Ja passt so, mir auch nicht xD Naja, es kann den beiden ja zumindest mal langsam besser gehen. ^^ _____
Isabella Er lächelte auch. Er sah so schön aus, wenn er lächelte. Gott bewahre, dass mir das irgendwann noch mal rausrutschte. Bei meinem Talent für unpassende Anmerkungen wäre das nicht verwunderlich, vorallem wenn ich mich andauernd aufgrund irgendeines Gases in benebeltem Zustand befand und nicht mehr klar denken konnte. Genau wie jetzt. Ich hörte Shane vorerst schweigend zu, strich nur weiterhin abwesend über seine Finger und fixierte seine Augen angestrengt mit den meinen. Und dann versprach er mir, dass er sich eine Belohnung für mich ausdenken würde, und dass ich das nie wieder durch machen müsste. "Du stehst eindeutig auf dieses Belohnungsding, hm?", kam es schließlich von mir, wobei doch tatsächlich ein kurzes Grinsen auf meinen Lippen Platz nahm. War auf die Dauer aber zu anstrengend. Dennoch hatte ich gerade das Gefühl, dass das Atmen mittlerweile ein weenig leichter geworden war. Immerhin röchelte ich nicht mehr allzu laut und meine Atemzüge waren etwas tiefer geworden. "Shane, ich verstehe dich... nicht. Weißt du... ich bin wirklich gutgläubig. Du hattest... Recht. Und ich glaube von Natur aus... jedes einzelne Worte von dem, was... du sagst, aber...", ich sah ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an, "...das kannst du doch nicht ernst meinen? Warum willst du, dass... ich bei dir bleibe?" Ich wusste eigentlich, dass er es nicht meinte, wie ich es auffasste, wenn er sowas sagte, aber das Gas schien meinen Verstand nun mal auch in dieser Hinsicht auf Eis zu legen, sodass ich ihm momentan eigentlich wirklich vertraute. Immerhin raffte ich allerdings noch, dass es irgendwie verdreht war, wenn er sowas von sich gab. Was nicht hieß, dass es mir nicht gefiel. Und er wirkte so ehrlich, er musste es ernst meinen.
Lincoln Nicht so schlimm?! Das war ja wohl die Untertreibung schlechthin. "Ich sehe doch, dass es dir schlecht geht! Versuch nicht, stark für mich zu sein oder sonst was", knurrte ich leise in ihre Richtung. Ich sah ja wohl, wie es um sie stand. Und dass sie mir das Gegenteil verklickern wollte, war zwar süß, aber sorgte auch nicht dafür, dass es ihr besser ging. Ich verweilte noch ein wenig mit Alessia unter dem Wasserstrahl, bis ich dann beschloss, dass es nun genug war und das Wasser sie auch nicht auf wundersame Weise heilen würde. Egal, wie sehr ich mir das wünschte. Dann jedoch stand ich vor dem nächsten Problem - ihre Unterwäsche war durchnässt, klebte an ihrem Körper und das war ganz sicher alles andere als angenehm. Außerdem würde alles feucht werden. Das Handtuch, die Bettwäsche... Ich stieg erstmal mit Alessia aus der Dusche und stellte sie zwar auf dem Boden ab, hatte meinen Arm aber so um ihren Bauch geschlungen, dass sie sich eindeutig nicht selbst auf den Beinen halten musste. Ich fischte umständlich nach meinem Bademantel, der an der Tür hing und zog ihn der hübschen Brünette kurzerhand an, damit sie nicht anfing zu frieren. War ihr viel zu groß, aber das lag wohl auf der Hand. "Du willst wahrscheinlich nicht, dass ich dir deine Unterwäsche ausziehe, und ich kanns mehr als gut verstehen. Aber falls doch... dann mache ich das, ohne zu gucken", versprach ich leise an ihrem Ohr, während ich sie mal wieder hochhob und zu meinem Bett zurücktrug, nachdem ich mich auch meiner Hose entledigt hatte, bevor ich hier noch alles volltropfte. Ich legte Alessia vorsichtig zurück in mein Bett, zog meine Decke über sie und sah sie ruhig an, während ich noch auf ihre Antwort wartete, die ich allerdings schon zu kennen glaubte.
Shane Er betrachtete sie dabei, wie sie auf seine Worte reagierte und erwiderte ihr Grinsen unwillkürlich nach ihren Worten. Hmm tat er das? Schien fast so haha. „Naja, solange es wirkt…“, meinte er nur schulterzuckend. War doch so, wenn sie drauf ansprang, versprach er ihr gerne Belohnungen. Ihre weiteren Worte - ein halber Wasserfall wenn man mit dem verglich, was sie bisher raus gepresst hatte - verlangten dann wohl eine etwas komplexere Antwort. Hoffentlich war das nicht die nächste Phase der Wirkung des Gases, dass sie sich solche Gedanken machte. Würde dann nämlich anstrengend werden für ihn. Warum er wollte, dass sie bei ihm blieb, wollte sie wissen. Weil er sie behalten wollte und man nur ungern sein Lieblingsspielzeug wegen jemand anderem verlor beziehungsweise gestohlen kriegte, das war der Grund, den sie ganz bestimmt nicht hören wollte. War aber die Wahrheit. Stattdessen würde er sich jetzt irgendwas Nettes ausdenken müssen… Oder auch nicht zu nett, sie war da ja meistens nicht so anspruchsvoll. Er hatte ihr ja schon einmal gesagt, dass er etwas überspitzt gesagt nur mit ihr spielte, trotzdem war sie wieder auf ihn hereingefallen. Also die halbe Wahrheit. „Nun… Weil ich einen ziemlich grossen Anspruch auf dich erhebe Isabella, das ist der Grund. Habe ich dir das nicht schon einmal gesagt? Ich will dich für mich haben, nicht, dass jemand dich mir weg nimmt. Ich brauche dich und, ja, ich mag dich eben. Du bist wunderschön und du kamst genau in dem Moment, als ich dich am wenigsten erwartet und am meisten gesucht habe. Ist das nicht Erklärung genug?“, raunte er ihr zu, während er ihr die ganze Zeit direkt in die Augen blickte, vollkommen ehrlich und ohne ein Zeichen von Spott, Lüge oder Betrug. Ob ihr das reichen würde, wusste er nicht. Aber er konnte nicht viel mehr, als es einfach zu versuchen.
Alessia Versuchte sie doch gar nicht… Naja, doch… Aber irgendwie auch für sich selber… Ach keine Ahnung. Wollte sie nicht sowieso immer stark sein? Weil es das Einzige war, was sie meistens gut konnte? Zusammen mit Lügen und Leute hassen und so halt. Trotzdem sagte sie nichts mehr, sparte sich die Kraft lieber zum Atmen auf. Bis dann die Dusche wohl mal zu Ende ging und sie spürte, wie das Wasser abgeschaltet wurde und er wieder aus der Dusche stieg, um sie erstmal abzustellen. Eine ziemlich wackelige Sache, da sich die Welt sofort wieder wie verrückt zu drehen begann. Sie hatte die Augen geschlossen, als er sie in den Bademantel wickelte, der einfach nur unglaublich weich und kuschelig war. Doch bei seinen Worten riss sie schlagartig die Augen auf, sodass es schon etwas weh tat, blickte ihn einen Moment lang fast schon panisch an, ehe sie sich anschickte, den Kopf zu schütteln. Was nicht ganz so rüber kam aber ihre Antwort war wohl sowieso ersichtlich. Er schien es jedenfalls soweit begriffen zu haben und kam nicht auf dumme Ideen, bis er sie auch schon unter die Decke gebettet hatte. „Nein… das geht schon so“, antwortete sie dann noch bemüht ruhig, nahm zwei, drei angestrengt tiefe Atemzüge, ehe sie ihn wieder anblickte. Natürlich war die nasse Unterwäsche nicht wahnsinnig bequem, aber sie störte auch nicht mehr als ein nasser Bikini im Sommer. Eher weniger, da sie gerade andere Probleme hatte, die sie mehr belasteten. Wenn sie sich wieder besser bewegen konnte, würde sie sie selber ausziehen aber bisher war das noch nicht ganz drin. Auch wenn es langsam besser wurde, dachte sie. Jedenfalls konnte sie die Augen relativ gut offen halten und naja, sie atmete. Und das Husten wurde etwas seltener, was auch nur von Vorteil war. „Danke… Dass du mir geholfen… hast…“, murmelte sie Lincoln ehrlich zu. War nicht nur auf die Dusche bezogen. Aber das würde er schon verstehen.
Isabella Der Teil, in dem er sagte, dass ich wunderschön sei, und dass er mich mochte, gefiel mir. Der Rest eher weniger, weil es darin nicht so klang, als sähe er mich als freien Menschen an. Was ich theoretisch immer noch war, auch wenn ich hier gefangen war und nicht rauskonnte. Und so weit konnte ich auch jetzt denken - vorallem, weil der Nebel in meinem Kopf sich langsam lichtete. Ich erwiderte Shanes Blick aus großen Augen und seufzte schließlich unfassbar müde auf: "Das klingt, als würdest... du mich als deinen Besitz betrachten." Und diesen Scheiß hatte ich schon mal durchgemacht. Mit dem Unterschied, dass Ric seinem Besitz gegenüber öfter gewalttätig geworden war, seine Eifersucht jedes Mal an mir ausgelassen hatte und letztendlich immer mit der Erklärung angekommen war, dass er mich eben liebte. Oh, und ein weiterer Unterschied war, dass ich vor Shane nicht weglaufen konnte - ich war viel eher auf ihn angewiesen. Und ich mochte ihn... obwohl das vermutlich wahrheitsgemäß auf Einseitigkeit beruhte. Oder aber er mochte mich als sein persönliches Objekt, was auch immer. "Ach, vergiss es... antworte besser nicht", fuhr ich leise fort, wobei ich mir keine Mühe gab die Traurigkeit in meinen Augen zu verbergen. Auch zog ich langsam meine Hand von seiner zurück und wandte schlussendlich den Blick von seinem Gesicht ab. Stattdessen starrte ich lieber die Decke an. "Hast du mal jemanden wirklich... geliebt, Shane?", fragte ich nach kurzer Zeit abwesend hinterher. Zwar ging ich schon davon aus, aber ich konnte sein wahres Wesen mittlerweile einfach nicht mehr einschätzen. Ich wusste nicht, wann er log und wann er die Wahrheit sagte. Ich wusste nicht, ob er mich nur 'mochte', weil er mich nunmal als Seins ansah, oder ob er das auch für meine Person könnte. Vermutlich wieder nur die Hoffnungen eines naiven Mädchens. Und die Frage konnte er auch wieder mit einer Lüge beantworten, also würde ich wohl nie dahinter kommen. Vorallem nicht in meinem momentanen Zustand.
