Kanada oder so hatte ich noch überlegt oder meine Freundin will mit mir nach Südamerika, aber da weiß ich nicht so wirklich, ob es was für mich ist. ^^ ______
Isabella Letztendlich blickte Shane mich ganz genauso an, wie ich es erwartet hatte, was mich leise lachen ließ. Das Lachen verwandelte sich dann allerdings in einen beleidigten Schmollmund, als der gute Mann mit einem schlichten 'Nein' meinen Vorschlag abwies und mir die Fernbedienung entwendete. "Ach komm schon, Shane", bettelte ich mit einem aufgesetzten Hundeblick von der Seite, obwohl mir sehr klar war, dass er nie im Leben diesen Film mit mir gucken würde. Er scrollte ein wenig durch die Auswahl, reichte mir letztendlich aber doch wieder die Fernbedienung und überließ es mir tatsächlich, fünf Filme rauszusuchen. Ich grinste hochzufrieden in seine Richtung, ließ mir das dann aber nicht zweimal sagen und traf meine Auswahl in Sekundenschnelle. Natürlich war im Endeffekt ein Film schnulziger als der anderen, und alle entsprachen so dem Typus von 'Für immer Liebe' und dem ganzen Zeug. Eigentlich mochte ich selbst solche Filme gar nicht allzu gerne, ich machte das lediglich, um Shane zu ärgern, weil seine Blicke einfach göttlich waren. "Also. Such dir einen aus", reichte ich ihm die Fernbedienung mit einem unschuldigen Lächeln, ehe ich auf der Couch in Richtung Tisch rutschte und die Gläser mit dem Sekt befüllte, den Shane auf den Tisch gestellt hatte. Ich reichte ihm ein Glas, lehnte mich wieder gegen die Sofakissen und zog mein gesundes Bein bequem an. Das verletzte tat am wenigsten weh, wenn ich es einfach gerade auf dem Boden stehen ließ. Ich wartete nun also auf Shanes Entscheidung, damit wir anstossen konnten und musterte ihn währenddessen einfach ruhig von der Seite. "Wir trinken gleich aber noch was anderes als Sekt, oder?", wollte ich schonmal vorsorglich von ihm wissen. Ich ging zwar davon aus, aber fragen konnte man ja trotzdem mal. Nicht, dass es am Ende bei dieser Flasche hier blieb, davon wurde ich nämlich nicht betrunken.
Lincoln Ich nickte zufrieden, als Alessia mir versprach, zumindest zu versuchen nicht mehr so traurig zu sein. Das war doch ein guter Anfang, immerhin konnte ich wohl eher schlecht von ihr erwarten, dass sie fröhlich durch die Gegend hüpfte, obwohl sie hier sein musste. Aber andererseits war das jetzt eben ihr Leben und sie konnte selbst entscheiden, was sie daraus machte. Wir traten wieder in unser schickes Häuschen ein und ich schloss die Tür einfach, ohne sie abzuschließen. Das war unnötig, weil Alessia und Isabella eh die ganze Zeit über bei uns waren und außerdem konnten sie sich mit ihren verletzten Beinen nicht gerade gut fortbewegen. Während Alessia schonmal in die Küche ging, zog ich noch meine Jacke aus und folgte ihr dann erst. Die Brünette lehnte an der Theke und wollte neugierig wissen, was es denn jetzt zu essen geben würde, woraufhin ich räuspernd den Kühlschrank öffnete. "Ähhm...", fing ich etwas planlos an, während ich ein paar Lebensmittel herumschob und schließlich die Eier zu fassen bekam. "Ich könnte dir Eier mit Speck braten?", bot ich mit einem schiefen Grinsen an. Und vielleicht ein wenig Toast dazu. Mehr bekam ich nicht wirklich auf die Reihe, aber die Geste zählte doch, oder nicht? Ich hätte jedenfalls niemals damit gerechnet, dass ich hier in der Küche stehen würde, um Alessia etwas zu essen zuzubereiten. In meiner Vorstellungt war das eher andersrum gewesen. Aber naja, was tat man nicht alles, um sein Mädchen nach einem harten Tag wieder etwas versöhnlicher und glücklicher zu stimmen? Momentan schien das sogar einigermaßen gut zu funktionieren. Ich holte schonmal die Eier und den Speck aus dem Kühlschrank, breitete alles auf der Theke aus und suchte dann die Schubladen nach einer passenden Pfanne ab. Keine Ahnung, wo wir das hier alles reingestopft hatten... "Weißt du zufällig, wo wir die Pfannen haben?", wandte ich mich irgendwann dezent ratlos an Alessia, wobei ich mich kurz am Hinterkopf kratzte. Immerhin hatte sie hier gestern schon gekocht.
Ooh Kanada ist auch superschön *-* Südamerika war ich noch nicht, geh ich auch nicht hin in nächster Zukunft… Aber ist bestimmt auch toll.^^ ____
Shane Jaja war klar gewesen, dass sich die kleine Prinzessin jetzt einen Spass draus machen musste. Er schüttelte bloss gespielt genervt den den Kopf, als sie es mit Hundeblick und betteln versuchte, obwohl ihr mit Sicherheit klar war, dass seine Antwort fest und endgültig war. Er wartete geduldig darauf, dass sie die nächsten fünf Scheissfilme rausgesucht hatte und ja, er hatte gewusst, dass die Auswahl so aussehen würde. Und ihr Blick sowie das Lächeln in seine Richtung sagten ja schonmal deutlich aus, weshalb sie sich für sowas entschieden hatte. „Ich liebe dich auch, Isabella“, meinte er und verdrehte ergeben die Augen, während er ziemlich wahllos einen Film einschaltete und die Fernbedienung sogleich zur Seite legte. Er nahm sein Sektglas entgegen um gleich darauf anzustossen auf den wundervollen Film und den Moment und ihr gemeinsames Leben. Oder so. Dass die Brünette gleich darauf schon nachfragte, ob es noch was anderes gäbe als Sekt, liess dann ihn seinerseits ins Glas grinsen. „Ne, das ist leider alles, wir haben nichts mehr auf Vorrat hier… Trink schnell, dann fährts besser ein“, riet er ihr fast etwas theatralisch. Dass das Ironie war, erkannte sie hoffentlich schon, aber wie gesagt war der Sekt ja erst der Anfang. Und bei ihrer Trinktaktik wäre die Flasche auch schnell genug weg, weshalb die gröberen Geschosse allesamt schon im Kühlschrank auf sie warteten. Konnte ja nur lustig werden hier. Der Film fing auch ziemlich gut an mit eindeutig genügend ‘unds’, weshalb sie die Gläser auch bald schon wieder füllen konnten. Und natürlich liess Shane sich die Chance nicht nehmen, total entspannt und nicht wirklich subtil seinen Arm um Isabellas schmale Schultern zu legen und sie etwas näher zu sich zu ziehen. Gerade sollte sie ja auch kein Problem mit dieser Kuschelstunde haben, immerhin hatte sie diesen scheisse romantischen Film ausgesucht und sie waren gerade ja auch ziemlich gute Freunde. Fand er.
Alessia Er schien nicht wirklich einen Plan davon zu haben, wie er seinen Vorschlag mit dem Frühstück eigentlich ausführen wollte. Denn dass er nicht kochen konnte, war offensichtlicher als die Gehbehinderung eines Rollstuhlfahrers. „Ja dann mach das mal, ich schau zu“, meinte sie belustigt und lehnte sich mit verschränkten Armen weiter zurück, betrachtete ihn amüsiert dabei, wie er noch nicht mal wusste, wo seine eigenen Pfannen versteckt lagen. Als er dann allerdings um Rat fragte, liess sie sich doch noch dazu besänftigen, ihm bei der Suche zu helfen, öffnete eine Schublade in der sich so Einiges an Pfannen befand und liess ihn eine davon aussuchen. „Wer hat die Sachen eigentlich hier eingeräumt? Wenn du offenbar noch nicht mal weisst, wo dein eigenes Inventar sich versteckt“, fragte sie mit einer gehobenen Augenbraue. Würde sie ja schon noch interessieren. Irgendwie konnte sie sich nämlich nicht vorstellen, dass Shane und Lincoln das selber gemacht hatten, in welcher Zeit denn bitte? Entweder hatten sie all das hier schon geplant, bevor sie das Flugzeug entführt hatten oder sie waren des Nachts hier gewesen und keine Ahnung. Aber das war praktisch unmöglich, da sie schon nur eine Ewigkeit gebraucht hatten, um von der Insel hierher zu gelangen… Vielleicht hatten sie auch noch irgendwelche Helferchen, die ihnen alles organisiert hatten. Wenn das der Fall war, dann würde Alessia sie sehr gerne mal treffen. Und das ganz sicher nicht für ein Gespräch unter Freunden. Denn wenn das so wäre, dann gäbe es noch mehr Leute, die von dem hier wussten. Und ihnen nicht helfen wollten.
Isabella Jaja, klar liebten wir uns. Abgöttisch. Hust. Ich blickte einfach nur unschuldig grinsend in Richtung Fernseher, während Shane sich einen Film aussuchte, den er vermutlich eh nicht besonders aktiv verfolgen würde, und stieß schließlich mit ihm an. Worauf auch immer, denn eigentlich gab es nichts, worauf ich gerne anstoßen wollte. Außer vielleicht auf diesen Tag, an dem ich all meine Sorgen in Alkohol ertränken konnte. Womöglich konnten wir das von nun an ja jeden Tag so machen... dann musste ich mich wenigstens nicht mehr wirklich mit dieser verdammten Realität konfrontieren. Allerdings bezweifelte ich, dass Shane meinen Plan unterstützen würde, Alkoholikerin zu werden. Ich nahm den ersten Schluck von dem Sekt und grinste den jungen Mann mir gegenüber kurz an, als er mir schließlich ironisch sagte, dass es hier leider nichts anderes mehr gab: "Ja dann sollten wir wirklich schnell trinken", stimmte ich beipflichtend zu. Und das taten wir wirklich, was aber eher daran lag, dass das Wort 'und' selbstverständlich extrem oft fiel. Das war aber auch gut so, denn ich wollte möglichst schnell etwas von dem Alkohol spüren - ansonsten würde ich das hier wohl nicht machen. Auch Shanes Arm, der sich irgendwann um meine Schultern legte, wurde relativ ohne Weiteres akzeptiert. Ich lehnte mich entspannt gegen ihn, als er mich näher an sich zog und spielte abwesend an seinen Fingern herum, während ich mich nebenbei auf den Film konzentrierte. Oder eher darauf, was die Akteure so von sich gaben - falls ein 'und' vorkam. Irgendwann blickte ich dann kurz zu Shane auf und musste leicht schmunzeln: "Ich versteh gar nicht, warum du dich so angestellt hast - wie man sieht stehst du doch auf Kuscheln und Romantik", neckte ich ihn ein wenig. Gestern hatte er das immerhin auch schon mit mir gemacht - nicht, dass ich mich beklagen wollte, ich mochte es wenn Männer gerne kuschelten. Allerdings wollte ich normalerweise nicht mit Shane kuscheln, und er mochte das in der Regel bestimmt auch eher weniger, aber gerade hatte ich wirklich kein Problem mit ihm. Mochte daran liegen, dass ich die Situation ausblendete und gerade dabei war mich zu betrinken.
