Alex Ja, die Sache mit Chase hing ihr definitiv ziemlich tief in den Knochen und ich glaube es würde auch wirklich einige Zeit brauchen, bis sie sich davon erholt hatte. Aber das war nicht weiter verwunderlich, immerhin war das alles mehr als nur scheiße gelaufen - hätte sie sich damals nicht für ihn entschieden wäre ihr das erspart geblieben, aber bei Seite damit - dass sie sich die Schuld für das alles zu schob, war nämlich auch absolut nicht richtig. "Du weißt, dass das nicht alles deine Schuld ist, Hannah." sagte ich in ruhigem Tonfall. War einfach nicht so, echt nicht. Immerhin war er doch derjenige, der sie nach eigener Aussage ein ganzes Jahr lang belogen und einfach nur wie ein Accessoire mit sich herum getragen hatte - meiner Meinung nach war definitiv mehr Chase daran Schuld, als Hannah es war und da würde sie mich auch von nichts anderem überzeugen können. Ne, echt nicht. Ich glaube, Hannah sah das alles in allem gerade einfach viel zu negativ, viel zu pessimistisch. So wie sie das formulierte und ihre Mimik einsetzte, schien sie von vornherein davon auszugehen, dass sie ja sowieso keine Beziehung mehr auf die Reihe kriegen würde, beziehungsunfähig war. "Hannah, du..." setzte ich an, brach dann aber nochmal kurz ab, um einen Augenblick nachzudenken. "...du machst nichts kaputt, okay? Ich.. bin einfach nur froh, dass du wieder hier bist. Bei mir... du könntest wahrscheinlich sonst was machen und es würde mich nicht intressiern, solange du bleibst." Zum Ende hin wurde ich leiser, murmelte wieder ein wenig. Aber es war einfach so. Solange sie sich nicht wieder weiter von mir entfernte, war alles gut. Eine Hand bahnte sich jetzt jedenfalls den Weg zu ihrem Oberschenkel, wenn auch nur langsam, bis ich diese dann einfach dort verweilen ließ, nur mit dem Daumen ein wenig über ihr Bein strich. Den Blick hatte ich zwischendurch während des Redens abgewandt, sah sie jetzt aber doch wieder an.
Hannah Meine Gedanken überschlugen sich wieder einmal, nicht so heftig wie gestern im Auto, aber definitiv so sehr, das ich gerade einfach nicht mehr wusste wohin damit. Hinzu kamen die Gefühle Alex gegenüber, die mein Herz zum schneller schlagen veranlasste. Und als sich dann auch noch seine Hand auf meinem Oberschenkel wiederfand, hatte ich das Gefühl zu explodieren. Meine Haut unter seiner warmen Hand kribbelte angenehm und doch war das irgendetwas, was mich störte. Behutsam legte ich meine Hand auf seine, hielt sie und senkte dann meinen Blick auf das Geschehen, während ich im Hinterkopf seine Sätze verarbeitete. Viel Glauben schenken konnte ich dem Ganzen natürlich nicht, aber ich wollte die Stimmung, die hier gerade herrschte, nicht kaputt machen. Man konnte das Knistern hier im Raum förmlich schmecken. Ich nickte also schwach auf seine Aussage hin, bevor mein Blick ebenfalls wieder ihm galt. Na ja, eher seinen wunderschönen Augen, in denen ich mich auch damals des Öfteren verloren hatte. Diesen gewissen Ausdruck, der in den braunen Augen lag, hatte seinen Charm die Jahre über nicht abgelegt und verzauberten mich mindestens genau so sehr wie damals. Das Nicken zog sich ein wenig in die Länge, bis ich eine simple, aber doch passende Antwort gefunden hatte: "Okay...", vielleicht etwas knapp, aber hey, hier stahl mir gerade ein unglaublich hübscher und lieber Kerl den Atem, was sollte ich denn da machen? Mittlerweile war es mein Daumen, der nun über die etwas raue Haut seiner Hand strich. Ach man... das war doch jetzt auch wieder doof... jetzt hatte ich allen ernsten keine Ahnung, was ich noch sagen sollte und kam mir echt blöd vor. Hmhm.
