Ich hörte zumindest auf zu schreien, als Shane auf mein Betteln tatsächlich von meinem Bein abließ und einen Schritt zurück macht. Ich hätte ihm auch zugetraut, dass er einfach weitermachte, aber dass er nicht nur gerne mit Strafe sondern auch mit Belohnung arbeitete, war mir ja bekannt. Ich legte schweratmig den Kopf auf die Seite, beobachtete Shane kurz dabei, wie er nach ein paar Sekunden wieder an mein Bein herantrat und seine Arbeit nun fortsetzte. Es war aushaltbar, was ich jetzt noch von dem Schmerz spürte. Zwar war er immernoch deutlich wahrzunehmen, weil ich da eben eine Wunde hatte, die bis an den Knochen reichte, aber ich schaffte es, mich zusammenzureißen. Irgendwann schloss ich meine Augen wieder, weil ich das Gefühl hatte, die Behandlung könnte noch ein wenig dauern und kaute leicht auf meiner Unterlippe rum, um mich ein wenig abzulenken. Shane ging ziemlich routiniert vor, was mich ziemlich wunderte, weil er nicht unbedingt wie jemand wirkte, der sich mit Medizin auskannte. Er war dann verhältnismäßig auch relativ schnell fertig, wickelte meine Wade in einen festen Verband und kam dann wieder zu mir nach vorne. Ich öffnete die Augen, als ich seine sarkastische Stimme hörte und blinzelte ihn müde an, während ich ein tiefes Seufzen von mir hören ließ. "Was machst du hier mit mir?", stellte ich ihm nun endlich die Frage, zu der ich bis jetzt nicht gekommen war, weil es für mich sowieso offensichtlich gewesen war, dass er mich einsperren würde. Und dazu kamen dann vermutlich regelmäßige Vergewaltigungen und Prügel, wenn ich versuchte mich ihm zu widersetzen. Meine Stimme klang hoffnungslos und meine Augen blickten stumpf und gebrochen drein, während ich auf eine Antwort von Shane wartete. Und darauf, dass er mich hier los machte, auch wenn ich eh nicht alleine laufen konnte. Und ich wollte auch nicht, dass er mich trug. Vielleicht konnte ich einfach auf diesem Tisch liegen bleiben - und Shane verließ das Zimmer. Ich wollte ihn nicht mehr sehen, nichts mehr fühlen und nicht mehr sprechen. Ich wollte einfach nur daliegen und an nichts denken.
Lincoln
Ich ließ Alessia ein wenig Zeit sich in dem geräumigen Zimmer umzuschauen, wobei ihr Blick eindeutig etwas länger auf dem großen Bett ruhte. Ja, das war bestimmt nicht nur zum Schlafen gedacht und das sollte ihr wohl auch bewusst sein. Tja, hier stand mir eben nichts mehr im Wege, um mir zu nehmen, was ich wollte. Es gab keine Überwachungskameras, keine aufdringlichen Kollegen und keine Rolle, die ich zu spielen hatte, damit mein Mäuschen keinen Verdacht schöpfte. Jetzt konnte ich ich selbst sein und das war auch gut so. Ich schloss schon mal die Tür ab, während Alessia ein wenig zurückwich und mir weis machen wollte, dass ich sie nicht so behandeln konnte und dass sie das nicht verdient hatte. Ich lächelte ihr gespielt liebreizend zu, setzte die Hände an ihre Schultern und begann einfach, sie in Richtung Wand zu schieben. Ganz langsam, weil sie mit ihrer verletzten Wade vermutlich immernoch nicht richtig auftreten konnte. Als wir die Mauer schließlich erreichten, sicherte ich ihre Beine wie beiläufig mit meinen, nur um ihr anschließend wieder in die Augen zu schauen. "Nein, du hast mir nichts getan. Ganz im Gegenteil... und deshalb wirst du es auch gut bei mir haben", versprach ich ihr in einem zuversichtlichen Tonfall, während meine Hand langsam auf ihrem Rücken nach oben wanderte. Ich erreichte den Verschluss ihres BHs, den ich in einer einzigen schnellen Bewegung öffnete, sodass ich ihr jetzt nurnoch die Träger abstreifen musste. "Ich verspreche, ich werde sanft sein", raunte ich ihr noch leise ins Ohr, sah ihr anschließend wieder ganz genau in die Augen. Es würde so oder so passieren, und wenn sie nicht allzu sehr rumzickte, würde ich in der Tat sehr viel Rücksicht auf sie nehmen. Außerdem war Alessia wegen ihres Beines in ihrer Bewegungsfreiheit sowieso sehr eingeschränkt, sollte also besser gar nicht erst versuchen etwas zu unternehmen. Aber eigentlich machte ich mir da keine großen Gedanken - sie wirkte heute ziemlich gefügig und einfach mitleiderregend auf mich.
Shane Sie schaute echt drein, als hätte sie gepennt. Auch wenn er das stark bezweifelte, wie hätte sie hier bitte schlafen sollen? Dass sie gar nichts mehr gespürt hatte, war praktisch unmöglich, so viel Betäubungsmittel hatte er auch wieder nicht gespritzt. Aber gut, das wirkte sowieso von Mensch zu Mensch ein Bisschen anders, wer weiss. Vielleicht hatte sie ja auch was gespürt und einfach nichts gesagt, weil sie wusste, das es nichts brachte. Er war ganz einfach so schon nett genug gewesen, ihr überhaupt was gegen die Schmerzen zu geben. Ohne wäre sie ziemlich schnell im Land der Träume gewesen… Wohin er sie ja bekanntlich vorerst nicht entlassen würde. Dann stellte sie eine Frage, die er in dem Moment zwar nicht erwartet hatte, aber liebend gern beantwortete. Einfach, um sie noch ein Bisschen mehr zu ängstigen höhö. Auch wenn sie wohl schon relativ klare Vorstellungen von dem hatte, was in diesem Haus so vor sich gehen würde. „Also im Grunde genommen… Bist du einfach hier, weil ich dich besitzen will. Von dem Moment an, als du dich im Flugzeug an mir vorbei gequetscht hast, um auf deinen Platz zu kommen, wusste ich, dass ich dich haben wollte“, begann er ein Bisschen bei Adam und Eva der Erklärung, während er im Raum herum wanderte und die Gerätschaften, die er hervorgeschleift hatte, wieder desinfizierte und verstaute. „Und jetzt, wo ich dich eigentlich schon besitze, werde ich grundsätzlich alles mit dir machen, worauf ich gerade Lust habe. Du bist da, um mir zu zeigen, wie unendlich mächtig das ich bin. Wie einfach ich über eine hilflose Frau verfügen kann. Wie verloren du ohne mich wärst. Und ich werde alles tun, um dir das immer wieder zu zeigen, es mir selber immer wieder zu beweisen. Das mache ich hier mit dir“, erklärte er eindringlich, während er langsam wieder auf sie zugeschritten war, sich schliesslich runtergebeugt hatte, um ihr beim Reden tief in die Augen - in die Seele blicken zu können. Sie durfte sehr genau wissen, was er wollte und wieso er sie so behandelte, Er genoss es, die Reaktion aus ihren Augen zu lesen, bevor sie etwas davon aussprach. Auch wenn sie schon etwas gebrochen wirkte nach den letzten Ereignissen. Vielleicht war sie nicht so stark, wie er gehofft hatte. Vielleicht auch einfach nicht heute, nicht jetzt, nachdem sie gerade eine Kugel aus dem Bein gepult bekommen hatte, was wusste er. Die nächsten Tage und Wochen würden ihm wohl deutlich genug zeigen, wie es um sie und ihre Gemütslage so stand.
Alessia Das Kratzen des Schlüssels im Türschloss, liess die Brünette auch diesmal wieder zusammenzucken und zog ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich. Er hatte abgeschlossen.. Nein, bitte nicht, das Haus an sich war doch schon Gefängnis genug! Und die Tatsache, dass er die Tür abschloss, war an sich auch sonst relativ besorgniserregend. Denn irgendwie fürchtete er wohl, sie würde bei dem, was jetzt kam, abhauen wollen. Womit er relativ richtig lag, denn sie wollte schon abhauen, als er überhaupt erst wieder auf sie zu kam. Da sie aber wie immer ziemlich wenig gegen ihn tun konnte, liess sie sich unfreiwillig zur Wand schieben und blieb dort stehen, blickte ihn eindeutig panisch an. Sie war ja nicht komplett bescheuert, ihr war sehr bewusst, was er jetzt wollte. Und davor hatte sie einfach nur riesige Angst. Sie hatte nicht mehr mit einem Mann geschlafen seit ihrem Exfreund und wie das damals geendet hatte, hatte sie Lincoln ja bereits unter die Nase gerieben. Unschön. Und doch schien der junge Mann vor ihr kein Bisschen davor zurück zu schrecken, ihre Erinnerung aufzufrischen und alles zu wiederholen, was sie niemals vergessen konnte. „Ich kann es nicht gut bei dir haben, wenn du mich einsperrst, Lincoln, und das weisst du. Wenn du etwas über mich gelernt hast, in der Zeit, in der du mich schon kennst, dann, dass ich eingesperrt niemals glücklich sein kann“, erwiderte die Brünette leise auf sein Schönreden der ganzen Fakten. Aber wahrscheinlich bräuchte sie ihm das eh nicht zu sagen, das war doch sowieso nur Geplänkel… Hilflos drückte sie sich enger an die Wand, als sie seine Hand an ihrem Rücken spürte, was ihn aber dennoch nicht davon abhalten konnte, ihr den BH sehr einfach zu öffnen. Er hatte gesagt, wenn sie sich wieder anstellte, wäre nach der Hose und dem Top das nächste Kleidungsstück, das wich ihr BH. Jetzt hatte sie gar nichts getan und er nahm es ihr trotzdem?! Das war unfair und sinnlos! Sein Versprechen, das er ihr gleich darauf ins Ohr raunte, trieb ihr unweigerlich wieder die Tränen in die Augen, die sie für kurze Zeit erfolgreich zurückgedrängt hatte. Nein, das konnte er nicht tun! Wieso war er nur so verdammt rücksichtslos?! Alessia klammerte ihre Arme noch enger um ihren Körper, krallte sich regelrecht in ihre eigenen Schultern, da sie genau wusste, dass er das wohl nicht viel länger dulden würde. Allerdings konnte sie relativ wenig gegen ihn tun in dieser Position, denn ihre Beine hatte er erfolgreich gesichert und ihre Hände waren anderweitig sehr beschäftigt. Wieder zitterte sie vor Angst und dachte angestrengt nach, was sie tun konnte, um ihn umzustimmen. Aber es gab nichts. Gar nichts, das ihr einfallen wollte. „B-bitte… zwing m-mich nicht dazu!“, flüsterte sie stockend und verloren vor sich hin, hatte den Kopf gesenkt, um ihn nicht mehr anschauen zu müssen. Sie hatte gesucht, aber keinen Grund für sein Verhalten in seinem Blick gefunden, also konnte sie genau so gut wegschauen. „Wieso… tötest du mich nicht einfach… direkt?? Das wäre erträglicher…“, schob sie müde nach. Würde er eh nicht tun, wo blieb da der ganze Spass?
Ich hätte mich am liebsten direkt übergeben, als Shane anfing mir zu erzählen, dass er mich immer nur hatte besitzen wollen und dass er mich mittlerweile auch als seinen Besitz betrachtete. Als wäre ich irgendein Gegenstand, den er sich einfach mitnehmen und als Trophäe ins Regal stellen konnte. Ich schüttelte ganz leicht, ungläubig den Kopf, blieb aber stumm, bis Shane sich irgendwann zu mir runterbeugte, damit er mir während seiner kranken Ansprache in die Augen schauen konnte. Ich sah den jungen Mann einige Sekunden lang vollkommen ruhig an, ehe ich meine Lippen dann zu einem bedauernden Lächeln verzog, mit dem ich ihn geradlinig provozieren wollte: "Du bist krank, Shane. Krank und bemitleidenswert. Wenn du wüsstest, wie erbärmlich das klingt, was du da von dir gibst. Du fühlst dich unendlich mächtig, weil du eine Frau rumschubsen kannst, wie es dir gerade passt? Das ist doch keine Kunst! Du bist mir körperlich einfach meilenweit überlegen, und dass du deine Macht an der Kontrolle misst, die du über viel Schwächere hast, ist absolut lachhaft." Meine Stimme triefte vor Verachtung und Spott, während ich den Augenkontakt bewusst aufrecht erhielt. "Ich wäre nicht verloren ohne dich. Ich bin wegen dir verloren, ich werde hier nichts mehr außer Leid und Schmerz erfahren. Ich bin nicht abhängig von dir, ich brauche nicht dein Wohlwollen, um ein paar letzte schöne Momente zu erleben, die du mir gönnen wirst, nur um anschließend deine eigene Großzügigkeit zu preisen. Du kannst mit mir machen, was du willst. Du wirst mich quälen und erniedrigen, weil es dir Spaß macht. Die Wahrheit ist aber, dass du schwach bist und mich deshalb benutzt, um dich mächtig zu fühlen. Schwach und vollkommen allein auf der Welt, weil dich ganz bestimmt niemand in seiner Nähe haben will", spuckte ich ihm die Worte beinahe entgegen, die ihn wahrscheinlich sowieso vollkommen kalt lassen würden. Er hatte eh keine Gefühle - oder er ließ sie zumindest nicht zu, weil er gar nicht mehr wusste, wie das funktionierte. In meinen Augen stand blanker Hass, als ich den Blick nun von seinen Augen zu seinen Lippen wandern ließ. Nicht, weil ich ihn küssen wollte - Gott bewahre - sondern, weil ich mich daran erinnerte, wie ich ihn zuvor geküsst hatte. Wie ich es genossen hatte. Wie ich mich ihm vollkommen hingegeben hatte. Wie ich freiwillig mit ihm geschlafen hatte! Das würde ich mir selbst wohl auch nie wieder verzeihen. Ich schluckte schwer, wandte schließlich leicht angewidert den Blick ab und sah nun an Shane vorbei, an die Wand.
