Alex Ja, also... ich schätze mal, dass ich hier erstmal nicht mehr gebraucht wurde und dass die beiden auch einiges zu erklären, beziehungsweise zureden hatten. Dem wollte ich nicht im Wege stehen, weshalb ich den Rest des Kaffees dann in einem Zug herunter schluckte und die Tasse wieder auf dem Tisch abstellte. "Ich mach mich dann mal fürs Training fertig.." waren nur noch so mehr oder weniger meine Worte, ehe ich nach einem letzten Blick auf die beiden auch schon die Küche verließ und zurück nach oben in mein Zimmer ging.
Megan Ja, das konnte ich mir gut vorstellen... ich würde jetzt wohl kaum schon ein Kind haben wollen, ich fühlte mich dafür auch noch gar nicht so wirklich bereit, um ehrlich zu sein. Ich wusste nicht, ob ich die Mutterrolle gut geregelt kriegen würde, ich hatte da so meine Zweifel... und ich war ja auch erst 19. An Kinder war da weiß Gott nicht zu denken, ehrlich nicht. Zwar lief es mit Basti und mir nach wie vor einwandfrei und ich hoffte natürlich, dass das auch so bleiben würde. Aber für Kinder war doch wirklich mehr als genug Zeit... wobei ich wahrscheinlich sowieso nicht mehr wie eines haben wollte, nein. Aber bei Hannah war das ja auch alles nicht geplant gewesen. "Mir gehts gut... kann mich nicht beschweren." sagte ich wahrheitsgemäß und lächelte ihr entgegen, nachdem ich sie mir einmal kurz ein wenig angesehen hatte, wobei die Decke ja ohnehin alles verdeckte. "Und dir?" War jetzt eine durchaus berechtigte Frage, sie sah... nicht so super aus. Ich meine nicht im Sinne von hässlich, sondern im Sinne von müde und ein wenig erledigt. Da hatte sie auf jeden Fall schon bessere Zeiten gehabt, würde ich sagen. Aber wie sollte ich das mit Chase auch wissen? Ich konnte es weder riechen noch ahnen, denn als wir das letzte Mal miteinander geredet hatten, war noch alle gut bei den beiden gelaufen... aber das war ja auch schon eine gefühlte Ewigkeit her.
Hannah Ich erwiderte das Lächeln ein wenig müde, so viel hatte der Kaffee dann doch auch nicht gewirkt. Da war das Lachen mit Alex gleich schon um einiges sinnvoller gewesen. Besagtem sah ich auch noch kurz mit einem Nicken und ebenfalls einem Lächeln nach, murmelte ein "Bis später", ehe ich mich wieder meiner geliebten Megan zuwand, mich dann doch wieder auf den Stuhl zurück fallen ließ, mir mit einer Hand durch die Haare fuhr. Das ist schön, dass es wenigstens ihr gut ging, wobei... ich mich ja jetzt eigentlich auch wieder wohler fühlen konnte, oder? Aber nein, irgendwie war dem nicht so. War einfach ungewohnt zu wissen, dass man jetzt beziehungstechnisch alleine war. Keiner mehr da war, der einem wirklich... Liebe und Aufmerksamkeit, sowie das Gefühl, etwas besonderes zu sein, gab. Hm. Aber gut, daran musste ich mich nun dann jetzt gewöhnen, nahm ich mal an. Ja, doch. War ja nicht so, als hätte ich, wie damals, noch Alex gehabt, zu dem ich 'flüchten' konnte, wobei sich das auch ziemlich arm anhörte, wenn man mal genauer drüber nachdachte. Ne, vermutlich hätte ich das aus Angst... aus Scham dann auch nicht gemacht, oder doch? Ach, es war ja auch egal. Das mit Alex war Geschichte. Wir waren beste Freunde, nach wie vor, wenn auch damals mit gewissen Vorzügen und verschiedenen Ansichten, punkt. "Um ehrlich zu sein, nicht wirklich, Alex hat mich gestern noch von daheim, beziehungsweise von draußen abgeholt, weil es... doch eine ziemlich heftige Auseinandersetzung zwischen mir und Chase gab", klärte ich sie also nach wie vor ziemlich offen auf, schob meine Hand unter der Decke hervor, welche nun von einem lila-blauen Fleck geziert wurde. Noch immer hatte ich ziemlich großes Vertrauen in Megan, würde ihr vermutlich auch gleich wieder jedes einzelne Detail verklickern... auch nach so langer Funkstille war sie mir einfach noch verdammt wichtig!
