Isabella Ich beobachtete unruhig, wie er die Fesseln an meinen Füßen schloss und bereute es im selben Moment, nicht doch noch einen Fluchtversuch unternommen zu haben. Egal, wie hoffnungslos es war, aber jetzt war es endgültig - ich kam hier nicht mehr weg, bis man mich wieder entfesselte. Ich schluckte hart, sah ein paar Sekunden lang zu Boden und hob dann den Blick, als Shane doch tatsächlich zu einer Antwort ansetzte. Weil ich so lieb war... pff. Im Grunde genommen war ich einfach nur mutlos und verängstigt, aber das wusste er sicher. Auf meiner Unterlippe kauend - die davon übrigens bereits leicht blutig war - schwieg ich dennoch weiter und wartete stattdessen auf das, was Shane mir zu sagen hatte. Im Folgenden gewährte er mir einen - für meine Position hier - doch recht ausgiebigen Einblick in das Vorhaben der ganzen Idioten, die daran beteiligt waren. Meine Reaktion fiel fürs Erste ziemlich 'ruhig' aus, ich sah den jungen Mann lediglich verstört an und hörte vor Schreck sogar damit auf mir meine eigene Lippe zu zerbeißen. "Ich würde das nicht als böse bezeichnen. Viel eher als geisteskrank", brachte ich irgendwann tonlos hervor, die braunen Augen starr auf sein Gesicht gerichtet. Nachdem ich diese Worte losgeworden war, konnte ich es nicht länger ertragen tatenlos hier rum zu sitzen, beugte mich dezent verzweifelt nach unten und rüttelte an den Fußfesseln aus Metall herum, an denen sich natürlich absolut gar nichts tat. Ich richtete mich wieder auf, sah mich minimal panisch um und krallte leicht die Finger in die Armlehnen meines Stuhl. Mein zielloser Blick traf auf Shane, woraufhin plötzlich mit sofortiger Wirkung wieder Hass und Wut in mir aufkeimten. "Ich schwöre dir, du bekommst das irgendwann auf irgendeine Art und Weise zurück", zischte ich ihm mit einem dunklen, drohenden Unterton zu, bevor ich mit einem Mal jegliche Spannung aus meinem Körper entließ, den Rücken gegen die Lehne sinken ließ und flatternd die Augen schloss. Mein Puls befand sich vermutlich im Bereich 180 aus Angst und Wut, zudem hatte mein Gesichtsausdruck sich komplett verfinstert und ich bebte regelrecht vor Panik. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn mehr als alles andere. Und ich konnte nicht entkommen.
Lincoln Mhm, zumindest rannte sie nicht weiter, was ja schon mal vermuten ließ, dass sie wenigstens im Ansatz verstanden hatte, dass ich mehr oder weniger extrem wütend war. Das sollte ihr auch klar sein, denn wenn sie sich nicht langsam mal benahm würde das ernsthafte Konsequenzen mit sich bringen. Die Konsequenz, dass ich jetzt um ein Vielfaches weniger nett mit ihr umgehen würde, hatte sie bereits erfolgreich provoziert. Ich behielt die Waffe auf die junge Frau gerichtet, während ich mich weiter auf sie zu bewegte, den Blick meiner grünen Augen unflexibel auf sie geheftet. Warum machte sie überhaupt so einen lächerlichen Versuch? Fühlte sie sich dann allen Ernstes besser? Ihr sollte doch klar sein, dass sie es nur schlimmer machte, aber gut. Das ganze Blabla konnte ich mir sparen, sie raffte es ja sowieso nicht. Oder aber ihr war es egal, das war noch wahrscheinlicher. Ich erreichte Alissa mit ein paar weiteren Schritten, griff sie fest bei der Schulter und drehte sie kurzerhand zu mir um. Mein Gesichtsausdruck hatte sich so gut wie gar nicht verändert, war auch gut so. Sie sollte ruhig erkennen können, dass sie den Bogen maßlos überspannt hatte. "Du hast meine Geduld sowas von überstrapaziert, Kleines", knurrte ich sie regelrecht an, wobei meine Augen sich bedrohlich zu Schlitzen verengten. Ich umrundete die Brünette, drückte ihr kurzerhand den Lauf meiner Waffe in den Rücken und schubste sie so ein kleines Stück vorwärts, rückte jedoch sofort nach, sodass sie das Gefühl der Pistole in ihrem Rücken keinen Moment lang missen musste. "Jetzt beweg dich!", befahl ich ihr forsch, immerzu auf eine Reaktion wartend. Sie sollte die Schritte auf eigene Faust tun müssen, das war Teil meiner 'Strategie'. Ich war mir sicher, es würde sie eher fertig machen, wenn sie gezwungen war sich selbst auf ihr eigenes Unglück zuzubewegen, als wenn ich sie mit Gewalt dorthin zerren würde, weil sie das absolut nicht mit sich vereinbaren konnte. Zwar war die Situation gerade auch nicht ganz gewaltfrei, aber eigentlich setzte ich die junge Frau eher mental unter Druck, würde ich mal behaupten.
Shane Er hatte sich wieder vor sie bewegt, damit er keine Sekunde ihrer Reaktion auf seine Worte verpasste. Wäre ja auch schade, denn für irgendwas hatte er es ihr ja mitgeteilt. Wie sie ihre Meinung dann ziemlich deutlich kundtat, zuckte er bloss leicht gleichgültig mit den Schultern. "Was spielt das schon für eine Rolle.. Aber nein, geisteskrank klingt nicht richtig. Machthungrig vielleicht. Ja, so könnte man den wichtigsten Charakterzug all der Leute hier wohl nennen. Machthungrig oder etwas zu wissensdurstig - in die falsche Richtung. Zu fasziniert von Dingen, die man so nicht erforschen dürfte. Man kann davon halten, was man will, aber letztendlich ist das hier nicht viel mehr als eine Forschungsstation", erklärte er, liess sich nicht davon irritieren, dass es ihr ziemlich sicher scheissegal sein dürfte, wie er sich und seine Freunde hier nannte. Er schaute ihr unbeeindruckt dabei zu, wie sie versuchte, die Fesseln gleich wieder loszuwerden, die sie doch soeben erst bekommen hatte. Die dachte doch nicht ernsthaft, dass sie so unstabil gebaut waren..? Fasziniert beobachtete er, wie sie ihn erst wieder töten zu wollen schien, dann aber auf einmal fast komplett erschlaffte und wohl versuchte, sich zu beruhigen. Dürfte schwierig werden, nahm er mal an. Sie sag nicht aus, als würde sie besonders gut mit der Situation hier klar kommen. Was er sogar iiirgendwie verstand. Nun gut. Er überhörte ihre lächerliche 'Drohung' - die es eindeutig nicht verdiente, so genannt zu werden - erstmal, nahm stattdessen nacheinander ihre Beiden Handgelenke, die er geschickt am Stuhl festmachte. Das Kabelzeug müsste sein Kumpel hier gleich übernehmen, er wusste nicht, wo genau man sowas hinklebte und es war ihm auch egal. "Ja wir werden alle in der Hölle schmorren blahblah aber Schätzchen, zugegeben, momentan sieht es nicht so aus, als ob du länger leben würdest als ich. Just sayin'. Somit hab ich mehr Zeit, mein Leben zu geniessen. Und das tu ich auch in vollen Zügen. Dann macht mir die Ewigkeit im Fegefeuer gar nichts mehr aus", trällerte er fröhlich. As if. Er glaubte nicht an Ewigkeiten.
Alissa Sie biss sich schmerzhaft auf die Lippen, als sie zusammenzuckte, weil Lincolns Hände sie mit einem Mal grob zu ihm umdrehten. Unglücklich und weiterhin mehr von Angst als von sonstwas getrieben, schaute sie ihn einen Moment lang an und dann sofort wieder an ihm vorbei. Seine Worte hätte er sich getrost sparen können. Als ob sie das nicht begriffen hätte. Als ob man das nicht selbst blind aus seinem Gesicht lesen könnte. Sie schluckte schwer, wobei der Kloss in ihrem Hals selbst das etwas schwer gestaltete. "Ich weiss. Du meine Nerven auch", erwiderte sie leise, kaum hörbar. Nicht, um ihn zu provozieren. Viel eher um ihm zu erklären, weshalb sie nicht einfach still ihr Schicksal akzeptieren konnte. Als ob sowas eine Erklärung erforderte. Wer hätte denn nicht versucht, noch irgendwie zu entkommen, egal wie hoffnungslos es war? Die Tatsache, dass sie sie auf diese Art und Weise in den Raum brachten, dort auch noch an Stühlen befestigen mussten, sprach doch schon Bände. Tausend Prozent gegen ihren Willen, stolperte sie dann schliesslich vor ihm und seiner Pistole her, näher und näher zurück zum Raum, vor dem sie um jeden Preis zu fliehen versuchen sollte. Wollte. Die Schritte taten weh, schienen innerlich immer weiter eine Festung zum Einsturz zu bringen. Sie Stein für Stein abzubauen, einzubrechen. Alissa wusste selber nicht genau, was hinter dieser Festung war, was passierte, wenn sie eingenommen wurde. Aber riskieren wollte sie es nicht, wenn es mit solchem inneren Schmerz verbunden war. Mit dem Wegwerfen ihres ganzen Stolzes, ihrer Menschenwürde. Aber sie war sich sicher, dass Lincoln genau das wollte. Die ganze Zeit darauf aus war, sie psychisch zu zerstören. Weil sie halt jetzt noch nicht so gefolgsam war, versuchte, sich durchzusetzen, wenigstens ihren Stolz aufrecht zu erhalten. Schien ihm gegen den Strich zu gehen. Ein Wunder, hatte er sie nicht jetzt schon an einen seiner Kollegen abgetreten, sie vorhin nicht ohne Warnung erschossen. Wo sollte das auch hinführen..? Die Brünette atmete bebend ein und aus, unfähig, sich wieder zu beruhigen. Sich nur von der Pistole bewegt, langsam den Weg zurück suchend. Sie war schon wieder total durch, dabei war sie wohl noch keine Viertelstunde wach. Vielleicht genau darum.
