Isabella In der Tat beäugten sowohl Lincoln als auch Alessia, Shanes Oberkörper mit einer gewissen Verwirrtheit im Blick. Glücklicherweise sagte aber keiner von ihnen was dazu. Lincoln 'freute' sich wahrscheinlich einfach für seinen Kumpel, für, was auch immer zwischen uns vorgefallen war und Alessia nahm vermutlich an, dass sie das Ganze gar nichts anging. War ich ehrlich gesagt auch froh drum, denn wie ich mich dafür rechtfertigen sollte, war mir selbst ein Rätsel. Shane zog sich jetzt wieder an, ehe er sich mir zuwandte und mich dazu aufforderte zu ihm zu kommen. Sein Blick war dabei nicht mal unfreundlich - viel eher entschuldigend, was mich ja beinahe wunderte. Zumdem verwirrten mich seine geseufzten Worte. Warum schien er aufeinmal etwas gegen die Experimente zu haben? Es widersprach der Erkenntnis, dass er es mochte mich leiden zu sehen, genauso wie, dass er heute ausgerastet war, als Andrew mir zu nahe gekommen war. Ich runzelte ein wenig die Stirn, stieß mich allerdings von der Wand ab und trottete mit hängenden Schultern zu dem jungen Mann herüber, der geduldig gewartet hatte. Ich gab ein leises Seufzen von mir, fuhr mir nochmal nachdenklich über die gerötete Wange und zuckte schließlich leicht mit den Achseln: "Ja, wir können wohl gehen", murmelte ich ihm matt zu. Das Schlimme an der ganzen Sache war auch, dass ich nie wusste, was genau auf mich zukam - also welche Nebenwirkungen das jeweilige Gas auf mich haben würde. Mal fühlte ich mich einfach nur komplett zerschlagen und wie betrunken, ein anderes Mal konnte ich nicht mehr richtig atmen und dann wiederum hatte es auch ein Gas gegeben, nach dessen Anwendung ich gelähmt gewesen war - die wohl panischsten Stunden meines bisherigen Lebens. Abgesehen von dem Gefühl keine Luft mehr zu bekommen, weil man gewürgt wurde, hust.
Lincoln Alessia kam recht langsam auf mich zu, wobei ich ihre demotivierte Körperhaltung eingehend musterte. Ja gut, war prinzipiell kein Wunder, dass sie nicht zu dem Experiment wollte - auch, wenn es sie voraussichtlich nicht töten würde. Dann wäre ich nämlich schon längst eingeschritten und hätte verhindert, dass sie auch nur einen Fuß in den Versuchraum setzte. Ich wollte sie immerhin für mich behalten, plante ganz sicher nicht, sie an irgendjemanden abzutreten. Auch nicht an den Mann mit der Sense. Mir fiel die Gänsehaut auf ihren Armen auf, die wohl dafür sprach, dass sie fror, woraufhin ich sie einen Moment lang nachdenklich ansah: "Ich bringe dir später einen Pulli", versprach ich ihr kurz, ehe ich den Blick aus ihren unglücklichen Augen erwiderte. Ja, ich wusste, dass sie unglücklich war - sie machte auch keinen Hehl daraus. Aber genauso musste sie wohl wissen, dass ich rein gar nichts gegen den Lauf der Dinge hier tun konnte. Dieses Experiment stand nun auf dem Programm und deshalb würden wir auch dorthin gehen. Alles andere würde bloß dazu führen, dass ich meinen Job riskierte, und das würde Alessia bestimmt auch nicht gefallen. Sie bliebe dann schließlich mit Typen wie Andrew und Phil hier zurück und diese beiden gingen ganz sicher nicht auf die Bedürfnisse oder auch Abneigungen einer Frau ein. Ich griff nach Alessias Hand - war mir gerade egal, ob sie das störte - und geleitete sie auf den Flur hinaus, in Richtung Versuchsraum. Vielleicht half es ihr ja sogar, dass sie nicht aus eigenem Antrieb auf ihr Verderben zusteuern musste. So hatte sie wenigstens keine Wahl, denn sich mir zu entziehen wäre komplett sinnlos. Wir erreichten das 'vertraute' Zimmer, woraufhin ich Alessia sachte vor mir in den Raum dirigierte und schließlich auf einen Stuhl deutete, damit sie sich setzte. Nachdem ich ihre eisernen Hand- und Fußfesseln fixiert hatte, beugte ich mich jedoch nochmal mit dem Gesicht zu ihr nach unten und sah sie eindringlich an: "Mir gefällt das hier auch nicht, okay?", ließ ich sie 'zerknirscht' wissen. Sie sollte glauben, dass ich auf ihrer Seite stand und dass sie mir vertrauen konnte, damit sie anfing mich zu mögen. Das würde mir einfach noch so viel mehr Macht über die junge Dame ermöglichen... und ich spielte meine Rolle gut, das wusste ich.
Wollen wir dieses Experiment auch wieder skippen? xD Weil es kommt ja eh gleich das nächste und ich glaube, es macht mehr Sinn, wenn wir das dann ausschreiben als dieses jetzt^^
Ja eben^^ Und wo machen wir dann weiter? Passiert noch irgendwas vorher oder wollen wir grad mit einer kleinen Zsmf da wieder einsteigen, wo Lincoln und Shane eben mitgeteilt wird, dass ihre Püppchen gleich dran sind? I don't care
Hm ja. Oder wir steigen einfach da ein, wo die beiden schon wieder im Versuchsraum sind und Shane und Lincoln davor stehen. Die können erstmal ja eh nichts ändern. Und dann können wir so gleich zum spannenderen Teil kommen. xD
Shane Die nächsten zwei Tage gingen für seinen Geschmack etwas zu schnell vorbei. Noch am gleichen Abend nach dem Vorfall mit Andrew und Phil gab es eine Versammlung und alle wurden ziemlich euphorisch darüber informiert, dass endlich ein neues Gas ‘gemixt’ wurde, eines, das alle anderen in den Schatten stellen würde mit seiner Wirkung blahblahblah. Es sollte theoretisch zuerst Atemnot und dann sowas wie eine Ohnmacht bewirken, bei der betroffene Personen unter starken Halluzinationen leiden würden. Und wenn sie nach minutenlanger vollkommenen Handlungsunfähigkeit wieder aufwachten würden, würden sich ihre Glieder anfühlen wie eingefroren, also praktisch bewegungsunfähig, während der Geist langsam wieder aufwachte. Ein perfektes Gas um Massen zu steuern beziehungsweise zu beherrschen, so viel stand fest. Der Haken war nur, dass es durch seine Mehrfachwirkung auch deutlich unkontrollierbarer und gefährlicher geworden war als die vorhergehenden Gase. Eine klitzekleine Fehldosierung oder Fehlstellung würde wohl unweigerlich zum Tod der Opfer fühlen. Aber damit musste man leben können, hiess es. Naja, jedenfalls hatte der Boss das Zeug entworfen und war somit auch bei jedem damit durchgeführten Experiment dabei um weiter zu tüfteln. Und er suchte die Versuchspersonen selber aus. Am ersten Tag waren es morgens ein Teenager und eine Frau mittleren Alters. Beide waren nach kurzer Zeit tot. Und da der Boss keinen besonders langen Geduldsfaden hatte, wurde das etwas abgeänderte Gas nach einigen Untersuchungen und Klärungen noch am Abend des gleichen Tages ein zweites Mal getestet. Diesmal an zwei relativ jungen, gesunden Burschen. Wieder starben beide, zwar dauerte es länger, aber was änderte das letztendlich schon. Der Boss sah darin jedenfalls einen Fortschritt und experimentierte die ganze Nacht im Labor weiter, bis er am nächsten Tag der Meinung war, es jetzt perfektioniert zu haben, sodass es nicht mehr tödlich war. Jedenfalls bestimmte er, wie das Schicksal es so wollte, dass Isabella und Alessia die beiden sein sollten, die die neue Mischung als Erste ohne Folgeschäden einatmen durften. Und da waren sie nun. Halleluja. Shane musste sich gründlich zusammennehmen, nicht nervös gegen die Wand zu klopfen oder auf und ab zu gehen, als sie vor dem Spiegelglas standen und die noch ziemlich ahnungslosen Mädchen betrachteten. Sie hatten gestern kein Experiment gehabt, waren also eigentlich ausgeruht, wenn man so wollte. Doch hatte sie auch keiner auf das hier vorbereitet. Das altbekannte Zischen ertönte, als das Gas in den Raum gepumpt wurde. Shane schloss kurz die Augen, atmete durch. Wenn sie jetzt verreckte, dann würde er dem Boss sowas von an die Kehle springen, konnte der Gift drauf nehmen. Das war so nicht geplant gewesen, sie sollte keine wirklichen gefährlichen Gase testen! Hatte er nie bewilligt verdammt.