Alex Okay... okay? Okay, das war mir eine zu 'solala-mäßige' Aussage, aber gut, immerhin hatte ich überhaupt eine Antwort bekommen. Auch, wenn mich dieses 'okay' nicht so ganz zufrieden stellte... immerhin hörte sie damit auf, sich weiterhin schlecht zu reden, Minderwertigkeitskomplexe zu schieben. Ihre Psyche war doch jetzt eh schon völlig angeknackst, im Arsch, da brauchte sie sich nicht noch weiter runter machen, war nich grade förderlich. Eher ganz im Gegenteil und ich wollte doch einfach nur, dass es Hannah gut ging... und sie wie gesagt bei mir blieb, nicht wieder ging, einfach... man ey. Aber was sollte ich schon auf ihre simple Aussage erwidern, hm? da gab es jetzt nichts mehr zu sagen, die Diskussion, Aussprache oder was auch immer war damit einfach beendet, in einer Sackgasse angekommen. Wobei mir der jetzt dauerhafte Blickkontakt sowieso nicht wirklich eine vernünftige Antwort ermöglicht hätte, ehrlich nicht. Nach solchen Momenten wie diesem hier hatte ich mich die Jahre über verzehrt und jetzt, wo es eben genau so war, wie ich mir das ständigst vorgestellt hatte... da war ich mir unschlüssig, ob ich es denn auch so wie in Gedanken wirklich fortsetzen sollte, oder es besser war, wenn ich es bleiben ließ. Aber Hannah hatte mir klar und deutlich gesagt, dass sie auch noch Gefühle für mich hatte, mich liebte... und die Angst? Die konnte man ihr nehmen, irgendwie. Und Worte wollte ich jetzt einfach keine mehr verlieren... ich meine, hey - die Körbe von ihr waren doch eh zur Gewohnheit geworden. Inzwischen wusste ich, wie sich das anfühlte, was mir dann bevorstand, würde sie mich nicht küssen wollen - schlimmstenfalls eine Ohrfeige, aber ich denke, so weit würde es hier und heute nicht kommen. Meine freie Hand fand sich kurze Zeit später, eben nach dem kurzen Schweigen, an ihrer Wange wieder und mein Blick schweifte nur kurz von ihren Augen ab, um stattdessen ihre Lippen zu streifen. Als ich ihr wieder direkt in die Augen sah, näherte ich mich ihr gleichzeitig, wobei ich gedanklich einfach nur weiterhin darum betete, dass sie nicht der Meinung war, sie könnte jetzt nicht schon einen anderen küssen, weil das mit Chase erst seit einer Woche vorbei war und sie noch trauerte... aber als ich ihre weichen Lippen dann spüren konnte und sich meine Augen beinahe automatisch geschlossen hatten, warf ich wohl einfach sämtliche Bedenken über Bord.
Hannah Einen Moment lang hatte ich meine Gedanken einfach nur schweifen lassen, mich in seinen Augen verloren und dementsprechend gedankenverloren über seine Hand gestrichen. Erst, als sich der Abstand zwischen uns verringerte, weil er mir immer wieder ein Stück näher kam, realisierte ich auch wieder richtig die Situation. Mein Herz schlug mir wirklich bis zum Hals, weil ich nicht genau wusste, ob es nun wirklich das Richtige war, darauf einzugehen, auf das, was gleich passieren würde, oder ob ich ihn doch wegstoßen würde, weil es mir noch zu früh war, weil mich diese Angst noch immer zu sehr plagte. Wieso sollte sie sich auch binnen weniger Minuten beziehungsweise Stunden verändert haben? Erschien mir unsinnig, aber hätte ja sein können. Noch während ich am überlegen war, was denn nun das Richtige sei, spürte ich auch schon die weichen Lippen auf meinen. Ein wenig überrascht spannte ich mich im ersten Augenblick an, jedoch dauerte es keine fünf Sekunden, bis ich mich Alex auch schon wieder hingegeben hatte, meine Schultern merklich noch ein Stück weiter absackten und ich mich ihm ein Stück weit entgegen lehnte. Hinfort waren die Gedanken an den unliebsamen Ehemann, den tristen Alltag der drei Jahre zuvor. Es würde sich alles ändern. Ob nun zum Guten oder zum Schlechten, konnte ich nicht sagen, aber es würde sich ändern. Mein Leben würde einen neuen Anstrich bekommen, die alte Tapete wurde mit einem Spatel sorgfältig abgekratzt, damit auch ja nichts mehr davon übrig blieb und die neue Farbe sich in voller Pracht entfalten konnte. Und da war ich mir definitiv sicher. Alleine dieser Kuss, in den Alex mich gerade verwickelte, ersetzte schon so viel Zärtlichkeit, die ich bei Chase in den letzten Monaten vergebens gesucht hatte. Ständig waren es nur diese einfachen Gesten gewesen, die man damals als so schön abgestempelt hatte. Der Kuss auf die Wange, ein leichtes über die Wange streichen... All das war bei uns zum Alltag geworden und jetzt... konnte ich das alles noch einmal erleben, mit viel mehr Liebe. Ich meine, bei Megan und Basti hatte es die drei Jahre über doch auch geklappt. Wieso sollte es bei Alex und mir nicht so sein? Zwar hatte ich das bei der Hochzeit mit Chase auch gedacht, aber man konnte sich ja mal irren. Mal. Solange es nicht zu häufig vor kam. Dann war das okay, absolut. Nach ein paar Sekunden seufzte ich schwach, ließ meine Hand, die eben noch auf seiner gelegen hatte, in sein Haar wandern, zog ihn noch ein bisschen enger an mich, weil ich einfach nicht wollte, dass der Kuss jetzt schon endete. Dazu war er einfach viel zu schön und vor allem viel zu wertvoll.
