Isabella Hm ja... ein neuer Tag, an dem ich zu einem weiteren Experiment geschleift werden würde und vielleicht wieder um mein Leben ringen musste. Juhuu. Die Auswirkungen der vorigen Gase waren zwar bis jetzt immer aushaltbar gewesen, aber wenn es so weiterging wie heute, dann stand mein Leben wirklich unter keinem guten Stern. Aber darüber wollte ich jetzt eigentlich gar nicht nachdenken. Ich dachte so oft darüber nach... Also nickte ich nur langsam auf Shanes Worte hin und starrte ein wenig abwesend vor mich hin, bis der junge Mann mir dann scherzhaft auf meine Frage antwortete und seinen Arm enger um mich legte. 423 also... interessant. "Du hast wohl zu viel Twilight geguckt, hm?", tippte ich ihm lachend an die Brust, nachdem ich den Kopf ein wenig gehoben hatte, um Shane belustigt anzufunkeln. Klang nämlich in der Tat sehr übernatürlich, was er mir da weismachen wollte. Bestimmt hatte ihm der Film heimlich schon immer extrem gut gefallen. Konnte ich mir perfekt vorstellen. Ich lehnte meinen Kopf wieder leicht an seine Schulter, als er mir jetzt sein wahres Alter verriet und mich auch gleich nach meinem fragte. "Ich bin zwanzig", antwortete ich dementsprechend noch, während ich mir leicht mit einer Hand durch die widerspenstigen, dunklen Locken wuschelte. Eine Information mehr, die ich über ihn hatte. Fühlte sich gut an. Selbst wenn ich damit nicht großartig was anfangen konnte, aber das musste ich ja auch gar nicht. Ich wollte einfach ein wenig was über ihn wissen und genoss die momentan herrschende Atmosphäre sowie die gute Stimmung die zwischen uns existierte. Kam ja nicht allzu oft vor, dass wir so friedlich und zufrieden beieinander lagen, ohne dass zumindest einer von uns innerlich angespannt/gereizt/genervt/oder was auch immer war. Naja, vielleicht waren auch die vorhergegangenen Aktivitäten mit dafür verantwortlich, dass wir uns jetzt plötzlich so einwandfrei verstanden.
Lincoln Verstehen. Was wollte sie denn verstehen?! Welchen rechtfertigenden Grund konnte es, ihrer Meinung nach, bitte für jemanden geben, um für eine Terrororganisation zu arbeiten? Vermutlich gar keinen, und deshalb fragte sie auch. Naja, ich persönloch würde es teilweise auf meine Vergangenheit schieben, aber die führte dennoch nicht zwangsweise zu einer solchen Entscheidung. Hm. Im Endeffekt wollte sie mir mit ihren Worten sowieso nur indirekt klar machen, was sie von meinem 'Lebensstil' hielt. Mittlerweile wusste ich nämlich ganz gut, wie die hübsche Brünette tickte. Sie bemühte sich um einen sanften Tonfall, was mich momentan auch davon abhielt wieder provokant zu werden, obwohl mir eigentlich total der Sinn danach stand. Ich war einfach zu lange nett gewesen und hatte keinen allzu baldigen und zufriedenstellenden Lohn dafür in Sicht. Das schlug mir aufs Gemüt und Alessia konnte ruhig merken, dass ihre heutigen Bekanntmachungen und die Gesamtsituation mich ziiiemlich frustriert sowie gereizt hatten. Auch wenn ich mir Mühe gab, mir nichts anmerken zu lassen, dafür konnte sie mir ruhig ein wenig dankbar sein. Aber dennoch - irgendwann musste auch ich mal wieder ein bisschen rumzicken, mein wahres Ich zumindest ansatzweise rauslassen. Würde sie sicherlich verkraften. Ich trank einfach schweigend mein Bier leer, während Alessia auf ihrem Stuhl hin und her wippte und scheinbar noch was loswerden wollte. Sollte sie sich mal bloß keinen Zwang antun. Ich sah auf, als ich ihre relativ vorsichtig formulierte Anschuldigung vernahm und kniff ein wenig die grün schimmernden Augen zusammen: "Ich hab dich zwar nicht nach deiner Meinung zu meiner Arbeit gefragt, aber... willst du vielleicht irgendwas loswerden?", wollte ich herausfordernd und mit einem minimal streitsüchtigen Unterton von ihr wissen. Ich sah nämlich, dass da noch viel mehr war, was sie mir sagen wollte, und ich wiederum wartete nur auf eine Gelegenheit, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Musste wirklich extrem viel Dampf ablassen, da war das noch die harmloseste Methode. Auch wenn sie sich davor hüten sollte, mich allzu wütend zu machen, aber momentan war ja noch alles 'gut'.
Shane Er lachte etwas auf ihre Feststellung, als ob er jemals Twilight geguckt hätte. Es gab bessere Filme, ob über Vampire oder zu ganz anderen Themen war egal, aber es gab eindeutig besseres. Zudem guckte er eh nur sehr selten überhaupt welche, da er eh immer einpennte, weils langweilig wurde. Naja, war ja auch egal, sie kannte seine Antwort wohl eh schon. Und sie war also zwanzig. Schön, dann hatte sie bestimmt eine schöne Kindheit gehabt, war gut erwachsen geworden und bereit, den Rest ihres Lebens ihm zu widmen haha. Er würde sie ganz einfach nicht fragen, dann war das schon okay für sie. Bis jetzt ahnte sie jedenfalls eindeutig noch nichts Böses, schien seine Anwesenheit noch zu geniessen und ihn zu mögen, da war er sich relativ sicher. Eigentlich sehr sicher. "Du gehst morgen übrigens zu keinem Experiment, falls dich das beruhigt. Er wird euch kaum zwei Tage hintereinander da hin schicken, dass kann er nicht machen. Zuerst muss er erst unsere Berichte hören und dann muss er überlegen, ob das die geplante Wirkung war oder ob er noch was ändern möchte blahblah“, meinte Shane, noch zum vorherigen Thema. Vielleicht half ihr das ja, die Sache mit dem Schlafen etwas leichter zu nehmen. Und mit er war selbstverständlich der Boss gemeint, wusste sie wohl auch. Shane wollte nicht riskieren, dass sie sich jetzt schon wieder Sorgen um das nächste Experiment machte. Denn irgendwie hatte er das Gefühl, die ganze Sache würde langsam zu einem Abschluss kommen. Zumindest der Boss wirkte sehr euphorisch seit ein paar Tagen, was die Mannschaft zunehmends anzustecken schien. Auch schien eben dieses Gas, welches seinem Mäuschen heute fast das Leben gekostet hatte, genau das zu sein, was sie die ganze Zeit über schon gesucht hatten. Es galt lediglich noch, das zu perfektionieren und anschliessend den Schlachtplan auszuarbeiten, dann würde alles los gehen, worauf sie schon so lange hin arbeiteten. Und um ehrlich zu sein, schaute Shane der ganzen Sache ziemlich skeptisch entgegen. Nicht, weil er sich nicht darauf freute oder so, sondern einfach, weil er nicht wusste, was das für die Versuchspersonen bedeuten würde. Die brauchte es ja dann nicht mehr. Höchstens für irgendwelche Kamikaze-Aufträge. Oder als einfache Geiseln. Beides Aufgaben, zu denen er Isabella nicht im Traum aufbieten würde. Nur hatte er dazu relativ wenig zu sagen… Also musste er einen Weg finden, sie vorher hier raus zu holen, zu sich, für sich. Er wusste nur noch nicht wie…
Alessia Man konnte ziemlich gut heraus hören, dass er nur so darauf wartete, dass sie irgendwas Falsches sagte, etwas, was ihm Grund genug gab, zurück zu geben und ihr mal ordentlich die Meinung zu geigen. Dass war dann auch der Punkt, der sie dazu brachte, ihm jetzt eben nicht alles an den Kopf zu werfen, was sie dachte sondern erstmal zu schweigen. Sie presste die Lippen aufeinander und blickte auf den Tisch hinunter, dachte angestrengt nach, was sie denn jetzt tun sollte. Wahrscheinlich versuchen, ihn zu beruhigen, damit er sich wieder entspannte und nicht auf die Idee kam, sie auf einmal zu hassen, sitzen zu lassen. Das war aber schwierig und es war halt irgendwie offensichtlich, dass Lincoln und sie kein besonders harmonisches Team waren. Manchmal verstanden sie sich zwar einigermassen, war aber immer von kurzer Dauer und dann stritten sie wieder. Vielleicht war es, weil sie nicht mit seinen Schwankungen klar kam, weil sie nicht wusste, wie sie mit ihm umgehen sollte, weil sie ihn so schlecht kannte und ihm keinen Typ Mensch zuordnen konnte. Er änderte sich so oft, was sein wahrer Charakter war, konnte sie nicht sagen. Und deshalb war es relativ schwer, sich ihm anzupassen. Wobei das dann auch schon der andere Punkt war - sie wollte sich gar nicht anpassen, weil sie ein sehr stolzer und eigensinniger Mensch war. Und zu temperamentvoll wahrscheinlich. Sie änderte sich nicht gerne für andere, hasste es, eine Rolle zu spielen, nur damit jemand sie mochte und sie etwas erreichen konnte. Dann war sie lieber ihr unangenehmes Ich und machte alles selber. Aber in diesem Fall war sie leider auf seine Hilfe angewiesen, weshalb sie das nicht machen konnte. Die Brünette seufzte leise. "Wozu denn? Damit du einen besseren Grund findest, mich anzumotzen für alles, was ich dir heute erzählt habe?! Nein, um ehrlich zu sein bin ich durch. Aber fühl dich frei, mir zu sagen, wie scheisse du alles findest - dass du mich nicht verstehst und ich dir allen Spass verdorben habe. Sag mir ruhig, was du wirklich von mir hältst und hör auf, mir etwas vorzuspielen. Das ist einfach nur verwirrend und ich komme nicht klar damit“, sagte sie und blickte ihn wieder an, wobei die Unruhe, und Verwirrung deutlich aus ihren Augen zu lesen war.
Isabella Okay, sein Lachen bedeutete dann wohl, dass er nicht besonders viel von Twilight hielt. Jaja, war klar gewesen. Dabei mochte ich den Film gerne, aber gut, von Shane hatte ich das nun wirklich nicht erwartet. Ich grinste ein wenig vor mich hin, als ich dann seine nächsten Worte vernahm. Kein Experiment? Das war ja mal was. Aber dass es das für mich gewesen war mit den Gasen, glaubte ich trotzdem nicht. "Ja... es beruhigt mich schon irgendwie", gab ich erstmal nur gedankenverloren von mir, während ich abgelenkt weiterhin mit den Fingern auf Shanes Brust kleine Kreise drehte. "Aber ich mach das hier sowieso nicht mehr lange mit, vorallem, wenn das nächste Gas nur ein wenig heftiger ist als das heutige, steht es schonmal schlecht um mich", fuhr ich trocken, aber dennoch überraschend ruhig fort. Ich wollte natürlich nicht sterben. Aber ich wusste, dass es passieren würde. Deshalb ließ ich mich auch so auf Shane ein - er war eh der letzte Mann, den ich an mich ranlassen würde. Hier raus würde ich nämlich nicht mehr kommen, das war klar. Und er wusste auch, dass mich eines der nächsten Experimente den Kopf kosten würde - von daher konnte ich wohl getrost so frei darüber reden. Es würde Shane ja sowieso nicht kümmern, wenn ich starb - Besitzansprüche hin oder her. Wenn ich tot war, musste er ja nicht mehr um mich konkurrieren und darauf aufpassen, dass niemand mich unrechterweise für sich beanspruchte. Deshalb glaubte ich auch nicht, dass er versuchen würde, mich hier rauszuschaffen. Ganz zu schweigen davon, dass ich mir auch beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie er das machen sollte. Also alles gut... ich hatte mich längst mit meinem Schicksal abgefunden.
