Alessia Die Brünette war gerade dabei, den Servicewagen mit allen nötigen Dingen zu präparieren, um ihn gleich durch den schmalen Gang des kleinen Flugzeuges zu schieben. Sie mochte diese kurzen Inlandflüge irgendwie. Die Passagiere waren meist freundlicher und zudem hatte es natürlich niemanden, der nach zwei Stunden die Krise schob und sie dann für den Flugzeugkoller verantwortlich machte. Und die heutige Strecke war sowieso toll, da sie Alessia nach Hause führen würde und sie sich immer darauf freute, ihre Familie und ihre Freunde wieder zu sehen. Dass sie manchmal so lange weg war, war halt ein Nachteil ihres Jobs, der sie teilweise schon ziemlich störte. Aber gut, abgesehen davon war sie sehr zufrieden und deshalb war sie natürlich auch bereit dazu, langfristig darüber hinweg zu sehen. „Nicht einschlafen!“, vernahm die junge Frau eine neckische Stimme, die zu Jamie gehörte, welcher sie mit schräggelegtem Kopf angrinste und sie so aus ihren Gedanken holte. Sie blinzelte ihren Mitarbeiter ein paar mal verwirrt an, ehe sie feststellte, dass sie schon viel zu viele Becher auf den Wagen geladen hatte. „Oh..“, meinte sie lächelnd, schüttelte über sich selber den Kopf und stellte den übergebliebenen Stapel zur Seite weg. Sie sollte aufhören, immer so viel zu träumen während der Arbeit, würde sich schlecht auf ihre Mitarbeitergespräche auswirken und das wollte sie wirklich nicht riskieren. Also liess sie Jamie den Wagen hinter sich her den einzigen Gang hinunterziehen und folgte ihm noch immer lächelnd, begann dann wie immer damit, die voll besetzten Sitzreihen mit Getränken und kleinen Snacks für den kurzen Flug zu bedienen.
Shane Der junge Mann sass vollkommen entspannt lächelnd auf seinem Platz direkt am Gang - der Einfachheit halber haha, er wollte sich nicht an all den Leuten vorbei drängen, wenns denn mal soweit war - und liess den Wein, den er sich gerade gönnte, im Glas kreisen. Wieso auch nicht, Grund zu feiern hatte er durchaus schon jetzt. Immerhin waren sie beide an Bord des Flugzeuges und von jetzt an konnte eh kaum mehr was schief gehen. So zumindest seine Theorie. Das ganze Projekt war so lange in Planung gewesen, er wusste wirklich nicht, wo es noch Fehler geben könnte. Also gabs wohl einfach keine. Der schwierigste Teil war immer gewesen, an Bord zu kommen und die Waffen dabei zu behalten. Beziehungsweise zu bekommen. Und das hatten sie geschafft, Lincoln, der weiter hinten in der verhältnismässig kleinen Maschine sass, und er. Soweit so gut. Es würde nicht mehr lange dauern, und sie würden ihren grossen Auftritt haben, worauf sich Shane innerlich ja wie ein kleines Kind freute. Er würde das Cockpit und die Piloten übernehmen, während sein Kumpel sich um die Sicherheit und Unterhaltung der 42 Passagiere und drei Flight Attendants kümmern würde. (Nehme mal an, das ist okay für dich haha xD) Naja, wohl eher nur 41 Passagiere, denn der Braunhaarige würde wohl einen Fluggast als Druckmittel für die Piloten mitgehen lassen. Er hatte sich auch schon längst unauffällig umgesehen, wem diese Rolle zuteil kommen dürfte. Und seine Wahl stand auch mehr oder weniger fest. War wohl eine Fügung des Schicksals, dass die hübsche Brünette auf der anderen Seite des Ganges nicht nur genau diesen Flug sondern auch diesen Platz ausgewählt hatte… Schade für sie, aber ihm wars nur recht.
Isabella Ich hatte meinen Ellbogen auf die Armlehne an meinem Sitz gestützt und das Kinn auf meiner Handfläche abgelegt, während ich die letzte Seite meines Romans las. Ein beschissener Roman, wie ich gerade mal anmerken musste, denn das Ende passte mir ganz und gar nicht. Der Geliebte der Protagonistin war tot und ich musste mich ernsthaft zurück halten, um keine Krokodilstränen zu weinen. Ich liebte Kitsch und klassische Liebesgeschichten und gleichzeitig war ich ziemlich nahe am Wasser gebaut, was nicht die beste Kombination war. Mit einem tiefen Seufzer klappte ich das Buch zu und ließ es in meiner Handtasche verschwinden, bevor ich mich wieder in meinem Sitz zurücklehnte und mich selbst dazu ermahnte, mich zusammen zu reißen. Abwesend ließ ich meinen Blick durch die Reihen schweifen, ohne die Menschen dabei wirklich zu mustern und begann währenddessen an meinen Fingern herum zu nesteln. Meine Gedanken kreisten noch ein wenig um die gelesene Story, bis sie schließlich abschweiften, sodass ich mich gedanklich bei dem Haufen Arbeit wieder fand, der Zuhause auf mich wartete. Ich hatte eine Woche bei meiner Freundin in einer anderen Stadt verbracht, was eine ganz schöne Abwechslung dargestellt hatte, aber mittlerweile plagte mich eindeutig das schlechte Gewissen, dass ich mal wieder was tun musste. Ich richtete mich erneut in meinem Sitz auf, griff in meine Tasche und beförderte mein Handy sowie die Kopfhörer zutage. Nachdem ich meine Playlist gestartet hatte, schloss ich die Augen und machte es mir – soweit wie möglich – bequem, um die Zeit vielleicht mit etwas Schlaf tot zu schlagen. Mal schauen, ob mir das gelang, normalerweise war ich kein Mensch, der im Auto oder Flugzeug schlafen konnte.
Lincoln Ich saß mit verschränkten Armen in meinem Sitz und wippte leicht mit dem Bein auf und ab - doofe Angewohnheit, die in der gesamten Familie verbreitet war. Mein Blick glitt unaufhörlich über die Menschen, die einfach da saßen, mit ihren Sitznachbarn redeten, lasen oder auf ihre Laptops eintickerten. Ihre nichtsahnende Haltung erfüllte mich auf irgendeine Art und Weise mit Genugtuung, weshalb auch meine Mundwinkel flüchtig zu einem Schmunzeln nach oben zuckten. Ich räusperte mich unwillkürlich und wandte meinen Blick jetzt kurz in die andere Richtung, dem jungen Mann zu, der neben mir saß und seit zwanzig Minuten ein Spiel auf seinem Handy spielte. Ich löste die Verschränkung meiner Arme und tastete unauffällig mit der rechten Hand nach meiner Waffe, die sich in der Innentasche meiner Jacke befand. Beruhigt ließ ich davon ab, sobald ich mir sicher war, dass sie sich immer noch an Ort und Stelle befand und setzte mich etwas aufrechter hin, wobei ich einen Blick auf Shanes Hinterkopf erhaschte, da er einige Reihen vor mir saß. Ich musste zugeben, dass ich gerade einen Anflug von Nervosität verspürte, auch wenn ich es leugnen würde, sollte mir das jemand unterstellen. Ich kratzte mich langsam an meinem stoppeligen Kinn, lehnte mich dann wieder zurück und warf einen Blick auf die hübsche Flugbegleiterin, die gerade einen Getränkewagen den Gang hinunterschob. Einen Moment lang überlegte ich, ob ich mir etwas bestellen sollte, beschloss dann aber vorläufig, dass ich nicht das Gefühl hatte momentan etwas runter zu bekommen. Wenn ich so darüber nachdachte, konnte ich wirklich von Glück reden, dass ich meine Gefühlsregungen außerordentlich unter Kontrolle hatte. Bei meiner Aufgabe gleich (jaja, klar ist das okay xD) sollte ich nämlich alles andere als Nervosität ausstrahlen. Arroganz und Bedrohlichkeit wären eher erforderlich, aber das hatte ich ganz gut drauf.
Shane Er wartete mehr oder weniger geduldig auf den Moment, an dem es endlich richtig losgehen würde, während der Wein langsam schwand und schliesslich ganz getrunken war. Ach wie schade. Ein kurzer Blick den Gang hinunter bestätigte ihm, dass alle Fluggäste bedient und der störende Getränkewagen aus dem Weg geräumt war. Gut. Sehr gut. Dann hielt sie ja nichts mehr auf. Der Dunkelhaarige seufzte innerlich zufrieden, lächelte noch einmal tiefen entspannt, ehe er sich erhob, streckte und erstmal zur Toilette im hinteren Teil der Kabine ging. Auf dem Rückweg zu seinem Sitz, tippte er Lincoln unauffällig auf die Schulter, auch wenn er bezweifelte, dass sein Kumpel ihn übersehen konnte. Müsste er schon sehr unaufmerksam gewesen sein und das konnten sie sich in ihrer Situation tatsächlich gerade nicht erlauben. Die Entspannung war mittlerweile auch aus seinem eigenen Körper gewichen und hatte einer vorfreudigen Anspannung Platz gemacht. Schon jetzt, wo er doch noch gar nicht wirklich was getan hatte, spürte er förmlich, wie der Adrenalinspiegel in seinem Blut stetig anstieg. Und er liebte das Gefühl, liebte es mehr als alles andere. Wohl auch der Hauptgrund, weshalb er sein Leben auf diese Art lebte. Aber genug philosophiert. Mittlerweile war er wieder bei seinem Sitz angekommen, liess sich aber gar nicht mehr ins Poster sinken, sondern drehte sich zum Rest der Sitzreihen um. Darum sass er ganz vorne. Wie intelligent. "Meine Damen und Herren", begann er mit seiner herrischen, mehr als deutlichen Stimme zu reden, sodass ihn jeder bis in die hinterste Reihe hören dürfte. Eine bedeutungsvolle und ziemlich lange Pause folgte, während er darauf wartete, dass ihm jeder hier seine Aufmerksamkeit schenkte. Er konnte es sich auch nicht nehmen lassen, der jungen Frau, die er schon vorhin begutachtet hatte, ohne hin zu schauen einen Ohrstöpsel zu ziehen. Sie sollte auch zuhören. Wäre ja schade, wenn sie was verpasste. Dabei lag auch wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht, allerdings sah es jetzt weniger amüsiert als einfach nur tausend mal überlegen aus. "Ich muss euch bedauerlicherweise mitteilen, dass euer Flug umgeleitet wird. Bitte bleiben sie einfach sitzen und brechen sie nicht in Panik aus, es würde niemandem hier gut tun", versicherte er den verdutzten Passagieren, während er zur Bekräftigung seiner Worte langsam, in einem fast schon feierlichen Akt, seine heissgeliebte Spezialanfertigung einer Beretta M9 unter der Lederjacke hervorzog. Und dann ziemlich schnell auf die Brünette vor sich richtete. "Am allerwenigsten dir, Schätzchen. Sei so nett und gesell dich zu mir", forderte er sie auf, deutete mit der freien Hand auf den Gang neben sich, um ihr zu bedeuten, dass sie aufzustehen hatte. Jetzt.