Alex Nein, kein Korb... keine Abweisung, kein Wegstoßen, kein 'Alex, du weißt dass das jetzt nicht geht'... nichts dergleichen, stattdessen ließ sie sich - ganz zu meiner Freude versteht sich - auf den Kuss ein. Ich hätte wohl nicht beschreiben können, wie ich mich grade im Moment fühlte, dazu war das einfach zu viel auf einmal, zu... intensiv, nachdem wir solange keinen Kontakt zueinander gehabt hatten. Die Liebe, alle Gefühle für Hannah blühten wieder auf, erfüllten gerade alles und nichts. Einen wirklich richtig klaren Gedanken konnte ich im Moment auch nicht fassen, aber brauchte ich auch nicht... manchmal war es besser, wenn man den Kopf einfach abschaltete, nicht dachte, sondern sich dem einfach hingab. Genau das tat ich jetzt einfach mal, Hannah ebenso. Es war nur noch mehr Bestätigung für mich, als sie mich zu sich hinzog, ihre Hand wie damals schon in meinen Haaren vergrub. An sich mochte das ja wirklich nur ein simpler Kuss sein, aber mir bedeutete er gerade unheimlich viel, fühlte sich einfach gut an... und das wollte ich voll auskosten, weshalb ich den Kuss auch so weit hinaus zögerte, wie es nur ging. Die Hand, die bis eben noch auf ihrem Oberschenkel gelegen hatte, schlang sich jetzt um ihre Taille, während ich gleichzeitig vorsichtig ihre Lippen mit meiner Zunge teilte, um sie in einen Zungenkuss zu verwickeln... vielleicht nicht mehr ganz so sachte wie vorher, alles in allem ein wenig... leidenschaftlicher, aber keinesfalls drängend oder gar ungeduldig, nein, das nun wirklich nicht. Immerhin wollte ich jede einzelne Sekunde mit Hannah genießen, sie voll auskosten... ich hatte viel zu lange darauf warten müssen, als mich jetzt gänzlich zurück halten zu können. Normalerweise hätte ich viel mehr warten müssen, bis Hannah mir ein endgültiges 'Ok' für einen Kuss gab, weil ihre Trennung ja wirklich noch nicht lange her war, aber... ich hatte wirklich nicht anders gekonnt, als sie zu küssen, ehrlich nicht. Selbst dann nicht, wenn ich wirklich gewollt hätte. Dazu war die ganze Stimmung, die Atmosphäre... einfach zu anziehend gewesen.
Hannah Ich hatte meine Augen wie Alex auch, geschlossen gehabt, einfach nur leise vor mich hingeseufzt, immer und immer wieder, weil es einfach so angenehm war, seine Lippen und generell so viel Zärtlichkeit nach so vielen Jahren wieder einmal richtig zu spüren. Jagte mir schlicht und ergreifend einen Schauer nach dem nächsten über den Rücken und der war wirklich mehr als angenehm, stimmte mich wirklich gut gelaunt und trennen wollte ich mich von Alex im Moment auf gar keinen Fall. Er genau so wenig, denn nach einer schier unendlich langen Zeit, schob er seine Zunge zwischen meine Lippen, welche ich nur zu gerne mit meiner empfing, freudig mit der Zungenspitze begrüßte. Zu Anfang noch recht schüchtern und zurückhaltend, spielte ich ein wenig mit ihm, zupfte sanft an seinem Schopf. Ich glaubte, dass selbst ein Blinder gesehen hätte, wie sehr wir beide gerade einfach genossen. Alex genau so viel wie ich, das spürte ich richtig. Und es tat so gut. Verdammt, nach so vielen Jahren von einer so wichtigen Person, die ich nie hatte richtig vergessen können, so begehrt zu werden, raubte mir einfach den Atem! Konnte ich gar nicht anders sagen, gar nicht anders formulieren und zum Ausdruck bringen. Und hatte jemand schon mal wieder auf die Uhr geschaut? Wie lange saßen wir hier jetzt eigentlich schon herumknutschend? Ich hatte das Zeitgefühl komplett verloren gehabt, genau so wie die Kontrolle über meine Taten und meine Gedanken. Alles schien wie... einfach nicht da. Nicht von... Bedeutung. Irgendetwas anderes steuerte gerade meine Reaktionen und dieses mal war es ganz sicher nicht mein Gehirn! Das war nämlich von dem unbeschreiblich schönem Augenblick gerade vollkommen benebelt.