Lincoln Jaja, sollte sie mal schmunzeln - ich würde das schon hinbekommen, Eier mit Speck war ja nichts Schweres, oder? Gerade stellte ich mich aber echt ganz schön an, das merkte ich selber, aber so war das nunmal, wenn man als Mann einfach nie im Leben hatte kochen müssen. "Ja, setz dich ruhig hin und ruh dein Bein aus", wies ich sie möglichst selbstsicher an, damit sie das Gefühl vermittelt bekam, dass ich zumindest einigermaßen wusste, was ich hier tat. Wusste ich zwar nicht, aber auch egal haha. Als ich dann ziemlich planlos begann nach einer Pfanne zu suchen, konnte Alessia sich das wohl nicht mehr länger angucken und zog mir netterweise eine Schublade auf, in der sich doch so einige Pfannen befanden. Frauen hatten einfach ein besseres Gespür für sowas, da konnte ich gar nichts für! Ich suchte mir eine mittelgroße Pfanne aus, die ich direkt mit zum Herd nahm, um dort das Essen zuzubereiten. Auf Alessias Frage hin, blickte ich dann kurz auf und nachdenklich in ihre Richtung. Warum fragte sie das jetzt? Die Frage roch für mich irgendwie nach Ärger, denn sie führte ihr ja nur wieder vor Augen, dass ich die ganze Zeit über geplant hatte, sie hierher zu schaffen. Aber gut, wenn sie fragte, sollte ich wohl auch antworten und nebenbei hoffen, dass ihre Laune nicht direkt wieder kippte. "Ein paar Leute, mit denen wir mal mehr zu tun hatten", erwiderte ich schließlich ziemlich undetailliert. Ich sagte weder, was das für Leute waren, noch, was genau wir mit ihnen zu tun gehabt hatten. Das wollte sie nämlich eh alles nicht hören - sie würde mir nur wieder eine Moralpredigt darüber halten, wie schlecht ich doch war und blabla. Aber so wie ich Alessia kannte, würde sie jetzt sowieso nicht locker lassen, bis ich ihr so detailreich und ausführlich geantwortet hatte, wie sie das wollte. "Willst du wirklich darüber reden? Ich will nicht, dass du gleich wieder mies drauf bist", schob ich deswegen schnell noch hinterher, während ich die Eier aufschlug und in die Pfanne gab. Okay, so weit, so gut.
Hmm naja, ich weiss nicht, nicht so viel wie ich gerne möchte… aber bestimmt mehr als viele andere.^^ Wenn ich dann das Studium anfange in einem Jahr, wird sich das wohl wieder etwas legen, da ich da dann wahrscheinlich kein Geld mehr habe für irgendwas ._. _____
Shane Tatsächlich schwand das Bisschen Sekt sehr schnell und nach kaum einer Viertelstunde neigte sich die Flasche schon direkt dem Ende zu. Zum Glück war das Zeug nicht teuer, sonst würde das Spiel ihn ja direkt ruinieren. Andererseits schien es auch seine Wirkung absolut nicht zu verfehlen, Isabella war wirklich äusserst entspannt und schien sich sehr gut mit der Situation abfinden zu können. Was gut war, da er die Übung sonst wirklich sehr bald mit etwas anderem als Alkohol aufpimpen müsste. Der Dunkelhaarige unterbrach seine Gedankengänge, die ihn ziemlich stark von dem Film ablenkten, um den Worten seiner kleinen Freundin zu lauschen, die sich offenbar über seine Kuschelqualitäten freute. Pff jaja. „Wann hab ich mich denn bitte angestellt Mädchen?“, fragte er scheinbar beleidigt, auch wenn ihm eigentlich egal war, was sie ihm hier vorhalten wollte. Er hatte nichts gegen Kuscheln, aber halt einfach nur in den Momenten, in denen er es wollte. Oder wenn es aus rein strategischen Gründen wertvoll war. So um die fünf Minuten später erhob er sich dann und löste sich aus der Kuschelposition, um sich mit den Worten „Zeit für Nachschub“, in Richtung Küche zu bewegen. Dort fand er dann auch Lincoln und Alessia, die er kurz etwas irritiert anblinzelte. Nicht, weil er überrascht war, sie hier zu sehen, sondern weil Lincoln offenbar kochte und seine Prinzessin… nichts tat? Da waren sich wohl auch zwei am Versöhnen. Viel Glück. Shane ging nach einem kurzen aber gutgelaunten „Guten Morgen allerseits“, zum Kühlschrank, öffnete ihn um sich zwei Flaschen rauszufischen, schnappte sich dann auch noch zwei frische Gläser und winkte damit zum Abschied, ehe er sich wieder ins Wohnzimmer zurück begab. Dort schob er die Tür hinter sich zu, ging zum Sofa zurück, wo er sich wieder bequem hinpflanzte und dann zwei Gläser Gin Tonic füllte. Mit ordentlich viel Gin, damit sie nicht zu lange noch nüchtern blieben. Dazu war das Spiel ja nicht da. Er reichte Isabella ihr Glas, lehnte sich mit seinem wieder zurück und zog sie wie zuvor ziemlich bestimmend wieder zu sich heran. „Round Two, honey“, meinte er fröhlich und setzte den Film fort.
Alessia Ja die Frage war wohl nicht wirklich für diesen Moment geeignet, wo sie doch versuchte, nicht gleich wieder ins Loch zu fallen. Allerdings reichte ihr die Antwort, die er ihr gab, dann eigentlich auch schon aus. „Nein, ich will nicht darüber reden, eigentlich hast du meine Frage schon beantwortet“, meinte sie und zuckte etwas mit den Schultern. Es war echt verdammt schwer, hier nicht dauerhaft der schlechten Laune und Depression zu verfallen, wenn man sie war. Sie hatte keine Ahnung wie sie mit all dem klarkommen sollte, noch immer nicht. Und jedes Mal, wenn sie ein Bisschen nachdachte, fiel ihr wieder auf, wie falsch eigentlich alles hier war und was er getan hatte und wohl noch zu tun plante. Was sie für ihn war und was er für ein Leben für sie geplant hatte. Trotzdem zwang sie sich, diese Gedanken wieder zur Seite zu schieben, nicht unbedingt, um ihm einen Gefallen zu tun, den er nicht verdiente, sondern viel mehr um sich selber wieder abzulenken. Sie wollte nicht daran denken. Sie wollte nicht weinen, nicht verzweifeln, nicht ganz kaputt gehen. Einfach so. „Ich such mal Teller raus“, meinte sie, überraschend neutral und kontrolliert, ging zu einem Schrank um Teller, Gläser und Besteck hervor zu suchen und stellte alles bereit auf den Tisch. Sie bemühte sich einfach darum, zumindest für einen Moment alles auszublenden, für einen Moment zu vergessen, was gestern gewesen war. Hauptsache er rastete nicht irgendwann aus, weil sie so anstrengend war. "Wieso habt ihr genau dieses Haus hier gewählt, Lincoln? Ich meine, abgesehen davon, dass es sehr abgelegen liegt... Es gibt schliesslich viele solche Plätze wenn man sich mal ein Bisschen von den Städten wegbewegt", fragte sie dann aus reiner Neugier weiter. Eine ganz normale Frage ohne Hintergedanken. Sie versuchte nur, ein normales Gespräch zu führen und sich selber abzulenken. Und wenn sie über solche Dinge nachdachte, verdrängte sie das Wesentliche ziemlich erfolgreich.
Uff ja, das kann gut sein. ._. Hab auch gaaar keine Lust darauf mit nem Studium anzufangen. Aber wenigstens hat man ganz coole Ferien und so. xD
Was willst du denn studieren?^^ _____
Isabella "Gerade eben, als ich mit dir Twilight gucken wollte", erwiderte ich grinsend auf seine beleidigte Frage hin, ehe ich einen weiteren Schluck von meinem Sekt nahm, der mittlerweile auch so gut wie leer war. Shane erhob sich dann irgendwann, um aus der Küche Nachschub zu besorgen, woraufhin ich mich entspannt auf dem Sofa ausstreckte. Ich spürte in der Tat schon ein wenig was vom Sekt, wenn auch nicht besonders viel, aber immerhin tranken wir hier auf komplett nüchternen Magen und kippten alles recht schnell runter. Da spürte man auch mal, dass man Sekt getrunken hatte. Ich hörte, wie der junge Mann in der Küche einen guten Morgen wünschte, was wohl Alessia und Lincoln gelten musste. Die starteten ihren Tag immerhin etwas normaler mit einem vernünftigen Frühstück, aber dafür hätte ich jetzt echt keinen Nerv gehabt. Hier war einfach nichts normal, also konnte ich auch nicht so tun. Zumindest nicht komplett. Shane kehrte mit zwei Flaschen und neuen Gläsern zu mir zurück, woraufhin ich mich wieder ein wenig aufrappelte, damit er auch noch Platz hatte. Er machte uns beiden einen Gin Tonic fertig, reichte mir schließlich mein Glas und zog mich wieder an sich heran, was ich mir auch widerstandslos gefallen ließ. Denn erstens machte er es mit einer gewissen Bestimmtheit und zweitens hatte ich keine Lust auf Stress. Ich lehnte also komplett tiefenentspannt an Shanes Brust, trank fleißig meinen Alkohol und lachte zwischendurch mal auf, wenn irgendwas Lustiges im Film passierte. Man könnte meinen, wir wären ein ganz normales Pärchen - das ein etwas eigenartiges Verhältnis zu Alkohol hatte - aber dem war nicht so. Egal, ich wollte jetzt nicht daran denken. "Spürst du schon was?", fragte ich irgendwann gut gelaunt in Shanes Richtung, während ich meine Hand kurz auf seinen Oberschenkel legte, um mich in eine etwas aufrechtere Haltung zu drücken. Ich jedenfalls fühlte mich zumindest schon leicht angetrunken. Ging ganz gut voran hier.
Lincoln Ich war innerlich ganz froh darüber, dass Alessia beschloss, wirklich nicht darüber reden zu wollen. Sogar meine Antwort empfand sie als ausreichend, was mich echt ganz schön überraschte. Sie war doch sonst immer so neugierig. Aber okay, vielleicht wollte sie auch einfach nicht tiefer nachbohren, weil sie wusste, dass das für ihre Laune ganz bestimmt nicht förderlich sein würde. Sie widmete sich stattdessen dem Tisch und begann ihn schonmal zu decken, während ich vollkommen auf die Eier konzentriert war, die irgendwie den Eindruck machten, als würden sie am Pfannenboden festkleben. Taten sie auch, weil ich die Hitze nicht runter gedreht hatte, aber das wusste ich eben nicht. Irgendwann vernahm ich dann eine neue Frage aus Alessias Richtung, auf die ich gerade eingehen wollte, als Shane die Küche betrat und mir einen verwirrten Blick zuwarf. Tja, wie gesagt, was tat man nicht alles, um sein Mädchen zu besänftigen. Er holte sich zwei Flaschen von unserem Alkoholvorrat aus dem Kühlschrank und verließ damit die Küche, was jetzt einen irritierten Blick von mir hervorrief. "Betrinken die sich jetzt zum Frühstück, oder was?", fragte ich eher rhetorisch in Alessias Richtung, ehe ich mich wieder dem Herd zuwandte und weiter versuchte die Eier weiterzubraten. "Naja, also zu deiner Frage. Ich weiß nicht, warum wir gerade dieses Haus ausgewählt haben... es kam uns einfach ganz gelegen. Aber ist doch schön hier, oder?", erwiderte ich achselzuckend. Also das "schön" war dabei auf die Umgebung und auf die Einrichtung zu beziehen. Darauf hier zu sein, könnte Alessia nämlich vermutlich eher verzichten. Aber hey, immerhin musste sie nicht in einer heruntergekommenen Bruchbude leben. Da konnte sie schonmal froh drüber sein. Wir hätten das alles hier auch weitaus weniger angenehm gestalten können - so könnte man wenigstens noch annehmen, dass sie ein ansatzweise normales Leben in diesem Haus leben konnten, wenn sie sich darauf einließen.
