich, das machte ihre triefend ironische Tonlage, die mal wieder ganz bescheiden ihre Nettigkeit unterstrich, unmissverständlich klar. Lange konnte sie diese Pseudo-Ernsthaftigkeit jedoch nicht beibehalten, weil Victor schliesslich angerast kam, um sie aufzugabeln und ins Bad zu chauffieren. Mit einem dämlichen Kommentar, der sie seinerseits wieder leise lachen liess. "Was du nicht sagst... Hoffentlich nur viel Verkehr und kein Unfall?", setzte sie unschuldig in seine Richtung grinsend noch einen oben drauf, bevor sie nach dem Kulturbeutel griff, um diesen auf der kurzen Strecke nicht plötzlich über Bord zu werfen. Immerhin stand jetzt Duschen auf dem Plan und nicht nochmal viel Verkehr, weil sie den Weg zweimal gehen mussten, um sein Duschgel wieder einzusammeln. Faye liess sich mit einem mehr als zufriedenen Grinsen von Victor ins Bad tragen, genoss den Kuss auf ihrer Wange und überhaupt jede Sekunde dieser wiedergewonnenen Zweisamkeit, die heute offensichtlich keiner von ihnen für länger als unbedingt nötig unterbrechen wollte. "Herzlichen Dank, das war eine ausgesprochen angenehme Reise", erklärte sie lächelnd an seine Lippen, die ihr nochmal einen Kuss schenkten, kaum war sie auf dem Duschvorleger gelandet. Ihre Hand strich dabei zart über seine Wange und seinen Hals hinab, bevor er sich kurz dem Kulturbeutel widmete, während sie schonmal unter die Dusche stieg. Die war - wie eigentlich die ganze Wohnung - nicht gerade riesig und wahrscheinlich auch nicht unbedingt für zwei Leute konzipiert. Aber das war nicht weiter schlimm, sie waren sich offensichtlich gerne sehr nahe. Falls irgendwer vor dem heutigen Tag noch daran gezweifelt hätte - jetzt dürfte das wieder allen sehr klar sein. Faye kümmerte sich erstmal um eine angenehme Temperatur und als diese erreicht war, blieb ihr auch Victors Körper nicht weiter fern. Seine Finger und Lippen waren sofort wieder um ihr pures Wohlbefinden bemüht und Faye drehte sich nach ein paar Sekunden zu Victor um. Ihre Hände fanden sich in seinem Nacken wieder, als sie ihn zu sich runter dirigierte, um ihre Lippen zärtlich wieder mit seinen zu vereinen. Dabei trat sie einen Schritt rückwärts und zog ihn sanft mit sich, damit er ebenfalls was vom Wasser hatte. "Auf die Regendusche musst du leider noch bis zum Urlaub warten... gibts in dieser Wohnung leider nicht", murmelte sie lächelnd an seine Lippen, als sie sich nach einigen gefühlvollen Küssen langsam wieder etwas von ihm löste. Weit genug, um erfolgreich nach der Flasche mit seinem Duschgel zu fischen und etwas davon auf ihre Hände zu geben. Damit prädestinierte sie auch ihre nächste Amtshandlung, die beinhaltete, Victor gewissenhaft einzuseifen. Sie begann an seinen Schultern, bevor in sehr gemächlichem Tempo, dafür umso gründlicher Brust und Arme folgten. Auf den Rest seiner Vorderseite verzichtete sie erstmal, um sich stattdessen mit der Aufforderung "dreh dich um" an ihn zu wenden. Natürlich begleitete von einem leichten Grinsen, weil sie nicht ganz zufällig genau die gleichen Worte gewählt hatte, wie er vorhin im Schlafzimmer. Ihr weiterführendes Handeln unterschied sich trotzdem grundlegend von dem, was er seinen Worten hatte folgen lassen. Sie gab lediglich etwas mehr Seife auf ihre Hände, um damit dann fast schon harmlos seinen Rücken einzumassieren. Ganz der Mission folgend, hier für strahlend reine Haut zu sorgen.
