ich weissssss... x'D Aber ich hab angefangen mich durchzuquälen, bin schon auf Seite 3. lel. x'D
Ist aber auch irgendwie bisschen nötig. Ich kann dir versprechen, dass sie es ihm sehr übel genommen hätte, wenn er sie an ihrem Geburtstag komplett ignoriert hätte... xDD Und weil er das weiss, gehe ich davon aus, dass er sie eher morgens anruft - damit sie den Tag dann noch beruhigt geniessen kann. xD ____________
Scheinbar kam ihm der 15. März als Mittwoch ganz gelegen und mit seiner Begründung wusste sie auch warum. Natürlich, Bars waren am Wochenende deutlich besser besucht und wenn er da dann nicht schon im Kinderheim arbeitete, dann eben bei Dylan und Belle. Ihr spielte der Wochentag ihres Geburtstages an sich keine Rolle, sie war sich die Schichtarbeit ja längst gewohnt und hatte wenns hoch kam ein bis maximal zwei Wochenenden im Monat frei. Wenn, dann war die Flexibilität in diesem Zusammenhang sogar eher praktisch, da sie dadurch ohne Urlaub zu beantragen ihren Geburtstag woanders als auf der Arbeit feiern konnte. Es wäre jetzt nicht allzu tragisch gewesen, doch dort zu sein, aber wenn sie schon die Möglichkeit hatte, wollte sie die schon gerne genutzt haben. Ryatt hatte ihr noch einen Grund mehr dafür geboten, wenn er wirklich ebenfalls versuchte, den Tag freizuschaufeln. Sonst hätte sie nämlich wahrscheinlich alleine was unternommen und erst Abends jemanden getroffen. Zu seinen alkoholbelasteten Army-Geburtstagen warf sie ihm nur einen gespielt tadelnden Blick zu, der von ihrem Grinsen aber dezent sabotiert wurde. An sich stellte sie sich das ja schon sehr amüsant vor und hätte beinahe Lust, ihm was in die Richtung zu bieten. Ihre letzte Erfahrung mit Alkohol war ja auch sehr lange sehr lustig gewesen. Aber der letzte Teil weckte leider ein paar - wahrscheinlich schwer berechtigte - Bedenken, die in der Waagschale etwas zu schwer ins Gewicht fielen, um ausgeblendet zu werden. Sie würde es sich bis dahin einfach nochmal gut überlegen und schauen, wie sich ihre Beziehung an sich entwickelte und ob sie in der Zwischenzeit nochmal gemeinsam mit dem süssen Gift in Berührung kamen. "Dabei ist deutlich zu viel doch gar nicht nötig, wenn man nach einem Glas schon betrunken ist", merkte sie ironisch an, auch wenn sie kaum davon ausging, dass Ryatt und seine Freunde bei der Army ganz so schnell einen am Sender gehabt hatten wie beispielsweise ihre Wenigkeit. Glücklicherweise gab es aber genügend Alternativen zu einem gottlosen Besäufnis und Faye war sich ebenso sicher wie er, dass sie eine davon finden würde, bei der sie beide an seinem Geburtstag auf ihre Kosten kamen. Hauptsächlich natürlich er, aber sie würde selbstredend nichts aussuchen, wofür sie sich nicht begeistern konnte. "Sicherlich. Ich mach mich schonmal auf die Suche nach einem passenden Yogakurs, der uns Ende Mai für einen Tag aufnehmen könnte. Oder vielleicht eine Strickschule? Das wäre doch mal eine wundervolle Abwechslung zur Lebensmittelverschwendung in Form einer Mehlschlacht", liess sie ihrer Kreativität freien Lauf und sprach damit direkt ihre zwei besten Ideen aus, für die er sich ohne Zweifel besonders leicht begeistern konnte. Yoga hatte er vorhin immerhin bereits in den Himmel gelobt und da er von Kindern langsam die Schnauze voll hatte, wäre so eine Couch voll Omis, mit denen er sich ums Garn streiten konnte, eine sicherlich beliebte Alternative. Was die örtlichen Mieten anging, wusste sie weniger Bescheid, zuckte somit etwas mit den Schultern. "Keine Ahnung... Diese Wohnung ist zwar deutlich billiger, liegt aber auch daran, dass sie kleiner und älter ist und keinen Balkon hat. Und ja, wahrscheinlich auch, weil wir hier noch etwas weiter von Seattle entfernt sind. Aber wir haben nicht sehr lange gesucht und mehr einfach die erste Chance ergriffen, die es gab, um von da wegzukommen... Für eine Übergangslösung find ichs absolut in Ordnung und ich weiss ja, dass es nicht für immer ist. Aber um deine eigentliche Frage zu beantworten: Müsste man wohl auf den Seiten der Anbietenden vergleichen, da hier aber weniger Neubauwohnungen ausgeschrieben sein dürften, kommst du wahrscheinlich billiger weg", wo anderorts die Neubauten wie Pilze aus dem Boden schossen, wohnten sie hier bisher noch vergleichsweise ruhig. "Für dich gehts ja wahrscheinlich auch eher um eine Übergangs- als eine Dauerlösung, oder? Du hast ja auch schon von Wegziehen gesprochen, wenn ich mich recht erinnere", scheinbar waren sie alle nicht unbedingt für diesen Ort gemacht. Denn auch Aryana und Mitch hatten nie allzu viele Heimatgefühle bezüglich dieser Gegend geäussert, waren wohl auch nur da, weil sie mit Victor hierher gezogen waren. Was wiederum daran lag, dass Victors Familie hier immerhin nicht ganze Welten entfernt lebte. Ein bisschen dumm, wie das alles zusammenhing, obwohl sie alle nicht wirklich hierher gehörten, fiel ihr gerade auf.
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Mein Beileid. XD Falls irgendwas wichtiges zu meinen zweien auftaucht - feel free es dir zu notieren, auch wenns bestimmt inzwischen schon mit irgendwas anderem kollidiert, i'm sure. XD
Berechtigterweise. x'D Trotzdem solltest du mir sowas nicht sagen, du weißt wie gerne ich aktuell sabotieren. XD ________
Ohne jeden Zweifel fuhren die meisten Frauen sehr viel billiger als Männer, wenn es um exzessiven Alkoholkonsum ging. Natürlich hatte ich für die Partys bei der Army nichts zahlen müssen - war schließlich mein Geburtstag gewesen, dafür hatte ich bei anderen was beigesteuert - aber ich brauchte eindeutig mehr von dem Nervengift, um auf dasselbe bedenkliche Level zu kommen wie Faye. Das lag überwiegend einfach an dem genetischen Unterschied unser beider Körper, denn besonders regelmäßig hatte ich weder bei der Armee getrunken, noch tat ich es jetzt. Dem Alkoholismus wollte ich nicht auch noch verfallen. Das Grinsen in meinem Gesicht wurde bei ihrer Bemerkung jedenfalls prompt eine ganze Spur breiter. "Ich fürchte, dass das auf mich leider nicht ganz zutrifft. Aber für dich gibt's wohl eher nur milde Teenie-Cocktails, solltest du mich in der Bar besuchen kommen.", grinste ich sie unschuldig blinzelnd an. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich jedem Kunden die exakt gleiche Menge an Alkohol ins Glas kippte. Es war ein bisschen ironisch, dass ich in Hinblick auf mich selbst oft verhältnismäßig wenig verantwortungsbewusst war, aber durchaus bei anderen weiterhin den Truppenführer raushängen ließ. Schon relativ stark betrunkene Frauen bekamen von mir merklich weniger Alkohol - denen fiel ohnehin kein Unterschied mehr auf - und ab einem gewissen Pegel weigerte ich mich bei Kunden auch, überhaupt etwas auszuschenken. Dylan war damit sehr einverstanden, weil Niemand von uns gerne Kotze aufwischte, Alkoholleichen bei Ladenschluss aus der Bar zerrte oder wegen einem in der Gegend vorgefallenen Missbrauch befragt wurde. Für manche Kunden musste man eben ein bisschen mitdenken. Yoga? Stricken? Meine rechte Augenbraue wanderte pseudo-kritisch nach oben. Als junger Mann wollte man ungerne in einer Horde Grannys sitzen und sich ständig von einer angrabbeln lassen, weil sie Tipps zu geben versuchte. Ich war noch nie in einem Seniorenheim gewesen und hatte es eigentlich auch weiterhin nicht vor - bitte kein Gestricke. Da spielte ich tatsächlich lieber mit den Kids eine Runde Fußball, bei der ich von vornherein etwas gehandicapt war. "Ich kann dir gar nicht sagen, wie unpassend diese Bilder in meinem Kopf aussehen.", erwiderte ich ironisch mit einem Kopfschütteln. Es hielt weiterhin nur wenig Ernsthaftigkeit Einzug in dieses Gespräch. "Die Kids gehen mir zwar echt auf die Nerven, aber Stricken mit Rentnern stell' ich mir mental noch anstrengender vor.", bekräftigte ich. Ich war eben kein Stillsitzer und wahrscheinlich würde sich das erst ändern, wenn mein eigener Körper irgendwann nicht mehr so mitmachte. "Ich bin mir sicher, dass du das besser kannst, Faye.", tadelte ich ihre grandiosen, absolut ehrlich gemeinten Vorschläge mit gespielt kritischem Zungenschnalzen. Hinsichtlich der Mieten hatte die Brünetten einen weniger exakten Überblick, als mir lieb gewesen wäre. Kein drastisches Problem, das Internet würde mir bei gezielter Recherche mit Sicherheit einen guten Überblick über die Mietspiegel in der Region geben. Falls mir das nicht ausreichte, konnte ich immer noch bei ein paar Maklern anrufen. Rein optisch wäre mir ein Neubau natürlich deutlich lieber als eine alte, womöglich auch noch renovierungsbedürftige Wohnung, aber wie Faye schon sagte - es würde ohnehin nur eine Übergangslösung werden. Diese Vermutung ihrerseits bestätigte ich mit einem leichten Nicken. "Ja. Es wäre definitiv nicht für immer und ich muss es sowieso ziemlich von der Jobsache abhängig machen, mal sehen was der Geldbeutel dann am Ende überhaupt hergibt... aber ich bin noch nicht besonders gut darin mich mit halben Sachen zufrieden zu geben, wie dir vielleicht schonmal aufgefallen ist.", beendete ich meine Ausführung dazu mit einem leisen Seufzen. Ich neigte stark zu Unzufriedenheit, wenn etwas nicht exakt so lief, wie ich das am liebsten hätte. Deswegen hing ich ja gerade auch ständig in einem Tief. Ich war nach wie vor ziemlich pleite und hatte keine Ahnung wohin mit mir - das war ich nicht von mir gewohnt und ich hasste alles daran.
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Ja ich notiere zu allen was und hab tatsächlich schon diverse Dinge gefunden, die wir zwischenzeitlich geditcht haben… x‘D Mitch hatte ne Schwester, ich nehme nicht an, dass das noch aktuell ist, nachdem er sie in seiner Lebensgeschichte kürzlich nicht erwähnt hat..? x‘D Aber es dauert echt eeeeewiiig, obwohl die Beiträge anfangs noch kurz waren… bin erst bei Seite 6…. ._.