Ja, ich hoffs, also das mit den Ferien. Wobei man ja dann eben kein Geld hat, um wirklich in die Ferien zu gehen… So sad. x’D
Ich möchte Umweltingenieurwesen studieren. Keine Ahnung, ob du das kennst und obs das in Deutschland(?) so gibt, jedenfalls gehts vor allem so um Umweltschutz, nachhaltige Gesellschaftsgestaltung und sowas. Und du? _______
Shane Er fand es gut, dass sie wirklich gar nicht mal auf die Idee kam, irgendwelche Mätzchen zu machen von wegen ‘ich will nicht so nah bei dir sitzen mimimimi’. Darauf hatte er nämlich keine Lust. Zudem mal ganz ehrlich: Er hatte Isabella seit sie hier waren noch kein einziges Haar gekrümmt, abgesehen von dem Schuss ins Bein, der eben einfach notwendig gewesen war. Und auch vorher auf der Insel war er eigentlich erstaunlich nett gewesen, wenn man bedachte, was er alles hätte tun können. Er hatte sie noch nie vergewaltigt und noch nie wirklich bedrängt, also seiner Meinung nach hatte das Mädchen absolut nichts zu meckern. Konnte er nicht oft genug erwähnen. Nun ging der Alkohol jedenfalls ziemlich rasch weg und es ging relativ zügig voran mit trinken, während der Film sich so dahin zog. Und Shane hatte eigentlich keine Ahnung,was genau so vor sich ging mit der Handlung etc, war viel zu konzentriert auf sein Glas, Isabella und aufs Trinken. Okay, es war ihm auch einfach scheissegal was in dem Film passierte, da es eh irgendeine kitschige Liebesscheisse war, die ihn nicht mal vielleicht ein Bisschen interessierte. Als sich die Brünette irgendwann, als schon wieder fast ein Glas Gin weg war, an ihn richtete, um zu fragen, ob er schon was spürte, schaute er sie schelmisch grinsend an und zuckte etwas mit den Schultern. „Bisschen vielleicht“, meinte er dann etwas wage, da man das doch eh erst so recht beurteilen konnte, wenn man sich dann erhob. „Du so?“, fragte er dann zurück, da er doch das Gefühl hatte, dass sie langsam lockerer wurde. Sagte jedenfalls ihre Hand auf seinem Oberschenkel. Wobei sie heute eigentlich allgemein relativ gute Laune schob, seit sie beschlossen hatten, zu trinken… Ob ihr da auch klar gewesen war, dass es ganz bestimmt nicht nur beim Film schauen und trinken bleiben würde? Wenn ja, dann hatte sie ihm heute nämlich sozusagen den Freipass gegeben zu tun, was er schon lange tun wollte. Und das wäre irgendwie lustig. Speziell. Vielleicht war ihr auch einfach klar, dass er nicht ewig warten würde und sich irgendwann sowieso nahm, was er wollte. So hatte sie dann eben beschlossen, es ihm freiwillig zu geben, aber betrunken. Seine Hand strich scheinbar gedankenverloren über ihre Seite, blieb immer wieder am Saum ihres Shirts hängen, dass er so leicht nach oben schob. Ganz beiläufig. Wenn auch nicht besonders unauffällig. Er wollte sie reizen, schauen, wie sie reagierte. Vollkommen subtil.
Alessia Sie hatte Shane nur mit einem leisen ‘Morgen’ gegrüsst, ihm dann auch nicht weiter Beachtung geschenkt, bis er die Küche wieder verlassen hatte. Ja, Alkohol war wohl auch eine sichere Methode, jemanden gefügig zu kriegen. Um was anderes ging es hier ja wohl nicht. Sie hätte Isabella ja gerne geholfen oder sie befreit oder was wusste sie schon, da sie sich noch immer ein Bisschen weit dafür verantwortlich fühlte. Immerhin war sie mit ihren Kollegen im Flugzeug für die Sicherheit zuständig gewesen und sie hatten es nicht geschafft, die beiden Eindringlinge zu verscheuchen. Aber gleichzeitig konnte sie hier ja nicht mal sich selber beschützen, wie sollte es dann mit Isabella gehen? Und was wollte sie überhaupt tun, Shane und Lincoln umbringen? Ja irgendwas in die Richtung eigentlich, allerdings war sie keine Mörderin und hasste im Moment weder den einen noch den anderen der beiden Kerle genug, um zu einer zu werden. Sie konnte ja nicht mal Blut anschauen, ohne, dass ihr schlecht wurde. Und sie hatte ein schlechtes Gewissen, wenn sie unabsichtlich eine Spinne tötete beim Versuch, sie aus dem Fenster zu bringen. Nein, wenn sie nicht vollkommen wahnsinnig wurde hier oder er etwas wirklich noch viel schlimmeres anstellte, als die… als gestern, dann würde die Brünette Lincoln wohl kaum töten können. Sie müsste einen anderen Weg hier raus finden, wobei sie bis jetzt noch auf keine wirklich brauchbare Idee gekommen war. Weglaufen war ja nicht. „Keine Ahnung, ist auf jeden Fall auch ein Weg, sich ein schönes Leben zu malen“, zuckte Alessia ziemlich verspätet als Antwort auf Lincolns Frage mit den Schultern. Sie taten hier immerhin auch so, als wäre alles in Ordnung. Obwohl es das zwischen ihnen niemals sein würde. „Ja… die Umgebung ist eigentlich schon schön…“, antwortete sie dann ebenfalls recht zögerlich auf seine zweite Frage. Was sie vom Rest hielt, musste sie ja wahrscheinlich nicht beantworten. So spielte sie gedankenverloren an der Gabel herum, die vor ihr auf dem Tisch lag, ehe sie irgendwann innerlich seufzend den Kopf hob und kritisch blinzelnd zu Lincoln blickte. „Brauchst du Hilfe?“, fragte sie etwas skeptisch. Konnte er schon sagen, auch wenn es sein Stolz wahrscheinlich nicht zugeben würde.
Ja stimmt auch wieder hahaha... richtig bitter irgendwie. xD
Keine Ahnung, obs das bei uns gibt, hab ich noch nie gehört, aber klingt aufjedenfall mega interessant. ^^ Ich weiß nicht, bin noch voll planlos... momentan tendiere ich zu Psychologie, aber das kann sich auch wieder ändern. _______
Isabella Ein bisschen also. Joa, das konnte ich so bestätigen - momentan gings mir jedenfalls relativ gut so. Ich war zwar deutlich angetrunken, alles in allem aber noch völlig klar im Kopf und einfach etwas lockerer und besser gelaunt als ich es normalerweise gewesen wäre. "Ja, auch ein bisschen was", bestätigte ich also mit der gleichen Art von Grinsen auf den Lippen, während ich kurz zu dem jungen Mann nach oben blickte. Ich wandte mich wieder dem Film zu, den ich eigentlich nur so beiläufig verfolgte, aber ein bisschen musste man ja aufpassen, sonst wusste man immerhin nicht, wann man trinken sollte. Shane hingegen schien sich mittlerweile schon mit anderen Gedanken zu beschäftigen, wie mir unwillkürlich auffiel, als er nun begann mein Shirt total subtil immer weiter hoch zu schieben, indem er mir über die Seite strich. Ganz ehrlich, mir war schon klar gewesen, dass er es heute natürlich nicht nur beim Trinken und auf der Couch sitzen belassen wollen würde, aber genau das war mein Plan gewesen. Ich konnte gut auf Sex mit ihm verzichten, er war immernoch das gleiche Schwein, das mich hierher gebracht hatte und das würde er auch immer bleiben. Wenn ich betrunkener gewesen wäre, hätte ich jetzt vielleicht still gehalten, weil ich innerlich auch Lust gehabt hätte, aber momentan brauchte er es gar nicht erst auf die Tour versuchen. Ich schubste Shanes Hand in einer einzigen, noch ziemlich netten Bewegung von meiner Seite und zog stumpf mein T-Shirt wieder runter, während ich gleichzeitig mein Glas an meine Lippen hob. "Sehr unauffällig, Shane", murmelte ich ironisch in seine Richtung, bevor ich den Rest von meinem Gin exte, nur um mir anschließend neuen einzugießen. Mir war schon klar, dass Shane nicht locker lassen würde. Wenn er heute Sex haben wollte, dann würde es auch darauf hinauslaufen und ich wollte möglichst nichts davon mitbekommen. Oder genug trinken, um den Gedanken vielleicht gar nicht mehr so abstoßend zu finden. Dass er gut im Bett war, wusste ich ja bereits und wenn ich betrunken war, überwog dieses Wissen ja vielleicht die Tatsache, dass ich ihn eigentlich abgrundtief verabscheute. Oder sowas in der Art. Irgendein Teil von mir hoffte ja immernoch, dass Shane sich vielleicht ändern würde. Aber warum sollte er das tun? Ich hatte nicht das Gefühl, dass er normal sein wollte. Außer eben in den Momenten, in denen er wirklich mal fast normal war - so wie gestern, als ich ihm von meiner Familie erzählt hatte. Wie auch immer, es brachte nichts darüber nachzudenken, weil sich eben eh nichts verändern würde.
Lincoln Auch ein Weg sich das Leben schön zu malen? Ja, da war wohl was dran. "Tja, wenn du magst, können wir uns jederzeit zu ihnen gesellen", zuckte ich kurz die Achseln und schmunzelte in ihre Richtung, obwohl das mein voller Ernst war. Irgendwann würde ich Alessia sowieso abfüllen oder auf irgendwelche Drogen zurückgreifen, um sie lockerer zu bekommen. Sie war für meinen Geschmack nämlich echt um Welten zu angespannt und zu distanziert - was zusätzlich zu ihrem Hass auf mich wohl auch noch an der Tatsache liegen musste, dass sie nicht auf Männer stand. Komplizierte Frau, echt. Und natürlich hatte ich mir gerade sie aussuchen müssen, aber ich stand ja auf Herausforderungen und irgendwann würde Alessia mich wertschätzen und vergöttern. Weil ich es ihr so anerziehen würde und weil sie hier theoretisch gar keine andere Wahl hatte, wenn sie nicht komplett ohne Sozialkontakt enden wollte. Ich würde sie nämlich auch bloß Zeit mit Isabella verbringen lassen, so als Abwechslung halt, wenn sie sich gut benahm. Ich nickte gedankenverloren vor mich hin, als Alessia mir bestätigte, dass die Umgebung in der Tat ganz schön war, war gerade aber nicht wirklich zu einer ausgiebigen Antwort im Stande, weil ich mich auf die Eier in der Pfanne konzentrieren musste. Auf ihre Frage, ob ich Hilfe brauchte, zuckte ich dann ein wenig planlos die Achseln, ehe ich stirnrunzelnd in ihre Richtung blickte. "Ja nein, keine Ahnung, ich glaube die Eier kleben an der Pfanne fest, dabei hab ich genug Öl benutzt", gab ich genervt zu. Man, kochen konnte doch eigentlich echt nicht so schwer sein. Vielleicht musste ich Alessia mal sagen, dass sie mir ein bisschen was beibringen sollte, damit ich wenigstens irgendwas zustande bekam. Und an netten Tagen meinerseits, die es nach heute vermutlich nicht aaallzu oft geben würde, weil ich einfach lieber 'böse' war, könnte ich sie meinetwegen auch immer mal wieder bekochen. Falls sie das überhaupt wollte, nachdem sie meine heutige Mahlzeit gekostet hatte. Aber der gute Wille zählte doch, oder nicht?
