Hannah Ja, das wusste auch ja, dass Danny viel arbeiten war, aber irgendwann musste auch er mal daheim sein und wenn es so wäre, dann könnte Alex ja mal nachfragen, ja doch, konnte er und würde er ja auch machen, hatte er ja eben gerade gesagt. So indirekt zumindest. Ich nickte ihm schwach zu, lächelte und stieg dann ebenfalls aus dem schnittigen Sportwagen. "Das wäre echt lieb von dir", sagte ich, nachdem ich die Fahrertür zugeschlagen und über das Autodach zu ihm rübergesehen hatte.
Alex Ich nickte Hannah nur noch mal leicht zu, ehe ich um den Wagen herum zu ihr ging, somit am Bürgersteig ankam. Auf der Straße rumstehen war eher weniger schlau, denk ich mal. Vor allem wenn da jemand so lang bretterte, wie ich es für gewöhnlich tat... ja, doch, ich war schon echt eine Gefahr für die Menschheit... haha. "Is ja kein großer Aufwand.." meinte ich und zuckte erneut ein wenig mit den Schultern. Ein paar Worte, nicht mehr und nicht weniger. Aber immerhin wusste sie es zu schätzen und war nicht wie der Großteil der heutigen Gesellschaft völlig undankbar. Aber Hannah war ja in meinen Augen schon lange nicht mehr wie 'alle'... das würde sich denke ich auch nie ändern, aber... die Gefühle für sie musste ich zurück stecken und ruhen lassen, ob ich nun wollte oder nicht. Sie wieder zu treffen war sicherlich nicht der beste Weg, um die Gefühle für sie zu verlieren, aber... ich konnte einfach nicht anders.
Hannah Das stimmte wohl. Um formelles oder sowas würde sich ja dann mehr oder minder Danny kümmern, vorausgesetzt, er würde mir noch mal ein Auto besorgen, was ich wirklich hoffte, denn nirgends bekam man so günstig Sportwagen, wie bei ihm und so viel konnte ich auch nicht zahlen, schließlich war auch unser Budget ein wenig begrenzt, trotz der Tatsache, dass Chase arbeitet und arbeitet. Wo wir gerade bei Chase waren. Sicherlich war er ganz und gar nicht davon begeistert wenn mir nichts, dir nichts ein paar hunderttausend weg waren und dafür ein nagelneuer Sportwagen vor der Tür stand. Schließlich hatten wir schon ein Firmenwagen von Chase seiner Arbeit, und der reichte auch eigentlich. Aber da ja Chase oft unterwegs war, hatte ich keinerlei Chance dazu, mir den mal zu 'borgen'. "Sehr schön", murmelte ich also, stieß mich vom Wagen ab und lief dann langsam in Richtung Hauseingang. "Hast du denn jetzt überlegt, was wir noch machen? Oder habe ich dich gar nicht so sehr in Panik versetzt?", fragte ich anschließend noch.
Alex Nein, das hatte sie wohl nicht. Von Panik konnte da nicht die Rede sein, nein... es war eher nur ein kurzer Adrenalinschub gewesen, als sie mit meinem heißgeliebten Zenvo beinahe straight on in den Park gebrettert wäre, haha. "Nein, hast du nicht, muss ich dich leider enttäuschen... wobei ich von der aktion nicht so begeistert war." sagte ich und grinste wieder so ein klein wenig vorm ich hin, während ich mit ihr das Haus betrat und schließlich auch die Treppe mit ihr nach oben ging. "Ich hab ja auch keine Ahnung, was deine Wohnung so zu bieten hat... wer weiß, vielleicht is da ein raum zum Zockerparadies geworden, weil du ja eben doch viel zu Hause bist und Abwechslung brauchst, hm?" laberte ich ziemlich sarkastisch daher. Ohja, ich sollte mir definitiv mal wieder einen richtig guten Gamer-PC zulegen... und wie wärs mit 'ner PS4? Kohle hatte ich momentan den einen oder anderen Tausender auf der hohen Kante... und in meinem Zimmer war mehr als genug Platz, weil Hannah da ja schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit drin wohnte.