Alissa Es war irgendwie amüsant, wie so viele Fluggäste gar nichts trinken wollten, weil sie wohl dachten, dafür zahlen zu müssen. Dabei war doch das erste Getränk - sofern es Wasser, Tee, Kaffee oder ein Softdrink war - immer gratis... Hier zumindest. Aber gut, ihr war es auch recht, war jetzt nicht so, dass sie unbedingt allen was ausschenken wollte. Und es war ihr deutlich lieber, sie tranken einfach nichts, als wenn alle irgendeinen Spezialwunsch hatten. Und hinterher auf Toilette mussten, weils zu viel war. Whatever. Jedenfalls waren Jamie und sie dann auch relativ rasch durch mit allen Gästen und widmeten sich kurz dem Aufräumen hinten. Womit sie dann aber nicht sonderlich weit kamen. Denn offensichtlich hatte jemand andere Pläne, was der Herr auch lautstark mit dem ganzen Flugzeug teilen musste. Jamie hatte die Hände voll und schaute nur kurz missmutig auf, weshalb es wohl ihr überlassen war, sich darum zu kümmern. Mit einem leisen Seufzen wischte sich die junge Frau die schmutzigen Finger an einem Tuch ab, ehe sie sich auf den Weg machte, um den Fluggast soweit zu beruhigen, dass er die Klappe hielt und sich wieder setzte. Allerdings fuhr dieser dann mit seiner 'wichtigen Mitteilung' fort und was er sagte, liess die Brünette zwischen den Sitzreihen innehalten. Äh nein. Dieses Flugzeug flog keine Umleitung. Ganz bestimmt nicht eine, von der sie weniger wusste als der Mann da vorne. Sie öffnete den Mund, um ihn dazu aufzufordern, unmittelbar mit dem Spielchen aufzuhören. Besonders weit kam sie mit ihrem Wunsch aber nicht, denn noch bevor das erste Wort über ihre Lippen gegangen war, tauchte auf einmal eine Waffe in den Händen des Fremden auf. Was zum..? Wie? Wie kam er an eine Waffe? Wie kam eine Waffe in dieses Flugzeug? Und es war nicht ein kleines Messer, es war eine verdammte Pistole, die er da gerade auf eine Passagierin vor sich richtete! Wieder blieb Alissa nach nur zwei Schritten wie erstarrt stehen, während sie sich so weit zusammennahm, wie sie es nur irgendwie fertig brachte. Das war schliesslich ihre Aufgabe. Sie sollte dafür sorgen, dass die Fluggäste eine angenehme Reise hatten und die Sicherheit an Bord jederzeit gewährt war. Wie sollte sie das anstellen?! Die beste Waffe, die sie zur Verteidigung hatte, waren Plastikmesser. Danke. "Sir, bitte lassen sie die Waffe sinken und setzen sie sich. Dieser Flug wird nicht umgeleitet", sagte sie so klar und deutlich wie sie nur konnte, wobei allein die Unterdrückung eines Zitterns in ihrer Stimme der jungen Frau alle Konzentration kostete, die sie irgendwie aufbringen konnte. Und ja, sie erwartete selbstverständlich absolut, dass er ihrer Bitte Folge leistete. Das taten doch solche Leute immer. Haha. Vielleicht wars ja nur eine Atrappe, die er da in den Händen hielt. Denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie er mit einer echten Pistole hier rein hätte kommen können... Wobei es sogar mit einer Atrappe hätte schwierig werden sollen.
Lincoln Ich hatte mich mittlerweile mit verschränkten Armen zurückgelehnt und angefangen den Gedanken, dass der große Auftritt nicht mehr weit war, zu genießen, auch wenn ich natürlich weiterhin von Anspannung erfüllt war. Meine Augen folgten währenddessen Shane kurz, als er den Gang hinuter ging, um vermutlich der Toilette einen Besuch abzustatten. Joa, eigentlich kein schlechter Zeitpunkt, musste ich zugeben. Sobald ich gleich die 42 Passagiere dieses Flugzeuges "unterhalten" würde, gäbe es wohl keine Zeit mehr für eine Pipipause. Naja, umso besser, dass ich mir nichts zum Trinken bestellt hatte - ein Problem weniger, das existierte. Ich strich mir mit einer Hand durch das dunkle Haar, nachdem ich die Verschränkung meiner Arme gelöst hatte und fuhr nochmals mit der rechten Hand unter die Innenseite meiner Jacke, um die Pistole zu überprüfen. Viel zu überprüfen gab es da zwar nicht, weil sie sich definitiv nicht in Luft aufgelöst haben könnte, aber ich versicherte mich trotzdem immer wieder gerne, dass alles seine geplante Ordnung hatte. Als ich fünf Minuten später ein leichtes Tippen auf meiner Schulter spürte, hätte ich auch ohne Hinzusehen feststellen können, dass es Shane gewesen war, was sich mit einem knappen Blick dann auch bestätigte. Es wurde langsam Zeit, dass wir in Aktion traten. Den Anfang machte mein Komplize dann auch, indem er die Aufmerksamkeit der gesamten Fluggäste auf sich lenkte und ihnen von der Umleitung des Flugs erzählte, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Er richtete seine Waffe auf eine Brünette, die auf der anderen Seite des Ganges, also quasi neben ihm saß und die ihm wohl als Druckmittel dienen würde. Ich wollte mich gerade ebenfalls erheben und meine Pistole zutage befördern, als die Flugbegleiterin, die soeben noch Getränke ausgeschenkt hatte, auftauchte und ihr zartes Stimmchen gegen einen Kerl mit Waffe erhob... Nicht besonders gut durchdacht, wenn ich das mal so sagen durfte. Ich seufzte genervt auf, zog meine Pistole und trat auf den Gang heraus. "Dieser Flug wird defintiv umgeleitet", meldete ich mich jetzt ebenfalls mit ruhiger Stimme zu Wort, wobei ein bedrohlicher Unterton unüberhörbar zu registrieren war. Ich hatte den Lauf meiner Waffe auf den Rücken der jungen Frau gerichtet und wartete darauf, dass sie sich zu mir umdrehte. "Dreh dich um und setz' dich hier hin", fuhr ich eindringlich fort, wobei ich den Platz meinte, den ich gerade frei gemacht hatte. Je mehr Leute, inklusive das Personal des Flugzeuges, in den Sitzreihen untergebracht waren, desto leichter fiel es wohl sie unter Kontrolle zu halten. Wobei ich nicht davon ausging, dass es hier irgendjemand wagen würde aufmüpfig zu werden.
Isabella Ich befand mich tatsächlich in einer Art Halbschlaf und nickte zwischendurch immer wieder ein, als ein junger Mann, auf der anderen Seite des Ganges, mir plötzlich einen meiner Kopfhörer aus den Ohren zog. Leicht aufgeschreckt hob ich den Kopf und kniff verwirrt die Augen zusammen. Der Ansage besagten Mannes lauschend, entfernte ich auch den zweiten Kopfhörer aus meinem Ohr, starrte ihn währenddessen aber weiterhin mehr oder weniger an, da ich momentan noch nicht in der Lage war den Sinn seiner Worte komplett zu erfassen. Erst als er eine Pistole unter seiner Lederjacke hervor beförderte, wurde mir klar, was hier eigentlich gerade passierte und als genau jene Pistole auf mich gerichtet wurde, blieb mir regelrecht die Luft weg. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, brachte aber keinen Ton hervor, da mir die Panik sprichwörtlich die Kehle zuschnürte. Schlussendlich atmete ich einmal unregelmäßig ein und aus, bewegte mich jedoch nach wie vor um keinen Zentimeter. "Ich?", stammelte ich nach weiteren Sekunden, überflüssigerweise, wobei ich den jungen Mann aus geweiteten Augen ansah. Da ich selbst erkannte, dass meine Frage sich von selbst beantwortete und dass ich mich mit weiterem Zögern nur selbst in Gefahr brachte, stand ich schließlich auf und kam mit zittrigen Knien im Gang zum stehen. Nervös verschränkte ich meine Finger miteinander und richtete schließlich den Blick in Richtung Boden. Ich hatte das Gefühl mein Herz würde in kurzer Zeit vor Anspannung zerspringen, genauso wie ich glaubte, dass meine Beine mich nicht mehr lange tragen würden, weil sie sich so wackelig anfühlten. Ich schluckte angespannt, hob den Kopf wieder an und sah den Mann, der die Pistole auf mich richtete ziemlich regungslos an. Prinzipiell hatte ich keine Wahl, als zu tun, was er sagte. Er hatte eine Waffe, vermutlich einen gut durchdachten Plan und ich hatte keinen Fluchtweg, da wir uns in einem fliegenden Flugzeug befanden.
Alissa Sie dachte gerade vollkommen angestrengt darüber nach, wie sie den Typen möglichst effektiv davon überzeugen konnte, dass sein Vorhaben sehr, sehr unklug war. Ohne dabei selber zu sterben. Und da lag leider das grösste Problem. Allerdings wurden ihre aussichtslosen Überlegungen dann auch ziemlich rasch unterbrochen. Und das nicht einmal von dem Mann, den sie eigentlich angesprochen hatte, sondern viel mehr von einer Stimme hinter ihr. Alissa schloss etwas verzweifelt die Augen, presste die roten Lippen aufeinander und ihre Hände ballten sich unbewusst zu Fäusten. Sie hätte es sich denken können. Dass der Herr nicht alleine gekommen war. Hatte sie aber nicht, da ihr dafür eindeutig zu wenig Zeit zum Abschätzen der Situation gegeben worden war. Ach verdammt. Sie drehte sich betont langsam und vorsichtig um, wobei ihr Körper trotzdem eine ziemlich stolze Haltung beibehielt. Die Augen hatte sie auch wieder aufgeschlagen, wobei sie dem zweiten mehr als unangenehmen Gast noch nicht die Freude machte, irgendwelche Angst in ihrem Blick zu zeigen. Auch wenn sie innerlich eine mittelschwere Panik schob, besonders als sie feststellte, dass sie offenbar im Visier seiner Waffe stand, funkelte sie ihn viel mehr aus verengten Augen an, trotzig, nicht bereit, jetzt schon aufzugeben. Auch wenn sie nicht wusste, was es überhaupt aufzugeben gab, sie hatte schliesslich noch gar nichts erreicht. Und es sah abgesehen davon auch nicht so aus, als würde sie demnächst irgendwas erreichen, ausser vielleicht die erste Tote an Bord dieses Fluges zu sein. Yay. Die Brünette beschloss trotz all ihrem Unwillen, dass es wohl das beste war, einfach zu tun, was ihr befohlen wurde. Alles andere würde nur in einem noch schlimmeren Desaster enden. Sie konnte wirklich nichts tun, so viel stand fest. Also schritt sie, sichtlich kontrolliert, auf ihren neuen Geliebten zu, ohne dabei die Augen von ihm abzuwenden. Sie schien ihn viel eher mit ihrem Blick töten zu wollen, was nicht so weit hergeholt war, angesichts der Umstände. „Damit kommt ihr nicht durch, das kannst du knicken“, zischte die junge Frau ihrem Gegenüber zu, als sie bei ihm angekommen war. Dem Zittern ihrer sofort wieder zusammengepressten Lippen war allerdings deutlich zu entnehmen, dass sie innerlich nicht halb so ruhig war, wie sie sich gerade gab. Und so blieb sie auch nur eine knappe Sekunde still vor ihm stehen, funkelte ihn an, ehe sie sich dann auch gleich ins Polster seines Sitzes sinken liess. War Zeit, ihre Knie fühlten sich an wie Wackelpudding, hätten sie wohl ohnehin nicht mehr viel länger gehalten.