Lincoln Ja gut, die Antwort auf meine Frage war wohl mehr als eindeutig. Hätte ich auch nicht anders erwartet und schon gar nicht, hätte ich ihr die nassen Sachen gegen ihren Willen ausgezogen, aber so aus reiner Höflichkeit fragte man doch zumindest mal danach. Dieses Mal war es mir dabei ja auch wirklich nur um ihr Wohlergehen gegangen. Ich betrachtete die hübsche Brünette eingehend, wie sie ein paar tiefe Atemzüge nahm und mich dann wieder ansah. Es schien ihr zumindest ein wenig besser zu gehen, was mich aufjedenfall erleichterte. Wenn ich sie verloren hätte, hätte ich zumindest für kurze Zeit echt nicht mehr weiter gewusst. Ich streckte die Hand aus, strich Alessia zärtlich über die kalte Wange und lächelte sie auf ihre Worte hin leicht an. "Schon gut... das tut man für die Leute, die einem wichtig sind", erwiderte ich leise, absichtlich nicht aaallzu dick aufgetragen, während ich mir mit der freien Hand über die, noch recht nasse, Brust fuhr. "Alessia...", fuhr ich gleich darauf fort, wobei ich sichtlich gequält den Blick senkte, "es tut mir leid, wie ich dich am Anfang behandelt habe. Ich hoffe, du kannst mir das irgendwie verzeihen. Weißt du, die letzten Tage hab ich mich wirklich bemüht - das macht es zwar nicht wieder gut, aber ich hoffe, es ist dir aufgefallen." Ich hob den Blick wieder und sah ihr fast unsicher in die Augen, während meine Hand mittlerweile sanft die ihre umschlossen hatte. Und ich persönlich fand mein Schauspiel mehr als gelungen. Wobei ja nichtmal alles davon komplett ausgedacht war. Ich hatte mich ja wirklich bemüht, wenn auch für eigennützige Zwecke. Aber naja. Auf eine ziemlich selbstsüchtige Art und Weise hatte ich mein süßes Pulverfass ja schon sehr gern. Das stand außer Frage. Ich war immerhin kein emotionsloser, kalter Roboter und Alessia hatte durchaus die ein oder andere liebenswerte Seite an sich. Es war nur so, dass ich solche Gefühle eher weniger an die Oberfläche ließ und mich stattdessen nun mal eher von Besitzansprüchen und Eigennutz leiten ließ.
Shane Woohoo, that shit just went down! Er musste sich wohl selber nicht daran erinnern, dass das vielleicht gerade nicht der richtige Moment gewesen war, um mit ihr ehrlich über sowas zu reden. Hmm gut. Tolle Leistung, sie wirkte ziemlich niedergeschlagen. "Nun Isabella... das mag durchaus sein... Allerdings musst du wohl gleichzeitig auch zugeben, dass ich dich doch ziemlich gut behandle. Und dass du lieber unter meiner Obhut stehst, als hier von jedem in Anspruch genommen zu werden", gab er ihr zu Bedenken, weil er es nicht auf sich sitzen lassen konnte, dass sie ihn jetzt als Arschloch anschaute. Tat sie sonst ja auch nie. Auf ihre Frage hin dachte er einen Moment lang nach, ehe er zu einer Antwort ansetzte. Wieder ziemlich ehrlich. "Nein... ich glaube nicht. Ich bin nicht so der Mensch, der zum Lieben geschaffen ist, weisst du. Ich nehme nicht an, dass du das verstehst, weil du anders bist. Aber ich bin nicht im Stande, zu lieben. Auf eine nicht vollkommen egoistische Art und Weise", erklärte er ihr den Stand der Dinge, relativ sachlich und naja, so wie sie es wohl nicht hatte hören wollen. Aber sie hatte gefragt. Also gönnte er ihr die Wahrheit. Er legte eine Hand an ihre Wange um sie etwas zu sich zu drehen, so, dass sie ihn wieder anschaute. Vielleicht verstand sie ja doch. Dass das das Netteste war, was er konnte.
Alessia Sie erwiderte sein Lächeln schwach und lauschte seinen Worten. Sie war ihm wichtig? Wirklich? Irgendwie konnte sie das nicht glauben. Jedenfalls nicht auf die Art wichtig, auf die er es sie wohl glauben lassen wollte. Auch was er weiter erzählte, wirkte ziemlich verwirrend auf sie. Eigentlich vollkommen verwirrend und wäre sie nicht so dermassen mitgenommen von dem Gas, dann würde sie wohl alle seine Worte als kompletten Bullshit abtun. Aber so war sie zu lädiert und hatte zu wenig Denkkapazität, um sich überhaupt wirklich Gedanken dazu machen zu können, ihn anzuzweifeln. "Ich... ich weiss es nicht... aber ja, ist mir aufgefallen", antwortete sie verwirrt, umschloss seine Hand ebenfalls. Wenn sie wüsste, dass er hier nur mit ihr spielte, die ganze Zeit mit ihr spielte - zu welchem Zweck auch immer - dann wäre sie wohl auf der Stelle davongerannt. Auch wenn sie gerade kaum laufen konnte. Dann hätte sie ihn geschlagen, auch wenn sie keine Kraft hatte. Dann hätte sie geschrien, bis ihr die Luft komplett und für immer weggeblieben wäre. Aber sie wusste es nicht. Konnte seine Worte lediglich seltsam und suspekt finden, nichts daran aber wirklich aussetzen. "Wieso bist du so anders geworden?", fragte sie dann nachdenklich, blickte unsicher zu ihm hoch. Ja, durfte er ihr gerne noch erzählen..
Isabella Wow. Also darüber ließ sich streiten, denn immerhin wäre ich wenigstens nicht das persönliche Eigentum von jemandem, wenn alle 'Ansprüche auf mich erheben würden'. Worauf ich allerdings auch gut verzichten konnte. "Klar stehe ich lieber unter deiner Obhut. Aber ich... will nicht, dass du mich als irgendein... Objekt ansiehst. Das bin ich nicht", gab ich mit wachsender Verzweiflung in der Stimme zurück, weil ich das Gefühl hatte die ach so unantastbare Würde des Menschen streitig gemacht zu bekommen. Ich weigerte mich weiterhin Shane anzusehen, kniff stattdessen die Lippen ein wenig zusammen und versuchte weiterhin meine Atmung zu normalisieren. Seine Antwort hörte ich mir ruhig an, runzelte derweil die Stirn und ließ schließlich zu, dass er mein Gesicht wieder in seine Richtung drehte. "Das macht keinen Sinn, Shane. Jeder Mensch ist im Stande zu lieben und gleichzeitig ist auch jeder Mensch von Natur aus in gewissem Maße egoistisch. Ich glaube... du willst einfach nicht", erwiderte ich leise, ruhig, ohne jeglichen Vorwurf in der Stimme. Und das musste einen Grund haben, der weiter zurück lag. Vielleicht hatte er sich von seinen Eltern nicht geliebt gefühlt, oder sonst was. Jaja, ich machte heute einen auf Psychiater. Shane sah mich an, als würde er Verständnis erwarten und er zwang mich, ihn anzusehen. Ich akzeptierte seine Hand auf meiner Wange und blinzelte ihn einen Moment lang an. "Es ist schon okay. Dass du ein Arschloch bist, ändert nichts daran, dass ich dich trotzdem mag", murmelte ich irgendwann überraschenderweise in seine Richtung. Hatte er jetzt bestimmt nicht erwartet. Ich auch nicht.
Lincoln "Das ist gut", murmelte ich ihr leise, erleichtert lächelnd zu, während ich einen Blick auf ihre Finger warf, die sich mittlerweile ebenfalls um meine Hand schlossen. Oh ja, ich hatte sie auf dem richtigen Weg - man konnte beinahe annehmen, dass sie mich bereits mochte. Hatte ich mich ja auch echt für ins Zeug gelegt, und egal, wie sehr sie sich vor Körpernähe und so weiter scheute - sie hielt gerade freiwillig meine Hand. Ich sah die hübsche Brünette eingehend an, als sie mir dann eine Frage stellte. Warum ich so anders geworden war... naja. Ich sah Alessia nachdenklich an, strich mit meiner freien Hand leicht über ihr nasses Haar und zuckte ein wenig die Achseln. "Keine Ahnung. Vielleicht hast du mich ein Stück weit verändert oder beeinflusst. Ich wollte einfach nicht mehr so ein Arsch bei dir sein", antwortete ich abwesend, strich wie beiläufig mit meinem Daumen über ihre Hand, während ich sie hielt. Ja, dass sie einen bösen Jungen verändert hatten, hörten Frauen doch gerne, oder? Und meine Stimme, sowie meine Mimik passten so perfekt zu meinen Worten, dass es komplett echt rüber kommen sollte. Aber wie gesagt, ich verarschte sie hier echt nicht nur. Vieles von dem, was ich sagte entsprach zumindest halbwegs der Wahrheit und mittlerweile hatte ich ja wirklich eine verkorkste, vielleicht nicht gerade wünschenswerte Art der Zuneigung für Alessia entwickelt. Die Glückliche.
Shane Wer redete denn hier von Objekt?? Gottchen, die machte das Ganze gerade sehr viel zu kompliziert, was war das nur für ein bescheuertes Gas gewesen?! Und was wollte sie ihm hier erzählen von wegen jeder sei im Stande zu lieben? Wusste sie ja bestimmt ganz genau, weil sie ihn so unglaublich gut kannte und genau wusste, wie er tickte, weil sie alle Menschen dieser Welt so gut durchschaute. So gut, dass sie sogar wusste, dass er ein Arschloch war und ihr alles Gute nur aus rein eigennützigen Gründen zukommen liess. Jap, machte Sinn. Trotz der Tatsache, dass er sich innerlich gerade ziemlich aufregte über ihr Gefühlsgelaber, liess er sich rein gar nichts anmerken sondern hörte ihr geduldig zu bis zum letzten Wort. Lächelte sie darauf hin sogar leicht, fast mitleidig, an. Er wartete noch einen Moment, bevor er zu einer Antwort ansetzte und leise seufzte. „Also um das mal klar zu stellen… Ich sehe dich nicht als irgendein Objekt an. Für mich bist du durchaus ein Mensch, ein wichtiger Mensch, den ich gerne mag, aus welchen egoistischen Gründen auch immer. Ändert zwar nichts an der Tatsache, dass ich, wie du wohl mittlerweile gut erkannt hast, Besitzansprüche erhebe und dich für mich alleine haben will. Aber ich sehe dich nicht als Objekt, sondern als praktisch ebenbürtigen Menschen, wenn auch mit weniger Rechten vielleicht, weil ich dich nicht einfach mal von der Insel gehen lassen werde. Und du in der Rangliste hier unter mir stehst, was ich dir wohl nicht erklären muss“, er versuchte gar nicht, die Tatsachen schöner erscheinen zu lassen, als sie es waren. Aber er versuchte es trotzdem etwas netter zu erklären, als sie es sich innerlich vorstellte. Auch wenn es ihr wohl immer noch nicht passte, wieso auch immer. Weiber und ihre Ansprüche halt haha. „Ob ich lieben kann oder nicht, weiss ich wohl besser als du, Isabella.. Ich habe bis jetzt noch nie in meinem Leben das Gefühl gehabt, Liebe zu verspüren. Nimm das auf wie du willst, du kannst von mir aus denken, dass sich das in Zukunft ändert, ich glaube nicht dran… Ja, vielleicht will ich einfach nicht, ist aber eine etwas einfache Erklärung für ein relativ komplexes Thema, finde ich“, er blieb weiterhin komplett ruhig und sachlich, versuchte einfach, sie so auf dem Boden der Tatsachen zu halten. Dann aber schenkte er ihr erneut ein leichtes Lächeln, als er zum letzten Satz ansetzte und meinte: „Dass du mich so magst, wie ich bin, find ich süss“, ein süffisantes Grinsen schmückte sein Gesicht, als er ihr leicht mit der Hand durch die Haare wuschelte. Jaja. Das kleine Mädchen sollte sich wohl besser noch etwas erholen, damit sie danach hoffentlich wieder besser denken konnte… Merkte, was für ein guter Mensch er war.