Lincoln
Blablabla, dann sollte sie ihre Anforderungen auf Freiheit mal ein bisschen zurückschrauben. Das Leben war ja schließlich kein Ponyhof, ne? Meine Hände glitten wie beiläufig an Alessias Seiten auf und ab, vollkommen sachte und federleicht, während ich ihr weiterhin in die Augen sah: "Dann wirst du eben so glücklich sein, wie nur eben möglich. Ich sperre dich immerhin auch nicht 24/7 hier oben ein", versprach ich ihr großzügig. Mein Blick glitt nun von ihrem Gesicht abwärts zu ihrem Oberkörper, den ich eigentlich längst entblößt haben wollte. Leider verhinderte sie das vollständige Entfernen des BHs immernoch mit ihren Händen, aber dieses Problem ließ sich ja relativ einfach beiseite schaffen. Ich umfasste beide ihrer Handgelenke mit meinen Fingern, zog sie energisch zur Seite und griff dann schnell nach den Trägern, sodass ich ihr den BH einfach wegziehen konnte. Was ich damit dann zu sehen bekam, gefiel mir ausgesprochen gut, so gut, dass ich gleich wieder zufrieden grinste. Ich war momentan sogar so gut gelaunt, dass ich ihr für den Moment sogar gewähren würde, ihre Brüste wieder mit den Händen zu bedecken, immerhin würde ich gleich mehr als genug Zeit haben, sie eingehend zu betrachten und anzufassen. Stattdessen konzentrierte ich mich jetzt allerdings für einen kurzen Moment wieder auf Alessias Stimme, die mittlerweile alles andere als fest wirkte und stattdessen hörbar zitterte. Ich sollte sie nicht dazu zwingen... "Tja Süße, wenn du mal von dir aus einen Schritt auf mich zugegangen wärst, müsste ich dich nicht dazu zwingen, aber da das wohl nie passieren wird... muss ich dich zu deinem Glück zwingen", zuckte ich betont unschuldig die Schultern, ließ die Finger erneut an ihren Seiten hinab gleiten und hielt dann an ihrer Hüfte inne. Ihre Bitte, dass ich sie doch einfach direkt töten sollte, ließ mich dann jedoch beide Augenbrauen nach oben ziehen. "Wer hat was von töten gesagt? Ich will dich nicht töten", erklärte ich sachlich, während ich wie nebenbei jetzt einen Finger in ihren Slip einhakte. Bevor sie richtig darauf reagieren konnte, hatte ich ihn auch schon nach unten gezogen und sah kurz dabei zu, wie er schließlich irgendwo an ihren Fußknöcheln hängen blieb. Und jetzt stand sie vollkommen nackt vor mir - gefiel mir ausgesprochen gut. Ihr wohl eher weniger. Ich strich Alessia beruhigend durch das braune Haar, während meine rechte Hand plötzlich geradewegs zwischen ihre Beine wanderte und begann, sie sanft an ihrer intimsten Stelle zu verwöhnen. Okay, verwöhnen war relativ zu verstehen - sie würde sich psychisch vermutlich ziemlich dagegen wehren. Aber ihrem Körper würde es gefallen. "Ich will dir doch gar nicht weh tun", raunte ich der jungen Frau leise ins Ohr, bevor ich mich dann zu ihrem Hals vorbeugte, um die empfindliche Haut mit zarten Küssen zu bedecken. Nein, momentan wollte ich echt alles andere, als ihr weh zu tun. Ich wollte, dass sie genoss, was ich mit ihr anstellte und dass sie am Ende vollkommen zerstört darüber war, dass ihr Körper auf etwas ansprang, was sie überhaupt nicht wollte. Zumal sie ja gar nicht auf Männer stand.
Shane Ach ne, echt jetzt? Alles was er hörte, während sie ihm hier stundenlang irgendwas vorlabberte, war ein bedeutungsloses Rauschen. Wieso mussten Frauen nur immer so viel reden? Vielleicht sollte er ihr den Mund zukleben oder so, dann würden immerhin diese Monologe ein baldiges Ende nehmen. Wäre gut. Aber vielleicht war das ja auch nur am Anfang so und irgendwann würde sie begreifen, dass es keinen Sinn machte, ihm vorzurechnen wie krank und bemitleidenswert er doch war. Denn es war ihm schlichtweg scheissegal und wenn sie ein Bisschen nachdenken würde, dann wüsste sie das schon längst. Ihm ging es ausgesprochen gut dabei und so würde er sich auch sicherlich nicht ändern, nur weil sie dachte, sein Lebensstil sei nicht angepasst oder nicht vertretbar oder ungesund oder whatever. Ihr Blick auf seine Lippen, war ihm in seiner ganzen Aufmerksamkeit ganz bestimmt nicht entgangen und so grinste er sie wieder dreckig an. „Niemand will mich in der Nähe haben sagst du? Da könntest du falsch liegen Prinzessin… Ich erinnere mich ziemlich gut an jeden Moment, in dem genau DU mich unbedingt in deiner Nähe haben wolltest. Du nicht? Sag mir nicht, du hast all das vergessen…“, redete er spöttisch zu ihr hinunter, während er sie weiterhin überlegen angrinste. „Und ob dus glaubst oder nicht, du warst nicht die einzige Frau in meinem Leben, die auf die Nettigkeitsmasche reingefallen ist. Somit stimmt es leider absolut gar nicht, dass es keinen gibt, der mich in seiner Nähe haben möchte. Schliesse nicht von deiner momentanen Gefühlslage auf den Rest der Menschheit, Schätzchen“, meinte er tadelnd, eher er sich zu ihren Füssen begab und diese aus den Fesseln lösten, selbiges auch gleich mit ihren Händen tat. Mal schauen, ob sie gleich versuchen würde, ihn zu töten oder ob sie ruhig blieb. Er war auf beides gefasst. Allein schon, weil sie momentan einfach keine grosse Gefahr darstellen konnte, da sie schlichtweg zu schwach für sowas war. Und ihr Bein noch schlief, sie somit noch weniger gehen konnte, als wenn es wieder wach wäre und wehtun würde.
Alessia Das Versprechen, sie nicht dauerhaft hier oben einzusperren, entlockte ihr nur ein frustriertes lachen. Oh danke, das klang wirklich grosszügig. Und die restliche Zeit, die sie nicht hier oben eingesperrt wäre, würde sie unten im Haus verbringen oder was? Gott, das war so krank! Das vorher, die ganze Insel hatte immerhin einen bestimmten Zweck erfüllt, hatte sogar für sie ein Bisschen Sinn ergeben, wenn auch auf eine vollkommen kranke und schreckliche Art und Weise. Dieses Haus hier nicht. Diese Gedanken wurden gleich mal wieder erfolgreich aus ihrem Gehirn verbannt, als Lincoln nach ihren Händen griff und sie trotz ihrem Klammergriff vollkommen einfach zur Seite riss um ihr den BH abzunehmen. Und egal wie sehr sie sich dagegen wehrte, so konnte sie doch nichts dagegen tun, dass er sie gleich vollkommen auszog und sie komplett nackt zwischen ihm und der Wand stehen liess. Kaum liess er ihre Handgelenke los, schlang sie ihre Arme wieder um ihren eiskalten Körper und blickte ihn vollkommen verloren an. Seine Worte gingen an ihr vorbei wie ein kühler Wind, sie hörte sie nicht und wollte sie nicht verstehen. An und für sich hätte sie beinahe komplett aufgegeben, wenn da nicht auf einmal seine Hand zwischen ihren Beinen gewesen wäre. Denn das war nochmal eine komplett andere Grenze, die er überschreiten wollte. Sie zu vergewaltigen und sie jedes Rechtes zu berauben, das einem Menschen eigentlich von Natur aus zustehen sollte, war eine Sache. Ihren eigenen Körper so gegen sie zu verwenden um sie psychisch noch mehr zu zerstören, war was ganz anderes. Die Brünette riss die Augen noch weiter auf, während auf einmal nicht mehr die Angst darin zu leuchten schien sondern der blanke Hass und die Wut und die Verzweiflung. Mit einem verzweifelten Schrei und aller nur irgendwie verfügbaren Kraft drückte sie Lincolns dreckigen Körper von sich, nur um ihm anschliessend eine schallende Ohrfeige zu verpassen. Hastig zog sie ihren Slip wieder hoch, nur um sich dann gleich wieder auf den jungen Mann zu stürzen. Sie klammerte sich an ihn und begann wie eine Wahnsinnige auf ihn einzuschlagen, ihn zu kratzen und zu schütteln - relativ plan- und hilflos, aber anders wusste sie sich nunmal nicht zu helfen. Aus dem Zimmer raus kam sie ja eh nicht, solange es abgeschlossen wäre, aber vielleicht konnte sie ihn ja irgendwie… vorher töten. Oder so.
Ich konnte in seinem Gesicht nur allzu perfekt erkennen, dass alles, was ich sagte bei ihm in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus ging. Es war ihm sichtlich egal, was ich von ihm hielt - einzig und allein seine eigene Meinung sowie sein Wohlbefinden zählten. Soweit war ich in der Analyse von Shanes Charakter bereits gekommen: Er war die selbstsüchtigste und Ich-bezogenste Person, der ich jemals begegnet war und begegnen würde. Naja, genau genommen würde ich überhaupt keinen neuen Personen mehr begegnen. Ich funkelte den jungen Mann grimmig an, als er mich so dreckig angrinste, sobald er meinen Blick auf seine Lippen registriert hatte. Seine folgenden Worte ließen mich dann allerdings vollkommen unbeeindruckt die Augenbrauen heben: "Nein, ich hab das alles logischerweise nicht vergessen. Aber du vergisst an dieser Stelle, dass ich nicht gerne DICH in meiner Nähe hatte, sondern die Person, die du gespielt hast. Genauso wie all die anderen Frauen, die auf dich reingefallen sind. Keiner, der weiß, wer du wirklich bist, wird dich jemals bei sich haben wollen", erwiderte ich verachtend. Ich blieb einfach liegen, während Shane sich jetzt daran machte, meine Fesseln zu lösen. Ich konnte allerdings eh nicht laufen, deshalb wusste ich nicht so richtig, was ich nun tun sollte, wenn ich mich theoretisch wieder bewegen könnte. Erstmal setzte ich mich ziemlich angestrengt auf, wobei ich das taube Bein mit den Händen ein wenig in die richtige Position zog. Ich hatte absolut kein Gefühl darin, wüsste also beim besten Willen nicht, wie ich jetzt aufstehen, geschweige denn laufen sollte. Und um keinen Preis wollte ich, dass Shane mich irgendwohin trug. "Eins verstehe ich nicht...", fing ich schließlich wie beiläufig wieder an, wobei ich Shane erneut möglichst emotionskalt in die Augen sah. "Es gibt so viele Frauen auf der Welt. Warum ich? Was hab ich dir getan?!", starrte ich ihn ziemlich eindringlich an. Ich rechnete eigentlich nicht mit einer Antwort, die mir irgendetwas erklären würde, aber falls er so eine doch von sich geben würde, könnte ich zumindest alles dafür tun, um das zu unterdrücken, was ihn an mir reizte.