Isabella Blabla, was interessierte es mich denn bitte, welche die hauptsächliche Charaktereigenschaft der Leute hier war?! Einen Scheißdreck. Ich hatte ihm lediglich klar machen wollen, dass ich ihn für psychisch nicht ganz sauber einstufte. Mit zitternder Unterlippe sah ich vor mich hin zu Boden, versuchte Shane halbherzig meine Handgelenke zu entreißen, als er plötzlich danach griff, musste dann jedoch wieder dabei zu sehen, wie er auch meine Arme mit den Fesseln am Stuhl befestigte. Ich knirschte leise mit den Zähnen, legte den Kopf leicht in den Nacken und atmete tief durch, ehe ich mich erneut aufrichtete und angespannt an die gegenüberliegende Wand starrte. Shane machte sich währenddessen daran auf meine – ziemlich ernst gemeinte, aber nicht ernst genommene – Drohung einzugehen, woraufhin ich ihm einen kurzen frostigen Blick zuwarf. Hm, ob ihm das Fegefeuer etwas ausmachen würde, sollte er womöglich entscheiden, wenn es soweit war, denn dann würde seine Einstellung vermutlich etwas anders aussehen, aber gut. Das waren seinerseits sowieso nur leere Behauptungen und ich wusste leider auch nicht, ob man an sowas glauben sollte, von daher. „Ich habe nicht von einer Bestrafung nach diesem Leben gesprochen“, erwiderte ich schließlich kurz angebunden, vollkommen ernst. Nein, viel eher würde ich von nun an alles daran setzen ihm in seinem ach so wunderbaren Leben irgendwie heim zu zahlen, was er mir antat. Ich hatte zwar nicht den Hauch einer Ahnung, wie ich das anstellen sollte, aber irgendwann würde die Situation da sein und ich würde nicht davor zurück schrecken ihm Schaden zuzufügen. Prinzipiell war ich ein Mensch, der sprichwörtlich keiner Fliege was zu leide tun konnte, aber es war ja wohl bewiesen, dass Menschen ihre Prinzipien änderten beziehungsweise verloren, wenn die Situation und die Umstände sie dementsprechend beeinflussten. Und dieser Ort hier würde definitiv Einfluss auf meine Persönlichkeit nehmen. Es war mir absolut egal, wie wenig Shane mich und meine ‚Drohung‘ für voll nahm, denn dessen, dass ich nicht komplett hilflos und schwach war, war ich mir sicher. Wie lange das noch der Fall sein würde – wenn man diese geplanten Experimente beachtete – war allerdings eine andere Frage…
Lincoln Woho, sie wusste es. Und ich hatte ihre Nerven also auch überstrapaziert. War mir klar gewesen, aber sie sollte vielleicht daran denken, wer von uns beiden hier welche Position vertrat und wer sich, was leisten konnte. Ich schüttelte leicht den Kopf und schnalzte tadelnd mit der Zunge: „Tja, dann musst du wohl oder übel lernen dich zusammen zu reißen, denn wenn du sowas nochmal abziehst… schieße ich ohne Vorwarnung.“ Würde ich vielleicht nicht wirklich machen, da wir sie noch für die Experimente benötigten und sie mittlerweile auch fest in mein persönliches Unterhaltungsprogramm eingeplant war, aber meine Worte müssten sie glauben lassen, dass ich das vollkommen ernst meinte. Wir bewegten uns im regelrechten Schneckentempo auf den Raum zu, in dem das folgende Experiment stattfinden würde, wogegen ich allerdings nach wie vor nichts unternahm, da ich immer noch wollte, dass Alissa ihre Schritte mehr oder weniger alleine tat. Ob sie dabei voran schlich wie eine Oma war mir dabei relativ egal – wir hatten hier schon ein bisschen Spielraum, was die Zeit anbelangte und meine Kollegen hatten sicherlich ‚Verständnis‘ dafür, wenn ein Häschen mal unerwünschte Haken schlug und erst wieder auf den richtigen Weg gebracht werden musste. Mein Püppchen und ich erreichten schließlich das angesteuerte Zimmer, woraufhin ich die Pistole aus Alissas Rücken nahm und sie stattdessen wieder in der Innenseite meiner Jacke verstaute. „Setz dich hin“, forderte ich die hübsche Brünette bestimmt auf, wobei ich sie in Richtung ihres Stuhls schob und sie schließlich doch einfach selbst darauf hinunter drückte, weil mir das alles nicht schnell genug ging. Ich beugte mich zu ihr hinunter, schloss erst die Fesseln um ihre Handgelenke und dann die um ihre Fußgelenke, ehe ich einen Schritt zurück trat und der jungen Frau einen langen Blick zuwarf. „Und jetzt reg dich nicht unnötig auf, du wirst deinen Energie noch brauchen“, gab ich ihr einen super hilfreichen, aber schon wieder gar nicht mal so unfreundlichen Tipp, ehe ich mich nach meinem Kollegen umsah, der für die Kabel zuständig war.
Shane "Oh bitte, das macht es nur noch lächerlicher", winkte der junge Mann energisch ab. Wie bitte wollte sie ihn denn bestrafen für das, was er ihr antat? Wollte sie ihn böse anschauen? Ihn anspucken? Kratzen? Schlagen? Egal was, es würde ihn nicht langfristig beeinträchtigen, dazu hatte sie ganz einfach die Mittel nicht. Sie kam an keine Waffen ran und ohne Waffen, würde sie ihm erst recht niemals was Ernsthaftes zufügen. Er wusste also beim besten Willen nicht, wie sie jemals Rache ausüben wollte. Naja, liess er sich dann mal überraschen. Sie hatte ihn immerhin netterweise schonmal gewarnt, wusste er ja, worauf er sich einstellen musste haha. Shane trat dann einen Schritt zurück, als sein Kollege herbeitrat und Isabellas Kopf sorgfältig konzentriert mit einigen hübschen Kabeln verklebte. Auch den Pulsmesser brachte er sogleich an, war dann aber ziemlich rasch fertig mit allem. Würde also wohl gleich losgehen, wie aufregend. Zumindest für ihn. Für die beiden Mädels - mittlerweile wieder beide anwesend - würde es wohl eher weniger aufregend werden. Zumindest nicht auf die gleiche Art. "Gleich hat das Warten ein Ende Schatz", redete Shane fröhlich auf sein Mädchen ein, tätschelte ihr ermutigend die Schulter. Wohlwissend, dass sie ihm dafür wohl schon gerne die Hand abhacken würde. Zu schade hatte sie kein Messer. Und keine freie Hand.
Alissa Musste sie das also. Da war sie sich nicht so sicher. Vielleicht wollte sie ja, dass er das nächste Mal ohne Vorwarnung schoss. Sie hatte zwar nach wie vor nicht geplant, hier drin zu sterben, aber wenn sie tatsächlich je zu dieser Einsicht kommen sollte, würde sie lieber selber entscheiden wollen, wie er sie denn tötete. Und ein Schuss klang doch human. Schnell und sicher, wenn er denn richtig schoss. Doch noch war sie nicht bereit, zu sterben. Stattdessen fand sie sich viel zu bald in dem Raum des Schreckens wieder, wo sie auch nicht mehr viel zu tun brauchte, um auf dem für sie vorgesehenen Stuhl zu sitzen. Ihr Blick huschte rasch von einer Ecke des Zimmers zur anderen, streiffte die Fesseln, den Stuhl, die Kabel, alles, was sie irgendwie im Blickfeld hatte. Die Panik war nicht nur innerlich spürbar sondern auch ziemlich deutlich auf ihrem Gesicht erkennbar. Kurz versuchte die Brünette sogar erneut, sich von Lincoln loszureissen, zu verhindern, dass er sie ankettete. Aber das war sinnlos, ihre zitternden Hände fanden sich gleich darauf nämlich an den Stuhl gefesselt wieder. Sie schaute Lincoln halb flehend, halb panisch an, während sie hilflos an den ziemlich engen Fesseln zog. Seine Worte vermochten sie dann auch nicht wirklich zu beruhigen, wirkten eher noch frustrierender, weil sie nichts dagegen tun konnte, dass er Recht hatte. "Mach mich doch einfach los verdammt!", bettelte sie verzweifelt, ohne Hoffnung auf Einsicht seinerseits. Alissa liess den anderen Typen resigniert seinen Teil der 'Arbeit' verrichten, ihr irgendwelche Kabel ins Gesicht kleben. Als wäre sie eine Maschine oder schwerkrank, war sie nicht, verdammt. Sie war gesund und würde es auch gerne bleiben, wofür ein Aufenthalt in dieser Psychokammer bestimmt nicht förderlich wäre.
Isabella Ich zuckte auf seine abwehrenden Worte hin nur betont gleichgültig die Schultern, ohne ihn dabei anzusehen. War mir doch egal, wie lächerlich er das fand, ich brauchte für mich persönlich irgendein Ziel - eine Motivation -, um nicht schon ziemlich bald an dem Ganzen hier zu zerbrechen. Zwar wusste ich jetzt schon, dass dieses Ziel so gut wie nicht zu erreichen war und das ich früher oder später nur noch frustrierter sein würde, aber was solls. Darum musste ich mir gerade in diesem Moment keine Gedanken machen. Ich sah dem Mann entgegen, der nun irgendwelche Kabel heranschaffte, um sie anscheinend an meinem Kopf zu befestigen. Ich wollte nach hinten ausweichen, was aber nur sehr eingeschränkt möglich und damit so gut wie nutzlos war. Zähneknirschend erduldete ich also wie ich immer weiter verkabelt wurde, krallte währenddessen erneut leicht die Finger in die Armlehnen meines Stuhls, um mich einigermaßen unter Kontrolle zu halten und sah irgendwann kurz zu Boden, sobald der Kerl seine Arbeit getan hatte und zu Alissa weiter ging. Apropos, meine Zimmergenossin war anscheinend von ihrem Aufpasser wieder 'eingefangen' worden, was mich mit einer plötzlichen Hoffnungslosigkeit erfüllte. Es war auswegslos... egal, wie man es drehte und wendete. Ich hielt ein tiefes Seufzen zurück, das mir über die Lippen gleiten wollte, und warf stattdessen einen knappen Blick zu Shane nach oben, als der sich wieder zu Wort meldete und es natürlich nicht lassen konnte, mich dabei mit seiner körperlichen 'Nähe' zu belästigen. Ich verdrehte die Augen, als ich seine ironischen Worte vernahm und sah ihn mit einem extrem affektierten Lächeln an: "Das freut mich, Liebling", erwiderte ich so dermaßen überschwänglich, dass man den Sarkasmus überhören hätte können, wenn es nicht so offensichtlich gewesen wäre. Langsam drehte ich mich wieder nach vorne, ließ das künstliche Lächeln aus meinem Gesicht fallen und atmete stattdessen tief durch, wobei ich merkte, dass ich minimal - kaum merklich - zitterte.