Alessia Sie schaute ihn aus grossen Augen abwartend an, nachdem sie ihre Frage gestellt hatte. Soso, sie hatte ihn beeinflusst? Äh… Ach mann… Sie war so verwirrt, so unglaublich verwirrt durch die Worte und Taten des jungen Mannes… Was machte er bloss mit ihr?? Was sollte sie von all dem halten? Wieso war er so nett zu ihr, wenn er doch dazu angestellt war, sie zu verachten, zu beaufsichtigen und jeden Tag ein Bisschen mit ihrem Leben zu spielen? Sie verstand es nicht, sie verstand gar nichts. Aber sie fühlte sich unwohl, misstrauisch und eben einfach so verdammt verwirrt. Was man ihr wohl ziemlich gut ansehen konnte. Aber sie hatte nicht die Kraft oder irgendwie Lust darauf, es zu verbergen. Sie war zu oft verarscht worden in ihrem Leben, von irgendwelchen Kerlen, die nichts als ein Bisschen Sex von ihr wollten, die nur ihren Körper begehrten und deswegen ein Bisschen mit ihr zu spielen beschlossen hatten. Sie war längst alles andere als gutgläubig und naiv, viel eher misstrauisch. Und sein Verhalten war einfach vollkommen widersprüchlich zu der Situation, in der sie sich befanden. Wieder seufzte sie leise. „Ich verstehe das alles nicht Lincoln… Das ist so verwirrend... unpassend… Wieso solltest du nett zu mir sein? Es bringt dir ja gar nichts, ich kann ja eh nicht weglaufen… Wieso sollte ich dir wichtig sein, wenn hier noch so viele andere sind... die du haben kannst... wenn ich erstmal weg bin?“, fragte sie ohne wirklich eine Antwort zu erwarten, schaute ihn kurz an, ehe sie den Blick durchs Zimmer schweifen liess und einen Moment die Augen schloss. Es war so anstrengend, darüber nachzudenken. Und ein guter Teil in ihr wollte schon lange einfach damit aufhören. Einfach glauben, dass er sich geändert hatte, dass er gemerkt hatte, dass sie auch ein Mensch mit Rechten war und dass er sie nicht so behandeln sollte, wie er es anfangs getan hatte. Sie wollte es einfach so hinnehmen, glauben, seine Worte als Wahrheit ansehen. Aber dazu war sie wohl einfach zu misstrauisch. Ach mann.
Isabella Okay, langsam regte er mich auf. Ich hörte ihm dennoch schweigend zu, während er mir doch noch meine Menschlichkeit zusprach - wie großzügig. Aber weniger Rechte hatte ich natürlich immer noch... klar, was hatte ich auch anderes erwartet? Er behandelte mich nicht unbedingt immer, als hätte ich überhaupt irgendwelche Rechte, aber okay, wenn er das so sah, konnte es ja nur stetig besser werden, hust. Vielleicht sollte ich auch einfach froh darüber sein, dass er mich momentan als 'ebenbürtig' bezeichnete, anstatt mich innerlich aufzuregen, aber ich mochte es nun mal nicht, dass er so offen zugab Besitzansprüche auf mich zu erheben. Ich funkelte den jungen Mann vorerst also nur missmutig an, ließ ihn aber weiterhin fortfahren. Er hatte noch nie in seinem ganzen Leben Liebe verspürt?! Was war denn bitte falsch mit ihm gelaufen? Ich wollte mich irgendwie aufrichten, um etwas weniger hilflos zu wirken, scheiterte allerdings daran und blieb schließlich liegen, während ich zu Shane hochsah. "Das klingt alles ziemlich unrealistisch. Und einfach so, als könntest du nicht mit Gefühlen umgehen und sie deswegen verdrängen, aber okay. Du weißt es besser, und solange du mich immerhin nicht als Objekt ansiehst, ist es mir auch scheiß egal, für was für einen Roboter du dich selbst verkaufst", entgegnete ich ziemlich zickig, während ich den Blick störrisch wieder abwandte. Wenn ich kein Objekt war, durfte ich auch selbst entscheiden, wo ich hinguckte! Auf seine letzten Worte ging ich nicht mehr ein, stattdessen schüttelte ich leicht den Kopf: "Und hör auf mir durch die Haare zu wuscheln. Ich hasse das", knurrte ich gereizt hinterher. Ja gut, wenn ich zickig wurde, dann richtig. Wobei man auch sagen musste, dass das Gas teilweise daran Schuld war. Und Shanes Ehrlichkeit, die mich vor beschissene Tatsachen stellte, welche mir ganz und gar nicht gefielen.
Lincoln Man, warum war diese Frau so unglaublich misstrauisch? Ich behandelte sie gerade wie eine Königin - okay, das war vielleicht etwas übertrieben gesagt - und sie glaubte trotzdem nicht, dass ich nur gute Absichten mit ihr hatte. Was zur Hölle sollte ich denn noch tun?! Meine Nettigkeit ein wenig runterschrauben, damit sie weniger verwirrt war? Ne, dann fiel es ihr leichter emotional Distanz zu mir zu wahren. Ich war mir eigentlich nämlich ziemlich sicher, dass ihre Mauern mittlerweile bröckelten. Und ihre Verwirrung war da nur eine unglückliche Begleiterscheinung, über die ich ihr hinweghelfen musste. Würde ich auch machen - so großherzig wie ich war. Ich sah Alessia aufmerksam an, als sie mir nun auch offenlegte, dass sie unfassbar verwirrt war und nichts von meinem Verhalten verstand. "Alessia, ich weiß nicht, warum du es nicht längst gemerkt hast, aber im Grunde bin ich kein schlechter Kerl. Das am Anfang... war prinzipiell nicht mehr und nicht weniger als die Ausführung meines Jobs, ich hab leider keine meiner Aufgaben hinterfragt. Aber dann hat sich das eben geändert, ich weiß auch nicht, du hast mich zum Nachdenken angeregt, und ich wollte nett zu dir sein, egal, ob ich es nötig habe oder nicht", redete ich energisch auf sie ein, den Blick direkt auf ihre Augen gerichtet. "Und außerdem will ich keine Anderen, ich will nur dich", hängte ich schlußendlich noch leise hinterher, woraufhin ich mir mit gespielter Verlegenheit durch die dunklen Haare fuhr. Woho, das war mal ne Ansprache gewesen. So viel Gesülze war selten aufeinmal aus meinem Mund rausgekommen. Aber egal. Es diente einem besonderen Zweck und ich musste doch Alessia dabei helfen, ihre Unentschlossenheit zu überwinden. Dann spielte ich jetzt eben den leicht verliebten Trottel, war mir doch egal. Mein wahres Ich würde früh genug ans Licht treten - ich freute mich jetzt schon auf diesen Moment...
Shane Mimimimimi…. Jetzt musste sie das tun, was Weiber am besten tun konnten. Rumzicken. Und nerven. Allerdings schaffte sie das nur solange, bis sie sich abwandte und ihn wegen dem Haare wuscheln anmotzte. Er lachte unwillkürlich und eigentlich auch unabsichtlich auf, als sie so eingeschnappt tat. Und sie konnte es ihm nicht verübeln, denn das war wirklich lustig - wie sie da jetzt so eingeschnappt tat. Und versuchte, sauer zu sein. Ja, vielleicht war sie das auch. Aber sie wusste genau, dass er das jetzt nicht ernst nehmen konnte, weil er ihr nur Antworten auf ihre Fragen gegeben hatte. Sie war wohl eher sauer auf sich selbst, darauf, dass sie sich Hoffnungen auf andere Antworten gemacht hatte. Aber bitte, er war halt ehrlich wie eh und je, haha. Somit schaute er sie noch einen Moment an, wie sie so zickig tat, ehe er einfach ihr Gesicht in die Hände nahm und sie wieder zu sich drehte. „Na dann zeig mir doch die Gefühle, die du in mir vermutest? Die ich ja so erfolgreich verdränge… Wie sollte ich sie jemals entdecken, wenn keiner sich die Mühe macht, sie zu suchen?“, fragte er, wobei sie wohl verstand, dass er das nicht ernst meinte und bei seiner eigentlichen Aussage von vorher blieb. Well whatever. Noch immer umspielte ein amüsiertes Lächeln sein Gesicht, als er das tat, was er am liebsten tat. Er küsste sie. So spontan und unangebracht wie immer. Und diesmal konnte er ihre Reaktion wirklich nicht abschätzen, vielleicht würde sie ihn gleich schlagen, wegschubsen, anspucken, beissen… Was auch immer im Rahmen ihrer Kräfte lag. Oder sie küsste ihn, weil sie ihn halt doch mochte und einfach nur sehr frustriert war, dass er ihre Gefühle nicht auf diese Art erwiderte. Erwidern konnte - auch wenn sie sich nicht eingestehen wollte, dass er es wirklich nicht konnte. Gut, er konnte ehrlich zugeben, es auch nicht zu versuchen. Weils ihm auch so gut ging im Leben.
Alessia Ach man, was redete er da eigentlich zusammen… Er schien ziemlich energisch, als möchte er nichts lieber, als dass sie ihm endlich glaubte. Wenn das so einfach wäre… Sie konnte ihm nicht so leicht glauben, wer vertraute bitte schön einem Terroristen?? Einem Flugzeugentführer, der einen auf einer einsamen Insel irgendwo im Nirgendwo festhielt? Klar war das nicht alleine er oder so, aber trotzdemmm.. Fuck, sie kam nicht klar mit diesem ganzen Gerede. Auf ihrer Stirn hatte sich eine sehr nachdenkliche Falte gebildet, und sie blickte ihn fast ungläubig an, als er ihr schliesslich offenbarte, nur sie zu wollen und keine Anderen. Uhm whut?? Konnte bitte mal jemand hinein kommen und sie aus dieser Situation holen, sie kam nicht klar mit irgendwas hiervon. Auch wenn sie ihm mittlerweile ein Bisschen glaubte und das auch nicht zu lügen versuchte, so war sie doch einfach nur durcheinander und sie wollte dem ganzen Theater hier ein Ende setzten. Bevor er noch auf die Idee kam, ihr hier einen Heiratsantrag oder etwas ähnlich Dämliches zu tun bitte. „Es… es tut mir leid, wenn ich das nicht verstehen kann, okay? Das liegt nicht an dir…“, hatte sie schon mal bei etwas anderem gesagt, ja. „Ich brauche Zeit und ich weiss dass es mehr ist, als du Geduld und Nerven für hast. Aber so bin ich nun mal… Und wenn du wirklich… irgendwas erreichen willst bei… mir, dann musst du mir diese Zeit irgendwie geben“, murmelte sie ihm zu, ehe sie die Augen wieder zufallen liess. Sie hielt seine Hand noch immer fest, halb unbewusst, halb gewollt. Vielleicht als Entschuldigung dafür, dass sie sich sonst gerade so schwierig verhielt. Aber es war nun mal nicht einfach, die ganze Sache zu verstehen. Auch wenn sie versuchte, daran zu glauben, dass er es ernst meinte. Es war so suspekt und klang so falsch… Er klang wie ein verliebter Vollidiot und ein Blinder hätte vom Mond aus erkennen können, dass er das niemals sein konnte.