Ja ja, mein Beileid, aber das wird sich ja in absehbarer Zeit wohl wieder ändern, wa? XD _
Hannah Ein kleines Schmunzeln zierte meine Lippen, als ich neben ihm die Treppen nach oben ging, schließlich die Haustüre aufschloss und ihm Einlass gewährte. "Schön wär's", kommentierte ich seine 'Frage', schüttelte leicht den Kopf. "Aber da muss ich DICH leider enttäuschen, denn du sagst es: Ich bin viel zu Hause, habe auch genug Abwechslung, bis auf die ein oder andere Sache mit Chase", ich zuckte kurz grinsend mit den Augenbrauen, er wusste schon was gemeint war, "aber ansonsten... na ja, bleibt wie gesagt kaum Zeit für irgendwelche Freizeitaktivitäten, außer eben mit den Kiddies, aber so richtig feiern oder so, war ich schon lange nicht mehr", klärte ich ihn also wahrheitsgemäß mit einem leichten Schulterzucken auf, schloss die Tür, nachdem er eingetreten war und ließ den Schlüssel auf die Kommode neben der Tür fallen, deutete in Richtung Wohnzimmer. "Möchtest du was trinken?", fragte ich schließlich noch, einfach aus Gewohnheit. Bis jetzt hatte ich eigentlich jedem, selbst Chase, immer wieder etwas angeboten, denn mein erster Schritt galt so oder so der Küche, wusste der Geier, wieso. War wohl in letzter Zeit immer mehr zu meinem privaten Raum geworden. Haha.
Alex Schade, also kein Zockerparadies... haha. Ne, Spaß bei Seite, derartiges hatte ich ja nun wirklich nicht erwartet, war nur ein Witz am Rande gewesen. "Schaaaade." sagte ich lang gezogen und grinste dann doch so ein wenig vor mich hin, als ich mir die Schuhe von den Füßen schob... ich musste hier ja nicht unnötig Dreck in der Wohnung verteilen, würde ja sonst Hannah weg machen müssen. Und sie hatte wohl auch so genug Arbeit mit den Kids. "Ja... Cola oder so wär nich schlecht... irgendwas Süßes." sagte ich, während ich ins Wohnzimmer tappte. Ja, ganz gewöhnliches Wohnzimmer, was sollte man auch anderes erwarten. Jedenfalls trank ich wesentlich mehr so süße Softdrinks, seitdem ich vom Alkohol weg gekommen war... bot einfach mehr, als ein einfaches Glas Wasser. Und irgendwie hatten sich auch meine Essgewohnheiten seither ziemlich geändert, ich achtete wohl allgemein mehr auf meine Gesundheit, wenn auch teilweise eher unbewusst... ein Jahr Alkoholiker sein reichte echt, nochmal brauchte ich das nicht, war eine Scheißzeit. Jetzt jedenfalls ließ ich mich aber auf das Sitzpolster des Sofas sinken, machte es mir erstmal ein bisschen bequem und ließ den Blick einmal durch den Wohnraum schweifen.
Hannah Eine Cola... hatten wir sicherlich noch irgendwo stehen. Im Kühlschrank nahm ich mal an. Haha. Auf dem weg zum besagten Kühlschrank streifte ich mir die Schuhe von den Füßen, zog dann schließlich die Flasche aus dem Türfach und angelte aus dem Schrank über der Spüle zwei Gläser, marschierte damit schnurstraks ins Wohnzimmer, wo ich mich neben Alex in das weiche Polster fallen ließ, die Gläser auf dem kleinen Glastisch abstellte und erst einmal die Cola ausschenkte, ehe ich mich mit meinem Glas zurück ins Leder lehnte, die Beine auf die Couch zog und einmal tief durchatmete, bevor ich an meinem Glas nippte. "Erzählt mal", setzte ich schließlich an, überging somit den Rest von gerade eben, "wie lief es bei dir denn die letzen Jahre?", erkundigte ich mich neugierig, legte den Kopf ein wenig schief. Doch, das interessierte mich schon irgendwie, denn schließlich hatte ich mir ja auch Gedanken gemacht, auch wenn ich eigentlich mehr als sauer auf ihn hatte sein sollen ... war ich aber schlicht und ergreifend nicht mehr. Lag wohl an der Tatsache, dass ich in den letzen Jahren bemerkt hatte, wie wichtig so ein guter Freund, wie Alex es gewesen war, brauchte. Jemanden, der einem half, wenn es ihm schlecht geht, oder wenn er eben - wie ich es momentan ja auch immer noch habe - viel um die Ohren hatte und am Abend einfach mal ausspannen wollte, ohne noch als Sexspielzeug oder sowas herhalten zu müssen. Apropos Sex. Der hatte in der letzen Zeit auch echt gelitten, wenn es denn dann mal so weit gekommen war, denn entweder war Chase fertig von der Arbeit oder ich vom Tag. Dementsprechend untervögelt - konnte ich das als Ausrede nehmen? - war ich auch manchmal. Zumindest betitelte ich das gerne so, denn vieles schob ich echt darauf, das ich keinerlei Ablenkung mehr bekam und wenn... dann war es immer das selbe. Seit gut einem Jahr ziemlich langweilig geworden das Ganze. Früher hatte ich mich noch richtig gefreute, war noch mit viel Liebe und Leidenschaft an die Sache heran gegangen und ja... dann hatte Chase seinen Job bekommen und damit hatte sich das dann auch erledigt. Seufz. Aber egal, back to topic. Jetzt war erst mal Alex an der Reihe!
