Alex Ja, Schlaf würde ihr ganz sicherlich gut tun. Daran bestand wohl kein Zweifel, sie sah ja auch schon ein wenig... fertig aus. Dass sie abgenommen hatte trug da wohl auch nicht grade zum gegenteil bei... ne, definitiv nicht. "Naja.. da werd ich dir wohl kaum bei helfen können." stellte ich eher an mich selbst gewandt und ziemlich gemurmelt fest. Einschlafen musste sie schon selbst, da konnte ich ihr nun wirklich keine große Hilfe sein. "Anbieten kann ich dir eben das Sofa und das leere Zimmer oben.." sagte ich, noch immer ein wenig leiser. Weiß Gott wieso, aber irgendwie... war mir die Situation grade ein bisschen unangenehm. Wahrscheinlich schon allein deshalb, weil ich eben zweifelsohne noch Gefühle für sie hatte... und sie liebend gern in meinem Bett gehabt hätte, einfach nur, um neben ihr einschlafen zu können. Aber nein, nein... da war jetzt nicht dran zu denken, das kam nicht in frage. Schon gleich gar nicht, wo sie sich doch grade erst von Chase getrennt hatte... beziehungsweise eher er sich von ihr getrennt hatte.
Hannah Haha. Das wäre auch zu schön. Mit einem schwachen Grinsen auf den Lippen schüttelte ich den Kopf, ließ mich wieder neben ihm nieder. "Nein, das weiß ich, dafür bin ich selbst verantwortlich", antwortete ich leise, dachte dann einen Moment nach, welches Zimmer er meinte. Sicherlich das, wo Chase und ich uns immer reinverzogen hatten. Hm. Allein aus dem Grund, bevorzugte ich eher das Sofa, auch wenn das meinem Rücken alles andere als gut tun würde. War jedenfalls besser, als in Gedanken zu versinken, die nicht sonderlich hilfreich gegen meine miese Laune waren. "Ich bleib hier unten, denke ich", murmelte ich also recht entschlossen, beugte mich dann leicht zu Alex rüber und lehnte mich kurz an ihn. "Danke", nuschelte ich durch die Decke, die ich mir ein wenig vors Gesicht gezogen hatte. "Ich bin froh, dass ich dich trotz des heftigen Streits nicht verloren habe", erklärte ich also meine plötzliche 'Schmuseattacke', seufzte dann leise, kaum hörbar. "Und ich bin dir so dankbar, damit du das weißt, ja? Ich... werde Morgen dann auch gleich mit Megan reden, ich möchte so früh wie möglich nie wieder was mit dem Arschloch zutun haben wollen!"
Alex Ja, das hatte ich mir bereits gedacht, dass sie dann lieber hier als in dem Zimmer oben schlafen würde... war ja auch wirklich gänzlich verständlich, immerhin hingen da ja auch Erinnerungen mit Chase dran. Ich fragte ich gerade aber schon ein wenig, warum ihr nicht früher aufgefallen war, dass da etwas nicht stimmte.. aber vielleicht war sie in der Hinsicht ein wenig wie ich - sie hielt einfach daran fest, egal ob es gut oder schlecht war, versuchte mit allen Mitteln irgendwas zu retten, selbst wenn es nichts mehr zu retten gab. Hannah eben in Hinsicht auf Chase, ich in Hinsicht auf Hannah.. aber bei uns war da immerhin noch eine Freundschaft zu retten, ganz offensichtlich. Ich legte meine Arme doch kurz um Hannah samt Decke, sah zu ihr runter. "Ja, das weiß ich, hannah..." versicherte ich ihr mit einem schwachen Lächeln. Und ja, morgen mit Megan zu reden konnte gar nicht verkehrt sein, ehrlich nicht. "Brauchst du noch irgendwas? ... ansonsten würd ich mich dann jetzt wieder hinlegen." fragte ich, als ich wieder ein wenig Distanz zu ihr aufbaute, mich von ihr - und der Decke - löste.