Lincoln Man konnte ihr wirklich perfekt ansehen, dass sie gerade dezent panisch wurde - irgendwie auch verständlich -, weshalb ich ihr sogar 'verzieh', dass sie schon wieder hatte versuchen wollen sich von mir los zu reißen. Da das allerdings ein ziemlich halbherziger Versuch gewesen war, wie ich das mal nennen würde, hatte er keinerlei Probleme verursacht und Alissa hatte wohl mittlerweile auch schon gemerkt, dass ihr Schicksal sowieso endgültig besiegelt war. Sie hatte auf diesem Stuhl landen müssen und sie würde gleich das von uns geplante Experiment durch machen, ob es ihr gefiel oder nicht. Ich sah die junge Frau nun ruhig an, als sie dann doch allen Ernstes das erste mal am heutigen Tage bettelte, dass ich sie befreien solle. Halleluja, ich hatte doch gesagt, dass dieser Augenblick kommen würde. Jedoch verhinderte ich erfolgreich, dass meine Mundwinkel sich zu einem 'triumphierenden' Lächeln verzogen - stattdessen schüttelte ich nur langsam den Kopf. "Tut mir leid, Mausi, aber nein", antwortete ich, warf ihr einen aufgesetzt mitleidigen Blick zu und wuschelte ihr nochmal total tröstend durch die braunen Haare, ehe ich mich umdrehte, den Raum verließ und mich stattdessen hinter die Glasscheibe begab, von wo aus wir den Versuch steuern und beobachten würden. Steuern jetzt zwar nicht persönlich - dafür gab es bestimmte Leute -, aber beobachten aufjedenfall. Ich wollte ja nichts verpassen, wenn mein Mädchen seinen großen Auftritt hatte. Abwartend verschränkte ich schließlich die Arme vor der Brust, warf noch einen Blick auf die jungen Frauen, die mittlerweile komplett verkabelt waren und wartete dann darauf, dass die letzten Leute von uns den Experimentierraum verließen, damit der Durchgang starten konnte.
Shane Ihm fiel sehr wohl auf, wie sehr sie versuchte, den Kabel auszuweichen, die Arbeit seines Kollegen zu sabotieren. Gelang ihr aber selbstverständlich nicht, hatte die Brünette bestimmt auch vorher schon gewusst. Er wartete also geduldig und liess das Ganze eben geschehen. Bei ihrer Antwort auf seine eigenen Worte hin, musste er aber gleich wieder noch breiter grinsen. Krass, dass sie ihren Humor und die Laune noch nicht verloren hatte, obwohl sie dem ungewissen Schicksal ziemlich direkt in die Augen blickte. Naja, vielleicht wars ja wirklich nur, weil das Schicksal halt eben wirklich ungewiss war.. Wie auch immer. Jetzt wurde es aber langsam Zeit, das Ganze Projekt hier ins Rollen zu bringen. Auch Isabellas Freundin schien mittlerweile bereit zu sein und so drehte sich der junge Mann langsam, feierlich in Richtung Tür und winkte seinem Engel noch zum Abschied. "Geniess es und nicht vergessen: Tief einatmen! Liebe diiich", säuselte er ihr fröhlich zu, ehe auch er hinter die Glasscheibe trat. Ungeduldig beobachtete er, wie die Tür richtig abgeschlossen wurde, damit auch ja nichts von dem Gas verschwenden wurde und nach draussen gelang, ehe sich neben Lincoln auch noch zwei weitere Typen in dem kleinen "Kontrollraum" wiederfanden. Diese beiden begannen dann auch mit dem Einschalten der Gerätschaften und gleich darauf hörte man ein leises Geräusch, wie bei einer leckenden Leitung oder einem undichten Ventil. Ein kaum hörbares und doch so bedrohliches Zischen, als das unsichtbare und geruchlose Gas schliesslich in den Raum der beiden Mädchen gelassen wurde. Shane lehnte sich zurück. Genoss die Aussicht, vollkommen gespannt auf das, was seine Augen gleich zu sehen bekommen würden.
Alissa Sie hatte nicht einmal gemerkt, dass sie gerade gebettelt hatte, ihm so etwas gegönnt hatte, dass sie ihm mit Sicherheit nicht hatte gönnen wollen. Aber bitte, im Moment wäre ihr auch das selbstverständlich egal. Zu gross war ihre Angst vor allem, was folgen würde, alles, dass sie nicht kommen sehen konnte. Und seine Ablehnung auf ihre Bitte nahm ihr erfolgreich die letzte Hoffnung auf ein Entkommen. Wobei es sie gleichzeitig auch einfach aufregte, wie er hier gerade mit ihr umging. Mal wieder. Sie zog den Kopf zurück so gut es ging, um seiner Hand zu entkommen, wollte nicht, dass er sie jetzt auch noch mit solchen Berührungen weiter verspottete. Die sie im Übrigen weiterhin weniger als gar nicht ausstehen konnte. "Hör auf zu lügen, wenn du es ja doch nicht kannst", fauchte sie tonlos, als er sich schon umgedreht hatte und dabei war, den Raum zu verlassen. Genau wie die zwei anderen, was die Panik in der Brünette noch weiter entfachte. Sie begann unaufhörlich und mit wachsender Verzweiflung an ihren Händen und Füssen zu ziehen, gegen die Fesseln anzukämpfen. Aber es war genauso hoffnungslos, wie sie erwartet hatte. Und das leicht überhörbare Zischen gleich darauf, liess ihr unweigerlich klar werden, dass sie verloren hatte. Von Anfang an. Alissa blieb still sitzen, bewegte sich nicht mehr und starrte lediglich panisch einen Punkt am Boden vor sich an. Sie hatte eine Vermutung, zu dem was hier gleich passieren würde. Eigentlich mehr als eine. Und das war zu viel Fantasie für sie. Ihr Kopf tat weh.
// Soorry für die späte Antwort, hab die Woche nicht zuhause gewohnt und keine Zeit gefunden. :o Ich lasse Lincoln mal kurz weg, solange die da eh nur rumstehen. xD
Isabella Ich sah Shane auf sein abschließendes Gesülze hin leicht vernichtend hinterher, beschäftigte mich allerdings nicht mehr weiter damit, weil das verdammte Experiment kurz vor seinem Beginn stand. Meine Atmung ging unregelmäßig und mein Puls raste nach wie vor, während ich mich schon wieder in meinem Stuhl aufrichtete und den Blick dezent verzweifelt hin und her schweifen ließ. Natürlich gab es keinerlei Möglichkeiten zu flüchten, da ich an diesen verdammten Stuhl gefesselt war, aber ich hatte Angst. Angst, die mich jetzt sogar dazu trieb weiterhin wie wild an meinen Fesseln herum zu rütteln, obwohl ich wusste, dass sie nicht nachgeben würden. Erst als plötzlich ein leises Zischen zu hören war, das mich dennoch unglaublich zusammen schrecken ließ, hielt ich still, drückte meinen Rücken quasi gegen die Stuhllehne und hielt schnell die Luft an. Immerhin hatte Shane mir genügend Informationen darüber geliefert, was auf mich zukam. Dementsprechend wunderte mich die Freisetzung des Gases nicht - dagegen wirken konnte ich aber trotzdem nicht. Selbstverständlich war ich früher oder später dazu gezwungen wieder Luft zu holen, womit ich das besagte Gas unfreiwillig in meine Lungen aufnahm. Ich begann beinahe augenblicklich zu husten, was es mir erstens nicht mehr möglich machte nochmal mit dem Atmen auszusetzen und zweitens immer schlimmer wurde, je mehr ich von dem Gas aufnahm. Zudem wurde mir leicht schwindelig, ich hatte nicht mehr das Gefühl klare Gedanken fassen zu können, sondern eher durch einen Schleier hindurch zu sehen und mich ein ziemliches Stück von der Realität zu entfernen, der ich momentan sowieso lieber entkommen würde als alles andere. Ich hustete ein weiteres Mal, woraufhin ich ein plötzliches Engegefühl in meiner Kehle bemerkte, das mich die braunen Augen aufreißen ließ. Leicht panisch rang ich röchelnd nach Luft, atmete wieder aus und wiederholte diesen Vorgang von nun an am laufenden Band, weil ich das Gefühl hatte ansonsten jeden Moment ersticken zu müssen. Das zweite Mal an diesem Tag. Erst hatte Shane mich gewürgt und mir damit den Sauerstoff verwehrt und jetzt das.
Kein Problem, ich war gerade selber drei, vier Tage offline weil ich auf Fraser Island war und da kein Netz hatte^^ _______
Alissa Sie hatte sich seit dem Zischen nicht mehr bewegt, starrte einfach panisch vor sich hin und wartete. Man sah das Gas nicht kommen und man roch es nicht, ihr hatte keiner erklärt, was hier passieren würde und dementsprechend nichtsahnend versuchte sie auch nicht einmal, die Luft anzuhalten. Sie spürte nur, dass sie immer weniger Sauerstoff zu bekommen schien, sich immer mehr fühlte, als möchte jemand sie ersticken. Verzweifelt stützte sich die Brünette auf dem verhängnisvollen Stuhl ab, bog den Rücken durch und versuchte in röchelnder Panik, sich von den Fesseln zu befreien. Egal obs weh tat, sie würde sich lieber die Gelenke brechen oder die Hände ausreissen, als hier sitzen zu bleiben. Tatsächlich steigerte sich ihre Angst so weit, dass sie tatsächlich damit rechnete, hier sterben zu müssen. Ihr Gehirn konnte keinen anderen logischen Schluss zu dieser Situation hier kreieren als den Tod. Sie wollte nicht sterben. Nicht hier, nicht so, nicht bevor sie abgehauen war. Eine einzelne Träne rann ihr die Wange runter, stahl sich verloren aus ihren geweiteten Augen, in denen nichts mehr zu sehen war ausser der nackten Panik. Und die Fesseln lösten sich nicht, während ihre Kraft stehtig schwand. Sie irgendwann nur noch zusammengesunken auf dem Stuhl 'sass', ihre Hände hin und her zuckten und ihre angestrengte Atmung immer langsamer wurde. Alissa wusste nicht einmal mehr, wo sie war oder wieso sie hier sass. Sie fühlte nichts mehr ausser Angst und Schmerz. Sah nichts mehr ausser einem schwarzen Rauch, der sie eingehüllt hatte, sie ersticken wollte indem er sich um ihre Kehle schnürte. Wie lange dauert es, bis man tot ist?