Megan Ich sah Alex kurz nach, als er ging.. bei ihm hatte es auch wirklich lange gedauert, bis er endlich mal zur Vernunft gekommen war. Aber gut, immerhin wusste er jetzt bestens damit umzugehen und offensichtlich hatte ich es auch ihm zu verdanken, dass Hannah jetzt hier am Tisch saß, wie sie mir mitteilte. Ich setzte mich auf die Tischplatte, warf dann einen Blick auf das Handgelenk, dass sie aus der decke hervorzog.. bitte was? Chase war handgreiflich geworden? Ich meine.. Chase??? Ich konnte es mir ehrlich gesagt nicht so recht vorstellen, weshalb ich erstmal ein wenig verdutzt und überrascht vor mich hin blinzelte, ehe ich Hannah wieder direkt ansah. Das musste dann ja doch wirklich ein schlimmer Streit gewesen sein... ich konnte nur nicht so recht fassen, dass Chase wirklich Hand angelegt hatte. Ich kannte ihn doch, das hätte er frühern icht gemacht, echt nicht... aber naja, drei Jahre waren eine lange Zeit. Alex hatte ja auch eine 180°-Kurve gemacht, bei Chase schien das leider nicht viel anders zu sein. Einerseits machte mich das ziemlich wütend auf Chase, aber andererseits überwiegte doch erstmal die Besorgnis um Hannah. "Was.. was ist denn passiert?" Normalerweise gab es doch immer einen triftigen Grund für einen solchen Streit, sollte es zumindest geben. Ich konnte wohl schlecht ahnen, dass das nur passiert war, weil er keinen Bock mehr auf sie hatte..
Hannah Ich seufzte schwach, als sie mich so ansah. Jap, ich schämte mich definitiv dafür, auch wenn ich... na ja, eher weniger was für konnte. Zwar hätte ich ihn nicht 'schlagen' dürfen, aber trotzdem. Das war doch berechtigt gewesen nach dem, was er gemacht hatte, oder? Ich fand schon! Als Megan dann fragte, was passiert sei, rieb ich mir mit der Hand über das Gesicht, ehe ich ihr von vorne anfing, zu erzählen, was vorgefallen war. Ebenso wie bei Alex ließ ich hierbei keinerlei Details aus. Alles was er gesagt hatte, konnte ich noch wortgenau wieder geben. War auch irgendwie logisch. Hatte mich immerhin ziemlich fertig gemacht, deswegen war ich ja auch hier. Allerdings dauerte es ziemlich lange, Megan alles zu erzählen, weil ich hin und wieder doch herumdruckste. Ich wusste einfach nicht, ob Megan jetzt ebenfalls gegen Chase war oder wie vor drei Jahren noch hinter ihm stand. DA war ich mir echt nicht sicher! "... und Alex hat mich gestern Abend noch abgeholt, ich hab auf dem Sofa geschlafen, weil mich das Zimmer oben einfach viel zu stark an ihn erinnert, ich mag nicht mehr mit ihm zutun haben, wie nötig", murmelte ich zum Abschluss, schüttelte traurig den Kopf. "Aber das Sofa war auch nicht gerade bequem, deswegen werde ich mir vermutlich auch so schnell wie möglich eine Arbeit und eine Wohnung suchen. Oder so."