Shane „Nein, das Einhorn neben dir“, antwortete der Braunhaarige herablassend und vollkommen ernst auf die bescheuerte Frage der jungen Frau. War doch klar. Natürlich NICHT sie. Darum war der Lauf seiner Waffe auch NICHT auf sie gerichtet. Und darum sprach er auch eindeutig und für jeden hier ersichtlich NICHT mit ihr. Darum fühlte auch NICHT sie sich angesprochen. Tse. Hoffentlich war sie nicht so dumm, wie sie sich hier mit ihrer ersten Antwort gegenüber ihm anstellte. Wäre schade, weil dann würde sie ihn ziemlich rasch aufregen und mit nervigen, dümmlichen Leuten konnte er nichts anfangen, hatte er nicht die Nerven für. Allerdings schien sie dann auch begriffen zu haben, so wie ihr der Schreck ins Gesicht geschrieben stand. Und sie erhob sich auch endlich. Danke an dieser Stelle, sehr aufmerksam. Dass ihm jemand dazwischen reden wollte, registrierte er zwar, schaute das nette Mädchen, das ihm eben noch so freundlich den Wein ausgeschenkt hatte, sogar für eine Sekunde mit hochgezogener Augenbraue an, überliess sie aber doch lieber Lincoln. Schliesslich war er für sie zuständig und sein Komplize schien seine Aufgabe auch sehr ernst zu nehmen, was Shane dann um ein ‘Problem’ leichter machte. Wobei Problem hier wohl wirklich eine ziemliche Übertreibung war… Das einzige Problem, welches es momentan noch gab, war die Tür zum Cockpit, aber das würde er auch gleich beseitigt kriegen. Als sich die Brünette dann nämlich zu ihm gesellt hatte, nahm er sie ziemlich unsanft am Arm und zog sie - die Waffe noch immer auf ihr hübsches Dekolleté gerichtet - nach vorne zu seinem eigentlichen Ziel. „Sag einfach nichts und versuch gar nicht erst, dich zu wehren. Bringt nichts und wäre ungesund“, riet er der jungen Dame, die er gerade Spazieren führte. Seine Stimme klang dabei ungefähr so, wie wenn er seinen Kindern - hahaha besser nicht - eine Gute-Nacht-Geschichte vorlallen würde. Vollkommen monoton, gelangweilt, als wäre es das Natürlichste der Welt. Bei der verschlossenen Cockpittür angekommen, liess er sein Häschen los und betätigte stattdessen die Sprechanlage (Ich erfind hier irgendwas, weil ich absolut keine Ahnung habe. Aber nehme mal an, dass die Cockpits mit schalldichten Türen zu sind, sonst wär das ja für die Piloten je nach dem leicht nervig xD) „Guten Tag, hier spricht ihr neuer Kapitän, bitte öffnen sie die Tür, betätigen sie keinen Notruf und lassen sie mich einfach rein, sofern sie nicht riskieren möchten, dass meine hübsche Begleitung hier leidet. Fünf Sekunden. Ich warte“, säuselte er ins Mikrofon, malte sich die Gesichter der Piloten da drin aus. Und tatsächlich war nach kaum drei Sekunden ein Summen zu hören und Shane zog die schmale Tür auf. Freiheiiit! Auch wenns gleich eng wurde haha. „Nach dir“, wies er grinsend seine Begleitung an, hielt ihr die Tür auf und den Lauf der Pistole an die Schläfe. So charmant.
Isabella Mein Puls raste. Das war so ziemlich das Einzige, was ich realistisch wahrnahm und es verstärkte das Gefühl der Panik in mir, mit dem ich nicht umzugehen wusste. Alles in mir sträubte sich gegen den unsanften Griff des jungen Mannes, der mich mittlerweile am Arm festhielt - als würde ich jeden Moment den Einfall bekommen mich vom Acker zu machen. Ich verspürte zwar tatsächlich das Bedürfnis den Versuch zu machen, mich los zu reißen, war mir jedoch sehr sicher, dass das die blödeste Idee war, die ich je haben könnte. Ich hörte also auf meinen Arm anzuspannen und folgte dem Arsch stattdessen den Gang hinunter, ohne auf seinen "Ratschlag" einzugehen. Ich würde ganz sicher nicht probieren mich zu wehren, dafür müsste ich wohl mehr oder minder größenwahnsinnig sein. Alles was ich im Moment zu hoffen wagte war, dass ich nicht sterben würde. Mich zu erschiessen würde ihm so leicht fallen. Er musste lediglich den Abzug betätigen und meiner Meinung nach sah er nicht gerade aus, als würde er große Hemmungen verspüren, wenn es darum ging mir ein Ende zu bereiten. Sobald wir bei der Cockpittür (ich hab auch keinen Plan davon, aber das klingt doch alles sehr sinnig xD) angekommen waren und der werte Herr mich los ließ, trat ich reflexartig einen Schritt zurück. Während er in die Sprechanlage seine Anweisungen gab, schloss ich angespannt die Augen. Es fühlte sich alles so surreal an, dass ich glatt glauben könnte, ich würde träumen. Tat ich aber nicht. Ich fand mich mit der Erkenntnis ab, als mein Begleiter mir den Lauf seiner Waffe an die Schläfe setzte, was meinen Körper erneut in einen ziemlich unbewegten Zustand versetzte. Mein Blick hob sich währenddessen und richtete sich auf das Gesicht des jungen Mannes. Ich hätte ihm auf seinen Ausdruck hin am liebsten ins Gesicht gespuckt, was man mir sicherlich auch ansah, wandte mich dann jedoch wieder nach vorne. "Spar dir das", zischte ich gereizt - auf sein dämliches Grinsen bezogen -, während ich in das Cockpit eintrat und mich flüchtig umsah. Seine sarkastischen Kommentare hatten einen Teil meiner Panik in Wut verwandelt, was einerseits ein besseres Gefühl war, andererseits aber auch nicht unbedingt förderlich. Ich presste die Lippen aufeinander und sah einfach nur nach vorne, wobei alles was ich gerade wahrnahm, der Lauf der Pistole an meiner Schläfe war.
Lincoln Um Gottes Willen, bitte nicht wieder eine von denen, die gerne auf "starke Frau" taten. War ihr nicht bewusst, dass ich eine Waffe auf sie gerichtet hielt oder glaubte sie, ich würde sie nicht benutzen? Mir war nicht ganz klar, ob eine meiner beiden Theorien hier der Wahrheit entsprach, aber denkbar wäre zumindest, dass sie von der zweiten Variante ausging. Ich hatte beide Augenbrauen abschätzig in Richtung Haaransatz gehoben, während die hübsche Brünette so drohend - hust - auf mich zukam und legte schließlich mäßig aufmerksam den Kopf ein wenig schief. Wir würden damit nicht durchkommen? Nein, natürlich nicht. Es war ja nicht so, als hätten wir zu zweit bereits das komplette Flugzeug unter Kontrolle. Ich sah die junge Frau mit einem derart geduldigen Blick an, das man ihn als affektiert bezeichnen könnte, während sie vor mir stand, konnte schließlich aber nicht anders, als den linken Mundwinkel zu einem dreckigen Grinsen zu heben. "Und ob wir damit durchkommen, Kleines", erwiderte ich bestimmt, bevor ich mich von ihr abwandte. Ich schlenderte den Gang hinunter, sodass ich mich jetzt ungefär da befand, wo Shane vorhin noch gesessen hatte - von hier aus hatte man schlicht und einfach einen viel besseren Überblick - und begutachtete einen kurzen Moment lang die Sitzreihen mit den verängstigten Passagieren. "Um es nochmal deutlich zu machen: Sollte einer von euch sich daneben benehmen...", ich machte eine eindrucksvolle Pause, in der ich meine Waffe demonstrativ hob, "ich habe kein Problem damit, von der hier Gebrauch zu machen." Mit diesen Worten verschränkte ich die Arme vor der Brust und lehnte mich leicht gegen die Lehne des Sitzes rechts von mir. Mein Blick glitt erneut über die Passagiere, blieb kurz an der aufmüpfigen Lady von gerade eben hängen und richtete sich dann auf das Ende des Ganges, wo Shane gerade mit seinem Durckmittelchen im Cockpit verschwunden war. Das lief ja wieder mal alles wie geschmiert, konnten wir uns echt auf die Schulter klopfen.
Shane Er grinste bei ihren Worten nur noch breiter - irgendwie gar nicht so traurig darüber, dass sie doch mal noch den Mund aufmachte. Er glaubte nicht, dass sie sehr viel frecher werden würde als das kleine Bisschen gerade, was auch gut so war, denn freche Weiber mochte er nicht. Aber wenn sie mal ab und an den Mund aufmachte, war das Spielchen hier trotzdem nochmal um Einiges unterhaltsamer, als wenn sie wie ein ängstlicher Eisklotz keine Regung machte, zu der er sie nicht animieren musste. Dann hätte er auch ein Stück Holz als Druckmittel anschleppen können. Wobei das wohl weniger gut gewirkt hätte. Andererseits hatten die Piloten nicht gewusst, ob er wirklich jemanden bedrohte, oder nur irgendwas laberte. Zumindest dachte er das, war sich nicht so sicher, was die da drin alles mitbekamen von der Kabine, war ihm aber auch egal, da sein Plan bisher mehr als geschmiert lief. Ihr Plan. Er wollte sich mal noch nicht so viel Eigenlob zuteilen. Würde später folgen, wenn das Flugzeug gelandet war. Von all ihren Freunden in Empfang genommen wurde… Sein Grinsen wurde beim blossen Gedanken daran noch einmal viel breiter. Hinter der Brünette betrat er nun also das kleine Cockpit und schloss die Tür hinter sich wieder. Er blieb stehen - viel mehr blieb ihm gar nicht übrig - und musterte den Piloten kurz überheblich. „Guten Tag die Herren“, meinte er mit einem selbstgefälligen Lächeln und kramte einen Zettel aus seiner Jackentasche und wedelte damit dem Piloten vor der Nase rum. „Also. Eigentlich ist das Spiel ganz einfach und das wisst ihr wohl selber. Erst einmal werden alle nicht notwendigen Systeme heruntergefahren, schliesslich braucht keiner mitzukriegen, wo genau die Reise hingeht“, begann er und schaute die beiden Kerle abwechselnd an, die ihn mit mehr oder weniger Schrecken im Blick anblinzelten. Der Copilot schien etwas weniger beeindruckt von seiner makellosen Performance zu sein und zog eine ziemliche Fresse. Als sie aber schnallten, dass das gerade eine Aufforderung gewesen war, hantierten beide an den vielen Knöpfen und Schaltern herum, waren aber etwas zu schnell fertig damit, für Shanes Geschmack jedenfalls. Er schupste sein Häschen unsanft in Richtung des Copiloten, die Beretta immer auf sie gerichtet. Dabei belassen wollte er es allerdings nicht, da er sich offensichtlich noch etwas Respekt verschaffen musste hier. Also änderte er im Bruchteil einer Sekunde seine Meinung, riss die junge Frau wieder zu sich heran, zog an ihren langen Locken ihren Kopf nach hinten und presste ihr den Lauf der Waffe mit sehr viel mehr Nachdruck gegen die Schläfe. Dürfte etwas schmerzhaft sein. Aber sonst lernten die hier ja nichts. „Ich sagte alle nicht notwendigen Systeme. Alle. Der Autopilot ist nicht notwendig ihr Affen“, befahl er aggressiv und diesmal wurde er ganz offensichtlich auch ernst genommen. Er hatte sich so Einiges beibringen lassen im Vorfeld, wusste somit auch ungefähr, was die Herren zu schalten hatten. Wobei die Tatsache, dass sie ausgerechnet den Autopiloten angelassen hatten vorhin, doch überaus dämlich war. Das erkannte jeder Anfänger. Idioten hier. „Als Nächstes will ich, das du die Maschine zu den Koordinaten fliegst, die auf dem Zettel notiert sind. Und komm nicht auf die Idee, noch so eine Scheisse zu veranstalten. Ich bin nicht Jesus und hab auch keine Lust drauf, es zu werden.“
Alissa Die Versuchung war so gross, so unglaublich verlockend, ihm vor die Füsse zu spucken. Allerdings wäre das dämlich und ausserordentlich undurchdacht. Würde sie mit Sicherheit ins Grab oder in die Hölle bringen, je nach dem, welche Art von Kerl er war. Sie war sehr erleichtert darüber, als er sich abwandte und den Gang entlang stolzierte wie eine behinderte Diva. Sofort wich auch einiges an Anspannung von ihrem Körper und sie atmete erst einmal tief durch. Vielleicht konnte sie ja jetzt wieder denken… Haha. Als ob das was bringen würde. Kurz dachte sie an Jamie und Eileen, die beide hinten im Flugzeug waren, tun konnten was sie wollten, weil niemand sie sah. Wäre sie doch einfach da geblieben! Vielleicht wäre ihr dort was eingefallen, das zu tun war, vielleicht hätte sie irgendwas gefunden, um sich den beiden in den Weg zu stellen, irgendwas, das bedrohlich genug wäre, um irgendwie zu wirken. Sie wusste selber, dass es sowas in einem Flugzeug nicht gab. Es gab nichts, womit man sich einer Pistole entgegenstellen konnte, weil eine solche Waffe gar nicht an Bord gelangen dürfte. Weder eine solche noch irgendeine andere. Tolle Arbeit, danke an dieser Stelle an das Bodenpersonal und all die Sicherheitsleute, die zwei gottverdammte Knarren übersehen konnten. WIE?? Die Brünette seufzte kaum hörbar und starrte mit einem typischen ‘judging you’-Blick den Sitz vor sich an. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wie überraschend. Dass der junge Mann - wie konnte man in diesem Alter überhaupt schon so schrecklich direkt Richtung Hölle reiten?! - noch einmal bekräftigen musste, wie gewissenslos er handeln konnte, quittierte sie mit einem stummen Augenverdrehen und stiess verächtlich Luft aus. Mehr wagte sie sich aber doch nicht, denn das er die Wahrheit sprach, dessen war sie sich sicher. Sie hatte keine Ahnung, weshalb sie das Flugzeug entführten, aber sie war ziemlich überzeugt davon, dass es dabei keine Rolle spielte, ob ein Passagier mehr oder weniger das Ziel lebend erreichte. Und somit hatte sie nicht vor, ihr Leben noch mehr in Richtung Klippe zu stossen, starrte stattdessen einfach apathisch vor sich hin. Alissa war alles andere als lebensmüde. Nur etwas zu temperamentvoll. Ihre italienischen Wurzeln liessen mal wieder im falschen Moment grüssen.