Lincoln ["irgendwie vorher töten" klingt super xDD]
Uiuiui, da war aber jemand sauer. Oder verzweifelt. Oder beides. Ich musste ein Lachen unterdrücken, grinste stattdessen nur unfassbar breit und sah die junge Frau mit gerunzelter Stirn an, als sie mich erst schubste und mir dann auch noch eine Ohrfeige verpasste. Okay, das war gar nicht nett gewesen. Ich mahlte leicht mit den Kiefermuskeln, während Alessia in einer schnellen Bewegung ihren Slip wieder nach oben zog und sich dann auf mich stürzte. Mit einem Schrei. Machte sie jetzt einen auf wilde Kriegerin oder was? Ich verdrehte dezent die Augen, während ich mir ihre Attacke ein paar Sekunden gefallen ließ, sie dann allerdings kurzerhand fest an der Hüfte packte und mit Schwung aufs Bett warf. Sie war ein absolutes Federgewicht, da war das nicht so kompliziert. Auch wenn ihre Schläge und Kratzereien schon ein bisschen weh getan hatten. Ich folgte Alessia ohne Umschweife aufs Bett, nachdem ich schnell schon mal mein Shirt abgestreift hatte, kniete mich über sie und packte kurzerhand ihre Handgelenke, um sie energisch in die Matratze zu drücken. Ihre Beine konnte ich problemlos mit meinen eigenen sichern und das Rechte konnte sie ohne enorme Schmerzen sowieso nicht benutzen. Es war zwar nur ein Streifschuss gewesen, den ich ihr da verpasst hatte, aber trotzdem war auch ein solcher mit extremen Qualen verbunden. Außerdem konnte die Wunde mit Leichtigkeit wieder anfangen zu bluten, also sollte sie mal aufhören hier so rumzuzappeln. "Du kannst so ein böses Mädchen sein", schüttelte ich tadelnd den Kopf, während ich ihr ganz genau in die braunen Augen sah. "Hör doch einfach mal auf, dich gegen mich zu wehren, dann würds uns beiden besser gehen. Ich bin sowieso die letzte Person, mit der du je wieder im Bett sein wirst", redete ich beinahe sachlich auf sie ein. Ja, war einfach so und deshalb konnte sie dieses Geschreie und Herumgeziere auch auf der Stelle sein lassen. Mein Blick glitt nachdenklich über Alessia hinweg, blieb schließlich an ihren hübschen Brüsten hängen. Ich ließ meine Lippen erneut auf ihre Haut niedersinken, küsste mich von ihrer Schulter zum Dekolletée hinab und dann noch ein wenig abwärts, um ihre Brüste mit Zunge und Lippen zu bearbeiten. Sie würde sich schon beruhigen. Gerade konnte sie sich eh nicht bewegen und wenn mir das so irgendwann zu anstrengend wurde, müsste ich sie halt fesseln.
Shane „Es tut mir ja leid, dir das sagen zu müssen, Miss Know-it-all. Aber die Person, die ich gespielt habe, hatte immer noch meinen Körper und war somit ich“, erwiderte er genauso klugscheisserisch wie sie. Einfach, weil er gerne das letzte Wort hatte. „Und doch, es gibt in der Tat so einige Leute, die mich gerne um sich haben. Alle meine Arbeitskollegen waren welche davon, insbesondere natürlich meine Seelenschwester Lincoln. Und ich kann sogar ein ganz normaler Mensch sein, wenn ich will, ohne mich zu verstellen. Dann gibt es noch so eine ganze Menge mehr Menschen, die mich mögen“, erzählte er ihr weiter, ehe er dann erstmal wieder die Klappe hielt. Sie setzte sich auf, wobei ihm dabei nochmal deutlich vor Augen geführt wurde, dass sie offenbar ihr Bein gerade wirklich nicht brauchen konnte. Schien ziemlich tot. Aber nicht so schlimm, früher oder später würde es wieder aufwachen und das war gut so. Dann würde sie wohl nach Schmerzmittel schreien oder einfach die ganze Nacht lang nicht schlafen. Mindestens eine Nacht. Mal schauen, wie schlimm es dann kam. Und dann folgte die altbekannte ‘wieso ich’ Frage, bei der er nur wieder mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung, ich mag dich, du bist heiss, warst im richtigen Moment da und ich zeige dir gerne, was für ein Fehler es war, jemals auf mich reinzufallen“, erklärte er gleichgültig und blickte sie genauso emotionslos an, wie sie es wahrscheinlich versuchte. Gelang ihr aber nicht ganz, da schimmerte doch noch eine Menge Gefühle durch. Vor allem Hass und Wut, aber das war nicht alles. Und er glaubte zu wissen, dass diese beiden Gefühle nur eine Tarnung der Wahrheit war. Oder dass sie die Wahrheit momentan einfach noch verdrängen konnte. Mal schauen wie lange noch.
Alessia (Haha well, one girls dreams xD) Sie keuchte erschrocken auf, als er sie einfach packte und von sich aufs Bett hinüber warf. Dort landete sie zwar weich - viel zu weich für ihren Geschmack, das Bett war eindeutig nicht billig gewesen, sondern viel mehr sorgfältig ausgewählt - doch fühlte sie sich ihrem Schicksal gleich mal ein Stück näher. Vor allem, als dann Lincoln auch schon über ihr auftauchte und sie gleich darauf in die Matratze drückte. Sie zappelte sofort energisch herum, versuchte verzweifelt unter ihm weg zu kommen. War ziemlich aussichtslos. Seine Worte machten es auch nicht wirklich besser und die ganze Situation wurde dadurch auch nicht entspannter. Alessia schnaufte verächtlich auf. „Nur weil du das glaubst, muss es noch lange nicht wahr sein du Arschloch! Und selbst wenn, ich sterbe lieber einsam in einem Loch als dass ich mir ein Bett mit dir teile, geschweige den mit dir schlafe!“, zischte sie zurück, hielt einen Moment still und blickte ihn hasserfüllt an. Für seine Blicke und die anschliessenden Küsse, hätte sie ihn dann gleich noch einmal mehr töten können. Und als er erneut versuchte, mit seinen unglaublichen Zauberkünsten ihren Körper gegen sie aufzuspielen, knallte sie so fest wie in dieser Position irgendwie möglich ihren Ellbogen gegen seine linke Schläfe. Vielleicht wurde er ja ohnmächtig lel. Not. „Hör verdammt nochmal auf damit!“, fauchte sie Lincoln an, während sie wieder zu zappeln und an ihren Händen zu reissen begann. Er konnte das alles doch einfach nicht machen, das war so dermassen entwürdigend und er wusste es, darum machte er es doch! Er wollte ganz einfach, dass sie sich noch beschissener fühlte als sowieso schon, fast komplett nackt unter ihm. Er durfte ihre Brüste ja nicht mal sehen, tat er trotzdem und noch viel schlimmeres.
Er konnte eigentlich ein ganz normaler Mensch sein ohne sich zu verstellen? Alleine, dass er mich in dieses Haus gebracht hatte, um mich wie sein Spielzeug aufzubewahren, zeigte doch, dass er kein normaler Mensch war. Aber gut, ich redete mir bei ihm sowieso nur den Mund fusselig, weil es ihn nicht interessierte, also ließ ich das mal so im Raum stehen. In meinem Blick flammte im ersten Moment Ungläubigkeit auf, die sich dann allerdings in Spott verwandelte: "Oh na dann, kannst du ja mächtig stolz auf dich sein", höhnte ich mit hörbarer Wut in der Stimme. Sein Gelaber regte mich einfach auf, von mir aus sollte er den Mund halten und mich alleine lassen, aber das würde gewiss nicht passieren. Shane setzte nun an, um mir zu erklären, warum ich seine glückliche Auserwählte war, was meinen Gesichtsausdruck nurnoch grimmiger werden ließ. "Schön. Ich mag dich aber nicht, finde dich nicht heiß und weiß ganz alleine, dass es dumm war mich von dir einlullen zu lassen", knurrte ich ihn gereizt an. Am liebsten wäre ich aufgestanden und zumindest im Raum auf und ab gelaufen, um irgendwie ein bisschen Aufmüpfigkeit zu zeigen. Aber das ging ja nicht und meine Hilflosigkeit machte mich so so so wütend!! "Was ist jetzt, soll ich den Rest des Tages auf diesem Tisch sitzen bleiben?!", wollte ich in einem extrem motzigen Tonfall von ihm wissen. Meine Lebensgeister waren für den Moment zumindest wieder erwacht, aber keine Ahnung, wie lange das anhielt.
Lincoln
Verdammt, langsam aber sicher nervte sie mich wirklich! Ihre Worte brachten mich zwar nur zum Lachen, weil sie so lächerlich waren, aber ihr Ellbogen, der gegen meine Schläfe stieß war dann doch ziiiemlich unangenehm. "Gott, Alessia!", knurrte ich sie gereizt an, hob den Kopf und sah sie genervt von oben an. "Du wirst sehr wohl mit mir schlafen, weil du hier nichts zu melden hast. Und außerdem passiert es sowieso bereits, also hör auf dich so aufzuspielen." Wie konnte man eigentlich so blöd sein?! Ich bot ihr hier den Himmel an und sie war trotzdem nicht zufrieden mit der Situation. Viel eher versuchte sie ja beinahe mich dazu zu bringen ihr weh zu tun. Konnte sie selbstverständlich haben, auch wenn das gerade eher weniger der Plan gewesen war. In der Tat hatte ich ihr heute - abgesehen von dem Schuss - noch gar nicht weh getan. Zumindest nicht körperlich gesehen haha. Naja, mal schauen, ob sich das jetzt ändern musste. "Du bekommst eine letzte Chance von mir. Entweder du hältst jetzt still und bist froh darüber, dass ich so nett zu dir bin oder... Ich werde dich an dieses Bett fesseln und trotzdem weiterhin das Gleiche mit dir machen", ließ ich ihr die Auswahl zwischen zwei Dingen, die sowieso aufs Gleiche hinauslaufen würden. Also war es eh egal und sie würde mir bestimmt auch keine konstruktive Antwort geben, sondern irgendwas Giftiges in meine Richtung Zischen. Tja, dann würde ich eben für sie entscheiden.
Shane Hatte sie eigentlich schon immer so viele Scheisse geredet? Irgendwie erinnerte er sich nicht daran, was in ihm die Hoffnung schürte, dass sie sich vielleicht mal wieder ändern würde. Vielleicht war das einfach ihre Art, mit einer sehr sehr schlechten Situation umzugehen. Aber sobald sie irgendwann begriff, dass ihm ihr Gelabber noch mehr am Arsch vorbei ging, als sie es glaubte, würde sie wohl hoffentlich aufhören. Oder er klebte ihr eben doch wirklich den Mund zu, mal schauen. „Also wirklich“, murmelte er tadelnd, konnte sich diesmal aber ein Grinsen nicht verbieten. Er beugte sich vor um ihr leise ins Ohr zu raunen: „Dass du mich nicht heiss findest, ist nun echt gelogen. Das hat nichts mit meinem Verhalten oder meiner Rolle zu tun, denn wie gesagt… Der Körper bleibt der gleiche“, erklärte er ihr sachlich aber leise, hauchte ihr all die Information ins Ohr, die sie sich hoffentlich merken konnte. War doch echt so, wenn sie ihn nicht heiss gefunden hätte, hätte sie nicht freiwillig mit ihm geschlafen. Und da sie ihn daher ganz offenbar heiss gefunden hatte, tat sie das auch immer noch. Irgendwo in ihrem hasserfüllten, wutentbrannten Gehirn, war sicher noch eine verlorene Zelle, die ihr genau das wieder und wieder bewusst machte. Als sie dann so aufmüpfig danach fragte, was denn jetzt sei und ob sie für immer hier sitzen bleiben würde, stöhnte er doch offensichtlich genervt auf. „Ja?“, antwortete er, wobei nicht offensichtlich war, ob das jetzt Sarkasmus darstellte oder nicht. „Was hättest du denn lieber, dass ich mit dir mache? Du solltest nicht motzen, wenns dir so gut geht, dummes Mädchen“, murmelte er ihr zu, als er langsam näher zu ihr trat und dann direkt vor ihr stehen blieb. Seine Hände strichen durch ihr langes Haar und irgendwann fanden seine linken Finger ihr Kinn, das er so etwas anhob. Er schaute sich an, als würde er tatsächlich erstmal darüber nachdenken müssen, was er denn jetzt mit ihr tun sollte.