Ja, leider. .-. Wahrscheinlich zieh ich dann das Studium einfach etwas in die Länge, damit ich noch was sparen und in die Ferien gehen kann haha. Soweit meine Planung, wahrscheinlich reicht das Geld letztendlich eh trotzdem nicht aus. Gerade, wenn ich mir die Wohnung dann auch noch finanzieren will… Werden magere Jahre. xD
In der Schweiz gibts das auch nur an einer einzigen Hochschule, also keine Ahnung wies bei euch ist.^^ Psychologie wäre sicher auch interessant, zwar überhaupt nicht meins, aber eben doch interessant.^^ Aber hast ja wohl noch Zeit, dich zu entscheiden… ____
Shane Ja, eine andere Antwort hatte er nicht erwartet, immerhin hatte das Mädchen gleich viel getrunken wie er und sie war ganz bestimmt nicht genauso trinkfest. Schon allein deshalb nicht, weil sie ganz einfach viel kleiner und leichter war als er. Und weil sie eine Frau war. Also schön, dass sie etwas spürte und offenbar noch immer gut eLaune schob. Ihre Reaktion auf seine Hand auf ihrer Seite, erfreute ihn dann etwas weniger. „Ach, hab dich nicht so, wie wenn das jetzt irgendwie schlimm wäre“, wiegelte er die ganze Sache mit einer gehobenen Augenbraue wieder etwas runter. Er hatte ja auch nicht versucht, es unauffällig zu machen. Wieso auch? Sie wusste, was er wollte, soviel war klar. Er wusste auch, was er wollte, war ebenfalls klar. Und wo genau das Problem dabei war, sah er hingegen jetzt gar nicht ein. „Naja“, setzte er an, während er seine Hand direkt wieder an ihre Seite setzte und diesmal gar nicht erst irgendwas übte, sondern sie direkt unter das Shirt pflanzte, „dass du dich offenbar betrinken willst, um entweder nichts von den Geschehnissen dieses Tages mitzukriegen, oder um mich attraktiv zu finden, ist auch nicht besonders unauffällig.“, war natürlich auf ihr eigentlich sinnloses Exen des Glases bezogen. So viele ‘und’s’ waren da jetzt nicht gewesen, während sie zusammen geredet hatten. Er beugte sich etwas zu ihr hinunter und hauchte einen zarten Kuss direkt neben ihr Ohr. „Auch wenn ich zugeben muss, dass es mich beinahe etwas zu kränken vermag, wenn du dich hier betrinken musst, nur um mich Anziehend zu finden“, raunte er ihr gleich noch ins Ohr. Er fand beim besten Willen nicht, dass sich irgendwer zu Betrinken brauchte, um mit ihm Sex zu haben. Die meisten Frauen würden das gut und gerne selber wollen. Aber bitte, Isabella war eben nicht ‘die meisten Frauen’ sondern ein ziemlicher Spezialfall. Sein persönlicher Spezialfall.
Alessia Eeeh nein. Sie wollte sich ganz bestimmt nicht zu den anderen gesellen. Denn wozu auch immer sie sich betranken: um danach einen schönen Tag beim Spazieren zu verbringen, war es ganz bestimmt nicht. Und alles was darüber hinaus ging, wollte sie mit Lincoln nicht tun. Sie rieb gedankenverloren an ihren Handgelenken herum, die deutlich von roten Zeichen und Streifen geziert wurden. Die ihr im Übrigen nicht wirklich dabei halfen, hier zu vergessen, was der junge Mann, der hier so harmlos und nett tat, gestern getan hatte. Allerdings wurde sie dann wieder aus ihren Gedanken geholt, als Lincoln auf ihre Frage antwortete, was ihr doch ein minimales Lächeln entlockte. Sie erhob sich etwas schwerfällig, humpelte zu ihm hinüber und warf einen kurzen Blick auf die Pfanne. "Vielleicht...", meinte sie, ehe sie auch schon gleich mal die Hitze runter schaltete. "Solltest du sie einfach nicht verbrennen lassen", beendete die Brünette den angefangenen Satz und trat wieder einen Schritt zur Seite. "Ich denke die sind dann auch langsam gut", beschloss sie und suchte einen Pfannenuntersatz hervor, welchen sie auf den Tisch legte. Dann legte Alessia zwei Stück Toast in den Toaster und lehnte sich mehr oder weniger geduldig an die Theke. So langsam spürte sie auch, dass sie hungrig wurde, bei dem Geruch, der in der Luft lag. War gut, sie war sich nämlich relativ sicher, dass Essen ihr guttun würde, oder besser gesagt ihrem Bein. Das bitte einfach schnell heilen sollte - es kam ihr heute schon vor als wäre es eine Ewigkeit so und sie wollte endlich wieder anständig gehen können. Geduld war nicht so ihre Stärke, besonders dann nicht, wenn es um sowas ging, dass sie dermassen beeinträchtigte. Wie lange ein Streifschuss wohl brauchte, um zu heilen? Tage? Wochen? Monate? Nein, hoffentlich nicht.
Das klingt doch gar nicht so schlecht, immerhin hast du schon nen Plan. xD
Joa geht so, ich sollte mich vielleicht langsam mal doch entscheiden, aber ich mach mir da einfach nicht so nen Stress.^^ ______
Isabella Ich sollte mich nicht haben, als wenn das schlimm wäre? Vielleicht fand ich es aber wirklich 'schlimm'? Wohl nicht seine Hand auf meiner Haut, die war jetzt echt nicht so dramatisch, aber ich wusste ja, wovon das der Anfang sein sollte. Penetrant wie er gerne war, legte Shane seine Hand direkt wieder an die Stelle auf meiner Seite - und zwar dieses Mal direkt unters Shirt -, von der ich sie gerade noch entfernt hatte. Ich nahm seufzend einen weiteren relativ tiefen Schluck von dem neuen Gin, den ich mir eingeschenkt hatte, ehe ich dann Shane zuhörte und ihm einen kurzen Seitenblick zuwarf. "Ist mir doch egal, ob das unauffällig oder auffällig ist", nuschelte ich relativ unbeeindruckt in seine Richtung. Aber gut, wenn er schon Bescheid wusste, wäre er ja vielleicht nett genug, um zu warten, bis ich so stockbesoffen war, dass ich eh nurnoch wie ein Brett daliegen würde. Wobei ihm das dann wahrscheinlich schon etwas zu betrunken war, naja mal sehen. Weil ich irgendwie befürchtete, dass es hier nicht mehr lange dauern würde, bis Shane anfing seinen Plan auszuführen, beeilte ich mich auch etwas mit dem Trinken, sodass man fast sagen könnte ich hätte auch das zweite Glas auf Ex getrunken. Naja, das würde mich innerhalb der nächsten Minuten immerhin über den Punkt hinaustragen, an dem ich mich nur leicht angetrunken fühlte. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Shane sich zu mir runterbeugte und spürte nur kurze Zeit später seine Lippen direkt neben meinem Ohr. Seine begleitenden Worte ließen mich kurz leise schnauben, ehe ich den Kopf in seine Richtung drehte und ihm direkt in die Augen schaute: "Tja weißt du, wenn du mich nicht entführt, angeschossen und neben mich auf den Boden gespuckt hättest, hätte ich eindeutig nicht dermaßen viel Alkohol gebraucht, um dich anziehend zu finden", gab ich in einem minimal pissigen Tonfall von mir, während ich seine Hand erneut unter meinem Shirt hervorzog und sie demonstrativ neben mich auf die Sofapolster legte. Ja, das mit dem neben mich auf den Boden spucken war bei mir fast mit am meisten hängen geblieben, weil es mich einfach mit am meisten verletzt und erniedrigt hatte.
Lincoln Das hieß dann wohl eher 'nein' - schade eigentlich. Wäre bestimmt ein sehr lustiger Tag geworden und ich hätte sie vermutlich nicht mal dazu gedrängt mit mir zu schlafen oder so. Sie hätte einfach mal ein bisschen lockerer werden können, denn dass sie die ganze Zeit krampfhaft versuchte nichts negatives zu denken, war für mich mehr als offensichtlich. So zum Beispiel auch, als sie an ihren roten Handgelenken herumrieb, die sie doch bloß noch mehr an gestern zu erinnern vermochten. Naja, aber sie gab sich Mühe und sie machte keinerlei Mätzchen. Das war positiv. Ich sah erneut auf, als Alessia sich schließlich zu mir an den Herd begab und trat extra einen Schritt zurück, damit sie einen vernünftigen Blick auf die Eier werfen konnte. Sie kam dann wohl zu dem Schluss, dass ich die Hitze hätte runter drehen sollen, woraufhin ich ein einsichtiges 'Oh okay' von mir hören ließ. Die Brünette machte sich dann daran schonmal Toast zu toasten, während ich die Eier auf Teller legte, um die selbe Pfanne nun noch für den Speck zu benutzen. Da konnte jetzt ja eigentlich echt nicht mehr viel schiefgehen. Nach etwa fünf weiteren Minuten war dann in der Tat alles fertig, sodass wir uns endlich an den Tisch setzen konnten - mein Magen knurrte mittlerweile wie verrückt und Alessia schien es sogar ähnlich zu gehen, wenn ich das richtig sah. Außerdem musste sie essen, damit ihr Bein besser heilte. "Dann mal guten Appetit", sagte ich gut gelaunt in ihre Richtung, bevor ich dann auch langsam mit dem Essen begann, welches sogar relativ gut schmeckte, wie ich fand. Eine Zeit lang aßen wir einfach schweigend, bis ich dann irgendwann meinen intensiven Blick auf Alessia heftete und sie ruhig anlächelte: "Erzähl mir was, Alessia", forderte ich sie unverwandt auf. Was genau das sein sollte, durfte sie sich selbst aussuchen, aber so ein gemütliches Frühstück eignete sich doch absolut perfekt, um sich ein wenig näher kennen zu lernen. Wenn ich heute eh schon so nett war.