Alessia Entgegen ihrer Befürchtungen, hatte sich kein Kerl mehr in ihre Zelle verirrt in den letzten Tagen. Jedenfalls keiner bis auf Lincoln und Shane, aber die stellten ja grundsätzlich auch kein allzu grosses Problem mehr dar. Ihr war schon aufgefallen, dass sie noch besser zu ihnen schauten als sonst, sie kaum mehr unbewacht zu lassen schienen. Aber es war ihr lieber so, als auf einmal überrascht zu werden von jemandem, den sie noch weniger kannte und noch mehr hasste als Lincoln. Dass sie ihn hasste, redete sie sich jedenfalls noch immer ein. Er verhielt sich unglaublich komisch, fand sie, total uneinschätzbar für die junge Frau. Verwirrend. Aber nett, das musste man ihm lassen. Und sie wusste nicht wieso, konnte es sich beim besten Willen nicht erklären.. Aber naja, schadete ihr nicht und er bedrängte sie auch weiterhin nie. Wobei sie seit gestern das Gefühl hatte, dass grundsätzlich irgendwas in der Luft lag. Was genau es war, konnte sie nicht sagen. Aber es war da. Sie hatten gestern kein Experiment gehabt, was sie erst hoffen liess, dass das alles ein Ende fand, alle Gase getestet waren und sie ihren baldigen Angriff planten. Oder was auch immer sie mit den Gasen vorhatte, so genau wusste Alessia das ja nicht. Doch als sie dann am nächsten Tag einen Arztbesuch angeordnet bekam und später vom Boss persönlich - so erklärte ihr Lincoln jedenfalls im Nachhinein - begutachtet wurde, war ihr nicht mehr halb so hoffnungsvoll zu Mute. Am frühen Nachmittag wurden sie dann auch schon wieder zu einem Experiment geschleift. Wobei die Brünette das Gefühl wieder nicht loswurde, dass irgendwas anders war als sonst. Sie wurde allerdings auf ihren Platz dirigiert und festgebunden wie immer, konnte dem besorgt-nachdenklichen Blick des Doktors auch nicht besonders viel entnehmen, als dieser ihr die Kabel und Sensoren ins Gesicht klebte. Machte sie nur noch nervöser. Doch erstmal geschah nichts anderes als sonst. Sie wurden alleine gelassen und kurz darauf wurde das Gas in die Luft gegeben. Und wie jedes Mal versuchte Alessia, reflexartig die Luft anzuhalten, ehe sich dann ihre ganze Lunge damit vergiftete. Es tat schon beim Einatmen weh. Und das altbekannte Gefühl des trockenen Halses voller Stacheln setzte ein, dass sie gleich darauf nach Luft ringen liess, weil sie glaubte, gleich daran zu ersticken.
Ich glaube mein Post wird mickrig, weil ich am Handy bin und gleich einschlafe. ^^ xD _____
Isabella Ich begann Shane auf irgendeine eigenartige und verkorkste Art und Weise zu mögen, seit dem Kuscheltag und meiner anschließenden Rettung vor Andrew durch seine Hand. Ich wusste, dass es dumm war, aber er gab mir die letzten zwei Tage wirklich keinen Grund wieder eine größere Abneigung gegen ihn zu entwickeln. Abgesehen davon, dass er mich zu Gasexperimenten brachte... aber nicht mal dafür gab ich ihm die volle Schuld. Wie gesagt, wenn er nicht da wäre, würde es mir noch sehr viel schlechter gehen. Und deshalb fand ich es begründet, dass ich Shane, trotz seiner... anfänglichen Aussetzer mochte. Hust. Aber um zum eigentlich wichtigeren Thema zurückzukommen. Irgendwas hatte sich bezüglich der Experimente geändert. Es war deutlich in der gesamten Atmosphäre zu spüren, zudem hatte ich einen Arzttermin gehabt, was hier wirklich was Besonderes war. Ich hatte ja nicht mal einen Arzt zu Gesicht bekommen, nachdem Shane mich für sein Propagandavideo hergerichtet hatte - und momentan war ich kerngesund. Jetzt jedenfalls befanden wir uns erneut in der verdammten Versuchskammer und sahen dem Unausweichlichen entgegen. Als das bekannte Zischen einsetzte, schloss ich reflexartig die Augen und hielt die Luft an - so wie immer. Natürlich musste ich dennoch irgendwann wieder Luft holen und nahm das Gas somit in meine Lungen auf. Es brannte wie Feuer, ließ mich husten und würgen und hoffen, dass ich einfach ohnmächtig wurde. Als es dann irgendwann vorbei war, atmete ich nach wie vor nicht regelmäßig, sondern viel eher abgehackt und in einem komischen Rhythmus. Ich bekam einfach keine Luft! Die Panik machte sich in mir breit und ich wollte mich hilfesuchend umsehen. Das Problem war allerdings, dass sich alles drehte. Alles verschleiert war. Alles immer mehr vor meinen Augen verschwamm.
Lincoln Die letzten Tage hatten nicht gerade Gutes mit sich gebracht, um es mild auszudrücken. Stattdessen hatte der Boss sich an einem neuen Gas probiert, das absolut tödliche Auswirkungen auf alle Versuchsteilnehmer gehabt hatte. Dennoch probierte er weiter daran herum und beschloss schließlich, dass es nun perfekt sei und niemanden mehr töten würde. Dass das der Wahrheit entsprach, zweifelte ich für meinen Teil allerdings ganz schön an. Zu allem Übel wurden gerade unsere beiden Püppchen für den dritten Versuchsdurchgang auserwählt, was mich in ausgesprochen passiv agressive Stimmung versetzte. Zumindest, wenn ich mich nicht in Alessias Nähe befand. Vor ihr spielte ich natürlich weiterhin den lieben, rücksichtsvollen Lincoln, was sie mehr und mehr zu verwirren schien. Naja, die Verwirrung war nur der erste Schritt zur Änderung ihrer Meinung über mich. Wenn sie sie nicht längst geändert hatte, denn auch ihr Verhalten mir gegenüber hatte sie ein wenig verändert. Sie war längst nicht mehr so hasserfüllt. Der Tag des Versuches rückte näher und dann war es schließlich so weit. Shane und ich standen vor der Glasscheibe und bangten um das Leben unserer Häschen. Wenn Alessia jetzt den Löffel abgeben würde, wären all meine Bemühungen umsonst gewesen. Und mein Unterhaltungsprogramm wäre ebenso verschwunden. Der verdammte Boss hatte einfach kein Recht ihr Leben zu gefähren, sie gehörte mir! Nur mir. So stand ich mit angespannten Gesichtszügen da, starrte in den Versuchsraum und wartete darauf, dass der Durchgang endlich zum Ende kam. Als das nach ein paar Minuten der Fall war und das Gas komplett aus dem kleinen Raum abgezogen worden war, platzte ich ohne Umschweife hinein und ging direkt neben Alessia in die Hocke. "Alessia? Wie fühlst du dich? Alles okay?", fragte ich besorgt. Dass die Sorge eher daher rührte, dass ich Angst hatte, sie für meine Zwecke zu verlieren, konnte Madame ja glücklicherweise nicht wissen.
Shane Er betrachtete mit tiefen Falten auf der Stirn, wie das Ganze seinen Lauf nahm. Und er musste zugeben, froh zu sein um jede Bewegung, die sein Täubchen tat. Denn solange sie sich bewegte, lebte sie höchstwahrscheinlich noch, was er ihr auch wirklich raten würde. Hier zu verrecken war nämlich für die junge Dame nicht drin, nene. Er hatte dann doch noch angefangen, nervös mit dem Fuss auf den Boden zu klopfen, dauernd einen weiteren Blick auf seine Uhr zu werfen, bis dann das Gas endlich abgezogen wurde. Direkt hinter Lincoln huschte auch er wieder in die elendige Kammer zurück, ging im Stechschritt auf Isabella zu. Sie sah fertig aus - sehr fertig. Lebte allerdings noch, was erstmal dazu führte, dass ihm ein riesen Stein vom Herzen fiel. Gut. Soweit alles klar. Bis auf die Tatsache, dass sie offenbar überhaupt nicht klar kam und die Augen verdrehte. Doch nicht alles klar, verdammt! „Isabella?“, fragte er zur Kontrolle leicht gehetzt, doch sie antwortete nicht, weshalb er einfach die Sensoren aus ihrem Gesicht riss und auch sogleich die Fesseln löste - was noch immer zu keiner Reaktion führte. Zudem atmete sie kaum. War das normal? Teil der Wirkung? Dann kam es ziemlich verspätet und sollte endlich vorbeigehen, das Gas war nämlich längst abgesaugt! Nun nicht mehr halb so entspannt wie zuvor, packte der Dunkelhaarige die junge Frau an den Schultern und schüttelte sie leicht, was wiederum zu keiner wirklichen Reaktion führte. Ach verdammt!! „Isabella schau mich an!“, befahl er mit harter Stimme, auch wenn er wusste, dass es nicht an ihrem fehlenden Willen lag, einfach so nich aufzuschauen. „Arzt verdammt, sie braucht einen Arzt!“, rief er dann in Richtung der Leute, die nach und nach den Raum betreten hatten. Alles Beobachter und halt der Boss und sonstige Nichtstuer.