Lincoln Sie sagte nichts. Sie presste nur die Lippen aufeinander und starrte den Tisch vor ihrer Nase an. Na super, mit diesem Schweigen konnte ich gerade einfach absolut nichts anfangen. Normalerweise hätte ich ihr innerlich ein Lob dafür ausgesprochen, dass sie so brav die Klappe hielt, aber gerade wollte ich unfassbar gerne mit ihr streiten. Aber dafür musste sie mir irgendeinen Grund liefern, denn ohne erkenntlichen Auslöser konnte ich wohl kaum einfach anfangen sie anzumotzen. Passte ja nicht in meine verkackte Rolle. Ich trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, musterte Alessia mit angespannten Kiefermuskeln und lehnte mich dann in meinem Stuhl zurück, als sie plötzlich anfing zu reden. Und ich musste sagen, dass sie besser wusste, was in mir vorging, als ich gedacht hätte. Ich suchte in der Tat nach einem Grund, um sie für alles anzugiften, was sie heute aus dem Sack gelassen hatte. Und ich spielte ihr wirklich etwas vor, aber das wusste sie sowieso nicht mit Sicherheit. Sie war nur verwirrt. Ich erwiderte ihren unruhigen Blick ziemlich reglos und zuckte irgendwann leicht die Achseln. "Ich spiele dir nichts vor, ich kann nur meine Gefühle nicht so gut im Griff halten", knurrte ich leise zurück, während ich die Tischplatte quasi mit meinem Blick durchbohrte. Haha, eigentlich war genau das Gegenteil der Fall - ich war der Meister über meine Gefühle, kontrollierte sie und schlüpfte durchgehend in andere Rollen, wenn ich mit ihr zu tun hatte. "Weißt du... ich finde wirklich alles scheiße. Ich würde dich in der Tat extrem gerne anmotzen und ich suche die ganze Zeit nach einem weiteren Grund, der mir das Recht dazu gibt. Die Wahrheit ist allerdings, dass es mich einfach nur scheiße aufregt, dass du NIE irgendetwas für mich empfinden wirst!" Ich war beim Sprechen immer lauter geworden, sah die junge Frau mittlerweile vollkommen aufgebracht an. Joa, passte zum verliebten Lincoln, was ich da gerade von mir gegeben hatte. Der einzige Unterschied zur Wahrheit war, dass ich nicht wollte, dass sie etwas für mich empfand, sondern dass sie mich sexuell anziehend fand.
Shane Er mochte es, wie sie Kreise auf seiner Haut malte. War irgendwie entspannend, beruhigend. Auch wenn er weder nervös noch unruhig war. Er fand es eben gut, wenn sie ihn berührte, auf welche Art auch immer. Ihre nächsten Worte liessen ihn die Augen etwas weiter aufmachen, während er die Decke anstarrte und erst nach geraume Zeit wieder zu ihr hinüber blickte. Was sollte er ihr denn sagen? Sollte er ihr mitteilen, dass er vorhatte, sie hier raus zu schaffen? Konnte er schon, aber was, wenn es dann nicht klappte? Gut, dann starb sie eh, wie er das ganze Szenario schon innerlich durchgegangen war. Also konnte er sie gut auch einfach auf den neuesten Stand bringen, spielte eh keine Rolle.. „Isabella… Ich habe nicht vor, dich hier drin verrecken zu lassen“, meinte er ziemlich sachlich, so dass relativ gut heraus zu hören war, dass es ihm mehr als ernst war. Er schaute ihr tief in die Augen, hatte seine leicht zusammen gekniffen, während seine Hände nun zu ihren wanderten, sie festhielten und er mit den Fingern leicht über ihre Handrücken fuhr. Hauptsache möglichst überzeugend wirken. „Das soll nicht das Schicksal sein, das dich ereilen wird. Dafür sorge ich schon. Ich weiss noch nicht genau wie und mir ist klar, dass du an meinen Möglichkeiten und vielleicht auch an meinem Willen zweifeln magst, aber es ist mir ernst. Irgendwie bring ich dich hier raus. Ich werde mich heute Abend mit Lincoln unterhalten und vielleicht haben wir morgen schon einen Plan bereit. Du wirst nicht noch einmal zu einem Experiment gehen, das lasse ich nicht zu“, seine Stimme war mehr ein Flüstern, ein sehr eindringliches und glaubwürdiges Flüstern. Und es war die Wahrheit, die er sagte. Er könnte nicht damit umgehen, sie hier zu verlieren. Denn auf seine eigene Art und Weise war ihm sein Spielzeug ziemlich wichtig. Er hatte in ihr etwas gefunden, dass er schon ziemlich lange gesucht hatte. Für andere Leute vielleicht vergleichbar mit der grossen Liebe. Er wollte sie besitzen, sie formen, sie zu seinem Eigentum machen und ihr Ein und Alles werden. Er wollte, dass sie nichts mehr als ihn hatte und dass ihr das reichte. Und wenn er das nicht schaffte, dann wollte er, dass sie trotzdem nichts weiter bekam. Bis sie so tief in der Verzweiflung steckte, dass sie merkte, dass er alles war, was sie brauchte und dass er alles war, was sie verdiente. Denn er war ziemlich viel.
Alessia Sie hatte jetzt auch nicht erwartet, dass er ihr hier so offen sagen würde, dass er ihr was vorspielte. Klar, in der Wut handelten viele Leute auf einmal unüberlegt, aber Lincoln war nicht dumm. Nicht dumm genug, um so leicht aus dem Konzept zu fallen jedenfalls. Okay, er war wirklich nicht dumm. Sonst hätte er nicht so lange gebohrt, bis sie ihm die Wahrheit gesagt hätte und sonst hätte sie ihm die Wahrheit auch gar nicht gesagt. Sie lauschte scheinbar geduldig seinen Worten, bis er wohl alles gesagt hatte. Auch wenn er lauter wurde und sich irgendwie ziemlich aufregte, sass sie noch immer still auf ihrem Stuhl, hatte längst aufgehört, nervös darauf herum zu wippen. Was sollte sie denn darauf sagen? Wieso brachte er sie heute die ganze Zeit in solche nachdenklichen gefühlsduseligen Situationen, in denen sie nichts mehr zu erwidern wusste und tatsächlich leicht in Verlegenheit geriet? Wieso war er heute nur so schräg drauf und erzählte ihr so viele Gefühlsgeschichten? „Was soll ich denn deiner Meinung nach tun Lincoln?“, stellte sie diese Frage ratlos nun schon zum zweiten Mal heute. „Für mich ist es einfacher, mit dir zu streiten, als mit deinen… offenbarten Gefühlen umzugehen glaub mir. Ich weiss nicht, was ich damit tun soll, was ich machen kann, um dich zu entschädigen für den Aufwand, den du meinetwegen hast und den Ärger, ich weiss nicht, wie ich deine Gefühle ablenken soll, wie ich es anstellen soll, dass du mich nicht mehr... auf diese Art magst? Ich denke, dass du mich mittlerweile gut genug kennst, um zu wissen, dass alles, was ich wirklich will, von dieser Insel runter zu kommen ist. Was danach ist, keine Ahnung, darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber am besten wäre es vielleicht, wenn ich ganz weit weg von dir gehen würde, nicht, weil ich dich hasse, sondern eben im Gegenteil, damit ich dich nicht mehr… naja, verletzen kann. Ich kann dir eine andere Frau vorstellen, eine, die deine Gefühle erwidert und ach was weiss ich. Und wenn das alles nichts wird, bezahle ich dich eben mit Geld für den Weg hier fort. Und wenn ich für den Rest meines Lebens damit beschäftigt bin, die Schuld abzubezahlen, Hauptsache ich komme hier weg…“, redete sie auf ihn ein. Sie wusste wirklich nicht, wie sie das alles anders lösen konnte. Klar redete er weiterhin über seine Gefühle, aber darüber konnte sie nicht reden. Und sie wollte ihn nicht für alles was er tat mit irgendwelchen Küssen oder noch mehr zahlen müssen, das konnte sie nicht und das half ihm auf Dauer nicht weiter. Also musste sie eben versuchen, die Flucht anders zu arrangieren - auch wenn ihr klar war, dass er darauf wohl kaum eingehen würde.
Isabella Ich meinte mich verhört zu haben, als Shane sagte, dass er nicht vorhatte mich hier sterben zu lassen. Hatte er nicht?! Ich blieb mit gerunzelter Stirn, an ihn gelehnt liegen, hob dann jedoch den Kopf und erwiderte seinen tiefen Blick aus unfassbar großen Augen. Er meinte es ernst. Das konnte ich erkennen. Gleichzeitig griff Shane nach meinen Händen, umschloss sie mit seinen Fingern und versprach mir, dass er mich hier rausholen würde, dass er einen Plan schmieden würde und dass ich nie wieder zu einem Experiment gehen musste. Dieses Versprechen war so viel mehr, als ich mir erträumt und erhofft hatte... Ich konnte nicht verhindern, dass mir Tränen in die Augen stiegen, die ich angestrengt wegzublinzeln versuchte. "Oh Shane...", flüsterte ich leise, berührt, plötzlich voller Hoffnung, während ich seine Hand an meine Lippen führte und einen liebevollen Kuss an seinen Handrücken drückte. "Danke, dass du es zumindest versuchst, das ist so viel mehr, als ich überhaupt je erwartet hätte", lächelte ich mit leicht glänzenden Augen zu ihm hinauf, wobei meine Stimme ein wenig belegt klang. Hier raus zu kommen... hatte ich mir längst abgeschminkt, es war mir einfach zu unrealistisch vorgekommen und stattdessen hatte ich mich selbst deshalb lieber darauf vorbereitet, dass mein Leben nurnoch von sehr sehr kurzer Dauer sein würde. Ich konnte Shanes Entschluss auch gar nicht richtig nachvollziehen, denn dass er mich so sehr mochte, dass er dafür alles riskierte, war mir wirklich nicht klar gewesen. Hinterfragen würde ich das Ganze dennoch nicht - ich war ja nicht geisteskrank. Viel eher fühlte ich mich wie von neuer Lebensenergie erfüllt, meine Augen leuchteten ein wenig intensiver und meine Gesichtszüge hatten sich ebenfalls noch um ein Vielfaches aufgehellt. "Wenn ich dir irgendwie helfen kann oder so, sag Bescheid, ja?", schob ich irgendwann noch mit einem warmen, aufgeregten Blinzeln hinterher, während ich jetzt mit den Fingern über seine Hand strich, ohne sie loszulassen.