Isabella Ich hatte es mittlerweile aufgegeben an meinen Fesseln herum zu rütteln und krallte nun nurnoch meine Finger in die Armlehnen des Stuhls. Mein Rücken lag ebenfalls an der Lehne und da meine Augen sich geschlossen hatten, hätte man denken können ich ruhte mich aus, wenn da nicht diese röchelnde und extrem unregelmäßige Atmung gewesen wäre. Ich hatte seit dem Beginn des Experiments noch ein paar Mal versucht die Luft anzuhalten, jedoch auch damit aufgehört, weil ich dadurch das Gefühl hatte noch schlechter Luft zu bekommen, als es sowieso schon der Fall war. Mein ganzer Körper wurde zudem von einem unkontrollierten Zittern 'geschüttelt', das offensichtlich eine körperliche Reaktion auf die Panik war, die ich empfand - gleichzeitig aber auch für den Schmerz, der in jedem meiner Knochen zu sitzen schien. Als die Freisetzung des Gases dann nach einiger Zeit abgestellt wurde - was ich gar nicht so richtig realisierte, weil ich mich mehr oder weniger in einer Art Trance befand -, flatterten meine Augenlider für einen kleinen Moment leicht, blieben jedoch geschlossen, während ich auch ansonsten komplett regungslos mehr oder weniger in meinem Stuhl hing. Das Gas wurde wieder aus dem Raum abgezogen (?) - klar, wäre ja schön blöd, wenn einer der Männer noch was davon abbekam -, bevor sich dann erneut nach einiger Zeit die Tür öffnete. Ich wollte den Kopf heben, um den Personen die wieder eintraten entgegen zu blicken, schaffte es aber noch nicht mal meine Augen zu öffnen, weshalb ich ihn einfach wieder sinken ließ und mich weiterhin um kein Stück bewegte. Ich war gerade ganz sicher nicht im Stande zu sprechen, geschweige denn aufzustehen und zu laufen. Am Besten, man ließ mich einfach hier, in dieser Position, die gerade am wenigsten schmerzvoll war - was ich mir vermutlich nur einbildete, aber dennoch.
Lincoln Ich beobachtete den gesamten Ablauf des Experimentes mit verschränkten Armen von meinem Stehplatz aus, wobei ich Alissa keine Sekunde lang aus den Augen ließ. Sie repräsentierte während der Freisetzung des Gases die blanke Panik - irgendwie verständlich -, was mir gar nicht so gefiel, wie ich erwartet hatte. Panik, die ich persönlich bei ihr auslöste war spaßig, aber das hier... irgendwie ziemlich misslich, wenn ich ehrlich war. Nach einiger Zeit veränderte sich ihre Haltung ein wenig - sie sank ziemlich in sich zusammen -, was wohl die Wirkung des Gases darstellte. Das Ganze war auch auf andere Weise auf unseren zahlreichen Messgeräten und dem ganzen Zeug abzulesen, aber ich bevorzugte hier gerade mal mich eher mit den sichtbaren Reaktionen der Versuchskaninchen auf das Gas zu beschäftigen. Ich warf einen knappen Blick auf den Kollegen, der am Hebel für die Gasfreisetzung saß und rieb mir kurz nachdenklich mit der Hand über das Kinn, beschloss im letzten Moment jedoch erstmal nicht darauf zu bestehen, dass es jetzt genug sei. Die hatten da vermutlich mehr Ahnung als ich und mein Püppchen würde hier schon 'heile' raus kommen. Es dauerte letztendlich auch nicht mehr allzu lange, bis das Ende dieses Durchganges bekannt gegeben und dafür gesorgt wurde, dass das Gas wieder aus dem Raum entfernt wurde. Ich tippte abwesend mit der Fußspitze auf dem Boden rum, während ich wartete und betrat schließlich hinter dem Kabeltypen den Versuchsraum, sobald grünes Licht gegeben worden war. Alissa sah mehr oder weniger komplett kraftlos aus, wie sie in ihrem Stuhl saß - hieß, es würde nicht allzu schwer werden sie in ihre Zelle zu verfrachten. Rumzicken würde sie fürs Erste wohl defintiv nicht mehr. Ich ließ erst den Kollegen, der für die Kabel zuständig war seine Arbeit tun, ehe ich dann vor der jungen Frau leicht in die Hocke ging und ihr betont sanft - hihi - über die Wange strich - würde sie jetzt gerade eh nicht viel gegen ausrichten wollen. "Aufwachen, Prinzessin", sülzte ich ihr leise zu, ehe ich nach meinem Schlüssel griff und vorerst nur die Fesseln für die Hände aufschloss. Damit richtete ich mich wieder zu meiner ganzen Größe auf und wartete relativ geduldig ab, ob überhaupt irgendeine Reaktion von der hübschen Brünette zu erwarten war.
Jaaa es war soo toll..!! <3 Musst du unbedingt auch machen, wenn du mal in Aussie bist xD _____
Shane Okay irgendwie hatte er mittlerweile doch entschieden, dass diese Experimente gar nicht so lustig waren wie gedacht. Klar war es unterhaltsam und faszinierend zu sehen, was dieser kleine Beigeschmack zum Sauerstoff bei einem Menschen auslösen konnte. Aber irgendwie war es trotzdem unbefriedigend, Isabellas Reaktion zu betrachten. So von aussen, durch eine Glasscheibe getrennt und alles. Vielleicht hätte er sich das früher überlegen sollen aber gut. Im Grossen und Ganzen fand er Gas ja noch immer extrem praktisch, traf am meisten Leute und war doch überaus interessant. Aber bei Isabella nicht. Es fehlte der Bezug, sein Mitwirken, es fehlte die Berührung und er wollte ihre Angst spüren. Nicht durch eine Glasscheibe betrachten. Beinahe hätte er geseufzt, als das Experiment zu Ende war. Er würde sein Schnecki gerne zu seinem Privateigentum machen, sie wegsperren zur persönlichen Unterhaltung. Aber das konnte er hier wohl keinem sagen, der junge Mann rechnete nicht mir Einverständnis und Erlaubnis vom Boss. Das beste was er damit erreichen könnte, wäre, dass sein Boss selber auf dumme Ideen kommen würde und die hübsche Brünette zu Privatzwecken zu sich holte. Und das wäre weitaus beschissener als wenn er sie an eines dieser Experimente verlieren würde. Fand er. Shane wartete, bis die Luft in dem Raum wieder sauber war, betrachtete abwesend die zwei Kerle, die eifrig irgendwelche dokumentierenden Fakten in ihre Computer eintippten, bevor er schliesslich zur Tür hinunter ging. Nachdem sein Püppchen die Kabel wieder los war, ging er langsam zu ihr hin, betrachtete sie erst einmal einen Moment lang einfach. Irgendwie froh zu sehen, dass sie offensichtlich noch atmete. Wäre dumm gewesen, wenn sie schon beim ersten Mal weggestorben wäre. "Genug geschlafen Dornröschen, es ist Zeit zu gehen", säuselte er irgendwann, beugte sich sogar soweit zu ihr runter, dass er ihr die Fuss- und Armfesseln öffnen konnte. Sie würde kaum weglaufen jetzt. Wahrscheinlich konnte sie überhaupt gerade nicht laufen. Aber tragen würde er sie trotzdem nicht, höchstens stützen. Etwas vorsichtig tätschelte er ihre Wange, damit sie wenigstens die Augen aufschlug. So schlimm konnte es ja gar nicht sein, das Bisschen Gas. Sie waren kaum eine Viertel Stunde hier drin gewesen, vielleicht zehn Minuten. Was nicht unbedingt für sie und ihre körperliche Stärke sprach. Wobei vielleicht auch das Gas etwas hoch dosiert gewesen war. Er verstand da nicht zu viel von.
Alissa Gerade als sie gedacht hatte, der Rauch hätte gewonnen und sie würde endlich sterben, fielen die Schwaden langsam von ihr ab. Gaben ihr etwas mehr Luft, hörten auf, sie zu strangulieren. Und Alissa war sich nicht sicher, ob sie das jetzt gut finden sollte. Die so nahe Ohnmacht hatte mit Ruhe gelockt, Frieden und Zuflucht. Während das drohende Aufwachen einfach nur schmerzte und ihr wieder mit der gleichen unfassbaren Angst auflauerte, wie sie sie zuvor verspürt hatte. Der schwarze Rauch verschwand, liess sie nach Luft lechzend zurück, mit einer schmerzenden Lunge, schmerzender Kehle, schmerzendem Kopf, schmerzenden Füssen, schmerzenden Händen, ach, ihr tat einfach alles weh. Sie war so sehr mit Atmen und dem Verdrängen der ganzen Dunkelheit, die sie umgab, beschäftigt, dass sie nicht merkte, wie die Leute den Raum wieder betraten. Sie hatte sowieso vergessen, wo sie war und somit hatte sie auch nicht mehr mit Besuch gerechnet. Die Brünette zuckte leicht zusammen - mehr Reaktion bekam ihr Körper gerade nicht zusammen - als jemand sie berührte und ihr irgendwelche Kleber aus dem Gesicht entfernte. Sie versuchte ja, die Augen auf zu machen, aber irgendwie hatte sie vergessen, wie das ging. Und irgendwie hatte sie auch Angst vor dem, was sie dann zu sehen bekommen würde. Denn dass sie nicht zu Hause in ihrem Bett lag und einen Alptraum hinter sich hatte, war ihr mittlerweile wieder eingefallen. Den Rest versuchte sie beinahe krampfhaft in Vergessenheit zu behalten. Sich nicht wieder daran zu erinnern. Was die nach dem Kerl mit den Klebern folgende Berührung und vor allem die Stimme dazu dann aber gleich komplett verunmöglichten. Mit einem schmerzhaften Ruck riss die Brünette ihre dunklen Augen auf, starrte direkt in sein Gesicht und versuchte, sich in den Stuhl zu drücken, an ihren Händen zu reissen, irgendwas, bloss um mehr Abstand zwischen sich und den Mann, dem sie das alles zu verdanken hatte, zu bringen. Aber alles was ihr Körper tat, war mit den Fingern zu zucken und ihr alle Erinnerungen mit einem Mal wieder ins Gedächnis zu meisseln. Ein leises Wimmern war zu hören und sie starrte ihn weiterhin aus weit aufgerissenen Augen an, unfähig, viel mehr zu tun, als ihre rechte Hand fünf Zentimeter zurück zu ziehen. "Lass.. Mich... In Ruhe...", flüsterte sie mit kratzender und kaum verständlicher Stimme, bevor ein erschöpfter Laut von ihr kam, der an ein trockenes Schluchzen erinnerte, dem die Tränen fehlten. "Bitte!"