Jajaja da bin ich voll bei dir - aber den Geburtstag vergessen oder absichtlich ignorieren… Alles andere ist ok, aber das geht zu weit. xDD _______________
Faye grinste unbekümmert zurück. Das war vollkommen in Ordnung und eigentlich klangen die milden Teenie-Cocktails sogar ziemlich verlockend. Sie brauchte zwar nicht nochmal ein Besäufnis auf gleichem Niveau wie das Letzte, aber komplett gegen Alkohol war sie deswegen jetzt auch nicht. Und Cocktails konnten in ihren Variationen wirklich lecker sein, sie würde sich gerne ein bisschen durch Ryatts Sortiment kosten. "Klingt wirklich so, als sollte ich mal vorbeischauen. Die Teenie-Cocktails dürften meinen Geschmack ganz gut treffen und ich würde dich gerne mal auf der anderen Seite eins Bartresens beobachten", sinnierte sie vor sich hin, während sie ihn anschaute, als würde sich das Bild gerade vor ihrem inneren Auge zeichnen. Sie war sich sicher, das er dabei glücklich aussehen musste, wenns doch die Arbeit war, die ihn an sich wirklich reizte. Und es passte auch perfekt zu ihm, der, gesellig wie er war, gerne mit allen ein bisschen redete. Vielleicht fand er ja auch unter den Gästen und Besuchenden irgendwann ein paar Freunde? Grundsätzlich konnte ihr das egal sein, aber ihr kleines Helfersyndrom hatte diesbezüglich schon oft genug Bedenken geäussert und bangte besonders seit ihrem letzten Gespräch darauf hin, dass er irgendwann aufhörte, allen Leuten nur auf Zeit einen Zugang zu seinem Leben zu gewähren, bevor er sich wieder abnabelte und alleine weiterging. Das klang für sie einfach nicht gesund und nach einem dezent anstrengenden psychischen Knacks, der jedoch nicht in Stein gemeisselt war und sich sicher lösen lassen würde - wenn Ryatt das denn wollte. Vielleicht war er sich dessen auch gar nicht wirklich bewusst, weil er sich damit abgefunden hatte und sich einredete, dass es besser so war. Hatten sie nicht vor acht Wochen sowieso noch davon gesprochen, sich gegenseitig helfen zu wollen, in ihren Köpfen etwas Ordnung zu schaffen? Sie erinnerte sich wage daran, wie er ihr damals gesagt hatte, sie solle ihn zwei Tage später nochmal nach seinem Entscheid diesbezüglich fragen. Die zwei Tage waren relativ still vorbeigegangen, was gänzlich dem Rest des Gespräches zu verschulden war. Aber vielleicht konnten sie irgendwann nochmal dort ansetzen. Vielleicht hatte er in der Zwischenzeit aber auch wieder komplett dicht gemacht und kein Interesse mehr daran, sie irgendwann tiefer in seinen Kopf blicken zu lassen und ihr beispielsweise die Geschichte mit der Frau, an die er in der unschönen Silvesternacht gedacht hatte, zu erzählen. Fast sicher würden ihre Gespräche in naher Zukunft wieder in eine weniger harmlose Richtung gehen und sie würde die Chance bekommen, sich nach seiner Antwort auf eine alte Frage zu erkunden. Jetzt waren sie noch zu beschäftigt mit den Omis und dem Yoga. "Du könntest aber bestimmt sehr viel von ihren alten Weisheiten profitieren, Ryatt. Überlegs dir. Ich kenne zufälligerweise eine sehr nette Dame, die dich sicher schnell eingeschleust hätte, wenn du deine Vorurteile aus dem Weg geräumt kriegst", bot sie ihm erneut in voller Ernsthaftigkeit an. Dorothy war eine liebenswürdige Dame Mitte Siebzig, die regelmässig mit Kuchen in der Notaufnahme auftauchte, obwohl sie glücklicherweise längst nicht mehr arbeiten musste. Sie war die Grossmutter eines Kollegen und kam vor allem seinetwegen ständig vorbei, aber Faye hatte sie in der kurzen Zeit, die sie in diesem Krankenhaus angestellt war, längst ins Herz geschlossen und ging einfach davon aus, dass Dorothy ihre Freizeit neben dem Backen auch mit Stricken zu füllen wusste. Falls der gute Herr hier seine Meinung noch ändern sollte, anstatt einfach andere Vorschläge ihrerseits zu fordern. Dass er keine Lust auf eine Bruchbude hatte, verstand sie da schon eher. Ging ihr ja gleich und mit dieser Wohnung hier hatte sie noch ganz schön viel Glück gehabt. Natürlich war sie nicht neu oder frisch renoviert, aber der Komfort befand sich auf einem für sie absolut akzeptablen Level, mit dem sie gut auch ein paar Jahre länger klarkommen würde. Nicht für immer, aber für lange - ohne dabei unzufrieden zu werden. "Versteh ich schon und ja, das habe ich möglicherweise schon bemerkt", bestätigte sie ihre Kenntnisnahme dieses Charakterzuges seinerseits. "Aber vielleicht machst du ja einen Glücksgriff. Ich kann mich auch mal ein bisschen umsehen und umhören, wenn ich was mitbekomme, lasse ichs dich wissen. Und wenn alle Stricke reissen und du in eine Wohnung ziehen musst, die dir überhaupt nicht gefällt, dann rufst du mich an und wir gestalten sie gemeinsam um. Ich bring Farbe und Deko. Bin mir sicher, dass das nur in einem berauschenden Ergebnis enden kann", zeigte sie sich mal wieder gewohnt zuversichtlich, bevor sie sich zwei weitere Schlucken ihres Kaffees gönnte. Möglicherweise wären sie am Ende beide genauso farbig wie die Wände, aber das war ein Problem der Zukunft.
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Obviously... aber ich bin nicht traurig um seine ausradierte Schwester, ich hab ihn lieber völlig verwandtschaftslos. Reicht mir, dass Victor nach wie vor eine hat. x'D
Ganz ruhig - aktuell steht mir der Sinn noch nicht wieder danach, sie zum Selbstmord zu treiben. XD _______
Fayes Worte waren pure Musik in meinen Ohren. Wir hatten schon das letzte Mal mit Alkohol Spaß gehabt und auch, wenn ich selbst bei der Arbeit in der Bar natürlich ziemlich nüchtern bleiben musste, hieß ich die Brünette liebend gerne an meinem Tresen willkommen. Dementsprechend hielt sich das Grinsen auf meinen Lippen bei ihrer Antwort auch sehr wacker. "Vinyl Cave in der Fincham Road. Falls dir spontan danach ist, dann frag mich einfach ob ich arbeite.", säuselte ich vor mich hin, sehr offensichtlich angetan von der Vorstellung. Wer hatte schon nicht gerne Freunde, die einen bei der Arbeit besuchten? Zugegeben fand ich den Namen der Bar wenig klangvoll, aber er passte trotzdem ziemlich gut. Die hinterste Wand war mit alten Schallplatten tapeziert und das sah schon cool aus. Musste ziemlich viel Arbeit gewesen sein, aber es hatte sich definitiv gelohnt. An den Abenden, an denen richtige Events stattfanden - die Musik etwas lauter war und die Lichter an der Decke sich bewegten - schimmerten sie auf nicht zu kitschige Art im Licht. Alte Menschen hatten tatsächlich ihre Vorteile, wenn es darum ging, sie als Gesprächspartner zu haben. Es ließ sich nicht leugnen, dass Leute mit ein paar Jahren mehr auf dem Buckel häufig gute Tipps und Lebensweisheiten parat hatten. Jeder für sich entwickelte eigene davon und als junger Erwachsener konnte man sich aussuchen, welche davon man sich zu Herzen nehmen wollte. Die Schattenseite von Senioren hingegen war, dass nicht wenige von Vorurteilen und Ansichtsweisen geprägt waren, die heutzutage schlichtweg nicht mehr zeitgemäß waren. Tattoos waren zum Beispiel eines der Dinge, die so manchem Rentner auf den Magen schlugen. Mich interessierte die Meinung von Menschen, die ich nicht kannte, im Allgemeinen nur sehr wenig - wenn ich allerdings sinnlos eine Ewigkeit über solche Dinge diskutieren musste, wurde ich ungemütlich. Da war mir dann auch egal ob Oma Hildegard oder ihre deutlich jüngere Tochter vor mir saß. Ich mochte engstirnigen Menschen nicht, ganz gleich welchen Alters... ein bisschen ironisch, so stur wie ich selbst oft war, wenn auch in ganz anderer Hinsicht. Ich rollte flüchtig mit den Augen. "Wenn ich unbedingt alte Weisheiten brauche, kann ich auch in den Park gehen. Irgendwer füttert da fast immer die Enten und ich glaube ich werfe lieber ab und zu ein Stück Brot, als zu stricken.", begründete ich ironisch. Faye würde sich einen besseren Lockvogel als ein paar Ratschläge ausdenken müssen, wenn sie mich zum Stricken kriegen wollte. Ich wäre der Brünetten für das Aufhalten ihrer Ohren jedenfalls deutlich dankbarer, als für einen Strickkurs. Es konnte nicht schaden und mir im besten Fall sogar eine gute Gelegenheit bescheren. Was sie danach noch sagte, klang komischerweise aber fast verlockender. Nicht, dass ich eine Bruchbude wollte - wirklich nicht, aber mit ihr ein paar Wände zu streichen konnte nur in himmlischem Chaos enden. In heillosem Durcheinander von mindestens zwei verschiedenen Farben... ob das Ergebnis an den Wänden dann als Kunst deklarierbar war? "Das wär super, danke... also beides. Du weißt aber, dass das mit 90%iger Wahrscheinlichkeit ähnlich ausarten würde wie mit dem Mehl, oder?", fragte ich sie, das unbeschwerte Grinsen inzwischen allgegenwärtig. Die Vorstellung davon war schon sehr unterhaltsam. Vielleicht würde ich ja sogar auch streichen müssen, wenn es keine runtergekommene Wohnung war - wir beide mussten uns wohl überraschen lassen, was mir der Immobilienmarkt am Ende bescherte. Ich drehte mich bequem etwas seitlicher aufs Polster, zog ein Bein dabei angewinkelt aufs Sofa. "Nur ohne die kalte Dusche, was das angeht hast du erstmal Schonfrist."