Hannah Einen Moment genoss ich die Wärme, die jetzt auch noch von ihm ausging, seufzte schwach. Wann hatte mich Chase in letzter Zeit eigentlich in den Arm genommen, beziehungsweise überhaupt mal angefasst, bis auf die Sache von eben mit dem Handgelenk? War auch schon eine ganze Weile her und da ich es vorhin in meinem ehemaligen Zuhause schon genossen hatte, als Alex seinen Arm um mich gelegt hatte, war das dieses Mal auch nicht anders. So lange war es ja auch noch nicht her gewesen. Stunde oder zwei. Irgendwie so in dem Dreh. "Nein, ich denke nicht... du brauchst ja auch mal deinen Schlaf, ich kann dich nicht ständig auf Trab halten, wo wir uns doch jetzt erst wieder näher kommen", antwortete ich mit einem aufrichtigen, sanften Lächeln, löste mich dann auch minimal von ihm. Nicht viel, wirklich, aber so... kam ich mir vor, als würde ich ihn irgendwie bedrängen und naja, das würde sicherlich schon komisch rüber kommen, ich meine, gerade eben frisch vom Mann getrennt und das dem nächsten auf die Pelle rücken. Ne, das wollte ich nicht, dass er das von mir dachte. Andererseits wollte ich mich eigentlich gar nicht von ihm trennen, wäre wohl oder übel auch mit ihm hier eingeschlafen, wenn er noch hier geblieben und seinen Arm um meine Schultern gehabt hatte... War einfach das, was mir in letzter Zeit echt gefehlt hatte. Nicht nur die Zärtlichkeiten, auch Alex an sich. Einfach seine... Person.
Alex Okay, gut... sie brauchte sonst also nichts weiter und ich konnte mir den Schlaf holen gehen, den ich eigentlich wirklich benötigte... immerhin war ich doch recht bald auf den Beinen gewesen heute und da wurde ich jetzt wirklich langsam müde. Außerdem brauchte Hannah mich zum schlafen nicht.. ich konnte also ohne schlechtes Gewissen oder sonst irgendwas nach oben in mein Zimmer gehen, mich wieder bis auf die Boxershorts ausziehen und mich zurück ins Bett schwingen... doch, guter Plan. Also löste ich mich jetzt endgültig von Hannah und sah noch kurz zu ihr runter. "Naja, dann... schlaf mal gut." sagte ich und lächelte noch so ein klein wenig, ehe ich mich von ihr abwandt, um das Wohnzimmer verlassen. Irgendwie war es ein wenig merkwürdig, Hannah wieder hier zu haben, wo sie doch ganze drei Jahre weg gewesen war. Aber zweifelsohne würde ich sie nie auffordern, zu gehen. Nein, wirklich nicht... dazu lag sie mir viel zu sehr am Herzen und da konnte der Verstand dann definitiv auch nicht über meine Gefühle hinweg entscheiden. Nein, sie konnte bleiben, solange sie wollte, beziehungsweise musste... immerhin blieb ihr kaum etwas anderes übrig. Ich sah nochmal kurz über meine Schulter hinweg zu ihr hin, bevor ich dann endgültig das Wohnzimmer verließ und den Weg in mein Zimmer antrat. Dort entledigte ich mich wirklich nur noch der Jeans und des Shirts, bevor ich mich mit einem müden Seufzen ins Bett fallen ließ und die Decke über mich zog. War nicht grade die wärmste Jahreszeit, aber ich fror irgendwie nie beim schlafen, weshalb die decke meistens auch nur bis zum Brustkorb hing, so auch heute... mehr brauchte ich nicht, um jetzt gemütlich die Augen zu schließen und nachdem ich in Gedanken noch den heutigen Tag verarbeitet hatte wenig später beruhigt einzuschlafen.