// Merk ich mir aufjedenfall, ich hab das evtl. nämlich sogar in Planung. :3
Isabella Irgendwie kam mir alles, was um mich herum passierte unglaublich weit weg vor. So registrierte ich nur ziemlich nebensächlich, dass die zahlreichen Kabel aus meinem Gesicht entfernt wurden, genauso wie die Tatsache, dass meine Fesseln gelöst worden waren und ich damit theoretisch wieder Bewegungsfreiheit hatte. Erst als eine große Hand meine Wange tätschelte, öffnete ich widerwillig die Augen und erblickte meinen lieben Freund. Genug geschlafen, Dornröschen? Was redete dieser Kerl da bitte?! Ich hatte weder geschlafen, noch wurde ich hier in fernster Art und Weise wie ein Prinzesschen behandelt. Okay, vielleicht war das der sarkastische Sinn seiner Worte...? Momentan kam es mir vor, als würde ich eine extrem lange Leitung vertreten, was vermutlich sogar stimmte, da ich mich durch das Gas benommen und leicht benebelt fühlte. Hauptsache ich gab nichts Dummes von mir, das konnte ich mir gerade nämlich ganz gut vorstellen. Ich sah den jungen Mann vor mir einige Sekunden lang schweigend, missmutig, resigniert an, ehe ich dann langsam die Schultern hob und etwas an die Kante meines Stuhls rutschte. Ich wollte nicht laufen - mir war schlecht und ich fühlte mich vollkommen ausgelaugt -, aber hier sitzen zu bleiben war die schlechtere Alternative. Dementsprechend versuchte ich einmal tief durchzuatmen, was ich jedoch sofort wieder bereute, weil es mir nur unnötige Schmerzen bereitete und blieb stattdessen bei der relativ flachen Atmung, die dabei auch nicht unbedingt besser war. Ich stand nun jedoch kurzentschlossen mit einem Ruck auf, in der Hoffnung, meine Beine seien nicht wirklich so wacklig wie sie sich anfühlten - Pustekuchen. Selbstverständlich schwankte ich kurz, hielt mich dabei unwillkürlich an Shanes Arm fest und ließ ruckartig, beinahe als hätte ich mich verbrannt, wieder los, als es mir bewusst wurde, wobei ich leicht erschrocken die Augen aufriss. Etwas übereilt machte ich wieder ein paar Schritte zurück, stolperte dabei fast über meine eigenen Füße und blieb schließlich einfach offensichtlich gereizt stehen, bevor ich mich am Ende noch auf die Nase legte. Mein Gleichgewichtssinn war gerade jedenfalls dezent eingeschränkt und kombiniert mit meiner angeborenen Tollpatschigkeit hatte ich schlechte Karten. Ich schloss einen Moment lang die Augen, während ich alles gab, um einigermaßen gerade auf einer Stelle stehen zu bleiben, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Shane schließlich mit einem müden, leicht verzweifelten Blick an. "Bring mich endlich in meine Zelle", kam es stumpf von mir, wobei ich mir nicht mal die Mühe machte, diese - womöglich etwas zu bestimmt gewählten Worte - in eine 'nette' Frage zu verwandeln. Ne, hatte ich keine Lust und absolut keinen Nerv mehr zu. Und mein Körper würde den Scheiß des heutigen Tages auch nicht mehr lange mitmachen, ich war da einfach nicht die Robusteste.
Lincoln Und da öffnete sie auch schon ihre hübschen Äuglein - war sicherlich nur meine berauschende Anwesenheit für verantwortlich gewesen - und sah mich an. Allerdings nicht gerade erfreut, sondern viel eher im kompletten Gegenteil. Alissa versuchte vergeblich irgendeinen Abstand zwischen sie und mich zu bringen, wirkte im Allgemeinen sehr verzweifelt und tatsächlich wie am Ende ihrer Kräfte angelangt. Tjaha, das war gerade mal ein 'Einsteiger'-Experiment gewesen mit dem am wenigsten gefährlichen Gas, das wir produziert hatten. Wie würde sie dann erst drauf sein, wenn sie einem der Schlimmeren ausgesetzt wurde? Über diesen Gedanken nachbrütend sah ich die junge Frau kurz abwesend an, vernahm dann allerdings ihre leisen, verängstigen Worte und legte daraufhin ein wenig den Kopf schief. "Na na, das meinst du doch nicht ernst. Ich hab doch vor dich hier raus zu bringen", tadelte ich sie mit einem aufmunternden Lächeln. Ich beugte mich ganz zu ihr hinunter, löste nun auch die Fesseln, die an Alissas Beinen befestigt waren und fuhr mir beiläufig mit beiden Händen durch das dunkle Haar, sobald ich mich wieder aufgerichtet hatte. Geringfügig erwartungsvoll sah ich mein Täubchen jetzt an, stemmte leicht die Hände in die Hüften und wartete darauf, dass sie sich von selbst erhob. Wobei sie gerade nicht wirkte, als würde sie irgendwo mit mir hin gehen. Dabei war ich nicht mal der Hauptverantwortliche für ihr Leiden. Ich hatte ja nur auf der anderen Seite der Glasscheibe gestanden und dabei nicht einen einzigen Knopf betätigt. Von daher war ihre extreme Abwehrhaltung mir gegenüber komplett unnachvollziehbar, wie ich fand. Naja, sie würde sich schon wieder fangen. Prinzipiell hatte sie keine andere Wahl, denn ich würde sie defintiv nicht an irgendeinen meiner Kollegen abgeben. Würde ihr in dem Falle übrigens auch nicht besser gehen, also sollte sie sich gefälligst nicht beschweren. Ich warf einen demonstrativen Blick auf meine Uhr, sah dann wieder zu der jungen Frau hinüber und tippte ihr leicht gegen die Schulter. "Jetzt komm schon. Ich trage dich sogar, wenn du nicht laufen kannst", versprach ich ihr mit einem großzügigen Unterton in der Stimme. Joa, dieses Angebot würde sie bestimmt vollkommen begeistern. Nicht. Aber ganz ehrlich, das war mir theoretisch komplett egal, da ich sowieso das durchziehen würde, was ich persönlich für richtig hielt. Wenn sie gleich durch die Gänge schlich, weil sie zu einem schnelleren Tempo nicht imstande war, würde ich das Ganze sowieso im wahrsten Sinne des Wortes selbst in die Hand nehmen, also von daher.
Aah geil, halt mich aufm Laufenden wenns soweit ist *-* _______
Shane Geduldig beobachtete er, wie sein Mädchen sich langsam dazu anschickte aufzustehen, Letzteres dann auch tatsächlich tat. Mit etwas zu viel Schwung, wie sie wohl gerade selber festgestellt hatte. Hielt sie sich doch tatsächlich an seinem Arm fest.. Wie ironisch. Naja, auch Isabella schien das eine Sekunde später festzustellen und liess ihn ziemlich blitzartig wieder los, schneller als man es ihr in diesem Zustand zugetraut hätte. Shane verdrehte leicht die Augen bei ihrer übertriebenen Reaktion, wartete beinahe drauf, dass sie noch den Boden küsste, bloss weil sie ihm ausweichen wollte. Doch nichts dergleich geschah, sie forderte bloss sehr unfreundlich danach, dass er sie in die Zelle brachte. Lustig, dazu müsste er sie aber berühren, da sie sicher nicht alleine so lange gehen konnte. Hihi. Er ging nicht weiter auf ihren Ton ein sondern trat einfach zu der Brünette hin, stützte sie indem er einen Arm um sie schwang und sie so aus dem Zimmer leitete. "Stehts zu ihren Diensten Mylady", spöttelte er dabei, war sich aber nicht sicher, ob sie das so ganz mitbekam. Allgemein wusste er nicht, wie es ihr wirklich ging. Aber bitte, war ihm auch egal. Wenn sie schon wieder frech sein konnte, dürfte es nicht allzu schlimm gewesen sein. Was gut war, da sie noch weitaus schlimmere Dinge auf Lager hatten als das gerade. Er führte die junge Frau schweigend durch das lange Netz von Fluren bis zu ihrer Zelle, wo er aufschloss und sie hineinbrachte. Sie würde dann heute wohl nicht mehr viel Aufregendes erleben, abgesehen vom Abendessen. Und vielleicht bekam sie ihre Kleider zurück, je nach dem wie weit sie mit dem Gepäck waren. Dann könnte sie auch noch eine Dusche nehmen. Morgen würde dann wohl ein Arztbesuch anstehen.. Der war heute schon den ganzen Tag mit Kontrollen beschäftigt gewesen, die beiden Damen waren also höchstwahrscheinlich morgen dran. Wobei das ja nichts Grosses sein würde, einfach einen kleinen Gesundheitscheck zur Verfolständigung des Personenprofils und blahblah.
Alissa Doch, das meinte sie ernst, natürlich. Sie würde auch alleine einen Weg hier raus finden, und wenn sie zwei Stunden durch die Gänge irren musste, nur um dann einfach in irgendeiner Ecke einzuschlafen. Es wäre ihr egal. Hauptsache er ging weg, nahm seine ganze unheilbringende Sippschaft mit und liess sie in Ruhe. Sie hatte keine starken Nerven, wie man hier gleich mal wieder wunderschön sah. Und auch keinen starken Körper, der sowas problemlos wegsteckte. Zwar war sie gesund gewesen, als sie hierher kam, aber jetzt war sie sich auch dabei nicht mehr so sicher. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie begriff, dass er offensichtlich auf sie wartete. Und dann dauerte es nochmal seine Zeit bis sie sich daran erinnerte, wie man die Beine hob. Aber es war letztendlich doch sein Angebot, sie zu tragen, welches die Brünette dann tatsächlich dazu animierte, sich endlich zu bewegen. Unsicher, vorsichtig und langsam schob Alissa den noch immer leicht zitternden rechten Fuss vor und stand mithilfe des Stuhles schliesslich auch auf. Ihr wurde sofort schwindlig, eine Nachwirkung des Sauerstoffmangels wahrscheinlich. Aber trotzdem versuchte sie so selbstständig wie möglich zur Tür zu kommen. Wobei sie sich ziemlich sicher unfähiger anstellte als ein kleines Kind, das gerade zu Laufen gelernt hatte. Aber ein kleines Kind war auch nicht mit irgendeinem teuflischen Gas bearbeitet worden, hatte nicht eine halbe Ohnmacht hinter sich und wurde nicht von jemandem angetrieben, der ihm nur Böses wollte.