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Ja ich bin auch zufrieden mit nicht zu vielen Verwandten, das machts immer irgendwie kompliziert, weil man die dann ja noch ab und zu sehen sollte und auf die auch noch aufpassen soll bla bla... Guck dir meine zwei Trullas an, die wären dezent weniger am Arsch, wenn sie keine Geschwister hätten.. x'D
DANKE, sie ist auch noch in der Regenerationsphase vom letzten Mal, ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie einen nächsten Absturz gerade überleben würde... Bzw. ob sie dann nicht einfach unten bleiben würde, bis sie an ner Überdosis stirbt oder so. UND. DAS. WILL. ICH. NICHT. :))) ___________________
Faye zog kurzerhand ihr Handy aus der hinteren Tasche ihrer Jeans, um es zu entsperren und den Namen der Bar, die er genannt hatte, im Browser einzutippen. Die Website, welche sich gleich darauf auf dem Display öffnete, war relativ schlicht und knapp gehalten - verständlicherweise, war ja auch kein grosser Schuppen. Aber die Fotos sahen trotzdem gut und sympathisch aus, sie würde auf jeden Fall mal vorbeischauen. Für den Spass, aber auch aus reinem Interesse für ihn und sein Leben, beziehungsweise seinen Arbeitsort. Faye machte einen Screenshot und legte das Handy anschliessend neben sich auf dem Sofa ab, um Ryatt wieder ihre volle Aufmerksamkeit zu widmen. "Klar, mach ich, wenn ich das nächste Mal einen Freitag- oder Samstagabend frei habe. Ich nehme an, du bist hauptsächlich am Wochenende da?", hatte er vorhin schon angetönt, aber vielleicht belehrte er sie ja gleich eines besseren. Sie hatte die Öffnungszeiten vorhin nicht beachtet, weshalb sie auch nicht sagen konnte, ob die Bar überhaupt die ganze Woche geöffnet war oder nur an den besucherstärkeren Wochentagen. Sie würde sich wohl vorsichtshalber einen Abend aussuchen, an dem sie am nächsten Tag gar nicht oder erst spät zur Arbeit musste. War auch einfach wesentlich entspannter, als wenn sie dann um Zehn abzischen musste, weil sie sonst ihren heiligen Schlaf nicht abbekam. Darauf legte sie nämlich trotz Schichtarbeit sehr viel Wert, gehörte gewissermassen zu ihrem psychischen Wiederaufbau, da sie nicht erwarten konnte, sich irgendwann besser zu fühlen, wenn sie ein essenzielles Bedürfnis wie den Schlaf ständig vernachlässigte. Sie rechnete trotzdem damit, dass sie es zeitnah schaffen würde, in der Bar vorbeizuschauen, war ihre Planung doch grundsätzlich recht flexibel. "Enten sollte man aber nicht mit Brot füttern, davon bekommen sie Bauchweh", verteidigte Faye weiterhin stark ironisch ihren Vorschlag mit dem Stricken. "Oder dann nimm wenigstens irgendwas Gesünderes mit... Entenfutter oder so. Kannst du den Omis im Park im Gegenzug auch noch was beibringen", oder er liess es einfach ganz bleiben und liess die Grannys alleine Enten füttern und Socken stricken. Würde möglicherweise genau darauf hinauslaufen, so wie sich Ryatts Begeisterung herauskristallisierte. Sein Gesichtsausdruck auf den Malvorschlag war da wesentlich motivierter, was auch ihr Grinsen weiter förderte. Ja, wahrscheinlich hätte das eine Sauerei zur Folge, deren Ausmass sich im Vorfeld schwer abschätzen liess. Ihre Augen wanderten kurz durchs Wohnzimmer, während sie ihre Gedanken weiterkreisen liess. "Das stimmt schon. Wir müssten das auf jeden Fall machen, bevor irgendwas in der Wohnung steht. Und den Boden abkleben. Und uns.", pflichtete sie ihm bei, nickte zustimmend und blickte ihn nun wieder an. "Wir könnten auch hier eine Wand streichen, um schonmal zu üben... Etwas Farbe würde der Wohnung an sich nicht schaden. Aber vielleicht ist das aus genannten Gründen kein guter Plan - kann schlecht dafür die ganze Wohnung ausräumen", sprach sie die Gedanken aus, die sie sich bei ihrem Rundumblick gemacht hatte. Sie war jetzt nicht unbedingt der Typ für rote und blaue Wände, aber irgendwelche warmen Sand- oder Erdtöne könnten unter Umständen einen tollen Effekt haben... hatte sie sich bis Anhin nämlich noch gar nie überlegt. "Also wenn ich bis dahin keine bessere Idee habe, wird das einfach dein Notfall-Geburtstagsgeschenk", grinste sie vor sich hin, weil das natürlich auch nicht ganz ernst gemeint war. Wäre ja eher ein Geschenk für sie als für ihn, abgesehen davon, dass er sich einen Nachmittag mit ihr den Spass des Streichens teilen konnte. "Und danke, das ist sehr nett von dir - die kalte Dusche brauche ich tatsächlich kein zweites Mal", hatte sie trotz Spass nämlich nicht besonders genossen, sie bevorzugte den Duschakt an sich trotz der erfrischenden Erfahrung ohne Klamotten und mit warmem Wasser.
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Gannnz genau, das dachte ich mir ab einem gewissen Zeitpunkt scheinbar auch. XD Reicht mir, dass Ryatt irgendwann seine Ollen besuchen muss und Victor seine Familie hat. Mitch hat genug mit sich selbst zu tun, der darf schön alleine bleiben. x'D
Nenene, das muss nun wirklich nicht sein. Wir wollen die vorübergehende Trennung ja jetzt nicht umsonst eingefädelt haben! :'D _______
Der Tag lief ziemlich gut für mich, oder? Da war zwar nach wie vor ein bisschen Müdigkeit - die vom Kaffee im Augenblick ganz gut im Zaum gehalten wurde - und natürlich fand ich den Ausgang unseres Problemgesprächs zu Beginn nicht gerade ideal, aber man sollte bekanntlich immer nach vorne sehen. In der Vergangenheit würde sich nichts mehr ändern, also musste ich wohl einfach darauf hoffen, dass die Zukunft für uns beide noch ein paar sehr unterhaltsame Stunden parat hatte. Allem voran Fayes Besuch bei mir am Bartresen, weil sie scheinbar trotz gewisser Ereignisse in junger Vergangenheit kein Problem damit hatte, noch einmal Alkohol in meiner Gegenwart zu trinken. "Ja, Freitag bis Sonntag findest du mich voraussichtlich immer in der Bar. An anderen Tagen nur sporadisch.", bestätigte ich die Brünette mit einem knappen Nicken in ihrer Vermutung. Irgendwann musste ich dann doch mal schlafen und zumindest eine Möglichkeit dafür bekommen, die acht Stunden auch voll zu kriegen. An den Wochenende häufte sich der Schlafmangel momentan sehr exzessiv, wenn ich zusätzlich Schichten im Kinderheim hatte. Stumpf funktionieren hatte mir die Army glücklicherweise beigebracht, also bekam ich das die paar Wochen sicher irgendwie geschaukelt. Koffein war jetzt schon mein Freund und Helfer dabei und würde mich nicht zeitnah verlassen. Donuts schmeckten mit einem Becher voll Kaffee sowieso besser. Als Faye mich hinsichtlich der Brotgeschichte korrigierte, lachte ich leise in mich hinein. Ich hatte keinen Schimmer davon, womit man die gefiederten Schwimmer am besten fütterte. Woher auch? Ich war noch nicht im Rentenalter. "Ich geb's gerne an den nächsten Senioren weiter, der mir über den Weg läuft. Vielleicht sagt er's ja seinen Freunden, die sagen's dann ihren Freunden und so weiter.", meinte ich nach wie vor durchweg amüsiert, wenn auch triefend vor Ironie. Es würde ziemlich sicher nicht dazu kommen, dass ich Enten, Gänse oder Schwäne an dem kleinen Teich füttern ging. Mal ganz davon abgesehen, dass ich keine Lust dazu hatte, hatte ich streng genommen auch gar keine Zeit für Pläuschchen mit Rentnern. Zumindest nicht vor Ablauf meiner Sozialstunden. Brot als Entenfutter hatte sich wahrscheinlich auch nur so als Standard entpuppt, weil man so trockene Brotreste leicht loswerden konnte und - vermeintlich - auch noch etwas Gutes damit machte. Weit gefehlt, wie Teilzeit-Tierärztin Dr. Cooper mir gerade beigebracht hatte. Auch meine Augen tasteten eine kleine Weile durch den Raum, als Faye offenbar darüber nachzudenken schien, wo in ihren eigenen vier Wänden noch etwas Farbe fehlte. "Tja, schätze da hab ich gute Nachrichten für dich - bis auf die nette Tasche mit meinen Klamotten und anderem Zeug drin besitze ich nach wie vor nichts, was ich vorrangig in der Wohnung abladen müsste.", stellte ich etwas trocken, wenn auch weiterhin unbeschwert fest und zuckte mit den Schultern. Es war wirklich gut, dass ich vom Truck noch eine Geldreserve hatte und schon nebenbei arbeitete, sonst könnte ich erstmal ein paar Monate in einem Schlafsack pennen und mir Essen auf einem Campingkocher in der neuen Wohnung heiß machen. Dass Faye vorschlug hier eine Wand probeweise zu streichen, um in meinem künftigen Heim dann schon voll gewappnet zu sein, ließ mich eine Augenbraue hochziehen. "Wohl besser nur als Notfall-Geschenk... dann bist du mir weniger böse, wenns im Chaos endet. Als Geburtstagskind darf man ja bekanntlich fast alles." Ich legte den Kopf ein bisschen schief, ohne dabei das schelmische Grinsen abzulegen. Ich fügte das fast eigentlich nur ein, damit hier keiner fürchten musste, ich würde versuchen mir ein Geburtstagsküsschen zu holen... wobei es eigentlich komisch wäre, wenn sie darum bangen würde. Ich dürfte hier der einzige sein, der nach wie vor daran dachte - mitunter dank dem wundervollen Gespräch vorhin.
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Absolut verständlich, darum haben Faye und Aryana im Übrigen auch unterdurchschnittlich wenig Verwandtschaft... x'D Wir haben auch gar nie über irgendwelche Grosseltern geschrieben glaub ich, die könnten ja theoretisch sowohl bei den Coopers als auch bei Vicky noch existieren? xDD
Eeebeeen. xD _______________________
Schien also tatsächlich weiterhin so zu sein, dass Bars am Wochenende besser besucht waren als unter der Woche. Kam jetzt nicht sonderlich überraschend, aber viel Erfahrung hatte sie in der Thematik ja nicht, so selten wie sie mal eine besuchte. Faye nickte noch einmal mit einem abschliessenden "Gut, ich melde mich", womit das dann vorübergehend besiegelt war, bis sie sich einen Überblick über ihren Arbeitsplan verschafft hatte. Dass er sich scheinbar für die Entengesundheit engagieren wollte, indem er ihre wichtige Infos an ein paar alte Menschen weitergab, fand die Brünette sehr sympathisch, weshalb sie fröhlich vor sich hin grinste. "Sehr gut. Ich spreche mich mit den Enten bezüglich der Belohnung für deinen tapferen Einsatz ab. Sie werden dir sicher irgendwas Grossartiges zurückgeben dafür, dass du ihre Spezies rettest", erklärte sie dramatisch mit einer theatralischen Hand- beziehungsweise Armbewegung. Wasservögel waren ja auch sehr bekannt für überschwängliche Dankbarkeit gegenüber jedem, der ihnen eben kein Brot ins Wasser schmiss, um das sie sich anschliessend mit Herzblut zanken konnten. Aber wie dem auch sei - schien weiterhin so, als müsste sie sich Gedanken zu Ryatts Geburtstagsgeschenk machen, da er bisher erstaunlicherweise keine ihrer Ideen als besonders tauglich abgesegnet hatte. Auch die mit dem Wohnung-Streichen nicht. Diesmal zwar weniger, weil er daran keinen Gefallen fand, sondern weil er sich schlicht etwas zu sicher war, dass es sie am Ende nicht nur glücklich machen würde. Also doch nur seine Wohnung, die er bisher aber noch nicht hatte und erstmal finden musste, sobald er eine feste Anstellung mit zufriedenstellendem Einkommen in der Tasche hatte. Faye seufzte gespielt angestrengt. "Okaaay, dann widme ich wohl meine Zeit bis dahin der Wohnungssuche für dich, damit ich dir ein möglichst taugliches Heim mit möglichst unansehnlichen Wänden heraussuchen kann", gab sie sich ironisch geschlagen. Das waren wohl nicht so die üblichen Suchkriterien auf einer Immobilienseite, aber sie würde schon was finden. "Überleg dir schon mal, welche Farben des Regenbogens du gerne an deine Wände geklatscht hättest. Da du etwas Farbe und Freude im Leben brauchst, beträgt die Mindestanzahl jedoch Drei", redete Faye fröhlich weiter, setzte eine weitere Bedingung, die ihm ganz bestimmt sehr gut gefiel. Warum auch nicht - Wände in verschiedenen, grellen Farben waren bekanntlich ein absoluter Hingucker, im rein positiven Sinne. Jetzt nicht für ihre eigene Wohnung, aber für seine ganz bestimmt. Faye genoss noch die verbleibenden Schlucke ihres Kaffees, bevor der Becher leer wieder zurück auf den Couchtisch wanderte, wo der letzte Donut etwas einsam sein Dasein auf dem Teller lebte. War nicht so, als wäre sie noch besonders hungrig, aber Donuts wurden mit der Zeit nicht besser und so gut wie auch dieses Exemplar aussah, würde sie sich kaum am fehlenden Hunger stören müssen. Also streckte sie die Finger danach aus, um ihn möglichst genau in der Mitte zu teilen und Ryatt anschliessend eine der beiden Hälften entgegenzustrecken. "Noch ein bisschen Zucker für dich, das hilft beim Wachbleiben trotz Schlafmangel", erklärte sie lächelnd. Süssigkeiten und Kaffee waren bekanntlich nur Symptombekämpfer und eigentlich auch gar nicht sinnvoll wegen dem kurzzeitigen Hoch im Blutzucker. Aber das war nicht so schlimm - wenn er in einer halben Stunde unendlich müde wurde, würde er eben den Heimweg antreten müssen. Sie hatten sich heute Nachmittag getroffen, um zu besprechen, ob sie sich überhaupt noch weiter sehen würden und da das Wichtigste damit geklärt war, musste er sich auch nicht ewig durchseuchen mit angestrengtem Wachbleiben. Dem Ausgang ihres Gesprächs zufolge würden sie sich ja tatsächlich wiedersehen und noch oft die Chance haben, ein bisschen zu quatschen. Aber vielleicht war er ja gar nicht müde und leistete ihr noch etwas länger Gesellschaft - sie hätte nichts dagegen.