Faye war eben durch und durch selbstlos. Auch dann, wenn sie selbst streng genommen ebenfalls was davon hatte. Ich sagte aber nichts mehr dazu, sondern rollte nur amüsiert grinsend die Augen nach oben. Das Grinsen wurde bei ihrem Kommentar dann auch noch ein ganzes Stück breiter, dank ihrer weiteren Ausführung meiner Taxiproblematik. "Weißt du, ich hab sogar noch überlegt, ob ich diesen bescheuerten Witz bringen soll und habs mir anders überlegt, um geistige Reife vorzutäuschen… so wegen der 30 und so. Aber jetzt weiß ich, dass das absolut unnötig ist.", meinte ich leise lachend. Auch wenn ich das maximal halb ernst meinte, weil ich wusste, dass Faye sich für verbale Unterhaltung dieser Art normalerweise nicht zu schade war. Man war auch nie zu alt für derartige Witze, oder? Ich war jedenfalls für stumpfe Wortspiele zu haben, solange sie meiner guten Laune entsprachen. So war das wohl mit allen Witzen und in diesem Moment tat es unheimlich gut, unbeschwert ein bisschen rumzualbern. Einfach zwanglosen Spaß zusammen zu haben, nachdem wir so lange voneinander getrennt gewesen waren und das gemeinsame Leben davor auch grundsätzlich viel zu ernst geworden war, aufgrund diverser Vorkommnisse. "Taxiunternehmen Rivera, empfehlen Sie uns bitte nicht weiter.", erwiderte ich auf ihre Danksagung hinsichtlich des Transports schief grinsene, als ich schon mit dem Kulturbeutel am Waschbecken stand. Diese Form des Eskortierens war selbstverständlich allein Faye vorbehalten. Ab und zu trug ich sie gerne durch die Gegend wie die kleine Prinzessin, die sie manchmal mit Vorliebe war. Unter der Dusche angekommen ließ ich mich allzu gerne von Fayes Lippen einnehmen, die bald für den nächsten liebevollen Kuss nach meinen suchten. Dabei fielen mir die nass werdenden Haarsträhnen nach und nach auf die Stirn und mein Arm legte sich locker um ihren Rücken, wo ich sanft mit dem Daumen über ihre Haut strich. Erst als die zärtlichen Küsse ein Ende fanden und Faye mir das Duschgel abnahm, hob ich die frei gewordene Hand an, um mir die Haare nach hinten zu streichen. "Ich glaube, die paar Tage kann ich warten.", lächelte ich leicht schief und legte meine Hand an ihren Hals, um sachte ihren Kiefer entlang zu streicheln. Seit ich auf der Reise quer durch die Staaten gewesen war, war es mir mit Unterkünften etwas besser ergangen. Wenn der Kunde luxuriös unterwegs war, dann galt das auch für die eigene Unterkunft - aus Prinzip und weil es da am Geld schlichtweg nicht scheiterte. Aber solange ich in Vegas selbst gearbeitet hatte, hatte ich absolut durchschnittlich gewohnt. Um Geld für Wichtigeres zu sparen, die Miete klein zu halten. Außerdem tat die hübsche Brünette darauffolgend ausgezeichnete Arbeit, um die nicht vorhandene Regenbrause zu ersetzen. Ihre Hände auf meinen Schultern ließen mich mit einem tiefen Atemzug und zufriedenem Seufzen die Augen zumachen. Ich genoss jede Sekunde der Massage und löste auch die Hand von ihrer Wange, damit mein Arm ihr nicht im Weg war. Ich war fast ein bisschen zu begeistert von ihren Fingern - so vertieft in die gleichmäßigen Berührungen, dass ich die Augen nur langsam aufmachte, als Fayes kleine Aufforderung folgte. Mit schon leicht nach oben gezogener Augenbraue drehte ich mich langsam um. Als sich ihre Hände bereits an meinen Rücken legten, warf ich ihr über meine rechte Schulter hinweg noch einen kurzen Blick zu. "Sags nicht so, wenn dus nicht so meinst.", mahnte ich sie gespielt schnippisch, offensichtlich nicht ernsthaft. Ich war praktisch gesehen sowieso noch nicht bereit für eine weitere Runde, das dürfte noch ein paar Minuten dauern. Aber ich musste trotzdem was dazu sagen, wenn sie schon extra meine eigenen Worte nochmal aufgriff. Ich ließ den Kopf anschließend mit geschlossenen Augen leicht nach hinten sinken und hatte es nicht eilig, mich für die leichte Massage zu revanchieren - obwohl genau das wie versprochen natürlich noch auf dem Plan stand. Es hatte sogar Vorrang vor dem eigentlichen Zweck des Duschengehens, weshalb ich mich langsam wieder zu ihr umdrehte, nachdem sie jede Narbe auf meinem oberen und unteren Rücken schon mehrfach mit den Fingern erwischt haben dürfte. Ich wünschte zwar, es wäre nicht so gekommen, aber ein großflächig vernarbter Rücken war auch eines der Dinge, die wir miteinander teilten. Bevor ich mit der Gegenleistung anfing, holte ich mir noch einen kurzen Kuss ab. Dann griff ich nach Fayes Duschgel in der kleinen, an der Wand montierten Ablage und war