Alessia Sie sollte aufhören, sich so aufzuspielen?! Konnte er das bitte mal sehr persönlich nehmen und ebenfalls aufhören? Aufhören ihren Körper so zu penetrieren und hier einfach mal komplett alles falsch zu machen?? Aufhören, ihr hier den Wunsch nach Sex aufzudrängen, sie selber und ihre wirklichen Bedürfnisse komplett in den Arsch zu stecken und sie auf diese Art und Weise zu entwürdigen?? Und dann stellte er sie tatsächlich vor ein Ultimatum, bei dem sie jetzt wohl zwischen Pest und Cholera wählen durfte. Tatsächlich blieb ihr einen Moment jegliche Antwort im Hals stecken und sie lachte nur trocken und absolut nicht amüsiert auf. „Ernsthaft?! Dann erklär mir mal eine Sache Lincoln“, begann sie, zog die Augen zusammen und blitzte ihn spöttisch an. „Wie genau stellst du dir vor, dass ich mich stillhalten könnte, einfach akzeptiere, dass du dir holst was auch immer du willst, während ich niemals bereit dazu sein werde, es dir zu geben?! Wie soll das gehen??“, mal ehrlich, ihr war klar, dass der Kampf hier aussichtslos war. Es schon immer gewesen war. Aber es war hinterher leichter, damit klar zu kommen, wenn sie sich sagen könnte, alles versucht zu haben, um es zu verhindern. Es nicht einfach hingenommen zu haben. „Wenn du… wenn du aufhörst, dieses Spielchen zu spielen… Hier ganz bewusst meinen Körper zu reizen, damit ich mich für alles noch viel mehr hassen kann… dann halte ich still. Bitte…?“, schlug sie nun ihrerseits einen leisen Deal vor. Ihr war klar, dass sie hier nicht die war, die die Regeln machte oder irgendwelche Bedingungen setzen konnte. Aber einen Versuch wars wert, wie gesagt, alles war einen Versuch wert. Vielleicht hörte er ja auf sie, für einmal. Aus alter Gewohnheit heraus sozusagen…
Ich lehnte mich ein wenig in die andere Richtung, als Shane sich zu meinem Ohr vorbeugte, um mir zuzuraunen, dass ich ihn ganz bestimmt immernoch heiß fand. Fand ich aber nicht. Klar, er hatte mich wirklich angezogen und bevor das alles hier passiert war, hatte ich ihn sogar sehr heiß gefunden, aber alles, was ich jetzt wahrnehmen konnte war, wie krank er war. Vielleicht war das nur eine Momentaufnahme, aber ich konnte mich echt nicht vorstellen, mich ihm je wieder hingeben zu wollen. "Dein Verhalten zieht deinen Körper mit runter", zuckte ich nur betont unbeeindruckt die Achseln. Ich ließ meinen Blick gerade durch den Raum schweifen, als Shane genervt auf meine vorherige Frage stöhnte. Vielleicht könnte ich ihn ja so lange nerven, bis er den Spaß an mir verlor. Aber dann würde er sicher wieder mit irgendwelchen brutalen Erziehungsmethoden ankommen, und dafür hatte ich momentan noch keine Kraft. Ich saß misstrauisch da, während seine Hand durch meine dunklen Haare fuhr und mich nebenbei fragte, was er denn lieber mit mir machen solle. Gar nichts am besten. Durfte ich auch noch ein paar Stunden am Tag ohne ihn verbringen?! Ich ließ gezwungenermaßen mein Kinn anheben, als Shane danach griff und schaute ihm schweigend in die braunen Augen, die drein blickten, als müsste er sich jetzt wirklich erstmal etwas ausdenken. Ich seufzte auf, wollte erst mein Kinn aus seinem Griff drehen, hielt dann aber doch nochmal inne. Ich wollte einfach nicht mehr geschlagen werden. Zumindest heute nicht mehr. "Keine Ahnung, du hast doch bestimmt den Plan für alles, was ich will ist unbedeutend", murmelte ich leise in seine Richtung, senkte dabei kurz den Blick. Ja, vielleicht war es wirklich nicht so schlau gewesen die momentane Situation zu kritisieren, denn immerhin tat er mir nichts, außer mich mit seinen bedeutungslosen Worten zuzulabbern. Aber selbst das war mir gerade irgendwie schon zu viel. Ich wollte einfach alleine sein und in Selbstmitleid baden.
Lincoln
Ich liebte es, wenn sie so verzweifelt versuchte mich von meinen bösen Taten abzubringen, indem sie mir klar machte, dass sie falsch waren. Funktionierte so einfach aber leider nicht, Püppchen, da gehörte gegebenenfalls wohl noch etwas mehr dazu. Ich sah ihr einfach unbeweglich in die Augen, während sie mich fragte, wie sie denn bitte still halten sollte, während ich sie zum Sex zwang, woraufhin ich ihr beruhigend zulächelte. "Es soll gehen, indem dir einfach bewusst wird, dass du doch eh keine Chance gegen mich hast und dass ich mir so oder so holen werde, was ich möchte. Du kannst jetzt lediglich entscheiden, ob es für dich angenehm oder unangenehm sein soll", zuckte ich die Achseln. Ich hielt gerade noch inne, als Alessia mir dann einen Deal vorschlug, woraufhin ich leicht die Augenbrauen hob. Jetzt wollte sie also verhandeln? "Das klingt verlockend, Süße, aber ich habe momentan nunmal Lust darauf, deinen Körper zu reizen", erwiderte ich mit einem bedauernden Lächeln, ehe ich mich vom Bett erhob und zum anliegenden Schrank rüberging, den ich mit dem passenden Schlüssel aufschloss. Ich holte vier gleich lange Seile heraus, mit denen ich zu Alessia zurückkehrte, um ihre Arme und anschließend auch ihre Füße einzeln ans Bett zu binden, während sie das natürlich mal wieder alles andere als toll fand. Naja, jetzt wo sie bewegungsunfähig war, würde aufjedenfall alles einfacher werden. "Ich komm auf den Deal ein anderes Mal zurück, aber heute ist mir nicht danach", erklärte ich noch, wobei ich beiläufig meine Jeans auszog und mich dann wieder zu der Brünette aufs Bett begab. Meine Hand strich ihre Seite hinab und über ihre Hüfte hinweg, bis ich wieder bei ihrem Slip ankam, den ich langsam nach unten streifte. "Du bist besser dran, wenn du es einfach geschehen lässt, gegen deinen eigenen Körper kommst du sowieso nicht an", flüsterte ich Alessia noch leise zu, drückte ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen und widmete mich mit dem Mund dann wieder ihren Brüsten, während meine Hand ein weiteres Mal zwischen ihre Beine wanderte. Tja, und jetzt konnte sie mich nicht von sich schubsen.
Shane Jaaa… Dann fand sie ihn halt kalt und nicht heiss, war ihm eigentlich scheissegal, da ihre Meinung bekanntlich eh nicht zählte. Dass sie dann allerdings gar nicht versuchte, sich aus seinem ‘Griff’ - und war er noch so locker - zu befreien und auch so offen zugab, dass alles, was sie wollte, egal war, gab ihm doch ein Bisschen Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sie was gelernt hatte heute. Na wunderbar, immerhin ein kleiner Teil in ihr schien zugehört und gelernt zu haben. „Ganz genau. Hat mir vielleicht doch jemand ein Bisschen Aufmerksamkeit geschenkt heute?“, fragte er offen erfreut, während er ihr weiterhin viel zu sanft durch die Haare strich. So wie sie es bis heute Morgen immer gemocht hatte. Genau darauf zielte er auch ab, wie sie wahrscheinlich sehr genau wusste. Dann aber unterbrach er die Berührungen, legte stattdessen eine Hand unter ihre Kniekehlen und die andere unter ihre Schultern, hob sie hoch und trug sie aus dem dunklen Raum heraus. Der war immerhin recht zweckmässig für solche ‘Operationen’ eingerichtet und sehr kalt, leer und steril. Was jetzt kam, passte da wirklich nicht rein. Stattdessen trug er sie ins Wohnzimmer, wo er sie auf dem Sofa absetzte, während er beim Ofen in der Ecke ein kleines Feuerchen entfachte. Immerhin war es relativ frisch hier drin, sie waren nicht mehr auf einer schönen Insel mitten im Meer sondern auf dem Festland und hier wehte um diese Jahreszeit - es war Mitte Herbst - ein ziemlich kühler Wind. Als er sicher war, dass die Flammen eine Weile bleiben würden, ging Shane wieder zu Isabella rüber, setzte sich dicht neben sie aufs Sofa und hob sie anschliessend auf seinen Schoss. Würde sie wohl nicht toll finden but nobody cares. Seine Hand strich wieder durch ihr Haar, während er eine Weile einfach in die hellen Flammen blickte. Dann schaute er das unglückliche Mädchen auf seinem Schoss an, erneut still und für eine ganze Weile. Er lächelte leicht vor sich hin, vollkommen anders als vorhin in dem anderen Zimmer. Es schien ganz so, als hätte er eine komplett andere Persönlichkeit angenommen, eine viel mehr wie die, die Isabella so gemocht hatte auf der Insel. Vielleicht war es nur ein Spiel, wer konnte das schon sagen, manchmal nicht mal mehr Shane selbst. Aber ihn störte das nicht, denn er lebte den Moment wie er kam und gerade in diesem Moment fand er es so wie es war perfekt. Also beugte er sich vorsichtig zu ihr runter, noch immer lächelnd, und küsste sie. Vollkommen sanft und zärtlich, nett, fast verliebt.
Alessia Das klang alles andere als gut, denn wie erwartet hörte er kein Bisschen auf sie. Es war ihm einfach egal was sie sagte und viel mehr schien er darauf erpicht, das genaue Gegenteil zu tun. Vielleicht, damit sie merkte, dass sie hier nichts zu melden hatte, was wusste sie schon. Aber ihm dürfte klar sein, dass sie dafür nicht noch mehr Hinweise brauchte, weil es ihr längst vollkommen klar war. Natürlich hatte sie nichts zu sagen - sonst würde sie bestimmt nicht schon jetzt nackt unter ihm liegen ohne Aussicht auf eine baldige Besserung ihrer Lage. Die Brünette blieb einfach liegen und schwieg, blickte zur Seite hin weg und wartete, dass ihr ein besserer Plan einfiel. Entgegen ihrer Hoffnungen, erhob sich Lincoln dann aber und holte Seile, dabei hatte sie noch gar nichts getan! Selbstverständlich wehrte sie sich wie eine Verrückte dagegen, dass er sie fesselte, aber letztendlich konnte sie rein gar nichts daran ändern und fand sich gleich darauf ziemlich bewegungsunfähig auf dem grossen Bett wieder. Sofort begann sie an den Seilen zu reissen und sich hin und her zu winden, half nur leider relativ wenig. Spätestens jetzt brach auch wieder die Panik in ihr aus, die sie einen Moment mit der Wut zurückgesteckt hatte. War ein ziemliches Wechselbad der schlimmsten Emotionen für die Brünette heute. Wobei sie die Wut doch noch vorgezogen hätte, aber gegen Angst und Verzweiflung konnte sie sich selber nunmal nicht wirklich stellen. Und die Angst war definitiv zurück, wie man eindeutig an ihrer raschen Atmung und dem rasenden Schlagen ihres Herzens erkennen konnte. Spätestens dann, als er sich seiner Hose erleichterte, fühlte sie sich gleich nochmal 10’000 % unwohler in ihrer Haut und in dieser Position. Und dann begann auch schon das Spielchen wieder, dass sie zuvor so erfolglos unterbrochen hatte. „Nein, hör auf, bitte hör auf!“, bettelte die Italienerin rum, während sie auf dem Bett hin und her zuckte, um seinen Händen und Lippen irgendwie zu entkommen. Dass ihr Körper anderer Meinung war, war ziemlich rasch ziemlich deutlich erkennbar, aber sie wollte einfach nur, dass es aufhörte. Und da Alessia sich kaum mehr sinnvoll bewegen konnte, tat sie eben das Einzige, das ihr noch einfiel, was ihn zumindest für einen Moment zum Aufhören zwingen sollte. Sie schrie. Die ganze Frustration und Angst und Wut schrie sie heraus, auch wenn sie wusste, dass das kindisch und dumm war, dass es auf Dauer nichts brachte, dass es ihn nur nervte und dass sie das Problem damit nur aufschob. Es war ihr klar, wie sinnlos schreien war. Aber wenigstens müsste er ihr den Mund zuhalten und würde aufhören, sie überall da zu berühren, wo er sie am wenigsten Berühren durfte. Und das war alles, was sie wollte. Dass er aufhörte. Dass es aufhörte.
Isabella Ob ich ihm heute Aufmerksamkeit geschenkt hatte? Ich hatte ja irgendwie nicht wirklich eine andere Wahl gehabt, aber diesen Gedanken jetzt auszusprechen konnte ich mir sparen. Ich seufzte nur matt auf, erwiderte seinen Blick ziemlich regungslos und zog dann leicht die Stirn kraus, als er mich schließlich hochhob. Eigentlich wollte ich protestieren und holte auch bereits Luft dazu, aber was wollte ich damit erreichen? Wenn er mich auf dem Boden absetzte konnte ich dann zusehen, wie ich mich kriechend vorwärts bewegte. Dementsprechend ließ ich mich einfach von Shane aus dem kühlen Operationssaal heraustragen und schließlich auf dem weißen Sofa im Wohnzimmer absetzen. Beinahe wäre ich erleichtert in die weichen Polster zurückgesunken, wenn da nicht immer noch der junge Mann gewesen wäre, der jetzt zu dem Ofen in der Ecke rüberging um ihn anzuheizen. Es dauerte nicht lange, da begann sich bereits eine wohlige Wärme in dem Raum auszubreiten, die mich beinahe schläfrig machen könnte. Passend zu der Temperatur im Raum hatte sich auch Shanes Stimmung und sein komplettes Verhalten mir gegenüber verändert, was mich einfach nur unfassbar verwirrte. Er setzte sich aufs Sofa, platzierte mich ohne Umschweife auf seinem Schoß und streichelte mir dann, so wie er es immer gemacht hatte, durch die langen Locken, während er mich anlächelte. Ich verstand nicht wirklich, was das hier werden sollte, vorallem, weil ich auch nicht wusste, was ich zu fühlen hatte. Klar, ich wollte nicht hier auf seinem Schoß sitzen, aber wie er mir durch die Haare strich, weckte blöderweise Erinnerungen in mir und holte zusätzlich alles hoch, was ich gerade einigermaßen verdrängt hatte. Nämlich, dass man beinahe behaupten könnte, er hätte in dem Moment - in dem ich erkannt hatte, dass nichts, was zwischen uns passiert war echt gewesen war - mein Herz in zwei Hälften zerrissen. Ich sah einigermaßen betreten zu Boden, sprach aber weiterhin kein Wort. Irgendwann blickte ich dann langsam wieder auf, nur um eine Sekunde später Shanes Lippen auf meinen zu spüren. Zärtlich, gefühlvoll, beinahe liebevoll. Ich spürte, dass mir prompt Tränen in die Augen stiegen und wurde gleichzeitig so von meinen Gefühlen überwältigt, dass ich einen Moment lang gar nichts tat, bevor ich dann mit dem Gesicht vor ihm zurückwich. Die Verletzlichkeit stand mir wieder nur zu perfekt ins Gesicht geschrieben, während ich den Blick abwendete und mir verstohlen die Tränen aus den Augen wischte. "Hör doch bitte auf damit", flüsterte ich irritiert, verletzt und so offen zu lesen wie ein Buch. Warum musste er alles wieder an die Oberfläche holen?! Warum musst er mich so küssen, wie ich es immer gemocht hatte? Wäre all das, was heute passiert war nicht passiert, hätte ich mich in so einer Situation an ihn geschmiegt und solch einen Kuss nur zu gerne erwidert. Aber jetzt, nach all dem, was er mir heute offenbart hatte, wollte er mich damit vermutlich nur noch mehr verwunden. Falls er sich dabei überhaupt etwas gedacht hatte, vielleicht hatte er auch einfach aus Lust und Laune raus gehandelt. Ich wusste es nicht.