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Theoretisch, ja - und sie dürfen gerne Theorie bleiben, indem sie immer nur an den nicht von uns ausgeschriebenen Familienfesten der Riveras teilnehmen. Falls wir irgendwann in Stimmung für eine Beerdigung sind, dann können sie da ja hingehen. x'DDD _______
Ich stellte mir viele Dinge bildlich vor, wenn Gespräche für mich interessant und unterhaltsam genug waren. Enten, die in einer kleinen Schar vor mir antanzten und mir jeweils mit dem eigenen Flügel und einem Quacken eine Feder zum Dank überreichten, gehörten scheinbar auch dazu. Bescheuert. "Sie könnten mir fliegen beibringen, dafür wäre ich sehr dankbar.", machte ich einen in meinen Augen deutlich besser klingenden Vorschlag. Der unüberhörbare Sarkasmus zog sich weiterhin erfolgreich durch dieses Gespräch und ich blickte einen Moment lang mit leicht zusammen gezogenen Augenbrauen an die Decke - so als müsste ich mir gerade ausmalen, wie der Flugunterricht bei Enten wohl ablaufen würde. Faye schien weiterhin für jegliche Art der Freizeitgestaltung zu haben zu sein, auch wenn das bedeutete mir bei der meiner Meinung nach eher nervigen Wohnungssuche behilflich zu sein. "Aber bitte kein Schimmel in den Ecken, ja?", erwiderte ich ironisch mit hochgezogener Augenbraue. Ich hätte nach wie vor lieber Wände, die nicht schon gefühlt auseinander fielen, voll Schimmel blühten oder voll mit kindlichen Kritzeleien waren. Streichen konnte man auch Wände, die ziemlich in Ordnung waren. Nur weiß war sowieso langweilig, oder? Und falls irgendwo eine sehr dunkle Farbe glänzte, die eher nicht meinen Geschmack traf, konnten wir sogar mehrfach drüberstreichen. Wundervoll. Als die Brünetten Regenbogenfarben erwähnte, schoss hingegen auch die zweite Augenbraue nach oben. "Ich bin froh, wenn ich die bunten Wände vom Kinderheim endlich hinter mir habe, da werd ich sie mir eher nicht in die neue Wohnung pinseln. So wie ich das sehe, lass ich dich die Farbe auf jeden Fall schon mal nicht im Alleingang kaufen.", meinte ich kopfschüttelnd und etwas angewidert klingend, wenn auch weiterhin recht unbeschwert. Ich glaubte nicht, dass Faye wirklich mit Neongelb und Türkis aus dem Baumarkt zurückkommen würde, aber wollte ich das riskieren? Für ihre eigene Wohnung durfte sie solche Farben natürlich gerne nehmen. "Ich glaube ein sehr mattes, blasses Grün ist das einzige, was außer weiß und ganz mildem... beige? in Frage kommt." Ich formulierte die zweite Farbe halb fragend, weil ich keine Ahnung davon hatte, wie ich sie sonst betiteln sollte. Schlamm? Sand? Ich war was die Bezeichnung von Farben anging wirklich nicht im Fachjargon unterwegs. Es war nicht sehr relevant fürs Leben, wenn man nicht Innenarchitekt oder -Ausstatter werden wollte. "Was Deko angeht wirst du mir wohl eher helfen müssen, als bei der Farbauswahl... und mit den Möbeln vielleicht auch. Mir fällt grade auf, dass ich noch nie wirklich selbstständig eine ganze Wohnung einrichten musste. Frauen haben für sowas meistens eher ein Händchen, glaube ich.", stellte ich fest und zuckte ratlos mit den Schultern, kurz bevor ich Faye den halben Donut abnahm. Vielleicht war das auch ein Irrglaube und es gab genauso viele Männer, die sich gerne viel Zeit mit Inneneinrichtung vertrieben. Auf mich traf das allerdings nicht zu und ich war grundsätzlich eher ein pragmatischer Denker, weniger der verträumte Ausschmücker. In fast allen möglichen Hinsichten. "Wenn du ein unkitschiges Bild mit einem Donut findest, darfst dus mir auf jeden Fall in die Küche hängen.", meinte ich abschließend mit einem Grinsen und tat so als würde ich Faye mit dem halben Kringel zuprosten, bevor ich hinein biss.
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Love that, klingt absolut stimmig für mich. Beerdigungen sind sowieso eher unser Vibe als Familienfeste... x'DD ________
Fliegen beibringen? Ja, warum nicht. Vielleicht konnte sie ja ein paar Enten dazu motivieren, ihm eine Geburtstags-Flugstunde vorzubereiten - zwei Monate sollten auch für Vögel ausreichend Vorbereitungszeit dafür sein. "Juhuu... Ausgezeichnete Idee. Und wenn du dann ausreichend Freizeit mit ihnen verbracht hast, kannst du mir gerne lehren, was sie dir beigebracht haben", redete sie vergnügt weiter, fand an dem eventuell sehr unrealistischen Vorschlag aber durchaus Gefallen. Fliegen wäre schon toll, auch wenn sie möglicherweise nicht wirklich damit rechnete, dass sie das am Ende wirklich konnten. Übertraf leider ohne Flughilfen schlicht die Fähigkeiten eines Menschen. Aber gut, sie konnten auch mit anderen Spässen ihre Freizeit füllen, das war kein Problem. Schimmel an den Wänden wiederum wäre sehr wohl ein Problem, weshalb sie diesbezüglich sofort bestimmt den Kopf schüttelte. "Nein, natürlich ohne Schimmel. Ich habe eher an ein bisschen Dreck oder an zwanzig Nagellöcher gedacht. Vielleicht ein paar Abdrücke von alten Bilderrähmen... Nicht Schimmel, ich will dich ja nicht vergiften, Ryatt", meinte sie theatralisch, als hätte er ihr genau das gerade unterstellt. Schimmel war ungesund und ihrer Meinung nach hatte Ryatts Gesundheit bereits genügend gelitten in der Vergangenheit, da brauchte er nicht noch Lungenkrankheiten oder einen Hirnschaden aufgrund des Giftes. Oder was auch immer das für Folgen haben konnte, gesund war es auf jeden Fall nicht. Die Regenbogenfahren wären hingegen toll für sein Gemüt, auch wenn er das gerade nicht einsehen wollte. Musste sie ihn wohl noch etwas bearbeiten bis dahin – oder sie fand sich ihrerseits damit ab, dass es eben kein Regenbogen an seinen Wänden geben würde. «Oh mann, du bist aber echt unflexibel… Dabei weiss ich ganz genau, dass das mega schön geworden wäre», Faye rollte unterstützend mit den Augen, um ihm deutlich aufzuzeigen, dass sie sehr wenig von seinem Geschmack der Wohnungsfarbe hielt. «Aber gut, ich werde dich nicht zu deinem Glück zwingen… Denk ich», so ganz sicher war sie sich da noch nicht, aber es wäre nicht so nett von ihr und normalerweise war sie bekanntlich sehr nett. Trotzdem zeigte sich auf ihrem Gesicht gleich wieder ein durchaus erfreuter Ausdruck, als er meinte, sich mit einer beigen Wand anfreunden zu können. «Lustig, dass du das sagst. Ich hab’ vorhin gerade gedacht, dass sowas hier auch ganz gut reinpassen würde, um dem Wohnzimmer etwas mehr Wärme zu verleihen. Irgendwelche Sand- oder Erdtöne… Also vielleicht kann ich mich auch damit anfreunden, das bei dir auszuprobieren, damit ich dann abschätzen kann, obs hier auch reinpasst», zeigte sie sich gnädig, den Regenbogen doch zu vergessen und stattdessen auf eine Alternative auszuweichen. Ihr Wohnzimmer war zwar alles andere als kalt oder ungemütlich eingerichtet, aber wie schon festgestellt, wäre eine solche Wand trotzdem kaum falsch und im Zweifelsfall schnell wieder übermalt. Auch dass er sich bezüglich Deko scheinbar an ihre Adresse wenden würde, machte sie glücklich. War bekanntlich ihr Spezialgebiet. «Aber natürlich sehr gerne. Wohnung einrichten ist meine persönliche Leidenschaft», erklärte sie, legte dabei dramatisch eine Hand aufs Herz. Das war dann auch das einzig Positive am Umzug in diese Wohnung hier gewesen: Dass sie nochmal eine komplette Wohnung hatte neu einrichten dürfen. Die andere hatte ihr zwar besser gefallen, aber die hier war auch schön und mittlerweile fühlte sie sich doch auch wie ein Zuhause an und sie hatte sich bezüglich Einrichtung und Deko weitgehend entfaltet. Ob das fette Abbild eines Donuts ins Einrichtungskonzept von Ryatts zukünftigem Heim passte, blieb abzuwarten – diesbezüglich blieb sie noch etwas skeptisch. Aber wenn er unbedingt eins wollte, würde sich das sicher irgendwie integrieren lassen, weshalb sie ihren Donut ebenfalls anhob und gegen seinen prostete. Natürlich schön so, dass die Glasur kurz kleben blieb – dann gönnten sich zumindest die Donuts einen gegenseitigen Kussabdruck, um ans vorangehende Gesprächsthema anzuknüpfen. Ha ha.