Megan Was ich da alles zu hören kriegte, konnte ich eigentlich wirklich kaum glauben... Chase musste sich wirklich total verändert haben, wenn Hannah ihn so wenig interessierte. Früher hätte er immerhin alles für sie gemacht, ganz egal, was es gewesen war. Sie hätte bloß mit dem Finger schnippen müssen und er wäre für sie durch die Gegend gerannt, ehrlich... davon schien jetzt keine Spur mehr zu sein, absolut gar nicht. Immerhin muss er sie schon wirklich verdammt hart angepackt haben, wenn dann so ein blauer fleck entstand... von einem bloßen Griff, wohlgemerkt, keinem Schlag oder sonst irgendwas. Ich glaube, wenn er Hannah geschlagen hätte... dann wär ich ihm höchstpersönlich vorbeigekommen, nur um ihm mit 'nem Baseballschläger eine runterzuhauen. Ernsthaft. Hätte er sowas von verdient. Ich wusste aber ehrlich gesagt gerade nicht, was ich zu all dem hätte sagen sollen, weshalb ich erstmal bloß nickte und weiter meinen Gedanken nachging. Erst in etwa eine Minute später sagte ich dann doch nochmal was. "Aber du weißt, dass du so lange hier bleiben kannst wie du magst, ja?" Sie sollte nur nicht denken, dass ich sie hier schnell wieder weg haben wollte! Ganz und gar nicht, ich hatte auch nichts dagegen, wenn sie ein wenig länger blieb. "Also mach dir kein' stress.." Höchstens wegen dem Sofa, weil das wirklich nicht sehr bequem sein konnte, aber es ging ja grade auch nicht um das Sofa, sondern darum, dass ganz bestimmt keiner von uns Hannah aus der WG scheuchen würde.
Hannah Ich nickte wieder einmal schwach, lächelte sie dankbar an. "Ja... danke... ich denke, ich brauche jetzt auch definitiv den Abstand und ein paar Leute um mich rum und wieso da nicht die beste Leute des Lebens?", fragte ich mit einem schmalen Grinsen auf den Lippen, seufzte dann aber ein wenig missmutig. "Dennoch muss ich bald noch ein paar Sachen abholen, ich meine, ich hab ja momentan auch nichts weiter zum Anziehen, außer das von gestern, nur wollte ich dich gestern Abend nicht noch wecken, deswegen habe ich mir erst mal die Decke genommen und ja, auch wegen den Kindern, da ist ja auch noch alles da, magst du dann vielleicht mitkommen? Ich glaube, wenn ich dort mit Alex aufschlagen würde, da würde Chase aus der Haut fahren!", stellte ich resigniert fest, konnte nur den Kopf schütteln über die Richtung, in die er sich verändert hatte. Das hatte ich damals echt nicht für möglich gehalten, das war so dermaßen... scheiße. Ich meine, ich liebte ihn noch irgendwo, klar, aber die Angst war trotzdem da und zurück wollte ich auch nicht. Also musste ich da jetzt wohl mal drüber stehen, so wie es aussah. Mit dem Sofa würde mir sicherlich noch was einfallen. Vielleicht nahm ich einfach loses Bettzeug als 'Unterlage' damit es einfach weicher war, oder ich überwand mich vielleicht doch, in das Zimmer oben zu gehen. Aus dem Bett scheuchen, nur weil ich auf dem Sofa nicht schlafen konnte, wollte ich keinen der drei. Weder Basti - der ja scheinbar auch noch zu schlafen schien - noch Megan oder Alex. Die taten nun schon genug für mich. Allein mich wieder so herzlich aufzunehmen, nach so langer Funkstille war einfach schon viel wert.
Megan Ich nickte leicht, lächelte ein wenig. Wie hatte ich es eigentlich so lange ohne meine beste Freundin ausgehalten? Schien mir jetzt grade beinahe unmöglich, ich schätze, Basti hatte ich einfach immer genügend abgelenkt, damit meine Gedanken nicht zu sehr bei Hannah hingen... hach ja, wir waren jetzt ja wirklich schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen. Auch, wenn da ein paar Tiefs gewesen waren, hatten wir uns definitiv immer wieder eingekriegt... glücklicherweise. "Ja, klar... ich komm mit." stimmte ich ihr dann noch zu, holte mir dann einen Kaffee, weil da ohnehin noch was übrig war. Sicher würde ich mitkommen, dann konnte ich Chase auch mal ordentlich die Meinung sagen, wenn er irgendwelche blöden Kommentare abließ. Ich würde ihn zwar nicht einfach so zusammen stauchen - vielleicht, weil ich doch auch ein bisschen Angst hatte, dass er mir auch weh tun würde -, aber wenn er die Klappe nicht halten konnte, dann würde er das sowas von bereuen. "Und wenn ich gefrühstückt hab, kann ich dir auch erstmal 'n paar frische Klamotten geben, damit du hier nicht weiter mit der Decke rumlaufen musst." sagte ich nach wie vor lächelnd, bestrich mir dann ein Brötchen mit Marmelade und belegte die andere Hälfte mir Käse, ehe ich mich mit dem Teller und der Kaffeetasse am Tisch nieder ließ. Ja, ich brauchte mein Frühstück.