// Ist bisschen kürzer, weil ich jetzt erst mal weg muss und keine Zeit mehr hatte. :3
Isabella Wozu brauchte der Typ mich eigentlich? Wenn er die Piloten unter Druck setzen wollte, hätte er sie auch einfach gleich mit der Waffe bedrohen können - das hätte sie mit Sicherheit noch mehr angetrieben. Vielleicht sollte mich diese Tatsache allerdings noch mehr dazu animieren genau das zu tun, was er sagte, bevor er es sich anders überlegte und mir die Kugel gab. Momentan schien der Dreckskerl aber noch relativ viel Spaß daran zu haben mich durch die Gegend zu schubsen, wie ich erneut bemerken durfte. Sobald er mich überraschend nach vorne schubste, verspürte ich einen lächerlichen Anflug von Erleichterung, der aber sofortig wieder zunichte gemacht wurde, als er mich abrupt zurück zog und meinen Kopf an meinen Haaren nach hinten riss. Aua. Ich stieß hörbar und unverkennbar wütend Luft aus meiner Nase aus, wobei meine Lippen sich zu einem verärgerten Strich zusammen pressten. Ja, ich hatte Angst um mein Leben und die Pistole, die jetzt noch stärker gegen meine Schläfe drückte, lähmte mich regelrecht, aber mittlerweile ging es mir so dermaßen gegen den Strich, die ganze Zeit über herum geschubst zu werden, dass meine Wut langsam aber sicher überwog. Ich hielt dennoch den Mund, da es in der jetzigen Situation mehr als dumm wäre irgendetwas zu sagen, vorallem da mein Freund hier gerade vermehrt seine aggressive Seite zum Vorschein brachte, um die Piloten zum Arbeiten zu bringen. Also hielt ich einfach still, versuchte meinen Kopf nicht zu bewegen, da sein Herumgeziehe an meinen Haaren schon genug weh tat und brodelte währenddessen innerlich vor mich hin. Am liebsten hätte ich ihm gegen das Schienbein getreten, auch wenn es zwecklos gewesen wäre, einfach, um ihm irgendeinen noch so kleinen Schmerz zuzufügen. Aber es gab nach wie vor keine Möglichkeiten hier raus zu kommen. Wenigstens war ich ihm auf die Füße getreten, als er mich so plötzlich zu sich zurück gerissen hatte, was zwar mehr auf meine Tollpatschigkeit zurückzuführen war - und weh getan hatte ihm das vermutlich auch nicht -, aber besser als nichts.
Lincoln Ich hatte nachdenklich die Arme miteinander verschränkt und sah mehr oder weniger etwas abwesend vor mich hin, was aber nicht bedeutete, dass ich nicht aufmerksam blieb. Die Passagiere waren jedoch allesamt still, unter Kontrolle gebracht, gefügig gemacht. Wobei hier sowieso fast niemand Probleme gemacht hatte. Die Betonung lag auf 'fast'. Bei diesem Gedanken wanderte mein Blick erneut zurück zu der Flugbegleiterin, die mittlerweile stumm auf ihrem Platz saß und immerhin ihren Mund nicht mehr aufmachte. Dass ihr das alles hier nicht in den Kram passte, war trotzdem gut erkennbar, aber okay. Wem würde eine Entführung schon in den Kram passen? Hauptsache sie machte keine Anstalten aufzustehen oder fing wieder damit an, dass wir damit nicht durchkommen würden. War aber eher unwahrscheinlich, da bis zum jetzigen Zeitpunkt vermutlich jeder Einzelne verstanden hatte, dass die Situation für sie ziemlich hoffnungslos aussah. Ich stieß mich von dem Sitz ab, an dem ich gelehnt hatte und wechselte die Hand, in der ich meine Waffe hielt. Mein Job war gerade ziemlich entspannend, fast schon als langweilig zu bezeichnen. Shane erlebte mit Sicherheit mehr Unterhaltung im Cockpit, aber ich wollte mich ja keineswegs darüber beklagen, dass alles reibungslos lief und ich es hier gerade mehr als einfach hatte. Wobei ich nicht erwartet hätte, dass alle Passagiere so schnell resignierten, nicht mal mit irgendwelchen Sitznachbarn redeten und sich über ihre Panik austauschten. Oder war man in solch einem Moment nicht imstande dazu etwas anderes zu tun, als stumm dazusitzen und die Wand anzustarren? Keine Ahnung, ich hatte mich zumindest noch nie in einer derartigen Situation befunden und ging auch nicht davon aus, dass mir das irgendwann mal passieren würde. Das wäre einfach zu absurd, aber okay, meine Gedanken drifteten gerade leicht ab und auch, wenn das hier momentan alles ganz ruhig ablief, sollte ich konzentriert bleiben.
Macht nichts, sollte eh schlafen xD Bin auch nur immer noch hier, weil ich für einmal grad in nem Hotel bin, unbegrenztes Wlan habe und am Lappi hänge^^ Zudem ist mir etwas kürzer eigentlich lieber, auch wenn ich mich selber nicht kürzer fassen kann gerade. xD ______
Shane Er wartete geduldig darauf, das der Pilot die Koordinaten in den Computer getippt hatte, schaute ihm dabei natürlich genau auf die Finger. Kurz darauf spürte der junge Mann mit vollster Zufriedenheit, wie das Flugzeug eine weite Kurve nach Links zog. Richtung Ozean. Ein seliges Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf und er lockerte den Griff um die Haare der Brünette ein wenig. Nicht so, dass sie los kam, aber so, dass es nicht mehr weh tun sollte. Ging ihm zwar eigentlich am Arsch vorbei, aber er wollte mal nicht so sein. „Na bitte, geht ja wunderbar“, lobte er die zwei Piloten. Der Rest des Fluges verlief relativ ruhig. Seine grösste Befürchtung, dass doch irgendein Notsignal ausgesandt worden war, bewahrheitete sich nicht oder es blieb jedenfalls unbeantwortet. Auch sonst schien die Suche nach dem Flugzeug, falls sie denn schon begonnen hatte, nicht unbedingt erfolgreich zu sein. Und das trotz der Tatsache, dass sie nun schon seit einer geraumen Zeit vom Radar verschwunden sein sollten. Naja, was will man sagen, es lief halt einfach nach Plan und der Plan war gut, nahezu perfekt gewesen. Somit eigentlich nicht verwunderlich. Er hatte die junge Frau mittlerweile losgelassen, nicht, dass sie sich noch den Nacken verspannte und so, ne. Sie würde ihm schon nichts tun und wenn, hatte er immer noch die Pistole und sie war schwach und schneller tot, als sie ihren hübschen Mund aufmachen könnte. Nach etwa eineinhalb Stunden schweigendem Aufs-Meer-Hinaus-Fliegen, setzten die Piloten zur Landung an. Shane hatte sie darüber informiert, wo genau die Landepiste war, auch wenn sie die wohl selber finden würden. Er wollte bloss nicht riskieren, dass so kurz vor dem Ziel noch was vermasselt wurde und er hatte keine Ahnung, zu was diese Piloten fähig waren. Also lieber auf Nummer sicher gehen. Der Braunhaarige streckte noch einmal den Rücken durch und nahm seine Zuckerschnecke wieder am Arm, zog sie zu sich heran. „Na, schon gespannt auf dein neues Zuhause?“, fragte er zynisch, als das Fahrwerk auch schon holpernd die ziemlich kurze Landebahn küsste. Heimat! Dürften sich gleich einige Leute auf einen enthusiastischen Empfang freuen.
Alissa Sie spürte seinen Blick auf sich, nicht nur einmal. Wahrscheinlich einfach, weil er alle Leute im Auge behielt und so auch sie ab und an betrachtete. Aber es machte sie trotzdem verrückt. Sie kam nicht klar mit ihrer Hilflosigkeit, mit der Tatsache, so lange einfach still sitzen bleiben zu müssen und sich dem Schicksal zu fügen. Es machte sie wahnsinnig, weshalb sie auch ziemlich rasch damit begann, unruhig mit ihrem rechten Fuss auf den Boden zu tippen. Erst ihre etwas ältere Sitznachbarin, die unauffällig eine Hand auf ihren Oberschenkel legte und sie beruhigend anschaute, holte sie aus ihrer eigenen Gedanken raus und sie unterdrückte das nervtötende Geräusch wieder. Es war ja nicht ihre Absicht, die Anwesenden Leute noch nervöser zu machen. Sie versuchte lediglich angestrengt, eine Lösung für dieses Problem zu finden. Aber wie schon früher erkannt, gab es einfach keine. So richtete sich ihr Blick dann auch des Öfteren wieder nach vorne, musterte den Mann des Grauens hasserfüllt, während sie zähneknirschend die Klappe hielt. Und sich möglichst nicht bewegte. Gelang ihr allerdings auch mehr schlecht als recht. Immer wieder rutschte sie unruhig auf ihrem Sitz herum, zog an ihrem grauen Rock, der weissen Bluse oder dem rot gemusterten Halstuch. Richtete ihre Uhr, strich sich eine Strähne aus dem Gesicht oder knetete einfach ihre verkrampften Fäuste, während ihre unruhige Atmung deutlich zeigte, wie sehr sie innerlich brodelte. Sie hasste ihre Lage und noch viel mehr hasste sie den Kerl da vorne. Wie er überheblich die Leute begutachtete, zufrieden eine Fresse zog, selbstgefällig feststellte, dass er ja alles ach so gut unter Kontrolle hätte… Wie gerne würde sie ihm das Gegenteil beweisen… Dann, nach einer gefühlten Ewigkeit, schien es ihr, dass das Flugzeug langsam in den Sinkflug überging. Geil, und wo gings jetzt hin? Sie sah nicht zum Fenster raus, weshalb sie nicht einmal wusste, ob sie über dem Meer oder über dem Festland schwebten. Allerdings wahrscheinlich eher Meer, der groben Kurve nach zu urteilen. Noch schöner. Aber gerade war sie einfach nur froh darum, als die Maschine endlich auf dem Boden angelangt war, das Stillsitzen (hoffentlich) endlich ein Ende nahm. Viel länger hätte sie es nicht so 'ruhig' hinnehmen können.