Alessia Und es war die Hölle. Wie immer. Nur noch ein Bisschen schlimmer, denn alles tat weh und alles war furchtbar. Und weil sie mehr als je zuvor dabei das Gefühl hatte, gleich sterben zu müssen. Nachdem sie einfach nur geglaubt hatte, gleich zu ersticken an dem verdammten Gift, war sie in einen halwachen Zustand abgedriftet, in dem ihr Lincoln begegnet war, sie mit einem furchtbaren Grinsen, bei welchem seine weissen Zähne fröhlich aufblitzten, angeschaut hatte und meinte, dass es sowieso schon lange an der Zeit wäre für sie, zu sterben. Dann war ihre Mutter aufgekreuzt, hatte ihr die Hand gereicht und sie auf die Füsse gezogen, als im gleichen Moment ein Schuss von hinten sie durchbohrte und sich ein stetig wachsender roter Fleck auf ihrer Brust bildete. Sie stürzte zu Boden, als auch schon mindestens zwanzig Wölfe aus dem Gebüsch sprangen, um sich an der Leiche gütig zu tun. Alessia selber wurde in ihrer Wahnvorstellung von einem grossen, gut gebauten Mann weggezogen, gegen den sie absolut nichts tun konnte, gelähmt vor Angst und Schwäche. Sie rang immer noch nach Luft, als er sie gegen eine plötzlich aufgetauchte dreckverschmierte Hauswand drückte und ziemlich grausam küsste. Sie spürte schon seine Finger unter ihrer Kleidung, als die Bilder endlich verschwanden, der Nebel sich für einen kurzen Moment zu lichten schien und ihr klar wurde, dass es wohl vorbei war. Aber Luft bekam sie noch immer keine, hustete schwer, um ihre Atemwege freizukriegen, doch es half nichts. Sie merkte, dass Lincoln vor ihr aufgetaucht war, in ihrem Sichtfeld herumtanzte und redete. Doch sie versuchte nur hilflos und vollkommen panisch gegen die Fesseln anzukämpfen, zu atmen, irgendwie an Sauerstoff zu kommen. Doch konnte sie nicht einmal die Lippen bewegen um zu sagen, was das Problem war, zu sagen, dass ihr schwindlig war, sie kurz davor war, in die Schwärze abzudriften. Sie war wie gelähmt, aber so, dass offenbar auch ihre Lunge davon betroffen war.
Isabella Es tauchte ein junger Mann vor mir auf, der mir vertraut war. Ric. Verdammt, der sollte hier verschwinden und zwar sofort! In der Theorie wollte ich aufstehen und wegrennen - in der Praxis bewegte ich mich um keinen Milimeter. Mein Kopf lag weiterhin schief zwischen Schulter und linker Brust und auch meine restlichen Gliedmaßen hatte jegliche Spannung verlassen, sodass sie komplett schlapp wirkten. Ich merkte, dass - der vemeintliche - Ric mich ansprach, woraufhin alles in mir ihn anschrie, dass er sich verpissen sollte. Ich hatte ihn doch verlassen. Ich war endlich mutig genug gewesen, um zu gehen, und jetzt tauchte er einfach wieder hier auf - das konnte nur ein schlechter Witz sein. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, wollte den jungen Mann vor mir ansehen, aber konnte die Kraft dafür einfach nicht aufbringen. Erst als er mich schüttelte, schaffte ich es einen Blick auf diese braunen Augen zu erhaschen, die mich fast schon verzweifelt ansahen. Aber diese Augen gehörten nicht zu Ric. Ric hatte blaue Augen... eiskalte, emotionslose, wütende blaue Augen. Das hier waren Shanes Augen. Und er war besorgt um mich? Ich konnte nicht weiter nachdenken, konnte nicht sprechen und auch nicht meine Augenlider geöffnet halten. Gleich darauf hörte ich Shanes Stimme - die übrigens verdammt schön und männlich klang, wie ich schon immer mal feststellen hatte wollen - erneut, jedoch in einem deutlichen härteren Tonfall. Ich verstand nicht, was er sagte, auch nicht, als er kurz darauf total laut und von mir weggedreht irgendetwas rief, aber er hatte diesen harten Tonfall benutzt. Er musste sauer auf mich sein. Oh nein. Ich versuchte mich irgendwie aufzurappeln, sank aber immer wieder in mich zusammen und gan schließlich auf. "Bitte... sei nicht böse auf mich, Shane", nuschelte ich schließlich leise, weinerlich und komplett ohne ersichtlichen Sinnzusammenhang. Das mussten die Halluzinationen sein. Und zudem kam mir meine Zunge so unendlich schwer vor, es war ein reines Kunstwerk gewesen, diesen Satz zu formulieren.
Lincoln Sie antwortete nicht. Sie zappelte nur ein wenig herum, und versuchte zu atmen, was ihr allerdings nicht zu gelingen schien. Verdammte scheiße! Was hatte der Boss sich denn bitte dabei gedacht, Alessia für diesen Versuch auszuerwählen?! Ich wollte nicht, dass sie erstickte oder an irgendeiner anderen Ursache durch dieses Gas starb. Sie sollte doch noch bei mir bleiben. Ich atmete nervös ein und aus, während ich etwas ungeschickt an ihren Fesseln herumhantierte und sie schließlich aufbekam. Ich ging erneut vor der Brünette in die Hocke, nahm ihr Gesicht in meine Hände und versuchte sie dazu zu bringen mich anzuschauen, während ich sie beinahe wütend musterte. Nicht, weil ich wütend auf sie war, sondern viel mehr auf diese verdammten Idioten, die das hier verursacht hatten. "Alessia. Bitte antworte doch", murmelte er ihr flehend zu - war wohl das einzige Mal in ihrem Leben, dass sie mich flehen hören würde. Und das nahm sie gerade ja nicht mal wirklich wahr, von daher. Ich strich sanft mit den Händen über ihre Wangen, um sie irgendwie in die Realität zurückzuholen, oder sie zumindest halbwegs da zu behalten. Als Shane dann durch den Raum brüllte, dass Isabella einen Arzt bräuchte, sprang ich auf die Füße: "Sie auch!", stimmte ich energisch mit ein. Am Gesichtsausdruck des Bosses konnte ich allerdings schon vor seiner Antwort ablesen, dass diese Bitte nicht erhört werden würde. Sie sollten immerhin die Nebenwirkungen des Gases aushalten und dennoch am Leben bleiben. Das war der Sinn des Experimentes. Ich spürte, wie Zorn sich in meiner Brust zusammenballte, während ich mich erneut zu meinem hilflosen Püppchen drehte, und bei mir urplötzlich eine Sicherung durchbrannte: "Verdammt, Alessia, antworte mir!", schrie ich sie förmlich an. Ein Ausdruck von Verzweiflung. Die man auch überaus gut in meiner Stimme mitschwingen hören konnte. Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte... außer sie in ihr Bett zu schaffen und dann den Vorsatz 'Abwarten und Tee trinken' zu beherzigen. Ich hasste Tee.
Shane Fuck fuck fuck. Dass war alles, was er denken konnte, als er Isabella dabei zusah, wie sie immer mehr wegzudriften schien. Kacke verdammte! Selbstverständlich wurde kein Arzt geschickt und er blieb alleine mit ihr sitzen. Er hatte keine Ahnung von Anatomie oder den Gründen dafür, weshalb sie zu schwinden schien. Naja, dass sie nicht atmen konnte, sah er, aber was man da tun musste…. Keine scheiss Ahnung, echt. Gerade als er aufstehen und seine Boss klopfen gehen wollte, hörte er Isabellas sehr leisen Worte, die er absolut nicht deuten konnte. Er sollte nicht böse sein? Äh ja was? War er das? Nein, wahrscheinlich war sie noch immer in den Halluzinationen des Gases gefangen. Doch er würde sie sicher nicht in dem Glauben lassen, dass er sauer auf sie war, wo es sie offenbar unglücklich stimmte. „Isabella? Isabella hörst du mir zu? Ich bin nicht sauer, nicht, wenn du mich endlich anschauen würdest. Du kannst jetzt nicht gehen, hörst du? Mach die Augen auf!“, forderte er sie etwas freundlicher als zuvor, dabei ziemlich leise und eindringlich auf. Es nervte ihn persönlich sehr, dass all die Leute im Raum herumstanden, sich regelrecht zu versammeln schienen, während er hier alleine um das Leben seines Goldschatzes kämpfen sollte - oder eben eigentlich nicht sollte - und keiner ihm half. Und das, obwohl der Scheiss Arzt doch eigentlich im Raum stand! Einfach nur verdammt daneben. Aber bitte, dann wäre es jedenfalls sein Verdienst, wenn sie wieder aufwachen würde und ganz bestimmt nicht der der anderen. Also würde dann auch er sie vollkommen alleine verdienen. Sie würde ihm gehören. Ende. Tat sie zwar jetzt schon aber dann eben offiziell… Oder so, ach whatever, er würde sich nachher darum kümmern. Gerade war er nämlich sehr viel zu beschäftigt damit, dass sie auch wirklich am Leben blieb und hier nicht nen unschönen Abgang machte.
Alessia Sie spürte, dass sie jemand berührte, selbst in diesem Zustand war es unmissbar für sie. Die Fesseln wurden gelöst, was sie relativ bald realisierte, als sie wieder ihre Hände heben wollte, um sich hilflos an den Hals zu fassen, der so sehr schmerzte. Ihre Finger zitterten angestrengt und ihre Augen huschten unter den geschlossenen Lider unruhig hin und her. Sie spürte die Hände in ihrem Gesicht und nahm Lincolns Worte am Rande wahr. Doch es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ihre Finger die seinen ertastet hatten und sich haltsuchend um seine Daumen klammerten. Erst dann riss sie auf einmal die panisch umherschauenden Augen auf, versuchte ihren Blick auf den jungen Mann vor sich zu fokussieren. Verdammt schwierig und sie musste immer wieder blinzeln, was nichts gegen das verschwommene Blickfeld ausrichten konnte. Und dann war Lincoln auf einmal weg und ihre Augen fielen wieder zu. Sie hörte Stimmen, jedoch nur gedämpft und vollkommen unverständlich. Erst als sie angeschrien wurde, hörte sie die Worte wieder deutlich. Verstand sie aber nicht. Wobei ihre Hand aber wieder nach irgendeiner Rettung zu suchen schien, an Lincolns Shirt hingen blieb und sich blind in dem Stoff verfing. „Hilf…mir…bitte!“, flüsterte sie tonlos in seine Richtung, formte die Worte eher still mit den Lippen, die sie allmählich wieder bewegen konnte. Wieder versuchte sie mit aller Kraft einzuatmen, glaubte, sich an die Bewegung zu erinnern. Aber es war wieder nur ein gepresstes Keuchen zu hören, dass kaum mehr als eine Nase voll Luft in ihren Körper zu saugen vermochte. „ich… will… nicht… sterben…“, presste sie hervor, als sich ihre schweren Augen ein weiteres Mal öffneten und furchterfüllt zu Lincoln blickten. Hilfesuchend, verloren. Bitte. Ihre Augen sagten es, ihre Lippen formten die Bitte, ihr Körper schrie danach.