Isabella Er sagte tatsächlich überhaupt nichts zu dem Tonfall, den ich angeschlagen hatte, was mich beinahe überraschte. Stattdessen legte er seinen Arm um mich, weil er sich wohl schon sicher war, dass ich den Weg nicht alleine zurücklegen konnte - kein Wunder nach meinem Getaumle gerade - und ließ mir wieder sein ewiges sarkstisches Gespotte zukommen. Glücklicherweise interessierte ich mich momentan aber herzlich wenig dafür, weshalb ich diesmal gar nicht erst versuchte zu kontern und ihm schweigend aus diesem schrecklichen Raum raus folgte. Auch sein Arm und damit seine Berührung störten mich in dieser Situation reichlich wenig, solange es dabei blieb, denn auch da hatte es mittlerweile schon schlimmeres gegeben, wenn ich mich mal daran erinnerte, dass er mich bereits geküsst hatte. Ich ließ mich dementsprechend ziemlich widerstandslos von Shane durch die verzweigten Gänge bis zu meiner Zelle führen und beobachtete erleichtert, wie er schließlich die Tür aufschloss, sodass wir eintreten konnten, da ich schon wieder außer Atem war und meine Beine leicht zitterten. "Dan-", fing ich bereits automatisch mit der Bedankung an, brach dann allerdings sofort wieder ab und zog nur leicht die Augenbrauen zusammen. Was war bitte los mit mir? Ich bedankte mich ganz sicher nicht dafür, dass der Typ mich nach einem Gasexperiment, für das er mitverantwortlich war, zurück in meine Zelle gebracht hatte. Hoffentlich hatte er das einfach... überhört. Meine Zunge war gerade extrem gelockert durch das Gas, allgemein fühlte ich mich total benebelt und als wäre ich momentan nicht ganz bei mir. Mein Blick glitt zu meinem Bett, das eine sehr einladende Ausstrahlung auf mich hatte, allerdings nicht genug, um mich vergessen zu lassen, dass meine Klamotten vollkommen von dem Gas eingehüllt worden waren - dementsprechend auch rochen - und mir das Gefühl gaben, ich wäre ihm immernoch nicht ganz entkommen. "Ich will ja deine Geduld nicht überstrapazieren oder so...", fing ich wieder an, wobei ich Shane unverfroren ansah, "...aber darf ich nicht zufällig duschen und diese Klamotten... ausziehen?" Besser gesagt auswechseln, die würden hier doch bestimmt irgendwas rum liegen haben, oder?
Lincoln Juhu, sie bewegte sich. Allerdings erst nach meinem netten Angebot, was meine Vermutung bestätigte, dass sie alles andere als angetan davon war. Tja, dann sollte sie mir jetzt bitte beweisen, dass sie ohne meine Hilfe klar kam - was ich ganz stark anzuzweifeln wagte. Alles, was sie tat geschah gerade nämlich auf eine extrem langsame Art und Weise. Sie brauchte ewig, um zu verstehen, was ich von ihr wollte und auch, als sie dann endlich etwas tat und aufstand, passierte das nahezu in Zeitlupe. Okay, man konnte es ihr nicht verdenken, immerhin hatte ich keine Ahnung, wie stark das Gas dosiert gewesen war und Nebenwirkungen waren von Anfang an vorprogrammiert beziehungsweise sogar geplant gewesen. Trotzdem hatte ich absolut keine Lust darauf jetzt die nächste halbe Stunde mit Alissa zu ihrer Zelle zu schleichen, vor allem weil sie vermutlich zwischendurch noch pausieren müsste, um die komplette Strecke zu schaffen. "Okay, Schätzchen, ich finds ja schön, dass du dich so bemühst, aber dir ist bestimmt genauso klar wie mir, dass wir mit diesem Tempo heute nicht mehr ankommen", hob ich beide Augenbrauen, während ich auf Alissa zuging und sie fürs Erste nur leicht am Arm nahm. Ich könnte sie theoretisch auch einfach stützen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir auf die Art und Weie auch nicht viiel schneller vorankommen würden, da ich ja nach wie vor die ganze Zeit darauf achten müsste, dass sie nicht über ihre eigenen Füße stolperte. Außerdem hatte ich Lust sie zu tragen, lediglich, weil es die junge Frau so unglaublich stören würde. Kurzerhand legte ich einen Arm unter ihre Schulterblätter und den anderen gleichzeitig unter ihren Hintern, ehe ich sie so schwungvoll hochhob und ohne Umschweife den Weg zu ihrer Zelle antrat. Das müsste prinzipiell eine ziemlich bequeme Position sein - sie wurde hier ja mehr oder weniger getragen wie eine Braut über die Schwelle. Haha. Trotzdem stellte ich mich natürlich schon darauf ein, dass sie gleich wieder anfangen würde rum zu meckern. War mir aber egal, ich hörte mir das doch gerne an - diente immer wieder zu meiner Unterhaltung. Körperlich etwas gegen mich auszurichten traute ich ihr gerade nämlich nicht zu, von daher alles paletti.
Bin gleich nochmal paar Tage weg, geh bei den Whitsundays segeln und weiss nicht wies da mitm Internet und Zeit wird.. ;) _____
Shane Tatsächlich merkte man seinem Püppchen das Gas doch soweit an, dass sie nicht einmal versuchte, ihm irgendwie zu entkommen oder so. Nein, beinahe brav trottete Isabella neben ihm zur Zelle zurück, ging dort hinein und... Hätte sich beinahe noch bedankt. Ups. Das war wohl ungewollt gekommen. Der junge Mann betrachtete sie einen Moment schweigend, da sie nicht aussah, als hätte sie jetzt schon alles gesagt, was sie noch mitteilen möchte. Und tatsächlich folgte gleich darauf ihre nächste Forderung, die ihn leicht mit den Augen rollen liess. Doch dank ihrer unglücklichen Formulierung, folgte seine Antwort dann doch ziemlich bald. "Weisst du..", begann er nachdenklich auszuholen, kratzte sich kurz am Kinn und grinste die Brünette dann unverfroren an. "Ausziehen darfst du dich auch so gerne", hahaha, er war sich zu 124% sicher, dass sie diesen Spruch gerade totlustig gefunden hatte. "Aber nein, eine Dusche liegt eigentlich gerade nicht drin, alleine deshalb, weil ich zu faul bin, jetzt nach deinen Kleidern suchen zu gehen. Dazu müsstest du mir schon etwas bieten. Oder mich wenigstens nett darum fragen", offerierte Shane ihr einen eindeutig netten Kompromiss. Denn eigentlich war jetzt wirklich Ruhe angesagt und eine Dusche stand ihr erst nach dem Abendessen zu. Aber Regeln machte bekanntlich Shane selber am liebsten.
Alissa Wieso redete er so viel, war denn nicht offensichtlich, dass ihr Gehirn etwa zwanzig Mal langsamer funktionierte als sonst? Sie begriff nur soviel, dass er offensichtlich nicht zufrieden war mit ihrer Geschwindigkeit. Und das auch nur, weil sie auf einmal wieder seine Hand spürte. Die Brünette zog schwächlich an ihrem Arm und blinzelte Lincoln bettelnd an, als er auch schon ganzen Einsatz zeigte und sie mit einem Mal hochhob. Echt jetzt..?! "Lass das.. Ich kann.. selber gehen", wimmerte die Brünette unglücklich, aber nicht einmal zappeln konnte sie richtig. Sie bewegte nur kraftlos die Füsse und versuchte, sich von ihm zu schieben. Weil er viel zu nahe war. Und sie nicht verstand, wieso er sie jetzt trug, wo er vorhin kaum erwarten konnte, dass sie endlich.. Halb umgebracht wurde. Wobei das Tragen wohl auch keine Geste der Liebe und Zärtlichkeit war. Begriff selbst sie in ihrem eingenebelten Zustand. Aber wäre da nicht die Nähe und Berührung, die damit einher ging, wäre sie ja eigentlich sogar froh drum, nicht selber Gehen zu müssen. Denn sie fühlte sich weiterhin wie vom Hammer getroffen. Zweitausend Mal. Und der Gedanke, dass das nicht das letzte Mal gewesen sein dürfte, sie zu genau diesem Zweck hier war, liess die Brünette unwillkürlich wieder zittern. Vielleicht wurde es nach dem ersten Mal ja einfacher. Haha. Nicht. "Lass.. Mich... Runter", versuchte Alissa es noch einmal, als auf die erste Bitte keine Reaktion gefolgt war. Sie drehte mühsam ihren schweren Kopf in seine Richtung und schaute Lincoln ziemlich lange stumm an. Wohin das alles nur führen würde??
// Ich war auch zwei Wochen im Urlaub, wollte eigentlich zwischendurch antworten, aber das WLAN war katastrophal. Sorry :o
Isabella Haha. Lustig wie eh und je der Typ, musste man ihm schon lassen. Oder auch nicht. Ich verdrehte auf seine Worte hin leicht die Augen und schüttelte nur kurz den Kopf, wobei ich ein dezent genervtes Seufzen von mir gab. War ja klar gewesen, dass da sowas kommen würde, wenn ich mich so ausdrückte. Gerade war ich leider jedoch nicht dazu imstande meine Wortwahl besonders abzuwägen, dazu fühlte sich mein Kopf einfach zu sehr nach Matsche an. Also musste ich diese Kommentare seinerseits wohl oder übel in Kauf nehmen. Ich sah Shane unaufhörlich an, während ich auf eine ernsthafte Antwort von ihm wartete, während ich hoffte, dass dieses Warten nicht vergeblich war. Irgendwann setzte er dann wirklich dazu an, woraufhin ich kritisch den Kopf schief legte. Ihm etwas bieten? Was denn bitteschön?! Okay, ja mir war schon klar, worauf er da anspielte, aber er glaubte doch wohl nicht, dass ich darauf eingehen würde. Ich sah stirnrunzelnd vor mich hin, während mir diese Frage im Kopf herum spukte und sah Shane schließlich wieder an. "Also ich weiß ja nicht, was genau du dir unter 'dir etwas bieten' vorstellst, aber ich glaube... ich verzichte", stellte ich langsam fest, blinzelte flüchtig und fuhr mir abwesend mit der Hand durch die dunklen Locken. "Aber eigentlich... hab ich dich doch nett gefragt, oder nicht?", fuhr ich einfach fort, wobei ich unwillkürlich einen leichten Schmollmund zog. Zumindest hatte ich nicht unfreundlich oder bestimmend mit ihm geredet, aber das reichte ihm vermutlich nicht. Er war ja schließlich zu faul, um nach meinen Klamotten zu suchen. Arsch. Ich ließ den Blick schweifen, als würde sich mir dadurch irgendein Einfall offenbaren und zuckte irgendwann resigniert die Schultern. "Dann halt nicht", seufzte ich leise auf, ehe ich mich umdrehte und zu meinem Bett hinüberging, auf dessen Kante ich mich vorerst niederließ. Ich würde die Sachen ausziehen, bevor ich mich hin legte, aber dafür müsste ich natürlich warten bis Shane den Raum verließ. Bei dem erreichte ich ja offensichtlich nichts, ohne dass ich ihm etwas "bot" oder rum bettelte. Wobei ich dem betteln schon ziemlich nahe gewesen war. Ups.