Hannah Gut, die Nacht hatte ich nicht sonderlich gut, aber immerhin etwas geschlafen. Allerdings schien am frühen Morgen schon das Licht durch das große Wohnzimmerfenster und kitzelte mich wach. Ich seufzte entrüstet, müde... fühlte mich beinahe verkatert. Woher kamen denn jetzt auf einmal diese Kopfschmerzen? Es fiel mir sichtlich schwer, die Augen offen zu halten, zwang mich dann aber, mich auf den linken Ellenbogen zu stützen, mir mit der freien Hand verschlafen durch die Haare zu fahren und mich dann einmal hier umzusehen. Nein, viel verändert hatte sich hier definitiv nicht. Hier und da vielleicht ein, zwei neue Bilder, aber ansonsten war hier alles so wie früher, sogar der Teppich war noch hier. Ich brauchte ein Moment um mein Hirn auf Touren zu bringen, zu realisieren, weswegen ich hier war und sofort verzog sich mein Gesicht wieder. Am liebsten hätte ich jetzt einfach weiter geschlafen, aber nun war ich 'zu wach' dazu. Also wenn ich jetzt schon wach war, dann würde ich mich jetzt auch richtig wecken. Mit einem Kaffee oder einem Tee. Es dauerte dementsprechend auch gar nicht lange, bis ich mit der Decke um den Körper geschlungen in die Küche wanderte, einen Bild auf die dort vorhandene Uhr warf. Hm. So früh war es ja gar nicht; ca. 10 Uhr... war also eine recht humane Zeit zum Aufstehen. Trotzdem war ich total fertig. Ich entschied mich also, mir hier einfach den Kaffee zu suchen. Stand der noch da, wo er sonst auch immer gestanden hatte? Ich öffnete die kleine Schranktür, nickte zufrieden. Ja, hier stand er noch. Schweigend, aber nun mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, angelte ich mir die Dose mit dem Kaffeepulver, trat dann an die Kaffeesmaschine um erst mal einen Kaffee aufzusetzen. Hätten die anderen auch gleich mal etwas davon.
Alex Ich konnte mich wirklich nicht beschweren, hatte tief und fest geschlummert... so, wie eigentlich jede Nacht, seitdem ich wieder mit mir und meinem Leben im Einklang war. Man schlief viel ruhiger und entspannter, wenn man wusste, dass man am nächsten Tag etwas vor hatte, für das es sich auch lohnte aufzustehen. Als ich jetzt die Augen aufmachte, war es ein paar Minuten nach zehn. Doch, da konnte man dann wirklich langsam mal aufstehen. Ich richtete mich mit einem Gähnen im Bett auf und streckte mich erstmal recht ausgiebig, bevor ich aufstand. Einen Moment lang brauchte ich noch, um meinen Kreislauf richtig in Schwung zu kriegen, bevor ich dann in recht gemütlichem Tempo mein Zimmer verließ und die Treppe nach unten ging - von Basti und Megan war wie beinahe jeden Morgen natürlich noch keine Spur, aber Hannah schien aufgestanden zu sein, lag nicht auf dem Sofa. Stattdessen stand sie bereits in der Küche. Ob sie schon lange wach war? "Morgen.." sagte ich noch eher ein wenig gemurmelt, als ich hinter ihr die Küche betrat. Ich hatte ja schon immer ein wenig Zeit gebraucht, um in die Puschen zu kommen... morgens war das einfach immer so eine Sache. Aber wenn man wusste, dass Hannah auf einen 'wartete'... ja, dann konnte man sich schon mal viel eher zum Aufstehen ringen, würde ich sagen. Sie schien auch schon dabei zu sein, Kaffee zu kochen, was mich leicht lächeln ließ... Kaffee am Morgen war für mich inzwischen einfach ein Muss geworden.