Alex Ich führte das Zungenspiel mit Hannah noch eine Weile fort, wollte, konnte nicht aufhören. Ich hatte sie einfach so dermaßen vermisst, dass ich meine Sehnsucht jetzt ausleben musste... jedoch machte mir da dann nach einer gefühlten - sehr angenehmen! - Ewigkeit meine Sterblichkeit einen Strich durch die Rechnung, weil ich einfach keine Luft mehr bekam. Deshalb musste ich meine Lippen nun doch wenigstens für ein paar Sekunden von Hannahs lösen, ging leider nicht anders. Ich blieb ihrem Gesicht mit meinem aber dennoch sehr nahe, wobei ich die Augen öffnete und wieder in ihre sah. Wie hatte ich schon allein den Ausdruck ihrer Augen vermisst... wie sie mich ansah, wie sie mir Blicke zu warf. All diese Kleinigkeiten hatten mir unglaublich gefehlt und das war kein Stück übertrieben - über kurz oder lang hätte ich mir doch wieder irgendwas gesucht, was den Liebeskummer ertränkt oder anderwärtig bei Seite geschafft hätte. Vielleicht keinen Alkohol, aber irgendeine Droge gab es doch immer... umso glücklicher war ich jetzt darüber, dass ich mir deshalb wohl keine Gedanken mehr machen musste - Hannah war wieder hier und zu dem erwiderte sie auch meine Gefühle. Mein Atem jedenfalls ging nicht mehr ganz regelmäßig, war wohl grade ein wenig unruhig, wegen des Sauerstoffmangels... aber das interessierte mich nur wenig bis gar nicht, Hannah war viel wichtiger. Mit der Hand, die zuvor an ihrer Wange gelegen hatte, strich ich ihr eine verirrte Haarsträhne hinters Ohr, wobei ich den Blick aber nicht für eine einzige Sekunde abwandt und inzwischen umspielte auch wieder ein schwaches Lächeln meine Lippen. Meine volle Aufmerksamkeit galt jetzt einzig und allein Hannah, niemandem sonst. Nur... meiner Hannah. Ich glaube ich konnte gerade gar nicht anders, als glücklich sein, ehrlich nicht.
Hannah Zugegeben enttäuschte es mich schon, dass Alex sich jetzt von mir löste, wo es doch gerade so unbeschreiblich schön gewesen war, aber genau so wie ihm, fehlte auch mir jetzt ein Stück weit der Sauerstoff, ich schnaufte leise, aber zufrieden und vor allem glücklich! Ich konnte gerade überhaupt nicht anders, als wie eine Bekloppte vor mich hinzulächeln. Der Augenblick war einfach viel zu schön gewesen, als jetzt irgendwas anderes zu machen, als einfach nur stur vor sich hinzulächeln. Und das er sich nun von mir gelöst hatte, vertröstete er damit, dass er mir eine Haarsträhne, die mir ins Gesicht gefallen war, hinters Ohr strich und trotzdem noch so nah bei mir war. Stimmte mich einfach immer glücklicher, sodass ich vermutlich behaupten könnte, ich sei momentan die glücklichste Frau auf Erden. Alex gab mir gerade einfach genau das, was mir so lange gefehlt hatte. Liebe. Aufmerksamkeit. Zärtlichkeit. Das, was ich von Chase schon lange nicht mehr hatte erwarten können und scheiße, ich genoss es in vollen Zügen! Meine Hand, die bis dato noch in seinem Nacken gelegen und mit seinen Haaren gespielt hatte, wanderte nun ein Stück vor, strich über seine weiche Wange, der Daumen über seine weiche Unterlippe und schließlich über den Wangenknochen. Das Bewundernswerte war ja wohl, dass wir uns hier gegenseitig glücklich stimmten mit simplen Taten. Nicht mal Worte brauchte es dafür... Ja, definitiv, Alex hatte mir mehr als alles andere gefehlt. Vorsichtig setzte ich mich ein wenig auf, da ich mich doch ziemlich an ihn gelehnt und ein wenig mit ihm nach unten gesunken war. Kein Wunder, dass man in so einer Haltung kaum Luft bekam. Ich saß also ein wenig höher als er, blickte das bisschen zu ihm herunter und kam dann doch nicht drum herum, mir noch einen letzten, liebevollen und leidenschaftlichen Kuss zugleich zu stehlen. Musste einfach sein, brauchte ich noch einmal, bevor wir erst einmal ins Ungewisse blickten, weil niemand von uns so recht wusste, was der andere denn nun noch wollte. Ob es weiter ging, oder einfach nur bei diesen simplen Berührungen blieb. Würde sich dann beizeiten herausstellen. Ich würde mich sicher gar nichts in den Weg stellen momentan...