Lincoln Hach man, war das alles hier kompliziert geworden. Heute morgen noch war alles gut gewesen - da hatte ich nichts von den neusten Bekanntmachungen geahnt. Ich war lediglich davon ausgegangen, dass Alessia grundsätzliche Berührungsängste hatte, aber pff... ne, das wäre ja zu einfach gewesen. Stattdessen war sie lesbisch. Stand nicht auf Männer - und ich spielte vermutlich umsonst den liebeskranken Trottel. Denn was wollte ich damit erreichen? Ihr Vertrauen und zumindest freundschaftliche Zuneigung vielleicht, aber das reichte mir einfach nicht. Diese Gefühle würden sie nicht abhängig genug von mir machen!! Eigentlich hatte ich nämlich gewollt, dass sie mich mit ihrem ganzen Herzblut liebte, vergötterte, damit ich letztendlich absolute Macht über sie haben konnte. Aber Pustekuchen, mir war echt gar nichts vergönnt auf dieser verkackten Insel. Ich hörte Alessia ziemlich missgelaunt zu, konnte nicht verhindern, dass ich vollkommen freudlos - mitten in ihrem Redeschwall - zu lachen begann. Am besten würde sie ganz weit von mir weggehen?! Das würde sie ganz bestimmt nicht tun haha. Konnte ich aber jetzt nicht einfach laut feststellen. Das würde sie wohl ziemlich aufregen. Stattdessen versuchte ich mal mein etwas unangebrachtes, bitteres Lachen auf einen anderen Aspekt ihrer Rede zu beziehen: "Du willst meine Gefühle mit einer anderen Frau oder Geld verschwinden lassen?!", wiederholte ich fassungslos, wobei ich absichtlich einen zutiefst verletzten Ausdruck in meine Augen brachte. "Tja... Alessia, ich weiß ja, dass du nichts für mich empfinden kannst, aber wenn du so redest, frage ich mich, ob du überhaupt schon mal verliebt warst", stellte ich vollkommen kalt und gespielt getroffen fest. Und dass sie das gewesen war, wusste ich. Meine Worte sollten lediglich dazu dienen, ihr das Ausmaß meiner - erfundenen - Gefühle bewusst zu machen. Ich seufzte leise auf, schob die leere Bierflasche von mir und sah einige Sekunden lang grübelnd vor mich hin, bis ich dann aufblickte und die junge Frau wieder aus meinen Augen fixierte. "Du sollst gar nichts machen... ich weiß, dass du nichts machen kannst. Verzeih mir einfach, wenn ich mich manchmal ein bisschen daneben benehme, so wie jetzt zum Beispiel", murmelte ich irgendwann betont müde, wobei ich mir mit der Hand über die Stirn rieb. Verdammt, ich sollte heute echt nicht mehr allzu viel Zeit mit ihr verbringen, denn innerlich brodelte ich immernoch und das konnte schnell ausarten. Vielleicht konnte ich später ja ein bisschen Dampf bei Shane ablassen.
Shane Whoops, und da schienen ja ein paar Sicherungen durchzugehen bei der hübschen Brünette, kaum hatte er ausgeredet. Okay, war verständlich, da sie scheinbar echt schon mit dem Leben abgeschlossen hatte, versucht hatte, einfach noch möglichst viel zu erleben und eine irgendwie halbwegs gute Zeit zu haben, bis zu ihren unvermeidbaren Tod. Wobei er sich selber ja nicht als Trostpreis oder so abtun würde - also hatte sie eigentlich nochmal den Jackpot geknackt… Kurz vor ihrem vermeintlichen Ableben, das sie jetzt doch nicht durchmachen würde. Hoffentlich. Bestimmt. Er würde schon dafür sorgen. „Ich… Das mach ich doch gern“, flüsterte er ihr zu, während er ebenfalls mit seinen Fingern über ihre Hände strich. War nicht mal gelogen, natürlich machte er es gern. Wenn er dafür ein Mädchen wie Isabella als Belohnung abstaubte, dann bitte - stets zu ihren Diensten. Auf ihr Angebot zu helfen hin lachte er leicht, schüttelte etwas den Kopf, so gut das im Liegen eben ging. „Nein, danke, ich denke nicht, dass du viel helfen kannst… Aber wenn doch werd ich dirs bestimmt mitteilen“, lehnte er also dankend ab, löste eine Hand von ihr, um ihr damit sachte über die Wange zu streichen. Dass würde noch ein Spass werden, eine solche Flucht… Allerdings würde er nicht vergessen, was als Belohnung auf ihn wartete. Und mit diesen Aussichten wars dann doch nicht mehr halb so schwer. Eine Isabella, die für den Rest ihres Lebens ihm gehörte. Was wollte er denn da noch mehr? Stimmte ihn eigentlich rundum zufrieden.
Alessia Ja, haha, lustig… Sie versuchte hier wirklich eine möglichst konstruktive Lösung zu finden, die für sie beide irgendwie stimmen könnte. Aber gut, kam bei ihm ja leider etwa so gut an, wie sie es erwartet hatte. „Nein, will ich nicht, aber wenn das alles so abwegig ist, dann nenn mir bitte eine bessere Lösung für dein Problem“, zischte sie ihm auf seine Worte hin zu, zeigte ihm wohl deutlich genug, was sie von seinen Worten hielt. Bloss weil sie keine bessere Lösung als ihr Verschwinden fand, Glaubte er, sie sei noch nie verliebt gewesen?! Ja ne ist klar. Er wusste gar nichts über sie, ausser dem, was sie ihm erzählt hatte und noch da konnte er sich in vielem irren. Wie wollte er also wissen, ob sie schon mal verliebt gewesen war? Hatte sie ja sogar schon gesagt, aber bitte, zuhören war was für besonders Kluge wies schien. Sie gab ein sehr tiefes Seufzen von sich, als er sich schliesslich sogar entschuldigte für sein Benehmen. Machte alles leider noch immer nicht einfacher. „Ich verstehe nichts mehr Lincoln, bitte akzeptier das einfach… Dir gehts ja momentan auch nicht besser, darum wäre es wohl das beste, wir würden das Thema fürs Erste beiseitelegen. Weder über Liebe noch über Gefühle oder sonstwas in diese Richtung reden… Wir streiten uns eh nur jedes Mal und finden keine Lösung. Können wir nicht über was Schöneres reden? Oder über gar nichts…“, bat sie müde, blickte ihn nach langer Zeit mal wieder an. Sie war es echt schon jetzt leid, darüber zu reden, wo sie doch eh nie weiter kamen.
Isabella Er war so... wundervoll. Egal, wie bescheuert das klang, - ich hatte es glücklicherweise ja nicht laut ausgesprochen - gerade kam Shane mir vor wie ein Engel. Er würde mein Leben retten, er würde mich wieder frei machen. Zwei Dinge, mit denen ich eigentlich schon abgeschlossen hatte - mein Leben und meine Freiheit. Und jetzt würde er mir direkt beides auf einmal zurück geben! Das war zu schön, um wahr zu sein. Ich seufzte glücklich auf, während ich seine Finger beobachtete, die nach wie vor meine Hände streichelten. Ich liebte es, wenn er so zärtlich war. Auch als der junge Mann mir schließlich über die Wange strich, jedoch auf mein Angebot zu helfen abwinkte, lächelte ich schief, beugte mich dann kurzerhand vor und drückte ihm einen sanften, innigen Kuss auf die Lippen. "Ich bin so froh, dich zu haben. Du bist der Beste", flüsterte ich leise, ein wenig grinsend gegen seinen Mund, bevor ich mich wieder etwas zurückzog und erneut neben ihn legte - den Kopf natürlich nach wie vor an seiner Schulter. Im Prinzip konnte man sagen, dass ich jetzt bereits tiefe Zuneigung für Shane empfand - ging schnell bei mir, aber er tat auch nichts, was mich davon abhalten würde, ihn in mein Herz zu lassen. War ziemlich offensichtlich und ich zeigte es ihm auch gerne. Denn dass er mich hier rausbringen wollte, war das Schönste, was irgendjemand jetzt für mich hätte tun können. Es verschaffte ihm aufjedenfall die Rolle meines ganz persönlichen Helden, machte mich noch offener für ihn und eigentlich vollkommen zu Wachs in seinen Händen. Tja... ich hatte eindeutig einen Hang zur Romantik... und zusätzlich war ich sterbensnaiv und gutgläubig, aber okay.
Lincoln Jetzt zickte sie hier schon wieder rum - dieser Tag war doch absolut beschissen! Ein schüchternes, liebes Mädchen wäre jetzt vielleicht einfach still gewesen und hätte den Beruhigungsprozess meinerseits damit unterstützt. Aber Alessia doch nicht! Die ließ sich lieber von ihrem Temperament steuern und gab mir Kontra. Juuhu. Man musste zwar fairerweise dazu sagen, dass ich extrem wechselhafte Stimmungsschwankungen hatte und mich alles andere als einfach benahm, aber... trotzdem sollte sie sich einfach mal unterordnen. Ich sagte nichts mehr zu Alessias Aufforderung, dass ich mir doch eine bessere Lösung einfallen lassen sollte. Jaja, da konnte sie unbesorgt sein - ich hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie unser gemeinsames Leben hiernach weiter gehen würde. Aber davon würde sie noch früh genug in Kenntnis gesetzt werden. Jetzt schlug die Gute mir erstmal vor, dass wir das Thema vorübergehend sein ließen, weil wir uns sowieso nur missverstanden und stritten. Hm ja, das war ein Argument. Stattdessen wollte sie über schöne Dinge reden. Na was denn zum Beispiel? Das strahlende Wetter hier?! Ich hob eine Augenbraue, zuckte dann jedoch mit den Achseln: "Von mir aus. Was sind denn schöne Gesprächsthemen für dich?" Die Frage war ernst gemeint, denn ich wusste nicht, in wie weit ich sie über ihre Vergangenheit befragen durfte, meine Vergangenheit war auch ein heikles Thema und worüber sollten wir sonst reden, wenn die Grundlage unserer "Beziehung" Gase, Experimente und Terror waren? Naja, wenn sie ein Thema auf Lager hatte, konnten wir von mir aus gerne darüber reden, vielleicht könnte man auch mit dem Austausch von Basisinformationen voneinander beginnen...