Hannah Erschrocken fuhr ich herum, fasste mir ans Herz. "Erschreck mich doch nicht am frühen Morgen schon!", murmelte ich mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, nickte ihm aber schwach zu, ehe ich in Richtung eines freien Stuhl schlurfte. "Guten Morgen", holte ich schließlich meine vor Schreck versäumte Begrüßung nach, stützte mich mit dem Arm auf dem Tisch ab, sah zu ihm rauf. "Ich hab schon mal Kaffee aufgesetzt, ich hoffe das war okay?", fragte ich so halb, ein wenig verunsichert. Ich wohnte hier eben lange nicht mehr und wie schon mindestens drei mal erwähnt, konnte sich hier einiges geändert haben, so war das ja nicht, aber gut, ich ging davon aus, dass sie nicht gleich aus der Haut fahren würden. Quatsch. Wieso? War doch nur Kaffee und tat ja allen Anwesenden gut. Na ja, in Maßen, nicht in Massen, wobei sich der Körper sicherlich auch an die 'tägliche Dosis' Koffein gewöhnt hatte. Aber gut, man musste ja nicht das Schicksal herausfordern, sonst passierte wirklich noch irgendwem war. "Hast du gut geschlafen?", fragte ich dann auch schon, war einfach zur Gewohnheit geworden am Morgen, wenn ich neben Chase aufgewacht war, beziehungsweise wie jetzt auch schon in der Küche stand. Ehrlich gesagt war es schon echter Luxus, das ich bis zehn hatte pennen können, denn sonst schoben die Kinder immer Stress und das meistens um kurz nach sieben. Auch Wochenends. Während ich also auf Alex Antwort und den Kaffee wartete, lehnte ich mich ein wenig zurück, zog den Arm wieder unter die Decke.
Alex War nicht meine Absicht gewesen, sie zu erschrecken, absolut nicht... war aber trotzdem für den Augenblick ganz witzig gewesen. Ich lehnte mich recht entspannt gegen die Küchentheke. Ohne Kaffee war mir nicht nach Sitzen, ganz einfach weil ich da dann immer gleich Gefahr lief, den Kopf so herrlich auf der Tischplatte abzulegen und weiter zu schlafen. Und an Schlaf war jetzt erstmal nicht zu denken, ich musste heute ja auch mal irgendwann in die Gänge kommen. Immerhin stand das tägliche Training auf dem Programm und ich hatte nicht vor, das zu vernachlässigen. Wäre nur schlecht für die Figur und während meiner Alkoholiker-Phase hatte ich einiges an Muskeln verloren, weil ich ja nur noch an der Flasche gehangen hatte... war alles wieder hart zurück erarbeitet worden, ich war in Höchstform "Ja, hab ich... und du?" fragte ich mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen, sah zu Hannah. Sie wirkte noch ein wenig müde, aber... war ihr das übel zu nehmen? Wohl kaum, nachdem, was sie gestern Abend noch hatte durchmachen müssen. Die gegenfrage hätte ich mir also definitiv eigentlich sparen können, aber egal, war jetzt schon ausgesprochen worden. Die Kaffeemaschine machte sich dann wenig später auch bemerkbar, also nahm ich zwei Tassen aus dem Schrank und füllte sowohl mir als auch Hannah eine voll. War auch noch was für Basti und Megan über, falls die beiden denn irgndwann auch mal gedenken, aufzustehen. Ich ging dann zu Hannah an den Tisch rüber, stellte ihre Tasse vor ihr auf dem Tisch ab und ließ mich dann ihr gegenüber ebenfalls auf einem der Stühle nieder.
Hannah "Danke", murmelte ich erst mal, nachdem er mir eine der gefüllten Kaffeetassen vor die Nase gestellt hatte, lächelte dann ein wenig hilflos auf seine Frage nur um kurz darauf mit einem leisen Seufzen mit den Schultern zu zucken. "Ich weiß nicht", antwortete ich, griff auch schon nach meiner Tasse, um ein, zwei Schlucke dran zu nippen. "Ich hab zwar geschlafen, aber ich hab das Gefühl nicht sonderlich lange und auch nicht sonderlich gut, hab scheinbar nur das nötigste an Energie wieder gewonnen, wird bestimmt in den nächsten Tagen besser, vor allem aber auch, wenn ich mit Megan darüber geredet habe", fügte ich hinzu, während ich die Tasse wieder auf dem Tisch abstellte, zu ihm rüber sah und dann doch wieder ein wenig lächelte. Ernster und aufrichtiger. Außerdem war das Sofa einfach nicht ganz meine Welt. Zwar hatte ich nach einem Streit auch immer auf einem geschlafen, aber ich konnte definitiv behaupten, dass unser Sofa um einiges weicher war, was vielleicht daran lag, das wir kein ledernes hatten. Hier auf jeden Fall tat mein Rücken doch ganz schön weg, aber das war Nebensache, dachte ich zumindest. Für mich lag es auf der Hand, dass ich wegen dem Streit und dem Stress gestern Abend noch, so fertig war und dementsprechend sicher war ich mir eigentlich auch, dass das nachlassen würde. Irgendwann. In absehbarer Zeit. Und da ich ja nun scheinbar doch wieder Leute um mich herum hatte, würde mich das gleich noch zusätzlicherweise ablenken, also... wäre Gedanken machen doch schön doof. Sollte ich ihn halt verdrängen, er hat es auch nicht anders verdient, als verstoßen zu werden. Jop.