Lincoln Tja, begeistert war sie jedenfalls nicht, dass ich sie trug. War mir auch von Anfang an klar und egal gewesen. Ich nahm ihr nicht das Laufen ab, damit sie sich nicht abquälen musste, sondern wie gesagt viel eher, damit wir schneller voran kamen. Alissa verlangte ausdrücklich von mir, dass ich sie runter lassen solle, weil sie ja ach so gut alleine gehen könne, wofür sie von mir nur einen einstudierten 'Seriously?'-Blick erntete. Na ganz klar, ich war mir ziemlich sicher, dass die Tatsachen und ihr wackliger Zustand für sich sprachen, weshalb ich vorerst auch nichts weiter erwiderte, sondern stattdessen einfach meinen Weg fortsetzte. Einen sehr kurzen Zeitraum über schwieg die Brünette dann auch tatsächlich und versuchte nur relativ kraftlos, sich irgendwie von mir weg zu schieben, woraufhin ich sie erneut mit gerunzelter Stirn ansah. Wie effektiv, aber ich würde jetzt einfach mal nichts dazu sagen. Erst als Alissa mich ein weiteres mal dazu aufforderte sie runter zu lassen, gab ich ein unterdrücktes Seufzen von mir, ehe ich den Kopf wandte und ihren direkten Blick erwiderte. "Sei doch einfach froh darüber, dass du nicht selbst laufen musst. Ich weiß, dass du innerlich froh darüber bist", stellte ich unbeirrt fest, den Blick meiner grünen Augen unverwandt auf die ihren gerichtet. Was sie nämlich eigentlich stören musste, war die körperliche Nähe, die sie gerade gezwungenermaßen zu mir hatte. Tja, mich störte das definitiv nicht, haha, und das war ja wohl die Hauptsache. Im Übrigen musste ich mal kurz anmerken, dass Frauen unter normalen Umständen ebenfalls alles andere als ein Problem mit meiner körperlichen Nähe hatten, weshalb ich diese Ablehnung zumindest von außerhalb dieser Organisation her nicht kannte. Da das hier allerdings keine normalen Umstände waren, musste man wohl oder übel aber noch ein paar andere Kriterien als mein fabelhaftes Aussehen beachten, das war mir schmerzlich bewusst.
Kein Problem, mittlerweile bin ich auch schon wieder in der Schweiz..^^ Ne Idee, wie wir hier weitermachen? Nächster Tag? ____
Shane Er zuckte leicht mit den Schultern, als sie meinte, wohl lieber darauf zu verzichten, ihm eine Gegenleistung fürs Kleider suchen zu geben. War ihm auch egal, denn eigentlich hatte er gerade wirklich keine Lust, die Sachen zusammen suchen zu gehen. Und auch auf ihre Frage zuckte er nur wieder gleichgültig mit den Schultern. „Du weisst wohl selber sehr gut, dass ich unter ‘nett fragen’ mehr als deine bisherige Aussage verstehen würde. Aber wie gesagt. Heute Abend bekommst du deine Dusche sowieso“, meinte er nur, wandte sich auch schon leicht von ihr ab. Er glaubte nämlich seinerseits nicht, dass sie jetzt noch viel sagen oder tun würde. Immerhin hatte sie doch gerade ein nicht sehr schönes Experiment hinter sich, dass wohl mehr an ihren Kräften gezerrt hatte, als sie sich selber eingestehen wollte. Er hatte ihr ja zugeschaut. Sie hatte nicht sehr glücklich ausgesehen da drin. „Du darfst dich jetzt ausruhen, ein paar Stunden. Dann gibts Abendessen und deine Dusche. Und vielleicht noch einen Arztbesuch. Jedenfalls nichts Schlimmes mehr für heute, thank me later“, erklärte er und schenkte ihr ein breites, fröhliches Grinsen. Hach, er wünschte sich echt, sie würde seine Nettigkeit zu schätzen wissen. Denn eigentlich war er wirklich vergleichsweise nett. Da war er sich ziemlich sicher. Denn er kannte einige seiner Mitarbeiter sehr gut und die würden bestimmt nicht so sanft mit der kleinen Brünette umspringen. Aber bitte, das wusste sie halt nicht. Und er würde es ihr auch bestimmt nicht extra beweisen, da er nicht vorhatte, irgendwen zu ihr zu lassen.
Alissa Sie blinzelte leicht und drehte den Kopf wieder weg, als er ihr eine absolut unbefriedigende Antwort gab. Ein weiteres Zeichen von Schwäche. Sonst wich sie seinem Blick nie aus. Aber sie war gerade sowieso absolut verwirrt und neben sich, somit fiel es ihr nicht mal auf. Und ja, sie war vielleicht froh darum, nicht selber gehen zu müssen. Aber wenn er sie runter liess, müsste sie auch nicht gehen. Dann könnte sie einfach irgendwo sitzen oder liegen und schlafen. Oder was auch immer ihr Körper dann eben am meisten brauchte. „Nein… bin ich nicht“, erwiderte sie leise, hörte aber nun selber auf, ihn so hilflos abzuwehren. Denn gerade hatte sie eindeutig die Kraft nicht, damit irgendwas zu erreichen. War ihr jetzt auch aufgefallen. Er sollte einfach weg, jetzt sofort. Sie wollte ihn nie mehr sehen, schon gar nicht seine Hände spüren und nie mehr so nahe bei ihm sein. Er sollte sie nicht anfassen, nicht mit ihr reden und sie nie mehr irgendwo hin führen, wo sie nicht hin wollte. Aber um all das zu sagen, fehlte ihr nicht nur die Kraft und die Motivation sondern vor allem der Wille, weil ihr klar war, dass er ihr nie zuhören würde. Ziemlich frustrierend übrigens. „Geht das jetzt… jeden Tag so?“, fragte sie nach einer Weile, als sie glaubte, gleich beim Zimmer sein zu müssen, vorsichtig. Drehte sogar langsam den Kopf wieder zu Lincoln, um ihn anzuschauen, wenn er hoffentlich antwortete. Wobei sie auch jetzt gar nicht versuchte, die aufkeimende Angst irgendwie aus ihrem Blick zu verscheuchen. War doch eh nutzlos.
// Ah okay ^-^ Hm ja, könnten aufjedenfall zum nächsten Tag springen. Vielleicht wird in der Organisation ein "Pflegerwechsel" oder so vorgeschlagen, um Linc und Shane schon mal so ein bisschen zu provozieren oder sowas? xD
Isabella Natürlich war mir das klar, aber das hieß noch lange nicht, dass ich mich damit abfinden konnte. Er machte mich einfach wahnsinnig. Wie konnte er bitte von mir erwarten, dass ich unter diesen Umständen noch 'nett' zu ihm war? Okay, das war vermutlich sowas wie beabsichtigte psychologische Kriegsführung, aber selbst, dass mir diese Absicht bewusst war, änderte nichts an der Tatsache, dass er mich unglaublich provozierte. Dabei war ich eigentlich gar nicht sooo unfassbar leicht zu reizen. Unter normalen Umständen. Ich kniff auf Shanes Worte hin etwas die Augen zusammen und folgte unwillkürlich jeder seiner Bewegungen mit meinem Blick, bis ich auf seine letzte Bemerkung hin ein abwertendes Schnauben von mir gab. Thank me later? Ganz bestimmt nicht. Zumindest war ich jetzt wieder so weit bei Sinnen, dass mir kein weiteres versehentliches 'Fast-Danke' herausrutschen konnte, so wie vorhin. Ich spürte wie meine Wangen bei dem Gedanken ein wenig heißer wurden, senkte automatisch den Blick, hob den Kopf dann jedoch genauso schnell wieder und sah Shane dezent angriffslustig an. "Hör endlich damit auf so zu tun, als wärst du ein Engel in dieser Hölle für mich und als sollte ich mich glücklich schätzen dich zu haben! Wir wissen beide, dass du ein krankes Schwein bist, und dass ich alles andere tun sollte als mich je bei dir zu bedanken", schleuderte ich ihm in meiner momentanen Hemmungslosigkeit entgegen - einfach nur, weil er mich aufregte. Mir war danach ihn zu beleidigen und am besten sogar zu provozieren. Über mögliche Folgen konnte ich dank des Experimentes gerade nicht nachdenken, aber ich ging sowieso nicht davon aus, dass es hier irgendwelche Folgen geben würde. Glücklicherweise schien ihm nämlich immer alles, was ich sagte in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus zu gehen. Und ich wusste sowieso nicht, warum ich eigentlich immernoch redete. Ich sollte einfach schweigen und froh darüber sein, dass ich jetzt Zeit zum Schlafen hatte.
Lincoln Oh doch, sie war froh darüber. Da war ich mir sicher. Und selbst, wenn sie es nicht wäre, hätte sie hier nichts zu melden, aber gut. Ich musste mich ja nicht unnötig wiederholen. Was ich zu der Rollenverteilung hier zu sagen hatte, war vermutlich mehr als deutlich durchgesickert. Ich zuckte auf Alissas Erwiderung hin fürs Erste nur leicht die Schultern, wobei ich ihr einen knappen Blick von oben zuwarf. Sie gefiel mir, wenn sie so kraftlos in meinen Armen hing. Viel mehr, als wenn sie versuchte sich mir zu widersetzen und ihren Sturkopf mit aller Macht zur Schau stellte. Wobei das durchaus auch seinen Reiz haben konnte. Nur nicht immer und auch nicht zu oft, das sprengte sonst nämlich mein Limit an Geduld. Wir näherten uns bereits dem Zimmer der beiden Brünetten, als Alissa sich schließlich wieder in meine Richtung wandte und mich aus ihren braunen Augen fragend ansah. Hm, sollte ich ihr zur Ausnahme mal eine Antwort auf ihre Frage geben? Kritisch sah ich die junge Frau einen Moment lang an, bis ich einfach langsam das Kinn neigte und nickte. "Nicht exakt genauso, aber von der Art her erwartet dich jetzt so ziemlich jeden Tag das Gleiche", bestätigte ich ihr großzügigerweise. Ich war schon viel zu nett zu ihr geworden, ihr das zu verraten lag vollkommen außerhalb meines Pflichtbereiches. Aber gut, was sollte sie auch schon mit dieser Information anstellen? Im Endeffekt war sie für sie vollkommen nutzlos. Von daher, sollte sie meinetwegen darüber Bescheid wissen, wie ihr Leben von nun an weiter verlaufen würde. Wir erreichten schließlich das Zimmer meiner Prinzessin und ich setzte sie vor der Tür auf dem Boden ab, ehe ich sie direkt ansah: "Du hast jetzt ein paar Stunden Zeit um dich auszuruhen, ich komme dich später wieder abholen. Also leg dich am besten schlafen." Und so wie sie aussah, würde sie sich das bestimmt nicht zweimal sagen lassen.