Hannah Sehr gut, dann müsste ich da nicht alleine hingehen, war definitiv schon mal gut. Sehr gut. Na ja, okay, hätte sich - aus welch Gründen auch immer - Megan dagegen gesträubt, wäre vermutlich doch Alex oder Basti mitgekommen. Konnte ich mir gut vorstellen, dass vor allem Alex dann auf die Meinung seitens Chase nicht viel wert legte. Außerdem wusste ich was da lief und er genau so - nichts! So sah es nämlich aus. Fertig. Ich nickte ihr dankend zu, beobachtete Megan dann dabei, wie sie sich ihr Frühstück zubereitete, hatte mich währenddessen wieder ein wenig entspannter zurück gelehnt, meinen Kaffee ausgetrunken. Als sie dann auch schon sagte, dass ich ein paar frische Klamotten bekommen würde, schnaufte ich belustigt. Wäre wohl besser. Die ganze Zeit die Decke in Anspruch nehmen konnte ich ja nun auch nicht, auch wenn sie so oder so scheinbar selten genutzt wurde. Dennoch. Ich fühlte mich auch nicht sonderlich wohl dabei, wenn ich ehrlich war. So kam ich mir ziemlich nackt und hilflos vor. Wäre mit Klamotten gleich eine ganz andere Geschichte. Also nickte ich auch hier wieder, setzte aber noch ein lächelndes 'Danke' an. So ganz vor mich hinschweigen war auch nicht so das Wahre. "Und, wie läuft es bei dir... bei dir und Basti?", fragte ich, wenn wir schon einmal beim Thema waren. "Von Alex weiß ich ja, dass er immer noch hier ist und dementsprechend schließe ich daraus, dass ihr immer noch zusammen seid?", fragte ich mit einem neugierigen Ausdruck in den Augen. Jap, ich freute mich definitiv für Megan, sollte sie mir das jetzt bestätigen - aber wieso nicht? Er war noch hier und würde sicherlich nicht hier hausen, wenn sie nicht mehr zusammen wären -, schließlich waren die beiden dann jetzt schon gut drei, vier Jahre zusammen...
[ich kürz meinen post dezent... grad nich so den kopf für iwie]
Megan Ja, war ja kein Problem, wenn ihc ihr mal eben ein paar Sachen von mir gab. Manchmal hatten wir früher auch so Klamotten getauscht, einfach so aus Spaß eben. War also wirklich nicht weiter der Rede wert, aber auf ihren Dank hin nickte ich ihr trotzdem kurz zu, damit sie wusste, dass ichs zur Kenntnis genommen hatte... aber grade hatte ich ohnehin den Mund voll. "Ja, sind nach wie vor zusammen." bestätigte ich Hannah mit einem Lächeln auf den Lippen und sah sie einen Moment lang an, ehe ich meinen Blick wieder dem Marmeladenbrötchen widmete und abbiss, erstmal kaute und dann wieder runter schluckte, bevor ich weiter redete. "Aber dass er den halben Tag verpennt hat sich immernoch nicht geändert." schmunzelte ich, ehe ich erneut ins Brötchen biss.
Hannah Ein leises Lachen hatte ich nicht unterdrücken können. Ja ja, Basti eben. War ja nicht sonderlich was Neues gewesen, dass er den halben Tag schlief, dann aber meistens auch schön spät in der Nacht ins Bett ging. Kein Wunder, dass sein Schlafrhythmus so im Arsch war. Wäre meiner auch, wenn ich die Nächte über aufbleiben und mir am Tage dann den wohlverdienten Schlaf holen würde. Doch, konnte ich mir vorstellen, wie er sich fühlte... Aber war ja nun auch egal. Er würde sicherlich schon aus seinem Nest gekrochen kommen, aber nun... jetzt war Alex ja weg und ich konnte Megan ein wenig ausfragen. Logisch, er hatte mir echt alles bis ins kleinste Detail erzählt gehabt, allerdings interessierte es mich auch mal, wie die Menschen in seiner Umgebung darauf reagiert hatten, dass er sich so geändert, beziehungsweise zu Anfang erst mal so abgestürzt ist. Zwar hatte er mir bereits gesagt, dass Megan ihn des Öfteren in die Schranken gewiesen hatte, aber... neugierig wie ich war, wollte ich das natürlich auch von ihr hören. Haha. Vorerst nickte ich aber auf ihre Aussage mit Basti hin nur mit einem schiefen Grinsen auf den Lippen. "Typisch..", murmelte ich dann noch, senkte meinen Blick auf meine Kaffeetasse, ehe ich mich dann dazu überwand zu fragen. "Du, sag mal... ich meine, jetzt ist Alex ja nicht da und er hat mir ja eigentlich auch schon alles erzählt, aber wie war es eigentlich für dich, beziehungsweise für euch, dass er ... so auf die Schnauze gefallen ist?", erkundigte ich mich leise, hielt den Blick dabei gesenkt.