untervögelt XDDDDD wie das klingt ehy, hahahaha _______
Alex Ich nickte Hannah kurz dankend zu, als sie mit der Cola und den Gläsern ankam, schnappte mir dann auch erst einmal meins, bevor ich auf ihre Frage antwortete. Erst ein bisschen was trinken, Kehle war grade aus irgendeinem Grund leicht trocken. Vielleicht hatte ich heute Morgen nach dem Training einfach zu wenig getrunken or whatever, jedenfalls nippte ich erst kurz an dem Glas und sah dann zu Hannah. Früher hatte ich auf Blickkontakt bei Gesprächen ja wenig Wert gelegt, aber inzwischen gehörte das für mich doch irgendwie schon dazu. In der Therapie, die meine Aggressionen und das teilweise wirklich asoziale Verhalten von mir mildern sollte, war eben auch die eine oder andere Benimmregel vorgekommen... und Augenkontakt war nicht mehr so unangenehm, wie ich ihn früher empfunden hatte. "Naja, wie gesagt... erstes Jahr war nich so sahnig. Hing da ja erstmal ziemlich an der Flasche... war auch zwei mal im Krankenhaus gelegen deswegen, hab das aber scheinbar gebraucht um zu kapiern, dass es so nicht läuft." Ich zuckte ein wenig mit den Schultern, nippte erneut kurz an dem Colaglas und stellte es dann erstmal wieder auf dem Couchtisch ab. "Danach war ich dann ja ein halbes Jahr nur mit Therapien beschäftigt. War beides stationär, heißt also da war ich auch keinen einzigen Tag Zuhause. hab nur ab und an mal mit Basti telefoniert, wobei mir Megan noch viel länger übel genommen hat, dass ich dir und Chase damals den Start in den Urlaub so vermiest habe..." Und was sie mir für eine Szene gemacht hatte, als ich wieder Zuhause aufgekreuzt war. Bevor Megan und Basti zusammen gekommen waren, war sie so unglaublich schüchtern gewesen... kompletter Sinneswandel, ehrlich. Ich hatte die noch nie so laut werden hören. "Und naja, bin jetzt wie gesagt seit ungefähr 'nem halben Jahr wieder in der WG und seitdem läuft alles eigentlich ganz gut. Ich Gewinn immer mal wieder 'n Rennen, geh regelmäßig trainiern... mittlerweile is mir aber ein halbwegs geordeneter Tagesablauf wichtig. Und mit nur rumgammeln is auch nich... wegen dem Alkohol, weißt schon. Ich will gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen..." Jetzt hatte ich ja doch so einiges geredet. Mehr, als ich eigentlich geplant hatte, aber manchmal kam man eben einfach ins reden. Als ich so auf meine besiegte Sucht zu sprechen kam, musste ich auch kurz daran denken, wie Hannah sich damals immer wieder irgendwo heimlich Drogen besorgt hatte... war keine schöne Zeit gewesen, ne. Aber da war sie ja auch wieder drüber weg gekommen... nicht zuletzt wegen mir, würde ich sagen.