Isabella Wenn ich die Kraft dazu gehabt hätte, hätte ich ihm jetzt sowas von eine gescheuert. Er machte sich immer nur lustig über mich, ich könnte wirklich ausrasten. Während er da vor sich hin lachte, brodelte in mir neue Wut auf. Oh ja, ich war zieeemlich angepisst. Auch wenn ich diesen Zustand durch meine ganzen Fragen irgendwie selbst herbeibeschworen hatte. Auf seine folgenden Worte hin, schnaubte ich gereizt auf: "Du bist so ein Idiot... und du weißt innerlich ganz genau, dass ich Recht habe", fuhr ich ihn zickig an, musterte nebenbei genervt das amüsierte Lächeln auf seinen Lippen. Dass er mich gleich darauf küsste, kam so unerwartet, dass ich erstmal ein entrüstetes 'Mhh?!' von mir gab und die Augen etwas aufriss. Aus einem plötzlichen Impuls heraus erwiderte ich seinen Kuss dann jedoch. Leidenschaftlich, impulsiv, minimal und wirklich nur dezent 'aggressiv'. Jedenfalls nicht so zärtlich wie all die Male davor, denn das hätte jetzt echt nicht zu der Stimmung hier im Raum gepasst. Dann jedoch, es waren nur ein paar Sekunden vergangen, gab ich Shane eine Kopfnuss. Hatte definitiv nicht wehgetan, das hätte nicht in meiner Absicht gelegen und außerdem war ich eh zu schwach dafür. Der kleine Stoß gegen seine Stirn diente lediglich dazu, seine Lippen von meinen zu lösen, damit er mich ansah. "Glaub ja nicht, dass du soo heiß und unwiderstehlich bist, dass du mich jetzt einfach so küssen kannst. Ich bin wirklich sauer", giftete ich ihn direkt an, wobei ich den Blick ernst auf seine Augen richtete. Wobei es eigentlich immer wieder schön war ihn zu küssen, und ich sein unangebrachtes Timing mochte, und es mir gerade helfen würde Dampf abzulassen. Und ich ihn im Endeffekt eigentlich doch gerne weiter küssen würde, weil es gerade so aufregend geprickelt hatte. Hust.
Lincoln Oookay, vielleicht war das zu viel gewesen. Sie sah sterbensverwirrt aus - da war diese steile Falte auf ihrer Stirn aufgetaucht und sie sah mich an, als würde ich vom Mond kommen. Oder sowas in der Art. Ich legte den Kopf ein wenig schief, blickte sie weiterhin aus beinahe treudoofen Augen an und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Gott, ich mochte diese Rolle nicht. Ich war seltenst verliebt gewesen und wenn, dann auch nur von kurzer oberflächlicher Art, aber prinzipiell hatte ich sie doch ganz gut drauf. Alessia schien mir jedenfalls zu glauben. Tief in ihrem Innersten. Als sie dann antwortete, sah ich sie aufmerksam an, innerlich beinahe überrascht. Sie meinte also, ich könnte etwas bei ihr erreichen, wenn ich ihr Zeit ließ - klang absolut hervorragend. Mehr, als ich tatsächlich erwartet hatte. Und sie hielt weiterhin meine Hand. "Okay. Ich verstehe dich, das muss verwirrend für dich sein, und es tut mir leid, dass ich dir das alles jetzt so zumute. Ich lasse dir so viel Zeit wie du brauchst, du bist es wert, und wenn du sagst, dass... irgendeine Chance besteht, dass du mir verzeihst und... so weiter, dann hab ich sehr wohl Geduld und Nerven dafür", überfiel ich sie mit dem nächsten, vermutlich überfordernden Redeschwall. Ja okay, das reichte dann jetzt wohl, sonst ergriff sie noch die Flucht - was ihr theoretisch nicht möglich war, aber trotzdem. Ich betrachtete die junge Frau abwägend, wie sie so in meinem Bett lag und wieder die Augen schloss. Wäre es schlimm, wenn sie jetzt einschlief? Es schien ihr immerhin besser zu gehen, aber dennoch war mir das irgendwie zu riskant. "Nicht schlafen, okay?", murmelte ich ihr dementsprechend noch leise zu, während ich mich kurzerhand auf die Bettkante setzte. Das Hocken wurde mittlerweile nämlich ziemlich anstrengend und dazu legen würde ich mich wohl eher nicht. Ich bezweifelte nämlich ganz stark, dass sie das wollte, und sie zu bedrängen wäre jetzt das Dümmste, was ich machen könnte.
Shane Haha, as if. Klar hatte sie Recht, rein aus dem Grund, dass Frauen ja eh immer Recht hatten blahblah. Was für eine dumme Feststellung ihrerseits, was für eine dumme Angewohnheit seinerseits, das nicht im Voraus zu merken..! Ha ha ha. Sie schien dann doch irgendwie Gefallen an dem Kuss gefunden zu haben, jedenfalls für eine kurze Zeit. Vielleicht sollte er Versöhnungssex vorschlagen?? Nein, wohl besser nicht, sonst rastete sie noch komplett aus wie ne kleine, gefangene Spinne unter einem umgedrehten Glas haha. Ihre Kopfnuss kam dann nicht so gelegen, fand er, auch wenn sie eher vorsichtig und nicht besonders schmerzhaft oder so gewesen war. Wahrscheinlich absichtlich. Hätte ihr ja dann auch wehgetan.. Ihre Worte liessen ihn schmunzelnd eine Augenbraue hochziehen. „Niemand hat gesagt, dass du nicht sauer bist. Über den Rest lässt sich streiten und das weisst du selber am besten, Chica“, erwiderte er frech und lächelte sie ziemlich passend an. Ziemlich selbstbewusst, wie er halt war. Aber sie würde echt lügen, wenn sie behaupten würde, ihn weder heiss noch unwiderstehlich zu finden. Da bewiesen alle ihre früheren Taten so ziemlich das Gegenteil. „Können wir jetzt küssen, das Gelaber wird nicht interessanter“, fragte er, verdrehte dazu eindeutig gespielt genervt die Augen, ehe er sich etwas vorsichtiger als zuvor wieder zu ihr hinunter beugte und sie erneut küsste. Nicht besonders sanft - denn wie sie so wusste auch er ganz genau, dass das nicht in die Situation passte. Und damit hatte er kein Problem, er mochte es zwischendurch sogar ganz gerne etwas rauer, hatte sich bisher nur nicht wirklich gewagt, da er nicht alles komplett vermasseln hatte wollen bei der lieben kleinen Isabella. Er war ja auf seine eigene Art und Weise noch immer auf einer bestimmten Mission.
Alessia Durfte sie bitte mal schreien? Das hier war einfach viel zu viel für die überforderte Brünette, die schon lange nicht mehr wirklich mitschnitt, was er ihr alles erzählte. Was laberte er bitte von Leid tun und Zeit lassen und Verzeihung??? Was passierte denn, wenn sie sich Zeit genommen hatte? Was verdammt erwartete er dann von ihr? Ihr war die ganze Situation weiterhin dezent unangenehm, sie kam grundsätzlich nicht klar mit selbstlosen, viel zu netten… Was auch immer Lincoln hier gerade zu sein versuchte. Um mal ganz ehrlich zu sein, es war viel einfacher, wenn er einfach ein Arschloch war und sie ihn so auch ziemlich gut einschätzen konnte. Wenn sie ihn einfach hassen konnte. Jetzt versuchte sie gleichzeitig seinen Sinneswandel und seine Worte zu verstehen, ihn nicht zu sehr zu hassen - als ob sie das noch tun würde haha, sagte sie sich auch nur fürs gute Gefühl, und zu merken, ob er sie hier nur verarschte. Wobei sie dazu einfach keinen Grund sah… Wieso sollte er sie verarschen? Brachte ihm das irgendwas? Falls er dachte, dass sie irgendwann mit ihm ins Bett steigen würde, weil er jetzt nett mit ihr war, hatte er sich ziemlich deutlich getäuscht. Das würde sie niemals tun, auch wenn er das nie verstehen würde. Zumindest nicht, solange er die Gründe dafür nicht kannte. Wahrscheinlich nicht mal dann, aber egal. Sie schlug müde die Augen wieder auf, als er meinte, dass sie nicht schlafen sollte. Dann hätte er sie mal nicht ins Bett legen sollen, wenn er das nicht wollte. Sie zumindest nicht so einkuscheln sollen. Naja, sie würde sich nicht beklagen, sonst wär er noch böse, das wollte sie dann auch wieder nicht. Sie hatte das Gefühl, schon so irgendwie anstrengend zu sein. „Nein, ich bleib schon wach..“, murmelte sie zurück, während sie ihn dabei beobachtete, wie er sich neben ihr auf die Bettkante setzte. „Was denkst du, wie lange dauert das noch?“, fragte sie und deutete etwas unbeholfen auf ihren Brustkorb und ihren Hals. Denn der Druck der Schwellung war weiterhin deutlich zu spüren. Zwar nicht mehr so, dass sie nicht atmen konnte, aber so, dass es eindeutig störte. „Was war die geplante Wirkung dieses Wundergases?“, fragte sie auch sogleich weiter, da sie wusste, irgendwann noch erzählen zu müssen, wie sie sich die Zeit über gefühlt hatte blahblah - wie jedes Mal halt. Naja, eigentlich fragte sie nicht wirklich deshalb sondern eher, weil es das Erste war, zu dem ihr ein Themawechsel eingefallen war.