Alex Dauerte nicht besonders lange, da lagen Hannahs Lippen auch schon wieder auf meinen... wobei ich natürlich alles andere als dagegen war, ich genoss es einfach nur. Wohl mehr als alles andere in diesem Moment. Zwar hatte ich wohl noch nicht das, was ich haben wollte - das war ja eine Beziehung mit Hannah -, weil grade vollkommen offen stand, wie es eigentlich jetzt zwischen uns beiden weitergehen sollte, aber... das war gerade egal, für den Moment war ich einfach nur glücklich, freute mich über ihre Nähe, die Zuneigung, die an sich sehr simplen Küsse.. aber ich ließ mich nur zu gerne auf diesen etwas leidenschaftlicheren, intensiveren Kuss ein, erwiderte ihn ebenso, wie er von ihr kam. Allerdings befand ich mich jetzt dann gerade in einer etwas ungünstigen Haltung, die auf Dauer ziemlich anstrengend wurde, vor allem für die Bauchmuskeln. Hm... aber den Kuss beenden wollte ich jetzt auch nicht, war gerade einfach wieder zu schön, ich wollte nicht, dass das hier jetzt aufhörte, wo wir uns doch gerade so einwandfrei ohne Worte verstanden. Also ließ ich mich langsam nach hinten auf die Matratze sinken, was mir mein - eigentlich noch recht junger - Rücken auch sogleich dankte. Hannah hatte ich mehr oder minder einfach dazu bewegt, mir zu 'folgen', damit der Kuss auch ja nicht aufhören musste... wäre einfach schade drum gewesen und ich konnte mich grade auch einfach nicht wirklich von ihren Lippen lösen... nein, ging einfach nicht, wollte ich nicht.
Hannah Und da ließ er sich auch schon nach hinten fallen, zog mich mehr oder weniger mit ihm mit. Ich stützte mich leicht auf meinen rechten Ellenbogen, während ich den linken Arm so weit auf seiner Brust platziert hatte, dass ich mich problemlos über ihn beugen, mich gleichzeitig aber ein wenig abstützen konnte. Das linke Beine hatte ich in der Zwischenzeit über seine Lenden gelegt, gab einfach mehr Halt und war bequemer so. Ja, doch. Alles andere erschien mir als unnötig kraftraubend und vermutlich hätte ich mich für alles andere auch von seinen Lippen lösen müssen und genau das wollte ich ja nicht. Nicht im geringsten. Lieber würde ich in dem Moment ersticken, als mich von ihm lösen zu müssen. Es hatte mir ganz einfach gefehlt. Er hatte mir gefehlt. Punkt. Und wenn ich jetzt schon mal die Möglichkeit hatte, ihm so nahe zu sein, wollte ich das auch voll und ganz auskosten. Gab gerade nichts anderes, was ich mir wünschte, außer, dass der Kuss hier nie enden würde. Einen kurzen Augenblick später war wohl ich diejenige, die ihm die Zunge zwischen die Lippen schob um nach seiner zu suchen. Entlockte mir aber - aufgrund der Tatsache, dass es wieder ziemlich viel Sauerstoff kostet - erneut ein Seufzen. Doch, das... hätte ich gerne jeden Tag gehabt. Einwände hatte ich mit Sicherheit keine dagegen.
Danny Ich war ausnahmsweise mal noch zu Hause, obwohl es schon um 10 Uhr herum war... heute würde ich wohl einen chilligen machen, ich hatte mich - so wie sonst auch immer - die ganze Woche abgerackert und einmal ausspannen würde wohl drin sein. Außerdem hatte ich hier gerade meinen Laptop von der Nase, von dem aus ich wohl auch recht viel steuern konnte, wenn es denn Probleme oder dergleichen gab. Wie auch immer... jedenfalls sagte mir eine Mail, dass wohl neue Sachen rein gekommen waren heute Morgen, da informierte mich der Manager natürlich sofort - wenn ich nicht da war, musste ja wer anderes die Zügel in der Hand haben, haha. Naja, jedenfalls hatte Alex neulich mal erwähnt, dass er am Zenvo noch die eine oder andere Sache schrauben wollte, könnte was für ihn dabei sein... und er hatte ja vor kurzem alle Schulden abbezahlt, schlecht bei Kasse war er wohl nicht. Also klappte ich den Laptop zu und schlenderte gemütlich, völlig nichtsahnend aus meinem Zimmer und rüber zu Alex'... ich sah keinen Grund zu klopfen, er würde entweder schon wach und trainieren oder noch am schlafen sein. Also nein, kein Klopfen. Noch während ich die Tür öffnete, fing ich auch schon an zu reden. "Alex, willst du den Zenvo immerno..." Ja, da stoppte ich mich dann selbst und blinzelte kurz ein wenig verdutzt. Also wenn ich mich recht erinnere, hatte Megan mir gesagt, dass Hannah hier war, weil sie sich von Chase getrennt hatte, beziehungsweise er von ihr... ohja, und wie sie ihm nach trauerte! Haha. Oke, jedenfalls war das jetzt wohl ein unpassender Moment, um mit Alex über das Tuning seines Wagens zu reden, weshalb ich dann auch schon wieder mit einem "...ich schätze, ich komm dann später wieder." sagte ich nur, wobei ich mir ein leichtes Grinsen doch nicht verkneifen konnte, als ich dann wieder Kehrt machte und die Tür schloss. Ich war mir sicher, dass würde Megan interessieren... doch, ja. Spielte ich heute eben mal das plaudernde Waschweib.