Shane Tjaaaa... Mann tut, was Mann kann, damit Mann kriegt, was Mann will. Höhö. Sie schien echt hin und weg von ihm zu sein, vollkommen begeistert und er musste schon sagen, dass er das nicht zu hundert Prozent verstand. Immerhin hatte er sie hierher gebracht, sie hatte ihm das alles zu verdanken. Und er war zwar meistens nett zu ihr, allerdings immer nur, um was von ihr zu kriegen. Ob sie dieses einfache Prinzip noch nicht durchschaut hatte, war schon etwas fraglich. Aber gut, auf der anderen Seite war er nunmal der Traummann schlechthin, fast durchgehend nett zu ihr, sie schien sehr nähebedürftig und er gab ihr letztendlich alles, was sie brauchte. Zärtlichkeit, Geborgenheit, Sicherheit und eben Hoffnung. Wenn man es so anschaute war es doch schon wieder relativ logisch, dass sie ihm derart verfallen war. Zudem wusste sie nichts von seinen Absichten, Träumen, Vorstellungen der Zukunft und so weiter. Lies er sie mal noch ein Bisschen in der Zuckerwattewelt schwimmen, in der er der beste und sie gerettet war. Er kam mit der Heldenrolle gerade eigentlich auch ganz gut klar. "Ach weisst du... ich mach das auch nicht für alle", war sogar die Wahrheit. Er tat es nur für die, die ihm auf seine eigene Art und weise etwas bedeuteten. Ob das jetzt gut oder schlecht für sie war… Nun, momentan sicher gut und später würde sie es selber beurteilen können. Er erwiderte ihren kurzen Kuss und grinste sie einfach an. Wahrscheinlich sollte er sie bald mal zum Essen bringen und später dann in die Zelle… Sonst musste sie noch hungern und das wollten sie beide nicht riskieren. Er könnte sie auch hier füttern aber naja, besonders viel hatte er nicht da und gehen müsste sie letztendlich trotzdem. Jetzt noch. Vielleicht noch zwei Nächte wenns hochkam… Denn einen Plan würde er sich relativ bald einfallen lassen müssen.
Alessia Wusste sie doch selber nicht man… Also doch, sie wusste schon einige schöne Gesprächsthemen, aber über die wollte er mit ihr wohl kaum reden. Wobei… Irgendwelche belanglose Scheisse wäre besser als dieses Gezicke, das sie momentan so oft unter sich hatten. „Was ist dein Lieblingsplatz auf der Welt? Wo wolltest du unbedingt schon mal hin?“, fragte sie etwas, das man wohl eher unter Freunden besprach als hier. Passte nicht so in den Raum die Frage, aber das war ja auch ihr Ziel gewesen. Mal abzulenken von dem ganzen Theater hier. „Hast du Geschwister? Aus welchem Land stammst du? Wie alt bist du? Was ist dein grösster Traum oder dein grösstes Lebensziel?“, redete sie ziemlich schnell weiter, stellte tatsächlich so einige Fragen. Ja, ihr schwebte da eine ganze Menge an Gesprächsstoff vor, sie könnten sich doch rein theoretisch tagelang unterhalten, ohne sich zu streiten. Wenn sie nicht immer darauf zurückfallen würden, weil sie einfach nicht füreinander geschaffen waren und zu verschieden waren. Beziehungsweise beide zu stur und zu uneinsichtig was die Wahrheiten der anderen Person betraf. Aber das sah er ja ganz anders, da er der Meinung war, dass sie für ihn perfekt war und sie super zusammenpassten oder so… Wie auch immer er überhaupt erst auf sowas kam. Vielleicht hatte er einfach noch nie jemanden gefunden, der besser zu ihm passte. Wäre zwar schade für ihn aber würde sein Verhalten jedenfalls teilweise erklären. Aber das glaubte sie nicht. Wahrscheinlich war ihr Aussehen eh das Einzige, was er anziehend an ihr fand… Der Rest nervte doch nur. Also ihr Charakter und ihre ganzen Macken etc… Wie dem auch sei, fragen würde sie ihn erstmal nicht danach.
Isabella Ja, dass er das nicht für alle tat, war irgendwie klar... sonst hätte er wohl nicht ursprünglich höchstpersönlich alle Versuchspersonen hier her gebracht. Das wäre ziemlich sinnlos, wenn man es so betrachtete. Also war ich einfach froh, dass er mich als wichtig genug ansah, um mich hier raus zu schaffen. Und wie gesagt - hinterfragen würde ich seine Absichten beim besten Willen nicht. Ich war einfach nur glücklich über die Aussicht, bald von hier weg zu kommen. Und alles, was Shane mir mal angetan hatte, war damit unterbewusst vergeben, sodass ich ihn jetzt richtig mögen konnte. Ich lächelte also nur leicht auf seine Worte hin, betrachtete nebenbei abwesend die Decke und blinzelte immer mal wieder leicht nachdenklich vor mich hin. Vermutlich würde ich gleich in meine Zelle zurück müssen - der Tag war ja bereits relativ fortgeschritten und Shane hatte bereits gesagt, dass er mich nicht einfach über Nacht hier behalten konnte. "Darf ich hier duschen, bevor ich zurück muss?", fragte ich also kurzentschlossen, wobei ich mich ein wenig aufrichtete, mir durch die verwuschelten dunklen Haarr fuhr und den jungen Mann bittend ansah. Nach einem Experiment fühlte ich mich immer so... schmutzig. Als würde das Gas an meinem Körper haften und ich müsste es unbedingt erst abwaschen, um mich wieder sauber zu fühlen. Shane würde jedenfalls bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich seine Dusche benutzte. War ja auch für ihn nicht so angenehm, wenn ich meiner Körperhygiene nicht nachkommen konnte... Auch, wenn ich nicht glaubte, dass ich stank oder so. So lange war das letzte Mal duschen dann auch wieder nicht her.
Lincoln Oookay, das waren ja wirklich so einige Fragen. Wovon ich manche nicht mal richtig beantworten konnte. Mein größtes Lebensziel, beziehungsweise meinen größten Traum, konnte ich nicht vor ihr offenlegen, ohne dass sie sich innerlich wieder von mir distanzierte. Einen Lieblingsplatz auf der Welt hatte ich auch nicht wirklich, ich war zwar schon an vielen Orten gewesen, aber keiner war für mich von besonderer Bedeutung. Alles in allem, bedeutete mir eigentlich so ziemlich Nichts irgendetwas, wie mir gerade auffiel. Ich räusperte mich, um mich an das Abklappern von Alessias Fragen zu machen, und sah sie dabei langsam an. "Ich bin 23 und komme aus Utah in Amerika", fing ich erstmal mit den Basics an, weil das wohl das Einfachste war. "Nein, ich habe keine Geschwister und bevor du fragst, ich habe keinen Kontakt zum Rest meiner Familie", fuhr ich gleich darauf fort, wobei ich betont gleichgültig die Achseln zuckte. Es war mir wirklich gleichgültig - auch wenn so mancher glaubte, dass diese Tatsache einen Teil meines verkorksten Charakters erklären könnte. Hm ne, glaubte ich eigentlich nicht so dran. "Mein Lieblingsplatz... tja, keine Ahnung. Ich war schon an so einigen Plätzen, man kommt viel rum, in diesem Job. War alles ganz okay, was ich bis jetzt gesehen habe, aber um irgendeinen Ort als meinen Lieblingsplatz zu bezeichnen, müsste ich mehr mit ihm verbinden", sagte ich, wobei ich die junge Frau nachdenklich ansah. Normalerweise würde ja jeder Mensch sein Zuhause als seinen Lieblingsort deklarieren, aber das war bei mir mal sowas von überhaupt nicht der Fall. "Einen Traum oder sonst was, hab ich wohl nicht. Ich leb halt so vor mich hin, und das passt auch so", schloss ich letztendlich stumpf, fuhr mir mit einer Hand durchs Haar. Tja, klang wohl alles irgendwie sehr, nach verlorenem Welpen und das Schlimme war, dass ich nicht mal gelogen hatte. Egal, vielleicht fiel es ihr leichter Empathie für mich zu empfinden, wenn ich mich authentisch verhielt. "Wie siehts bei dir so aus?", lenkte ich die Fragen jetzt einfach in Alessias Richtung um, wobei ich fragend beide Augenbrauen hob.
Evt wird spätestens ab Morgen alles etwas kürzer, da ich noch ne Woche Snowboarden gehe, da hab ich dann halt nur das Handy mit. ;) _____
Shane Auch er lag erstmal eine Weile schweigend neben ihr, dachte darüber nach, was war, was sein würde, was gewesen ist und was sein könnte - wenn er anders war oder sie. Wenn sie sich woanders getroffen hätten oder wenn sie früher in sein Leben getreten wäre. Vielleicht wäre er nicht so geworden, wie er jetzt war. Vielleicht hätte er sich auf ehrliche, nicht so egoistische Art in sie verliebt. Vielleicht wären sie vollkommen normal geworden, wie ein Päärchen unter tausend anderen auf dieser Welt. Aber was brachte es schon, sich darüber den Kopf zu zerbrechen? Es war nunmal nicht so und eigentlich gefiel ihm die Rolle, die er hier hatte ja doch sehr gut. Er fühlte sich wohl, musste sich nicht die ganze Zeit Gedanken darüber machen, wie es ihr dabei gehen könnte und so weiter. Also, passt schon. Ihre Frage riss ihn dann in die Gegenwart zurück und er dachte kurz nach - nicht wirklich über die Antwort sondern darüber, was sie überhaupt gefragt hatte. Dann nickte er aber sofort. „Sicher, ja“, meinte er und deutete zur Tür des Badezimmers rüber. „Da lang. Soll ich mitkommen?“, hängte er noch gleich eine grinsende Frage an. Man durfte ja nett sein haha. Sie konnte noch immer nein sagen. Wobei er da keinen Grund für sah, denn Duschen war - wie so vieles - zu zweit sowieso schöner. Und sie wäre ihn dann noch bald genug los, wenn sie wieder in die Zelle musste. Also noch so zum Abschluss ne Dusche… Konnte doch nicht schaden. So richtete er sich auch ohne ihre Antwort abzuwarten auf und schwang sich auf die Beine, um in Richtung Bad zu gehen.
Alessia Sie lauschte mit ehrlichem Interesse den Antworten, die er ihr bald darauf lieferte. Doch, sowas gefiel ihr deutlich besser, als irgendwelche Streits, in denen sie eh beide nie zufrieden sein würden, bis die andere Person nachgab - was nie vorkam. Auch wenn er hier alles erzählte, als wäre es ihm gleichgültig und als wäre es langweilig, so fand sie doch ziemlich viel Gefallen daran, endlich was über ihn zu erfahren, was nicht mit Gefühlen und solchem Rotz zu tun hatte. Dass er keine Familie mehr hatte oder jedenfalls keinen Kontakt mehr zu ihnen zum Beispiel.. Überraschte sie zwar nicht wirklich, da ja doch ne Menge schief gelaufen sein musste, bevor man in ein solches Business abrutschte, aber trotzdem… Auch wenn es nicht alles rechtfertigte, was er tat, so war es doch der Beginn einer Erklärung. Okay, es rechtfertigte eigentlich gar nichts. Egal. Dass er keinen Lieblingsort hatte, fand sie zwar schade aber naja, war wohl auch nicht so einfach, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn man schon viel Schönes gesehen hatte. Denn das musste es ja sein, was er gemeint hatte. Wenn er zwar viel gesehen hätte aber nichts davon ihm gefallen hätte, dann würde es ja bestimmt ein einziger Ort geben, der sich herauskristallisierte… Aber gut. Nun machte sie sich fairerweise auch erstmal daran, seine Gegenfrage zu beantworten - auch wenn ihr dieser Teil eigentlich weniger gefiel. Sie wusste nicht so recht, ob sie ihm wirklich was über sich erzählen wollte, da sie eben ein so grundsätzlich misstrauischer Mensch war. Aber jetzt wo er so bereitwillig geantwortet hatte, sollte sie sich sicher auch nicht sträuben. „Ich bin zwanzig und ursprünglich aus Crotone, einer Stadt ganz unten in Italien. Aufgewachsen bin ich mit drei Schwestern, alle älter als ich… Mein Lieblingsplatz auf der Welt.. naja, ist auch etwas schwer zu sagen, grundsätzlich überall am Meer. Am Schönsten find ich aber immer noch Sardinien, zu Hause in Italien. Vielleicht auch wegen all den Erinnerungen, aber es ist auf jeden Fall wunderschön da…“, redete sie dann doch recht offen und verträumt vor sich hin. Wobei das schliesslich alles war, was sie sagte. Bezüglich Träume und Zielen schwieg sie vorerst. Hatte er auch nicht gesagt und naja… War halt persönlich und so.