Das musste einfach da mit rein, wobei ich die Nonne von Any ja besser find XDD _
Hannah Gespannt und vor allem schweigend hatte ich ihm zugehört, mein Colaglas in der Zwischenzeit auf den Tisch zurück gestellt und meine Arme einfach um meine Knie geschlungen, weil ich nicht wusste, wohin mit ihnen. Hin und wieder hatte ich genickt, als Zeichen dafür, dass ich auch ja alles mitbekommen hatte und zugegeben. In gewisser Hinsicht machte ich mir echt Vorwürfe, das Alex nur wegen mir so abgerutscht war, aber auf der anderen Seite schien ihm das ja wohl erst die Augen geöffnet zu haben. War wohl so eine fifty-fifty Sache in meinem Kopf gewesen. Konnte man so sagen. Als er schließlich seine Zusammenfassung beendet hatte, stieß ich einen Seufzer aus, hatte gar nicht bemerkt, dass ich die letzen paar Sätze die Luft angehalten hatte. Ehrlich, ich war wirklich stolz auf Alex, denn scheinbar hatte er endlich verstanden, was es hieß, mehr oder weniger sozial dem Leben gegenüber zu treten und auch wenn er dafür erst mal ganz, ganz tief fallen musste. Man sagte doch immer: Ein wirklich kranker Mensch, bemerkt seine Fehler erst, wenn er komplett am Boden ist. Ob er dann etwas änderte oder nicht war dann wiederum eine andere Sache und genau das machte mich ja so unglaublich stolz. Die letzten Jahre hatte Alex quasi niemanden gehabt, von Basti mal abgesehen, der ihm zur Seite gestanden war und er hatte es trotzdem durchgezogen. Das zeugte doch nur davon, dass er dieses Mal nicht wieder nur Scheiße redete, oder? Ja, davon ging ich ganz fest aus! Meine Lippen verformten sich zu einem schmalen Lächeln, nachdem ich die unliebsamen Gedanken beiseite geschoben hatte. Gehörten jetzt hier einfach nicht hin, so einfach war das. Und ehrlich gesagt, wollte ich auch gar nicht weiter darüber nachdenken. Liebend gerne hätte ich jetzt einfach in die Zukunft gesehen, geschaut, was noch auf uns zukam. Auf Alex und mich und natürlich auch auf Chase. Aber jetzt für den Moment wollte ich erst mal, dass Alex wusste sie sehr ich es zu schätzen wusste, dass er das getan hatte. "Ich bin unglaublich stolz auf dich, Alex", murmelte ich deswegen in einem angenehmen, ruhigen Ton, lächelte ihn aufrichtig an. "Ich finde es total Klasse, dass du das die Jahre über jetzt so durchgezogen hast und das obwohl alles verloren schien."
ja, alter... das war so göttlich, hab ich mich weggepisst vor lachen XD ______
Alex Stolz... Hannah war also stolz auf mich. Ehrlich gesagt konnte ich mich daran erinnern, dass irgendwann schonmal jemand sowas zu mir gesagt hatte... Geschwister hatte ich nie welche gehabt. Und meine Eltern? Ne, denen hatte ich auch nur das Leben schwer gemacht mit den Kippen, dem Alkohol und den illegalen Rennen... schließlich war es sogut wie unmöglich, dass man dauerhaft alles vor denen versteckt halten konnte, irgendwann waren sie dem Ganzen dann eben auf die Schliche gekommen. Das dürfte so ziemlich der Zeitpunkt gewesen sein, wo ich dann mit Bast, Megan und Hannah eben in die WG umgesiedelt war... hach ja, unsere alte WG. Es hingen einige wirklich schöne Erinnerungen daran, ganz ohne Zweifel, also schwenkte ich mit den Gedanken kurz in die Vergangenheit zurück. Wobei ich das wiederum dann auch unterbrach, bevor ich zu tief in Gedanken versank, immerhin wartete Hannah denke ich noch auf eine brauchbare Antwort und nicht auf einen starren, leeren Blick, der von geistiger Abwesenheit zeugte. "Danke Hannah, das... bedeutet mir viel." sagte ich schließlich und schenkte ihr ein doch recht glücklich wirkendes Lächeln. Wie gesagt, vielleicht hatte das auch schonmal irgendwann jemand zu mir gesagt, aber dann musste es wohl in ganz früher Kindheit gewesen sein, weshalb ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. ____ is zu kurz, ich weiß, aber ich bin totmüde xDDD