ach, die übliche scheiße. ich stelle fest, dass ich meinem besten freund gefühlsmäßig wichtiger bin als er mir, sprich, dass er eh immernoch gefühle für mich hat. ich krieg so das kotzen ey. -.-" ____________
Megan Die Frage, die Hannah mir soeben gestellt hatte, war alles andere als leicht zu beantworten. Aber gut, da keine Gefahr bestand, dass Alex jeden Moment wieder in die Küche rein schneien würde, konnte ich wohl vollkommen offen reden, wobei erstmal nur ein leises Seufzen über meine Lippen kam. Es war wirklich keine schöne Zeit gewesen, aber ich glaube, dass Hannah sich das schon ganz gut vorstellen konnte, wenn sie wirklich schon mit Alex darüber geredet hatte... er schien nämlich ganz und gar kein Geheimnis daraus gemacht zu haben. Ich atmete noch einmal etwas tiefer ein, dann wandt ich mich vollkommen Hannah zu und drehte mich etwas mehr in ihre Richtung, ehe ich zu reden anfing. "Naja... es ging mir - mal sehr mild ausgedrückt - echt auf die Nerven. War alles nur noch schlimmer als vorher. Er war nur noch am rum pöbeln und wahrscheinlich keine einzige Sekunde nüchtern, sondern dauerbetrunken... und du weißt ja, dass er auch ohne Alkohol schnell ausgetickt ist. Das war dann nur noch extremer, er is wirklich bei jeder Kleinigkeit an die Decke gegangen... irgendwann hab ich ihm wohl auch an den Kopf geworfen, dass er ausziehen kann, beziehungsweise muss, wenn das so weiter geht. Ich glaub das war zwei oder drei Tage bevor er mit der Alkoholvergiftung im Krankenhaus lag, woraufhin er ja dann zur Vernunft gekommen is... und du weißt ja, wie Basti is. Der sagt noch seltener als ich anderen die Meinung, aber zwischendurch, da... konnte ich wirklich nicht anders und dann sind die Streits immer ziemlich eskaliert." erzählte ich und hielt dabei fast dauerhaft Blickkontakt zu Hannah, wendete den Blick jetzt nur noch einmal ab, um nach der Kaffeetasse zu greifen und einen Schluck zu trinken. "War schon alles... ziemlich heftig." endete ich dann einfach und zuckte leicht mit den Schultern, als ich die Tasse wieder abgestellt hatte.
Hannah Oh okay... ja, so in etwa hatte Alex mir das ja auch erzählt gehabt, aber wenn Megan das jetzt noch mal so erklärte. Na ja, war schon alles andere als schön anzuhören, vor allem weil ich mir wirklich die Schuld dafür in die Schuhe schob. Schließlich war er ja erst so abgestiegen, nachdem ich und Chase uns verlobt hatten und letzten Endes auch ausgezogen waren. Nur hielt das mit der Tatsache, dass er endlich eingesehen hatte, das Saufen und Pöbeleien bei Liebeskummer - konnte man das so nennen? - überhaupt nicht brachte, die Waage. Klar, das Schuldgefühl würde wohl immer bleiben, aber sobald ich mich hier insoweit eingelebt hatte, dass ich mich wieder wohlfühlen konnte, bis ich etwas eigenes, kleines gefunden hatte, schaffte ich es vielleicht, sie so lange zu verdrängen, wie es nur eben ging, oder zumindest nicht der Öffentlichkeit zu präsentieren, auch wenn es dann wieder hieß, dass ich alles in mich reinfressen musste und hm. Vielleicht doch keine so gute Idee, nur was sollte ich denn machen? Rumjammern brachte nichts, sah man ja an Chase zum Beispiel und ja... ach, was wusste denn ich schon. Ich würde sehen, was kommt. Mit Megan, mit Alex und Basti und vielleicht auch Danny. Wie auch immer. Wieder nickte ich nur auf ihre Aussage hin, seufzte leise, ganz schwach. "Und jetzt ist er umgänglicher?", fragte ich zu guter letzt noch, zwang mich zu einem Lächeln. "Auch was halt die Ausraster und so weiter angeht und die Frauenwelt...?", präzisierte ich meine Frage vorsichtig. Vermutlich insgeheim deswegen, weil ich doch irgendwo hoffte, dass er das von damals noch nicht ganz vergessen hatte. Hatte ich auch nicht, wenn ich ehrlich war. Schon gar nicht in den letzten zwei Jahren... doch, er hatte mir wirklich sehr gefehlt. Seufz.