Oki doki. ^-^ meins ist jetzt gerade auch nicht so lang. Als ob du noch eine Woche frei hast. :oo ___
Isabella Shane wirkte ein wenig gedankenverloren, als ich meine Frage stellte, sah mich einen Moment lang noch abwesend an und antwortete dann erst. Ich durfte duschen - das war schon mal gut. Hätte jetzt aber auch nicht erwartet, dass er nein sagte, das wäre irgendwie komisch gewesen. Er wies mir den Weg zur Dusche, fragte gleich im Anschluss, ob er mitkommen solle und wartete dann gar keine Antwort mehr ab, sondern erhob sich einfach schonmal. Somit hatte ich eigentlich gar keine richtige Wahl mehr, aber im Endeffekt hätte ich eh nichts dagegen einzuwenden gehabt, dass er mich begleitete. Nackt hatte er mich jetzt sowieso gesehen, angefasst hatte er auch alles, also konnte ich auch mit ihm zusammen unter einer Dusche stehen. Außerdem war ich gerne in seiner Nähe, von daher alles paletti. "Von mir aus, klar", erwiderte ich demnach also nurnoch mit einem amüsierten Schmunzeln auf den Lippen, ehe ich mich ebenfalls aus dem Bett schwang und geradewegs ins Badezimmer rüberging, wo ich mich auch gleich unter die Dusche begab und auf Shane wartete. Sobald er sich zu mir gesellt hatte, sah ich ihn auch wieder an und legte den Kopf ein wenig schief: "Ich nehme an, dass du kein gut duftendes Mädchenshampoo parat hast, oder?", fragte ich grinsend, eher im Scherz. Ne, hatte er sicherlich nicht, also würde ich gleich nach Männerduft riechen, aber war ja prinzipiell auch egal. Frisch war frisch und gerade hier musste ich wohl nicht so besonders viel Wert darauf legen, wie ich roch. Solange es kein Gestank war.
Lincoln Ich legte meine Hände irgendwann ruhig auf dem Tisch ab, nachdem ich eine gefühlte Ewigkeit mit den Fingern auf der Platte herumgetrommelt hatte. Schlechte Angewohnheit, die vorallem auftrat, wenn ich nervös oder angespannt war. Was der Themawechsel offensichtlich erfolgreich geändert hatte. Jetzt war ich viel entspannter, Alessia wieder etwas freundlicher gesinnt und vor allen Dingen nicht mehr so provokativ, wie ich eben noch gewesen war. Musste für sie wohl auch alles andere als angenehm gewesen sein, aber diese streitsüchtige Ader in mir konnte ich manchmal einfach nicht unterdrücken. Wollte ich auch gar nicht, warum sollte ich etwas in mich hinein fressen, wenn da eine Person war, an der ich meine Laune auslassen konnte. Selbstlosigkeit war halt echt eher weniger meine Stärke, hust. Wobei man sagen mussze, dass mein Gegenüber auch nicht unbedingt die Anpassung in Person war. Ich hörte Alessia aufmerksam zu, beobachtete sie beim Erzählen und sagte mal nichts, während sie sprach. Soso, sie stammte also aus Italien und dort war sie auch am liebsten. Klang plausibel, die meisten Menschen fühlten sich halt in vertrauter Umgebung am Wohlsten. Meer und Strand hatte Alessia zwar auch hier, aber dass dieser Ort ihr Lieblingsplatz war... wollte ich mal ganz stark bezweifeln. "Dass du Italienerin bist, passt irgendwie", merkte ich, nachdem sie geendet hatte, mit einem kleinen Grinsen an. Von wegen Temperament und so. Ich musterte die hübsche Brünette aus freundlichen Augen, legte den Kopf ein wenig schief und stellte ihr dann die nächste Frage: "Was ist mit deinem größten Traum?" Den Teil hatte sie nämlich ausgelassen, obwohl er mich am allermeisten interessierte. Wovon träumten normale Menschen..?
Joaaaa hab ich, da ich arbeite, kann ich meine Ferien so setzen. Und ich darf nur Winter & Sommer Ferien nehmen, wobei ich im Sommer nicht mehr als 2 Wochen darf.... darum hab ich im Winter sehr viel.^^ _____
Shane Eine andere Antwort hätte er auch gar nicht erwartet. Beziehungsweise es hätte ihn sehr überrascht, wenn sie ihn jetzt nicht hätte dabei haben wollen. Zu verbergen gab es schliesslich nichts mehr und naja, wieso sonst sollte sie eine gemeinsame Dusche verschmähen? So ging er also ziemlich direkt zu ihr unter die Dusche, sorgte lediglich noch für ein zweites Handtuch zuvor, da sie sich das wohl nicht teilen wollten. Er jedenfalls nicht. Er mochte nasse Handtücher nicht. Bei seiner kleinen Freundin angekommen, vernahm er auch schon mit schiefgelegtem Kopf ihre Frage, bei der er leicht grinste. "Haha, du bist lustig", meinte er ironisch, nahm kurzerhand sein normales Männerduschmittel und rieb ihr grinsend eine ganze Menge davon auf Arme und Körper. "Da hast du dein gut duftendes Weibershampoo", meinte er, betrachtete sein Werk zufrieden grinsend. Dann griff er aber nach dem Shampoo, das noch auf der Ablage stand, um ihr damit die Haare einzuseifen. Mit einer hoffentlich gut geschätzten Kopfmassage, tat er ja auch nicht jeden Tag. Wie auch, wenn keiner da war, der mit ihm duschte. Besser gesagt Keine. Denn mit einem Kerl wollte er schliesslich auch gar nicht duschen. Aber gut, dass Weiber auf dieser Insel rar waren, hatten wohl mittlerweile alle begriffen. Er konnte sich nur umso glücklicher schätzen, dass er eines der wenigen heissen Mädels abgekriegt hatte. Genau genommen das heisseste aber wie dem auch sei - das war wohl eh Ansichtssache. Aber er war auf jeden Fall glücklich mit Isabella und sie wohl auch mit ihm.
Alessia Dass sie diesen Ort hier vielleicht aus ihrem 'überall mit Sand und Meer' hätte ausschliessen sollen, wurde ihr Hinterher dann auch bewusst. Wobei.. eigentlich war das ja sehr klar. Es gab einige Orte, am Meer, die sie nicht mochte, war ja irgendwie selbstverständlich, dass nicht wirklich jeder Platz am Meer ihr Lieblingsplatz war. Auch wenn sie das gerade gesagt hatte haha, nicht wörtlich nehmen. Lincoln ging dann auch gar nicht weiter darauf ein, was gut war. Stattdessen entlockte er ihr ebenfalls wieder ein Lächeln, als er meinte, dass ihre Herkunft zu ihr passte. Ja, wusste sie. Sie machte ja auch absolut kein Geheimnis aus ihrem Temperament und den ganzen Launen, die man den Italienerinnen nachsagte. Wobei es ihr auch sehr sehr schwer fallen würde, etwas davon zu verbergen. "Hmm...", erwiderte sie erstmal relativ belanglos auf seine Frage. Drehte leicht das Bier in ihren Händen, von dem sie nun auch wieder kleine Schlücke trank. Jetzt wo sie wieder mehr in Stimmung war. "Ich denke, mein grösster Traum im Moment ist es, eine Weltreise zu machen. Aber eine richtig lange, so ein Jahr oder mehr... Zwei Jahre", sie lachte leicht, während sie fast etwas verträumt auf ihre Finger schaute. "Ich möchte die ganze Welt sehen, mit den schönsten und schlimmsten Plätzen, die unwirtlichsten Gegenden, mit Leuten aus jeder Kultur reden, all das Essen der Welt schmecken und alles tun, von dem man behauptet, es sei verrückt und keiner sollte es tun...", schwärmte sie vor sich hin. Eigentlich redete sie gerne darüber. Aber oftmals führte es halt dazu, dass sie ziemlich abdriftete und letztendlich merkte, dass so gut wie keiner sie wirklich verstand. So blickte sie auch langsam wieder zu Lincoln auf, legte etwas den Kopf schief. "Ja ich weiss, relativ verrückt und unmöglich. Aber wer weiss.. eines Tages.. zieht es dich denn nicht auch? Oder hast du die Welt schon gesehen? Alles was du sehen wolltest?", er würde bald merken, besser nicht mit dem Thema Träume angefangen zu haben haha. Da war sie ziemlich gut im Labern mit.
Achsoo, das ist praktisch. Wobei nur Sommer und Winter, und vorallem im Sommer bloß 2 Wochen echt hart ist. :/ ___
Isabella Ich grinste ein wenig vor mich hin, als ich Shanes ironische Antwort vernahm. Ja guut... die Frage war ja eh nicht ernst gemeint gewesen, aber das war ihm sicherlich auch klar. "Ich bin sicher, du würdest es auch toller finden, wenn ich nach Frau rieche", erwiderte ich noch scherzhaft, amüsiert schmunzelnd, während ich die Augen schloss und mir seine Hände auf meinem Körper entspannt gefallen ließ. War in der Tat sehr angenehm mit Shane zu duschen. Sobald er mit meinem Einseifen fertig war, fuhr er mit dem Shampoo fort, wobei ich auch gleich eine ziiemlich gute Kopfhautmassage verpasst bekam. Mit einem genüsslichen Gesichtsausdruck stand ich vollkommen still da, genoss Shanes Berührungen und begann dann irgendwann meinerseits Duschgel auf seinem Oberkörper zu verteilen. Der wohlgemerkt immernoch zum Anbeißen war... Gut, dass ich ihn immer nur innerlich anschmachtete, echt. Ich wartete ab, bis Shane mit meinen Haaren fertig war, sodass ich dann mit den seinen anfangen konnte, was sich allerdings schwieriger als gedacht gestaltete. Er war nicht gerade der Kleinste, ich war nicht gerade die Größte - also musste ich mich ein wenig nach oben recken, um seinen Kopf überhaupt vernünftig einshampoonieren zu können. Irgendwie bekam ich es dann natürlich trotzdem gebacken, war ja nicht so, als wäre ich der kleinste Zwerg auf Erden. "Also entweder, du bist zu groß oder ich bin zu klein", merkte ich schließlich mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen an, ehe ich die Hände dann sinken ließ, nachdem ich noch ein wenig seinen Hinterkopf gekrault hatte. Wurde mit der Zeit dann aber echt zu umständlich, sich dauerhaft nach oben zu strecken. Vorallem weil ich ihm dabei unweigerlich ziemlich nahe kommen musste. Nicht, dass mich seine Nähe störte, aber war schon klar, wie das jetzt gemeint war.