Lincoln Ich war mehr als zufrieden mit der Situation, wie sie jetzt war. Alessia lag vollkommen bewegungsunfähig unter mir, bettelte mich an, dass ich doch aufhören solle sie psychisch so zu quälen und hatte dennoch keine Chance, mich tatsächlich zu stoppen. So musste es sein und hoffentlich würde sie sich bald daran gewöhnen, dass es von fort an auch nie wieder anders aussehen würde. Ich würde der einzige Mensch sein, der in ihrem Leben existierte - okay, vielleicht durfte sie auch mal Zeit mit Isabella verbringen - und dementsprechend würde ich auch der Einzige sein, der sie je wieder so anfasste. Eigentlich verstand ich deshalb auch gar nicht, weshalb sie sich so zierte. Sie hatte doch eh nichts mehr zu verlieren. Aber gut, früher oder später würde sie sich sowieso an ihre neuen Lebensbedingungen gewöhnen und dann würde sie versuchen mir jeden Wunsch von den Augen abzulesen, anstatt sich gegen mich zu wehren, weil sie wissen würde, dass es so einfach besser für sie war. Nun aber zurück zum Thema. Ich konzentrierte mich mittlerweile voll und ganz auf Alessias Körper, bearbeitete ihre weiche Haut mit meinen Lippen und führte währenddessen auch mit meiner Hand mein Werk fort. Dass ihr Körper auf das Wohlfühlprogramm ansprang war dann irgendwann ziemlich offensichtlich, auch wenn die junge Frau selbst vermutlich wollte, dass ich sie auf der Stelle losließ. Naja, würde nicht passieren, aber das wusste sie sicherlich auch. Trotzdem benahm sie sich gerade ja wirklich ganz gut - was sollte man auch erwarten, nachdem ich ihr jegliche Bewegungsfreiheit genommen hatte? Dann aber versuchte die Brünette plötzlich was Neues, womit ich in diesem Moment nicht unbedingt gerechnet hätte, weil es mir so absolut sinnfrei erschien. Sie schrie. Ich hob beide Augenbrauen Richtung Haaransatz, hielt einen Moment lang inne und kam dann langsam zu Alessia nach oben, sodass ich ihr ganz genau in die Augen schauen konnte. Meine Hand legte sich über ihren Mund, während ich den Kopf ein wenig schief legte. "Was willst du damit erreichen, Hasi? Von mir aus kannst du so laut schreien, wie du willst, dich hört hier eh keiner, weil um uns herum weit und breit nichts außer Felder ist", brachte ich sie auf den neusten Stand der Dinge, während meine andere Hand jetzt leicht durch ihr braunes Haar strich. "Weißt du, eigentlich solltest du mir dankbar sein. Immerhin bin ich der erste Mann, der auf deine Bedürfnisse als Frau eingeht. Lass dich doch erstmal drauf ein, bevor du so ein Theater machst", grinste ich sie dreckig an, während ich die Hand von ihrem Mund nahm, damit sie mir antworte konnte. Dass ich diese persönlichen Informationen aus ihrer Vergangenheit hatte, war unfassbar hilfreich, es machte damit nur noch mehr Spaß sie zu quälen. Aber theoretisch war es ja sogar wahr, was ich gesagt hatte. Alessia war einfach viel zu voreingenommen. Nur, weil ich sie hier hergebracht hatte, hieß das doch noch lange nicht, dass ich ein schlechter Kerl war. Immer diese Vorurteile, ts ts.
Shane Er war eindeutig nicht der Einzige, dessen Laune sich mal wieder komplett verändert hatte. Naja, sie hätte ihn ja auch kaum weiter anschreien können in diesem Zimmer, in dieser Atmosphäre. Es passte einfach kein Bisschen mehr hin, schien keinen Sinn mehr zu ergeben - so wie eigentlich alles andere. Inklusive alles, was er tat. Er merkte sehr wohl was er gerade mit ihr machte, dass er wiederholte, worauf sie früher reingefallen war. Sie glaubte, es sei eine Masche gewesen, etwas, das er nie ernst gemeint hatte, das er ihr immer nur vorgespielt hatte. Aber das stimmte nicht - das war nur eine Dramatisierung in die andere Richtung. Längst nicht alles, was er je getan und zu ihr gesagt hatte, wie er mit ihr umgegangen war und sie behandelt hatte waren Lügen gewesen. Shane war eine ziemlich verdrehte Persönlichkeit, aus der man kein Bisschen schlau wurde, das war ihm klar. Auch, dass es sie unglaublich verwirren musste, war ihm klar. Aber er handelte nunmal aus der Situation heraus, im Affekt, immer. Und tat immer, wonach ihm gerade der Sinn stand. Und er Sinn stand ihm nicht immer nach quälen, böse sein, ihr physisch weh tun. Manchmal wollte er auch einfach nur Ruhe, mit ihr auf dem Sofa sitzen und sie im Arm halten, als wäre das hier das Normalste der Welt. „Schschsch“, machte er nur auf ihre Bitte, dass er aufhören sollte, küsste kurz ihre Stirn, während seine Hand weiter über ihre Haare und ihren Rücken strich. Sie wirkte verletzt, sehr viel offener als vor wenigen Minuten. Unglaublich, was diese kleine Umgebungsänderung anstellen konnte… Er blieb eine ganze Weile so mit ihr sitzen, bevor er wieder zu sprechen anfing, sanft und wohlwollend, ohne den dunklen Unterton in der Stimme. „Weisst du… Mir ist klar, wie verwirrend ich sein kann, das alles sein muss für dich. Aber siehs einfach mal so an: Du bist alleine hier draussen, alleine mit mir, Lincoln und Alessia. Du hast keinen mehr ausser uns, nie wieder, das ist eine Tatsache. Und auch wenn du das so nicht akzeptieren möchtest, so bin ich doch der Einzige Mensch dieser Welt, der dir das hier geben kann, die Zärtlichkeit, Ruhe und Geborgenheit, nach der du im Leben immer zu suchen scheinst. Vielleicht kommt es dir im ersten Moment einfach nur falsch vor, das zu geniessen, vielleicht auch im zweiten und dritten. Aber irgendwann wirst du feststellen, dass du keinem hier einen Gefallen machst, wenn du dich gegen mich sträubst. Mir ist es egal, wenn du das nicht willst, mir ist es auch egal, wenn du versuchst, eine Mauer aufrecht zu erhalten, es nicht zu geniessen und dich so vollkommen fertig zu machen, indem du dich so verkrampfst. Aber was ich sagen will, ist dass es umgekehrt genauso ist. Wenn ich hier mit dir sitze, dann tue ich das, weil wir beide die Entspannung nötig haben und weil ich will, dass es uns beiden gut geht. Also… Deine Entscheidung, ob du lieber wartest, dass es vorbei geht, oder dich darauf einlässt“, redete er lange vor sich hin. Ja er hatte Hang zu Monologen haha, aber vielleicht hörte sie ihm ja irgendwann zu, glaubte das, was er sagte und machte sich tatsächlich Gedanken darüber...
Alessia Sie verstummte augenblicklich in dem Moment, in dem sich seine Hand auf ihren Mund legte. Denn das war alles gewesen, was sie damit hatte erreichen wollen. Dass er seine hässlichen Finger von ihrem Körper nahm. Auf seine Worte hin schwieg sie erstmal sehr lange, blickte ihn nur unentschlossen an. Vollkommen verloren, verurteilend. Sie strahlte die tiefe Traurigkeit, die ihre Seele langsam einnahm schon zu deutlich aus, er könnte sie problemlos aus ihren glänzenden, dunklen Augen lesen. Sie hatte nicht geschrien, damit es irgendwer ausser ihm hörte und das wusste er wahrscheinlich auch. Sie war ja nicht komplett verblödet, ihr war klar, dass absolut keiner hier draussen war. Sonst würde die abgelegene Hütte ja keinen Sinn machen… Alessia schloss kurz die Augen, wartete darauf, dass sie sich soweit beruhigt hatte, um überhaupt sprechen zu können. Sie glaubte, dass ihr Hals bald wieder platzen würde, von all den Schluchzern und Tränen, die sie erneut zurückdrängte, weil sie versuchte, nicht schon wieder zu heulen. „Nein… Denn Eins hast du vergessen Lincoln…“, flüsterte sie ihm mit deutlich belegter Stimme ihre leise Antwort zu. Sie klang tatsächlich ziemlich fertig, aber das war nicht weiter erstaunlich. Es war schwieriger, gegen sich selber, ihren eigenen Körper und dessen Empfindungen zu kämpfen, als gegen Lincoln und alles was er tat. Denn gegen sich selbst konnte sie nur verlieren. Darum machte er dieses Spiel doch mit ihr… "Ich brauche keinen Mann, der auf meine Bedürfnisse als Frau eingeht. Und es tut mir nicht leid dir das zu sagen, aber diese Bedürfnisse existieren nicht… Egal was du glaubst, das Sache ist, ich hab den Sex mit dir nicht nötig. Hör auf die ganze Zeit von dir auf mich zu schliessen, hör auf die ganze Zeit so zu tun, als würdest du das für mich machen oder als würde ich das brauchen oder als sollte ich das geniessen, wenn wir beide so genau wissen, dass ich es nicht wil!“, redete sie schnell weiter, ehe ihre Stimme aprupt abbrach und sie den Kopf zur Seite weg drehte. Sie wusste gar nicht, weshalb sie es immer wieder mit Reden versuchte, Sie wusste ja, dass es nie was ändern würde. Es war halt einfach das Einzige,was sie noch tun konnte..
Isabella Meine Verwirrtheit steigerte sich nur noch mehr, als Shane mir auf meine Bitte hin dieses leise 'Schschsch' zumurmelte und mich gleichzeitig sanft auf die Stirn küsste, als würde er mich trösten wollen. Ich registrierte, dass seine Hand immernoch über meinen Rücken und meine Haare fuhr, erwiderte den Blick in seine braunen Augen und spürte, dass ich dabei zunehmend ruhiger wurde. Moment mal, warum wurde ich ruhiger?! Ich sollte einen Aufstand machen. Ich sollte seine Hand von mir stoßen - selbst wenn das zwecklos war - und ich sollte von seinem Schoß springen, auch wenn das hieß, dass ich dann ziemlich hilflos auf dem Boden rumlag. Aber ich wollte gerade nicht aufmüpfig sein, ich wollte ihn nicht gegen mich aufbringen und ich wollte nicht, dass er wieder in diesen emotionslosen Modus schaltete, in dem er mich wie Dreck behandelte. Denn das tat weh - mehr als es sollte. Ich hörte Shane schweigend zu, verzog zwar zwischendurch leicht das Gesicht, weil es mir einfach nicht gefiel, was er da von sich gab, sagte allerdings erstmal nichts. Eine Person mit mehr Selbstwertgefühl hätte seinen Worten keine Beachtung geschenkt, sich gegen ihn aufgelehnt und seine 'Erziehungsmethoden' in Kauf genommen, nur um Stärke zu beweisen. Mein Selbstwertgefühl war allerdings bereits zwei lange Jahre von Ric immer wieder in die Tonne getreten worden, sodass mittlerweile ziemlich wenig davon übrig war. Klar, ich hatte meinen Stolz, wollte mich immerzu verteidigen und stark wirken, aber die Wahrheit war einfach, dass ich Liebe und Zärtlichkeit brauchte, weil ich mich ohne beinahe wertlos fühlte. Wie gesagt, das war der Erziehung meines Exfreundes zu verdanken. Und genau deshalb suchte ich nach Zärtlichkeit, Geborgenheit und Ruhe im Leben - allerdings würde ich sie niemals finden, denn auch Shane bot sie mir nur zeitweilig an und ich wusste nicht mal, ob er es dann ernst meinte. Momentan sah der junge Mann aber eigentlich ganz glaubhaft aus, wenn ich das richtig einschätzen konnte. Naja, selbst wenn nicht, wäre es egal gewesen, denn meine Mauer begann merklich zu bröckeln, während ich mich mit einem etwas weinerlichen "Okay" ergeben gegen seine Brust sinken ließ, das Gesicht leicht an seinen Hals drückte und die Hand hob, um über seine Wange zu streichen, so wie ich es immer gemacht hatte. Nur einen kleinen Moment. Nur solange wir in diesem Zimmer waren und er so nett zu mir war. Danach würde ich bestimmt wieder stark sein und ihn hassen und ihn mit aller Macht von mir fernhalten. Aber gerade war ich von Gefühlen in Besitz genommen, gab dem innerlichen Bedürfnis nach, mich in seine starken Arme sinken zu lassen und kurz mal an nichts zu denken, sondern so zu tun, als wäre ich nicht an diesem Ort.