Alex Ja, das war wirklich zu erwarten gewesen. Hatte ich ja bereits vor ihrer Antwort vermutet, dass sie nicht sonderlich gut geschlafen hatte... wie auch, auf einem Sofa schlief man eben weitaus schlechter als in einem warmen, kuscheligen Bettchen. Daran bestand kein Zweifel, aber es war dennoch nachvollziehbar, dass Hannah nur ungern oben in dem Zimmer hatte schlafen wollen... wie gesagt mussten da auch etliche Erinnerungen dran hängen. Vor allem welche von besseren Zeiten mit Chase, welche aber nie mehr wieder kommen würden. Früher wäre ich einfach nur froh darüber gewesen, dass Hannah wieder frei war und hätte das alles vollkommen zu meinem eigenen Vorteil ausgenutzt. Aber jetzt... nein, wenn ich sah, wie schlecht es Hannah gerade ging, konnte ich mich über die Trennung so ganz und gar nicht freuen, ehrlich nicht. Da wäre es mir lieber, sie wäre noch glücklich mit Chase zusammen, so wie noch vor drei Jahren.. seufz. Bevor ich ihr allerdings antwortete, trank ich erstmal ein bisschen was von dem Kaffee. "Denke ich auch.." sagte ich dann bloß und zuckte ein klein wenig mit den Schultern. Ich hoffte einfach mal, dass sich Hannahs Allgemeinzustand besserte, wenn sie merkte, dass sie immernoch zahlreiche Leute um sich herum hatte, die sich um sie sorgten und ihr unter die Arme griffen.
Hannah Mit einem schwachen Lächeln und einem leichten Nicken stimmte ich Alex noch einmal zu, ehe ich meine Lippen an die Tasse setzte, mich ein wenig zurücklehnte und versuchte, zu entspannen. "Und? Was hast du heute noch so vor?", erkundigte ich mich, damit nicht so ein anhaltendes unangenehmes Schweigen herrschte. Brauchte ich jetzt eher weniger... mir wäre es sogar irgendwie lieb, so eine richtige Quasselstrippe neben mir sitzen zu haben, die mich schlicht und ergreifend ablenkte. Irgendwie sowas in der Art. Im Kopf legte ich mir bereits eine Gegenfrage zusammen - kannte man ja von Alex - damit ich nicht dann noch so lange überlegen musste. Hm. Ob ich heute schon die Sachen holen würde? Nein, das wäre denke ich noch zu früh, die Wunde noch zu frisch, als das ich mich ihm halbwegs stellen konnte. Außerdem war da in gewisser Hinsicht auch diese Angst, dass er wieder handgreiflich werden würde. Da würde ich lieber noch ein wenig warten, aber... was würde ich sonst tun? Fahren wäre eine Möglichkeit, wenn Alex nichts vor hatte, aber ich bezweifelte, dass ich dafür den Kopf frei genug hatte. Zu gestresst oder in Gedanken versunken sollte man lieber nicht fahren. Ich erinnerte mich noch gut an den Tag vor drei Jahren, wo ich mir meinen letzten Wagen geschrottet hatte. Hm. Wie gesagt, nicht gerade geil.