Jaja man sagts - ist nicht wirklich so. Also, ich hab schon nen Plan, aber der hat sich im letzten Jahr so ziemlich alle zwei Wochen geändert und das ist verdammt anstrengend, kann ich dir sagen… xD Ich will zu viele Sachen und naja, das ist schwierig… Bin immer zwischen dem Studium, einem weiteren Jahr in Australien und Flight Attendant am hin und her switchen und weiss nicht, was ich am besten machen sollte, weil ich alles will. xD
Wann würde denn dein potentielles Studium anfangen? In einem Jahr? ________
Shane Jetzt wurde sie schon fast etwas anstrengend und er bereute es, ihr so viel Alkohol gegeben zu haben. War jetzt aber zu spät, da sie schon wieder ein Glas geleert hatte. Seufz. Er schob die Flasche Gin etwas zur Seite, genau wie die beiden Gläser - seins war im Übrigen noch voll - und drehte sich nun voll und ganz zu seiner Prinzessin um. „Du bist ganz schön anspruchsvoll Honey“, seufzte er angenervt und blickte sie seinen Worten entsprechend an. „Ich weiss nicht, wie viel mehr du noch brauchst um zu merken, dass du es eigentlich sehr gut bei mir hast. Hast du schon mal gemerkt, was ich dir alles gebe? Gegeben habe? Wahrscheinlich nicht“, meinte er trocken und schüttelte etwas den Kopf. Der Dunkelhaarige rückte etwas näher zu ihr und strich mit einer Hand über ihre Wange, schob ihr eine verlorene Haarsträhne hinters Ohr. „Du könntest es immer so gut haben bei mir, weisst du? So gut und noch besser, wenn du aufhören würdest, dich immer nur an alles Schlechte zu erinnern. Mir ist es egal, ob es dir hier gefällt oder nicht - auch wenn ich jetzt nicht unbedingt versuche, dir dein Leben zur Hölle zu machen… Aber letztendlich ist es deine eigene Entscheidung, wie gut oder schlecht es dir geht“, stellte er erstmal klar. Und ja, er hatte ein ziemliches Flair fürs viele Reden. Wahrscheinlich regte es sie auf aber das war ihm auch egal. Gerade hatte er aber auch nicht mehr das Bedürfnis, hier noch mehr Dinge klar zu stellen. So zog er sie ohne ihre Antwort abzuwarten einfach auf einmal zu sich heran und küsste sie. Egal wie unpassend das in dieser Situation war. Er wollte sie jetzt küssen, also küsste er sie jetzt. So funktionierte sein Leben.
Alessia Als sowohl der Toast als auch Lincolns Speck soweit fertig waren, sie sich also endlich an den Tisch setzen konnten, tat die Brünette genau das mehr als erleichtert und blickte auf das Essen auf dem Tisch. Doch, sie hatte Hunger. Und ihr Bein tat weh aber das war gerade Nebensache, da sie ja jetzt erstmal sitzen konnte. „Danke fürs Kochen“, meinte sie artig mit einem schiefen Lächeln und begann dann auch zu essen. Erst nach einer Weile des stillen Essens, vernahm sie wieder die Stimme des jungen Mannes, der sie dazu aufforderte, was zu erzählen. Hmm. „Was soll ich dir denn erzählen?“, fragte sie und blickte ihn fragend an. „Du bist doch derjenige, der nie was von sich gesagt hat…“, fügte sie an. Erstens hatte sie ihm doch schon alles Wichtige erzählt und zweitens wollte sie nicht unbedingt noch mehr von sich preis geben, als sie das eh schon getan hatte. Er brauchte nicht mehr über sie zu wissen, sie noch mehr zu besitzen als bis jetzt. Und sie wusste beim besten Willen nicht, was sie sagen sollte. Er wusste, dass sie aus Italien war, aus einer grossen Familie stammte, das Meer und das Fliegen und eine fremde Frau liebte und vermisste, dass sie so oft es ging nach draussen wollte… Was gab es da sonst noch zu erzählen? Irgendwelche kleinen Geschichten aus ihrer Vergangenheit? Nein, die wollte sie ihm nicht auch noch preis geben. Sie brauchte immerhin noch irgendwas, das ihr und nur ihr gehörte, das er ihr nicht einfach nehmen konnte, weil er nichts davon wusste. Und zudem hatte sie tatsächlich ein Argument ins Gespräch gebracht. Er hatte ihr nie was von sich erzählt. Sie wusste nicht, woher er kam, wie er aufgewachsen war, was er getan hatte, um so zu werden.. Nichts. (Jedenfalls nichts, an das ich mich jetzt ohne das ganze Privi durchzulesen, erinnern kann xD) Also war er dran.
Oh man ja das ist echt kompliziert. o.o aber wenn du dir noch ein Jahr in Australien leisten kannst, warum nicht und danach kann man dann ja immernoch weiterschauen. ^^
Joa also in nem Jahr mache ich Abi, aber hab eigentlich so gar keine Lust direkt mit dem Studium anzufangen. xD _________
Isabella Ich sah mit traurigen Augen dem Gin hinterher, als Shane die Flasche und auch mein Glas von mir wegschob, damit ich nicht noch mehr von dem Alkohol exen konnte. Dabei hatte ich mich doch so betrinken wollen, dass ich so gut wie gar nichts mehr davon mitbekam, was er noch mit mir anzustellen plante, oder dass ich einfach nicht mehr viel dagegen einzuwenden hatte. Wobei man davon ausgehen konnte, dass schon der Alkohol, den ich jetzt in kürzesten Abständen in mich reingekippt hatte in wenigen Minuten seine Wirkung entfalten würde. Es war nunmal einfach ziemlich auf einmal gewesen. Jetzt allerdings blickte ich erstmal wieder Shane an, der einen seiner Monologe führte, in denen er mir erklärte, wie nett er war und wie froh ich doch sein konnte bei ihm zu sein. Klar, ich war einfach nur unglaublich glücklich. Was auch sonst? Ich seufzte resigniert vor mich hin, als ich seine Hand an meiner Wange spürte und hob leicht die Augenbrauen. Was hatte er mir denn gegeben? Ein Bett zum Schlafen und ein bisschen Gin. Mehr eigentlich nicht. Ich wollte zu einer Antwort ansetzen, als der junge Mann irgendwann endete, kam dann aber leider nicht dazu, weil er mich plötzlich für einen Kuss an sich zog. Wieso nahm er sich eigentlich immer die unpassendsten Momente dafür? Nicht, dass es irgendwann anders passender gewesen wäre, aber trotzdem. Ich hielt nur wenige Milisekunden aus, in denen ich seine Lippen auf meinen erduldete, ohne den Kuss zu erwidern, ehe ich dann einfach den Kopf zurückzog, um ihn zu unterbrechen. "Und an was soll ich mich dann stattdessen erinnern als an das Schlechte? Alles Gute war gespielt oder zu deinem Eigennutzen, also gibt es nur Schlechtes", erwiderte ich trocken, wobei ich ihm schlicht und einfach ernst in die Augen blickte. Wie stellte er sich denn vor, dass ich vergessen sollte, dass er mich hier wie seine Puppe gefangen hielt, nachdem er mir vorgegaukelt hatte er würde mich mögen und befreien?!
Lincoln Ich warf Alessia ein kurzes Lächeln zu, als sie sich mit diesem braven Gesichtsausdruck fürs Essen bedankte und nahm dann auch schon die erste Gabel. Sie war ja richtig nett mittlerweile, das war ein gutes Zeichen. Musste wohl bedeuten, dass ich sie noch nicht allzu sehr kaputt gemacht haben konnte am gestrigen Abend. Zwischenzeitlich hatte ich ja echt schon geglaubt, dass das einfach zu viel für se gewesen war, aber dem war offensichtlich nicht so. Ich aß ein wenig vor mich hin, während ich nebenbei auf eine Antwort von Alessia wartete. Diese fiel dann allerdings nicht ganz danach aus, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn sie forderte mich im Endeffekt nur dazu auf, ihr lieber etwas über mich zu erzählen. Hatte ich ihr echt noch nie was über mich erzählt? War eigentlich naheliegend, weil meine Lebensgeschichte sie absolut nichts anging, aber in meiner ganzen Inszenierung eines anderen Lincolns während der Zeit in der Halle, wäre es mir im Nachhinein gar nicht so abwegig vorgekommen, wenn ich ihr irgendetwas erzählt hätte. Ich sah Alessia einen Moment lang schweigend an, wobei ich immernoch ein wenig kaute und zuckte dann die Achseln. "Nein, hab ich nicht getan und hatte ich eigentlich auch nicht vor zu tun", bestätigte ich mit einem gleichgültigen Schulterzucken. Aber ich wollte jetzt mal nicht so sein, dann würde ich ihr eben etwas über mich erzählen. Solange es nicht zu tiefgehend und zu persönlich wurde, denn da hörte der Spaß auf. "Was willst du denn wissen?", fragte ich dann schließlich tatsächlich, während ich sie abwartend ansah. Das hieß nicht, dass ich ihr die Frage auch beantworten würde. Entscheiden würde ich das wohl, sobald ich gehört hatte, was es war, aber meine Vergangenheit war theoretisch ein Tabuthema für Alessia. Es war einfach klar, dass sie niemals besonders viel über mich erfahren werden würde.
Oh gawd ich hab das hier total vergessen! Shame on meee, sorryyyyy.. :o
Ne ich hab das Jahr Australien vorerst gekippt, also wie gesagt ist der Plan momentan ein weiteres Jahr arbeiten und im Winter noch 2 Monate Asien, dann Sept. 18 Studium anfangen für 3-5 Jahre je nach dem und dannnn Flight Attendant. Aber einigermassen ‘sicher’ ist erst der Teil bis und mit dem Studium… Australien kommt aber sicher auch nochmal, einfach halt erst später, leider. Aber wenn ich jetzt nochmal ein Jahr gehen würde, würde ich danach nicht mehr nach Hause wollen, da bin ich mir ziemlich sicher. Und dann wäre ich noch viel unmotivierter und ärmer für den Beginn eines Studiums...
Naja musst du ja auch nicht, lieber ein Zwischenjahr einfügen und dir dann wirklich sicher sein, bevor du etwas anfängst, dass dir dann gar nicht gefällt..^^ _________
Shane Ah sie war ja sooo arm, zum Glück rieb sie ihm das immer mal wieder unter die Nase, damit er es niemals vergas. "Dann erinner dich einfach an gar nichts", erwiderte er schliesslich nur stumpf. Ihm ging das Genörgel so langsam auf die Nerven und er hatte auch keine Lust mehr auf lieb sein. Wenn sie das schon nicht schätzte, konnte er es auch gleich kippen und sich ohne Rücksicht nehmen, was er wollte. Brauchte er ihre Zustimmung nämlich ganz sicher nicht. Anstrengend sowas.. „Weisst du… Im Grunde genommen ist es mir scheissegal, ob du zufrieden bist mit dem hier. Denn besser als das wird es nicht mehr, wenn du dich nicht endlich damit abfindest und wenigstens versuchst, die Tatsachen zu akzeptieren. Und die sind nunmal, dass du hier gefangen bleibst und ich der Einzige bin, der dir Liebe und Zuneigung schenken wird. Somit würdest du besser mal die Momente geniessen, in denen ich sie dir gebe, anstatt auch dann noch zu jammern“, meinte er ziemlich kalt und realistisch wie er halt war. Er blickte sie noch einen Moment trocken an, ehe er nach ihren Handgelenken griff und beide festhielt, während er sich wieder näher zu ihr hin beugte und sie erneut küsste. Relativ grob und vor allem einfach nur noch fordernd. So langsam war ihm das lieb sein echt vergangen und ausserdem war das Letzte und Einzige Mal, das sie mit ihm geschlafen hatte, schon viel zu lange her. Er war auch nur ein Mann und er hatte Bedürfnisse. Und um die zu stillen war die kleine Brünette immerhin hier.