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ich wünschte ich könnte diese Aussage verneinen - is aber leider wirklich so. x'D _______
"Mit dem größten Vergnügen.", erwiderte ich übertrieben und deutete mit dem Donut in der Hand eine Verbeugung an. Ich gab mein Wissen tatsächlich immer gerne weiter - was nicht unbedingt alle Menschen mochten - und mit Faye zusammen am Himmel ein paar Loopings zu drehen klang schon verlockend. Leider war stark zu bezweifeln, dass das jemals passieren würde. Zumindest nicht unter dem Umstand, dass ein paar Enten mir das Fliegen beibrachten. "Für den sehr wahrscheinlichen Fall, dass ich den Enten-Flugtest bestehe...", ich klang so selbstsicher, wie es mit dermaßen viel Ironie möglich war, "könnte ich zukünftig aufs Fallschirmspringen verzichten. Du hast das nie gemacht bei der Army, oder?", fragte ich die Brünette aus reiner Neugier, bevor ich das nächste Mal in den Donut biss. Ich wusste nur, dass Faye als Medical fungiert hatte. Wahrscheinlich hatte sie nur die absolut notwendige Grundausbildung und den Zusatzkurs für Sanitäter gemacht. Theoretisch gab es noch weitere, spezifischere Kurse, die an das Grundlagenprogramm anschlossen. Wenn sie aber bei der essentiellen Ausbildung geblieben war, hatte sie niemals aus einem Flugzeug springen müssen und war warscheinlich auch froh darüber. Ich für meinen Teil hätte schon mal wieder Lust auf diesen Adrenalinkick, der nicht jedermanns Sache war. Es dürfte trotz meiner Krankenhausaufenthalte in letzter Zeit noch immer sehr leicht sein, mich für todesmutige Dinge zu begeistern. Zumindest wenn sie eben auch Spaß mit sich brachten. "Das ist gut zu wissen, dann kann ich bei meinem Geburtstagskuchen ja unbekümmert den ersten Bissen machen.", meinte ich übertrieben erleichtert, um Fayes nicht weniger dramatischen Tonfall aufzugreifen. Wie gut, dass wir hier schon wieder alles schrecklich ernst nahmen und dass es für Nagellöcher Fertigspachtel im Baumarkt gab. Heutzutage war es nicht mehr sehr anspruchsvoll ein Heimwerker zu sein, was solche Lappalien anging. Bei Fayes Reaktion auf meine stark begrenzten Farbwünsche musste ich den letzten Bissen kauend die Augen verdrehen, begleitet von einem Kopfschütteln in Zeitlupe. Ja klar, streichen wir doch einfach ein buntes Kinderzimmer für einen bald 32-Jährigen. Kam überhaupt nicht komisch oder ansatzweise pädophil rüber. Was meine Farbvorschläge an sich anging, war die Brünette allerdings gar nicht abgeneigt - nachdem sie ihre Trauer um den Regenbogen überwunden hatte. "Klingt nach einem Plan.", sagte ich leicht nickend, als ich das letzte bisschen Donut runtergeschluckt und mein Zucker-Soll für heute mehr als erfüllt war. Faye schien auch ganz und gar nicht traurig darüber zu sein, sich um die Möblierung und Dekoration meines neuen Heims kümmern zu dürfen. Es lief wie am Schnürchen für mich. "Das hab ich mir schon fast gedacht.", lächelte ich sie an und ließ daraufhin ein weiteres Mal meinen Blick durch ihre Wohnung gleiten. Sie hatte wirklich ein Gefühl dafür, auch wenn ich mit ein klein wenig spärlicherer Deko völlig zufrieden wäre. Es sollte schließlich trotzdem irgendwie noch so aussehen, als würde ein Mann in meiner Wohnung leben. Allein. "Nur ein kleines bisschen weniger Deko wäre ausreichend, glaube ich. Zu dir passt das, zu mir weniger.", meinte ich mit einem schiefen Lächeln. Es sah hier bei ihr gut aus und ich wollte gewiss nicht Fayes Stil kritisieren. Sie musste bei meiner Wohnung dann nur im Hinterkopf behalten, dass da ein Kerl wohnte - keine Frau und kein Pärchen.
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Tut mir ja leid aber Familienfeste in harmonischen Familien sind sehr langweilig zu schreiben... x'D Da müssten sie schon mal etwas Ärger machen, statt immer nur nett zu sein! _____________________
Er schien vollstes Vertrauen darauf zu haben, dass die Enten ihm das Fliegen erfolgreich beibringen würden und er sogar deren Prüfung bestehen würde. Fand sie gut, positives Denken war immerhin eines der Dinge, die einem im Leben stets gut dabei halfen, bei Laune zu bleiben. Sie war sich zwar nicht sicher, inwiefern man Ryatt als Optimist bezeichnen sollte, aber in dieser Sache schien er trotzdem guter Dinge zu sein. "Naja, du könntest dann noch immer aus Flugzeugen springen. Müsstest einfach nicht mehr zwingend den lästigen Rucksack mittragen", merkte sie ironisch an. Ein Flugzeug würde ihn wahrscheinlich höher tragen können, als seine eigene Flugkraft ohne Unterstützung... Aber das überliess sie dem Ermessen seines zukünftigen Ichs. Als er auf ihre eigene Flugerfahrung zu sprechen kam, schüttelte die Brünette langsam den Kopf, wobei ihr Lächeln bei der Erwähnung der Army vielleicht minimal schmaler wurde. Eigentlich hatte sie das verarbeitet - also alles, was damit zu tun hatte. Zumindest mehrheitlich. Aber das hiess leider noch lange nicht, dass es ihr egal wäre oder sie sich gerne damit befasste oder die Erinnerungen nicht trotzdem sehr dunkel waren. Das auch für immer so bleiben würde. Denn sie konnte Syrien einfach beim besten Willen nichts Gutes abgewinnen, bis auf die Tatsache, dort Victor gefunden zu haben. Aber das war nicht unbedingt Syrien anzurechnen, denn Syrien hatte ihn - und sie, und ihre Beziehung zueinander - auch einfach viel zu oft richtig übel kaputt gemacht. Sie hätte ihn auch hier treffen können, irgendwie, irgendwann, irgendwo. Es hätte ein anderer Zufall sein können, als auf wundersame Weise das gleiche Camp in der Wüste. Aber das war nicht Ryatts Frage gewesen. "Nein... das gehörte nicht unbedingt in meine Ausbildung. Ich habe mich auch da eher mit Verbänden und Bewusstlosentransporten beschäftigt...", erklärte sie mit einem Schulterzucken das, was er wohl schon erwartet hatte. "Du schon?", ihre Augen fanden wieder zu ihm, wobei sie von seiner Fragestellung ableitete, dass er in der Vergangenheit schon diverse Fallschirmsprünge hinter sich gebracht haben dürfte. Sie stand einem Sprung eigentlich nicht komplett abgeneigt gegenüber, aber hatte sich bis Anhin auch nie gross Gedanken darüber gemacht. Es war also eher nicht zu erwarten, dass sie sich heute direkt irgendwo anmelden würde, ohne das Ganze zumindest eine Nacht zu überschlafen. Faye genoss gemütlich den Rest ihres halben Donuts, bevor sie sich zum Abschluss die Fingerspitzen einzeln in den Mund steckte, um ihren Geschmacksnerven auch die letzten Überbleibsel der Zuckerglasur zu gönnen. Man wollte ja nichts verschwenden. War mit der Farbe übrigens genauso, darum wollte sie ja nicht nur seine, sondern auch ihre Wände zumindest teilweise bemalen. Nicht dass am Ende ein halber Topf übrig blieb. "Ich werde schauen, inwiefern ich mich zurücknehmen kann... schlimmstenfalls musst du die Hälfte der Deko wieder in einen Schrank stecken, sobald ich die Wohnung verlassen habe", versprach sie schonmal lieber nicht zu viel. Sie hatte zugegebenermassen nicht sehr viel Erfahrung damit, Männerwohnungen einzurichten, also würde das wohl sowieso ganz lustig werden. Naja, am Ende nahm sie einfach die beratende Rolle ein und wenn Ryatt die Sachen, die sie vorschlug, nicht mochte, dann brachte sie halt andere Ideen, bis er sich irgendwann zufrieden zeigte. So schwer war das nicht und sie zerbrach sich sicher nicht jetzt schon den Kopf darüber. Da gab es genug andere Sachen, über die sie nachdenken konnte und die anstrengend waren, es musste nicht zwingend schon wieder die Beziehung zwischen ihnen beiden oder irgendwas, das damit zu tun hatte, betreffen.
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Ach das kriegen wir bestimmt hin, das mit dem Ärger... Victors overprotective Helicopter-Mom ist bestimmt mittlerweile nur noch so semi-begeistert von deren Beziehung, nachdem ihr Sohn irgendwie gefühlt ständig fast stirbt, seit er mit Faye zusammen ist. Deswegen ist sie wahrscheinlich eigentlich ganz froh über deren Beziehungspause und hofft eher dass es danach zu nix mehr kommt, als dass das weitergeht... also theoretisch, wenn wir das wollen würden, ist sicherlich genug Potenzial für Ungereimtheiten bei einem Familientreffen da, wenn Faye das nächste Mal mitkommt. XD _______
Mit nachdenklichem Blick legte ich den Kopf ein wenig schief, bevor ich wenige Sekunden später mit ausgestrecktem Zeigefinger die Hand hob, um Faye mit der Handgeste meine Zustimmung zu signalisieren. "Stimmt. Es fliegt sich bestimmt auch ohne lebensrettendes Gepäck schöner, wenn man weiter oben ist." Es schwang ein Hauch Ironie in meiner Stimme mit, was ganz einfach daher rührte, dass ich mir gerade bildlich vorstellte, wie ich ohne Fallschirm aus einem Flugzeug sprang - in dem eisernen Glauben, ich könnte mit den Enten mitfliegen. Dass Faye damals bei der Army nicht unter die Fallschirmjäger gegangen war, wunderte mich nicht wirklich. Hatte ich schon kommen sehen, konnte man sagen. Vielleicht einfach deswegen, weil ich mir das bei ihr nur schwer vorstellen konnte. Auch wenn ich schon gerne mehr über ihre Zeit bei der Army wissen würde, war das kein gutes Thema für sie und dass sich das im Laufe unserer Freundschaft noch änderte, war wohl eher unwahrscheinlich. Ich ging also lediglich mit einem Nicken auf ihre Gegenfrage ein: "Ja. Allerdings nicht im Gefecht, sondern nur zu Übungszwecken und für Erfahrungswerte. Ich hätte es nicht machen müssen, aber ich wollte gerne Einblicke in Alles haben, was mit dem Bodenkampf zu tun hat. Alles, was man selbst erlebt hat, kann man bei Gefechtsplanung besser einschätzen... wenn die Army einem den Springerschein freiwillig spendiert, sagt man eben auch nicht nein." Ich beendete meine Ausführung mit einem Schulterzucken. Ich war nie darauf ausgebildet worden für lange Zeit selbst in Kämpfe zu ziehen, sondern dafür im Hintergrund alles sorgfältig zu planen und anzuleiten. Die mir unterstellten Soldaten bestanden nicht nur aus einfachen Fußsoldaten, sondern auch aus mehreren spezialisierten Einheiten und darunter waren auch Fallschirmspringer. Außerdem hatte ich die Adrenalinkicks gerne mitgenommen, ab und zu brauchte ich sowas um mich lebendig zu fühlen. War Faye vielleicht schon aufgefallen. "Hast du Höhenangst?", fragte ich sie weiter, um nicht bei dem Army-Thema zu bleiben. Das tat uns bekanntlich nicht so gut, wenn wir länger darüber redeten. Ich beobachtete Faye nicht wirklich bewusst dabei, wie sie sich nach dem Verputzen des Donuts die Finger ableckte, aber diese Kleinigkeit stürzte mein Hirn beinahe schon wieder in die falsche Richtung. Es wurde wirklich Zeit, dass ich wieder meinen ganz eigenen Wohnbereich hatte. Es mit Faye bei einer platonischen Freundschaft zu belassen würde sicherlich auch einfacher werden, wenn ich von Zeit zu Zeit einfach mal eine Frau aus der Bar mit nach Hause nahm. Hin und wieder spazierte durchaus mal eine hübsche Dame durch die Eingangstür. "Okay, ich bereite mich also einfach mal mental auf das Schlimmste in Form einer Dekoflut vor.", meinte ich mit einem belustigten, leisen Schnauben. So weit würde es mit Sicherheit nicht kommen, weil ich die zierliche Brünette schon beim Kauf - in welchem Deko-Geschäft ihrer Wahl auch immer - stoppen würde, bevor sie mir fünfhundert kleine Accessoires in den Wagen schmiss, die ich gar nicht haben wollte. Ich hatte eine Horde Soldaten im Griff gehabt, da würde ich auch mit einer jungen Frau im Dekowahn klarkommen. Bis auf ein paar wenige Dinge waren wir zwei uns bisher immer einig geworden, ich machte mir also keine Gedanken über Streitigkeiten.