Alex Was ich vor hatte? Nicht viel, im Grunde genommen... das Training würde zwar sehr wahrscheinlich eine Stunde in Anspruch nehmen, aber viel mehr dann auch wieder nicht. Ich hatte nur gucken wollen, ob heute Abend irgendwo was ging, zwecks Renen und so weiter... ich war wie gesagt fleißig am Kohle verdienen und da wollte ich eigentlich auch keine Pause einlegen. Ich hatte vor, mir ein Polster aus Geld anzulegen und dann erstmal fett Urlaub. dann aber richtig. Dubai oder so, was richtig teures eben wo man nur das beste vom besten kriegt... einfach chillen, in die Sonne legen, ab und an in den Pool springen, nacht schön Party machen... ja, doch, darauf hatte ich so richtig Bock, aber erst wollte ich mir das verdienen, dementsprechend viel 'arbeiten'. "Eigentlich nicht viel... bisschen pumpen gehn, so wie jeden Tag eben, aber sonst eigentlich nichts." sagte ich und zuckte ein klein wenig mit den Schultern, nippte nochmal an der Kaffeetasse. Gegenfrage stellen? Immerhin würde sie wohl sämtliche Planungen über Bord geworfen haben nach der Sache gestern. "Hast du irgendwas vor?" fragte ich dennoch, ich denke mal schaden konnte das nicht. Wie war das eigentlich mit den Kindern? Mussten die heute irgendwo geholt werden? Wenn ja, würde Chase das wohl kaum erledigen, echt nicht.
Hannah Na sagte ich doch, da war sie auch schon, die Gegenfrage. Allerdings... hatte ich noch immer nicht so die rechte Antwort, weswegen ich nur schwach mit den Schultern zuckte, beschloss, doch auch noch zu antworten. "Ne, eigentlich nicht so, also hab nichts geplant", klärte ich Alex wahrheitsgemäß auf. Wieso auch? Zwar hatte ich schon einiges vorgehabt das Wochenende, aber das hatte sich dann auch erledigt gehabt, nach der Sache von gestern. "Na ja, außer eben mit Megan reden, aber ansonsten?", ich schüttelte schwach den Kopf. "Ne, sonst habe ich nichts weiter vor. Die Kinder müssen erst Morgen abgeholt werden und ansonsten hab ich ja nichts weiter zutun. Muss mich erst mal dran gewöhnen, dass ich jetzt gar nicht mehr gen Nachmittag kochen muss, und das ist seit den drei Jahren so tief in mir verankert, ich glaube, ein, zwei Mal wird hier schon noch was auf dem Tisch stehen", versuchte ich zu witzeln, schmunzelte ein wenig verlegen. Ja, doch, in den letzen Jahren war ich wie gesagt zu einem ziemlichen Hausmütterchen mutiert. War wohl ein Grund mehr, wieso ich endlich mal wieder raus sollte. Mal wieder so richtig austoben.
Alex Also hatte sie nichts vor... wirklich gar nichts. Wobei das Gespräch mit Megan andererseits wahrscheinlich doch schon sehr viel Zeit in Anspruch nehmen würde.. die beiden hatten sich schließlich nahe gestanden und da würde das Wiedersehen wohl wirklich ein wenig länger und ausgiebiger ausfallen. Ich hatte Megan ja nicht mal gesagt, dass ich wieder Kontakt zu Hannah hatte... wobei sie mich dafür wahrscheinlich am liebsten gleich wieder ohrfeigen oder zumindest einen leichten Schlag auf den Hinterkopf verpassen würde. Aber sie würde zu sehr damit beschäftigt sein, Hannah wider zu sehen, denke ich... "Ich denk mal nicht, dass sich hier irgendjemand drüber beschwern' wird, wenn du was kochst. Sind hier sonst meistens alle zu faul für." sagte ich und grinste ganz leicht. Also ich würde sie ganz sicher nicht daran hindern - ich ernährte mich wahrscheinlich noch immer viel zu viel von Pizza. Tieflkühlpizza, versteht sich. Selbstgemacht war viel zu arbeitsaufwendig.. haha.