Alessia Seine Antwort fiel nicht weiter überraschend aus. Natürlich hatte er nicht vorgehabt, ihr je etwas zu erzählen. Immerhin war sie in seinen Vorstellungen auch nicht die, die hier Fragen stellen musste. Eigentlich war sie überhaupt nicht die, die überhaupt irgendwas machen durfte, ausser dem, was er ihr explizit erlaubte oder zu dem er sie aufforderte. Wusste sie schon. Aber er durfte ruhig auch merken, dass sie noch lange nicht bereit dazu war, nach seinen Regeln zu leben. Sie war keine Puppe und das dürfte er auch schon festgestellt haben, immerhin versuchte sie nicht wirklich, ein Geheimnis daraus zu machen. Allerdings schien er sich tatsächlich damit abzufinden und fragte immerhin schon mal, was sie denn überhaupt wissen wollte. Vielleicht würde er ihr ja tatsächlich eine Antwort liefern. Wer weiss… Sie dachte einen Moment darüber nach, was sie denn wissen wollte, da ihr klar war, dass er wohl nicht bei besonders viele Fragen eine Antwort überhaupt in Betracht ziehen würde. „Woher kommst du?“, fragte sie also einfach mal eine relativ simple Frage und blickte ihn aufmerksam an. Da war ja nichts bei, konnte er ihr echt sagen. Sie würde eh nichts mit der Antwort anfangen können. Wissen wollte sie es trotzdem. Oh sie wollte noch so vieles wissen… Wie er aufgewachsen war, ob er Geschwister hatte, Eltern, ob er jemals geliebt worden war, ob er selber jemals jemanden geliebt hatte, was zur Hölle ihn dazu gebracht hatte, so ein psychisch verkorkster Mensch zu werden und und und… Aber die wichtigen Dinge würde er ihr sowieso vorenthalten. Wieso auch immer. Immerhin hatte er vor, sie wohl für den Rest ihres erbärmlichen Lebens hier einzusperren, also. Was sollte sie mit diesen Informationen dann jemals anfangen? Es würde ihr nichts bringen und ihm nicht schaden, es ihr zu sagen.
Ja, glaub ich dir, dass noch ein Jahr im Ausland jetzt nicht so toll für die Motivation und so wäre. Hab auch schon gehört, dass wohl alle auch erstmal immer leicht depressiv sind, wenn sie zurückkommen. ._.
Joa, mal schauen, was es dann wird. ^^ _____
Isabella Okay, so langsam verlor Shane dann jetzt wohl doch die Geduld - wer hätte das gedacht. Ich für meinen Teil hatte aber ebenfalls nicht vor einzuknicken, denn was er wollte, würde er heute ganz bestimmt nicht nochmal freiwillig bekommen. Dafür hatte er mir einfach zu früh den Alkohol entwendet, der da vielleicht noch was hätte ausrichten können. Zumindest bevor er so grob geworden war wie in diesem Moment. Ich zog verärgert die geschwungenen Augenbrauen zusammen, als der Scheißkerl mir jetzt wieder zu Ohren kommen ließ, wie egal ihm meine Meinung doch war, und dass ich einfach machen sollte, was er sagte. Und im Gegenzug würde ich wohl diese einmalige Liebe und Zuneigung geschenkt bekommen. Pff. "Das, was ich von dir bekomme ist weder Liebe noch Zuneigung sondern einfach nur unerwünschte Körpernähe!", zischte ich dem Dunkelhaarigen gereizt zu, während er auch schon grob meine Handgelenke packte und sich nahe zu mir beugte, um mich erneut zu küssen. Seine Lippen fühlten sich hart an, weil er sie so fest auf die meinen drückte und der Kuss war nichts als fordernd. Ich wand unwillkürlich meine Handgelenke in seinem Griff und verzog leicht das Gesicht, weil ich von Shane eigentlich noch nie einen so unangenehmen Kuss bekommen hatte. Allerdings war ich bis jetzt auch immer früher oder später auf ihn angesprungen, weil ich so hin und weg gewesen war - naja, das war jetzt jedenfalls vorbei. Ich biss ihm kurzentschlossen vermutlich leicht schmerzhaft in die Lippe und drehte anschließend mehr als stur und geladen den Kopf zur Seite, damit er nicht mehr dran kam. Lieber hätte ich ihm eigentlich eine Backpfeife verpasst, aber erstens hielt Shane meine Handgelenke fest und zweitens hätte er dann sicherlich ordentlich zurückgeschlagen oder mich anderweitig bestraft. Wenn er es nicht sowieso tun würde.
Lincoln Ich konnte es förmlich in ihrem hübschen Köpfchen rattern hören, als sie scheinbar konzentriert darüber nachdachte, welche Frage sie mir den stellen könnte, auf die sie auch eine Antwort erhalten würde. Es war schlau sich erstmal Gedanken zu machen, denn ja, ich würde ihr weiß Gott nicht die wirklich interessanten Dinge erzählen. Aber Alessia war intelligent genug, um das zu wissen, denn ihre Frage lautete im Endeffekt, woher ich kam. Müsste eigentlich relativ uninteressant sein, aber vermutlich plante sie, sich langsam voran zu tasten oder sowas in der Art. Ich fuhr mir leicht mit der Hand über das Kinn, betrachtete die junge Frau aus amüsiert glänzenden Augen und schmunzelte schließlich sogar leicht. "Aus Utah", lautete meine relativ kurz gefasste Antwort schließlich, bei welcher ich ein wenig den Kopf zur Seite legte, um Alessia einer flüchtigen Musterung zu unterziehen. Irgendwelche Extrainformationen würde sie definitiv nicht dazu bekommen, ich beantwortete lediglich die Fragen, die sie stellte und die ich beantworten wollte. "Und das ist die Frage, die du mir schon immer unbedingt stellen wolltest?", schob ich beinahe ein wenig herausfordernd noch hinterher. Es war eigentlich egal, zu welchem Zeitpunkt sie mir welche ihrer Fragen stellen würde - für mich war klar, dass Alessia nichts Erwähnenswertes aus meiner Vergangenheit erfahren würde. Auch wenn sie nichts besonderes mit den Informationen anfangen könnte, aber dennoch würde sie sicherlich immerzu versuchen von meiner Vergangenheit Rückschlüsse auf meine heutige Persönlichkeit zu machen und das würde mir definitiv auf die Nerven gehen. Ich sah die Brünette interessiert an, während ich schonmal meinen Teller beiseite schob, den ich mittlerweile geleert hatte. Was wir gleich machen würden, wussten wir allerdings immernoch nicht. Aber wenn Alessia keine Vorschläge machte, musste ich wohl oder übel entscheiden.
Haha ja, davon kann ich dir ein Liedlein singen… .-. ___________
Shane Mimimimi. Shut up. Hatte sie jetzt echt immer noch nicht gelernt, dass ihm das sehr egal war? Dass es ihn kein Bisschen kratzte, ob sie zufrieden war mit dem, was er ihr gab oder nicht? Dass sie einfach die Klappe halten konnte, wenn sie nur motzen wollte? Anstrengeeeend! Und als er sie dann schliesslich einfach küsste, währte der Spass auch nur sehr kurz. Und zwar, weil Dummchen ernsthaft glaube, dass Beissen eine gute Idee wäre! Wtf?! „Bist du jetzt total behindert?!“, fuhr er sie wütend an, während er kurz über seine tatsächlich leicht blutende Lippe leckte. Anders könnte man ihr Verhalten wohl nicht mehr erklären! „Das war sooo unglaublich dumm du… Dumme Schlampe!“, knurrte er sie an, ehe er sich tatsächlich dazu bequemte, ihre eine Hand loszulassen um ihr eine ordentliche Ohrfeige zu verpassen. „Noch mal und du kommst nicht so glimpflich davon“, drohte er ihr bereits die nächste Strafe an, falls sie sich nicht zu benehmen wusste. Nun aber wandte er sich erstmal von der ziemlich hilflosen Brünette ab, schaltete den Fernseher aus und schnappte sich das Mädchen dann kurzerhand wieder. Er trug sie aus dem Wohnzimmer dann die Treppe hoch und schliesslich in ihr Zimmer, wo er sie direkt aufs Bett schmiss, sich dann nochmal umdrehte und die Tür abschloss. „So. Zieh dich aus“, forderte er sie stumpf auf, blickte sie mit verschränkten Armen abwartend an. Tat sie eh nicht. Aber gut.
Alessia Soso, aus Utah. Ja, nein, das war nicht so interessant, wie sie es sich gehofft hatte. Allerdings auch nur, weil er die Frage so knapp beantwortete. Wahrscheinlich absichtlich. Damit ihr von Anfang an klar wäre, dass er keine Fragen beantworten wollte. Sie zuckte etwas mit den Schultern, als er gleich darauf fragte, ob das nun die Antwort war, die sie schon so lange gewünscht hatte. „Es ist eine Antwort mehr, die ich bis heute nie hatte“, meinte sie schlicht und schob ihren Teller schliesslich etwas von sich. Er war nicht leer, aber sie hatte keinen Hunger mehr. Überraschend. „Wie bist du auf die Insel gekommen?“, fragte sie plötzlich weiter und blickte den jungen Mann erneut fragend an. Würde er ihr mit 90prozentiger Sicherheit nicht erklären - jedenfalls nicht klar genug, dass ihre Frage anschliessend beantwortet wäre. Aber sie konnte nicht viel mehr als einfach fragen also war das genau das, was sie tat. Sein Weg auf die Insel hatte wohl über ziemlich viele Wege zum Ziel geführt - zu viele Wege, als dass sie sie kennen durfte. Aber ihm war doch sicher genauso klar, dass es absolut keine Rolle spielte, was sie wusste und was nicht. Sie war hier eingesperrt und bis ihr Bein heilte, würde sie nirgendwo hin kommen. Also waren alle Informationen zu seiner Person umsonst.
It's like taking the colours out of the sunset. It doesn't make any sence.
Isabella Ich sah Shane nur relativ unbeeindruckt an, während er sich mit der Zunge über seine blutige Lippe fuhr. Seine Reaktion ließ mich jedoch bereits ahnen, dass ich ihn ziemlich wütend gemacht hatte, und trotzdem blieb ich durch den vielen Alkohol ausgesprochen ruhig. Shane holte aus, um mir eine schallende Ohrfeige zu verpassen, die mich leicht zusammen zucken ließ, und ich spürte beinahe sofort, wie meine Haut rot wurde. Ich starrte ihn mehr als hasserfüllt an, wobei meine dunklen Augen die seinen nur so fixierten. "Ich würde es immer wieder tun", knurrte ich uneinsichtig zurück, als er mir bereits ein zweites Mal drohte, bevor er mich dann jedoch packte und zielgerichtet die Treppe hinauftrug. Mir wurde ein wenig schwindelig - ich hatte auch so einiges getrunken -, weshalb ich einfach angespannt die Augen schloss, während ich darauf wartete, dass die Welt aufhörte sich zu drehen. Shane hatte mir den Alkohol für meinen Geschmack zwar viel zu schnell entwendet, aber das, was ich auf den kurzen Zeitraum so schnell gekippt hatte, haute jetzt doch ganz schön rein. Der Dunkelhaarige warf mich unsanft aufs Bett als wir schließlich irgendwann in meinem Zimmer ankamen und ich stützte mich leicht auf die Unterarme, um ihn aus verengten Augen mustern zu können, während er mit verschränkten Armen dastand. Als nächstes vernahm ich dann die Aufforderung, dass ich mich ausziehen sollte, woraufhin ich ein spöttisches Auflachen nicht verhindern konnte: "Und wovon träumst du sonst noch so?", fragte ich mit einem aufmüpfigen Kopfschütteln in seine Richtung. Ich konnte ihn in meinem beschwipsten Zustand gerade einfach nicht so richtig ernst nehmen, auch wenn ich eigentlich wusste, dass ich es besser tun sollte.