Isabella Ich lächelte für einen kleinen Moment selig, beinahe treudoof, als Shanes Stimme jetzt um einiges freundlicher erklang und meinte auch, ihn einigermaßen verstanden zu haben. Er wollte, dass ich ihn anschaute, oder so. Aber es war alles so anstrengend... am liebsten würde ich mich einfach der Schwärze überlassen, die mich umschmeichelte und so nett war, mir anzubieten, dass ich ein Teil von ihr werden könnte, wenn ich mich nur fallen ließ. Ich wollte mich auch fallen lassen, aber Shane war doch da. Und er meinte, ich dürfe jetzt nicht gehen. Und ich hörte auf das, was Shane sagte. Ich gab ein angestrengtes, röchelndes Seufzen von mir, riss mit einem enormen Kraftaufwand meine dunkelbraunen Augen auf und sah den jungen Mann schläfrig an. Ich hielt nur ein paar Sekunden lang durch, wollte meine Augen aber eigentlich viel länger geöffnet halten. Genauso hatte ich keine Kontrolle über meine Atmung - meine Lunge zog sich immer wieder zusammen und wollte sich anschließend mit frischer, neuer Luft auffüllen, aber es war, als wäre irgendein Deckel zugemacht worden, durch den immer nur der Hauch von Sauerstoff hindurchhuschen konnte. Träge griff ich nach Shanes Bein - weil das gerade direkt vor mir stand - und krallte meine Finger leicht in seine Jeans: "Du musst...", fing ich leise an, versuchte ein weiteres Mal verzweifelt Luft zu holen und fuhr dann fort, "...mich ...irgendwie wach halten." Meine Stimme war nicht viel mehr als ein leises Flüstern, aber ich hoffte, dass Shane mich trotzdem gehört hatte. Denn wenn ich mich in diesem Zustand einmal dem erlösenden Schlaf - oder was auch immer - ergab, würde ich vermutlich nicht wieder aufwachen. So meine Vermutung, die höchstwahrscheinlich auch der Wahrheit entsprach.
Lincoln Ich starrte hilflos auf die ebenso hilflose Brünette vor mir hinab und wartete auf eine Reaktion von ihr. Ich hatte sie angeschrien - das hatte doch irgendwie bei ihr ankommen müssen! In dem Moment, in dem ich mir bereits verzweifelt die Haare raufen wollte, griff ihre zarte Hand nach meinem Shirt und blieb daran hängen, woraufhin ich beinahe erleichtert die Augen aufriss. Zudem begann Alessia endlich mit mir zu sprechen, wenn auch ihre Worte, nicht gerade leicht zu beherzigen waren. Klar, wollte ich ihr helfen, sonst würde ich wohl nicht so ein Theater machen. Ich sah mein Püppchen nachdenklich an, musterte ihren flehenden Gesichtsausdruck und beugte mich kurzentschlossen zu ihr hinunter, um einen Arm an ihren Rücken zu legen, den anderen derweil in ihre Kniekehlen zu schieben, sodass ich sie hochheben konnte. "Keine Angst, ich lasse nicht zu, dass du stirbst", murmelte ich ihr beruhigend ins Haar, ehe ich direkt in Richtung Tür ging und mich an den ganzen Gaffern vorbeischob. "Ich sag' dann Bescheid, wie es ausgegangen ist", knurrte ich wütend, wobei ich gerade dem Boss einen aggressiven Blick zuwarf. Was mir jetzt nicht unbedingt zustand, aber auch egal. Und ganz bestimmt würde ich mein Schätzchen hier nicht stundenlang sitzen lassen, während alle darauf warteten, ob es jetzt noch sterben würde oder nicht. Ich hetzte mit Alessia in den Armen durch die Gänge, suchte nach einem Ausgang, der nicht videoüberwacht war. Als ich schließlich eine unscheinbare Hintertür erreichte, schloss ich umständlich irgendwie auf und trat dann nach draußen. Es war ein relativ milder Tag, die Sonne schien und das Wasser war vermutlich auch warm. Allerdings spürte man eine leicht Brise, was mir gerade recht kam. Sie brauchte frische Luft. Ich begab mich unter den Schatten eine Palme ein paar Meter entfernt, setzte Alessia sachte auf dem trockenen Sand ab und setzte mich hinter sie. Sachte zog ich sie zwischen meine Beine, sodass sie sich komplett gegen meine Brust lehnen musste, während ich ihr nebenbei die Haare hinter die Schultern strich. Wäre nun mal nicht so vorteilhaft, wenn ich sie einfach in den Sand legte, der dann am Ende auch noch ihre Atemwege verstopfen könnte. Aber ich nahm sowieso nicht an, dass sie jetzt irgendwas gegen meine Berührungen ausrichten wollen würde. "Und jetzt atme!", befahl ich unruhig, abwartend, bestimmt. So, dass sie glauben musste, sie hätte keine Wahl.
Sorry wenns scheisse wird, bin beim Schreiben 3-4 mal halb weggeschnarcht x’D ____
Shane Sie lächelte. Wtf?! Er verstand absolut nicht, was in ihrer Situation sie dazu bringen könnte, zu lächeln. Klar war ihm bewusst, dass sie mittlerweile ziemlich grosse Stücke auf ihm hegte, aber dass es seine Tonlage war, die sie in ihrer jetzigen Lage zum Lächeln brachte, verstand er absolut gar nicht. Aber gut, besser sie lächelte, als sie tat gar nichts. So wie all die Leute die gafften haha. Dann endlich machte sie die Augen auf, zumindest für einen kleinen Moment. Sie sah vollkommen müde aus, fertig durch das ganze Experiment und dieses scheussliche Gas, das sie noch immer so sehr im Griff hatte. Und er wusste nicht, was er tun sollte. Auch, als sie ihm eine bestimmte Bitte entgegen brachte, wusste er nicht, wie er die erfüllen sollte, selbst, wenn er es eigentlich schon tun würde. Wenn er wüsste wie. Sie wollte, dass er sie wach hielt… Lustig, dass er genau das die ganze Zeit schon versuchte. Zufall?? I don’t think so. Er sah im Augenwinkel, dass Lincoln mit seiner Herzdame einen Abgang machte, was irgendwie unfair war, da nun alle zu ihm blickten und Isabella beobachteten. Fand er nicht so geil. Trotzdem liess er sie erstmal noch da sitzen, während er vor ihr stand und sie unruhig betrachtete. „Ich versuchs ja, schau mich einfach an. Schau mir in die Augen“, forderte er sie leise auf, sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. Und es war ihm scheissegal, wie viele Leute ihm gerade dabei zusahen und ob es sie vielleicht noch mehr am Atmen hinderte - er hatte keine bessere Idee, als ihr für einen kurzen Moment einen sanften aber ziemlich leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. Dass sollte sie wach halten. Nicht nur einen Moment. Hoffte er jedenfalls. „Bleib bei mir, ich hab nicht gesagt, dass du gehen kannst“, murmelte er ihr noch zu, während seine Hände unaufhörlich über ihren Hals und ihre Schultern strichen.
Alessia Sie merkte sehr wohl, dass sie hochgehoben wurde und hörte Lincolns Worte, auch wenn ihr schon wieder die Augen zugefallen waren. Sie liess den Kopf ziemlich schwach einfach hängen, konnte sich nicht die Mühe machen, aufrecht in seinen Armen zu liegen. Stattdessen kehrten die Bilder zurück, kaum hatte sie die Lider wieder verschlossen. Und Lincoln wurde durch denn Hünen aus ihrer Wahnvorstellung ersetzt. Der sie irgendwo hin schleifte und sie konnte sich nicht bewegen, sich nicht gegen ihn wehren. Doch dann wurde es hell, sie spürte im Unterbewusstsein den leichten Wind und in ihren Gedanken schien der Mann zu schwanken, sie schliesslich fallen zu lassen und auch wenn sie längst wieder Boden unter sich hatte, fühlte sie sich, als würde sie fallen, unendlich weit. Sie begann zu zappeln wie wild, so sehr ihr Körper das auch mitmachte - wobei das Zappeln in Wirklichkeit eher nur hilflose, langsame Bewegungen waren - und riss schliesslich mit einem Ruck wieder die Augen auf. Es war warm. Sie sass im Schatten unter einer Palme im Sand. Lehnte sich an die starke Brust einer fremden Person. Der Himmel war blau und die Vögel sangen. War sie tot? War das das Paradies? Nein. Ihre Lunge bestätigte ihr nach wenigen Sekunden das Gegenteil, da sie - trotz des Befehles des unbekannten Mannes, den sie mittlerweile erkannt hatte - noch immer nicht gehorchen wollte. So angestrengt und konzentriert wie nur irgendwie möglich versuchte Alessia die frische Luft einzusaugen und wieder heraus zu pressen. Eine riesige Anstrengung, kaum möglich für die kleine Brünette, aber tatsächlich wurde es nach einigen Versuchen etwas einfacher. Und man konnte ihre Bemühungen schon fast wieder als Atmung bezeichnen. Nickt mehr nur als hilfloses Geröchel. Naja, das schon auch noch, aber wenigstens beförderte eben dieses Geröchel einigermassen regelmässig den zwingend nötigen Sauerstoff in ihren Körper.