Hannah Das war ja klar. Ich grinste ein wenig breiter. "Na ja, du scheinst eher mit den Rennen und der Frauenwelt beschäftigt zu sein, hm?", scherzte ich, nahm wieder ein, zwei Schlücke von der braunen Brühe, hob schmunzelnd eine Augenbraue. Ja ja, bei den Rennen waren ja auch meistens ein oder zwei hübsche Mechanikerin anwesend. Man hatte definitiv was zu gucken, war mir auch schon das ein oder andere mal damals aufgefallen und wieso sollte gerade Alex da die Finger stillhalten? Klar, er war mir nie fremdgegangen, als wir zusammen waren - ganz nebenbei bemerkt, hatte ich bei Chase jetzt schon eher das Gefühl - aber hey, nach dem Streit und auch schon eine Weile davor war er vollkommen frei gewesen, hatte machen können, was immer wollte, wieso hätte er das nicht ausnutzen sollen? Ehrlich gesagt konnte ich nicht glauben, dass er während seiner Therapiezeit komplett auf Beziehung oder zumindest Sex verzichtet hatte. Waren ja nun doch schon drei Jahre gewesen, anatomisch für mich kaum vorstellbar gewesen. Ich glaube, hätte ich die letzen drei Jahre nicht wenigstens ein paar mal mir Chase geschlafen gehabt... ja, doch, dann könnte ich jetzt wirklich gut und gern behaupten, ich wäre untervögelt, einfach zu lange nicht mehr gekommen. Haha. Blockierte das Östrogen von ein oder zwei Nervenstränge. Ouh man, was für ein Kopfkino. Ich schüttelte über meine eigene Dummheit den Kopf, verschluckte mich beinahe an meinem Kaffee, wovon ich feuchte Augen bekam, weil mir die Luft doch einen Moment weg blieb. Hicks.
Alex Haha, ja, die Frauenwelt... eigentlich war es wirklich so, dass ich nichts außer Autos und Sex brauchte, um irgendwie halbwegs zufrieden zu sein. Aber inzwischen wusste ich ja, dass es eben doch etwas ganz anderes war, mit einer Person zu schlafen, die man auch liebte... es war ein gravierender Unterschied zu unbedeutenden One Night Stands, von denen ich mir in den letzten Jahren eben nur welche gegönnt hatte, um mir ein wenig Erleichterung zu verschaffen. Ganz ohne Sex... ne, kam ich nicht klar, echt nicht. Außerdem sollte man seine jungen Jahre doch wohl genießen und inzwischen war ich schon 21. Also nein, ganz oder die eine oder andere nackte Frau in meinem Bett ging es nicht... aber ich hatte mir in letzter Zeit wohl dennoch nicht übermäßig viele Frauen ins Bett gezogen, nein. Aber es würde komisch rüberkommen, würde ich ihr jetzt sagen, dass ich eben im Gegensatz zu früher doch ein wenig... beherrschter war, was das anging. "Das Eine lässt sich nur schwer vom anderen trennen." sagte ich und legte leicht grinsend den Kopf ein wenig schief. Als sie sich dann so mehr oder weniger ein bisschen verschluckte, musste ich breiter grinsen. "...und du hast wie ich sehe nicht nur das Fahren sondern sogar das Trinken von alkoholfreien Getränken verlernt." neckte ich sie ein klein wenig. Hatte doch schon ein bisschen... lustig ausgesehen grade.
Hannah Ich ließ Alex einen giftigen Blick zukommen, ehe ich grinsend die Augen verdrehte. "Du bist doof", nuschelte ich, als ich mich so halbwegs wieder unter Kontrolle hatte, fuhr mir dann mit einer Hand übers Gesicht. Wirklich, sehr witzig... war ja nicht so, als hätte ich in den letzten Jahren so gut wie gar nichts getrunken oder so, aber ließen wir doch einfach mal in dem Glauben, um die gelockerte Stimmung nicht gleich wieder so zu versauen. Ich verzog also die Mundwinkel zu einem Grinsen, nachdem ich meine Tasse auf dem Tisch abstellt hatte. "Das dachte ich mir", ging ich schließlich auf die Sache mit dem 'trennen' ein, zog belustigt auch die zweite Augenbraue nach oben. Allerdings wusste ich nicht wirklich, was ich darauf antworten sollte. Zwar hatte ich da schon die ein oder andere Frage, aber es würde ziemlich komisch rüber kommen, wenn ausgerechnet in so einer Situation fragen würde, ob er denn bereits eine neue Freundin hatte. Zwar war es definitiv nicht so gemeint, wie es vermutlich rüberkam, aber eben drum, hielt ich mich zurück, damit es zu keinen Missverständnissen kam. Nee, brauchte ich einfach nicht am frühen Morgen. Wenige Sekunden später hob ich auch schon wieder meine Tasse um den letzen Schluck zu nehmen, sie anschließend endgültig auf dem Tisch abzustellen.