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Unsurprisingly war das ebenfalls mein erster Gedanke, nachdem ich das mit den harmonischen Familien ausgeschrieben habe... Wait - da könnte man eigentlich sehr gut Ärger einbauen, weil Faye bei denen langsam nicht mehr so beliebt sein dürfte. WOW NICE. Wir sind wohl beide etwas zu gut im Stress suchen. x'DD ____________
Fayes Grinsen war ziemlich schnell wieder in seinem vollen Ausmass zurück, wie ihr Gespräch hier so seinen Lauf nahm. "Aber natürlich! Das muss eine Freiheit sein, so vollkommen unbeschwert... Ein Traum. Wurde mir schon von vielen Vögeln empfohlen. Und von Totengräbern", redete sie in vollster Überzeugung locker weiter, als würde sie Ryatt tatsächlich ans Herz legen wollen, den Sprung endlich auch ohne Fallschirm zu wagen. Wenn es mit ging, gings sicher auch ohne, so gross war der Unterschied dann doch gar nicht mehr. Wegen dem bisschen Gepäck. Sie war sich auch sehr sicher, das selbst besser beurteilen zu können als er, der ihr hier gerade von seiner Erfahrung auf diesem Fachgebiet erzählte. Sie war in ihrer beruflichen Karriere noch nie für jemanden, der ohne Fallschirm aus einem Flugzeug gehüpft war, auf eine Unfallstelle gerufen worden. Ein Fallschirmspringer mit Gepäck war ihr hingegen schonmal untergekommen. Zwar nicht schwerverletzt, weil er sich nur ganz harmlos bei der Landung ein Bein gebrochen hatte, aber hey - das war ein Verletzter mehr mit Flughilfe als ohne. Diese Bilanz allein sagte doch bereits alles aus. Aber wie dem auch sei. Dass man von kostenlosen Angeboten der Army profitieren sollte, wenn man schon die Chance dazu bekam, konnte sie absolut verstehen und in dieser Sache stimmte sie Ryatt vollkommen zu. Die Army war grösstenteils ein korruptes Dreckloch das einem nichts schenkte und alles stahl. Wenns dann wenigstens gratis Fallschirmsprünge gab, die ja für Freizeitspringer ein halbes Vermögen kosteten, sollte man sich an dem Angebot schon bedienen, sofern man auch einen gewissen Spass an der Sache fand. Also wenn man beispielsweise eben nicht von Höhenangst geplagt wurde. Diese Problematik konnte jedoch auch Faye nicht zu ihrem grossen Repertoire zählen. "Natürlich. Ich habe vor allem Angst", erwiderte sie trotzdem todernst und mit staubtrockenem Sarkasmus eine Halbwahrheit. Es wäre irgendwie schön, wenn dieser Satz etwas mehr gelogen wäre, als er es tatsächlich war. Wenn sie nicht mit ganz so vielen Bedenken durchs Leben schreiten würde. So wie früher eben - damals war sie darin wesentlich besser gewesen. Leider hatte die Vergangenheit ihre teilweise viel zu tiefen Spuren hinterlassen, die sich nicht selten in irrationalen Ängsten ausdrückten. Aber an die wollte sie jetzt auch nicht unbedingt ihre Gedanken verlieren, weshalb sie nach wenigen Sekunden schwach den Kopf schüttelte. "Nein, eigentlich nicht. Ich leide tatsächlich unter keiner Höhenangst. Dafür könnte ich mit einer ausgeprägten Agoraphobie punkten..?", sie legte den Kopf schief und zog fragend eine Augenbraue hoch, als würde sie nun von ihm einen Preis für ihre Platzangst erwarten. Die hatte sie schon immer gehabt, nur nicht immer in diesem Ausmass. Ein lästiges Elend, das mit jeder Erfahrung, der sie trotz Fluchtversuchen nicht hatte entkommen können, schlimmer geworden war. Aber sie war bekanntlich in Behandlung - für alles. Der Platzangst kam keine hohe Priorität zuteil, aber Mrs White wusste davon und es war sozusagen ein weiterer Punkt auf der Liste, der irgendwann abgearbeitet wurde, wenn die relevanteren Probleme durch waren. "Das ist ein guter Plan. Ich bereite mich derweil mental auf eine bittere Einschränkung meiner Kaufwut ein, dann treffen wir uns in der Mitte", meinte sie vergnügt auf ihr bevorstehendes Dekoabenteuer. Dann mussten sie nur möglichst bald noch das Job- und dann das Wohnungsproblem lösen und dem Spass stand nichts mehr im Weg.
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Wir sind wohl leider ähnlich diabolisch in Hinsicht auf Folter unserer Charaktere... x'DD _______
Je mehr sich dieses abwechslungsreiche Gespräch in die Länge zog, desto weniger schienen wir die ganze Sache ernst zu nehmen. Freunde waren ohnehin nicht dazu da immer nur gemeinsam den schwierigen Ernst des Lebens zu betrachten - wenn man es vielleicht auch nicht ganz außen vor lassen sollte - und außerdem wussten wir beide, dass Faye mich kaum so gerne um sich herum hatte, weil ich ein Krüppel mit X eigenen Problemen war, über die man diskutieren konnte. Wir lachten viel zusammen, das war vermutlich eher der ausschlaggebende Punkt. "Moment... reden wir noch von Enten? Wenn du mehrsprachig bei den Vögeln unterwegs bist, musst du mir das unbedingt beibringen." Vögel waren schließlich nicht gleich Vögel, oder sah ich das falsch? Ich konnte mir schwer vorstellen, dass quakende Enten mit einem Raben kommunizieren konnten. "Vielleicht solltest du dein soziales Umfeld doch nochmal überdenken.", meinte ich leise in mich hinein lachend. Totengräber, Vögel, meine Wenigkeit... ihre Auswahl könnte wahrscheinlich deutlich besser sein. Vor allem aber die für Beisetzungen Verantwortlichen machten mir ein bisschen Sorgen. Als die zierliche Brünette ihre imaginäre Angst vor absolut Allem erwähnte, zog ich die Augenbrauen ein wenig nach oben. Nein, ganz so viel Angst hatte sie dann auch wieder nicht. Allgemein würde ich sie wohl einfach nur als eine sehr vorsichtige Person betiteln, was irgendwie auch wieder sehr ironisch war angesichts der Tatsache, dass sie mir damals so selbstlos geholfen hatte, obwohl ich ihr davon abgeraten hatte. Sie auch begründeten Verdacht darauf gehabt hatte, dass ich vor der Polizei floh, obwohl ich das nicht von vornherein so klar ausgedrückt hatte. Da hatte ihr Helfersyndrom wohl einfach die Nase vorn gehabt. Jedenfalls zählten gewaltige Höhen nicht zu den Dingen, die Faye einen Schrecken einjagte. "Gut zu wissen, dass dir Höhe nichts ausmacht... auch wenn du mir die Agoraphobie erklären müsstest, weil ich grade zu bequem bin mein Handy aus der Hosentasche zu ziehen.", zeigte ich mich heute ganz und gar von der faulen Seite, was schlichtweg meiner Müdigkeit zu verdanken war. Ich war was ausgeprägte Angstzustände anging alles in allem nicht sonderlich bewandert, weil es nicht mehr viele Dinge gab, vor denen ich mich fürchtete und entsprechende Begriffe blieben bei mir nur selten hängen. Es brauchte inzwischen wirklich viel, um richtige Angst aus mir herauszukitzeln. Mir kam so auf Anhieb nur eine einzige Situation in den letzten Jahren in den Sinn, in der ich vor Angst gefühlt gestorben war. Diese Furcht hatte sich dafür umso fester in mir festgekrallt - kein Wunder also, dass ich Gefühle zu anderen Menschen gerne in Grenzen hielt und selbst eine Therapie nötig hatte. Ich wusste das und würde sie trotzdem sicher nicht mehr in diesem Leben antreten. Die Deko-Geschichte war mit einem Nicken meinerseits dann endgültig abgehakt. Ich würde schon irgendeine Wohnung finden, die zu streichen würdig war und gleichzeitig in mein Budget passte. "Dann wär das ja geklärt. Falls du zufällig was hörst hinsichtlich Jobangeboten, darfst du mir ebenfalls gerne Bescheid sagen.", meinte ich schulterzuckend. Manchmal war es eben einfach der Zufall, der einem die besten Ergebnisse bescherte und das nicht selten über Umwege. Faye wohnte hier, wo ich schon den Job in der Bar hatte und es wäre für mich am besten, wenn ich den zweiten Arbeitsplatz auch in dieser Region fand. Alles andere wäre unnötig umständlich, solange ich noch keinen fahrbaren Untersatz hatte.
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Faye warf sich mit einer durchschnittlich eingebildeten Geste die Haare über die Schulter zurück und lehnte sich tiefer ins Polster des Sofas, bevor sie die Arme vor der Brust verschränkte und Ryatt selbstgefällig anschaute. "Aber natürlich bin ich das. Vogelgezwitscher und -Gequake ist meine zweite Muttersprache, die ich freiberuflich unterrichte. In allen Akzenten und Variationen", liess sie ihre Fantasie weiteren Mist zusammenspinnen, den sie ihm auftischen konnte und er ihr sicher glauben würde. "Leider ist der Unterricht bei mir teuer, weil sehr gefragt. Ich werde ihn nicht ganz unentgeltlich machen können für dich, aber vielleicht...", sie zuckte langsam mit den Schultern, löste dabei die Hände wieder aus der Verschränkung, um ihr Abwägen mit einer offenen Geste zu unterstreichen. "Vielleicht hast du ja eine Gegenleistung, kannst mir ebenfalls was beibringen, sodass wir das dann quasi im Tausch machen könnten", beendete sie ihren Vorschlag. Vielleicht beherrschte Ryatt ja die Hundesprache oder konnte mit Fischen kommunizieren oder was wusste sie schon. Irgendwas, das sie (noch) nicht konnte, gab es da sicher. Seine Bedenken zu ihren sozialen Kontakten konnte sie jedoch gut beruhigen oder ignorieren. "Nein nein, das passt schon. Mittlerweile würde ich behaupten, dass ich mich hier wieder in einem relativ gesunden Umfeld bewege", erklärte sie entspannt, wobei das noch nichtmal ironisch unterlegt war. Sie hatte sich tatsächlich während des letzten Jahres wieder ein ziemlich gutes soziales Netz aufgebaut mit einigen Freundschaften, die sie definitiv nicht mehr missen wollte. Und das war auch wichtig für ihre kontaktfreudige, gesellige Seele, sie brauchte immer mal wieder ein paar Menschen um sich, mit denen sie reden und denen sie vertrauen konnte. Das mit dem alleine Wohnen war eigentlich auch nicht ganz optimal für sie, aber sie sah sich psychisch noch nicht stabil genug für eine WG und eigentlich wollte sie auch nicht mit irgendwem zusammenleben, sondern einfach mit Victor. Aber gut, das Leben war kein Schokokeks. "Platzangst. Ich leide unter Platzangst, du kannst dir den Griff zum Handy also sparen", erklärte sie ihren Knacks in normaler Sprache, zog dabei eine kleine Grimasse. Das war im Alltag glücklicherweise meist kein grosses Problem, aber Ryatt durfte trotzdem gerne wissen, dass er bei keinem Scherz der Welt auf die Idee kommen sollte, sie in einen Schrank oder einen kleinen Raum zu sperren oder sie in eine grosse Menschenmenge zu zerren, in der einem die Luft zum Atmen fehlte. Fand sie leider ziemlich bald nicht mehr so lustig. Wenn sie dabei nicht alleine war, wars tendenziell etwas besser, aber auch dann eher kein Spass. "Geht in Ordnung, ich werde mich ein bisschen umhören. Ich nehme an, du brauchst zuerst den Job und dann die Wohnung..?", stellte Faye eine letzte Frage zu seiner Zukunftsplanung, die nicht ganz irrelevant war. Dann würde sie nämlich erstmal noch gar nicht zu sehr nach einer Wohnung Ausschau halten, sonst fanden sie im dümmsten Fall noch was richtig Tolles, das er dann aber nicht bekam, weil sein Einkommen noch zu klein war. Wobei sie ihm bei der Jobsuche wohl nicht so sehr unter die Arme greifen konnte. Es sei denn, sie bekam durch Gespräche irgendwas mit, das passen würde - aber das wäre schon ein sehr grosser Zufall.