Isabella Eigentlich hätte ich gerne gegrinst, so wie ich es immer tat, wenn er seine freche Art raushängen ließ. Aber diesmal riss ich mich zusammen, sah ihn weiterhin beherrscht an und hob dann ebenfalls demonstrativ eine Augenbraue: "Bloß keine falsche Bescheidenheit", bemerkte ich sarkastisch mit einem Blick auf sein selbstbewusstes Lächeln. Eigentlich mochte ich es, wenn er sich selbstbewusst gab - das machte ihn noch attraktiver - aber wie gesagt, gerade versuchte ich wirklich ernst zu bleiben. Gelang mir auch ganz gut, bis zu dem Zeitpunkt, an dem er gespielt genervt fragte, ob wir jetzt bitte küssen anstatt reden könnten. Ach mensch, der Arme, er wurde langsam ungeduldig. "Aber klar doch. Ich glaube aber, dass sich viel eher darüber streiten lässt, wer hier wen unwiderstehlich findet", bezog ich mich nochmal ironisch grinsend auf seine letzten Worte. Natürlich mehr scherzhaft, war ja wohl klar, wie ich das meinte. Ich reckte mich Shane ein wenig entgegen, als er sich nun wieder zu mir nach unten beugte und griff gleichzeitig mit einer Hand in sein Shirt, um ihn näher an mich zu ziehen. Ja gut... ich fand ihn wirklich unwiderstehlich. Sein Kuss war weniger sanft und eher rau, im Vergleich zu den Malen davor, aber es gefiel mir so, passte besser in die Situation und entfachte neue Leidenschaft in mir. Dementsprechend ging ich auch in voller Tour auf den Kuss ein, erwiderte ihn nicht besonders zaghaft, sondern viel eher fast stürmisch. Insofern mir das möglich war, meine Bewegungs- und Kraftaufwandsmöglichkeiten waren momentan ja doch recht beschränkt.
Lincoln Sie schien mittlerweile immerhin wieder komplett klar und bei Sinnen zu sein. Zumindest war sie ziemlich einsichtig, was die Sache mit dem Einschlafen anging. Fand ich jetzt doch ziemlich erleichternd, weil ich echt nicht gewusst hätte, wie ich sie noch weiter wach halten könnte. Vermutlich hätte ich erneut auf sie eingequasselt, und darauf konnten wir insgeheim sicherlich beide verzichten. Alessia sah nämlich seeehr überfordert aus. Naja, sie würde das schon verdauen - immerhin würde ich ihr jetzt ja ganz viel Zeit geben. Hrmpf. Das würde mehr als anstrengend werden, ich war ehrlich gesagt nicht so der geduldige Typ. Wusste sie offensichtlich aber auch, wie ich aus ihren vorherigen Worten schließen konnte. Dann jedoch wechselte die junge Frau das Thema, was vielleicht auch besser so war. Bevor ich sie so dermaßen verunsicherte, dass ich mehr Schaden angerichtet hatte, als sie für mich zu gewinnen. Ich zuckte nachdenklich die Achseln, während ich sie musterte: "Keine Ahnung... Vermutlich nicht mehr allzu lange. Du scheinst auf jeden Fall über den Berg zu sein, oder?", gab ich fragend zurück, während ich mich abwesend im Nacken kratzte. Zumindest konnte sie wieder atmen, das war das Wichtigste. "Naja... es sollte Lähmungen, Halluzinationen und Atemnot hervorrufen. Lähmungen und Atemnot sind offensichtlich aufgetreten, aber hattest du Halluzinationen?", sah ich sie nachdenklich an. Nunja, als ich sie vorhin nach draußen getragen hatte, hatte sie sehr weggetreten gewirkt und sie hatte ein wenig gezappelt. Also irgendetwas musste da in ihr vorgegangen sein und ich würde gerne wissen, was. Vielleicht war es auch unwichtig gewesen und sie war einfach nur verzweifelt gewesen, aber man konnte ja mal fragen.
Shane Nein, um die falsche Bescheidenheit musste sie sich wahrscheinlich keine Sorgen machen. Dass er bescheiden war, wussten sie ja eh beide haha. Und darüber, wer wen unwiderstehlich fand, mussten sie sich auch nicht streiten, war ja offensichtlich. Wobei - beruhte irgendwie ja auch ein Bisschen auf Gegenseitigkeit, er wollte sich jetzt mal nicht so geben. Sie war ja auch heiss. Eigentlich sehr heiss. Sonst würde er sich bestimmt nicht so mit ihr abgeben, aber das wusste sie wohl auch. Dass er sie hauptsächlich mochte, weil sie eben so attraktiv war. Wie dem auch sei, die Knutsch-Strategie schien wieder mal Früchte zu tragen. Zeigte sich deutlich daran, dass sie nicht nur seine Küsse ziemlich fordernd erwiderte, sondern ihn auch gleich noch etwas näher zu sich heran zog. Mal wieder glitten seine Hände ziemlich bald unter ihr Shirt, strichen über ihre Seiten und über ihren Bauch. Die Küsse blieben intensiv und wenig rücksichtsvoll, wobei sie sich daran kaum bis gar nicht zu stören schein. Er sich auch nicht, denn er fand die ganze Knutscherei einfach mal nur wieder sehr heiss. Vielleicht etwas zu heiss, sodass er dabei für einen Moment vergas, dass er ihr kurz davor den BH ausgezogen hatte. So trafen seine Fingerspitzen bei ihrer üblichen, versteckten Erkundungstour irgendwie ganz unabsichtlich auf einmal ihre Brüste. Upsii. Reflexartig zog er sie wieder etwas weiter runter, ohne dabei den Kuss für irgendwelche unnötigen Worte zu unterbrechen. Allerdings... Wusste er nicht, weshalb er sich so zurücknehmen sollte. Er sah ja nichts, was er von ihr aus nicht sehen durfte. Und so tastete er sich auch gleich wieder nach oben. Irgendwie gespannt auf ihre Reaktion. Ja, er testete gerne ihre Grenzen aus, auch wenn er es nur tat, um sie gleich darauf wieder zu überschreiten. War halt lustig, unterhaltsam.
Alessia Sie nickte leicht auf seine erste Frage hin. Ja, über den Berg war sie wohl schon, jedenfalls hatte sie nicht mehr das Gefühl, hier gleich abzukratzen, weil sie erstickte. Sie hustete immer noch hin und wieder und weh tat ihr auch noch alles. Aber eben nicht mehr so, dass sie um ihr eigenes Leben zitterte. Dann lauschte sie seiner Aufzählung bezüglich der Wirkung des Giftes, die sie ja ziemlich treffend erlebt hatte. Er fragte sie auch gleich nach dem Ding mit den Halluzinationen und sie bereute ihre Frage auch gleich wieder. Denn eigentlich wollte sie ihm darüber nichts erzählen. Also kam erst mal ein etwas zögerliches "ja... hatte ich", von ihr. Sie blickte wieder etwas hin und her gerissen im Raum herum, drückte nachdenklich an seiner Hand herum, die sie ja noch immer fest hielt. Wieso auch immer. Vielleicht, weil sie irgendeine Sicherheit suchte. Nähe, die sie so sehr verabscheute. Nicht. "Aber es war nichts, von Bedeutung... Nur ein Haufen schreckliche Bilder, so wie immer...", fügte sie dann noch etwas ausweichend an. Denn genau das wars gewesen, einfach eine Menge Mist. Zusammenhangslose Scheisse. Denn was hatten Lincoln, ihre Mutter, Wölfe und der hässliche Kerl denn bitte zusammen zu tun? Gar nichts. "Wann laufen wir weg?", fragte sie dann, schnitt erneut ein komplett anderes Thema an, als sie fragend mit ihren grossen und ziemlich traurigen Augen zu ihm aufblickte. Sie konnte sich sehr gut an seine Worte erinnern. Er hatte es ihr versprochen. Sie würde nie wieder Ruhe geben, bis er es auch wirklich tat. Immerhin gab es nicht viel mehr, woran sie sich hier klammern konnte, als an diese kleine Hoffnung. Und, naja, an seine Hand.
Isabella Hach, irgendwie hatte ich ja doch Glück mit Shane gehabt - zumindest in dieser Hinsicht: er küsste unglaublich gut. Selbst jetzt, wo er sich nicht besonders sanft oder rücksichtsvoll verhielt, sprang ich immernoch darauf an. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil sich mehr und mehr Leidenschaft in mir ausbreitete. Ich hatte die Hand, die sich in Shanes Shirt vergriffen hatte, irgendwann zum Saum und schließlich unter den Stoff gleiten lassen. Meine Finger fuhren über seine Haut, erkundeten seinen trainierten Oberkörper - fühlte sich definitiv gut an. Dass seine Hände sich derweil ebenfalls unter meinem Shirt befanden störte mich nicht, ganz im Gegenteil - bis zu dem Zeitpunkt, an dem er mit den Fingerkuppen meine Brüste streifte. Tjaa, hätte ich den BH mal doch besser anbehalten. Ich tat vorerst mal nichts, weil er sich gleich wieder zurückzog - war wohl ein Versehen gewesen. Diese Vermutung widerlegte der gute Mann jedoch sofort, als seine Hände wieder höher wanderten und diesmal eindeutig gezielt zu meinen Brüsten. Dieser... Frechdachs. Lieb ausgedrückt. Ich spürte, dass mich eine Gänsehaut überlief - mein Körper hatte definitiv nichts gegen diese Art der Berührung. Ich aber schon! Ich streifte Shanes Unterlippe absichtlich ein wenig mit den Zähnen, was aber im Endeffekt eher neckend als in irgendeiner Art und Weise schmerzhaft ausfiel. Irgendwie war ich heute echt sehr nett mit ihm, selbst wenn er sich an Grenzen austestete. Dann jedoch löste ich meine Lippen aber doch kurz von seinen, spürte dass sie ein wenig bebten und seinen Mund somit immernoch berührten, entfernte mein Gesicht nach wie vor keinen Zentimeter von seinem. "Weißt du, bei 'nicht gucken' war 'nicht anfassen' von meiner Warte aus eigentlich mit inbegriffen", grummelte ich ihm leise zu, machte währenddessen aber trotzdem keine Anstalten von ihm abzurücken. Wäre mal interessant zu sehen, in wie weit er meine Regeln beherzigte, selbst wenn er wusste, dass ich eigentlich - tieeef in meinem Innersten - Wachs in seinen Händen war. Dagegen würde ich mich aber mit aller Kraft sträuben und deshalb sollte er auch lieber nicht zu weit gehen.