Isabella Ich war immernoch in meinem ganz eigenen Karussel der dezenten Sinnestäuschungen gefangen, benahm mich allgemein total unzurechnungsfähig und hatte bescheuerte Gedankengänge. Dieses ach so tolle Gas verwandelte Menschen also einfach nur in Trottel. Okay, und es ließ sie beinahe abkratzen, wenn man mal meinen Zustand bedachte. Ich röchelte weiter vor mich hin, wobei mir mittlerweile zusätzlich zu der versagenden Lunge auch noch kotzübel geworden war. Es fühlte sich an, als würde die Welt sich drehen. Vermutlich tat sie das auch. Ich driftete wieder ab und in meinem Kopf entstand der Gedanke, dass ich mich womöglich gerade auf einer rasanten Achterbahnfahrt befand (man das klingt alles so bescheuert xD), der jedoch abrupt unterbrochen wurde, als irgendein Mann mich ansprach. Wer war das und was wollte er? Ich runzelte irritiert die Stirn, folgte dann jedoch seiner Anweisung und sah ihm in die Augen, woraufhin ich Shane natürlich prompt wiedererkannte. Anscheinend sorgte das Gas auch für ein ziemliches löchriges Kurzzeitgedächtnis... Er befand sich unmittelbar vor meinem Gesicht, ich sah ihm unablässig in die Augen, um mich auf irgendetwas zu konzentrieren und atmete weiterhin viel mehr schlecht als recht vor mich hin. Als Shane sich dann langsam vorbeugte, kam mir alles wie in Zeitlupe vor. Seine weichen Lippen legten sich auf meine, sein Kuss war sanft und leidenschaftlich zugleich - meines Empfindens nach absolut perfekt. Ich war zu schwach, zu perplex und vor allen Dingen zu kurzatmig, um großartig darauf einzugehen und dennoch weckte sein Kuss mich ein wenig auf. Zumindest in so weit, dass mir die Augen nicht mehr andauernd zufielen. Meine Atmung war naheliegenderweise keinesfalls besser geworden. Shane wies mich an, bei ihm zu bleiben, woraufhin ich ihn zutiefst verständnislos ansah. Im normalem Zustand hätte ich geschnallt, warum er das sagte, aber gerade irritierte er mich nur. Shane war doch... böse, oder nicht? Diese Fragestellung war für mich gerade jedoch eindeutig zu komplex, weshalb sie sich auch ganz von selbst wieder verflüchtigte. Stattdessen sah ich Shane weiterhin an: "Weißt du, dass... du viel besser küsst", ich holte röchelnd Luft, "...als alle Männer, die ich bis jetzt ...geküsst habe?" Boom, schon wieder irgendein Mist, den ich normalerweise nie von mir gegeben hätte. Aber das Gas ließ mich vergessen, wo ich war, wer ich war und welche Menschen mich umgaben. Und es ließ mich vergessen, wie man atmete, aber das war wohl mittlerweile klar. Vielleicht sollte ich einfach aufhören zu sprechen.
Lincoln Ich würde so einen scheiß Ärger bekommen, wenn erstmal rauskam, wo ich Alessia hingebracht hatte. Eigentlich wäre es dem Versuchsteam am liebsten gewesen, wenn ich mit ihr im Raum geblieben wäre, aber dass dort nicht gerade die besten Bedingungen zum Überleben herrschten, war wohl klar. Und ich wollte wirklich, dass Alessia lebte. Außerdem hätten sie mich schon aufgehalten, wenn ich beim Verlassen des Raumes gegen irgendwelche großartigen Regeln verstoßen hätte. Dennoch, sie nach draußen zu bringen, war mir als die beste Idee vorgekommen. Einfach wegen der frischen Luft, und weil Alessia somit in einer Umgebung war, die so aufregend fand, da sie sie ansonsten nie zu Gesicht bekam. War doch bestimmt auch ein Faktor, der sie irgendwie zum wach sein überreden würde. Ich blickte kritisch auf Alessias Kopf hinab, sobald sie versuchte die Luft in vollerem Umfang in ihre Lungen aufzunehmen, was zuerst nicht so richtig zu klappen schien. Bevor ich mich jedoch noch weiter innerlich aufregen konnte, fand sie wieder ein wenig in den Rhythmus hinein, nahm regelmäßiger Luft in ihre Lungen auf und presste sie wieder heraus. Klang ziemlich anstrengend. Ich senkte meinen Kopf ein wenig, sodass meine Lippen auf Alessias Scheitel lagen, während meine Finger sachte an ihren Armen auf und ab glitten. Eigentlich mit dem Ziel, sie dazu zu kriegen sich so weit es ging zu entspannen, aber es könnte natürlich auch sein, dass es sie irgendwie noch nervöser machte. Naja. Es entspannte zumindest auch mich das zu tun, weshalb ich es gerne fortführte, solange Alessia nichts dagegen sagte. "Braves Mädchen", murmelte ich leise in ihr Haar hinein, bevor ich mich wieder ein wenig aufrichtete und meinen Rücken gegen den Baum hinter mir lehnte, da die Position mit der Zeit doch anstrengend wurde. "Geht's dir schon besser? Ich wüsste sonst wirklich nichts mehr, was ich noch tun könnte", redete ich angespannt weiter, nachdem ungefähr ein bis zwei Minuten vergangen waren. Vermutlich sollte ich sie nicht so zum sprechen animieren, aber ich musste gerade einfach ihre Stimme hören, um wieder ruhiger zu werden. Meine rechte Hand strich weiterhin über ihren Arm, während die Finger meiner linken Hand sich mittlerweile aber um Alessias eigene Hand geklammert hatten. Als könnte ich sie so dazu bringen, bei mir im Hier und Jetzt zu bleiben. Sie durfte einfach nicht sterben, das würde jetzt einfach alles versauen! Und ich würde den Boss sowas von zusammenstauchen. Was mich vermutlich meinen Job kosten würde, aber das war mir dann auch egal.
Shane Na bitte, immerhin schaute sie ihn endlich an und sah nicht mehr aus, als würde sie nächstens wegschnarchen. Wurde ja auch langsam Zeit..! Er beachtete die kritischen, erstaunten oder genervten Blicke seiner eindeutig eifersüchtigen Mitarbeiter nicht, war vollkommen auf die Brünette und ihr Leben konzentriert. Und auf die Worte, die sie ihm gleich darauf zukommen liess, kaum verständlich. Diese allerdings liessen ihn unwillkürlich grinsen, da es einfach etwas war, dass absolut nicht in die Situation passte. Aber ja - war ihm klar haha. „Du auch Isabella, aber nur, wenn du auch wirklich mitmachst. Und wenn du jetzt endlich wieder normal atmest und aufhörst, zu sterben, küsse ich dich gerne wieder und wieder“, flüsterte er ihr ins Ohr, auch wenn er sich nicht sicher war, ob sie wirklich im Stande dazu war, seinen Worten zu folgen. Ein Versuch wars wert. Nun drehte er sich doch noch einmal zu den Zuschauern um, die er mit einem Blick, der ziemlich deutlich zeigte, was er von all dem hier hielt, begutachtete. „Die Show ist vorbei, sie hat überlebt. Nervt woanders rum“, erklärte er trocken. Nun packte er auch schon seinerseits seine sieben Sachen - inklusive der jungen Dame - zusammen und trug ebendiese aus dem scheusslichen Raum hinaus. Wenn Lincoln das konnte, durfte er es auch. Zudem war das Experiment vorbei, Isabella würde nicht mehr sterben, dafür sorgte er schon. Shane trug die junge Frau durch die Gänge bis zu seinem Zimmer - welches im Übrigen sowohl sehr viel grösser und durch das vorhandene Fenster auch viel heller und schöner war als ihres - wo er die Tür aufschloss und sie dann behutsam auf dem grossen Bett niederlegte. „Na, kannst du wieder atmen?“, fragte er ungeduldig aber trotzdem mit bemüht sanfter Stimme, während er ihr die Haare aus dem Gesicht strich und sie lange betrachtete.
Alessia Sie spürte seine Berührungen überall und merkwürdigerweise fühlte sich ihre Haut überall, wo er sie berührt hatte, an, als würde sie brennen. Nicht unbedingt unangenehm, aber komisch. Die Brünette zuckte leicht zusammen, als sie die Finger zum ersten Mal spürte. Und wieder, als er sie zurück zog, um besser Sitzen zu können. Noch immer starrte sie verloren geradeaus und kämpfte einfach nur vollkommen fertig um den Sauerstoff, der sie so reich umgab aber ihre Lungen nicht zu erreichen vermochte. So verdammt anstrengend… Tatsächlich dauerte es mindestens fünf lange Minuten, bis sie wieder die Kraft hatte, mit ihm zu Reden und sich daran zu erinnern, wie man eine Antwort formte. „Es… geht“, drückte sie nur relativ tonlos heraus, wobei selbst das kleine Bisschen Stimme, mit dem sie sich mitzuteilen versuchte, unglaublich heiser und ungesund klang. Die Worte führten auch gleich dazu, dass sie stark zu Husten begann, gar nicht mehr wirklich aufhören konnte. Und das, obwohl ihr Körper schon wieder zitterte und ihr einzelne Tränen die Wangen runterliefen. Es tat scheisse weh, zu husten. Zu atmen. Und sich langsam bewusst zu werden, dass Lincolns Freunde wieder mit ihrem Leben gespielt hatten, mehr als je zuvor. Dass sie sie fast getötet hatten und es ihnen egal gewesen wäre. Keiner ausser Lincoln hatte versucht, sie am Leben zu halten, glaubte sie zumindest, auch wenn sie sich nicht wirklich erinnern konnte. Vornüber gebeugt vom Husten stützte sie ihren Kopf an den noch relativ dünnen Stamm einer Palme direkt neben ihr, während ihre kraftlosen, zitternden Hände sich in die Schuppen der Pflanze krallten. „Wieso machen sie das?“, fragte sie verständnislos, schaute mit tränenbenetztem Gesicht zu ihrem Begleiter nach hinten, während immer wieder ein Husten ihren Körper schüttelte und sie sich weiterhin an die Kunst des Atmens zu erinnern versuchte. Ihr war schwindlig von dem Sauerstoffmangel, so schwindlig, Und sie war unglaublich müde. Und traurig. Und ängstlich.