Lincoln Ich beobachtete einen Moment lang das Bier, das Alessia nachdenklich in ihren Händen herum drehte und überlegte, ob ich mir noch ein zweites holen sollte, da das Erste ja bereits leer vor mir stand. Dann entschied ich mich allerdings kurzerhand dagegen, richtete meinen Blick stattdessen wieder geradewegs auf das Gesicht meiner hübschen Maus und hörte ihr weiterhin zu, während sie nun begann über eine zukünftige Weltreise zu schwärmen. Klang als wäre sie ein neugieriger und recht energiereicher Mensch, der gerne Neues lernte. Konnte ich mir aber eigentlich auch gut vorstellen, immerhin bekam ich immer wieder kleine Einblicke in ihren wahren Charakter, auch wenn sie hier wohl anders war, als in ihrer gewöhnlichen Umgebung. Ich lächelte leicht, als Alessia irgendwann endete und ihre Pläne selbst als verrückt abstempelte. Dabei waren sie das gar nicht unbedingt. Wenn man mal davon absah, dass sie nie mehr irgendwas Schönes zu Gesicht bekommen würde, abgesehen von mir. Aber das wusste sie ja nicht. "Nein, das ist nicht verrückt... vielleicht kommt ja irgendwann die passende Gelegenheit", entgegnete ich demnach mit einem zuversichtlichen Schmunzeln, während ich mich ein wenig in meinem Stuhl zurück lehnte. "Hm... also vor ein, zwei Jahren hat es mich tatsächlich auch noch raus gezogen. Aber mittlerweile eher weniger - ich hab wirklich so einiges gesehen, in relativ kurzer Zeit, und fände mittlerweile eher einen Ort gut, an dem ich mich dauerhaft niederlassen könnte", ging ich dann noch gedankenverloren auf ihre Frage ein. Und damit log ich abermals überhaupt nicht. Tatsächlich offenbarte ich ihr gerade viel mehr ein Stück weit, wie es wirklich in mir aussah. Allerdings nur, weil sie prinzipiell sowieso nichts damit anfangen konnte. Im Endeffekt würde ich selbstsüchtig und egoistisch bleiben und die junge Frau nur für meine Zwecke ausnutzen, von daher.
Ja schon aber ich hab eigentlich relativ viel Ferien, also 7 Wochen im Jahr, was ja auch nicht so selbstverständlich ist. Klar, setzt sich aus Überzeit und obligatorischen Ferien zusammen aber trotzdem. Sollte mich da nicht beklagen.^^ _________
Shane "Jaja, aber ich renn jetzt bestimmt nicht nackt durchs ganze Gebäude, nur um dein Shampoo zu kriegen Schatz", gab er ihr grinsend zu bedenken, ehe er mit Zufriedenheit betrachtete, wie sie seine Massage genoss. Sollte sie auch, würde er ihr sicher nicht jeden Tag gönnen. Wobei ihm gerade ein neues Spiel einfiel, das er mit ihr spielen könnte, sobald sie hier weg waren. Nicht nur würde er sie vollkommen von sich abhängig machen und ihr glaubhaft machen, dass er alles war, was sie jemals brauchte und was sie verdient hatte. Nein, das würde noch so viel lustiger werden alles... sein persönliches Unterhaltungsprogramm. Grinsend blickte er zu ihr hinab, wie sie sich ziemlich fröhlich dazu anschickte, seinen Oberkörper einzuseifen. Wobei er sich ein leises, in ihr Ohr gerauntes "Nur nicht zu zaghaft Kleines", nicht verkneifen konnte. Der junge Mann beugte sich etwas zu ihr runter, als sie sich schliesslich auch noch seine Haare einseifen wollte. Hatte er absolut nichts dagegen. Nicht nur, weil es gut tat und sich ihre Hände in seinen Haaren entspannend anfühlten, sondern vor allem auch, weil er ihr so ziemlich gut auf die nackten Brüste sabbern konnte, die sie ihm so bereitwillig ins Gesicht drückte. Höhö. So war er auch fast etwas enttäuscht, als die kleine Massage ein Ende fand. Ihre Worte entlockten ihm ein amüsiertes Lachen, wobei er sie anzüglich anfunkelte. "Nein... ich finds eigentlich ganz gut so", meinte er grinsend, wobei sein Blick erneut ziemlich offensichtlich an ihr hinunter glitt. Dann zog er sie aber erneut unter dem warmen Wasserstrahl ganz nah zu sich, seine Hände an ihrer schmalen Taille, während er ihr einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen drückte.
Alessia Sie hatte tatsächlich irgendwie das Gefühl, dass er sie verstand, ihre Worte ernst nahm. Und diesmal begleitete auch kein Misstrauen ihre Wahrnehmung, nein, gerade wirkte Lincoln auf sie wirklich wie ein Freund, mit dem man eben über solche Dinge redete und der ehrlich war. Sie fand nicht mehr diesen falschen, unechten Beigeschmack, wenn sie ihm zuhörte, nicht mehr die leise Vermutung, dass er sie belog. Und das, obwohl sie sich nur wenige Minuten zuvor noch gestritten hatten. Eigentlich verrückt, aber der Themawechsel hatte gut gewirkt und sie erfolgreich wieder zurück in Plauderlaune versetzt. Sie fühlte sich tatsächlich wieder irgendwie wohl in Lincolns Anwesenheit. Sie lauschte wiederum aufmerksam seinen Worten und nickte leicht dabei. "Ja... ist schon irgendwie wichtig, dass man ein Zuhause hat, wo man sich wohlfühlen kann und immer wieder gern hin zurück kommt.. Aber vielleicht kannst du dir ja was suchen? Wenn das hier alles... vorbei ist, mein ich...", was auch immer das heissen würde. Sie hatte ja noch keine Ahnung was genau 'vorbei' bedeuten sollte. Wusste ja noch nicht einmal, ob sie es wirklich rechtzeitig hier weg schafften, bevor sie vergiftet wurde wie eine Maus im Labor... auch wenn sie sich mit aller Kraft an die Hoffnung der Flucht klammerte. "Du könntest dir einen schönen Ort suchen, abseits von all den Menschen. Irgendwo mitten im Wald, oder in den Bergen. Oder am Meer. Oder mitten in einer grossen, niemals schlafenden Stadt. Und dann könnest du da dein Haus oder deine Wohnung haben und neu anfangen, vielleicht mit einem normalen Job, vielleicht auch etwas komplett anderes, abgefahrenes, was weiss ich", und dann findest du ne nette Frau, die dich liebt wie keine zweite und dann lebst du ein schönes, erfülltes Leben, fügte sie in Gedanken an. Konnte er sich aber selber dazu denken, in seiner Wunschzukunft. Zu seinen laut ihm nicht existierenden Träumen dazudenken...
Hm okay, 7 Wochen sind schon nicht schlecht. ^^ ____
Isabella Seine Erinnerung brachte mich unwillkürlich zum Lachen, weil ich mir automatisch vorstellte, wie Shane komplett nackt durch die Flure lief, um mir mein Frauenshampoo zu besorgen. "Schade, ich dachte, das würdest du vielleicht für mich tun", erwiderte ich dementsprechend nurnoch mit einem amüsierten Augenbrauenwackler und einem ironischen Schmunzeln auf den Lippen. Darum, dass ich ihn zu zaghaft berührte brauchte er sich wiederum absolut keine Sorgen zu machen. Ich war mittlerweile keineswegs mehr in irgendeiner Art und Weise zurückhaltend. Das war ich einfach von Natur aus nicht und bei Shane war ich es anfangs nur gewesen... weil eben eigentlich gar nichts zwischen uns laufen sollte, das ich befürwortete. Naja. Jetzt wars eh zu spät und ich mochte ihn nunmal. Da konnte ich sowieso nicht gegen machen. Wollte ich momentan auch gar nicht - mal gucken, wie das aussah, wenn ich später zurück in meiner Zelle war und ordentlich Zeit hatte, um über mein Verhalten nachzudenken. Ich merkte sehr wohl, dass es Shane gefiel, dass ich mich so strecken musste, um an seine Haare zu kommen, weil ich mich ihm damit wie gesagt in der Tat komplett entgegenreckte. Seine folgende Feststellung, dass er mit unseren Größenverhältnissen durchaus sehr zufrieden war und der Blick, den er gleich darauf an mir hinab gleiten ließ, sagten auch nochmal so einiges. Ich wurde sogar ein bisschen rot, als ich schließlich ein leises 'Hm' von mir gab und mich gleichzeitig an seinen Körper ziehen ließ. Meine Finger verschränkten sich hinter Shanes Rücken, als er sich zu mir hinunter beugte und mich wieder so verdammt leidenschaftlich küsste, dass ich direkt von einer Gänsehaut heimgesucht wurde. Ich erwiderte den Kuss mit der selben Intensität, drückte mich nebenbei noch dichter an ihn und hätte mich in dem Moment wirklich nirgendswo anders hingewünscht.
Lincoln Wenn das alles hier vorbei war... ach mensch, wenn sie nur ahnen könnte, dass es erst richtig losgehen würde, wenn wir erstmal hier raus waren. Denn erst dann konnte ich mich vollkommen entfalten. Erst dann, würde ich so sein, wie ich wirklich war. Nicht, dass ich auch mal so war, wie momentan, aber das kam dann doch eher selten vor. Außerdem lebte ich hier mit zu vielen Einschränkungen, ich konnte nicht wirklich auf Alessia zugreifen, wie ich eigentlich wollte. Was besagte junge Frau mir dann vorschlug, ließ mich unwillkürlich lächeln - innerlich ein wenig überheblich, nach außen hin aber vollkommen ehrlich und interessiert. "Ja, vielleicht hast du Recht. Es wird sich schon was finden", nickte ich zustimmend vor mich hin, während ich mir leicht über das stoppelige Kinn fuhr. Rasieren könnte ich mich auch mal wieder... Ich wandte mich wieder der hübschen Italienerin zu, sah sie nachdenklich an und legte den Kopf ein wenig schief. "Was machst du, wenn du hier raus bist? Wohin wirst du gehen? Wohin wolltest du, als du... aufgehalten wurdest?", fragte ich leise, wobei ich beim letzten Teil ein wenig den Blick senkte, als würde ich mich dafür schämen, dass Shane und ich das Flugzeug erst entführt hatten. Hach ja, wenn sie nur wüsste, dass sie für immer bei mir bleiben würde... dass, egal, wo ich mich auch niederließ, sie es ebenfalls tun würde und mit mir alleine für den Rest ihres Lebens leben musste. Naja, und vermutlich noch mit Shane und Isabella, ich würde ja nur ungerne auf meinen so verdammt gleichgesinnten Kumpel verzichten. Außerdem kamen wir zu zweit besser zurecht, wenn wir flüchten wollten. Vorausgesetzt, ich konnte ihn von dieser Idee überzeugen. Wenn dem so wäre, dürfte Alessia auch ihre Schicksalsgenossin behalten, das wäre doch extrem perfekt, oder nicht?