Lincoln Musste sie eigentlich die ganze Zeit so viel reden? Das war bei einer körperlichen Aktivität wie dieser doch echt nicht nötig und machte eher die Stimmung kaputt. Zumindest wenn es sich um die Art Gespräche handelte, die sie hier mit mir führen wollte. Die ganze Zeit über nur Anschuldigungen und Hasstiraden - echt unangebracht. Ich ließ die Brünette, die schon wieder aussah, als würde sie gleich anfangen zu weinen, brav ausreden, bevor ich dann selbst ansetzte: "Okay, wie du meinst. Ich gehe trotzdem auf diese nicht vorhandenen Bedürfnisse ein, vielleicht merkst du ja, dass es sie doch irgendwo ganz tief verborgen gibt", zwinkerte ich ihr provokativ zu. Ich fuhr Alessia nochmal leicht über die weiche Wange, ehe ich mich ein Stück von ihr löste und meine Boxershorts nun auch abstreifte. Es wurde Zeit zum Hauptteil zu kommen, ein langes Vorspiel war sowieso nicht so mein Ding und Alessia schien es ja eh nicht wertzuschätzen. Schade. Oder auch nicht. Bevor ich anfing, warf ich allerdings nochmal einen Blick auf ihre Füße, löste kurzerhand deren Fesseln, weil sie mit ihren Beinen gleich eh relativ wenig gegen mich ausrichten konnte. Sobald das erledigt war, positionierte ich mich passend über der jungen Frau, sah ihr genau in die Augen und drang dann langsam und vorsichtig in sie ein. Sie war wirklich ziiiemlich eng, was dazu führte, dass ich ein leises Stöhnen von mir gab, als ich mich nun zu bewegen begann. Sachte, aber nicht zu sachte, weil es sonst einfach viel zu langweilig war. So wie ich es gerade machte, würde sie jetzt und auch im Anschluss jedenfalls keine Schmerzen verspüren, ganz im Gegenteil. Es müsste ihr gefallen. Oder ihrem Körper. Oder beiden, wenn sie nicht so verbohrt daran festhalten würde, dass sie nicht mit mir schlafen wollte. Jetzt war sie leider gerade dabei haha. Ich strich mit einer Hand immer wieder über ihre weiche Haut an der Seite, während ich die Bewegungen so fortführte und ab und zu einen Blick zum Gesicht der Brünette hinunterwarf, um ihre Gefühlsregungen ganz genau mitzubekommen. Ich wollte sie zwar wirklich gerne zum Höhepunkt bringen, weil das alles, was später noch kam, einfach lustiger machen würde, aber stundenlang aufhalten würde ich mich natürlich auch nicht mit ihr. Mir für meinen Teil ging es gerade ausgesprochen gut, ich genoss es, endlich zu bekommen, was ich so lange gewollt hatte und war mehr als zufrieden mit der Auswahl die ich dabei bezüglich der Frau getroffen hatte. Sie würde bestimmt auch sehr bald einsehen, dass wir ganz wunderbar zusammenpassten. Jemand anderes als mich hatte sie hier nämlich nicht mehr, außer Shane und Isabella, aber die zählten nicht, weil Isabella ganz Shane gehörte und Alessia ganz mir.
Shane Er hatte keine Ahnung, wie sie das machte. Wie sie alles um sich herum ignorieren konnte und einfach so zu tun, als wäre alles heute nie passiert. Bemerkenswert. Auch wenn es ihn wenig überraschte um ehrlich zu sein. Sie hatte einen ziemlich starken Hang zur Romantik und suchte immerzu nach Geborgenheit, nach Liebe. Wahrscheinlich konnte sie ihn in einem Moment wie diesem kaum von sich stossen, da sie gerade so unglaublich schwach war und nicht einmal mehr die Kraft aufbringen konnte, sich die Situation hier mal vor Augen zu führen. Abgesehen davon, war ihr wahrscheinlich auch klar, dass er der Einzige war, der ihr je wieder Nähe und Zärtlichkeit entgegen bringen konnte, sie diese Momente also nutzen sollte, wie sie eben konnte. Trotzdem war es äusserst faszinierend für ihn. Offenbar war er nicht der Einzige hier mit starken Stimmungsschwankungen haha. Solange sie sich da gegenseitig ergänzten, war ja alles gut ne. Seine eine Hand strich brav weiter über ihren Rücken, malte asymmetrische, gedankenlose Muster auf ihren Körper. Er blickte stumm ins Feuer, beobachtete, wie die Flammen sich in das Holz frassen, es langsam komplett beanspruchten und schliesslich verzehrten. Ein ziemlich faszinierendes Spiel, fast so faszinierend wie das, was er hier mit Isabella erlebte. Fast. Und auch nur in diesem Moment. „Spürst du schon was von deinem Bein? Wahrscheinlich wird das ziemlich weh tun, wenn die Betäubung weggeht…“, erklärte er, sachlich und doch irgendwie besorgt. Nein, nicht besorgt. Eher... mitfühlend? Ja, vielleicht. Sein Blick hatte sich von dem Feuer gelöst, blieb an ihrem Bein hängen Wenn sie sich nicht noch komplett dumm anstellte bis dahin, würde er ihr wohl ohne viel Nachzudenken ein Schmerzmittel gönnen. Oder zwei, drei. Denn sonst würde sie nicht schlafen, für lange Zeit. Das konnte er nicht riskieren, allein deshalb nicht, weil sie sonst morgen nicht ausgeruht wäre. Und morgen wäre diese Stimmung hier, das Bedürfnis nach Ruhe und einer kleinen Auszeit, allerspätestens vorbei. Und sie sollte nicht fast einschlafen, wenn dieser Moment kam.
Alessia Sie gab nur einen verächtlichen Tod von sich, als er ihr antwortete. Ihr war klar, dass er sie nur provozieren wollte, aber wenn auch nur ein kleines Bisschen Wahrheit in seinen Worten steckte, er ehrlich glaubte, hier irgendein Bedürfnis ihrerseits zu decken, dann lag er falsch. Tat er nämlich nicht. Es war kein Bedürfnis, weder von ihr noch von ihrem Körper - es war lediglich eine Reaktion auf seine Taten, die doch genau darauf angespielt hatten. Nun, Alessia sparte sich dann den Atem, um ihm das näher zu bringen, da es Lincoln eh scheissegal wäre. Und er ausserdem mit etwas anderem beschäftigt zu sein schien, wie sie feststellte, als sie seinem Blick folgte. Sie gab unbewusst ein leises, angstvolles Wimmern von sich, während das Zittern ihres Körpers wieder stärker wurde, sie aber stumm und bewegungslos liegen blieb, auch als er die Fesseln um ihre schmerzenden Fussgelenke löste. Er hatte ja recht, sie konnte sich nicht verteidigen. Schon gar nicht allein mit ihren Füssen. Dazu bräuchte sie schon ihre Arme und ein sehr starkes Betäubungsmittel, dass sie ihm in einem passenden Moment spritzen könnte. Aber wie erwartet blieb es bei ihren Füssen und Lincoln dachte nicht mal dran, ihre Arme, die schon wesentlich mehr unter den rauen Seilen gelitten hatten, zu befreien. Stattdessen kam er direkt zur Sache, was ihr erneut ein Wimmern entlockte. Sie versuchte ja, sich zu entspannen, damit es weniger weh tat, aber wie genau hätte sie das hier und jetzt anstellen sollen? So presste sie einfach die Lippen aufeinander, während sie sich in die Matratze drückte. Sein Stöhnen würde sich wohl für immer in ihrem Gehirn festsetzen, gemeinsam mit all den anderen Dingen, die er tat und die sie schon einmal erlebt hatte. Auch wenn es letztes Mal eine komplett andere Situation gewesen war. Alessia hatte die Augen geschlossen, schien sich komplett in sich zurück zu ziehen. Sie wollte ihn ausblenden, das Gefühl ausblenden, sein Gesicht, die Bilder, an die sie sich nicht erinnern wollte, während er tat, was er nicht durfte und ihr wiederum die Tränen in die Augen trieb. Sie sammelten sich langsam in den Ecken ihrer Augen und rollten dann ihre roten Wangen runter. Vollkommen verloren, genau so,wie die Brünette sich fühlte. Die Hände um die unnachgiebigen Stricke geschlungen, die sich in ihre Haut frassen. Sie wollte nur noch kotzen und sterben. Und ihn töten, auf zehntausend verschiedene Arten.
Isabella Ich fühlte mich wie in einem dieser Momente, wenn man im Bett lag und sich immer wieder sagte, dass man in fünf Minuten bestimmt aufstehen würde, nur um dann trotzdem weiter zu dösen. Ich wusste, dass es bescheuert und komisch und irrational war, dass ich gerade nicht vollkommen am ausrasten war und Shane von mir stieß, aber ich konnte einfach nicht. Ich war zu müde, zu schwach, zu verletzt. Dementsprechend lehnte ich also ohne jegliche Körperspannung an seiner starken Brust, hatte die Augen mittlerweile geschlossen und ließ mich von seiner Hand auf meinem Rücken und der extremen Wärme im Raum immer mehr einschläfern. Ich sollte zumindest versuchen, mich aufzurichten und irgendwie von seinem Schoß runterzukommen, aber mir fehlte jegliche Motivation dazu... und außerdem genoss ich dummerweise wieder mal das kurzlebige Gefühl von Zärtlichkeit und Geborgenheit, das mir hier vermittelt wurde. Denn so würde Shane ganz bestimmt nicht bleiben, er würde emotionskalt und brutal werden und mit seinen Worten immer absichtlich darauf abzielen mich zu verletzen. Und damit kam ich auf die Dauer einfach nicht klar. Als ich dann seine Frage vernahm, öffnete ich flatternd die Augen und blickte ebenfalls auf mein Bein. Man konnte aus seiner Stimme beinahe sowas wie Mitleid raushören, als er mich fragte, ob es weh tat und ich kaufte es ihm ab. Aber wie passte das zusammen? Erst schoss er kaltblütig auf mich, holte die Kugel beinahe ohne Betäubung raus und dann tat es ihm leid für mich? Ich verstand ihn nicht. "Es... tut ein bisschen weh, aber ist noch aushaltbar gerade", antwortete ich mit einem etwas erschöpften Unterton in der Stimme, während ich kurz zu ihm hochblickte. Er verstand vermutlich auch nicht, wie ich hier so bei ihm liegen konnte... war ja auch absolut unlogisch und er glaubte vermutlich sowas, wie dass ich einfach hoffnungslos romantisch war und immernoch auf das Gute in ihm hoffte oder so. Aber das stimmte ja nicht mal. Zumindest nicht komplett. "Ich war nicht immer so liebesbedürftig, Shane. Das... wollte ich dir nur sagen, damit du weißt, dass ich... meine Gründe für das hier hab", kam es irgendwann ziemlich leise und beinahe etwas beschämt von mir, weil ich das Gefühl hatte, mich irgendwie rechtfertigen zu müssen.
Lincoln [mir fällt gerade auf... "er" hat das Kondom vergessen. xD] Die Brünette unter mir schien sich irgendwann in eine komplett andere Welt zu verziehen, hatte die Augen geschlossen und gab keinen Ton mehr von sich. Sie lag einfach nur bewegungslos da und weinte stumm vor sich hin. Ja super, warum bemühte ich mich dann eigentlich sanft mit ihr zu sein? Das konnte ich mir eigentlich direkt sparen - würde ja eh aufs Gleiche hinauslaufen. Ich ignorierte die junge Frau unter mir irgendwann einfach, weil ihr Trübsal blasen mir langsam aber sicher auf die Nerven ging und kümmerte mich stattdessen um mein eigenes Wohlbefinden. Meine Bewegungen wurden weniger rücksichtsvoll, auch wenn ich nach wie vor nicht grob war, und meine Hand stellte das Streicheln ihrer weichen Haut ein und stützte sich stattdessen direkt neben ihrem Kopf auf. Ich spürte, dass ich mich meinem Höhepunkt näherte, beschleunigte meine Bewegungen daraufhin noch ein klein wenig und kam schließlich mit einem weiteren Stöhnen, wobei mir dann allerdings auffiel, dass ich überhaupt kein Kondom benutzt hatte. Upsi, aber halb so wild. Zum Glück hatten wir so was wie die Pille für danach hier auf Vorrat. Genauso wie die Pille an sich, die würde mein Mäuschen besser auch direkt bekommen. Naja, Alessia würde gleich vermutlich wieder Panik schieben, von wegen sie könnte schwanger werden und blabla und rein als Bestrafung für ihr unangebrachtes Leiden, während der Aktion gerade, würde ich sie wohl auch ein wenig diesem beklemmenden Gefühl überlassen. Ich zog mich aus ihr zurück, stand vom Bett auf und löste kurz ihre Fesseln, ehe ich mich wieder anzog, nur um sie anschließend stumm anzusehen. "Steh auf und zieh dich an", befahl ich der Brünette in einem relativ harschen Tonfall, sie konnte ruhig merken, dass sie mich verärgert hatte, ehe ich die Arme vor der Brust verschränkte und wartete. Ich war mal gespannt, was jetzt von ihr kommen würde. Gerade hatte sie ja nahezu apathisch unter mir gelegen, aber irgendwie glaubte ich nicht, dass das jetzt noch weiter anhalten würde. Es sei denn ich hatte sie dermaßen verstört, dass sie jetzt weiterhin nur weinen und schweigen würde. Mal gucken.