Alex Und da fand sich Hannahs Zunge auch schon in meinem Mund wieder, was ich absolut begrüßte. Ich erwiderte das Zungenspiel nur zu gerne, umspielte ihre Zunge mit meiner. Meine Hände wanderte gleichzeitig zu ihrer Hüfte, wo sie auch vorerst liegen bleiben sollten. Man hätte jetzt sagen können, es war genauso wie früher, als ich mich mit Hannah noch bestens verstanden hatte, als wir viel zusammen gewesen waren... bevor Chase sich dazwischen hatte drängeln müssen. Aber egal, daran wollte ich jetzt nicht denken... jedenfalls war es aber nicht das selbe wie früher, nein. Es war anders... besser, viel besser, schöner, intensiver, einfach... es steckte einfach viel mehr Gefühl darin, vor allem meinerseits. Wie man immer so schön sagte - man wusste er dann wenn man es bereits verloren hatte, was einem wichtig war, was man brauchte, was man... was Man(n) liebte. Allerdings wurden diese Gedanken und auch der Kuss reflexartig von mir selbst unterbrochen, als die Tür aufging und mir eine bekannte Stimme ans Ohr drang. Danny... das war doch jetzt echt einfach nur... komplett unpassend, einfach scheiße. Ich wusste auch nicht, was er jetzt davon halten würde, jedenfalls sank mein Kopf erstmal nach hinten ins Kissen, nachdem er wieder weg war und ich sah an die ziemlich weiße, leere Decke. Klasse, ehrlich... hatte er grade ziemlich kaputt gemacht, den schönen Augenblick.
Hannah Da hatte ihn gerade von neuem in einen leidenschaftlichen Zungenkuss verwickeln wollen und da trennte er sich auch schon abrupt von meinen Lippen, was mir ein leises, frustriertes Seufzen entlockte, weil ich hinter mir auch schon den Grund dafür hörte und auch sah, als ich meinen Oberkörper leicht drehte, mich wieder mehr auf meinen Händen, als auf den Ellenbogen abstützte und im Türrahmen für einen kurzen Moment Danny erblickte. Ach so. Den gab es also auch noch. Grml. Sonst hatte man ihn nie gesehen und ausgerechnet in diesem Moment musste er hier ins Zimmer platzen? Das war doch wohl... scheiße, einfach nur scheiße. Es dauerte zwar nicht lange, bis er wieder weg war, aber es ging einfach ums Prinzip. Das er die Stimmung von gerade eben einfach so kaputt gemacht hatte. Hmpf. Nachdem sich die Tür auch schon wieder geschlossen hatte und Alex - ebenso enttäuscht wie ich - den Kopf ins Kissen zurück fallen ließ, musterte ich einen Moment lang sein Gesicht. Klar, man könnte jetzt einfach da weiter machen, wo man aufgehört hatte, aber das Gleiche würde es nicht sein. Nein. Die Stimmung war scheinbar geplatzt. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, vorsichtig mit einer Hand über seine Wange und seinen Hals zu streichen. Apropos Hals... meiner war ganz schön trocken, wie ich bemerkte, als ich nun doch mal den Mund aufmachte. "Sonst ist er nie da und wenn er da ist, macht er irgendwas kaputt", murmelte ich ein wenig geistesabwesend, ehe ich meine Hand wieder ruhig auf seinem Herzen ruhen ließ. Na nun konnten wir auch aufstehen und runtergehen. Wie gesagt, Stimmung war jetzt irgendwie nicht mehr so... vor allem, weil er auch noch nicht mal angeklopft hatte!