// Das ist so strange, bei mir ist es gerade mal sieben. xD
Isabella Der Kerl ließ mich dann irgendwann los, sobald alles so lief, wie er es sich vorstellte, was mir demnach auch nur recht kam. Leider bedeutete es gleichfalls, dass die zwei Idioten mit ihrem Plan durchkamen und wir auf ihr Ziel zusteuerten, was wiederum alles andere als erfreulich war. Ich verbrachte den Rest des Fluges damit, schweigend da zu sitzen/stehen/was auch immer und darüber zu philosophieren, wie man zu so einem Menschen wurde, wie diese jungen Männer es waren. Ich verstand schlicht und einfach nicht, was sie dazu antrieb diesen 'Lebensstil' zu leben und ich glaubte auch nicht, dass ich es je verstehen könnte. Die Zeit verstrich und ich begann irgendwann auf meiner Unterlippe herum zu kauen, was mir öfter passierte, wenn ich nervös war oder aber keine Beschäftigung hatte. Schließlich setzten wir tatsächlich zum Landeflug an, woraufhin ich wieder vollkommen aufmerksam war und einen flüchtigen Blick aus dem Fenster warf. Zu gerne hätte ich gewusst, wo wir uns befanden, aber was ich schlussendlich mit dieser Information anfangen wollte war wieder eine andere Frage. Ich fühlte mich momentan komplett hilflos und verletzlich, was ich prinzipiell auch war. Da nützte es mir dezent wenig über meinen Aufenthaltsort Bescheid zu wissen. Ich wurde aus meinen Grübeleien gerissen, als der junge Mann mich unvermittelt wieder am Arm zu sich heranzog, was ich lediglich mit einem Zusammenziehen meiner Augenbrauen quittierte. Auf seine Worte hin, sah ich ihn einige Sekunden lang nur abweisend an, wobei in meinen Augen nichts als Verächtlichkeit lag. "Was habt ihr mit uns vor?", fragte ich - ohne auf ihn einzugehen - mit einem resignierenden Unterton, wobei ich kurz seinen Blick suchte. Es war wohl mehr als glasklar, dass es nichts Gutes war, was uns erwartete und ich hatte auch nicht das Gefühl, dass eine besonders große Chance bestand lebendig wieder aus der Situation raus zu kommen. Ich war selbst erschrocken darüber, jetzt schon so hoffnungslos eingestellt zu sein, aber auch, wenn viele mich als naiv bezeichnen würden, war ich durch und durch Realistin... wenn nicht sogar Pessimistin.
Lincoln Da nichts weiter aus dem Cockpit zu hören war, seitdem Shane und die Brünette darin verschwunden waren, konnte ich davon ausgehen, dass alles einigermaßen nach Plan verlaufen musste. Wie sollte es auch anders sein? Mit zwei Waffen waren wir jedem hier überlegen und es gab vermutlich auch keine Person, die dumm genug war, um sich dennoch ernsthaft gegen uns zu stellen, geschweige denn sich unseren Anweisungen zu widersetzten. Da der Kurs des Flugzeuges sich merklich änderte, bestätigte sich meine Annahme dessen, dass Shane - wie gesagt - Erfolg gehabt hatte und ich nahm die restlichen Stunden eine noch entspanntere Haltung ein, als vorher schon. Irgendwann ließ ich mich sogar auf Shanes altem Sitz nieder - im Blick hatte ich nach wie vor alles -, da die Leute, wenn man mal ehrlich waren, sowieso nirgendwo hin fliehen konnten. Außerdem war das Flugzeug nicht so groß, als dass es einem nicht auffallen würde, wenn sich jemand von seinem Platz fort bewegte. Sobald es an die Landung ging und das Flugzeug sich schließlich wieder auf festem Boden befand, stand ich irgendwann auf, schaute mir kurz die einzelnen Passagiere an und hob meine Waffe wieder ein wenig mehr ins Blickfeld der Leute, um sie daran zu erinnern, dass auch gleich noch die Bedrohung durch sie weiterhin bestehen blieb. "Wir haben das Ziel erreicht. Ihr steigt gleich nacheinander aus, versucht gar nicht erst abzuhauen oder sonstiges. Ihr würdet nicht weit kommen", kündigte ich ziemlich trocken an. Ganz davon abgesehen würden vor dem Flugzeug etliche unserer Leute stehen, die dafür sorgten, dass uns hier kein Schäfchen abhanden kam. Sollte doch eins Reiß Aus nehmen wollen, musste es wohl oder übel dran glauben. Wir veranstalten sicherlich keine Verfolgungsjagden, so wertvoll war ein einzelner Passagier definitiv nicht. Falls hier noch irgendetwas passieren würde, das veranlasste, dass einige von den Reisenden ihr neues Zuhause doch nicht mehr sehen würde, müsste mit den Restlichen notwendigerweise eben mehr für unsere Zwecke 'gearbeitet' werden.
Bei mir ist fast Vier… Ich muss wirklich schlafen, so früh isses lang nicht mehr geworden für mich. xD _____
Shane Ja eine einfache Antwort wär halt zu einfach ne. Aber was sie konnte, konnte er schon lange, weshalb er nun seinerseits nicht auf die Frage der jungen Frau einging. Beziehungsweise doch, er tätschelte ihr mitleidig den Kopf, lächelte sie bedauernd an und zuckte mit den Schultern. „Viel… Und nichts davon wird dir gefallen“, war seine enorm aufschlussreiche Antwort. Als ob er ihr das hier jetzt auftischen würde, haha. Er wandte sich von ihr ab und den Piloten zu. „Seht ihr, ging ja doch ganz flott“, das war wohl das Nächste, das er je zu einem Kompliment ihnen gegenüber kommen würde. Sollten sich glücklich schätzen, die beiden Herren, die ziemlich fertig aussahen. Der Widerwille stand ihnen aber weiterhin ins Gesicht geschrieben, wohl Missmut gegenüber der Tatsache, dass sie sich von einem, der praktisch ihr Sohn sein könnte, hatten erpressen lassen. Auf diese Art und Weise und mit diesen Folgen. Immerhin war es etwas plump gesagt ihr Fehler, dass alle Leute auf diesem Flug jetzt hier gelandet waren, hier leiden und schliesslich sterben würde. Er setzte zu einer innerlichen Schweigeminute für die zukünftigen Opfer der Forschung an, brach sie aber leider auch sogleich wieder ab. Stattdessen öffnete er die Cockpittür, forderte die Piloten dazu auf, sich nach draussen zu bewegen, und schob sein Mädchen hinterher. Irgendwie lustig, wie er sie so sehr als sein Eigentum betrachtete haha. Dabei gehörte sie genauso wenig oder fest ihm, wie all die anderen hier. Also doch irgendwie ein Bisschen… Egal. Shane dirigierte die Piloten zum Ausgang, warf Lincoln dabei einen kurzen Blick mit seinem dazugehörigen, typischen Halbgrinsen zu und wartete darauf, dass einer der Herren die Tür aufgeschlossen bekam. Dann konnten sie auch schon nach draussen spazieren. die Treppe runter aufs Rollfeld, wo sie dann von einer Menge Männern zwischen 22 und 57 Jahren willkommen geheissen wurden. Er selber und sein mittlerweile eigentlich überflüssig gewordenes Druckmittel - er sollte sie nach dem Namen fragen, irgendwann - blieben noch beim Eingang stehen, um zu schauen, dass keiner Abstürzte beim Rausgehen. Wäre schade. „Wie heisst du?“, fragte er die Brünette währenddessen direkt, sein Blick aber weiterhin auf die vorbeischleichenden und ziemlich bleichen Passagiere gerichtet. Seine Pistole warf er dabei immer wieder etwas in die Höhe, fing sie beim Griff wieder und wiederholte die Übung. Wegnehmen konnte sie ihm trotzdem keiner. Abgesehen davon, dass es nichts bringen würde. Denn jetzt würde all diesen Menschlein auch eine Waffe nicht mehr weiterhelfen können. Too late.
Alissa Und kaum waren sie am Boden, verkündete der Idiot auch schon, dass sie angekommen waren. Nein, da wäre bestimmt keiner selbst drauf gekommen, danke für diese Info, echt, wusste sie sehr zu schätzen. Genauso wie seine weiteren Befehle. Genauso wie alles, was er bis jetzt von sich gegeben hatte. Genauso wie alles, was noch kommen würde. Erneut atmete die Brünette tief ein und aus. Jetzt wo sie so darüber nachdachte, wollte sie eigentlich gar nicht mehr so unbedingt aus dem Flugzeug raus. Sie hatte sich schon diverse Szenarien ausgemalt, was sie da erwarten könnte und keines davon gefiel ihr in irgendeiner Weise. Was wiederum wohl ebenfalls nicht überraschend war. Sie wartete also auf ihrem Platz, während sich das Flugzeug zwar eher stockend, für ihren Geschmack aber doch zu schnell leerte. Waren halt nicht so viele Leute an Bord… Leider. Bereitwillig liess sie sogar die Frau neben sich vorbei und aussteigen, ehe sie sich doch irgendwann erhob. Hier drin verstecken konnte sie sich sowieso nicht und wenn, würde sie auch nicht wieder von hier weg bringen, da sie kein Flugzeug fliegen konnte. Sie konnte nur schauen, dass alle Leute ihre Schwimmwesten und Atemschutzmasken aufkriegten und die Notausgänge fanden haha, brachte ihr gerade sehr viel. Sie seufzte leise. In ihren Gedanken versunken, hatte sie nicht einmal darauf geachtet, ob Jamie und Eileen vorbei getrottet waren. Oder ob sie sich versteckten und einen eigenen Plan suchten… schon hatten… wer konnte das schon sagen. Tatsache war, dass offensichtlich alle Sitzreihen leer waren und sie auch mal ihren Arsch raus schwingen sollte. Ein letzter rettender Plan, war ihr - Achtung, wieder so ne Überraschung - nämlich keiner mehr eingefallen, auch wenn sie sich bis zur letzten Sekunde hin Zeit dazu genommen hatte. Jetzt warf sie nur noch einen kurzen reumütigen Blick aufs Sitzpolster zurück, welches sie gerade verlassen hatte, ehe sie den leeren Gang entlang Richtung Lieblingsmensch trottete. Nicht zu langsam, sie hatte das Gefühl, so schon genug getrödelt zu haben. Und jetzt wars zu spät zum Sterben. Noch sinnloser als es in der Luft gewesen wäre. Sie wusste ohne hinzusehen, dass die Knochen ihrer Finger weiss hervor standen, so sehr sie die Fäuste ballte. Aber leider half ihr das nichts. Wie alles andere auch nicht. Verloren.