Lincoln Ich beobachtete die junge Frau, während sie an meiner Hand herum drückte und im Raum hin und her blickte. Soso, sie hatte also doch Halluzinationen gehabt. Komisch, dass ich das gar nicht so dermaßen mitbekommen hatte, aber gut, sie war nicht unbedingt im Stande gewesen, sich großartig Gehör zu verschaffen oder sich zu bewegen. Sie wollte mir trotzdem nicht sagen, welche Art von Halluzinationen sie gehabt hatte - wich darauf aus, dass es einfach schreckliche Bilder 'so wie immer' gewesen waren. Was meinte sie damit?! Ich sah die Brünette mit gerunzelter Stirn an, strich dabei mit dem Daumen über ihre kleine Hand, ohne sie loszulassen, und seufzte schließlich leise auf. "Wenn du doch darüber reden willst, weißt du... dass ich für dich da bin, oder?", fragte ich mit einem kleinen Lächeln. Man, jetzt bot ich mich sogar schon als Seelenklempner an... dass ich so tief sinken würde, hätte ich nicht gedacht. Aber es war vorteilhaft für unsere 'Beziehung'. Sie hatte hier niemanden außer mich und das würde ihr Vertrauen zu mir wachsen lassen. Als Alessia dann plötzlich wissen wollte, wann wir denn jetzt abhauen würden, hätte ich mir am liebsten selbst in den Hintern gebissen. Scheiße, sie konnte sich doch erinnern... eigentlich hatte ich das aber nur gesagt, um sie vom Weinen abzuhalten... Ich gab ein ausweichendes 'Ähm...' von mir, während ich den Blickkontakt abbrach. Sie sah mich immerhin an, wie ein verdammter, verlorener Welpe, wie sollte ich sie da jetzt enttäuschen?! "Keine Ahnung, Alessia, das ist halt nicht so einfach", gab ich irgendwann nichtssagend von mir, wobei ich es weiter vermied sie anzuschauen. Tja, das würde sie sicher nicht zufriedenstellen - man merkte auch ganz gut, dass das alles leere Worte waren und ich bis jetzt gar nicht aktiv plante, mit ihr auszubrechen. Also gut, irgendwie wäre es ja schon einen Versuch wert, aber wie sollte ich das denn bitte anstellen?! "Du musst mich auch verstehen, wenn das jemand mitbekommen sollte, bin ich ziemlich am Arsch", fuhr ich seufzend fort, sah sie jetzt doch wieder an. Bitte, wurde sie jetzt nicht sauer. Ich konnte nicht mit zickigen Weibern umgehen.
Shane Na wenn sie seinen nackten Oberkörper abtasten durfte, durfte er das bei ihr doch auch oder nicht? Er fand das jedenfalls nur fair. Wegen Gleichberechtigung und so. Sonst taten die Weiber da doch immer so wild drum..? Sie schien ihn jedenfalls für die Berührung strafen zu wollen, indem sie ihn ihre Zähne spüren liess. Allerdings so leicht, dass es nicht Mal ein Bisschen weh tat haha. War wohl auch nur so ne Art Warnung gewesen, weil sie sowieso nichts Neues einfach so ohne Spirenzchen mit sich machen liess. Vielleicht ihrer Würde und ihres Stolzes wegen, da sie noch immer nicht zugeben wollte, dass sie ihm hundert Prozent verfallen war. Oder jedenfalls ihr Körper, der an so ziemlich allem, was er tat, Gefallen fand. Als sie sich dann doch leicht von ihm löste um ihm einen etwas zu netten Tadel zukommen zu lassen, konnte er einfach mal wieder nicht anders, als zu grinsen. Er fand sie einfach wirklich niedlich. Süss, puren Zucker. „Hmm… Dann hast du deine Hände aber auch von meinen Titten zu nehmen“, stellte er eine sehr ironische Gegenforderung. Wobei er das eigentlich doch ernst meinte. Und weil ihm gerade eine bessere Idee als den direkten Protest eingefallen war, beschloss er, ihrer Bitte Folge zu leisten und nahm seine Finger vorerst von ihren Brüsten. Stattdessen begann er damit, mit seinen Händen grosse, dann aber immer enger werdende Kreise um das ‘verbotene Gebiet’ zu malen, sie absichtlich zu reizen um ihr zu zeigen, was sie eigentlich wirklich wollte. Auch wenn sie sich vermutlich wieder ihrem eigenen Verlangen in den Weg stellen würde, so wie sie das so gerne tat. Er fand das Spiel lustig. Deswegen begann er auch gleich damit, es auch beim Küssen zu spielen, löste sich immer wieder von ihr, wich zurück, wenn sie näher kam oder gewährte ihrer Zunge keinen Einlass. Er könnte sie damit verrückt machen, denn Frauen, die man unbefriedigt liess, konnten irgendwann kaum mehr anders, als rum zu betteln. Oder eben sauer zu werden. Oder beides. Mal sehen, was Isabella gleich tat.
Alessia Sie sollte sich bei ihm melden, wenn sie reden wollte?! Haha. Klar. Er war immerhin ihre Person des Vertrauens und so, ne. „Ja… Danke, aber ich denke, ich komm schon klar“, wich sie möglichst nett aus und sie wussten wohl beide, dass sie sich niemals bei ihm für ein Gespräch melden würde. Sie konnte sich ihm genauso wenig anvertrauen wie allen anderen Menschen auch, das würde er schon irgendwann merken. Egal wie sehr er versuchte, ihr näher zu kommen oder sie zu knacken… Das konnte keiner. Denn das, was sie tief in ihrem Inneren versteckte ihre ganzen Geheimnisse… Die würde sie ihm niemals auflegen können. Die konnte sie ja kaum mit sich selber teilen. Sie müsste schon einen sehr, sehr schwachen Moment durchleben, um ihm beispielsweise die Gründe dessen zu offenbaren, weshalb er sie nicht berühren durfte, ohne dass sie durchdrehte. Oder um ihm zu erzählen, was in ihren Angstträumen vorkam, wovor sie sich fürchtete. Sie müsste entweder total am Boden zerstört sein - oder total besoffen beziehungsweise unter Drogen stehen. Wobei Letzteres die wahrscheinlichere Methode war. Wie er sie dann aber auf ihre Frage hin fast schon abzuschieben versuchte, fand sie ja gar nicht lustig. Klar sah sie das Problem hinter dem Abhauen. Dass es nicht so einfach wäre, er seinen Job los wäre, sie von allen hier auf der Insel verschossen werden würden, falls man sie erwischte und so weiter. Aber trotzdem… „Du hast es aber versprochen…“, murmelte sie ziemlich kleinlaut und ohne den Blick von ihm abzuwenden. Auch wenn er sie eh schon nicht mehr anschaute. Sie konnte nur hoffen, dass er ein Mann war, der zu seinen Worten stand. Sonst wäre sie für immer hier gefangen, so viel stand fest. Bis zum Ende ihres Lebens eben. Wobei sie es vielleicht dann frühzeitig beenden würde, falls es wirklich keine Aussicht auf eine Flucht gab. „Gibt es keinen Weg, von der Insel runter zu kommen? Nicht mal für dich? Ich helfe dir auch…“, murmelte sie mit ziemlich viel Nachdruck und hörbarer Verzweiflung. Sie wollte nicht sterben, das wusste er doch...
Isabella Die Hände von seinen Titten nehmen?! War das gerade sein Ernst..? Vermutlich nicht, denn er grinste schon wieder so blöd. Ich sah Shane missmutig an, zog meine Hände dann jedoch tatsächlich unter seinem Shirt hervor - auch, wenn ich mir ziemlich sicher war, dass die Forderung nicht ernst gemeint gewesen war. Er küsste mich wieder und er nahm seine Hände von meinen Brüsten. Aber so einfach blieb das Ganze nicht. Shane umkreiste die verbotene Zone mit seinen langen Fingern, machte die Kreise jedoch immer kleiner, sodass seine Hände wieder näher wanderten. Ich konnte nichts dagegen tun, dass die Lust in mir beständig wuchs, während er mich absichtlich reizte - mir das Gefühl gab etwas zu wollen, was ich eigentlich doch gar nicht wollte. Auch seine Küsse veränderten sich. Er ließ die Zunge weg, löste sich immer wieder von mir und machte mich damit immer unzufriedener, weil ich einerseits mehr von ihm wollte und andererseits schon wieder ausrasten könnte. Irgendwann löste ich meine Lippen endgültig und recht abrupt von Shanes, schubste mit den Händen gereizt gegen seine Brust und funkelte ihn wütend von unten an. "Was soll das eigentlich werden, Shane?!", fuhr ich ihn relativ sauer an, während ich gleichzeitig seine Hände unter meinem Shirt hervorzog. "Entweder du küsst mich richtig, oder du lässt es ganz, denn so regst du mich einfach nur auf", verlangte ich wütend, wobei ich ihm direkt in die Augen sah. Die Wahrheit war nämlich, dass er ein extremes Verlangen in mir auslöste, was durch meine Worte recht offensichtlich geworden war. Das war ihm auch bewusst, und dass er jetzt dieses Spielchen mit mir spielen wollte, machte mich somit dezent aggressiv. Er sollte nicht so selbstsicher sein, ich konnte ihm nämlich sehr wohl widerstehen. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt...
Lincoln Na, die Frau hatte vielleicht Nerven! Jetzt wollte sie mir schon vor Augen halten, dass ich es ihr versprochen hatte? Sie sollte besser froh sein, dass ich überhaupt darüber nachdachte, anstatt diesen sehr großen Gefallen von mir beinahe schon einzufordern. Okay, es war irgendwie doch verständlich, weil ich soeben noch geredet hatte, wie ein liebeskranker Trottel, aber trotzdem... sie wusste doch, dass ich wechselhaft war. Was nicht hieß, dass ich mein Versprechen nicht halten würde, aber... ach keine Ahnung. Das war gerade alles viel zu kompliziert. Ich ließ Alessias Hand urplötzlich los, stand auf und begann durchs Zimmer zu laufen. Ich brauchte Bewegung. "Ja, ich habs versprochen und ich werde mir ja auch Mühe geben... aber hetz' mich jetzt bloß nicht damit", murmelte ich irgendwann seufzend vor mich hin, während ich am Fenster inne hielt. "Wie willst du mir denn bitte helfen?", fuhr ich gleich darauf leicht aufgebracht fort, während ich meinen Weg fortsetzte und mir flüchtig durch die Haare fuhr, wartete schlussendlich aber keine Antwort ab. "Weißt du, es würde mir irgendwie schon helfen, wenn ich irgendwas von dir zurückbekommen würde, das mir zeigt, dass es nicht total hirnlos ist, sich so für dich einzusetzen. Aber nichts dergleichen kommt von dir. Du bist immernoch genauso misstrauisch wie am Anfang, ich darf dich nicht anfassen, und wenn ich dich küsse - und du wohlgemerkt darauf eingehst - wirkst du danach, als hättest du gerade den größten Fehler deines Lebens gemacht", spielte ich auf den Kuss vor ein paar Tagen an und packte auch gleich mal alles andere aus, was ich ihr zum Vorwurf machen konnte. Damit blieb ich wieder vor dem Bett stehen und sah Alessia zähneknirschend an: "Ich will dich ja nicht unter Druck setzen, aber ich finde, du verlangst ziemlich viel von mir im Anbetracht der nicht vorhandenen Gegenleistung." Okay... das war jetzt wieder weniger nett und eher ziemlich vorwurfsvoll und gereizt ausgefallen. Aber egal, sie sollte nicht glauben, dass ich einfach nur ein wohltätiger Teddybär war, nur weil ich die ganze Zeit über so lieb war.