Alex Ja, ganz genau das hatte ich mir auch gerade eben gedacht... ein einziges Mal, wenn man ihn absolut gar nicht brauchen konnte, war er anwesend und wenn man ihn mal brauchte, war er schwer oder gar nicht zu erreichen, weil er ja so gut wie immer in seine Arbeit vertieft war und jetzt? Jetzt machte er diesen schönen Moment einfach so kaputt... ein Klopfen hätte das zwar wohl auch nicht gemildert, weil wir dann ja trotzdem unterbrochen worden waren, aber ein gewisses Maß an Höflichkeit und Rücksichtnahme konnte man doch an den Tag legen..! Hannahs Berührungen lenkte mich aber gerade doch ein klein wenig von diesen Tatsachen ab, waren einfach angenehm, fühlten sich gut an, fühlten sich... einfach richtig an. Dennoch richtete ich mich mit Hannah auf dem Schoß langsam wieder zum Sitzen auf und sah sie inzwischen auch wieder direkt an, sah ihr in die schönen Augen. Meiner Kehle entrann dann doch ein leises, bedauerndes Seufzen. "Frühstücken?" fragte ich ein wenig gemurmelt. Brachte ja jetzt auch nichts, sicher weiter über Danny aufzuregen... und dann war das Frühstück wenigstens abgehakt. Meine Kopfschmerzen... die waren inzwischen weg, glücklicherweise.
Hannah Als Alex sich mit mir auf dem Schoß aufrichtete, rutschte ich ein Stück nach hinten, damit ich ihn nicht allzu sehr behinderte, versuchte mich an seinem schwachen Lächeln und legte letzten Endes noch einmal meine Hände in den Nacken, nickte leicht auf seine Frage. Ja, Frühstücken... wäre jetzt vielleicht gar nicht so schlecht, auch wenn mir das von gerade eben doch um einiges lieber gewesen wäre. Ich hätte es gerne in die Länge gezogen, ja, doch, noch ein paar Minuten einfach mit ihm da gelegen und die Küsse genossen, aber gut, war ja nun auch egal. Sich weiter darüber Gedanken zu machen, brachte jetzt auch absolut nichts. Nachdem ich ihm einen letzen, dieses mal wirklich kurzen, aber intensiven Kuss auf die Lippen gedrückt hatte, rutschte ich mit einem erneuten, leisen Seufzen von ihm, streckte mich, als ich stand, einmal ausgiebig, bevor ich die Hand nach Alex ausstreckte, ihn anlächelte. "Hast du heute Abend schon etwas vor?", erkundigte ich mich neugierig, legte den Kopf ein wenig schief, hob leicht fragend eine Augenbraue. Ansonsten würde ich mich heute Abend mit ihm beschäftigen, vorausgesetzt, natürlich, wir hatten genügend Ruhe und bestenfalls ein freies Haus.
Alex Ob ich heute Abend was vor hatte... nein, meines Wissens nach nicht. Also doch, eigentlich schon... ich sollte mir wieder Kohle durch ein Rennen anschaffen, aber für Hannah konnte man das doch mal ein, zwei Tage weiter aufschieben, noch hatte ich ja genug Schotter auf der hohen Kante, also hatte das keine Eile. Würde ich das eben morgen machen... oder übermorgen... oder einfach dann, wenn ich nicht mehr ganz so überwältigt von all dem hier war. Es war einfach zu schön, um Hannah jetzt nicht zu sagen, dass ich heute Abend frei, nichts vor hatte. Ich sehnte mich schlichtweg nach ihr und der kurze, wenn auch intensive Kuss gerade machte das nur deutlicher. Ich schüttelte leicht den Kopf und nahm dann ihre Hand, als ich ebenfalls vom Bett aufstand. Ein schwaches Lächeln zierte meine Lippen, als ich ihr dann jetzt auch noch eine wörtliche Antwort gab - war zwar nicht nötig, aber schaden tat es wohl auch nicht. "Nein, hab ich nicht.." sagte ich also, sah sie noch einen Moment lang direkt an. Also doch, ja... scheinbar gab es dann einen bevorstehenden Abend mit Hannah, auf den ich mich definitiv ziemlich freute.