Hannah Danke. Wofür denn Danke? War das nicht eigentlich... selbstverständlich, das ich nach all der ganzen Scheiße, die mir und Alex passiert war, verdammt stolz auf ihn war, das er ebenso wie ich - na ja, ob ich auf den rechten Weg gefunden hatte, ich wusste ja nicht - noch einmal die Kurve gekriegt hatte? Ich meine ... ich erinnerte mich wirklich ungerne an den Zeitpunkt zurück, an dem ich vollgedröhnt im Bett lag und ja, wie sollte ich das formulieren? Und sich dann plötzlich Jenny meldete? War auch nicht gerade geil, nichts zu realisieren, alles gedämpfter oder hundert Mal stärker zu spüren. Aber davon war ich Gott sei Dank auch losgekommen und das zu einem großen Teil nur wegen Alex. Ganz ohne Therapie. Der Rest hatte sich quasi von selbst gemacht. Natürlich wollte ich nicht abstreiten, das Chase kein Deut damit zutun hatte, schließlich liebte ich ihn - tat ich das; war ich mir da wirklich noch so sicher, wie vor 2 Jahren? - und ihn in allen Dingen schlecht machen ging und vor allem wollte ich nicht. Er hatte mir auch geholfen, nur zum Ende hin, sprich also bis zum jetzigen Zeitpunkt, kam mir doch die Frage auf, ob und wie sehr ich ihn überhaupt noch liebte. Sicherlich hatte er sich den Buckel krumm geschuftet, aber was brachte mir das, wenn ich nichts von ihm hatte? Und das war jedes Mal der Knackpunkt, an dem wir beide in einem Streit auseinander gingen und ich mich ins Wohnzimmer auf die Couch zurück zog. In solchen Moment wollte ich mir schlicht und ergreifend nicht die Blöße geben, bei ihm anzukommen, denn auch er trug einen erheblichen Teil dazu bei! Nicht nur ich... Und ja, wie sollte ich das sagen, um das ganze jetzt noch einmal auf den Punkt zu bringen? Ich war mir nicht mehr sicher, ob ihn liebte - nach gerade mal 3 Jahren Ehe -, im Bett lief gar nichts mehr und er scherte sich einen Dreck um die Kinder. Waren eher nicht so geile Voraussetzungen für eine Zukunft, oder? Fand ich zumindest eher nicht so, aber gut, würde ich versuchen, mit ihm darüber zu reden, durfte ich mir sicherlich was anhören, von wegen, das ich Undankbar wäre oder sowas. Also ließ ich das mal lieber bleiben, denn undankbar war ich ihm keinesfalls. Wie auch immer. Zurück zu Alex. Als er mir erzählte, das Megan wohl eher weniger davon begeistert war, dass er mir und Chase damals den Urlaub vermiest hatte, brachte mich ein kleines bisschen zum lachen. Ja ja, Megan... mit ihr hatte ich auch lange keinen Kontakt mehr gehabt und genau jetzt, wo ich so drüber nachdachte, merkte ich, wie sehr ich mich eigentlich isoliert hatte. Von allem. Meinen Freunden, die ich noch hatte, meinem Hobby... ich war einzig und allein für Mann und Kind da, vernachlässigte mich immer mehr. Vor allem Sport und Spaß hatte ich ziemlich schleifen lassen. Zwar hatte ich noch einen wohlgeformten Körper, dadurch, dass ich mich gesund ernährte und auch nicht allzu viel naschte, aber auch das würde irgendwann zuende gehen, wenn ich da nicht bald mal wieder ran ging. Und Megan! Megan musste ich dringend mal wieder anrufen! Das würde ich gleich morgen machen, genau. So hatte ich wenigstens schon mal ein wenig Planung. "Megan", murmelte ich mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen, schüttelte schwach den Kopf. "Hat sie dir mal ordentlich den Marsch geblasen, ja?"
Alex Ohja, und wie sie das hatte... mehr als das. Ich glaube, als ich ihr dann noch entgegen gebrüllt hatte, war sie echt kurz davor gewesen, auszuholen und mir eine zu klatschen. Und ich rede da nicht von einem leichten Tätscheln, nein, sondern von einer saftigen Ohrfeige. Hätte mir einen ordentlichen Dämpfer verpasst sowas, aber dazu hatte sie sich dann doch nicht durch gerungen irgendwie... aber vielleicht war das wiederum doch besser so, weil es andererseits hätte sein können, dass ich dadurch nur noch viel wütender geworden wäre. Wobei ich dennoch niemals zurück geschlagen hätte, um Gottes Willen.. ich hatte zu der Zeit zwar definitiv ein Rad ab gehabt, aber ich war kein Frauenschläger gewesen, war auch jetzt keiner und würde nie einer werden. Nein, also ich war in meinem Leben - auch, wenn ich so alt jetzt nun wirklich noch nicht war! - schon echt verdammt tief gesunken... aber sowas? Nein, niemals. Ich würde in meinem Leben nie einer Frau gegenüber handgreiflich werden... war mehr als nur unmoralisch sowas. "Ja, kann man wohl sagen... aber war denke ich auch angebracht." sagte ich und zuckte ein klein wenig mit den Schultern, schnappte mir dann nochmal mein Colaglas und trank den einen oder anderen schluck davon. Weil es beinahe leer war, war ich der Meinung es würde sich nicht mehr lohnen, es mit dem bisschen Inhalt wieder abzustellen. Also exte ich den Rest weg und stellte es erst dann wieder auf dem Couchtisch ab, sah dann wieder zu Hannah. "Ehrlich, ich glaub nicht, dass ich Megan vorher schonmal dermaßen laut reden hab hören..." fügte ich dem ganzen, wenn vielleicht auch ein wenig überflüssigerweise, noch hinzu.