// Puh, da würde ich schon längst nur noch Schrott produzieren vor Müdigkeit. xD Dann schlaf gut. :3
Isabella Ich hätte definitiv ausrasten können, als er jetzt auch noch begann mir den Kopf zu tätscheln, als wäre ich ein kleines, unwissendes Mädchen, dem er Trost zusprechen musste. Teilweise stimmte das sogar mit der Situation überein, abgesehen davon, dass ich kein kleines Mädchen war und er mir keinen Trost zusprach, sondern sich viel mehr über mich lustig machte. "Ob du's glaubst oder nicht, darauf bin ich auch schon alleine gekommen", erwiderte ich dezent gereizt, während ich mich von ihm abwandte und leise mit den Zähnen knirschte. In der Zeit, in der ich darauf wartete, dass der junge Mann damit fertig wurde die armen Piloten zu piesacken, damit ich endlich aus diesem verdammten Flugzeug heraus kam, sah ich leicht abwesend vor mich hin, die Arme fest vor der Brust verschränkt. Irgendwann setzten wir uns dann auch endlich in Bewegung, wobei der gute Mann mich natürlich wieder mal schieben musste - der gab mir echt das Gefühl, dass ich hier gar nichts mehr alleine auf die Reihe bekommen würde - und verließen erst das Cockpit, dann das Flugzeug. Was mich erwartete war ein Haufen von Männern aus unterschiedlichen Altersgruppen. Mir wurde einigermaßen flau im Magen, während ich neben der Treppe stehen blieb, die wir gerade runtergestiegen waren, und ich schluckte einmal hart. Ich verschränkte - mal wieder - meine Arme, als würde mir das irgendein Gefühl von Sicherheit geben und trat langsam von einem Fuß auf den anderen, während ich so neben dem Braunhaarigen stand, dessen Druckmittel ich gewesen war. Als er mich plötzlich nach meinem Namen fragte, sah ich von der Seite zu ihm auf, wobei ich nicht verhindern konnte, dass sich eine meiner Augenbrauen hob. "Isabella", antwortete ich absichtlich knapp, nachdem ich meinen Blick wieder in eine andere Richtung gewandt hatte. Nein, ich würde nicht ebenfalls nach seinem Namen fragen, und ihm damit die Genugtuung verschaffen, ihn glauben zu lassen, dass ich mich in irgendeiner Art und Weise für ihn und seine Person interessierte. Warum er meinen Namen wissen wollte, war mir zudem auch nicht klar. Vermutlich, um mich auf weiteren Ebenen irgendwie zu verunsichern und das ganze Programm. War ja alles ziemlich naheliegend.
Lincoln Ich empfand ein extremes Hochgefühl, während ich die Passagiere beobachtete, die wie verlorene Welpen - ja, ich verglich sie gerne mit Tieren - das Flugzeug verließen. Ohne Orientierung, ohne Zuversicht. Einfach nur verloren eben. Einer nach dem anderen ging an mir vorbei, machte sich an den Abstieg der Treppe und wurde von einem oder mehreren unserer Kollegen des weiteren Weges geführt. Ich blieb bis zum Schluss am Ausgang des Flugzeuges stehen, erwiderte Shanes Grinsen kurz, als dieser an mir vorbei ging und blickte schließlich einer letzten Person entgegen, die noch übrig war. Überraschung, es war natürlich die vorlaute Madam von vorhin - warum hatte ich mir das bereits gedacht? Ich musterte die Brünette eingehend, während sie auf mich zugetrottet kam, wobei mein Blick an ihren geballten Fäusten hängen blieb. Da hatte aber jemand eine Menge angestauter Wut zu verdauen... oder auch Angst, keine Ahnung, ich war nicht so einfühlsamste Mensch. Was ich aber feststellen musste war, dass ihre Aufmüpfigkeit mich amüsierte und auch, dass ich das Gefühl hatte, es könnte hier ganz interessant mit ihr werden. Außerdem musste sie besonders gut im Auge behalten werden - ich würde ihr einen Fluchtversuch definitiv zutrauen -, weshalb ich gerade eben mal selbstständig beschlossen hatte, dass ich persönlich dafür sorgen würde, dass sie 'heile' im Quartier ankam. "Beeilung, Schätzchen, wir werden schließlich alle nicht jünger", bemerkte ich mit einem künstlichen Lächeln, dass genauso schnell wieder verschwand wie ich es aufgesetzt hatte. Ich ließ es mir nicht nehmen, sie mit einer Hand aus der Tür hinaus zu dirigieren - nur um nochmals ein wenig Führung zu demonstrieren - und dann direkt hinter ihr die Treppe hinunter zu steigen. Ric, ein relativ guter Kollege, kam auf uns zu, um mich abzulösen, woraufhin ich eine winkende Bewegung mit der Hand machte, die signalisierte, dass ich die Brünette übernehmen würde. "Hier lang", richtete ich das Wort jetzt beiläufig an besagte junge Frau, woraufhin ich ihr einen überprüfenden Blick von der Seite zu warf und mich dann in Bewegung setzte.
Naja, muss es geniessen die zwei Nächte im Hotel mit Wlan.. Besonders zum Lieder downloaden, ist das schon ein ziemliches Geschenk. xD Zudem kann ich dann eben am Laptop schreiben, was auch alles viel einfacher und schneller macht.^^ Wenn ich im Auto schlafe wie sonst immer, bin ich spätestens um 10 am Pennen. xD ______
Shane "Wieso fragst du dann erst?", erwiderte er noch scheinbar verständnislos und schüttelte leicht den Kopf, ehe sie sich dann wie gesagt nach draussen bewegten. Er sog ihren Unmut geradezu in sich auf, genoss ihre Hilflosigkeit und verstärkte sie mit grossem Vergnügen noch weiter. Er liebte diese Machtspiele. Natürlich nur, wenn er am längeren Hebel sass, aber das war ja auch der Normalfall. Allerdings war es schon fast mitleiderregend, wie unangenehm und ausweglos die Brünette ihre Lage gerade fand. Leider nur fast. Denn Shane war nicht dafür bekannt, irgendwie mitfühlend oder verständnisvoll zu sein, also würde auch Isabella - wie sie sich gerade vorstellte - diese Gefühlsregung seinerseits nicht zu spüren bekommen. "Freut mich ausserordentlich, dich kennen zu lernen, Isabella. Ich bin Shane", stellte er sich überschwänglich und ungefragt auch seinerseits vor. Natürlich war ihm klar, dass ihr sein Name sonstwo vorbei ging. Aber genau das war nun wiederum ihm egal, weshalb er es trotzdem mitteilen musste, haha. Schliesslich sah der Braunhaarige auch endlich Lincoln mit dem letzten Fluggast die Treppe herunter kommen, weshalb er seinen Arm bei seiner Begleitung einhackte und sie so allen anderen hinterher zu ihrem neuen zu Hause zog. Was sie erwartete, würde sie wohl gleich nicht so ganz umhauen, allerdings würde sie darauf klar kommen würden. Die Unterkunft war nicht mal ansatzweise das Schlimmste, was sie hier erwartete. Eigentlich war sie sogar einigermassen in Ordnung für das kleine Gefängnis, das sie darstellte. Funktional darauf ausgerichtet, die Insassen möglichst lange am Leben zu halten. Denn einen zu frühen Tod wollte man mit einer allzu mangelhaften Unterkunft nicht noch fördern.
Alissa Dass er sie bei ihrem Walk of Shame in Richtung Ausgang dauerhaft musterte, ging ihr nochmal deutlich gegen den Strich, verstärkte ihren Hass auf ihn noch weiter. Er wusste mittlerweile, wie sie aussah. Und das hatte sich in der Zwischenzeit auch ganz bestimmt nicht verändert, denn noch immer zeichnete sich der gleiche halb trotzige, halb entnervte Ausdruck auf ihrem Gesicht ab, während sie demonstrativ an ihm vorbei zum Ausgang starrte. Seine Bemerkung quittierte sie mit einem absolut gekünstelten und eindeutig nicht amüsierten Lächeln, welches sie ihm für eine halbe Sekunde schenkte. Das war dann aber schon mehr als genug Anstrengung der Gesichtsmuskeln für sie, verdiente er nämlich gar nicht. Das er sie dann auch tatsächlich noch berühren und zur Tür hinaus führen musste, war eindeutig zu viel des Guten für die angeschlagenen Nerven der Brünette. Sie huschte zwei Schritte zur Seite weg um seine Hand loszuwerden, funkelte ihn voller Hass an und zischte ein leises „Fass mich nicht an!“, in seine Richtung. Und um irgendeine weitere Berührung zu verhindern, stolperte sie auch gleich rasch die kurze Treppe hinunter. Unten blieb sie dann aber gleich wieder stehen, sie hatte keine Ahnung, wo sie hingehen sollte. Und abhauen lag eindeutig nicht drin, es standen noch immer mehr als genügend Männer ums Flugzeug herum. Trotzdem schaute sie sich jetzt erst einmal aufmerksam um, betrachtete ihre Umgebung und versuchte herauszufinden, wo sie sich befinden konnte. Etwas aussichtslos, es war lediglich die Landebahn zu sehen, ein Wald aus Bäumen rings herum und einige Gebäude weiter hinten. Das könnte so ziemlich überall sein, wo sie während des kurzen Fluges hätten hinkommen können. Wobei eine Insel wohl nicht allzu weit hergeholt wäre. Schliesslich vermutete sie immer noch, irgendwo auf dem Meer zu sein. Es gab so viele Inseln hier rum, wäre also nur logisch, dass sie sich gerade auf einer befand. Dieses Wissen brachte ihr allerdings auch genau nichts… Alissa vernahm den nächsten Befehl seitens ihres besten Freundes und drehte sich auch, nachdem sie ein letztes Mal den Blick hatte schweifen lassen, langsam in seine Richtung und folgte ihm widerwillig aber ohne was zu sagen und ohne weiter zu zögern in die angedeutete Richtung.
// Oh ja, das glaub ich dir. ^^ In dem Falle muss man das wirklich ausnutzen. xD
Isabella Shane. Ich hätte nicht danach gefragt, aber über seinen Namen Bescheid zu wissen konnte eigentlich nicht schaden. Abgesehen davon, dass ein Name ihn irgendwie... menschlicher machte und ich ihn so eigentlich nicht sehen wollte. Würde ich wohl aber auch nicht, denn wie er sich verhielt - und womöglich auch in Zukunft verhalten würde -, schürte meinen Hass gegen ihn ganz ordentlich. Auf seine Worte hin rollte ich leicht mit den Augen, ohne ihn dabei direkt anzusehen. "Das beruht wohl auf Einseitigkeit", kam es kurz darauf mit einem leicht schnippischen Unterton von mir. Das was ich mir hier gegen ihn erlaubte, hielt sich - meiner Meinung nach - jedoch definitiv in Grenzen. Von daher hatte ich hoffentlich keine allzu baldige Machtdemonstration oder ähnliches von Shane zu befürchten. Offenkundig unterordnen und meine Klappe halten wollte ich mich nicht und ich würde, wenn es sein musste, auch mit allen Mitteln dagegen ankämpfen. Der ach so zuvorkommende junge Mann hackte sich kurz darauf bei mir ein - woraufhin ich ihm einen mehr als missmutigen Blick zuwarf - und zog mich mit sich in Richtung der mutmaßlichen Unterkunft. "Du musst mich nicht die ganze Zeit über irgendwie berühren, schieben oder ziehen. Ich werde wohl kaum einfach weg laufen", platzte es schließlich ungehalten aus mir heraus, wobei ich tatsächlich einmal leicht an meinem Arm ruckte. Ein wenig Selbstständigkeit würde er mir ja wohl noch lassen können, auch wenn er aussah als würde er es besonders genießen, wenn er mich verunsichern konnte. Zudem musste ich mich bei jeder seiner Berührungen zusammen reißen, um mich nicht dagegen zu wehren, und zusätzlich überkam mich immer mal wieder eine unangenehme Gänsehaut. Dass Shane meinen Wünschen in irgendeiner Art und Weise nachkommen würde, wagte ich allerdings zu bezweifeln, weshalb ich mich selbst wieder zur Ruhe ermahnte. Es brachte mir gar nichts ihn anzuzicken und den Versuch zu machen mich ihm zu entziehen, außer dass ich selbst mich dadurch etwas besser fühlte. Dennoch sollte ich ihn lieber nicht unnötig verärgern - wer wusste schon, wie schnell er aggressive Charakterzüge von sich zeigte... dass sie vorhanden waren hatte ich definitiv schon feststellen können.