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Scheinbar hatte ich mit Faye die Vogel-Dolmetscherin schlechthin vor der Nase, so wie sie sich selbst im Folgenden anprangerte. Da ihr sehr wohl bewusst war, wie sehr ich aktuell kein Geld für einen überteuerten Kurs übrig hatte, blieb uns nur ein Tauschgeschäft. Leider war ich kein zertifizierter Katzensprachler oder Rattenflüsterer, mein einzig mögliches Angebot dürfte also etwas ernüchternd ausfallen. "Dass ich einem Hund das Stehlen beibringen kann reicht nicht, oder?", erwiderte ich mit einem schwer theatralischen Seufzen und einem Schulterzucken, so als müsste ich nun tatsächlich auf meinem Enten-Sprachkurs verzichten. Dabei war meine Aussage sogar mehr oder weniger wahrheitsgemäß - ich hatte Faye ja schon von dem Hund erzählt, der mich in meinen jungen Jahren ziemlich viel begleitet hatte. Als Kind und Jugendlicher hatte ich reichlich viele dumme Ideen gehabt und eine davon war, das arme Tier darauf zu dressieren, fremde Handtaschen zu mir zu bringen. Leider war der Kleine nicht schlau genug dafür gewesen und hatte mir deshalb häufig ganz andere Dinge angeschleppt, aber im Prinzip hatte es schon funktioniert. Es war eben einfach ätzend, wenn die Eltern einem das Taschengeld komplett strichen, wenn man Mist gebaut hatte. Das war mir regelmäßig passiert, also hatte der arme Hund dafür herhalten müssen. Die Brünette hier auf dem Sofa hatte laut eigener Aussage aktuell jedenfalls ein besseres soziales Umfeld als mein Hund damals, zu unserem Glück hatte ich seitdem weitreichend eine Kehrtwende gemacht. Gewisse Eigenheiten und Fehler würde ich sicherlich für immer behalten. Platzangst gehörte allerdings nicht dazu. "Verstehe.", sagte ich nickend, als sie ihre Phobie noch einmal für Dumme formulierte. Sich bei wenig Platz etwas beklemmt zu fühlen war bis zu einem gewissen Grad normal. Was das anging unterschieden wir Menschen uns auch nicht von Tieren - wenn wir immer in Freiheit lebten und dann plötzlich eingesperrt wurden, dann war das mental sehr zermürbend. Erst recht dann, wenn man nur sehr wenig Platz hatte oder sich gar kaum noch im sinnbildlichen Käfig bewegen konnte. Unser Instinkt riet uns dann zur Flucht und bei manch einem war dieser Instinkt stärker - oft nicht zuletzt aufgrund gewisser eigener Erfahrungen, die bei Faye eine Rolle spielen könnten. Da konnte ich mal wieder nur mutmaßen, weil Nachhaken wohl unangebracht war. "Schätze dann streiche ich mal Escape-Rooms von meiner imaginären Liste für gemeinsame Aktivitäten." Ich unterstrich meine Worte mit wegwerfender Handgeste. War nicht so als würde so eine Liste existieren, aber ich wusste jetzt jedenfalls, dass Faye sich eher nicht über so eine Überraschung in Form eines Ausflugs freuen würde. Wieder ein kleines Detail, das ich gerne zur Kenntnis nahm. Was die Jobangelegenheit betraf nickte ich ohne Umschweife. "Würde Sinn machen, ja. Wenn ich noch keinen Job in der Tasche habe weiß ich ja nicht, wie viel ich maximal fürs Wohnen ausgeben kann ohne verhungern zu müssen, weil ich mir nichts mehr zu Essen leisten kann.", verpackte ich die Sache wieder mit einem stumpfen Witz, weil sich das in dieser Konversation eben einfach so anbot. Ich musste mir meine Situation ja nun nicht schlimmer reden, als sie war - ich hatte schon wesentlich tiefer in der Scheiße gesessen und würde auch diesmal zurück ans Ufer kriechen.
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Sein Vorschlag eines Tauschgeschäftes entlockte ihr ein dezent amüsiertes Lachen, dem jedoch eine entschiedene Verneinung folgte. "Denke nicht, Ryatt. Erstens hab ich keinen Hund, zweitens will ich keinen Hund, drittens will ich nichts stehlen und viertens frag ich mich, warum du das kannst..? Ich dachte, mit deiner kriminellen Laufbahn hättest du mittlerweile auch abgeschlossen?", beendete sie ihre Antwort mit einer noch immer durchaus belustigten Frage, ohne sich wirklich Sorgen darum zu machen, dass er hier plötzlich wieder eine Negativentwicklung hinlegte. Sie war sich ziemlich sicher, dass er seine Lektion gelernt hatte und nun, wo er das nicht mehr musste, auch kein Verlangen nach weiteren Erfahrungen im illegalen Bereich hatte. "Man könnte meinen, du hättest für den Moment genug Bekanntschaft mit der Polizei und kriminellen Freunden gemacht... Aber möglich, dass ich mich täusche...", fügte sie weiterhin sarkastisch an, legte das Grinsen trotz der nicht ganz unproblematischen Wahrheit hinter ihren Worten nicht ab. Sie lehnte sich etwas zu ihm rüber, um ihm mit sehr wenig Elan in den Oberschenkel zu boxen, als müsste sie ihn dazu ermahnen, nicht gleich wieder ein Spiel mit dem Feuer zu starten. Wie sagte man so schön? Die Chancen standen zwar gering, aber niemals bei null. Ungefähr so gering wie seine Chance, sie für einen Escape-Room zu begeistern. Da stand er nämlich absolut richtig in der Annahme, dass sie dafür wenig Motivation aufbringen konnte. Allein weil diese Räume Gerüchten zufolge oftmals etwas gruselig eingerichtet, dunkel und mit böser Musik unterlegt waren, was ihr Wohlbefinden keineswegs steigern würde. Entsprechend verzog Faye auch leicht angewidert das Gesicht, als er diese Aktivität auch nur erwähnte. "Das ist eine gute Idee, ja. Dann will ich lieber auf einen Berg mit dir, der hat wenigstens keine Wände", erklärte sie überzeugt. Da könnte sie ihm auch gleich noch ihre nicht vorhandene Höhenangst unter Beweis stellen, falls er daran noch irgendwelche Zweifel hegte. Dann also zuerst Job und dann Wohnung. Blieb nur wieder die Frage, nach was für einem Job er suchte. Sie glaubte, sich bereits einmal mit ihm darüber unterhalten zu haben und wusste, dass er da das mit der Bar genannt hatte. Aber viel mehr war ihrer Erinnerung zufolge nicht dabei rausgekommen. "Soll ich dir einfach alles schicken, was ich an Teilzeitangeboten ohne übertriebene Qualifikationsanforderungen finde oder was hast du für Vorlieben? Ein zweiter Barjob kommt ja wahrscheinlich eher nicht in Frage, weil der sicher auch bevorzugt das Wochenende tangieren würde", fragte sie nach. Vielleicht hatte er ja wider Erwarten bereits einen Plan, wonach er im Spezifischen suchen wollte. Vielleicht auch nicht und das wäre auch okay, möglicherweise fand sich ja in ihrem Freundeskreis irgendeine Inspiration oder ein Angebot, welches sie ihm weiterleiten konnte. Sowas war immer von Vorteil, besonders aber bei Jobs, die eben keine weiteren beruflichen Qualifikationen forderten. Sie wollte damit nicht sagen, dass Ryatt nichts konnte oder keine Ahnung von was auch immer hatte, es fehlte einfach ein entsprechendes Zertifikat, Diplom oder der Abschluss einer Berufsausbildung und das machte die Jobsuche nie einfacher.