Shane Er seufzte leise, als sie sich schliesslich ganz von ihm löste und ihn ziemlich aggressiv wegschob. Hach ja, und vorbei war der Spass, Game Over. Sie war also sauer, das war die Reaktion, die er sich eigentlich nicht gewünscht hatte, die er aber erwartet hatte. Trotz der Tatsache, dass er (noch) nicht erreicht hatte, was er wollte, musste er unwillkürlich wieder grinsen, als sie sich so aufregte. Was sie im Endeffekt wohl noch mehr nervte. Naja was solls, man kanns nicht allen Recht machen und die kleine Brünette fand immer wieder den Weg zurück zu ihm. Bis jetzt jedenfalls. Und wenn es diesmal nicht klappte, würde er ihr etwas Zeit geben und beim nächsten Mal gings dann bestimmt. „Ich wollte dich ja richtig küssen… Nur da wolltest du das nicht, jedenfalls nicht vollumfänglich. Was ich absolut nicht verstehen kann. Was ist denn bitte dabei, wenn meine Hände mal etwas weiter oben sind als immer nur bei deinem Bauch? Du hast doch bestimmt keine Komplexe oder? Naja, müsstest du jedenfalls nicht haben“, laberte er sie mit mehr Information zu, als sie gefordert hatte. Eigentlich hatte sie ja gar nicht wirklich was gefragt. Aber egal. Seine Hände lagen ruhig neben ihr auf der Matratze, während er sich vollkommen kontrolliert zurück hielt und ihre Reaktion abwartete. Mal schauen, was sie jetzt wollte und nicht wollte. Denn dass sie ihn jetzt wirklich sprichwörtlich von der Bettkante schubsen würde, daran glaubte er ja nicht. Wäre zu schade um alles, was sie noch zusammen erleben könnten.
Alessia Hm… War er jetzt sauer? Sie kam nicht wirklich dazu, darüber nachzudenken, da er sie stattdessen gleich ziemlich volltextete. Ihr vorhielt, dass er sich so sehr für sie verausgabte und sie nichts zurück gab. Uh, nicht gut, ihr One Way Ticket von der Insel runter schien schon wieder ein Bisschen in Gefahr zu stehen. Ein relativ grosses Bisschen. Schleecht… Sie wusste ja, dass er recht hatte. Er sah nur leider nicht, wie schwierig jegliche Gegenleistungen sich für sie gestalteten. Weil er sie nicht kannte. Weil sie nichts von sich erzählte. Sie schwieg einen Moment, um das alles etwas sinken zu lassen, sich Gedanken um eine Antwort zu machen und damit er sich wieder etwas beruhigte. „Ich kann dir keine Gegenleistungen geben, das hab ich dir doch schon erzählt… Zumindest keine physischen… Das liegt alles viel tiefer Lincoln. Ich kann dir nur sagen, dass es nichts mit dir zu tun hat und dass ich dich nicht küssen kann, weil ich mich damit selbst belügen würde. Und das kann ich mit mir nicht vereinbaren. Ich kann nichts dafür, dass du es genau mit mir versuchen musst, ich bin ein hoffnungsloser Fall, auch wenn du mir das vielleicht noch nicht glaubst. Auch wenn du es noch zwei Jahre versuchst, werde ich dich nicht einfach freiwillig küssen, oder noch mehr. Das ist nun mal so… Sind das deine Bedingungen, damit du mich von hier weg bringst? Dass ich dich für deine guten Taten mit Küssen belohne?“, redete sie immer leiser werdend nun ihrerseits einen Roman vor sich hin. Und sie klang ziemlich gekränkt. Er hatte bei dem Versprechen keine Bedingungen genannt… Und als er vorher so liebeskrank rumgeschleimt hatte auch nicht.
Isabella Grr, warum grinste er denn jetzt schon wieder verdammt?! Ich sah Shane ziemlich mies gelaunt an, während er auf mich hinab blickte, wenigstens aber keine Anstalten mehr machte, mich anzufassen. Na immerhin etwas. Dann begann er auch gleich mich zu zutexten, woraufhin ich ihn mit gehobenen Augenbrauen ansah. Ahja, jetzt wollte er mich auch noch verantwortlich machen?! "Nein, ich habe eindeutig keine Komplexe", gab ich erstmal nur betont genervt zurück, während ich den Blick kurz abschweifen ließ. "Es ist allerdings ein Unterschied, ob du meinen Bauch oder meine Brüste anfasst, und wenn du nicht so provokant geworden wärst, hätte ich es dir vielleicht sogar noch erlaubt", informierte ich ihn mit leicht gehobenen Kinn. Ja, war mir schon klar, dass Shane sie theoretisch auch einfach ohne meine Erlaubnis anfassen würde, aber das wäre ihm vermutlich zu einfach. Mir war mittlerweile jedenfalls durchgesickert, dass das hier für ihn vorallem ein Spiel war, bei dem es darum ging, wie weit er mich bekam. Tja, und um ehrlich zu sein, würde er mich noch ziemlich weit bekommen, das war sowieso schon klar. Aber momentan war ich sauer. Ich musterte den jungen Mann eine Zeit lang noch ziemlich ernst, bis ich dann schließlich aufseufzte und die Hände sinken ließ: "Wir wissen wohl beide, dass mein Körper so ziemlich auf alles anspringt, was du fabrizierst", fing ich urplötzlich mit überraschender Ehrlichkeit an, schämte mich dabei aber kein bisschen für diese Tatsache. War halt so und es wäre eher dumm, es zu verleugnen. "Ich hab aber trotzdem immernoch meinen Stolz, und deshalb kann ich dir widerstehen, vorallem, wenn du so auffällig mit mir spielst. Das solltest du wissen", endete ich selbstbewusst, mittlerweile wieder ruhiger und nicht mehr halb so aufgebracht. Shane hatte einfach etwas an sich... durch das ich ihm nicht böse sein konnte. Welch ein Wunder.
Lincoln Okay, was sie auf meine Ansprache hin zurück gab, war auch nicht unbedingt weniger Text. Viel eher redete sie ebenfalls ewig vor sich hin, klang dabei wohlgemerkt ziemlich verletzt oder zumindest gekränkt, aber ich bereute es trotzdem nicht, dass ich das losgelassen hatte. War halt mal notwendig gewesen - sie würde das schon verkraften. Ich hörte Alessia bis zum letzten Wort aufmerksam zu, legte den Kopf ein wenig schief und betrachtete sie eingehend. Jaa... hatte ich alles schon mal gehört, dass es nicht an mir lag und blabliblup. Brachte mich trotzdem nicht weiter, weil sie mir ja nicht sagen wollte, was das Problem war. Und mittlerweile machte mich das ziemlich sauer. "Womit hat es denn sonst zu tun, wenn nicht mit mir und warum sprichst du immer in Rätseln?!", rief ich fragend aus, wobei ich mir kurz die Haare raufte. Tja, ich hatte halt keine Lust mehr auf diese Geheimniskrämerei. Weil ich sie gerade aber wohl ziemlich bedrängte und im Allgemeinen recht aufgebracht wirkte, ermahnte ich mich innerlich selbst zur Ruhe - so kam ich einfach nicht an mein Ziel. Ich atmete einmal tief durch, setzte mich kurzerhand wieder vor Alessia auf die Bettkante und sah sie eindringlich an: "Ich glaube dir nicht, dass du mich nicht gerne küsst. Ich weiß, dass es dir irgendwo doch gefallen hat", fing ich jetzt wieder konkret damit an, wobei meine Stimme schon wieder einen weitaus sanfteren Tonfall besaß. Dennoch konnte man die Unruhe in meinen Augen erkennen, und den Ärger darüber, dass sie mich so dermaßen auf Distanz hielt - so schlimm konnten ihre Probleme doch wohl nicht sein! Auf die Frage, ob Küsse meine Bedingung für den Weg hier raus waren, antwortete ich vorerst einfach nichts. Sollte sie mir erstmal auf alles antworten, was ich soeben gesagt hatte. Dann würden wir weiter sehen. Und ob sie wollte oder nicht, ich würde sie sowieso wieder küssen. Das passte auch zum Image des liebeskranken Kerls, der sich nach ihrer körperlichen Nähe sehnte, von daher.
Shane Was er aus dem ganzen Gerede lernte? Dass er doch sehr viel lieber einfach beim Küssen geblieben wäre. Entsprach ihm und seinen Fähigkeiten besser, fand er. Sie wahrscheinlich auch. Denn jetzt nervte sie sich bloss über ihn, was sie vorher nicht hatte tun müssen. Was er aber aus ihren Worten heraushören konnte - ziemlich deutlich sogar - war ihr Stolz. Ihr Stolz, der ihr sagte, dass sie ihm sehr gut widerstehen konnte und mit dem sie sich immer noch einredete, dass sie hier mitbestimmen konnte, was passierte. Süss. Aber er würde sie noch eine Weile in dem Glauben lassen, war viel lustiger, sie dann eines Tages damit kaputt zu machen, wenn sie lernte, dass sie einfach wirklich gar nichts zu melden hatte. Er fand es lustig, wie sie meinte, dass sie ihm vielleicht sogar die Erlaubnis erteilt hätte, ihre Brüste anzufassen - wenn er sich anders verhalten hätte. Ha - ha. Das konnte er dann aber doch nicht kommentarlos so hinnehmen, weshalb er sie leicht belustigt anschaute und eine Augenbraue hob. „Ich brauch keine Erlaubnis für gar nichts Schätzchen, das weisst du ziemlich gut. Du kannst einfach nur froh sein, dass ich ein so guter Mensch bin, und dir deine gewünschte Distanz soweit gönne…Denn ja, wie du selber erkannt hast, ist es nicht besonders schwierig, deinen Körper so sehr gegen dich aufzuspielen, dass er mir mehr gehorcht als dir“, sie konnte echt froh sein, dass er diesbezüglich nicht weiter gegangen war bis jetzt. Denn das konnte einen Menschen mit einem Stolz wie ihrem in ein ziemliches Loch stürzen, sie relativ schnell kaputt machen. Aber naja, das wollte er dann ja auch nicht machen. Noch nicht. „Schön zu wissen“, erwiderte er zynisch auf ihre Erklärung mit dem Stolz und wie sie ihm ja so gut widerstehen konnte blahblah. Auch nur, weil er noch lange nicht mit vollem Geschütz aufgefahren war. „Und was willst du jetzt tun? Einsam auf meinem Bett liegen bleiben, während ich mich von dir entferne, weil du mich weggeschickt hast und mir so gut widerstehen kannst?“, fragte er, wedelte dramatisch mit der Hand und hoch den Kopf leicht um theatralisch beleidigt in die Ferne zu schauen. Wollte sie nicht. Wusste sie selber.