Shane Er nickte etwas bei ihrer Antwort und strich weiter über ihren Rücken. „Wenns schlimmer wird, dann sagst dus mir okay?“, bat er sie noch - auch wenn er bezweifelte, dass sie das dann für sich behalten könnte. Jedenfalls nicht komplett, nicht so, dass er es nicht doch in ihrem Gesicht ablesen könnte. Wie dem auch sei, seine Gedanken drifteten für einen Moment wieder ab, während er genau wie zuvor ins Feuer starrte. Sie wirkte müde, verständlich, aber es war eigentlich noch nicht Schlafenszeit. Sie müssten dann erstmal noch was essen, damit sie morgen wieder fit wären. Und dann gabs eine Gutenacht-Geschichte und dann war Zeit zum ins Bett gehen. Soweit der Plan, mal schauen wie das dann so ging. Die Stimme seiner Prinzessin holte ihn dann wieder aus seiner Tagesplanung in die Gegenwart zurück und er hörte still ihren Worten zu. „Okay“, meinte er lediglich leise zur Antwort. Auch wenn es ihm nicht wirklich eine Rolle spielte, ob sie jetzt schon immer so gewesen war oder nicht. Was ihn aber interessierte, war die Geschichte, die sie zu dem gemacht hatte, was sie jetzt war. Sie hatte schon mal was erwähnt diesbezüglich, aber das war nicht alles gewesen. „Erzählst du mir was, Isabella? Etwas aus deinem Leben? Da ist so vieles, das ich nicht weiss, eigentlich fast alles. Bis auf die Tatsache, dass du aus Alaska bist und einen ziemlich arschigen Exfreund hast…“, fragte er und blickte sie wiederum aufmerksam an. Mal schauen, ob sie den Moment nutzen wollte, um zu reden. Vielleicht auch nicht, was wusste er. Einen besseren Zeitpunkt, um ihm was zu erzählen, würde es wahrscheinlich nicht mehr geben. Aber vielleicht behielt sie ja auch lieber einfach alles für sich, gab nicht noch mehr von sich Preis, weil sie noch immer glauben wollte, dass er sie nicht vollkommen besass oder so. Mal schauen, was sie gleich meinte.
Alessia (Ja, ich weiss, das hab ich schon länger kommen sehen… x’D) Natürlich stellte sie fest, dass Lincoln irgendwann etwas weniger vorsichtig mit ihr umging. Sie hob auch für einen Moment flatternd ihre Augenlider, als seine Hand neben ihrem Kopf auftauchte. Allerdings brachte das gar nichts, ausser, ihr noch ein Bisschen mehr Tränen in die Augen zu treiben und so hielt sie die Augen wieder geschlossen, bis er dann irgendwann fertig war. Wobei genau das dann auch wieder dazu führte, dass ihr noch mehr Tränen die Wangen runter liefen. Sie glaubte, dass ihr Hals gleich explodierte, wenn sie nicht endlich alles rausheulte. Ihr war mehr als bewusst, dass er überhaupt gar nicht verhütet hatte. Aber da grundsätzlich alles, wonach sie bat, ihr verwehrt wurde, fragte sie gar nicht erst nach einer Pille, erwähnte das Problem noch gar nicht. Vielleicht in einem richtigen Moment, später Mal, was wusste sie… Gerade war schwanger werden auch nicht ihr grösstes Problem - auch wenn es das sehr schnell werden konnte. Ihr grösstes Problem war, dass gerade etwas passiert war, das niemals hätte passieren dürfen. Sie hatte nach dem letzten Mal gedacht, dass sie irgendwann stark genug wäre, es zu verhindern. Aber das war sie nicht, und so hatte sie auch diesmal rein gar nichts dagegen tun können. Und das tat weh, mehr als alles andere. Die Brünette fühlte sich so unglaublich schmutzig, benutzt, wertlos. Wollte nichts als sterben. Wobei auch das wohl schwierig werden dürfte, wenn er sie die ganze Zeit beobachtete, immer bei ihr war um sie mit seiner Gegenwart zu erdrücken. Sie zog langsam und träge ihre Arme an, nachdem er die Fesseln um ihre aufgeschürten Handgelenke gelöst hatte, rollte zur Seite und dann vom Bett, kaum hatte sie seinen Befehl vernommen. Sie verstand nicht, wieso er jetzt so mit ihr redete, wusste nicht, was sie falsch gemacht hatte. Aber war auch zu müde, um sich Gedanken darüber zu machen. So stand sie einfach auf, sammelte ihre Unterwäsche ein - mehr hatte sie in diesem Zimmer ja nicht - und ging ins angrenzende Bad, wo sie sich erstmal sauber machte. War nötig, da Lincoln das Kondom ja als nicht nötig abgetan hatte. Eigentlich hätte sie ja lieber geduscht, bzw. wäre unter den warmen Wasserstrahl gesessen und hätte stumm die Wanne angestarrt, aber sie wollte nicht, dass er dann noch auf die Idee käme, sich zu ihr zu gesellen. So schlüpfte sie dann auch einfach in ihre alte Unterwäsche, vermied jegliche Blicke in den Spiegel und trat dann wieder ins Zimmer zurück, wo sie verloren stehen blieb. Ihre trüben, müden Augen fanden Lincoln relativ bald wieder und sie blickte ihn stumm an. Wartete auf seinen nächsten Befehl oder auf die Erklärung für die Tonlage von vorhin.
Isabella Ich verstand nicht wirklich, wie seine Stimmung so drastisch hatte umschlagen können, dass er mich jetzt sogar darum bat, ihm Bescheid zu sagen, wenn ich Schmerzen hatte, nachdem er mich zuvor gerne unter ihnen leiden lassen hatte. Allgemein wurde ich absolut nicht schlau aus Shane, wusste nicht, wann er mir etwas vorspielte und wann er einfach er selbst war. Ich gab nur ein bestätigendes "Mhm" von mir, ehe ich wieder die Augen schloss und ruhig liegen blieb. Ich könnte theoretisch einschlafen, aber das wäre vermutlich ja doch keine gute Idee, deshalb hielt ich mich einfach krampfhaft wach, öffnete immer mal wieder die Augen und blinzelte ein wenig vor mich hin. Irgendwann begann der junge Mann dann wieder zu reden, woraufhin ich ihn beinahe ein wenig überrascht von unten ansah. Er wollte, dass ich ihm etwas aus meinem Leben erzählte? Warum? Wollte er einfach alles über mich wissen, damit ich vor ihm noch verletzlicher wurde oder interessierte es ihn wirklich? Ich wusste es nicht, aber letztendlich war es mir egal, weil ich sowieso schon extrem verletzlich und verletzt war. Ich seufzte kurz auf, blickte ein paar Sekunden lang abwesend vor mich hin und begann dann einfach drauf los zu erzählen: "Ich hab drei Schwestern. Wir sind insgesamt fünf Frauen zuhause, Dad ist manchmal fast durchgedreht." Ich musste unwillkürlich lächeln, bevor ich weiter redete: "Ich hatte eine schöne Kindheit, wir haben sowas wie eine eigene kleine Farm. Nur ein paar Rinder, Ziegen und vier Pferde und Mom hat ihren riesigen Garten, in dem sie jegliches Zeug anpflanzt. Im Sommer hat sie immer Marmelade gemacht..." Es waren banale Dinge, die ich erzählte, aber sie kamen mir in den Sinn, während ich mich zurück erinnerte und ließen meine Augen zumindest für den Moment wieder ein wenig glänzen. "In der Schule war ich ganz gut. Ich wollte aufs College gehen, zusammen mit Helen - meine beste Freundin -, dann hab ich Ric kennengelernt. Er war vier Jahre älter als ich. Ich bin doch nicht aufs College gegangen, und bin mit ihm zusammengezogen... am Anfang war unsere Beziehung schön. Er war mein erster richtiger Freund, meine erste Liebe. Dann irgendwann ist er besitzergreifend, eifersüchtig und handgreiflich geworden. Oder vielleicht war er auch schon die ganze Zeit so und hat es einfach versteckt, keine Ahnung. Als ihr das Flugzeug entführt habt, wollte ich gerade nach Hause zurück", endete ich irgendwann vollkommen gedankenverloren, den Blick mittlerweile auch zielgerichtet aufs Feuer geheftet. Ich hatte Shane damit ziemlich viel über mich erzählt, keine Ahnung, ob es das war, was er sich vorgestellt hatte. Ich schwieg ein wenig vor mich hin, falls er noch irgendwas fragen wollte, sah aber schließlich wieder zu ihm hoch: "Erzählst du mir auch was über dich?" Ich würde zu gerne wissen, wie Shane geworden war, wer er heute war.
Lincoln (Upsala xD) Sie sagte einfach gar nichts. Kein einziges Wort, sondern rollte sich lediglich vom Bett runter und verzog sich ins Bad - vermutlich um sich sauber zu machen. Alles in allem wirkte sie ziemlich gebrochen, einfach als hätte ich ihr alles genommen, was es zu nehmen gab. Vielleicht hatte ich das getan, ich hatte ihr ihre Würde genommen, sie erniedrigt und ihren Willen gebrochen. Aber sie würde sich schon davon erholen. Ich kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie sich wieder fangen würde. Zumindest glaubte ich das. Während Alessia im Bad zugange war, verließ ich kurz das Zimmer, suchte ein paar ihrer Klamotten zusammen und kehrte damit zu ihr zurück, um sie ihr direkt zu reichen, als sie schließlich in Unterwäsche wieder vor mich trat. Sie sah fertig aus, vollkommen hoffnungslos und kraftlos. Ich seufzte kurz auf, wartete, bis die junge Frau sich angezogen hatte und trat dann langsam an sie heran, um ihr genau in die Augen zu schauen. "Ich hab dich für stärker gehalten, Alessia", war alles was ich zu ihr sagte, während ich ansonsten komplett bewegungslos vor ihr stand. Ich hätte jedenfalls nicht geglaubt, dass sie so schnell in einen apathischen Zustand verfiel, in dem ihr alles egal zu sein schien. Ich musterte die Brünette einigermaßen nachdenklich, verschränkte nebenbei die Arme vor der Brust und begann dann wieder zu sprechen: "Was möchtest du jetzt machen? Essen? Duschen?" Letzteres würde ich ihr sogar gewähren, ohne ihr dabei meine Gesellschaft aufzuzwingen, davon hatte sie heute bereits genug bekommen. Aber in Ruhe lassen würde ich sie für heute dennoch nicht, sie hatte sich gefälligst an mich zu gewöhnen, und daran, dass sie kaum noch alleine sein würde. Von der Pille, die eine Schwangerschaft ausschließen würde, sagte ich vorerst weiterhin nichts - mal schauen, wie lange es dauerte, bis sie danach fragte. Falls sie überhaupt danach fragte, aber ich ging eigentlich nicht davon aus, dass sie ein Baby von mir bekommen wollte. Und ich wollte das ganz bestimmt auch nicht. Also würde ich ihr die Pille früher oder später sowieso geben, aber naja. Sollte sie ruhig darum bitten. Ich mochte es, wenn sie mich um etwas bitten musste. Auch wenn ich sie heute vermutlich nicht mehr allzu sehr emotional quälen sollte, sonst verlor sie hier früher den Verstand, als mir lieb war.
Shane Am einfachsten und besten wäre es für sie wohl, einfach gar nicht in Frage zu stellen, weshalb er jetzt gut gelaunt war - vollkommen anders als vorher. Wieso er eigentlich seine ganze Persönlichkeit umgekrempelt hatte, als sie diesen Raum betreten hatten. Denn er würde es ihr sowieso nie richtig erklären und es einfach so hinzunehmen und zu akzeptieren, würde für sie wesentlich angenehmer sein. Aber okay, sie fragte ja auch gar nicht weiter sondern erzählte ihm dann tatsächlich in einer Kurzfassung ihre Lebensgeschichte. Er hörte aufmerksam zu, nickte an bestimmten Stellen verständnisvoll und kriegte sogar sowas wie ein Lächeln zustande, als sie von ihrem Vater erzählte. Ja, konnte er sich vorstellen, fünf Weiber, auf die man aufpassen musste, war bestimmt anstrengend. Besonders noch, wenn alle so aussahen wie seine kleine Isabella hier. Als sie geendet hatte, blieb er einen Moment stumm, wahrscheinlich zu lange, da sie dann schon auf die Idee kam, nach seiner Geschichte zu fragen. Aber so weit waren sie bestimmt noch nicht. Nicht mal Lincoln wusste mehr über seine Vergangenheit als nötig. So schüttelte er nur leicht den Kopf, ehe er entschieden meinte „Da gibt es nicht viel zu erzählen.“ Somit war das Thema für ihn abgeschlossen und irgendwie auch die Kuschelstunde hier. Sonst pennte sie ihm ja echt noch weg. „Lass uns was essen gehen, sonst wirst du ja nie mehr fit. Vielleicht kommen die anderen zwei ja auch noch“, Family Dinner haha. Er erhob sich nach ein paar letzten Minuten stillem Dasitzen, hob Isabella gleich wieder mit hoch und trug sie in die Küche rüber, wo er sie auf der Küchentheke absetzte. Die Küche sah ziemlich neu aus - war sie auch, wie der ganze Rest der Hütte ebenfalls - war zwar klein und überschaubar, aber auch gemütlich und voll funktionsfähig. So öffnete der junge Mann erstmal den Kühlschrank, betrachtete dessen Inhalt mit mässiger Inspiration und mässigem Interesse. Nö, er konnte nicht kochen haha.