Shane Tsts da gewöhnte sich wohl jemand etwas zu schnell an seine Nettigkeit. Sollte sie besser nicht tun, denn auch wenn ihm klar war, dass das eben ein Scherz war, so steckte doch hinter jedem Scherz ein Körnchen Wahrheit oder wie sagte man das nochmal so schön? Er schüttelte grinsend den Kopf. Nene, konnte sie vergessen. Dass sie seinen Kuss mit derselben Leidenschaft erwiderte, entsprach ganz seinen Erwartungen und gefiel ihm ausserordentlich gut. Machte direkt Lust auf mehr, auch wenn ihm da auch spontan wieder einfiel, wie sie vorhin das Gesicht verzogen hatte im Bett, als sie sich bewegt hatte. Wahrscheinlich war sie gerade nicht verfügbar für eine zweite Runde, würde er mal raten. Aber gut, fummeln und knutschen ging immer. Und irgendwann würde sie auch damit klar kommen müssen, dass er keine Rücksicht auf ihre Empfindungen und Gefühle mehr nehmen würde, weil sie es in seiner Welt schlichtweg nicht verdiente. Aber dazu war es jetzt noch zu früh, dazu waren sie am falschen Ort. So gab er sich jetzt auch vollkommen zufrieden mit den intensiven Küssen und dem wilden Spiel ihrer Zungen, gab zwischendurch ein leises Stöhnen von sich, das von ihrem Mund aber ziemlich gedämpft wurde. Seine Hände strichen immer wieder ihre Seiten auf und am, von ihrer Hüfte zu ihrer Taille und wieder zurück. Viel mehr als ihre Seiten und ihren Rücken konnte er aber gar nicht berühren, da sie so eng an ihn geschlungen stand. Machte auch gar nichts, da das Erlebnis, das durch das warme Wasser, welches weiterhin auf ihre nackten Körper plätschterte, schon so intensiv genug war. Und auch er war gerade rundum zufrieden.
Alessia Er schien tatsächlich Gefallen an ihrem Vorschlag zu finden - oder tat zumindest so. Aber sie mochte den Gedanken, dass er es ernst meinte, tatsächlich darüber nachdachte, danach ein neues Leben aufzubauen. Denn irgendwie wollte sie ja doch, dass er glücklich wurde später, auch ohne sie. Von ihr aus könnten sie sogar Freunde bleiben, wer weiss. Halt nicht mehr, was er offenbar nicht toll fand, aber trotzdem. Er war ja meistens menschlich ganz okay oder sogar richtig nett. Wenn er nicht gerade einen seiner Ausfälle hatte. Aber wäre da erstmal etwas Distanz zwischen ihnen und würden sie nicht mehr die ganze Zeit aufeinanderhocken, vielleicht könnten sie ja wirklich Freunde werden. Mal sehen. "Ich weiss nicht... eigentlich möchte ich wieder nach Hause, einfach weitermachen, wo ich aufgehört habe. Zurück in mein Leben.. Ich weiss nicht, ob ich das kann und wie das alles so sein wird, aber versuchen möchte ichs trotzdem.. Noch ein, zwei Jahre weiter arbeiten, bis ich das Geld zusammen habe für meine Reise", antwortete sie auf seine leise Frage, blickte abwesend auf die Flasche vor sich runter. "Ich war eigentlich gerade auf dem Rückflug nach Hause... Ich arbeite - oder arbeitete - als Flight Attendant, wie du wohl bemerkt hast", sie lächelte leicht und blickte wieder zu ihm. Ihr Traumberuf seit sie zum ersten Mal einen Fuss in ein Flugzeug gesetzt hatte. Mal sehen, ob sie sich überhaupt wieder an Bord eines Flugzeuges wagen würde nach all dem hier. Denn sogar ihr selber war klar, dass das alles niemals spurlos an ihr vorbei gehen würde. Noch konnte sie die Ängste und die Folgen der Experimente relativ gut kontrollieren, wenn sie nicht gerade wieder zum Versuchsraum geschleppt wurde. Doch von den Langzeitschäden wusste sie noch nicht viel - weder von dem was die Gase psychisch noch physisch mit ihr anstellten.. "Hast du selber denn schon Pläne für... später? Oder wolltest du bis in alle Ewigkeit mit deinen Freunden hier Gase entwickeln, Flugzeuge entführen und Leute in Angst und Schrecken versetzen damit?", fragte sie weiter, wobei nicht der leiseste Vorwurf in ihren Worten zu hören war. Nur eine Frage.
Isabella Ich konnte gerade einfach alles ausblenden, was eigentlich von zentraler Wichtigkeit für mich sein sollte. Zum Beispiel der Ort, an dem ich mich befand, das Experiment, das ich soeben hinter mir hatte und ebenso das Experiment, das unweigerlich vor mir stand, wenn Shane es nicht hinbekam mich vorher hier rauszuschaffen. Aber er würde es hinbekommen - ich musste mich einfach darauf verlassen. Momentan fiel mir das auch wirklich nicht schwer, ich fühlte mich absolut sicher bei Shane und ich vertraute ihm. Blieb nur zu hoffen, dass dieses Vertrauen nicht irgendwann mal unerwartet gebrochen wurde, denn das würde mich vermutlich tiefer treffen, als ich zugeben wollte. Aber gut, gerade musste ich mir wohl keine Sorgen darüber machen. Ich genoss lieber den stürmischen Kuss zwischen Shane und mir, strich immer wieder mit beiden Händen über seinen starken Rücken und gab, genau wie er, ein leises Stöhnen von mir, das kaum zu hören war. Theoretisch hätte ich sogar Lust auf eine zweite Runde gehabt, allerdings war ich erstens unten rum ziemlich wund und zweitens hatten wir hier kein Kondom und blabla. Also besser nicht. Ich schmiegte meinen Oberkörper leicht gegen seinen, intensivierte den leidenschaftlichen Kuss noch ein wenig und löste mich dann erst einigermaßen unwillig von Shane, nachdem erneut ein wenig Zeit vergangen war. Ich trat wieder einen kleinen Schritt zurück, um den jungen Mann vernünftig anschauen zu können und strich ihm leicht schmunzelnd die Haare aus der Stirn, die sich durch das Wasser von oben dorthin verirrt hatten. Sah irgendwie süß aus, aber das sollte ich vielleicht besser nicht laut sagen. Ich wandte mich ein wenig von ihm ab, um meine Haare vernünftig auszuspülen, auch wenn das beinahe unnötig war, weil wir eh schon die ganze Zeit unter dem Wasserstrahl standen. Nebenbei beobachtete ich Shane aus dem Augenwinkel, hätte mich am liebsten gleich wieder umgedreht, um erneut über ihn herzufallen. Er war so attraktiv. Und gleich würde ich wieder in meine Zelle zurück müssen. Und wofür duschten wir denn zusammen, wenn ich mich jetzt zurückhielt? Dementsprechend fasste ich auch kurzerhand den Entschluss, dass ich jetzt doch wieder gerne weiter knutschen wollte, drehte mich zurück zu Shane und ließ meine Lippen diesmal ziemlich fordernd wieder auf seine treffen. Irgendwie bekam ich halt nicht genug von ihm.
Lincoln Zurück in ihr Leben und weiter machen, wo sie aufgehört hatte... ja, das klang irgendwie nachvollziehbar. Würden wohl viele Menschen so beantworten. Aber wo hatte sie denn aufgehört? Es gab gerade ziemlich viele Fragen, die ich der jungen Dame noch stellen könnte. Dennoch ließ ich sie vorerst ausreden, musste leicht schmunzeln, als sie mich daran erinnerte, dass sie als Flight Attendant gearbeitet hatte. Ja, das wusste ich in der Tat noch. Genauso, wie, dass sie versucht hatte Shane davon zu überzeugen, dass es eine schlaue Idee wäre seine Waffe wieder weg zu legen. Hach ja, ich hatte von Anfang an einen Eindruck von ihrem recht erfrischenden Temperament bekommen. Vielleicht, hatte sie mich auch deshalb direkt fasziniert. Ich stand nicht so auf langweilige Frauen. Und Alessia war glücklicherweise ganz und gar nicht langweilig. "Ja, das weiß ich noch", erwiderte ich demnach mit einem leicht amüsierten Unterton, riss mich dann allerdings wieder zusammen und hörte mir stattdessen ihre recht ernste Frage an. Wie ich hiernach weiter machen wollte... ja gut, da musste ich mir jetzt irgendwas ausdenken. "Nein, Alessia, ich hab keine Ahnung... bevor ich dich getroffen habe, wollte ich ja nicht mal wirklich hiermit aufhören", gab ich achselzuckend zu. War ja sogar die Wahrheit - ich würde die Insel lediglich verlassen, um Alessia dann nur für mich alleine zu haben. Was ihr sicherlich nicht besonders gefallen würde. Sie würde dann nämlich merken, dass sie nie wieder in ihr altes Leben zurückkehren würde. Sondern, dass sie stattdessen ein ganz neues Leben akzeptieren müsste, in dem sie nicht viele Entscheidungen treffen durfte. Das würde nämlich ich für sie übernehmen. Aber okay, das würde die Gute alles noch früh genug merken. Jetzt konnten wir uns vorerst gerne noch auf ihr altes Leben und die ganze Fragerei konzentrieren. War ja schließlich auch wichtig. "Warst du mit jemandem zusammen, als du hergebracht wirdest?", fragte ich mit einem neugierigen Ausdruck in den hellen Augen. Das interessierte mich wirklich, und war bis jetzt aus ihren vorherigen Erzählungen nicht ganz deutlich geworden. Sie hatte zwar gesagt, dass das Eine gewesen war, die ihr das erste Mal gezeigt htte, dass sie wirklich nicht auf Männer stand, aber das hieß ja nicht automatisch, dass sie immernoch zusammen waren. Vorallem, wenn sie damals 17 gewesen war.
Shane Sie schien mindestens genauso Gefallen an den Küssen zu finden wie er - was ihn ja nicht weiter erstaunte, da es bis heute immer so gewesen war. Hatte er wohl auch schon öfters innerlich festgestellt. Tat trotzdem immer wieder gut, es so in Gedanken zu bekräftigen haha. Sein Ego zu pushen, als ob er das nötig hätte. Im Grunde genommen konnte er sich auch nur dem grösseren Ganzen zuliebe soweit zurückhalten, hier nicht einfach ohne ihr Einverständnis eine zweite Runde durchzuziehen. Wäre schön gewesen, was sein Körper auch relativ deutlich zur Geltung brachte, aber bitte. Sie durfte gerne sehen, dass er sich für sie so zusammen nahm, würde seine Nettigkeit und Liebenswürdigkeit nur noch unterstreichen. Als sie sich dann etwas von ihm löste, um schliesslich ihre Haare auch noch auszuspülen war er fast schon traurig, dass es das dann wohl für heute gewesen sein musste. Sie beschloss dann aber zu seiner Überraschung das Gegenteil, drehte sich nochmal zu ihm hin um ihn wieder in einen überaus stürmischen Kuss zu verwickeln. Gut so, sie nahm sich das mit dem 'nicht zu schüchtern' ziemlich gut zu Herzen, gefiel ihm. Auch er ging mit der gleichen Intensität in den nächsten Kuss hinein, drängte sie vorsichtig gegen die verhältnismässig kühle Fliesenwand in ihrem Rücken. Seine Hände gingen von ihrer Hüfte zu der Wand rechts und links von ihrem Kopf, ehe sie sich dann aber durch die jetzt entstandene Distanz zwischen ihnen wieder zu ihren Brüsten bewegten. Noch ein Bisschen fummeln, bevor die Zeit um war, ne. So knetete er sanft ihre Brüste, schenkte ihr und ihrem Körper seine vollste Aufmerksamkeit. Zum Glück war sein Mädchen so nähebedürftig, konnte er ziemlich gut zu seinen Zwecken missbrauchen. Denn wie unschwer zu erkennen kam die emotionale Bindung zwischen ihnen eigentlich schon von Rein körperlichen Handlungen. Seine Lieblingssprache.