Lincoln Ich zeigte offenkundig, wie sehr es mich amüsierte, dass sie um jeden Preis meiner Hand entgehen wollte. So sehr, dass sie versuchte irgendwie auszuweichen und sich derart schnell an den Abstieg der Treppe machte, dass ich erneut schmunzeln musste. Tja, das würde ich mal stur nennen, aber lustig mit zu erleben war es nach wie vor. "Wenn das dein größtes Problem ist", erwiderte ich auf ihre gezischten Worte hin unbeeindruckt, hob leicht eine Augenbraue. Fürs Protokoll: Das würde nicht ihr größtes Problem bleiben. Außerdem würde sie mit ihrem störrischen Getue nicht mehr lange Früchte ernten können, von daher ließ ich sie das mal noch ausleben, solange wir das Lager nicht erreicht hatten. Momentan empfand ich es noch als einigermaßen erfrischend, von daher. Ich registrierte, wie die junge Dame sich ausgiebig umsah - als würde sie sich irgendwie zu orientieren versuchen - und wartete einen Moment lang darauf, dass sie fertig wurde, wobei ich meine Waffe beiläufig begutachtete. Es brachte ihr nichts sich hier umzusehen, um es nochmal deutlich zu sagen. Sie würde aus dem Lager definitiv nicht wieder heraus kommen, also war alles, was sich drum herum befand, für sie komplett nutzlos. Sobald die Brünette sich dann endlich - wenn auch deutlich widerwillig - in Bewegung setzte, verlangsamte ich mein Tempo ein wenig, um mehr auf gleicher Höhe mit ihr zu gehen. "Braves Mädchen", säuselte ich ihr - innerlich mehr als gut gelaunt zu - einfach der geliebten Provokation wegen, die bei mir nicht fehlen durfte. Ich richtete meinen Blick nach vorne, während ich den Weg fortsetzte und die junge Frau dabei unauffällig im Auge behielt. Immerhin war ich mir mittlerweile sicher, dass sie nicht versuchen würde weg zu laufen, was schon mal das Vorhandensein eines gesunden Menchenverstandes bewies. Um einen Fluchtversuch zu unternehmen, hätte sie allerdings auch ziemlich dämlich sein müssen und diese Charaktereigenschaft hätte ich ihr jetzt nicht unbedingt zugeschrieben. Stur und etwas unüberlegt, aber nicht dämlich.
Shane Er grinste etwas breiter bei ihrer schnippischen Aussage. „Wie schade. Dabei würde es dir bestimmt nicht schaden, dir ein paar Sympathien bei mir zu holen. Wirst du schon noch merken“, redete er ruhig auf sie ein, während er den Weg in einem nicht zu gemütlichen Tempo fortsetzte. Sie brauchten ja keine Wurzeln schlagen hier. Ihren Missmut gegenüber seinen Berührungen war ihm natürlich nicht entgangen. Genaugenommen war ihr Missmut überhaupt der Grund dafür, dass er sie überhaupt berührte. Zusammen mit anderen Aspekten, die gerade aber eher im Hintergrund schlummerten. Dass es ihr nicht gefiel, liess Isabella ihn dann auch gleich noch akustisch wissen. „Ich weiss“, erwiderte der Braunhaarige schulterzuckend darauf. Klar würde sie nicht weglaufen. Dafür müsste sie ziemlich wenig Verstand haben. Aber er hielt sie ja wie gesagt auch nicht fest, weil er Angst hatte, dass sie weglief. Angst hatte er sowieso keine, einfach dass das auch gleich noch gesagt war. Bei dem Gebäude angelangt, in dem alle anderen Männer und Fluggäste verschwunden waren, hielt er ihr freundlicherweise auch gleich die - momentan noch nicht doppelt und dreifach abgeschlossene - Eingangstür auf und führte sie ins eher düstere Innere hinein. Drinnen gings einen langen Flur entlang zu einem grossen, hellen aber steril wirkenden Raum, in dem alle anderen schon versammelt waren. Die Entführten natürlich schön entlang einer fast schon blendend weissen Wand gereiht, damit die Männer, die einige Meter von ihnen entfernt standen, sie alle im Blick halten könnten. Soweit er das wusste, gings hier gleich nicht darum, irgendeine Begrüssung durchzuführen, sondern viel eher einfach um die Zellenverteilung. Denn wie gesagt, sie wurden nicht allzu schrecklich untergebracht. Nicht alle zusammen in ein Loch geworfen. Schliesslich wollte man die Forschungsergebnisse langfristig beobachten können und dazu würden die Leute hier in Zweier- und Dreierzimmer gesteckt werden, die gleich sorgfältig zugeteilt werden würden. Aber nicht von ihm. Er gab seiner Begleitung also einen leichten Schubs in Richtung der anderen Leute und bedeutete ihr mit einer Kopfbewegung, sich zu ihnen zu gesellen. Er selber drehte sich wortlos seinen Komplizen zu, liess dabei aber seinen Blick langsam über die doch recht lange Reihe der ordentlich aufgestellten Fluggäste gleiten. Verschreckte Gesichter. Jap, mehr als drei Viertel der Leute sahen einfach nur furchtbar ängstlich aus und es gefiel ihm sehr gut. Und alle anderen… Die würden diesen Gesichtsausdruck auch noch bald lernen.
Alissa Nein, ihr grösstes Problem war, dass sie gerade eine Landebahn betrat, die wohl niemand ausser diesen Spinnern hier gern von nahem sehen möchte. Wahrscheinlich wusste doch eh niemand ausser den Leuten, die da versammelt waren, überhaupt von der Existenz besagter Strecke. Extrem hoffnungsschürende Gedanken, doch, konnte sie brauchen. Seine Bemerkung könnte er sich übrigens auch gerne sparen. Die Italienerin verdrehte bloss ihre braunen Augen, sah ihn innerlich schon blutend vor sich am Boden liegend und nach Luft ringen. War leider nur Wunschdenken, sie hatte ja weiterhin keine Waffe. Wobei sie ihn auch mit blossen Fingern zum Bluten bringen könnte, wenn er sie machen liesse. Würde wohl nicht der Fall sein. Schon nur die Art, wie er gerade wieder seine Pistole geliebäugelt hatte, erinnerte sie daran, dass sie ihm noch immer mehr als nur ein Bisschen ausgeliefert war. So ungerecht. Hätte ihr das doch bitte jemand vor dem Flug mitgeteilt dann wäre sie nicht an Bord gegangen. Genius. Die Brünette machte keine Anstalten, abhauen zu wollen, schaute sich aber auch während dem Gehen weiter unverblümt um. Machte gar kein Geheimnis draus, das sie schon jetzt nach Fluchtwegen suchte. Wobei der Erfolg dieser „Suche“ sich leider Gottes offensichtlich im Rahmen hielt. Abgesehen von Bäumen, der Piste und den Häusern da vorne, sah sie nichts. Kein Ortsschild - hätte ja sein können, ne - keine Strasse, kein Hinweis auf weitere Zivilisation… Nicht einmal andere Flugzeuge waren zu sehen. Entweder waren die woanders untergebracht, oder es gab keine, oder sie wusste es einfach nicht. Auch sie betrat nun mit dem Kerl an ihrer Seite das Gebäude und blinzelte erst einmal in dem schlecht beleuchteten Flur. Sie hasste Dunkelheit. Sie hasste diesen Ort. Und sie hasste den Mann neben sich. Alle Männer um sich herum. Ausser Jamie, falls sie ihn denn je wieder zu Gesicht bekommen würde…
// Ich bin jetzt circa für drei Stunden weg, beim Reiten. Wenn du dann noch wach bist, bis später. :3
Isabella "Bei dir rum zu schleimen ist das Letzte, was ich tun werde", versprach ich abschätzig auf den 'Rat' des jungen Mannes hin. Tja, ich hatte das Gefühl, dass sich diese Einstellung nochmal ändern könnte, falls die Umstände zu radikal wurden, aber ich hoffte einfach mal, dass ich es nicht nötig haben würde mir die besagten Sympathiepunkte bei Shane zu sammeln. Ich schwieg für den Rest des Weges - vorallem, da er mich auf meine ärgerliche Anmerkung bezüglich des Berührens trotzdem nicht los ließ - und sah mich lieber aufmerksam um, anstatt meine Energie darauf zu verschwenden, meinen lieben Begleiter anzumeckern. Wie ich aus seinen Worten schließen konnte, würde ich dafür noch mehr als genug Zeit haben. Wobei... Mein Gesichtsausdruck veränderte sich ein wenig, als mir der Gedanke kam, dass es überhaupt nicht gewiss war, wie viel Zeit ich hatte. So wie das hier aussah, war nicht geplant, dass wir überhaupt wieder nach Hause kamen und ob wir dazu bestimmt waren auf längere Zeit am Leben zu bleiben war auch nicht klar. Mein Mund fühlte sich plötzlich unglaublich trocken an, was ein weiterer Grund dafür war, dass ich kein Wort mehr sagte und Shane ziemlich widerstandslos in das Gebäude folgte, auf das wir zusteuerten. Darin angekommen, schubste er mich mal wieder - wenn auch nur leicht dieses mal - in die Richtung, in die ich mich bewegen sollte, woraufhin ich kurz stolperte - danke an meine Koordination -, bevor ich mich in die Reihe der restlichen Passagiere einordnete. Meine Körperhaltung sprach von Zurückhaltung, die ich absichtlich zeigte, um möglichst wenig aufzufallen. Ebenso richtete ich meinen Blick gen Boden, sodass ich niemanden anschauen musste.
Lincoln Die Brünette sagte während des Weges kein weiteres Wort, was nicht unbedingt schlecht war, und sah sich stattdessen nicht besonders unauffällig um. Wie gesagt, ich konnte nur wiederholen, dass ihr das in ihrer Situation reichlich wenig nützte, aber wenn sie sich gerne umsehen wollte, sollte sie das bitte tun. Sie würden noch früh genug das Gefühl von tiefer Hoffnungslosigkeit empfinden, wenn wir erst mal das Lager erreicht hatten und unser Forschungsprogramm an den Passagieren startete. Ich führte die junge Frau bis in das Gebäude, in dem die Verteilung auf die Zellen erfolgen würde und deutete schließlich mit der Hand auf die Reihe der Fluggäste. "Stell dich einfach dazu", wies ich sie kurz angebunden an, bevor ich mich selbst zu meinen Komplizen gesellte und Shane, neben dem ich mich wiederfand, einen kurzen Blick zuwarf. Das war unser - beinahe - alleiniger Verdienst, was mich mit einem erneuten Hochgefühl erfüllte. Ich war nun mal ein Mensch, der Ansehen und Aufmerksamkeit genoss und beides war uns mit dem Erfolg dieser Mission mehr als sicher. Ich schob beide Hände in die Hosentaschen meiner dunklen Jeans und verlagerte mein Gewicht leicht auf das linke Bein, während ich beobachtete, wie die Zellen eingeteilt wurden. Immer zwei oder drei Personen, die sich von heute an 'Wohnpartner' nennen durften. Man musste dazu sagen, dass die Bedingungen unter denen wir die Gefangenen leben ließen wirklich nicht dermaßen schlecht waren, wie man sie sich jetzt vielleicht vorstellen könnte. Ein wenig Wert legten aber auch wir auf das 'Wohlergehen' unserer Versuchskaninchen, sonst waren sie ja zu nichts mehr zu gebrauchen.