Lincoln Eine Antwort mehr als sie bis jetzt gehabt hatte, war wohl die passende Bezeichnung dafür. Dass sie etwas mit dieser Information anfangen konnte bezweifelte ich allerdings - wusste Alessia aber sicherlich auch selber, dass ihr das Wissen über meine Herkunft nicht sonderlich viel brachte. Allgemein würde ihr sowieso keine erdenkliche Information hier irgendetwas bringen, denn sie würde eh nicht hier rauskommen. Niemals, solange ich sie bei mir haben wollte - und falls ich sie eines Tages nicht mehr haben wollen würde, dann sollte sie keiner haben. Ich blickte die junge Frau etwas abwesend an und wachte erst aus meinen Gedanken auf, als sie schon mit der nächsten Frage anrückte. Diese war dann schon um einiges mehr zielorientiert, weshalb die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie beantwortete eben auch um einiges geringer war. Naja, zumindest würde ich sie nicht ohne Weiteres beantworten - das war ja hier kein Wunschkonzert. "Ich weiß nicht Alessia... du fragst da nach Dingen, die eigentlich ziemlich privat sind", fing ich nachdenklich an, um in ihr bereits eine leichte Vorahnung auszulösen, dass ich für die Antwort etwas von ihr wollte. Nichts besonderes, aber sie sollte sich ruhig mal ein paar Gedanken machen, wie sie mich hier bespaßen konnte. "Was bekomme ich im Gegenzug, wenn ich dir ein paar von den 'echten' Fragen ehrlich beantworte?", wollte ich mit einem ruhigen Lächeln in ihre Richtung wissen. Mal schauen, wie kreativ und kooperationsbereit das Prinzesschen heute drauf war.
Shane Sie schien hier einen Sport draus machen zu wollen, ihn so fest wie möglich zu nerven. Hauptsache anstrengend sein. Er war sich nicht sicher, ob ihr wirklich bewusst war, was sie hier von sich gab oder ob ein Teil davon doch auch schon dem Alkohol zu Schulden kam. Jedenfalls strapazierte es seine Nerven. Zu sehr für seinen Geschmack. Er mochte es, wenn er entscheiden konnte, was getan wurde und wenn sie wusste, wo ihr Platz war und ihre Stelle in der Nahrungskette. Doch schien sie das gerade ziemlich vollumfänglich vergessen zu haben. Dumm für sie. Er hatte gedacht, die Ohrfeige hätte sie vielleicht wieder ein Bisschen auf den Boden gebracht, aber nein… Falsch gedacht. Anscheinend überhaupt nicht. Der Dunkelhaarige seufzte, sehr genervt bei ihren Worten und machte nicht auch nur teilweise ein Geheimnis daraus, dass sie offenbar sehr dumm war. „Isabella, was ist das für ein vollkommen behinderter Anflug von Mut?! Brauchst du eine kleine Auffrischung deiner Erinnerung??“, fragte er bedrohlich und mit knirschenden Zähnen, blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. Gleich darauf hatte er auch den Schlüssel der abgeschlossenen Tür auf dem Schrank - ausserhalb ihrer Reichweite - verstaut und trat langsam aufs Bett zu, auf dem sie so ein Bisschen beschwipst lag. Kurz zweifelte er daran, dass das mit dem Alkohol eine gute Idee gewesen war. Total besoffene Weiber, die einem im besten Fall noch ankotzten, waren jetzt nicht unbedingt sein Ding. Aber so betrunken konnte sie kaum schon sein. Sonst war sie absolut nicht trinkfest und das würde ihn dann doch irgendwie überraschen. Beim Bett angekommen erledigte er sich direkt schon mal seiner Hose, damit ihr vielleicht endlich klar wurde, dass das hier kein Witz war. Dann packte er ihre Handgelenke, während er über sie stieg und seine Beine links und rechts von ihrem schmalen Körper abstützte. Ihre Beine waren damit absolut nutzlos, da sie mit denen gar nichts gegen ihn ausrichten konnte. Seine Hände liessen ihre kurzerhand los, um ihr in einer einzigen flüssigen Bewegung das Shirt endlich auszuziehen (ich geh mal davon aus, dass er das noch nicht schon längst getan hat - hab ehrlich gesagt keine Ahnung mehr xD).
Alessia Irgendwie war das klar gewesen und sie hätte es erwarten dürfen. Also dass er nicht mit der Antwort herausrücken wollte ohne Gegenleistung. „Lincoln… Du hast von mir schon ungefähr zweitausend Antworten zu viel bekommen… Und alles andere, was du von mir haben möchtest, nimmst du dir die ganze Zeit auch ohne zu fragen. Hast du dir schon genommen. Was genau soll ich dir also anbieten im Tausch für ein paar deiner ‘echten’ Antworten, die mir doch nie etwas bringen werden, wenn es nach dir geht?“, fragte sie ziemlich diplomatisch zurück, seufze kurz und blickte ihn einen Moment nachdenklich an. Als dann aber nicht sofort eine Antwort folgte, zuckte sie nur etwas resigniert mit den Schultern, ehe sie sich mühsam auf das schmerzende Bein erhob und damit begann, das Geschirr vom Tisch zu räumen. Nicht, um ihm einen Gefallen zu tun oder weil sie gerne den Job der Putzfrau übernahm, sondern einfach, weil es sonst liegen blieb. Weil sie nicht wollte, dass sich der Dreck hier stapelte, in der Küche, in der sie immerhin von jetzt an leben sollte. Leben musste, solange ihr Bein nicht fiter wurde. Sie stellte die Sachen auf der Theke ab, auf der sie sich einen Moment von ihm abgewandt abstützte und etwas das Gesicht verzog. So langsam spürte sie die Folgen des viel zu langen Spazierganges doch in ihrem Bein. War wohl keine gute Idee gewesen. Aber sie konnte ja auch nicht hier drin sitzen und warten, dass es besser wurde, denn das würde es sicherlich nicht werden. Auch wenn ihr Bein Ruhe brauchte, die Brünette konnte unmöglich so lange still sitzen ohne zu verkümmern. Abgesehen davon würde Lincoln sie auch kaum so lange sitzen lassen.
It's like taking the colours out of the sunset. It doesn't make any sence.
Isabella Behinderter Anflug von Mut? Also so würde ich das jetzt wirklich nicht nennen. Ich hob beide Augenbrauen und sah zu Shane rüber, der wohl bereits leicht gereizt war: "Nein, ich brauche keine Auffrischung", gab ich vollkommen überflüssigerweise zurück, während ich mit den Augen verfolgte, wie Shane zum Schrank ging, um den Schlüssel dort zu verstecken. Also rein theoretisch... würde ich ihn irgendwo da runter bekommen. Wenn ich mich dagegen warf. Oder auf einen Stuhl kletterte. Oder hoch sprang. Aber dafür müsste Shane schlafen oder was auch immer, wonach ihm gerade eindeutig nicht die Sinne standen. "Aber du musst zugeben, dass es ganz schön seltsam wäre, wenn ich mich jetzt ausziehen würde, damit du es noch leichter hast", fuhr ich irgendwann vollkommen ernsthaft, aber doch merklich angeschwipst fort, während Shane sich nun aber in Richtung Bett begab und dabei schonmal seine Hose auszog. Na super. Ich sah den jungen Mann aus etwas geweiteten Augen an und rutschte bereits etwas nach hinten, um ihm irgendwie zu entgehen, als er jedoch schon über mir war und mich von allen Seiten fixiert hatte. Mein eines Bein wäre so oder nutzlos gewesen... und ich konnte damit nicht wegrennen, also war jeder Versuch sich zu wehren jetzt schon komplett schwachsinnig. Ich blinzelte angestrengt zu Shane nach oben, während er mir jetzt einfach mein Shirt auszog und ließ einen beinahe empörten Ausdruck auf meinem Gesicht Platz nehmen. "Geh runter von mir oder ich schwöre dir, das hier wird kein Vergnügen für dich!", knurrte ich ihn warnend an, presste nebenbei automatisch die Beine zusammen und nutzte die Freiheit meiner Hände, um damit fest gegen Shanes Brust zu drücken. Wenn ich alles dagegen tat, dass es hier reibungslos funktionierte, verlor er ja vielleicht die Lust... okay, es war ziemlich unwahrscheinlich.
Lincoln Immer dieses lange Herumdiskutieren über Dinge, über die es nichts zu diskutieren gab... Das zwischen Alessia und mir war selbstverständlich kein ausgeglichenes Geben und Nehmen, aber das brauchte sie hier jetzt nicht extra zu thematisieren. Es war mir sehr klar und ich hatte nie beabsichtigt ein ausgeglichenes Verhältnis, was das anging zu erschaffen. Also warum machte sie mir nicht einfach ein Angebot, wenn ich ihr sagte, dass sie mir eins machen sollte?! Anstrengend, echt. Ich beobachtete aus zusammengekniffenen Augen, wie mein Püppchen aufstand und nun damit begann, die Küche aufzuräumen. Wann genau hatte ich sie dazu aufgefordert? Ich unterdrückte ein kleines Seufzen, dass signalisierte, wie wenig mir die Situation gerade gefiel, ehe ich aufstand und kurzerhand zu Alessia rüberging, die sich noch an der Theke abstützte. Ihr Bein musste mittlerweile höllisch weh tun, sie bräuchte wohl mal wieder eine kleine Ruhepause und vielleicht würde ich ihr die auch gleich gönnen. Mein Körper berührte den ihren leicht von hinten, als ich an sie herantrat und mit meinen starken, warmen Händen ihre Seiten hinabstrich. "Mag sein, dass du Recht damit hast, dass ich mir jederzeit alles nehmen kann, was ich haben will, aber denkst du es macht mir Spaß, immer alles auf die harte Tour zu gewinnen? Bist du schonmal auf die Idee gekommen, dass ich es zwischendurch auch mal ganz angenehm fände, wenn etwas mehr oder weniger freiwillig oder eben im Rahmen einer Gegenleistung von dir kommen würde?", raunte ich ihr leise fragend zu. Haha, selbst wenn ihr der Gedanke gekommen wäre, hätte sie wohl dennoch ziemlich auf ihn geschissen. Konnte man ihr auch fast nicht verdenken.