Alessia (Nicht weiter schlimm haha^^) Sie nahm die Klamotten, die er ihr reichte, ohne Widerrede oder Kommentar entgegen, zog sie an und wartete wieder, wobei er ihr dann auch gleich sein erstes Problem vorzeigte. Seine Worte liessen ein müdes, trauriges Lächeln auf ihrem Gesicht erscheinen. So… Hatte er sie also für stärker gehalten. Okay. Aber vielleicht war sie auch einfach lange genug stark gewesen, vielleicht konnte sie einfach irgendwann nicht mehr und irgendwann war nun halt jetzt. Sie hatte die ganze Zeit auf der Insel stark gespielt - okay, fast die ganze Zeit - und hatte sich an die Hoffnung der Flucht geklammert. Und dann war sie tatsächlich weggekommen. Nur um jetzt hier zu sein. Verstand er sie wirklich nicht? Fragwürdig. „Tja Lincoln…“, erwiderte sie nur leise, lächelte ihn weiter verloren an. „Du bist nicht der Einzige, der bis heute gut gespielt hat…“, war alles, was sie ihm diesbezüglich zu bedenken gab. Und das war wahr, denn sie war ziemlich gut darin, sich stärker zu geben, als sie wirklich war. Während sie innerlich längstens langsam zerbrach, schien gegen aussen noch alles bestens zu sein. Bis zu dem Moment, in dem die Mauer einbrach und die hatte er heute nicht besonders rücksichtsvoll heruntergerissen. Vielleicht würde wieder ein Moment kommen, in dem sie stark sein sollte. Später, morgen oder so. Aber gerade konnte sie das nicht mal versuchen, blickte ihn nur noch einen Moment lang an, ehe sie direkt auf seine zweite Frage antwortete. „Ich bin duschen“, entschied sie mit überraschend fester Stimme, ehe sie auch schon auf dem Absatz Kehrt machte, zurück ins Badezimmer trat und die Tür hinter sich schloss. Im Bad zog sie sich rasch aus und begab sich unter den Strahl des warmen Wassers, wo sie wohl ein Bisschen zu lange stehen und schliesslich sitzen blieb. Und wieder stumm weinte. Weil sie nicht anders konnte. Weil gerade einfach alles so unglaublich sinnlos und zerstört wirkte, ihre ganze Welt eingebrochen zu sein schien. Und weil er sie vollkommen entwürdigt hatte, ihr in so kurzer Zeit so vieles genommen hatte, was sie zur blossen Existenz zu brauchen geglaubt hatte. Ihre ganzen Grundwerte. Alles. Sie versuchte die Tränen wieder etwas zurück zu drängen, als sie sich schliesslich in ein grosses Handtuch wickelte. Sich noch immer genauso schmutzig fühlte wie zuvor. Aber das würde dauern, bis sie sich an den Dreck gewöhnte. Falls sie es jemals schaffen sollte.
Isabella Er wirkte ernsthaft interessiert, während ich ihm meine Lebensgeschichte auftischte, lächelte sogar einmal ganz leicht und schwieg ansonsten einfach nur. Auf meine Frage hin, ob er mir nicht auch etwas erzählen wollte, bekam ich dann allerdings ein klares und eindeutiges 'Nein', was mich ziemlich enttäuscht drein blicken ließ. Gar nichts? Nicht mal eine unbedeutende Kleinigkeit? Ich seufzte leise auf und zuckte schließlich nur müde die Achseln. Es würde keinen Sinn machen weiter nach zu bohren. Wenn er mir nichts über sich erzählen wollte, dann würde er es auch nicht tun, bis er es aus freien Stücken wollte. Falls es je dazu kommen würde. Was ich nicht glaubte. Ich sagte nun kein Wort mehr, als Shane beschloss, dass wir etwas essen sollten und ließ mich widerstandslos von ihm in die Küche tragen und auf der Theke absetzen. Als wenn ein bisschen essen mich wieder fit machen würde... da gehörte schon ein wenig mehr dazu. "Ich will eigentlich gar nichts essen, Shane. Du kannst doch eh nicht kochen", behauptete ich einfach mal mit gehobener Augenbraue. Ich konnte ihn mir jedenfalls beim besten Willen nicht vor dem Herd vorstellen und auf Brot hatte ich absolut gar keine Lust. Zum selber kochen fühlte ich mich momentan nicht in der Lage - ich konnte ja nicht mal alleine laufen - und Appetit hatte ich sowieso nicht. Viel eher sank meine Laune gerade wieder drastisch, weil die Geschichten über meine Familie die Sehnsucht in mir geregt hatten und weil es mich enttäuschte, dass Shane mir im Gegenzug absolut nichts über sich preis gegeben hatte. "Kannst du mir nicht einfach ein bisschen Schmerzmittel geben und mich dann ins Bett lassen?", fragte ich schließlich mit einem matten Seufzer, wobei ich ihn kurz erschöpft und niedergeschlagen ansah.
Lincoln Ich sah Alessia ziemlich ernst an, als sie mir dieses hoffnungslose Lächeln zuwarf und mir erklärte, dass ihre Stärke anscheinend nichts als Fassade gewesen war. Na super, sollte das heißen, dass sie seelisch eigentlich total labil war und ich andauernd aufpassen musste, sie nicht zu sehr niederzuschmettern? Dann war das gerade eben jedenfalls wenig förderlich gewesen, sie wirkte auf mich ziemlich... zerstört. Aber wie gesagt - sie musste und würde darüber hinwegkommen, denn es gab wirklich schlimmeres. Ich hätte sie beispielsweise sehr viel gröber behandeln können, aber ich war nahezu sanft zu ihr gewesen. Also. Sie sollte sich gefälligst nicht so anstellen. Ich nickte knapp, als die Brünette irgendwann einfach beschloss, dass sie jetzt duschen gehen würde und schaute ihr eine Sekunde lang hinterher, ehe ich mich auf das große Bett sinken ließ, um zu warten. Die junge Frau brauchte für meinen Geschmack dann tatsächlich ziemlich lange, aber sie versuchte wohl diesen kurzen Moment ohne mich auszukosten und in ihrem Schmerz zu baden, was zumindest für jetzt okay war. Oft würde ich ihr solche Momente aber nicht gönnen - höchstens zu Anfang. Denn irgendwann würde sie sich an das alles hier gewöhnen und dann würde sie auch damit klar kommen, wie ich sie behandelte. Nach etwa einer halben Stunde fand ich, dass ich genug gewartet hatte, weshalb ich mich vom Bett erhob und gegen die Badezimmertür klopfte. Ich hätte sie einfach öffnen können, weil es hier keine Schlüssel gab, aber da wollte ich mal nicht so sein. "Alessia, es wird Zeit fürs Abendessen. Shane und Isabella warten schon", informierte ich sie gedankenverloren, ehe ich wieder einen Schritt von der Tür zurücktrat und darauf wartete, dass sie rauskam, damit wir nach unten gehen konnten. Vielleicht könnte sie uns ja was italienisches kochen haha. Ich bekam jedenfalls nichts zustande, Shane auch nicht und Isabella war außer Gefecht gesetzt, soweit ich das mitbekommen hatte. Wobei Alessias Bein eigentlich auch noch ziemlich weh tun müsste... naja egal, ich würde schon sehen, wie sie gleich auf meinen Vorschlag reagierte.
Shane Ja, dass er ihr nichts von sich erzählen wollte, schien sie ziemlich uncool zu finden. Tja… War halt eben so, daran konnte sie sich schon gewöhnen. Er war nicht so gesprächig, wenns um sich selber ging, besonders um seine Vergangenheit. Nicht, weil die so spektakulär war, sondern einfach, weil es ein Teil von ihm war, über den er nicht redete. Denn Wissen war Macht und Wissen über die Vergangenheit war tatsächlich mehr wert, als sie sich hier so leicht vorstellen konnte. Es verriet einem so viel über einen Menschen, so viel darüber, wie er so geworden war, wie er war und was man tun musste, wenn man ihn ändern wollte, wenn man etwas anderes sehen wollte und so weiter. Von daher nein - er würde ihr nichts von sich erzählen. Noch lange nicht, vielleicht nie. Mal sehen. In der Küche erklärte sie ihm dann auch schon, dass sie gar nichts essen wollte. „Nein… Kochen kann ich nicht. Aber du wahrscheinlich, oder deine Freundin. Wenn du Hunger hättest, worauf hättest du dann Lust?“, fragte er eine ziemlich weit hergeholte Frage und blickte sie wieder mit schiefgelegtem Kopf an, stand direkt vor ihr und hatte die Hände auf ihre Knie gelegt. Keine Ahnung, ob die Kuschelstunde vorbei war und sie jetzt keine Berührungen mehr duldete. War ihm im Endeffekt halt eben egal. Auf ihre nächste Frage ging er gar nicht erst ein, denn nein, offensichtlich würde er sie nicht einfach ins Bett lassen mit einem Bisschen Schmerzmittel. Da müsste sie schon lieber fragen und er müsste auch wirklich Lust drauf haben, sie jetzt ins Bett gehen zu lassen. Hatte er nicht und so würde sie wohl oder übel hier bleiben müssen. bis sie - inklusive ihr - gegessen hatten. Naja, im besten Fall jedenfalls. Er würde sie jetzt auch nicht füttern, wenn sie wirklich nichts essen wollte. Im Endeffekt war es ihm persönlich scheissegal, wie lange es denn dauerte, dass sie wieder gesund war und anständig gehen konnte. Er würde ihr vielleicht bis dahin mal Gehstöcke gönnen, who knows, wenn er einen nächsten Nettigkeitsanfall hätte. Oder wenn er es müde wurde, sie herum zu tragen haha. Mal schauen. Gerade fand er es noch okay, wobei er trotzdem der Meinung war, dass sie essen sollte, damit sie nicht vom Fleisch fiel. Isabella war ja jetzt kein Fettklösschen oder so, kein Bisschen.
Alessia Sie hatte echt keine Ahnung, was Lincoln denn bitte von ihr erwartet hatte nach dem, was er gerade getan hatte. Wie hatte er das nicht kommen sehen können? Wieso war er so überrascht darüber, dass sie das innerlich so fertig machte? Er hatte sie lange genug gesehen und sich mit ihr abgegeben auf der Insel, er wusste nur zu gut, wie übertrieben allergisch sie auf Berührungen und körperliche Nähe reagierte. Was hatte er gedacht, dass passieren würde, wenn er all ihre Grenzen und Warnungen missachtete, niedertrat und sich einfach holte, was er wollte? Was ihm zwar keineswegs zustand, aber das war ihm auch egal?? Wie sollte das alles sie den bitte kalt lassen, für wie stark hatte er sie denn da bitte gehalten?! Naja, vielleicht konnte er sich auch einfach nicht vorstellen, was das alles für sie bedeutete und er verstand nicht, was er getan hatte. Was wusste sie schon - Tatsache war, dass sie zumindest für heute vollkommen durch war mit stark sein und es ihr mehr als verschissen ging. Ihr Kopf fühlte sich gleichzeitig an wie komplett leergefegt und vollkommen verwirrt inmitten von Tausend Gedanken. Sie war unglaublich müde. Und ihr Bein tat wieder deutlich mehr weh, jetzt wo sie so lange drauf gestanden hatte. Irgendwann hörte sie dann das Klopfen und Lincolns Worte, die sie leicht aus ihren Gedanken hochschrecken liessen. Sie drängte die Tränen so gut es ging wieder zurück, wusch sich nochmal kurz übers Gesicht, ehe sie auch schon rasch ihre Kleidung wieder anzog. Im Grunde genommen, könnte sie ja jetzt auch nackt rumlaufen aber… Whatever. Sie humpelte, als sie soweit fertig war, wieder aus dem Bad heraus, biss dabei leicht die Zähne zusammen, da sie die Schmerzen, die sie vorhin unter allem anderen so gut verdrängt hatte, jetzt wieder nicht mehr leugnen konnte. „Ich hab keinen Hunger…“, erklärte sie Lincoln nebenbei, wobei ihr klar war, dass ihm das wahrscheinlich egal war. Trotzdem bezweifelte sie, überhaupt was runter zu kriegen im Moment. Natürlich wäre essen wichtig, damit sich ihr Körper möglichst bald erholte von allem, was heute passiert war, aber… sie würde halt einfach morgen damit beginnen…