Hannah Das glaubte ich ihm gerne. Sicherlich hätte ich auch große Augen gemacht, hätte mich Megan dermaßen zusammengestaucht, aber das war ja Gott sei Dank nie passiert! Würde es auch nicht, hoffentlich, denn Megan war die Letzte, mit der ich es mir hatte verscherzen wollen. Ich nickte Alex also leicht zu, bestätigte damit seine Aussage. Ja, das hatte er sicherlich mal gebraucht. Jemanden, der ihn richtig zusammen pfiff und vielleicht war es sogar am besten gewesen, das es eine Frau getan hatte, so kam er dann vielleicht endlich mal zu der Einsicht, das er nicht mit jedem umspringen konnte, wie er wollte ... und schon gar nicht mit einer Frau! Jap. War wohl das beste so gewesen und nun siehe da, er hatte sich ja wohl super zusammen gerissen, fand ich zumidnest. "Ich hoffe, du hast jetzt gelernt, das das ganze asoziale Verhalten einfach überhaupt nichts bringt?", fragte ich so mehr oder weniger, angelte ebenfalls wieder nach meinem Colaglas. "Und ehrlich gesagt... wenn ich dich jetzt gerade so sehe, gefällst du mir auch viel besser, als noch wie vor ein paar Jahren, auch wenn es da definitiv nicht ganz ohne gewesen war, aber das du nun so gutmütig aussieht ... macht dich ja beinahe schon wieder knuffig", scherzte ich, boxte ihm leicht gegen die Schulter. Er wusste schließlich, wie das gemeint war. Na ja, hoffte ich.
Alex Ich konnte nur zustimmend nicken. Ja, hatte ich wirklich... ich meine, brachte mir ja wirklich absolut gar nichts, wenn ich alles und jeden um mich herum tyrannisierte und dementsprechend auch jeder anfing, mich zu hassen und mich möglichst auf Abstand zu halten. Mit Megan und Basti hatte sich wie gesagt inzwischen alles wieder komplett eingerenkt und die Freundschaft war größtenteils wieder hergestellt. Klar, ab und an strauchelte das noch so ein bisschen, aber wir verstanden uns alles in allem doch wieder wirklich gut. Es fehlte aber eben doch eine Person in dem Quattro... Hannah. Nur mit ihr war die Gruppe irgendwie komplett, war einfach so... vielleicht hatte ich unter anderem auch deshalb wieder den Kontakt zu ihr aufnehmen wollen. Ich wollte, dass es wieder so war wie früher... wobei das mit Chase im Schlepptau gar nicht ging. Aber whatever, ich würde jedenfalls weiterhin versuchen, das beste draus zu machen und Hannah nicht noch ein zweites Mal komplett aus den Augen zu verlieren... nein, das wollte ich wirklich absolut nicht! "Ha - ha." sagte ich und verdrehte wieder so ansatzweise die Augen, wobei ein leichtes Grinsen meine Lippen umspielte. Also ich und knuffig... das passte nicht, echt gar nicht. Aber ich interpretierte das als sarkastische Bemerkung, als kleinen Witz... würde es doch wohl hoffentlich auch gewesen sein. "Aber ja, ist wirklich besser so... hätte ich mal früher drauf kommen müssen." stellte ich ein wenig nachdenklich fest.
Hannah Na also, wenigstens verstand er, was ich damit eigentlich meinte und war nicht gleich eingeschnappt deswegen oder sowas. Quatsch, wieso denn auch eigentlich? War ja, wie gesagt, nur ein kleiner Witz am Rande gewesen. Nichts Großes oder gar weltbewegendes. "Na ja, aber jetzt haste es ja geschafft, ich würde gar nicht mehr an die Vergangenheit denken, oder zumindest nicht so oft", raunte ich ihm zu, kam ein wenig näher gerutscht und lehnte mich leicht gegen seine Schulter, zuckte dann leicht mit den Schultern. "Ich meine, stell dir mal vor, du hättest so weiter gemacht, wie du es vor Jahren gemacht hast? Ich glaube, das wäre in einem einzigen Desaster geendet", dachte ich laut vor mich hin, schenkte ihm einen beinahe liebevollen Blick über meine Schulter. "Und glaub mir, das hier gefällt mir gerade mehr, als der Gedanke an das, was hätte passieren können, wenn du nicht wieder aufgestanden wärst, denn wie gesagt: auch ich habe mir Sorgen um dich gemacht!", erinnerte ich ihn noch einmal, biss mir leicht auf die Lippe. Und wie ich das getan hatte, verdammte Scheiße!