Hannah Sehr schön. Dann würden wir beide wohl den heutigen Abend verbringen. Ich nickte auf seine Antwort also kurz mit dem Kopf, ehe ich ihn das Stück zur Tür hinter mir her zog, dort dann aber von ihm abließ. Einfach weil... na ja, weil es mir schon unangenehm gewesen war, dass Danny uns eben in flagranti erwischt hatte und nun mit Sicherheit noch irgendwo hier herumschwirrte. Da brauchte man ihm ja nicht noch mehr Angriffsfläche bieten und ohnehin war ich einfach total unsicher, was ihn anging. Schließlich war er ja auch Chase' Kumpel gewesen und wer wusste schon, ob er dicht hielt, oder... tratschen ging. Klar, er mochte ganz nett sein und auch gute Connections für jedes Problem haben, aber es stimmte mich doch irgendwo recht nachdenklich. Ich seufzte also leise, in der Hoffnung, ihm nicht noch einmal heute über den Weg zu laufen, die Tür, und machte mich dann langsam auf den Weg nach unten in die Küche. Jetzt, wo man dann auch langsam ans Essen dachte, machte sich der unterdrückte Hunger wirklich bemerkbar, aber das mit Alex... hatte ich wie gesagt nicht vorzeitig beenden wollen.
Alex Gut, dann... war das jetzt wohl beschlossene Sache, dass wir den Abend zusammen verbringen würden. Und da freute ich mich zugegeben schon wirklich sehr drauf... konnte es wohl kau, erwarten, um ehrlich zu sein. Wir müssten dann nur auch unsere Ruhe haben, ungestört sein, damit das nicht so enden musste wie jetzt gerade eben, wo Danny uns die herrliche Atmosphäre mit seinem Reinplatzen einfach genommen hatte. War ja echt mehr als nur unpassend gewesen, hatte uns die Stimmung so richtig versaut. Aber wie dem auch sei, da sollte ich jetzt wohl gar nicht weiter drüber nachdenken... heute Abend würde das nicht passieren und gut war. Würde einfach alles gut laufen, wir würden allein sein und die Zeit miteinander aufarbeiten, die wir solange mehr als nur vernachlässigt hatten. Jetzt jedenfalls war ich mit, beziehungsweise hinter Hannah auf dem Weg nach unten, weil ich eben doch schon irgendwie Hunger hatte. Konnte daran liegen, dass mir eben der Alkohol einiges an Energie und Nährstoffen entzogen hatte, aber die Ursache war mir grade recht egal - ich hatte Hunger, also würde ich essen, ganz einfach. Als wir dann unten waren, konnte ich Megan eine Zeitschrift am Küchentisch durchblättern sehn - ob Danny ihr was gesagt hatte? Naja, würde sich wohl gleich rausstellen, jedenfalls begrüßte ich sie doch erstmal mit einem "Morgen, Megan.." und bedachte sie mit einem kurzen Blick.
Megan Ja, guten Morgen die Turteltauben. Danny war eben kurz unten gewesen und hatte sich ein Brot geschnappt, ehe er nach draußen verschwunden war - wohl kurz frische Luft schnappen oder was weiß ich, vielleicht ging er auch joggen, ich hatte gar nicht weiter nachgefragt, weil es mich eigentlich auch nicht wirklich interessierte. Sollte er an seinem freien Tag hingehen, wo er wollte, war nicht weiter von Bedeutung. Viel mehr interessierte mich grade, wieso... ich meine, Hannah trauerte doch um Chase. Wieso hatte sie dann was mit Alex? Danny würde da nicht lügen, wagte ich zumindest mal zu bezweifeln... da heulte sie sich also erst noch bei mir aus und dann? Also so arg konnte sie Chase meiner Meinung nach echt nicht nachtrauern. "Morgen ihr zwei." sagte ich und hob den Blick vom H&M Katalog an, um sie anzusehen.
Hannah Ich war vor Alex in die Küche getapst, fuhr mir kurz durch die Haare und murmelte ebenfalls ein leises "Morgen", sah zu Megan rüber, die uns scheinbar auch... zu mustern schien. Hatte Danny geplaudert? Besonders begeistert sah sie nämlich ganz und gar nicht aus und ich konnte mir das anders gerade... nicht wirklich erklären. Nein. Mit einem leisen Seufzen ließ ich mich ihr gegenüber auf den freien Stuhl fallen, hatte meinen Blick bereits abgewendet, ihn wieder Alex gewidmet. Die Gedanken an gerade eben, ließ mich leicht lächeln, auch wenn das mehr als auffällig gewesen war. Himmel, er hatte mich gerade eben einfach um den Verstand gebracht, ich konnte es nicht anders ausdrücken und ich freute mich mehr denn je auf den Abend, den wir hoffentlich in Ruhe genießen konnten, ohne, dass uns irgendwer störte. Schon gar nicht Danny. Würde der es noch einmal wagen, dann würde es aber Beleidigungen, Flüche und gegebenenfalls Arschtritte hageln. Ehrlich. Niiie war er da und dann, wenn es mir mal richtig gut ging, dann, genau DANN tauchte er auf. Konnte ja nicht angehen, machte der doch sicher mit Absicht. Grml. Na ja, egal. Würde schon nicht passieren. Glaubte ich nicht...