Oh ja, klingt gut^^ Sagen wir wir springen vielleicht zwei, drei Tage? Damits auch so schön auffällt, dass die zwei sich nur immer um die Mädels kümmern. xD ______
Shane Sie schien nicht so begeistert von seiner Behandlung zu sein wie er. Irgendwie würde er gerne einmal einen der richtig üblen Kerle auf sie ansetzen, einfach, damit sie endlich merkte, wie gut es ihr mit ihm wirklich ging. Das wusste sie ja ganz offensichtlich einfach nicht zu schätzen. Weil sie keinen Vergleich hatte. Aber er würde ihr den Vergleich auch nicht geben, schliesslich müsste er sie dafür mit einem dieser hirnlosen Kampfmaschinen teilen und darauf konnte er gut und gerne verzichten. Die würden bei einer wie der kleinen Brünette sowieso nur auf sehr dumme Gedanken kommen und das wollte er nun wirklich nicht riskieren, sie so zu verschandeln. Also… Sie hatte echt allen Grund, ihm dankbar zu sein. Aber er würde es jetzt nicht noch einmal betonen, denn wie sie gleich mit Nachdruck zum Verständnis gab, würde sie es eh nie verstehen. Allerdings war das, was sie ihm jetzt in ziemlich unangebrachten Ton um die Ohren schmiss, dann doch ein ziemliches Missgeschick. Shane verdrehte die Augen, drehte sich seelenruhig wieder zu ihr um, trat an ihr Bett heran und blickte sie sehr unbeeindruckt ein paar Sekunden einfach an. „Du“, er machte eine bedeutungsvolle Pause, „hast rein GAR keine Ahnung, wie schlimm es für dich wirklich sein könnte. Also halt die Klappe wenn du schon nichts in irgendwelcher Weise Sinnvolles zu erzählen hast.“ Für eine Antwort oder ein weiteres Geschrei liess er ihr dann allerdings keine Zeit sondern liess sie stattdessen vollkommen unerwartet eine schallende Ohrfeige spüren. Dürfte ein Bisschen weh tun. Gerade, weil ihr Gesicht schon vorher zerstört war. Aber bitte, das war das Mindeste, was sie verdient hatte. Er könnte sie auch zwei Stunden an den Füssen irgendwo aufhängen und hoffen, dass es ihrem Gehirn gut tat. Wurde Zeit, dass das Mädchen etwas Anstand lehrte. Er warf ihr einen letzten zufriedenen Blick zu, ehe er sich pfeifend aus dem Raum bewegte und sie nun auch alleine liess. Bis zum nächsten Mal.
Alissa Würde sie nicht sowieso schon ziemlich kraftlos in Lincolns Armen liegen, hätte wohl spätestens seine Bestätigung ihr alle Kraft aus den Knochen gezogen. „Jeden Tag?“, fragte sie mit einer Stimme, die zu Tränen gepasst hätte, welche sie aber bisher noch erfolgreich verdrängte. Sie würde sterben. Sie würde wirklich sterben und zwar hier! Das wollte sie nicht, wieso durften die das bestimmen? Wieso gab es Leute, die einfach so gegen alle Menschenrechte verstossen durften und nicht erwischt wurden? Wie war es überhaupt möglich, dass das Flugzeug einfach verschwunden war und noch immer niemand hier war? Niemand ihnen helfen wollte, sie rettete und hier raus holte? Sie wollte nicht hier sterben und war sich ziemlich sicher, dass das auch sonst keiner hier wollte. Wieso also wurden sie nicht endlich gesucht? Wie ein ziemlich verzweifeltes Häufchen Elend, liess sich Alissa kommentarlos von Lincoln absetzen, starrte den Boden an und stützte sich nun wieder zitternd an der Wand hinter sich ab. Erst als er sie wieder ansprach, hob sie den Kopf um in sein Gesicht zu schauen, das sie einfach von Sekunde zu Sekunde mehr hasste. „Das ist nicht fair, Lincoln, ich will nicht sterben“, flüsterte sie, ehe sie sich ohne seine Reaktion abzuwarten umdrehte und die noch halb offene Zimmertür ganz aufstiess. „Du gottverdammtes Arschloch“, zischte die Brünette mit einer ungewohnt dunklen Stimme, aus der für einen Moment sogar das Zittern verschwunden war. Sie schlüpfte durch die Tür ins Zimmer, ging ohne Isabella anzuschauen zielstrebig auf ihr Bett zu - anders hätten sie ihre Beine wohl vorher schon wieder im Stich gelassen - und legte sich mit weit offenen Augen darauf nieder. Schlafen konnte sie jetzt wohl nicht mehr. Aber vielleicht konnte sie sich ja was ausdenken, wie sie hier raus kam. Das musste sie nämlich unbedingt, denn offensichtlich dauerte die Hilfe - falls sie denn irgendwann kam - reichlich viel Zeit. Zu viel, vielleicht mehr als sie noch hatte.
// Okay ja, das ist besser. :3 Ich lasse Isabella dann mal kurz weg und springe. ^^
Lincoln Das erste Experiment von Alissa und ihrer Zimmergenossin war mittlerweile drei Tage her. Drei Tage, in denen die beiden Frauen und natürlich auch zahlreiche andere Versuchsobjekte an weiteren Gasexperimenten hatten teilnehmen dürfen. Momentan waren unsere Gase aber defintiv noch ziemlich harmlos, wenn man im Blick behielt, was noch kommen würde - hatte ich nur mal kurz anmerken wollen. Jedenfalls hatte ich mich innerhalb der vergangenen Zeit fast ausschließlich mit meinem Lieblingspüppchen beschäftigt und auch gut darauf geachtet, dass kein Anderer an sie rankam. Sie gehörte mir - wirklich nur mir - und damit basta. Ich blinzelte abwesend vor mich hin, kratzte mich kurz an der nackten Brust und wälzte mich schließlich aus meinem Bett hoch, wobei ich die Decke achtlos zusammengeknüllt liegen ließ und mich einfach schnurstracks in mein bescheidenes Bad begab. Nach einer kurzen Dusche und anschließendem Zähne putzen, beschloss ich, dass es Zeit wurde dem Drei-Tage-Bart ein Ende zu machen und rasierte mich noch schnell, bevor ich das Bad wieder verließ. Ich zog meine 'Uniform' aus dem Schrank, der nicht besonders ausgiebig befüllt war und schlüpfte hinein, ehe ich mir schlussendlich noch meine Schlüssel vom Tisch schnappte - so wie ich es immer tat, wenn ich das Zimmer verließ. Heute stand eigentlich nichts besonderes an - nur ein weiteres Experiment, was aber noch ein wenig Zeit hatte, sodass ich theoretisch länger hätte schlafen können, wenn da nicht das Gespräch mit dem Boss wäre, über das ich gestern in Kenntnis gesetzt worden war. Shane und ich sollten aufjedenfall gleich bei ihm vorbei kommen, ich ging mal davon aus, dass auch ein paar andere Kollegen da sein würden. Könnte ich mir anders zumindest nicht vorstellen, was sollte der Boss schon nur von uns zwein wollen? Ich verließ mein Zimmer und machte mich stattdessen zu dem von Shane auf. Dort angekommen hämmerte ich ein einziges Mal mit der Faust gegen seine Tür, ehe ich mich an die Wand lehnte und mit verschränkten Armen wartete.
Shane Die Tage gingen tatsächlich ziemlich rasch vorbei und soweit er das beurteilen konnte, gingen die Experimente auch vorwärts. Fand er gut. Aber lag wahrscheinlich auch daran, dass sie genügend 'Teilnehmer' hatten. Einige machten ja sogar zwei Experimente pro Tag mit, was dann aber schon etwas grenzwertig war. Würde er seinem Püppchen ja lieber nicht antun, ein Grund mehr, für den sie ihm dankbar sein konnte. Würde sie aber wohl doch nie lernen, denn bisher hatte er wirklich sehr effektiv dafür gesorgt, dass keiner an sie rankam ausser ihm. Und er hatte es auch geschafft. Bis jetzt zumindest. Und er würde es auch so weiterführen. Gab ja keinen Grund, was zu ändern. Wieso sollte er auch teilen, das war seine Belohnung für die Entführung des Flugzeuges haha. So verstand er das jedenfalls. An diesem Morgen wäre er auch gerne noch ein Bisschen länger liegen geblieben, aber bitte, der Boss hatte wohl eine nächste Aufgabe oder so für ihn und Lincoln und wen auch sonst noch so. Jedenfalls wälzte er sich schwerfällig aus dem Bett, nahm eine schnelle Dusche, rauchte seine Morgenzigarette, putzte sich die Zähne und da klopfte es auch schon an der Tür. Der gute alte Lincoln war schon immer schneller als er… Zum Glück hatte er ihm das Warten noch nie übel genommen. Shane beeilte sich, fertig zu werden, ging zur Tür und begrüsste seinen Kumpel mit einem raschen Handzeichen, ehe sie sich auch schon auf den Weg zum Boss machten. Der schien sie auch tatsächlich schon in seinem Büro zu erwarten - nur sie zwei. Ob das jetzt gut oder schlecht war, wusste Shane noch nicht ganz einzuordnen. Aber wohl kaum schlimm, schliesslich wusste die obere Etage ja auch, was sie an ihnen hatten. Sie hatten ein verdammtes Flugzeug entführt, DAS hatten sie an ihnen. Bitte. „Morgen“, grüsste der junge Mann aus reiner Höflichkeit, und, weil er es nicht gleich schon verkacken wollte. „Morgen die Herren“, kam es auch gleich zur Antwort, ehe ihnen mit einem Handzeichen bedeutet wurde, sich zu setzen. „Um gleich zur Sache zu kommen, es geht um eure zwei… Lieblinge. Und zwar darum, dass ihr vielleicht gemerkt habt, dass alle anderen sich immer abwechseln wenns zur Betreuung unserer Versuchskaninchen kommt. Nur ihr nicht, was einigen unserer Männer ein Bisschen ein Dorn im Auge ist. Wieso das so ist, könnt ihr euch selber ausdenken. Darum möchte ich euch bitten, euch dem Betreuungsplan anzupassen, soweit dieser existiert, und die Rotation einzuhalten. Möchtet ihr etwas dazu sagen?"