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"Wie kannst du keinen Hund wollen? Das sind heutzutage eindeutig die besseren Kinder.", erwiderte ich mit hochgezogener Nase. So als hätte ich mich jemals wirklich mit dem Thema des Kinderkriegens beschäftigt. Oder damit mir in naher Zukunft wieder einen Hund zuzulegen. Irgendwann hätte ich schon gerne einen, aber auch da spielten Finanzen und Zeit eine immense Rolle. Die Anschaffung eines solchen Tieres sollte gut geplant und vorbereitet sein, wahrscheinlich zog sich dieser Wunsch also noch etwas in die Länge. "Aber um dich zu beruhigen: Nein, ich habe nicht vor, wieder ein schlechter Verbrecher zu werden. Ist ja nicht so, als hätte ich da eine super Karriere hingelegt.", machte ich mich gekonnt mit einem Schnauben über mich selbst lustig. Das mit dem Klauen an sich wäre mit einem guten Partner sicher nicht das Problem, aber das ganze Netzwerk drumherum konnte mir als zu neugierigem Besserwisser wirklich nur auf die Füße fallen. Einmal abgestochen zu werden reichte mir aus - wobei ich mich noch immer fragte, warum mir die Hernandez nicht ein weiteres Mal guten Tag gesagt hatten. Wo waren die abgeblieben? Irgendwer musste sie zurückgepfiffen haben, anders war das wirklich nicht zu erklären. Mein Blick wanderte automatisch runter auf mein Bein, als Faye mich... keine Ahnung, ermahnte? Ich war mir bei Boxhieben von Frauen schon immer unsicher gewesen, wie ich darauf reagieren sollte. Erstens konnte ich es nicht ernst nehmen und zweitens konnte ich nicht einfach freundschaftlich ambitioniert zurück boxen, wie ich das bei Männern machen würde. Also könnte ich schon, aber dann würde hier gleich Jemand schmollen. "Mein Taschengeld-Hahn war damals ständig zu und mir war langweilig. Ich habe uns ja kürzlich erst demonstriert, dass ich ohne Geld auf dumme Ideen komme. Damals musste eben der Hund herhalten.", erklärte ich ihr mit leicht angehobener Augenbraue eine weitere Kleinigkeit aus meiner Kindheit und Jugend, kurz bevor ich die Hand anhob und ihr mit einem leichten Schwanken meines Oberkörpers einen milden Klaps auf den Oberschenkel gab. "Glücklicherweise sollte mir das Geld vom Truck so schnell nicht ausgehen, also keine Kriminalität in Sicht.", beschwichtigte ich die Brünette mit übertriebener Betonung - so als würde ich ganz bestimmt erneut unter die Verbrecher gehen, falls ich wieder restlos pleite ging - und nahm daraufhin die Hand wieder von ihrem Bein. Bevor ich mir nochmal die Hände derartig schmutzig machte und Sean im Knast wiedersah, kroch ich lieber erbärmlich zurück zu meinen Eltern und bat sie um Asyl. Sie würden mich jederzeit herzlich willkommen heißen, ganz gleich unter welchen Umständen. Deutlich schöner war allerdings der Gedanke an einen Ausflug mit einigen Höhenmetern. Es dauerte höchstens fünf Sekunden, bis Faye mich damit auf eine Idee für ihren Geburtstag gebracht hatte und mein Grinsen sekündlich etwas breiter wurde. "Jetzt hab ich eine Idee, was ich dir zum Geburtstag schenken kann... und nein, wir gehen nicht einfach auf einen Berg wandern.", grinste ich. Zwar musste ich noch nachsehen, ob so ein Ausflug überhaupt hier in der Nähe umsetzbar war, aber ich war jetzt einfach mal guter Dinge. Ansonsten mussten wir uns die Hin- und Rückfahrt eben mit Gesprächen wie diesem hier unterhaltsam gestalten. Oder wir machten einfach was anderes, mal sehen. "Schick mir ruhig alles, was du findest. Wenn's größere Bars sind, die auch unter der Woche auf haben, könnt's gehen... ansonsten ist das wohl schwierig, ja." Es konnte nicht schaden, wenn die Brünette mir einfach alles mögliche servierte, was sie so aufschnappte. Nicht nur wegen den Angeboten selbst, sondern weil sie mich so auch unterschwellig daran erinnern würde, dass ich nicht mehr viel Zeit mit der Job- und Wohnungssuche hatte und ich einfach das nehmen sollte, was einigermaßen passte - als Übergangslösung wäre Vieles auszuhalten, mein Perfektionismus sollte mal einen Gang runterfahren. Er war sowieso schon dauerhaft frustriert, viel schlimmer werden konnte es kaum noch.
◈ It's so hard to forget pain, but it's even harder to remember sweetness. We have no scar to show for happiness. ◈
Nun, darauf hatte sie eine sehr einfache Antwort, die sie ihm natürlich gerne präsentierte, wenn er schon so direkt danach fragte. "Na was soll der den machen den ganzen Tag, wenn ich absolut keine Zeit für ihn habe? Hier auf mich warten? Das wäre doch kein schönes Leben, solltest du als mutmasslicher Hundekenner das nicht am besten verstehen?", stellte sie fast tadelnd eine Rückfrage, weil die Vorstellung eines Hundes in ihrem Leben tatsächlich fast absurd war. Und auch etwas traurig, da sie wirklich keine gute Hundemutter wäre, wenn sie das Tier dann immer, wenn sie zur Arbeit musste, einfach mal stundenlang hier sitzen liess. War auch nicht so als hätte sie in ihrem Job die Möglichkeit, in der Mittagspause mal kurz nachhause zu rasen und Gassi zu gehen. Also nein, kein Haustier und schon gar keines, welches sich so zeitintensiv gestaltete. "Ausserdem will ich jetzt auch sicher kein Kind", fügte die Brünette dem Ganzen noch an, als wäre das die logischste Schlussfolgerung aus ich will keinen Hund. "Das wäre ungeachtet aller übrigen Umstände sowieso eine ganz schreckliche Idee, solange meine Psyche noch nicht hundert Prozent klar funktioniert. Stell dir vor, was ich sonst für eine schreckliche Helikoptermutter werden würde, kann man ja keinem antun sowas...", zog sie auch das ansonsten nicht ganz spassige Thema auf eine ironische Schiene. Hätte sie jetzt - rein hypothetisch - ein Kind, ohne dass ihr Kopf dabei vorher wieder vollkommen bei Vernunft war und mehrheitlich rational funktionierte, könnte sie dem armen Geschöpf leider schlicht nicht die schöne, freie Kindheit versprechen, die es verdiente. Dazu waren die Ängste, die sie aus ihrer Vergangenheit zog, einfach noch immer in den unpassendsten Momenten viel zu penetrant. Hauptsächlich die gut begründete Sorge, einen Menschen zu verlieren, den sie wirklich liebte und der ihr alles bedeutete. Ihren Vater, ihre Mutter, ihren Bruder. Die Angst kam nicht von nichts, aber es reichte, wenn sie Aryana und Victor betraf. Die hatten wenigstens die Freiheit, sich trotz Fayes' irrationalen Gefühlen frei zu bewegen und ihr Leben so zu gestalten, wie sie das tun wollten. Bei einem Kind wäre das anders. Vielleicht irgendwann, wenn sie sich mit Victor dafür entschied... Aber vielleicht auch nicht. Sie hatten sich schon öfter darüber unterhalten, aber waren bis heute nie zu einer definitiven Tendenz gekommen. Es war schlicht viel zu abhängig von Dingen, die sie entweder nur begrenzt beeinflussen konnten oder deren Ausgang sie noch nicht kannten. Wie eben der Heilung ihrer Seelen. Ausserdem musste es dann immer auch noch klappen, wenn mans den gerne wollte. Aber das war ein Thema für einen anderen Tag und einen anderen Gesprächspartner. Mit diesem hier unterhielt sie sich lieber über stehlende Hunde und fehlendes Taschengeld. "Das freut mich wirklich sehr, sonst hätte ich nämlich sehr vehement mein Veto einlegen müssen", erwiderte sie auf seine nicht zum Wiederaufleben verurteilte Verbrecherkarriere. Als ob er dazu ihr Einverständnis gebraucht hätte oder er tatsächlich auf ihr Verbot hören müsste. Auf seine weiteren Ausführungen verdrehte sie trotzdem mit einem milden Grinsen die Augen, weil es leider der Wahrheit entsprach. Hätte er mehr Geld gehabt, wäre der ganze Kram um Sean und dessen Familie wohl nicht passiert. Oder nicht zu diesem Zeitpunkt, sondern erst später - vielleicht irgendwann, wenn sie gerade nicht auf Schicht im Rettungsdienst gewesen wäre. Faye bekam ihren Klaps zurück, wobei die Worte, die die kurze Berührung begleiteten, dabei wirklich erleichternd ausfielen und von ihr mehr Beachtung erteilt bekamen als seine Hand. "Na das beruhigt meine Seele", atmete sie gespielt erlöst aus, erneut mit ausreichend sarkastischer Dramatik in der Tonlage. Ein Ryatt ohne illegale Machenschaften war ihr definitiv lieber als mit, aber das brauchte sie eigentlich nicht nochmal zu betonen. Dass er gleich darauf kundtun musste, bereits einen Einfall bezüglich ihres Geburtstags zu haben, liess sie angestrengt Luft ausstossen, während sie ihren Kopf kurz in den Nacken fallen liess. "Ryyyaatt warum musstest du mir das saaaagen..?? Du weisst doch genau, dass ich jetzt nicht mehr schlafen kann, bis ich deine Idee geknackt habe..!", tat sie die Problematik seiner Aussage kund, die ihn ganz bestimmt sehr belasten würde. Das war einfach so ne Sache, sie und Überraschungen. Funktionierte denkbar schlecht und eigentlich war Faye der Meinung, ihm das bereits oft genug mitgeteilt zu haben. Musste er also extra so gesagt haben - wie unfair!
This is your life, it's do or die, the sun may never rise again, so be the light the vision. This is your life, it's slipping by, you try to run but fall again, you get back up that's living.
Ich wiegte den Kopf für ein paar Sekunden langsam hin und her, bevor ich scharf die Luft einsog und anschließend nickte. "Tja, ich schätze das ist ein guter Punkt... also... alles davon.", beantwortete ich in einem Aufwasch alles, was Faye hinsichtlich Hunden und Kindern gerade gesagt hatte. Hunde brauchten sehr viel Aufmerksamkeit und Zeit - zumindest die meisten von ihnen - und Kinder brauchten noch mehr davon. Vor allem aber brauchte menschlicher Nachwuchs ein gutes Vorbild und bestenfalls ein psychisch stabiles Umfeld. Jeder hatte seine Hochs und Tiefs, aber überwiegend sollte man ein gutes, stabiles Leben führen. Vielleicht tat Faye das auch, wenn Victor irgendwann wieder zurück war. Vielleicht fügte sich dann alles und sie wurden mit zwei Kindern und einem Hund glücklich - oder auch nicht, das stand noch in den Sternen. "Aber man muss irgendwie einfach mit dem Knacks zu leben lernen, oder? Ich meine... ganz weg geht das sowieso nicht mehr.", stellte ich mit einem Schulterzucken für mich selbst fest. Eine Therapie konnte niemals einfach alles auslöschen, was man schon an Scheiße im Leben mitgemacht hatte. Trotzdem hoffte ich natürlich für Faye, dass sie all die Traumas irgendwann hinter sich lassen konnte und etwas weniger vorsichtig durchs Leben spazieren würde. "Aber hey, falls du für immer genauso angenehm verrückt bleibst wie jetzt, kauf ich dir einfach einen von diesen Helikopterhüten... du weißt schon, diese totschicken, bunten Caps mit dem Propelleraufsatz...", zog ich sie grinsend auf und unterstrich das Ganze mit der kreisenden Bewegung meines Zeigefingers. Denn mir schien, als wäre es jetzt langsam an der Zeit aufzubrechen. Ich wusste inzwischen, wie ungeduldig Faye wurde, wenn sie wusste, dass sie eine Überraschung bekam - vor allem dann, wenn sie kleine Hinweise dazu erhielt. Im Club war es dasselbe gewesen und der Alkohol hatte dabei offensichtlich überhaupt keine Rolle gespielt. "Und du weißt genau, dass du meinen Namen nicht so sagen sollst. Ich schätze wir sind leider beide etwas stur.", seufzte ich, so als würde es mir irgendwie schwerfallen, diese Tatsache zu akzeptieren. Natürlich war das nicht der Fall, also schwang ich mich schon wieder mit einem unterschwelligen Grinsen im Gesicht vom Sofa. "Deswegen werde ich jetzt auch die Biege machen. Dann kannst du in Ruhe eine andere Tonlage üben und ich kann nachsehen, ob die Sache überhaupt umsetzbar ist. Wir wollen ja nicht, dass du dich umsonst darauf freust.", begründete ich meinen plötzlichen Aufsprung vom Sofa, der alles in allem eher etwas träge ausfiel. Ich hatte Fayes Gesellschaft trotz dem schwierigen Gesprächseinstieg auch heute wieder genossen und wahrscheinlich könnte ich dabei noch ewig lange auf dem Sofa mit ihr herumsitzen, aber gefühlt verabschiedete sich der Kaffee jetzt schon langsam wieder aus meinem Körper und ich wollte im Bus nicht einschlafen... sondern im Bett, nachdem ich mich im Internet danach erkundigt hatte, ob aus der Geburtstagsaktion überhaupt etwas werden konnte. Ein Nickerchen für ein bis zwei Stunden klang mir sicher spätestens nach der Heimfahrt verlockend. Außerdem brauchte ich noch ein bisschen Energie für die absolut nervtötende Jobsache. Es konnte kaum schaden später noch mit der Suche weiterzumachen.
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