großzügig mit der Menge, bevor ich es wieder beiseite stellte und es zwischen den Handflächen verrieb. Mein Blick fiel lächelnd auf die Vögel über ihrer Brust, als ich meine Hände auf ihr Dekolleté legte und sanft mit den Händen nach oben bis zu ihren Schultern wanderte. Ich strich mit den Daumen beidseitig über Fayes Hals, als meine Augen zurück zu ihren fanden. Mit dem nächsten zärtlichen Kuss wanderten meine Finger über ihre Schultern hinweg an ihren Rücken. Während ich langsam an ihrem Körper hinabstrich, übte ich gleichzeitig etwas Druck aus, damit unsere Oberkörper sich wieder auf halbem Weg trafen. Es war zuerst ausgiebig Fayes Rücken dran und ich ließ die Küsse dabei kaum abreißen, bis ihre Rückseite etwa doppelt und dreifach gesäubert war. "Ich würd ja jetzt sagen, dreh dich um, so zwecks richtiger Massage, aber...", ließ ich den Satz mit einem Grinsen an ihre Lippen genuschelt offen auslaufen. Tja, da war jetzt wohl einfach der Wurm drin. Wie ärgerlich.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Mit diesen Worten schaffte Victor es definitiv, Faye umgehend das nächste leise Lachen zu entlocken. Zum einen, weil sie scheinbar ähnlich dämlich dachten und zum anderen, weil seine Begründung dafür, die Aussage vorhin doch für sich zu behalten, einfach durchaus amüsant war. Geistige Reife vortäuschen klang schon sehr anstrengend. Aber schön, dass er immerhin schonmal wusste, wie das überhaupt ging - konnte ihm in entscheidenden Momenten sicher von Nutzen sein. "Nein, nein, das macht schon Sinn...", nickte sie für sich und brachte mit ihrer Mimik und nachdenklichen Tonlage sehr gut rüber, wie ernst sie ihn in diesem Belangen nahm. "Ich bin nur noch nicht dreissig... oder geistig reif - darum darf ich das", führte sie ihren Gedankengang zu Ende, was selbstverständlich im nächsten Grinsen ihrerseits resultierte. Wie auch immer sich geistige Reife definieren liess, allein solche Sprüche dürften es nicht sein. Sonst schnitten sie beide - zumindest in diesem Kontext, zu zweit allein zuhause - wahrscheinlich eher schlecht ab. Ganz im Gegensatz zu Victors Taxiunternehmen, das hier seine zehn Sterne mehr als verdiente. Und doch kam sie seiner Bitte zur Geheimhaltung selbstverständlich gerne nach, weil sie auch eher keine anderen Personen in ihrem persönlichen First Class-Seat sehen wollte. Schon gar nicht nackt, aber das verstand sich hier von selbst. "Wird sich machen lassen", zeigte sie sich erneut gütig, bevor sie sich schliesslich unter der Dusche wiederfanden. Sie war froh, dass ihr Freund sich offenbar für heute auch mit dieser sehr durchschnittlichen Duschapparatur anfreunden konnte, auch wenn ihm zwangsläufig gar nichts anderes übrig geblieben wäre, wenn er sich die Dusche nicht doch sparen wollte. Dafür wars jetzt aber bereits zu spät, da die Tropfen längst auch von seinem Körper abperlten und ihm die Haarsträhnen ins Gesicht schwemmten. Diese liess sie vorerst allein sein Problem bleiben, weil sie sich augenblicklich lieber mit dem Rest seines Körpers beschäftigte. Seiner Reaktion zu entnehmen, war ihm das Recht so, denn er schien die Berührungen zu geniessen und leistete auch ihrer Aufforderung zum Umdrehen bald schon Folge. Nicht ganz ohne Kommentar natürlich, was ein bisschen zu erwarten gewesen war, so wie sie die Worte formuliert hatte. Trotzdem warf sie einen etwas kritischen Blick an sich und auch seiner Rückseite nach unten, zog die Augenbrauen leicht zusammen und strich sich nun ebenfalls ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, die zwischenzeitlich nach vorne gespült worden waren. "Naja wie sollte ichs denn so meinen...", die Frage war rhetorisch formuliert und sie schloss sie mit einem belustigten Blick in seine Richtung ab, bevor sie sich wieder seinem Rücken widmete. Tatsächlich war ihr keine einzige für sie beide geeignete Sexstellung bekannt, in der es irgendwie vorteilhaft sein könnte, wenn er ihr den Rücken