Isabella Ich sollte normal atmen und aufhören zu sterben?! Gerne, wenn er mir sagte, wie ich das bewerkstelligen sollte. Und dann würde ich natürlich auch liebend gerne bei seinem Kuss mitmachen, aber gerade lag das wirklich außerhalb meiner Möglichkeiten. War ihm bestimmt klar. Ich gab einen undefinierbaren, sehr leisen Laut von mir, der wohl meine Verzweiflung repräsentierte und schloss für einen Moment einfach wieder die Augen, weil es mit der Zeit zu anstrengend wurde, sie offen zu lassen. Nach ein paar kurzen Augenblicken - die mir persönlich vorkamen wie eine halbe Ewigkeit - spürte ich schließlich wie ich hochgehoben wurde. Von starken Armen, an eine starke Brust. Ich lehnte mich gegen Shane - Körperspannung war gerade nämlich eh ein Fremdwort für mich - und hielt die Augen weiterhin geschlossen, ließ mich einfach von dem sanften Schaukeln tragen, während der junge Mann mit mir durch die Gänge wanderte. Es war ein Weg, der mir nicht bekannt war, aufjedenfall steuerten wir nicht auf meine Zelle zu. Stattdessen erreichten wir bald ein anderes Zimmer, das um einiges größer und quasi von Licht durchflutet war. Vermutlich Shanes Zimmer, sehr viel gemütlicher, als meine 'vier Wände'. Er legte mich auf seinem Bett ab, das ebenso viel größer war als meins - nicht weiter verwunderlich - und sich unfassbar weich anfühlte. Ich seufzte leise auf, kuschelte mich in Shanes Kissen und erwiderte dann seinen Blick, während meine Brust sich nach wie vor nur schwer hob und senkte. Auf seine Frage schüttelte ich kurz den Kopf: "Nein... wie stellst du dir das vor?", fragte ich atemlos zurück, wobei ich ihm einen erschöpften Blick zuwarf. Ich konnte ihm ansehen, dass er langsam die Geduld verlor, was die Situation anging, aber er blieb weiterhin sanft. Ich fand es auch anstrengend. Am liebsten würde ich einfach nur die Augen zu machen und abdriften. "Vielleicht... geht es mir ja besser, wenn ich ein bisschen schlafe", flüsterte ich angestrengt weiter, drehte schon mal das Gesicht weg und schloss die Augen. Ich war müde. Meine Lunge schmerzte. Alle meine Gliedmaßen fühlten sich bleiern an. Und Shanes Bett war so... so weich. Und auch, wenn es wohl besser wäre wach zu bleiben, versuchte der Schlaf gerade mich mit allen Mitteln in seine Fänge zu bekommen. Ich wollte nicht mehr dagegen ankämpfen. Früher oder später - vermutlich in baldiger Zukunft - war es hier sowieso vorbei mit mir.
Lincoln Alessia antwortete mir zwar, allerdings begann sie im Anschluss so dermaßen zu husten, dass ich es bereute, ihr die Frage überhaupt gestellt zu haben. Sie sollte wohl wirklich gar nicht sprechen, am Besten. Ich betrachtete die Brünette mit besorgt gerunzelter Stirn, wie sie sich ein wenig nach vorne beugte, hustete und weinte. Letzteres konnte ich ihr auch echt nicht verdenken. Ihre Situation war schon komplett scheiße, musste ich zugeben. Und ich fand das Ganze hier mittlerweile echt ebenso scheiße. Sie sollte nicht so durch die Hand meiner beknackten Kollegen leiden. Sie gehörte nur mir und keiner von den ganzen Idioten hatte ein Recht dazu mit ihrem Leben zu spielen. Ich knirschte leise mit den Zähnen, als Alessia sich jetzt nochmals zu Wort meldete und mich fragte, warum die Männer dadrinne soetwas taten. Tja, weil sie ein wenig sadistisch veranlagt waren, vermutlich, und im Endeffekt ganze Menschenmassen leiden lassen wollten. Ich umrundete Alessia schnell, nur um mich gleich darauf wieder vor sie zu hocken und wischte ihr sanft die Tränen von den Wangen, während ich leicht den Kopf schüttelte: "Naja, sie haben Spaß daran. Und das Gas wurde vom Boss höchstpersönlich erfunden, es hat einige Versuchspersonen getötet, er hat es optimiert und dann euch ausgesucht. Shane und ich konnten nichts machen, wir haben wirklich versucht, es zu verhindern. Das musst du mir glauben", erzählte ich ihr niedergeschlagen viel mehr, als sie überhaupt wissen hatte wollen. Aber ich fand es nicht schlecht ihr das zu erzählen, sie sollte immerhin Vertrauen in meine guten Absichten haben. Meine Finger strichen weiterhin sachte über Alessias Wangen, fingen nachkommende Tränen ab, die sich einen Weg ihr Gesicht hinunter suchten, während ich sie nebenbei ganz genau aus meinen grünen Augen ansah. Aufjedenfall schien sie über den Berg zu sein, kein Vergleich mehr zu dem Zustand, in dem sie sich zu Anfang befunden hatte. Ihre Atmung und dieses Husten machten mir dennoch weiterhin Angst. Und ich fürchtete, dass noch neue Nebenwirkungen auftauchen würde, was ich aber mal nicht hoffen wollte. Lieber sollte sie endlich anfangen wieder normal zu atmen, denn dieser dauernde Sauerstoffmangel war ziemlich ungesund.
Shane Okay, es ging ihr immer noch scheisse. Eigentlich noch immer genauso scheisse wie zuvor. Ach fuck. Er zuckte leicht hilflos mit den Schultern bei ihrer wohl ziemlich rhetorischen Frage, was wusste er schon?? Vielleicht half das Bett ja oder keine Ahnung. Allerdings schien genau das Gegenteil der Fall zu sein, da sie gleich darauf auf die sehr sehr dumme Idee kam, zu schlafen. Er schüttelte instinktiv den Kopf, ehe er sich über sie beugte und ihre Schultern leicht schüttelte. Nur ganz schwach, um sie nicht noch mehr aus dem ‘Atemrhythmus’, den sie ja nicht hatte, zu bringen. „Nein, schlafen ist ganz dumm Isabella. Ich hab dir gesagt, du sollst bei mir bleiben. Also versuch das auch wenigstens. Schlafen ist keine Option, denn wenn du jetzt schlafen willst, kannst du dich auch gleich von mir verabschieden“, murmelte er ihr zu, wahrscheinlich wieder zu viel Text für ihr überlastetes Gehirn, aber naja, was will man machen. Alles, was er wollte, war, sie am Leben zu halten. Und er wusste nicht wirklich, wie er das anstellen sollte. Also konnte er es ja mal mit Überreden versuchen oder so… Schlimmer konnte es gerade ja echt nicht mehr werden. Seine Hände glitten nun von ihren Schultern zu ihren Händen, welche er kurz umklammerte und leicht drückte. Dann strich er sanft und irgendwie nervös ihre Seiten auf und ab. Zuerst über ihre Kleidung und dann direkt auf ihrer Haut, nur darauf bedacht, sie wach zu halten. Irgendwie. Schliesslich öffnete er sogar ihren BH, in der Hoffnung, ihr die Atmung so etwas leichter zu machen. Er würde sie sicher nicht ausziehen, wenn sie hier so vor ihm am Verrecken war, aber wenn jemand schlecht bis gar nicht atmete, sollte man doch alles, was einengte, entfernen. Oder zumindest eben öffnen. Glaubte er. Hauptsache sie kam endlich zurück.