Alex Ich hatte aus welchem Grud auch immer absolut nicht damit gerechnet, dass Hannah mir jetzt näher kam. Ich hatte ja bis auf die kurzen Umarmungen bei Abschied und Gruß beabsichtigt auf engeren Körperkontakt verzichtet. Einfach, weil ich ganz genau wusste, dass bei mir da definitiv noch Gefühle vorhanden waren, die ich nicht zeigen und haben sollte. Sicher, Hannah schien mit Chase momentan wirklich nicht besonders glücklich zu sein, aber das war noch lange keinen Grund dafür, mich schon wieder bei den beiden einzumischen. Das sollte ich nicht, durfte ich nicht, punkt. Ich sollte endlich damit abschließen, das mit Chase und hannah würde sich schon irgendwie wieder einrenken, insofern ich nicht dazwischen funkte, ganz einfach.. war aber trotzdem eine beschissene Situation für mich grade, ehrlich. Wobei mich ihre Worte doch gewissermaßen ein wenig davon ablenkten. Zum wiederholten Mal hatte sie da Recht. "Ja, eben... in der Vergangenheit festhängen bringt einem ja nichts." Was mich jetzt ja doch wieder an die vergangene zeit mit Hannah denken ließ... sollte man nciht, aber ich tat das trotzdem des öfteren, einfach weil wir auch wirklich schöne Zeiten gehabt hatten, man... ___ mehr geht nicht, moni tot XD
Hannah "Genau, ich meine, wenn es schöne Zeiten waren, kann man ja gerne mal in Erinnerungen schwelgen, ich kann nicht leugnen, dass ich das nicht auch mal tue, aber die ganzen scheiß Sachen ... die Probleme mit Rico und so weiter, all das ... an das will ich gar nicht mehr denken, weil es nun einfach weiter geht und ja. Wenn ich hier dauernd am Rumheulen bin, wegen meiner Vergangenheit, wird es auch nicht besser, eher schlechter", stellte ich mit einem leichten Schulter Zucken fest, hielt meinen Blick jetzt dauerhaft auf ihn gerichtet, auch wenn ich nur so halb die linke Seite seines Gesichts sehen konnte. "Ich denke, es kann nur besser werden, beziehungsweise ich hoffe es", fügte ich noch hinzu, ehe ich meinen Kopf leicht zurück lehnte, stur vor mich hinlächelte. Doch. Konnte nur besser werden, da war ich mir sicher. Und jetzt hatte ich ja auch Alex wieder. So halbwegs zumindest und da würde sich sicherlich auch wieder einiges ändern. Wirklich. Ich hoffte es inständig, denn weiterhin diesen ganzen Stress... wollte ich nicht.
Alex Ne, brachte in der Tat überhaupt gar nichts... man sollte nicht in der Vergangenheit hängen bleiben, ehrlich. Ich erst recht nicht, würde mich nur ziemlich stark deprimieren und wieder zurück in Richtung Flasche drängen, wonach mir nun wirklich ganz und gar nicht der Sinn stand. Immerhin hatte ich mich mühselig während der Therapie davon getrennt, es war wirklich nicht leicht gewesen, vom Alkohol wegzukommen... aber was war mir anderes übrig geblieben? Ich hätte mich noch zu Tode gesoffen, wenn ich so weiter gemacht hätte. Und so wollte ich dann doch wirklich nicht enden, echt nicht. Gab schönere Wege zu sterben... vor allem wollte ich, dass auch - wenn ich irgendwann mal starb - Leute zu meiner Beerdigung kamen. Wenn man niemanden mehr hatte, dem man am Herzen lag... ja, dann konnte man die ganze Beerdigung auch gleich lassen, denke ich. Und ich wollte einfach nicht als ein Niemand sterben.. "Ja... ich schätze grade aus schaun ist immer besser, als sich nochmal umzudrehn.." sagte ich ein klein wenig gemurmelt. Sowas mal aus meinem Mund zu hören... krass, ehrlich. "Bei mir kanns ja eigentlich auch nur bergauf gehn.." stellte ich dann mit einem Hauch von Sarkasmus fest. War ja so... noch schlimmer als mit einer Wodkaflasche in der Gegend rumliegen und absolut nichts mehr mitkriegen ging wohl nicht...