Alessia Sie lächelte wieder bei seiner Antwort, war doch gut, dass er sich daran erinnern konnte. Wenn sie auch schlecht überhaupt ein Geheimnis aus ihrer Rolle an Bord des Flugzeugs machen könnte - immerhin rannte sie noch inmer ziemlich oft in ihrer Uniform rum, da sie gar nicht so viele andere Kleidung mit hatte. War nur ein Kurzstreckenflug gewesen und ihr Aufenthalt gerade mal eine kurze Nacht, da nahm sie nicht einen Koffer voll mit ihrer Garderobe mit. Er wusste also nicht, was er hiernach tun wollte. Well... "Na das sind dann wohl die besten Voraussetzungen für etwas komplett Neues!", meinte sie darauf, klang ziemlich erfreut und prostete ihm symbolisch mit ihrer noch immer halbvollen Flasche zu. "Ich würde mal sagen, wenn du gerade noch irgendeinen verrückten Plan für dein Leben auf Lager hast, wäre nach dem Verlassen der Insel der perfekte Zeitpunkt, um ihn auszuführen", grinste sie ihm abenteuerlustig zu. War doch so, ums Geld musste er sich bestimmt nicht sorgen. Er kannte sicher tausend Möglichkeiten, um an etwas Kohle zu kommen. Vielleicht nicht so legal aber naja, sein jetziges Leben war auch ziemlich verboten von daher. "Nein.. also.. es ist kompliziert, aber ich nenns eigentlich nicht gerne so... das klingt so nach Teenager-Shit...", antwortete sie etwas zaghaft auf seine nächste Frage, biss leicht auf ihrer Unterlippe herum. "Ich kann das nicht so leicht erklären, es ist wirklich kompliziert", festigte sie dann ihre Worte nochmal, spülte die Aussage auch gleich mit etwas Bier runter. "Du so? Wann hattest du zuletzt eine Freundin?", fragte die Brünette dann direkt. Sie nahm mal nicht an, dass er jetzt eine hatte, sonst würde er nicht so mit ihr über seine Gefühle reden und so.. Dann hätte er gar nicht diese Gefühle, die er ihm zufolge für sie hegte..
Isabella Was mache ich hier eigentlich? Die Frage tauchte urplötzlich in meinem Kopf auf - wirklich vollkommen unerwartet - aber sie war irgendwie berechtigt. Gestern noch hatte ich nicht mehr als ein paar Küsschen geduldet und heute hatte ich erst mit ihm geschlafen und jetzt machten wir in der Dusche rum. Irgendwie ein recht bedenklicher Sinneswandel, wenn ich mal ehrlich zu mir selbst war. Dass ich mich so auf einen eigentlich fremden Mann einließ - obwohl ich vor ihm nur einen Sexpartner gehabt hatte und es demnach wirklich nicht mit jedem tat. Also was war jetzt bitte los mit mir?! Ich wollte darüber nachdenken - wirklich! - aber dann ging Shane auf meinen Kuss ein und alles andere wurde in meinem Kopf wieder nach hinten geschoben. Auf die Zeit in meiner kleinen Zelle vertröstet. Stattdessen ließ ich mich jetzt bereitwillig von Shane an die Wand dirigieren, lehnte mich ein wenig dagegen und legte währenddessen die Hände in seinen Nacken, um den hungrigen Kuss dabei weiterzuführen. Seine Hände an meinen Brüsten ließen mich leise an seine Lippen stöhnen, wodurch das Geräusch glücklicherweise deutlich gedämpft wurde. Und dass das hier auch an ihm nicht gerade spurlos vorbei ging, konnte man ganz wunderbar an seinem Körper erkennen. Ich ließ meine Hand langsam zu seinem besten Stück wandern, machte mich dort sogleich in einem relativ stetigen Tempo an die Arbeit. Jaja, wollte ich ihm den Gefallen mal tun. Immerhin hielt er sich hier vermutlich nur so brav zurück, weil er wusste, dass ich Runde zwei gerade nicht unbedingt begrüßen würde.
Lincoln Ich lachte ein wenig auf ihre Worte hin und zuckte dabei leicht die Achseln. Wenn sie wüsste, wie verrückt meine Zukunft wirklich aussah. Für uns beide. "Denkst du? Ich glaube, ich sollte mich vielleicht eher nach etwas umsehen, dass weniger verrückt ist, wenn man es mit meinem jetzigen Job vergleicht", erwiderte ich mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. Naja, mit einer Terrororganisation zu arbeiten war zwar nicht unbedingt verrückt, sondern vielleicht eher einfach illegal und 'krank' - zumindest in ihren Augen, aber sie würde schon verstehen, wie das gemeint gewesen war. Ich betrachtete die hübsche junge Frau vor mir abwesend, als sie mir jetzt auf die Beziehungsfrage antwortete. Kompliziert also... das sagten die Leute doch andauernd, nur weil sie keine genaue Bezeichnung für das hatten, was lief. "Wir haben noch etwas Zeit, ich bin sicher, du könntest es mir erklären", zwinkerte ich ihr relativ unaufdringlich zu, wobei ich jedoch keinen Hehl aus meiner Neugierde machte. Warum auch? Wenn sie jetzt nein sagte, würde ich das in meiner momentanen Stimmung sicherlich akzeptieren. Auf Alessias Frage hin sah ich dann etwas nachdenklich in ihr Gesicht, fuhr mir langsam durch den Nacken. "Hm... ich glaube so vor drei Jahren. Kurz danach habe ich hier angefangen, aber eigentlich bin ich normalerweise sowieso nicht so der Beziehungstyp, weißt du?", lächelte ich sie ruhig an. Das war noch nett ausgedrückt. Jede Frau, die so dumm gewesen war eine Beziehung mit mir einzugehen, hatte es im Nachhinein bereut. Naja, ich hatte meine Freundinnen halt immer mehr wie Besitztümer behandelt. War doch aber eh fast das Gleiche...
Shane Er führte die wiederholte Massage ihrer Brüste zufrieden und sehr geniesserisch fort, während er gar nicht genug von ihren Küssen kriegen konnte. Nein, hätte sie ihm jetzt erzählt, dass sie vor ihm erst mit ihren Exfreund geschlafen hatte, er somit erst Nummer Zwei war, er hätte ihr nicht geglaubt. Denn Isabella schien ziemlich genau zu wissen, was sie tat und vor allem auch, was sie wollte. Stellte sich überhaupt nicht dumm an, das Mädchen. Okay, er wusste nicht was sein Vorgänger schon alles mit ihr gemacht hatte aber trotzdem... Vielleicht war sie auch nur so drauf, weil er der Erste war, von dem sie glaubte, dass er auch wirklich auf sie einging und sich eben nicht nur ganz egoistisch holte, was er wollte und so. Schöner Gedanke haha. Als ihre Hand sich auf einmal sehr überraschend an seinem Schwanz befand und da auch ohne zu zögern damit begann, ihm die gewünschte Befriedigung zu verschaffen, gab er ohne Zurückhaltung ein hemmungsloses Stöhnen von sich, welches trotz ihren Lippen noch ziemlich gut zu hören war. Kurz rutschte er etwas ab, ehe er seinen Mund umso stürmischer wieder auf ihren setzte und ihre Zunge mit seiner einfing. Sie machte das gut, so gut. Und gerade bereute er es kein Bisschen, sie noch eine Weile im Glauben zu lassen, er sei ein netter Kerl und alles. Denn wieso sollte er sie auch vom Gegenteil überzeugen, wenn sie ihm so schon alles gab, wonach ihm gerade die Sinne standen?? Seine Finger gingen genau wie sein Mund stürmischer vor, zwar noch immer darauf bedacht, ihr nicht weh zu tun aber trotzdem dürfte sie sein Feuer und seine Erregung so sehr gut mitbekommen. Auch bei den Küssen spielten seine Zähne nun ab und zu eine Gastrolle, schnappten nach ihrer Zunge und ihren Lippen, während er einfach nur den Moment lebte.
Alessia "Naja, so kann mans natürlich auch bezeichnen. Aber so wie du bis jetzt gelebt hast, wäre es doch irgendwie auch verrückt, einfach plötzlich einen normalen Job zu suchen und wie ein ehrenvoller Bürger zu leben und Steuern zu bezahlen", meinte sie grinsend und zuckte mit den Schultern. Er würde schon was finden, das zu ihm passte. Da machte sie sich eigentlich keine Sorgen drum. Wobei sie sich ja allgemein weder um ihn noch um das was nach der Insel kam jemals sorgte. Sollte sie vielleicht, aber auf die Idee war sie bisher schlichtweg nie gekommen. Seine versteckte Aufforderung, ihm ihre Beziehungssituation näher zu erläutern nahm sie selbstverständlich wahr, allerdings bevorzugte sie es doch, zuerst seiner Antwort auf die Gegenfrage zu lauschen. Denn eigentlich wollte sie ihm da nicht mehr sagen, auch ein Grund weshalb sie so ausweichend geantwortet hatte. Aber Antworten waren eine ziemlich einfache Art der Belohnung für seine Grosszügigkeit - für sie wohl bis zu einem gewissen Grad besser und einfacher zu geben als körperliche Nähe, Zärtlichkeiten etc. Auch wenn sie allgemein verschlossen war und nicht gerne viel von sich Preis gab. Im Gegensatz zu ihm, der ihr hier so fröhlich Auskunft gab. So beschloss sie also kurzerhand, dass ihm die Information eh nichts bringen würde und setzte mit einem leisen Seufzen zu einer Antwort an. "Naja... also... ich hab dir ja schon gesagt, dass da eben eine war, als ich 17 war... Sie.. Nun... Es gibt sie immer noch und sie ist auch bis heute die Einzige geblieben...", begann sie zögerlich, wobei ihre Stimme sehr viel leiser geworden war und ihr Blick in weite Ferne abgedriftet zu sein schien. Mehr als deutlich konnte man daraus ablesen, dass die Frau, von der sie redete, ihr mehr bedeutete, als Lincoln es wohl je begreifen würde. "Aber... ich weiss auch nicht, seit einem Jahr mach ich nun meinen Flugzeugjob und bin so viel weg und so selten zu Hause... das fand sie natürlich nicht so toll und... keine Ahnung... wir sehen uns viel zu wenig, vielleicht haben wir uns schon zu sehr daran gewöhnt, dass das jetzt normal sein soll... Aber es ist nicht gut... ich vermisse sie", murmelte sie und presste die Lippen aufeinander, als sie fertig geredet hatte. Die Brünette blickte auf ihre Hände, die gefaltet in ihrem Schoss lagen. Sie wollte ihn nicht anschauen, er würde es eh nicht verstehen... wieso hatte er gefragt..