zukehrte. Also... nein, sie meinte es bestimmt nicht so und schätzte ihn klug genug ein, das auch zu wissen. War auch relativ offensichtlich, dass dieser Konversation längst wieder die Ernsthaftigkeit fehlte. Sie genoss die folgenden Minuten der Stille wohl genauso wie er, konzentrierte sich wieder ganz auf das Gefühl seiner Haut unter ihren Fingern. Es hatte beinahe etwas Meditatives, die durch die Narben teils unebene Textur zu fühlen und den Mustern des Krieges zu folgen. Besonders wenn sie dabei endlich nicht mehr an den Krieg denken musste oder zumindest nicht mehr von den negativen Traumafolgen heimgesucht wurde. Es war nur noch Victor als der Mann, den sie liebte. Der Krieg und die Spuren waren egal. Sie hatte sich grundsätzlich nie daran gestört, aber manchmal hatte der Anblick der eindeutigen Zeichen trotzdem Bilder heraufbeschwört. Nicht von der Ursache des Grossteils dieser Narben, da war sie bekanntlich glücklicherweise nicht dabei gewesen. Aber dafür bei genügend anderen Katastrophen, Explosionen, Schüssen und so weiter... Irgendwann drehte Victor sich von selbst wieder zu ihr zurück, was nach einem kurzen Lächeln direkt mit einem Kuss gefeiert wurde. Der hielt dann auch an, als er sich erstmal etwas von ihrem Duschgel geholt hatte und anfing, diese auf ihrer Haut zu verteilen. Das fand sie definitiv gut - alles davon in Kombination - und ihre Hände fanden sich kurzum an seinem Hals wieder, strichen langsam in seine nassen Haare und wieder abwärts. Schön darauf bedacht, ihn direkt hier bei sich zu behalten und auch diese Erfahrung in sich aufzusaugen, als wäre sie eine Verdurstende. War sie aber nicht mehr. Endlich... Ihre Mundwinkel zogen umgehend wieder aufwärts, als Victor sich minimal von ihr löste, um nach erfolgreichem Einseifen ihrer Rückseite ein paar Worte loszuwerden. "Hmm... Schwierig... Kommt jetzt natürlich ganz drauf an, wie du das meinst...", grinste sie abwägend an seine Lippen, die sie aber, noch bevor er antworten konnte, schon wieder mit ihren eigenen verschlossen hatte. Sie holte sich gerne vorsorglich noch ein paar Küsse ab, für den Fall, dass sie sich tatsächlich gleich wieder etwas von ihm distanzieren musste. Zumindest mit den Lippen, aber eigentlich auch mit dem Körper, falls er mit der richtigen Massage auf ihren Rücken abzielte. Dass ihr das mit dem Abstand heute nicht so leicht fiel, war nicht wirklich was Neues - entsprechend überraschte es wohl auch Victor nicht, dass sie, kaum hatte sie sich tatsächlich umgedreht, einfach mit der anderen Seite ihres Körpers an ihm klebte. Noch dazu lehnte sie sich etwas zurück und drehte den Kopf nach hinten, um sich ein oder zwei weitere Küsse abzuholen, weil die von vorhin irgendwie doch nicht gereicht hatten.
Faye war ganz offensichtlich auch nicht die einzige Person hier, die noch nicht geistig reif war. Es hatte mich eine ganze Weile gedauert, wieder zu einer unbekümmerten Version von mir selbst zu werden, doch es hatte sich zweifelsohne gelohnt - der Schalk saß mir ab und zu durchaus im Nacken, jetzt wo mein inneres Kind wieder genug Luft zum Atmen hatte, weil der ganze Schutt der letzten Jahre sorgfältig abgearbeitet war. Glücklicherweise ging es Faye damit scheinbar ähnlich. "Sieht wohl so aus, als würde ich der 30 zumindest geistig etwas hinterher hinken.", seufzte ich übertrieben tragisch. Der Krieg hatte mich zwischenzeitlich gefühlt 50 Jahre altern lassen, da kostete ich meine mehr oder weniger neu gewonnene Jugend jetzt gerne voll aus - und sei es nur mit dämlichen Witzen. Die zwischenzeitlich zu einem unbewussten, genießerischen Lächeln abgesunkenen Mundwinkel hoben sich bei Fayes nächstem Kommentar gleich wieder ein bisschen mehr. Ich ließ mir mit der Antwort jedoch ein paar Sekunden Zeit. "Nicht so so natürlich... aber du hast ein paar sehr geschickte Finger und ich bin vielleicht groß, aber nicht so breit gebraut, dass du nicht rankommen würdest.", spezifizierte ich meine