Hannah Ja, das war wohl wahr. In der Vergangenheit zu hinken machte die Gegenwart nicht besser. Im Gegenteil. Man fing immer an, Vergleiche zu stellen, alles von damals auf die Gegenwart zu übertragen. Man lebte quasi den ganzen Scheiß weiter, auch wenn man das nicht wollte und ehy, das war wirklich scheiße. Also ich wollte ungerne noch mal das leben, was ich vor drei Jahren noch gelebt hatte. Die ganzen Probleme mit Rico, das hin und her mit Alex... ne, wollte ich einfach nicht mehr, ehrlich nicht. Das war echt eine schreckliche Zeit gewesen, ich mochte mich gar nicht erinnern. Nop. Ich nickte Alex also zu, was sich auf beide Aussagen bezog. Genau, es konnte ja nur noch bergauf gehen bei ihm. Gefallen war er schließlich jetzt schon wirklich tief. Genau wie ich, wobei es bei mir wohl eher weniger schlimm war, oder? Na ja, konnte man Prostitution, Schläge, Vergewaltigungen, und so weiter wirklich minder einstufen als Alkohol? Ich wusste ja nicht, aber war ja auch egal. Wichtig war, dass wir beide das jetzt hinter uns hatten, wobei ich ehrlich sein musste, dass ich hin und wieder beim Stress an die Drogen zurückdachte und mir wünschte, mir ein, oder zwei Spritzen reinzudröhnen, um das alles zu betäuben, aber dann dachte ich an die Kinder und ... die hatten damals schon viel zu viel abgekriegt. "Ich denke auch, ich meine, du bist ja jetzt schon echt auf die Fresse gefallen", stellte ich leise fest, zuckte schwach mit den Schultern. "Und Alkohol bringt genau so wenig, wie wenn man sich zudröhnt."
Chase Grml... was hatte mein Chef auch ausgerechnet dann, als ich so herrlich mit Amber beschäftigt gewese war, über meinen Urlaub sprechen wollen... und er hatte noch erwähnt, er hätte mir länger frei gegeben, weil ein eigentlich krank geschriebener Arbeitskollege dennoch zur Arbeit kam... aber darum brauchte ich mir jetzt ja keine Sorgen mehr machen, weil ich den Job jetzt ohnehin vergessen konnte. Und wie bitte sollte ich mich mit derartigem Kündigungsgrund woanders bewerben? War schon eine sehr... verzwickte Lage, muss ihc sagen. Vorallem, weil mir immernoch keine plausible ausrede eingefallen war, ich konnte meiner Ehefrau wohl schlecht ins Gesicht sagen, dass ich sie seit Wochen - oder Monaten? - betrog. Würde wahrscheinlich weniger gut kommen, aber inzwischen zweifeltei ch ohnehin daran, dass ich mit Hannah nochmal auf einen grünen Zweig kam... andererseits war ja schon einiges an Geld angespart, bis ich einen neuen Job hatte, könnten wir also wieder mehr Zeit zusammen verbringen und eventuell war da vielleicht noch was zu retten... naja, mal sehn. Jetzt jedenfalls fiel die Wohnungstür hinter mir ins Schloss und ich schob mir die Schuhe von den Füßen... aber hey, das hieß dann immerhin, dass ich in nächster Zeit erstmal keinen Anzug mehr tragen musste, haha. Als ich mich wie immer ankündigte, wen ich von der Arbeit kam, kam aber nichts zurück, also sah ich mich nach Hannah um... sah sie letztlich mit Alex auf dem Sofa lümmeln. Seit wann zum Teufel hatten die wieder Kontakt?! "Euch auch 'n schönen Abend." sagte ich ein wenig angepisst und etwas lauter, schon allein wegen der Tatsache, dass es Alex war. Warum konnte der sich nicht weiter aus unserem Leben raushalten?
Alex Ich hatte mich wohl kurz ein wenig bewegt, als die Haustür ins Schloss fiel, aber richtig wach geworden war ich davon nicht. Ich hatte mit Hannah noch eine Weile ferngesehen, einfach nur geredet und ab und an ein bisschen gelacht... war ein entspannter Abend gewesen und ein einziges Bier hatte ich mir dann noch genehmigt... inzwischen dürfte es wohl erst gegen 22.30 Uhr sein, aber wir waren einfach müde gewesen und scheinbar irgendwann weg gepennt... Fernseher lief jedenfalls noch und meinen linken Arm hatte ich inzwischen wohl um Hannah gelegt. Jetzt jedenfalls wurdeich ziemlich unsanft geweckt von einer doch recht bekannten Stimme. Einer unliebsamen, bekannten Stimme. Chase war also doch nach Hause gekommen, nicht mehr geschäftlich unterwegs... und das hier war jetzt wohl sehr sehr unpassend, also nahm ich den Arm von Hannah weg und baute alles in allem ein klein wenig Distanz zu ihr auf, sobald ich die Augen offen hatte. Ich begrüßte den Haussherrn mit einem eher ruhigen, gemurmelten "Hey Chase..", wobei ich allgemein recht neutral klingen musste. Scheiße hatte der schon wieder gute Laune... erinnerte mich beinahe ein wenig an mein früheres Ich, um ehrlich zu sein.