Alessia Sie merkte, wie er ihr übers Gesicht strich, doch vermochte es sie wiederum kaum zu beruhigen. Genauso wie alle vorhergehenden Berührungen und Bemühungen. Sie lauschte seiner Erklärung, welche ihr nur noch mehr Tränen in die Augen trieb, während sie ihre Finger weiter in die Palme vor sich krallte und mühsam frische Luft einzuatmen versuchte. Und hustete. Und zitterte. „Ich will fort von hier Lincoln, bitte, können wir weglaufen??“, stellte sie eine komplett irrationale Frage, bei der sie vollkommen ausser Acht liess, dass sie sich gerade auf einer Insel befanden. Und dass hier überall seine Kollegen rumlungerten, sie also nirgendwo hin kommen würde. Trotzdem stiess sie sich beim vierten Versuch erfolgreich vom Boden ab, nur um auf ihren total wackeligen Beinen ein paar Schritte in Richtung irgendwo zu laufen und dann gleich wieder komplett zusammen zu brechen. Hustend lag sie am Boden wie eine Marionette, der die Fäden durchgeschnitten worden waren, versuchte sich nochmal aus dem Sand zu ziehen. Doch ihre zitternden Arme fanden keinen Halt mehr, gehorchten ihr überhaupt gar nicht mehr, weshalb sie absolut verloren liegen blieb. Alles drehte sich im Kreis, sie hatte die Augen geschlossen, um es nicht mehr sehen zu müssen, doch schien es innerlich noch viel schlimmer zu sein. Hätte sie die Kraft und Luft dazu gehabt, hätte sie geschrien, doch hatte sie weder noch, lag nur keuchend da und hustete immer wieder trocken, versuchte die Schwellung oder was auch immer es war, dass ihr die Atemwege verstopfte, weg zu bekommen, um nicht letztendlich doch noch zu ersticken. Von dem Sturz klebte Sand in ihrem ganzen, feuchten Gesicht und rund um ihre leicht geöffneten Lippen. Sie spürte Sand auf ihrer Zunge, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern, wie man eben diese denn nun überhaupt bewegte. Sie war so schwer, alles war so schwer. Und drehte sich trotzdem wie wahnsinnig im Kreis. Verrückte Welt.
Isabella Ich seufzte gequält auf, als Shane mir ein weiteres Mal verbot zu schlafen. Man, warum gönnte er mir die Ruhe nicht? Es war einfach zu anstrengend wach zu bleiben und weiter vor mich hin zu röcheln. Der Schlaf higegen erschien verlockend und erlösend. Ich weigerte mich dennoch meine Augen zu öffnen, grummelte jedoch ein leises 'Mhm', damit Shane zumindest mitbekam, dass ich nicht mehr allzu sehr ans einschlafen dachte. Als ich seine Hände an meiner Seite und schließlich auf meiner nackten Haut spürte, überlief mich unwillkürlich ein angenehmer Schauer. Dann jedoch bewegten seine Finger sich zu meinem BH, der auch gleich darauf geöffnet war. Alarmiert riss ich die dunklen Augen auf und sah Shane einigermaßen entsetzt an: "Was machst du da?", hauchte ich hilflos, auch wenn er nicht aussah, als würde er gerde an Sex oder sonst was denken. Dementsprechend entspannte sich mein Gesichtsausdruck auch relativ schnell wieder und die alte Müdigkeit schlich sich langsam zurück in meine Augen. Allerdings war die Vorstellung meinen BH loszuwerden gut... und es war wirklich immer wieder wie eine Last, die man von sich nahm, wenn man ihn auszog. "Kannst du... ihn bitte ganz ausziehen?", fragte ich also vollkommen unvermittelt, wobei meine Augenlider schon wieder flackerten. Ich hob mit größter Anstrengung meine Hand und zog die BH-träger unter den kurzen Ärmeln meines Shirts hinunter, sodass man sie über meine Arme bekommen sollte, wenn ich damit einknickte. Und dann wiederum konnte man den BH unter dem Shirt hervorziehen. Hoffentlich verstand Shane das - ich bezweifelte nämlich, dass er irgendeiner Frau mal ihren BH ausgezogen hatte, ohne dass er dabei auch jedes andere ihrer Kleidungsstücke entfernt hatte. "Aber nicht... gucken", murmelte ich noch leise und bemüht mahnend hinterher, schloss aber schon wieder die Augen und vertraute mal darauf, dass er das schon hinbekommen würde. Meine Müdigkeit, die wieder von mir Besitz ergriff, machte es mir nämlich ziemlich schwierig, ihn jetzt ganz genau zu beobachten. Aber immerhin gab ich mir Mühe nicht einzuschlafen.
Lincoln Sie war wirklich vollkommen aufgelöst und ich hatte keine Ahnung, wie ich sie beruhigen sollte. Mit Berührungen funktionierte das wohl kaum - war bei ihr noch nie eine besonders bewährte Methode gewesen. Meine Worte schienen sie auch nurnoch mehr niederzuschmettern - gut gemacht, Lincoln. Also forderte sie anscheinend Taten. Wie mir auch gleich bestätigt wurde, als sie mich fragte, ob wir bitte weglaufen konnten. Und das war leider ein wenig abseits meiner Möglichkeiten. Wie sollte ich bitte mit ihr von dieser Insel abhauen?! Ich schüttelte leicht den Kopf, als sie sich jetzt auch noch aufrichtete und ein paar Schritte stolperte. Ich versuchte nicht sie aufzuhalten, weil ich wusste, dass sie nicht weit kommen konnte. Sie fiel tatsächlich zurück in den weichen Sand, sobald sie sich nicht mehr halten konnte, woraufhin ich zu ihr eilte. "Hey. Alessia, hör mir zu", befahl ich etwas energischer als zuvor, während ich sie sachte am Arm hochzog, damit nicht noch mehr Sand in ihren Mund gelangte und sie sich aufrichtete. "Ich verspreche dir, wir hauen ab. Aber nicht jetzt, das wäre nur ein zum scheitern verurteilter undurchdachter Plan. Du wirst zu keinem weiteren Experiment gehen, bis du dich von diesem vollständig erholt hast, und ich werde nicht zulassen, dass die hier nochmal mit deinem Leben spielen. Vertrau mir bitte", raunte ich ihr eindringlich zu, bevor ich sie kurzentschlossen in meine Arme hoch hob. Was mich selbst erstaunte war, dass, obwohl ich das eher gesagt hatte, um Alessia zu beruhigen, ich meine eigenen Worte verlockend fand. Ich wollte sie nur für mich und ich wollte nicht, dass jemand anderes ihren Tod verursachte oder sie nur anfasste. Also... Warum nicht? Den Gedanken verschob ich jetzt dennoch auf später, stattdessen machte ich mich auf den Rückweg zum Gebäude und dann auch gleich zu meinem Zimmer. Dort angekommen legte ich Alessia auf mein Bett - war mir gerade egal, dass sie alles voll mit Sand machte - und sah ihr genau in die Augen. "Willst du kalt duschen? Du musst dich ja nicht ganz ausziehen und ich helfe dir", bot ich besorgt an, dieses Mal wirklich komplett ohne Hintergedanken. Ich wollte einfach, dass es ihr endlich besser ging.
Shane Wie erwartet, deutete sie das Ganze zuerst falsch. Wobei ihr selbst in diesem benebelten Zustand klar sein sollte, dass er jetzt gerade nicht daran dachte, Sex zu haben. Zumindest sicher nicht hauptsächlich und sicher nicht mit ihr. Nicht jetzt. Ziemlich bald schien auch ihr das bewusst zu werden und sie bat ihn tatsächlich darum, das Stück Stoff komplett zu entfernen. Na sowas. Er tat wie gebeten und zog ihren BH unter dem Shirt hervor, legte ihn unbeachtet zur Seite. Natürlich ohne zu gucken, wie sie das so schön verlangt hatte. Dann betrachtete er die Brünette wieder stumm, wie sie da lag und irgendwie nicht wirklich zurück kommen wollte. Und er hatte keine Ahnung, was er noch tun sollte. „Weisst du, irgendwie ist es ja komisch“, begann er schliesslich seufzend damit, zu reden. Wenn sie ihm zuhörte, würde sie immerhin hoffentlich nicht einschlafen… „Anfangs hab ich dich gerne zu den Experimenten gebracht, weil du mir genauso egal warst wie alle anderen aus dem Flugzeug. Naja, ich fand dich schöner und durchaus anziehender als die anderen, aber es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn dir was passiert wäre dabei. Und immerhin habe ich ja auch immer den tieferen Sinn hinter den ganzen Gasen gesehen, den Zweck, dem alles diente. Und das fand ich gut. Mittlerweile weiss ich nicht mehr, was ich denken soll und was ich von all dem hier halten soll. Eigentlich finde ich ja immer noch alles gut. Aber die Tatsache, dass du zu den Versuchspersonen hier gehörst, ist einfach falsch. Ich will dich nicht verlieren und ich will nicht, dass die anderen dir irgendwas antun, dazu haben sie kein Recht. Ich möchte, dass du immer bei mir bist, bei mir bleibst. Das ist schwierig“, redete er drauf los, wobei nicht ganz alles, was er erzählte der Wahrheit entsprach. Aber das fiel ihr sicher nicht auf, da er es ziemlich echt rüber brachte. Beim Reden strich er immer wieder über ihre Wange und über ihr Haar, beobachtete ihr Gesicht und bildete sich ein, dass ihre Atmung wieder regelmässiger wurde.
Alessia Nein, sie hörte ihm nicht zu. Es ging einfach nicht, da sie ihn dazu erstmal verstehen müsste. Und dazu drehte sich alles viel zu sehr, dazu war ihr Gehirn viel zu verwirrt und überfordert. Und ihr Körper war viel zu beschäftigt mit Atmen und Husten. Allerdings schien er sie beruhigen zu wollen, sagte wohl etwas Nettes. So wie in letzter Zeit immer. Aber sie verstand es diesmal leider nicht. Deshalb schaute sie auch nicht mehr auf, als er sie hochhob, hatte die Augen nur ein kleines Bisschen geöffnet, da sie zu mehr gerade nicht im Stande war. Er brachte sie wieder in das Gebäude zurück, dass sie so sehr hasste. Allerdings nicht in ihre Zelle oder in irgendeinen Versuchsraum, sondern in sein grosses, weiches Bett, das fast automatisch dazu führte, dass sich die Brünette etwas entspannte und das Zittern ein Bisschen nachliess. Die Tränen rannen immer noch beständig ihre sandigen Wangen hinunter, während sie sich erneut eine gefühlte Ewigkeit aushustete. Dann blickte sie hoffnungslos in seine Augen, die sie nun schon so oft betrachtet hatte. Die sie glauben lassen wollten, dass es besser werden würde. Aber sie wusste noch immer nicht, ob er log, er war so schwer zu durchschauen… Sie brauchte fast eine ganze Minute um seine Worte zu verstehen und eine weitere, um eine Antwort zu formen. „Ja… vielleicht…“, keuchte sie vollkommen heiser von dem ganzen Husten. „A..aber nicht zu kalt“, fügte sie dann noch kraftlos an, als sie sich mühsam vom verlockend weichen Bett abzustützen versuchte. Was eindeutig nicht funktionierte. Vielleicht sollte sie die Dusche auch auf später verschieben und jetzt erstmal hoffen, dass dieses scheussliche Erstickungsgefühl wegging.