Alessia Ja das würde er gerne wissen. Und sie war kurz davor, es ihm auch zu erzählen. Allerdings musste sie sich selber wieder dazu ermahnen, es nicht zu tun. Denn je nach dem würde er sie letztendlich einfach sitzen lassen, abhauen und sie vergessen. Und dann hätte sie gar niemanden mehr, der ihr vielleicht helfen würde, von hier weg zu kommen, gar niemanden mehr, der ein Bisschen auf sie aufpasste, der schaute, dass keiner der Lustmolche, die hier arbeiteten, seinen Weg zu ihr fand. Und naja, auch wenn sie es ungern zugab, ein Bisschen mochte sie den jungen Mann ja schon und ihn derart verdriessen, dass er dann gleich wegging, wollte sie nicht riskieren. Sie biss unruhig auf ihrer Lippe rum, als er ziemlich laut eben die Frage stellte, weshalb sie es ihm nicht einfach sagte. Darauf erwidern tat sie aber nichts. Brauchte sie auch nicht wirklich, da er gerade auch schon weiter redete. „Ja, vielleicht“, begann sie daraufhin dann ziemlich bald mit ihrer Antwort, blickte ihn nachdenklich an. „Vielleicht hat es mir gefallen und weisst du wieso? Weil jeder Mensch ein bestimmtes Bedürfnis nach Nähe hat und gerade wenn man ziemlich tief in der Scheisse steckt, tut es eigentlich relativ gut, jemanden zu haben, der einem zumindest das Gefühl gibt, ihm nicht egal zu sein. Der dich glauben lässt, dass du ihm wichtig bist - und sei es nur durch einen relativ einfachen Kuss. Das streite ich ja auch gar nicht ab. Tatsache ist aber, dass ich es trotzdem nicht möchte, dass ich dich nicht küssen möchte und dir auch sonst nicht irgendwie körperlich näher kommen will. Du magst das nicht verstehen, aber sieh doch ein, dass das alles nur passieren würde, wegen der ganzen Situation, in der wir gerade stecken. Wären wir in meinem alten Leben und hätte ich dich da auf normale Art und Weise kennen gelernt, hätte ich dich nie geküsst und würde es auch nicht tun. Nicht weil du hässlich oder ein Arschloch bist oder weil etwas mit dir nicht stimmt, sondern wegen mir“, klärte sie ziemlich detailreich ihre Ansicht von Stand der Dinge. Sie wusste, dass ihn das wieder nicht zufrieden stimmen würde. Eher das Gegenteil. Da sie ihm somit die Aussicht auf irgendwelche Annäherungen ziemlich zunichte machte. Aber was sollte sie denn bitte sonst tun?! Ihn und vor allem sich selber belügen? Nein, wäre ebenso verschissen.
Isabella Ich wusste, dass er Recht hatte. Er könnte meinen Körper in der Tat ziemlich einfach zu meinem eigenen Gegenspieler machen und er konnte sich alles von mir nehmen, was er wollte und zwar ohne Erlaubnis. Der Unterschied war allerdings, dass ich dann gewiss nicht mehr mitmachen würde, dass ich teilnahmslos daliegen würde - was beispielsweise auch keinen richtigen Kuss möglich machte, und dass das kleine bisschen Sympathie, das ich für ihn empfand einfach flöten gehen würde. Denn momentan war es tatsächlich noch so, dass nicht nur mein Körper sondern auch mein Kopf gewissermaßen aufgeschlossen für Shane war. Ich ließ mich bis zu einem bestimmten Grad auf seine Nähe ein, und ich sträubte mich nicht dagegen, dass ich sie auch wollte. Aber trotzdem musste ich mir meinen Stolz bewahren, wenigstens versuchen zu zeigen, dass ich nicht damit einverstanden war, wenn er einfach machte, was er wollte. Ich sah Shane mit zusammengezogenen Augenbrauen an, während er mir jetzt auch noch diese theatralisch gestellte Frage zukommen ließ, mit der er sich eindeutig über mich lustig machte. Ich hasste es, wenn er so war. Aber bei uns lief es wohl sowieso immer darauf hinaus, dass wir uns am Ende stritten... Meine Wut war mit einem Mal verraucht, während ich ziemlich niedergeschlagen den Blick senkte und ein wenig die Schultern zuckte: "Keine Ahnung...", gab ich tonlos zurück. Ich wollte ja eigentlich gar nicht, dass er ging... ich wollte einfach nur das Gefühl behalten, dass ich Grenzen setzen durfte. Was ich selbst in meiner letzten Beziehung nicht gedurft hatte - vielleicht sollte ich mich einfach damit abfinden, dass kein Mann dieser Welt mir je meinen Stolz anerkennen würde. "Ich will doch gar nicht mit dir streiten, Shane", murmelte ich schließlich noch seufzend hinterher, hob den Blick und sah ihn aus traurigen Augen an. So schnell schwang meine Wut also in Traurigkeit um... gut, dass es ausgeschlossen war, dass ich schwanger war.
Lincoln Alessia war wirklich ein ziemlich harter Brocken. Wie hart, war mir soeben erst richtig klar geworden. Mit ihren Worten schien sie mir nämlich eintrichtern zu wollen, dass meine Annäherungsversuche niemals auf Erfolg stoßen würden. Dass sie sich mir gegenüber immer distanziert verhalten würde. Na suuuper, warum musste ich mir auch gerade eine Frau aussuchen, die von irgendetwas dermaßen traumatisiert war, dass sie absolut keine Männer mehr an sich ranlassen wollte?! Ich seufzte auf, griff wieder nach ihrer Hand und rückte wieder ein Stück an sie heran. Na wenigstens erkannte sie mir an, dass ich kein Arschloch und nicht hässlich war. Ich war zwar alles andere als hässlich und viel mehr extrem gut aussehend, aber okaaay. Dann ließen wir das mal so stehen. "Aber was ist denn so schlimm daran, wenn du dich auf einen Kuss einlässt, der tief in deinem Inneren deinen Wunsch nach Nähe erfüllt? Ich hab schon verstanden, du kannst nicht und so weiter. Aber du weißt, dass ich das brauche. Und irgendwie gefällt es dir auch, also würdest du es bestimmt irgendwann wieder normal finden", redete ich schon wieder auf sie ein, während ich sie aus hoffnungsvollen Augen ansah. "Warum hättest du mich in deinem alten Leben nie geküsst? Hat dir mal jemand weh getan? Was ist dir passiert?", hakte ich sanft nach, kam ihr ein wenig näher, hielt mich was Berührungen anging aber weiterhin zurück. Abgesehen von dem Händchen halten, aber da hatte sie vorhin ja auch nichts gegen gehabt, also ging das bestimmt in Ordnung. Ich wollte jetzt wirklich endlich eine Antwort haben, das war wohl offensichtlich. Denn mein Geduldsfaden war mittlerweile so ziemlich zum zerreißen gespannt. Sie hielt mich einfach schon viel zu lange hin, und das wusste sie auch. Ich sah es in ihren Augen. Auch bemerkte ich, dass ihre Abneigung gegen mich mit der Zeit fast verschwunden war. Sonst würde sie nicht zumindest so halbwegs offen mit mir reden, dann würde sie nicht meine Hand halten und dann würde sie auch nicht zugeben, dass es ihr eigentlich gefiel, mich zu küssen.
Shane Ach mann, er fand das alles irgendwie langsam nicht mehr so lustig. Jetzt tat sie auf traurig und verletzt und was auch immer aber darauf kam er eindeutig nicht klar. Was sollte er denn jetzt machen, sie trösten? Ihr sagen, dass er sich eigentlich auch nicht streiten, sondern einfach nur Sex haben wollte? Würde ihr das gut tun? Würde es ihr dann besser gehen? Nö. Kaum. Also. Er hatte gefragt, was sie tun wollte, damit er auf sie eingehen könnte, allerdings hatte sie ihm darauf ja nicht besonders hilfreich geantwortet. Weil sie es selber nicht wusste. Wie erwartete sie dann bitte, dass er es wusste?? Woher sollte er es denn wissen? Er seufzte leise, betrachtete sie eine Weile stumm. Sein Grinsen war für einmal verflogen - hatte sie erfolgreich hingekriegt. Denn er hatte mittlerweile gemerkt, dass es wohl mal wieder an der Zeit war, sie aufzubauen und nicht nieder zu schmettern, wenn er wollte, dass sie ihn weiterhin mochte. Er das Spiel weiterführen konnte. So liess er sich neben sie in die Matratze des grossen Bettes fallen, schaute stumm die Decke an, ehe er nach einer ganzen Weile dann den Arm ausstreckte und ihn fast schon etwas zögerlich um sie legte, sie näher zu sich zog. Wie ein verliebter Ehemann. Er fand, er spielte die Rolle wieder mal ziemlich perfekt. Er war halt schon ein überragender Schauspieler, musste man ihm lassen. „Weisst du, manchmal verstehe ich dich nicht. Eigentlich verstehe ich dich nie. Und es wäre gelogen, zu behaupten, dass ich mir meistens Mühe gebe, das zu ändern… Aber naja, streiten will ich mich eigentlich auch nicht mit dir. Eigentlich will ich nur, dass du dich mit mir abgiebst und mir das Bisschen Nähe und Zärtlichkeit gibst, dass ich zum Leben brauche, wir zum Leben brauchen. Ich mein, schau dich mal um, alle die hier arbeiten sind Männer. Das schlägt aufs Gemüt sag ich dir“, seufzte er und wieder war es wie so oft halb Wahrheit halb leere Worte. Ihre Aufgabe war es aber, das selber zu filtern. Oder einfach alles zu glauben. Weil er es so gut rüber brachte.
Alessia Gerade als sie gehofft hatte, dass er sie damit durchkommen liess und vorerst nicht weiter bohrte, tauchten wieder all die Fragen auf, die sie nicht beantworten wollte. „Lincoln versteh das doch endlich, wenn ich dir das erzähle, wirst du mich nie mehr mit den gleichen Augen sehen können, wirst du mich vielleicht verabscheuen, vielleicht hassen, was weiss ich schon, ich kann das nicht riskieren! Ich hab nichts, woran ich mich klammern könnte, wenn du mich abschiebst, um genau zu sein hab ich überhaupt gar nichts! Ich will das nicht, ich kann nicht mit den Konsequenzen leben, die meine Erklärung auf sich hätten, bitte hör auf zu fragen!“, kam es auf einmal sehr hastig und eindringlich von ihr, während sie ihn verzweifelt anschaute und versuchte, ihn irgendwie verstehen zu lassen, dass das die Wahrheit war und er nicht mehr wissen wollte. Sie wusste, dass er wahrscheinlich irgendwelche Theorien aufgestellt hatte, weshalb sie ihn nicht küssen wollte, irgendwelche schrecklichen Geschichten aus ihrer Vergangenheit… Die es gar nicht gab. Denn sie hatte keine schrecklichen Geschichten erlebt, jedenfalls keine, die sich so auf ihr Leben ausgewirkt hätten, dass sie wegen denen nun Angst vor seinen Berührungen hatte. Nicht direkt. Vielleicht sollte sie ihm einfach sowas auftischen, damit er Ruhe gab. Wobei das dann wahrscheinlich nur dazu führen würde, dass er noch netter wurde und versuchte, sie auf einfühlsame Art und Weise aus dieser Angst zu holen blahblah… Was nicht funktionieren würde, da die Angst nicht wirklich da war. Sie blickte ihn an, versuchte zu sehen, ob er es verstand, wandte dann aber ihren Blick wieder ab und biss sich auf die Unterlippe. Wenn er ihr noch immer nicht glaubte, es nicht verstand, was sollte sie dann tun?? Es ihm erzählen, auch wenn sie damit mehr denn je riskierte, auf dieser Insel zu verrecken? Oder ihn küssen, damit er Ruhe gab? Ihm den Schädel einschlagen, damit er irgendwann Stunden später ohne Erinnerungen aufwachte und vergessen hatte, was er wissen wollte? Jop, klang am Einfachsten.