vorherige Aussage ein bisschen. Dass Faye beim Sex niemals in irgendeiner Form hinter mir landen würde, war offensichtlich beiden Seiten klar, da gab es also keinen Klärungsbedarf oder allzu exotische Experimente. Zum Sex gehörte bekanntlich jedoch mehr als der Akt an sich, zumindest wenn beide Partner ausreichend auf ihre Kosten kommen wollten. Eine schnelle Runde hatte auch was für sie, war langfristig aber vor allem für die Geliebte meist wenig erfüllend. Dem jeweils anderen ein paar Worte im Mund herumzudrehen, war heute scheinbar unsere größte Fähigkeit. Jedenfalls irgendwo nach den in Vielzahl verlangten Küssen und dem ständigen Anfassen, was beides ganz oben auf der Prioritätenliste stand. In den nächsten Kuss musste ich unweigerlich hineingrinsen, weil die zierliche Brünette mir keine Zeit zum Antworten gab. Ich tat aber auch nichts dafür, zu Wort zu kommen, sondern kostete den süßen Geschmack ihrer Lippen so lange aus, bis sie sich von mir löste, um sich tatsächlich umzudrehen. Durch das Wasser glitten meine Hände dabei einfach um ihren Körper herum und lagen unweit ihrer Hüftknochen an ihrem unteren Bauch. "Ich bin in der Auslegung tatsächlich sehr flexibel...", äußerte ich mich äußerst überraschend offen für sämtliche Möglichkeiten, kurz bevor ihr Blick trotz des Positionswechsels wieder auf meinen traf und der nächste Kuss nahte. Weil ich den Kopf senkte, machten sich meine Haare wieder selbstständig und fielen nach vorn, aber das interessierte mich erstmal wenig. So tropfte das Wasser wenigstens an den Strähnen runter und lief nicht ununterbrochen über meine Augen. Ich behielt den leichten Druck bei, als ich an Fayes Seiten aufwärts rieb und tat genauso wenig dafür, sie von mir zu distanzieren, wie das auch umgekehrt der Fall war. Es war ein schönes Gefühl, direkt hinter ihr zu stehen und ihr wortwörtlich den Rücken freizuhalten. Ganz egal wie oft es schon zu mehr als nur einem Beinbruch meinerseits geführt hatte, würde ich im Ernstfall niemals einen anderen Posten als den ihres Beschützers wählen. Da konnte ich wahrscheinlich nicht einmal dann aus der Haut, wenn ich es wollte. Fayes Wohlergehen sichern zu wollen - wenn fortan auch in gesunderem Ausmaß als bisher - lag mir genauso im Blut wie die Sucht nach ihrer Nähe. Sie war ein Teil von mir und was zu mir gehörte, galt es zu schützen. Mir war schon viel zu viel genommen worden, die Brünette würde sich nicht in diese Dinge einreihen. Ich schlang meine Arme um ihren Körper und hielt Faye für eine Weile einfach nur eng bei mir, genoss das wohlige Gefühl ihrer Körperwärme in aller Ruhe und ließ auch dabei die sanften Küsse nicht wirklich abreißen. Meine vor ihrem Körper verschränkten Arme regten sich schließlich, um mit je einer Hand nach ihrer Oberweite zu greifen und sie für einen Moment lang zärtlich zu massieren. Danach ließ ich meine Hände wieder ein Stück tiefer rutschen, hielt die schlanke Schönheit jedoch weiterhin fest. Als ich anschließend innehielt, lösten sich meine Lippen langsam von ihren, aber ich blieb ihrem Gesicht ganz nah und hob den Kopf nur ein klein wenig an, um einen nassen Kuss an ihren Wangenknochen zu setzen. "Für mich muss es nicht unbedingt der Rücken sein, ich mag die andere Seite mindestens genauso gern...", grinste ich leise das Offensichtliche an ihre Wange, bevor ich quasi aus dem Nichts eine etwas ruckartige Bewegung machte und ihren Hals spielerisch anknabberte. Einfach nur um Faye damit ein bisschen damit zu kitzeln und zu necken, weil sie sich dem kaum entziehen konnte, solange ich beide Arme um sie gelegt hatte. Das war so ziemlich der einzige Nachteil an großen, starken Männern - wenn ich nicht wollte, dass sie sich herauswand, war das kaum zu schaffen. Aber ich trieb das Spiel ohnehin nicht lange, ließ nach ein paar Sekunden wieder von ihrem Hals ab und lockerte auch den Griff um ihren Körper ein wenig.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