Isabella Ich fühlte mich in der Tat irgendwie befreit, als Shane meinen BH entfernte, und glaubte sogar einen Moment lang, dass ich jetzt tiefer Luft holen konnte. Womöglich bemühte ich mich aber auch einfach mehr, weil ich davon ausging, dass es jetzt besser sein musste. Ich seufzte ein leises 'Danke', bevor ich mich noch ein wenig mehr in Shanes weiches Kissen kuschelte und ein weiteres Mal die Augen schloss. Zum Schlafen kam ich allerdings nicht, weil Shane wieder zu reden begann - wobei das diesmal extrem viel Text für mein momentan verlangsamtes Gehirn war. Ich hörte ihm dennoch mit größter Anstrengung zu, runzelte zwischendurch ein wenig die Stirn und schlug schließlich die Augen auf, als er endete. Er sah aus, als würde er ernst meinen, was er gesagt hatte. Und ich glaubte ihm sowieso jedes einzelne verdammte Wort. Ich war zu naiv, zu vertrauensvoll, zu gutgläubig und momentan zusätzlich auch noch zu benebelt, um diesen jungen Mann irgendwie in Frage zu stellen. Ein schwaches Lächeln zog sich für einen kleinen Moment über mein Gesicht, während ich mit meinen Fingern nach Shanes freier Hand tastete. Sobald ich sie gefunden hatte, schob ich auch schon meine Finger zwischen seine, strich immer wieder leicht und sehr langsam über seine Knöchel. Zu mehr war ich nicht imstande, ohne extreme Bemühungen auf mich zu nehmen. Ich hob langsam den Blick, sah Shane direkt in die Augen und seufzte einmal leiderfüllt auf. "Ich mag dich, Shane", flüsterte ich dann schließlich leise zurück, wobei ich ihn aus ehrlichen, tiefgründigen Augen ansah. Ich wusste irgendwie unterbewusst, dass ich mich mit dieser Aussage unglaublich verletzlich machte, und dass er das bestimmt noch gegen mich verwenden würde - denn so war er nun mal - aber es war mir egal. Es war mir alles egal, denn alles, was er soeben gesagt hatte, hatte mich glücklich gemacht und mein Vertrauen in ihn bestärkt. Und das war dumm, aber nunja - mir eben egal. "Und... ich gebe mir Mühe, wirklich, aber es ist so anstrengend wach zu sein... und ich kann nicht atmen", murmelte ich verzweifelt, unterbrochen von röchelndem Luftholen.
Lincoln Das Zittern, das ihren zarten Körper nicht mehr los zu lassen wollen schien, wurde doch tatsächlich ein wenig besser, als ich sie auf mein Bett niederlegte. Dennoch weinte Alessia weiterhin und sie hustete und hustete und hustete. Eine steile Falte der Sorge war mitten auf meiner Stirn entstanden, während ich die junge Frau so beobachtet hatte. Irgendwann richtete sie dann auch ihren hilflosen, verzweifelten Blick direkt auf meine Augen, woraufhin ich ihn mindestens genauso aufgeschmissen erwiderte. Verdammt, ich wusste einfach nicht, wie ich ihr noch helfen sollte! Abgesehen von meinem Vorschlag mit der Dusche, den sie nun bewilligte. "Okay", nickte ich eifrig, trat einen Schritt an sie heran und begann kurzerhand ihre Hose aufzuknöpfen. Hauptsache das versetzte sie jetzt nicht noch mehr in Panik, aber sie wusste ja, zu welchem Zweck ich das gerade tat. Ich zog Alessia ihre Jeans von den Beinen und entfernte gleich darauf auch ihr Shirt von ihrem Körper, während ich ihr leise zumurmelte, dass alles okay sei, weil ich mir gut vorstellen konnte, dass sie gleich wieder Panik schieben würde. Und das wäre fatal für ihre Atmung. Sobald die hübsche Brünette also in Unterwäsche vor mir lag, verkniff ich mir jegliche musternde Blicke, zog mir stattdessen mein eigenes Shirt über den Kopf und hob sie dann ein weiteres Mal hoch, um sie in mein Bad und dann direkt unter meine Dusche zu tragen. Dort angekommen blieb ich direkt unter dem Duschkopf mit ihr stehen, drehte kurzerhand das Wasser auf eine eher kalte, aber nicht eiskalte Stufe - weil sie dann nur vor Schreck nach Luft geschnappt hätte - und begann ihr einhändig den Sand vom Gesicht zu waschen, während ich sie immernoch festhielt. "Es wird alles wieder gut, okay? Bitte halt einfach durch, du darfst mich nicht verlassen", flehte ich sie beinahe an, während wir so unter dem kalten Strahl standen, den ich irgendwann eher auf mittlere Temperatur drehte. Meine schwarzen Haare klebten mir komplett durchnässt an der Stirn, ebenso war meine Jeans mit Wasser vollgesogen und fühlte sich unangenehm schwer an. Und dennoch lag mein besorgter Blick nur auf der hilflosen jungen Frau in meinen Armen.
Etwas kürzer aber mir fällt nix mehr ein x’D ______
Shane Woohoo, sie schien vorerst zurück zu sein. War auch besser für sie, da ihm langsam aber sicher die Ideen ausgingen, wenns darum ging, sie wach zu halten. Am Leben zu halten. Sollte sie nicht langsam übern Berg sein? Wie lange konnte dieses Gas denn noch wirken? Er erinnerte sich daran, wie der Boss die lange Wirkungszeit angepriesen hatte und verfluchte den Mann innerlich erneut aufs Schwerste. So ein verdammter Idiot, echt… Abwartend beobachtete er das kleine Lächeln, dass sich auf ihren Lippen bildete und ihre Bemühung, seine Finger in ihre zu nehmen. Ihre leisen Worte liessen dann auch ihn kurz lächeln. Klar mochte sie ihn. Als ob ihm das nicht schon lange aufgefallen wäre… Er gab ein leichtes Seufzen von sich und strich ihr wieder die Haare zurück. Ja, dass sie nicht atmen konnte, war ihm auch schon aufgefallen. Bloss wusste er nicht, was er dagegen tun sollte. „Ich weiss, dass es schwierig für dich ist. Aber du musst es einfach versuchen, mir zu liebe. Ich verspreche dir, wenn du es schaffst, dann denk ich mir die beste Belohnung für dich aus, die du dir vorstellen kannst. Du wirst das nicht nochmal mitmachen müssen, dafür werd ich sorgen“, versprach er ihr Dinge, die er wohl unmöglich halten konnte, da es leider Gottes nicht in seiner Macht stand, sie von den Experimenten zu befreien. Noch nicht. Vielleicht würde er einfach dafür sorgen, das sich das sehr bald ändern würde. Wie auch immer, er wusste es noch nicht, aber er konnte das schon schaffen, irgendwie.
Alessia Kaum hatte sie die leisen Worte von sich gegeben, schien Lincoln auch schon Taten folgen zu lassen und machte sich an ihrer Hose zu schaffen. Sie gab einen leicht verzweifelten Laut von sich, weil ihr irgendwo in ihrem benebelten Gehirn klar wurde, dass sie das eigentlich gar nicht wollte. Die Brünette wälzte sich minim hin und her, zu mehr war sie gerade nicht im Stande und verkrampfte sich erneut etwas mehr. Es waren dann Lincolns Worte und ihre eigene Erinnerung daran, dass ihr die Dusche nur guttun konnte, die sie wieder etwas ruhiger werden liessen, als er sie schliesslich zum wiederholten Mal hochhob, sie unter die Dusche trug. Kurz schlug sie wieder die Augen auf und schaute ihn hilfesuchend an, als sie auch schon das Wasser auf ihren müden Körper plätschern spürte. Es war kalt, eigentlich erfrischend. Sie versuchte die heilende Wirkung aufzusaugen, irgendwie aufzunehmen. Auch wenn sie noch immer sehr schlecht atmen konnte und weinte. Aber schon allein die Tatsache, dass Lincoln sich so viel Mühe gab, verbot ihr ja irgendwie das Aufgeben. Er war zwar nicht ihr bester Freund oder überhaupt ihr Freund, aber doch war er in den letzten Tagen fast immer nett zu ihr gewesen. Irgendwie war sie ihm das wohl schuldig. Alessia blinzelte immer wieder verloren zu ihm hoch, schaute ihn aus grossen Augen an, während er ihr zuerst den Sand aus dem Gesicht wusch und schliesslich mit ihr zu reden schien. „Ja… Das… Das wird schon wieder… Nicht so… schlimm“, murmelte sie und hustete sofort wieder. Wobei sie selber nicht wusste, weshalb sie versuchte, ihn zu beruhigen, ihm einzureden, dass es ihr gut ging. Als ob er die Wahrheit selber nicht besser erkennen konnte.