Alex Ja, wusste ich. Aber ich ärgerte nunmal gerne Leute und gerade eben war diese Wahl eben auf Hannah gefallen, so. War ei9nfach zu lustig gewesen, wie sie sich da grade eben verschluckt hatte, war... süß. Und außerdem wusste sie ja ganz genau, dass ich das weder richtig ernst noch irgendwie böse meinte. Den giftigen Blick vor ihrem Augenverdrehen ignorierte ich also geflissentlich. War immerhin keine so ernste Sache und sie nahm es ja mehr oder minder auch mit Humor. Ich hatte gerade noch etwas sagen wollen, als auch schon ein "Hannah..?!" die kurz anhaltende Stille durchbrach. Sag ich ja, Megan hatte sie vermisst.
Megan Da stand man auf und ging nichtsahnend - sogar noch extra leise, damit Basti auch ja genug Schlaf bekam, haha - in Boxershorts und Schlabber-Tshirt runter, weil man gemütlich frühstücken und erstmal wach werden wollte... dann saß da Alex mit Hannah in der Küche. Ich meine, mit Hannah... seit wann zum Teufel hatten die beiden wieder Kontakt? Und wieso war sie überhaupt hier? Schien mir so, als hätte sie hier geschlafen, sonst würde sie wohl kaum mit der Decke da herumsitzen... wobei das alles grade gar keine Rolle für mich spielte, das kam alles nachher. Nach meiner jetzigen, wahrscheinlich etwas stürmischen Begrüßung. Ich schlang einfach meine Arme um sie, drückte sie an mich. "Du warst viel zu lange nich mehr hier..." murmelte ich leise, als ich mich langsam wieder von ihr löste. Sie hätte uns - oder zumindest mich - viel früher besuchen kommen sollen. Ich meine es war nicht so, als hätte ich sie nicht auch besuchen können, aber... nachdem die Anrufe zwischen uns auch immer weniger geworden waren, war ich mir nie sicher gewesen, ob sie überhaupt noch Kontakt wollte.
Hannah Verwirrt sah ich auf, als ich meinen Namen hörte, wurde kurz darauf aber auch schon von der stürmischen Megan in die Arme geschlossen. Ich lachte leise, erwiderte die Geste kurz und schloss meine Augen. Jap. Viel zu lange war ich nicht mehr hier gewesen, da hatte sie definitiv Recht. Vorsichtig nickte ich, lächelte sie aber an und stand dann auf, nur um Megan einen Moment von oben bis unten zu mustern. Sie war definitiv noch hübscher geworden, als sie eh schon war. Ja, doch. Auch wenn die Schlabberklamotten das jetzt nicht sooo betonten. Haha. "Das stimmt wohl", antwortete ich auf ihre Feststellung. Wie gesagt, ich hatte ja auch selbst eingesehen, das der Kontakt ziemlich abgebrökelt hatte. "Ich hatte wohl... einfach viel zu tun mit Chase und den Kindern", klärte ich sie ein wenig zögerlich auf, freute mich gerade unheimlich, Megan endlich mal wieder zu sehen. Gestern war sie ja leider schon weg gewesen, als wir hergekommen sind und na ja, um ehrlich zu sein, wollte ich auch das Gespräch hinter mich bringen, damit ich mich den Tag über ablenken und heute Abend vielleicht etwas schlafen konnte. Doch, klang plausibel. "Wie geht es dir?", war meine nächste Frage, einfach... weil ich nun mal drei Jahre kaum mehr Kontakt mit Megan gehabt hatte. Klar, bei der Hochzeit war sie dabei gewesen und auch noch Monate danach, war alles gut. Fing halt erst an, als Chase seine neue Arbeit bekommen hatte. Hmpf.