Alessia Vier. Gottverdammte. Wochen. Genau so lange waren sie jetzt schon hier. Und die Brünette war sich langsam aber sicher im Klaren darüber, dass sie eher früher als später den Verstand verlieren würde hier. Lincoln schien das zwar zu merken und ihr doch auch gewisse Freiheiten zu gönnen - wohl einfach, damit sie nicht zu früh komplett durchdrehte oder sich doch auf irgendeine Art und Weise umbringen würde - und ging oft mit ihr nach draussen, aber das reichte längst nicht mehr. Sie konnte nicht schlafen, schon gar nicht neben ihm. Sie hatte Heimweh wie nie zuvor und er hörte niemals auf, sich rücksichtslos zu nehmen, wonach ihm der Sinn stand. Und ihre Wehrlosigkeit brachte sie weiter und weiter zur Verzweiflung, frass sie innerlich auf und machte sie kaputt. Bis sie immer stiller wurde. Weil Reden schon lange nichts mehr zu bringen schien. Und der Einzige Lichtblick in all dem war die Tatsache, dass sie das alles nicht alleine durchstehen musste. Auch wenn sie Isabella natürlich nichts anderes als die Freiheit wünschte, so war sie doch auch froh, immerhin eine einzige Person zum Reden zu haben. Und wenn sie nur selten wirklich Zeit alleine hatten, manchmal kam es eben doch vor. Wie jetzt gerade zum Beispiel. Beide Arschlöcher sassen im Wohnzimmer. Vor dem Fernseher - irgendein wichtiges Spiel lief, Alessia hatte sich nicht einmal dazu durchringen können, zuzuhören, als darüber geredet wurde, was für ein Spiel es überhaupt war. Aber sie war mehr als froh, dass beide Ruhe gaben, nur den Fernseher anfluchten. Isabella und sie waren in die Küche verbannt worden, damit sie ‘was Anständiges kochten’ wie es ihnen aufgetragen worden war. Das hatte sie gehört. Viel mehr hatte sie dahinter aber was ganz anderes gehört. Nämlich, dass sie alleine waren, vielleicht sogar mehr als fünf Minuten. Und dass das die Einzige und beste Chance war, die sie sich wünschen konnten. Für den Plan, den sie so lange perfektioniert hatten. Vier Wochen lang, um genau zu sein. Somit war das pseudomässige Klappern mit den Kochtöpfen auch ganz offensichtlich reine Tarnung. Denn sie wussten beide, worum es hier wirklich ging. Und das hatte nichts mit Kochen zu tun. Alessia stand in der Küche, redete leise mit sich selber, um den Anschein zu erwecken, dass sie sich in der Küche unterhielten. Nur im Falle, dass tatsächlich einer der Kerle etwas weniger Aufmerksamkeit für den Fernseher übrig hatte und glaubte, sicher gehen zu müssen, dass sie beide brav hier blieben. Sie redete, erzählte sich konzentriert und vor Aufregung doch schon leicht zitternd eine schöne Geschichte von früher, während sie immer mal wieder eine Schublade oder den Kühlschrank öffnete, ein Bisschen Wasser in die Bratpfanne auf dem Herd leerte, damit es schön zischte und dampfte. Und in linken Hand, umklammert, als wäre es ihr Leben, hielt sie ein Feuerzeug, liess die Flamme immer mal wieder prüfend auflodern. Das hatte sie gestohlen. Gestern Abend erst. Lincoln hatte das Feuer in dem Kamin im Wohnzimmer angezündet… Bisher vermisste er es noch nicht, aber wer wusste schon, wann der Moment kommen könnte?? Das Feuerzeug war im Übrigen nicht das Einzige, was sie gestohlen hatten. Isabella war gerade dabei - hoffentlich möglichst schnell und doch fast komplett lautlos - eine Benzinspur durch das Haus zu ziehen. Sie hatten es dem Auto der Arschlöcher abgepumpt. In jedem unbeobachteten Moment waren sie rausgerannt, hatten den Schlauch in den Tank gehängt und wieder ein Bisschen was ihrem Vorrat beigesteuert. Wochenlang. Und jetzt war es genug, um dieses gottverdammte Haus niederzubrennen. Es musste genug sein. Denn eine zweite Chance würde ihnen keiner schenken…
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come.
Isabella Ich hasste ihn. Ich hasste Shane mit jeder Zelle meines ganzen Körpers. Ich hasste diesen Ort. Ich hasste es, dass er mich behandelte wie ein wertloses Objekt, und dass er mit mir machte, was er wollte. Und genau deshalb wurde es Zeit von hier zu verschwinden. Alessia und ich hatten den ultimativen Plan ausgearbeitet - okay, er war nicht vollkommen ultimativ und es konnte nach wie vor einiges schief gehen, aber es war der größte Hoffnungsschimmer, den wir seit Wochen sehen konnten. Gerade war ich dabei so lautlos wie nur möglich eine Bezinspur im Haus zu verteilen. Es war schwerer als gedacht, weil ich nach wie vor nur mit einem Stock vernünftig laufen konnte, aber es ging voran und ich verhielt mich leise. Shane und Lincoln waren für den Moment sowieso in einem anderen Universum gefangen, so schien es, weil sie irgendein Spiel im Fernsehen schauten - was Männer bekanntlichermaßen ja immer ziemlich in seinen Bahn zog. Ich war irgendwann fertig und der Vorrat, den wir angesammelt hatten war aufgebraucht. Dementsprechend ging ich also zurück in die Küche und signalisierte Alessia stillschweigend, dass es erledigt war und dass sie mitkommen sollte. Es wäre das Schlauste das Haus von der Haustür aus anzuzünden, damit wir am besten rausrennen konnten, bevor das Feuer richtig in Fahrt kam. Was Shane und Lincoln für eine Chance hatten war fraglich, aber ich wünschte ihnen tatsächlich nur das Schlechteste. Wunderte vermutlich aber keinen. Ich hatte wirklich kein anderes Gefühl mehr in mir, das auf die beiden zutraf, als Hass. Anfangs im Lager hatte ich eine Bandbreite an Gefühlen empfunden, wenn ich Shane gesehen hatte. Hass, Angst, Trotz, Neugierde und vielleicht hatte ich mich sogar zu ihm hingezogen gefühlt. Ja, tatsächlich war ich sogar beinahe in ihn verliebt gewesen, weil ich gedacht hatte, er würde mich retten. Aber jetzt war da nichts mehr, nur noch dieses eine Gefühl. Ich war bereits abgestumpft, was seine Methoden anging. Ich hatte keine Angst mehr, ich versuchte nurnoch halbherzig mich zu wehren. Es war beinahe... langweilig geworden. Und jetzt würde ich aus dieser Situation entfliehen. Und dann würde ich diesen abscheulichen Menschen nie wieder sehen müssen. Ich warf einen Blick auf Alessia, die neben mir im Flur stand und nickte ihr leicht zu: "Fertig?" Die Zeit rannte und für uns gab es sowieso kein Zurück mehr. Und deshalb zündete sie die Spur aus Bezin an und alles ging in Flammen auf.
So, das wurde jetzt etwas lang, weil mir aufgefallen ist, dass es etwas einfach wäre, wenn die Tür tatsächlich offen gewesen wäre… Das käme dann nämlich irgendwie einem Freipass gleich. xDD ________
Alessia Die Brünette hatte mehr als ungeduldig darauf gewartet, dass Isabella endlich zu ihr stiess. Sie hatte langsam aber sicher echt nicht mehr gewusst, was sie mit sich reden sollte und sie war wirklich wirklich aufgeregt, nervös. Denn die Aktion musste einfach funktionieren, es war ihre absolut einzige Chance auf die Freiheit, die sie so sehr begehrten, brauchten. Somit schreckte sie auch erstmal hoch, zuckte zusammen, als ihre Leidensgenossin die Küche wieder betrat, um ihr zu sagen, dass sie fertig war. Wäre nicht gut geendet, wenn das jetzt einer der Jungs gewesen wäre… War es aber nicht und so schlüpfte sie auch sofort darauf aus der Küche, zog die Tür hinter sich etwas zu und ging mit Isabella auf Zehenspitzen in Richtung Eingangstür. Knapp davor neigte sich die Benzinspur einem Ende zu und so war jetzt wohl der Moment gekommen, um sich zu befreien. Alessia zögerte nicht weiter, nickte auf Isabellas Frage nur bestimmt, ehe sie das Feuerzeug hervor kramte - respektive in Richtung Boden bewegte, sie hielt es ja eh schon die ganze Zeit eisern in der Hand - und die Spur ohne zu zögern in Brand setzte. Sofort schlängelte sich die Flamme durch den ganzen Flur, warf Funken auf alles, was sie berührte. Und das Haus war alt und aus Holz - es würde lichterloh niederfackeln. Und das war auch gut so. Die Italienerin brauchte nicht lange, um sich von dem Anblick loszureissen. Nein, kaum war sie sicher, dass alles wirklich funktionierte und brannte, die züngelnden Flammen alles in Besitz nehmen würden, eilte sie die letzten Schritte zur Tür um sie Aufzureissen. Soweit der Plan. Dass die Haustür abgeschlossen war, hatte dieser aber in keinem Fall vorgesehen. „Verdammt!“, keuchte sie auf einmal sehr viel weniger sicher und entspannt, während ihr Blick wieder dem Feuer folgte. Ja wirklich, verdammt!!! So lange hatten sie an dem Plan gefeilt und nie war es ihnen eingefallen, dass sie einen Haustürschlüssel brauchen würden?! Vielleicht, weil sie rein nach Plan jetzt schon vor der Tür sein sollten. Weil der Kanister bis dorthin was hergeben hätte sollen. Aber jetzt war er eben früher aus gegangen und sie… Sie sassen genauso fest wie die Männer, die sie so sehr hassten. „Komm mit, schnell!“, wandte sich die Brünette hastig an Isabella, packte sie zur Stütze am Arm und zog sie mit sich. Das Feuer labte beständig an den alten Dielen, es würde nicht lange dauern, da würden auch die Arschlöcher Verdacht schöpfen. Spätestens dann, wenn ihnen das Dach über den Köpfen einbrach. Ja, hoffentlich erst dann. Die jungen Frauen bewegten sich der rechten Wand entlang so rasch wie möglich am heissen Feuer vorbei, dessen Flammen sich direkt nach ihnen auszustrecken schienen. Und sie konnten wohl Gott dafür danken, dass der Weg zur Küche nicht weit war, dass sie es tatsächlich irgendwie schafften, nicht abzufackeln, bis sie dort ankamen. Die beiden Brünetten stürzten in den kühlen Raum, der von den Flammen bisher noch vollkommen uneingenommen war, während sie im Flur immer wilder zu lodern begannen. Alessia blickte sich kurz hektisch um, als die Tür hinter ihnen zu war, sie somit kurze Zeit von dem Spektakel im Flur abschirmte, bevor es das ganze Haus einnehmen würde. Ohne viel nachzudenken, griff die junge Frau also nach der Bratpfanne, die nutzlos auf dem Herd stand, ging damit zu dem, wie immer total verriegelten, Fenster und schlug es mit aller Kraft ein. Ja, das war laut. Und es war dumm. Aber ihnen lief die Zeit für bessere Vorschläge davon. Und somit kam es, dass sie gleich darauf durch das Fenster kletterten, sich dabei natürlich in der Eile ziemlich viel Stoff und Haut an den spitzen Scherben aufrissen, was aber kaum zu verhindern gewesen war. Draussen blickte Alessia prüfend zu Isabella, wischte sich kurz über die nun blutende Schläfe, ehe sie wieder nach dem Arm der Brünette griff. „Komm, schnell weg hier“, murmelte sie und machte sich dann auch schon so schnell wie möglich auf um so tief wie möglich in den Wald zu gelangen, bevor sie gesucht wurden. Ihre Stimme klang belegt, zittrig, genau so, wie sie sich fühlte. Das hätte nicht passieren dürfen, sie hatten sich fast selber zum Tode verurteilt! Und jetzt waren sie mit so viel Verzug unterwegs…Sie konnten nur hoffen, dass die Arschlöcher sich wenigstens einen Moment lang Zeit nehmen würden, um zu versuchen, den Brand irgendwie zu löschen, bevor sie sie verfolgten. Sonst war das nämlich gerade für gar nichts gewesen.
It's times like this I feel I'm on the pavement It's like my heart's all numb Then I grab that book and turn the pages And see how far I've come.