(Sollen wir unsere zwei Mädels dann in eine Zelle stecken?)
Ja da bin ich ziemlich sicher noch wach, muss meinen Koffer neu packen und das ist immer eine ziemliche Mission.. xD Bis dann :3 _____
Shane Das würde sich noch zeigen mit der Zeit. Sie hatte ja noch keine Ahnung, was sie hier wirklich erwartete. Wusste nicht, wie schlimm es kommen könnte. Kommen würde. Sie wusste GAR nichts. Somit konnte sie auch noch gar nicht beurteilen, was das Letzte war, das sie tun würde. Er selber war sich ziemlich sicher, dass sie früher bei ihm angekrochen kommen würde, als sie dachte. Auch wenn er sie noch kaum kannte. Auch das hatte im Übrigen seine Zeit. Er schaute ihr dabei zu, wie sie sich in die Reihe stellte, mit dem Blick zu Boden. Also doch nicht mehr so aufmüpfig wie gerade eben. Hm, interessant. Vielleicht auch nur Fassade. Vielleicht war auch das andere ihre Fassade gewesen. Vielleicht war das auch scheissegal. Er seufzte leise, als dann auch endlich Lincoln mit dem letzten Gast eintrat und sie somit vollständig waren. Im Übrigen hatte die Einteilung eh schon begonnen. Es ging wohl nach einem ziemlich einfachen Prinzip: Wer ungefähr im gleichen Alter und vor allem vom gleichen Geschlecht war und hier gerade nahe beieinander stand, würde sich eine Zelle teilen. Shane beobachtete den Kerl, der die Gäste herum dirigierte belustigt. Und wie eben diese dann von einem der herumstehenden Männer zu ihrer Zelle in einem weiteren, langen Flur im hinteren Teil des ziemlich grossen Gebäudes gebracht wurden. Sein Blick schweifte die Reihe zurück zu den beiden Brünettem am Ende. Sah so aus, als würden sie sich zukünftig noch weiterhin Gesellschaft leisten dürfen, wenn jetzt nicht irgendeine Sonderregelung für sie gelten sollte. Wobei es dazu absolut keinen Grund gab, fand er. Höchstens, weil sie jung und hübsch waren haha, aber das dürfte die Einteilung nicht weiter beeinflussen. Immerhin war für junge hübsche Frauen das gleiche Programm vorgesehen, wie für alte hässliche Männer.
Alissa Hätte er ihr nicht zu sagen brauchen, wenn da alle Leute in einer Reihe standen, war ihr auch klar, dass sie wahrscheinlich kaum ein anderes Los gezogen hatte, als all die anderen. Also ging sie mit steifen, abgehackten Schritten rüber, wo sie sich neben der jungen Frau wiederfand, die das Vergnügen gehabt hatte, ins Cockpit gehen zu dürfen. (Gott, meine Sätze werden immer schlimmer.. xD) Allerdings war diese mit dem Betrachten ihrer Schuhe beschäftigt, weshalb auch die Italienerin ihr keine weiteren Blicke widmete. Viel eher drehte sie langsam etwas den Kopf und schaute sich auch hier drin noch einmal ziemlich genau um. Wenn auch um Einiges unauffälliger als draussen. Denn auch sie hatte nicht vor, dabei irgendwen dazu zu animieren, sie anzuschauen. Als sie mit ihren Blicken die vielen Männer streifte, die sich hier drin tummelten, wurde ihr die ganze Sache auch gleich noch ein Bisschen unangenehmer. Es waren ausnahmslos Männer. Nicht, das Frauen es einfacher gemacht hätten, abzuhauen, aber nur Männer… Naja, das sagte ja irgendwie doch schon wieder was über die Gruppe hier aus. Und gut war diese Botschaft wie alle anderen zuvor ebenfalls nicht. Eine akribische Begutachtung des ganzen Raumes aus dieser Entfernung später, hafteten ihre Augen wieder auf dem Mann, der sich langsam immer näher zu ihnen hin vorwärts gearbeitet hatte. Erst jetzt war der Brünette aufgefallen, dass immer wie mehr Leute weggeführt wurden und sie fragte sich willkürlich, wohin sie gingen und wieso. Die Ungewissheit gefiel ihr überhaupt nicht. Aber fragen konnte sie ja keinen ausser denen, die zu fragen sie für nicht besonders klug hielt. Also seufzte sie nur innerlich und wartete darauf, dass der Kerl vor ihr und der jungen Frau neben ihr auftauchte. Allerdings tat er nichts weiter, als sie beide kurz.. oder auch etwas länger zu mustern, ein leichtes aber zufriedenes Nicken vorzuführen und sich dann mit einem nicht so sauberen Grinsen abzuwenden. Alle anderen Passagiere waren mittlerweile abgeführt worden und trotteten in Begleitung eines Kerles in Zweier- oder Dreiergrüppchen in verschiedene Richtungen davon.
// Das mit den komischen Sätzen hab ich auch schon die ganze Zeit. xD
Isabella Ich sah zwischendurch immer mal wieder auf, weil die Einteilung der Leute in Gruppen bereits in vollem Gange war und ich durchaus daran interessiert war, etwas davon mitzubekommen. Die fertig zusammengestellten Gruppen wurden den langen Flur hinuntergeführt, vermutlich zu ihren Zellen. Zumindest war das die Theorie, die ich mir noch am ehesten vorstellen wollte, alles andere sorgte dafür, dass ich das Gefühl bekam, mein Magen würde sich gleich umdrehen. Der Kerl, der für die Einteilung zuständig war, erreichte schließlich mich und die eine andere junge Frau, die sich – jetzt, wo ich hinsah – als die Flugbegleiterin herausstellte, die Shane vorhin von seinem Vorhaben hatte abbringen wollen. Alleine die Tatsache, dass sie versucht hatte, die Situation für uns alle zu retten, machte sie mir irgendwie sympathisch, weshalb ich zufrieden damit war, dass ich mir wohl eine Zelle mit ihr teilen würde. Insofern man unter den Umständen hier natürlich zufrieden sein konnte. Ich knirschte unmerklich mit den Zähnen – schon wieder eine blöde Angewohnheit von mir -, als ich das Grinsen sah, mit dem der Mann uns bedachte, versuchte aber einfach nicht weiter darüber nachzudenken und wandte lieber den Blick ab, wobei ich mich dabei erwischte, wie er flüchtig Shane – auf der anderen Seite des Raumes – streifte. Ich ließ den Blick erneut wandern, woraufhin er über die Schar von Männern glitt, die sich in dem Raum angesammelt hatte, und konnte nicht anders als leicht den Kopf zu schütteln. Schweine. Wir wurden nun ebenfalls von einem der Männer den Flur hinunter geführt, bis wir bei einer Zelle ankamen, die nun wohl unsere Unterkunft darstellte. Nicht gerade etwas, was man als gemütlich bezeichnen würde, aber ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Immerhin gab es – klapprig aussehende – Betten und wir mussten nicht auf dem Boden schlafen. Dem Gefühl der Unterwürfigkeit, das uns hier eingeprägt wurde, nach hätte ich mir das nämlich definitiv vorstellen können. Einfach, damit uns deutlich wurde wie wenig wir wert sein sollten.
Lincoln Es war relativ uninteressant dabei zuzusehen, wie die verängstigen Fluggäste in Gruppen eingeteilt wurden, da man eigentlich mit einem Blick erahnen konnte, wer sich mit wem eine Zelle teilen würde. Man ging da nach ganz klassischen Kategorien vor, damit hier auch alles seine Ordnung behielt. Ordnung, beziehungsweise Struktur, war tatsächlich ein mehr als wichtiger Begriff in Organisationen wie unserer – einfach damit alles so lief, wie wir es geplant hatten. Es durfte strikt keinerlei Schlupflöcher für die Gefangenen geben, denn das konnte ganz schnell zum Verhängnis werden. Abgesehen davon, sorgten wir aber dafür, dass es keine Schwachstellen gab, also war alles bester Ordnung. Ich gähnte hinter vorgehaltener Hand, während zahlreiche Gruppen den Flur hinunter geführt wurden – ein paar Frauen weinten sogar, fiel mir gerade auf – und kratzte mich leicht an der Brust. Eine kleine Pause wäre jetzt nicht schlecht, aber dann sprach von meiner Seite aus theoretisch nichts mehr dagegen unser Programm gleich zu starten, oder aber uns erst ein wenig mit den Passagieren bekannt zu machen. Was davon jetzt der Fall sein würde, war mir relativ egal, Hauptsache irgendetwas passierte. Von Dingen wie ‚Eingewöhnungszeit‘ hielt ich nicht besonders viel. Wo waren wir denn hier bitte? Ganz sicher nicht im Wellnesshotel. Außerdem glaubte ich nicht, dass irgendjemand dazu imstande war, sich erfolgreich an solch eine Situation zu gewöhnen, von daher konnte man den Versuch auch gleich ganz weg lassen.
Furchtbar, vielleicht hab ich echt zu lange nicht mehr geschrieben.. xD Ich lass Shane mal aus, wir können ja so zwei - drei Beiträge Pause bei den Typen machen, während der sie irgendwie noch gebührend gelobt werden für ihre tolle Leistung blahblah und dann weiss ich nicht genau was passiert..? xD ______
Alissa Für das Grinsen hätte sie den Widerling ja gerne gleich mal ins Gesicht geschlagen, wobei das wohl nicht gut geendet hätte. Normalerweise war sie ja nicht gewalttätig, aber gerade hatte sie mehr als nur grosse Lust dazu, all den Leuten hier einen Denkzettel zu verpassen. Beziehungsweise verpassen zu lassen, die Hände schmutzig machen, wollte sie sich eigentlich lieber nicht. Denn dazu müsste sie viel zu nahe an diese Schreckensgestalten hin, was sie ebenfalls nicht wollte. Hm. Würde sie sich später Gedanken darüber machen, denn nun wurden sie von einem anderen Mann weggeführt, der aber glücklicherweise davon absah, die Brünette zu berühren. Vielleicht sollte an dieser Stelle mal erwähnt werden, dass sie tatsächlich ziemliche Probleme damit hatte, von irgendwem angefasst zu werfen. Die Person musste nicht einmal zwingend fremd sein, sie mochte es einfach nicht, beziehungsweise zuckte einfach immer zusammen. Hatte keinen tiefliegenden Ursprung in ihrer Kindheit oder so, es war einfach eine unangenehme Tatsache, mit der sie leben konnte. Solange man es respektierte jedenfalls. Ihr Weg leitete sie durch einen weitere, ziemlich langen Flur zu einer Zelle, bei der der Fremde anhielt, aufschloss und sie sich somit wohl hinein zu bewegen hatten. Dazu also die Grüppchenbildung… Mehr als nur widerwillig, bewegte sich die Brünette hinein, hörte dann auch gleich, wie das Schloss hinter ihnen zufiel und der Schlüssel gedreht wurde. Wenigstens hatte sie keine Platzangst, sonst wäre sie in einem solchen Gefängnis wohl ziemlich am Arsch. Nachdem sie ihren Blick ein Bisschen hatte herumwandern lassen - viel gabs ja auch nicht zu sehen - schaute sie zum ersten Mal wirklich ihre… Zimmergenossin an. Der Anflug eines freundlichen Lächelns huschte über ihr Gesicht. Die junge Frau ihr Gegenüber konnte ja wohl am allerwenigstens für ihre Lage hier, also sollte sie auch nicht Alissas Todesblicke abkriegen. „Hey…“, grüsste sie etwas verloren aber ziemlich leise. Wobei schreien auch absolut unnötig war, so nahe wie sie sich waren. Die Italienerin liess sich auf einem Bett nieder - wow, sogar ein Bisschen weich und nicht bloss irgendein Holzbrett - schaute dann aber wieder auf.