Megan Ohja, und wie er jetzt umgänglicher war... wirklich in jeglicher Hinsicht, ganz ohne Zweifel. zwar war es wirklich nicht schön, dass er erst dermaßen tief hatte fallen müssen, um zu realisieren, wie viel bei ihm schief lief - um genau zu sein ja alles -, aber es war definitiv gut so gewesen. Er hatte das gebraucht, um aufzuwachsen und wieder klar denken zu können. Wobei letzteres wohl erst nach kompletter Ausnüchterung möglich gewesen war, nunja. Dass sie allerdings mehr oder weniger bei seinen Frauengeschichten nachhakte, machte mich doch so ein wenig... naja, stutzig eben, wobei ich mir das nicht anmerken ließ. Immerhin sollte sie das doch eigentlich gar nicht interessieren, es sollte ihr am allerwertesten vorbeigehen. Aber wie auch immer - wenn sie es wissen wollte, stand ich ihr auch Rede und Antwort, keine Frage. Immerhin redeten wir hier von Hannah. "Also was die Aggressionen angeht, muss ich sagen, dass man ihm das von früher wirklich kaum noch anmerkt. Ich schätze, dass ihm da das tägliche Training auch ganz gut bei hilft, ausgeglichen zu bleiben." sagte ich und unterstrich diese Aussage nochmal mit einem leichten Nicken, wobei ich jetzt wieder angefangen hatte, zwischendurch von der Käsebrötchenhälfte abzubeißen. "Und was die Frauen angeht... hat sich das wohl auf ein 'normales Maß' geregelt, denke ich. Jedenfalls hat er nicht übermäßig viele mit nach Hause gebracht, soweit ich das mitbekommen habe." beantwortete ich ihr auch noch den zweiten Teil ihrer Frage und hob dann abermals die zweite Hälfte des Brötchens an meine Lippen, um hineinzubeißen.
Hannah Und ein erneutes Nicken - schien langsam zu einer nervigen Angewohnheit zu werden -, dann schüttelte ich schwach den Kopf, wollte ein wenig ablenken, weil mir erst jetzt bewusst wurde, wie doof meine Frage bezüglich der Frauenwelt eigentlich klang. "Schade, dass er erst so tief fallen musste, das hab ich ihm aber auch schon gesagt und ich hab ihm auch gesagt, dass ich verdammt stolz auf ihn bin, dass er das gemacht hat und sein Leben wieder einigermaßen in den Griff bekommen hat", vor mich hinstrahlend, was ich nicht mal mehr so richtig bemerkte, sah ich zu meiner besten Freundin rüber, zuckte dann schwach mit den Schultern. "Ich denke, ich hätte zu viel Angst davon gehabt, in eine Therapie zu gehen, oder generell... na ja, du weißt ja, wie ich zu Krankenhäusern stehe", klärte ich Megan, gefolgt von einem Kichern, auf. Ne, also das mit den Krankenhäusern war definitiv nicht besser geworden. Nope. Zwar hatte ich weder schlechte, aber nun mal auch keine guten Erfahrungen in der letzten Zeit damit gemacht und somit hielt das das ebenfalls die Waage. Aber um ehrlich zu sein wollte ich auch nicht, dass mein Bild vom schrecklichen Krankenhaus zerstört wurde. So hatte ich immerhin die Möglichkeit meine Angst vor Krankenhäusern vor einen Besucht oder so etwas vorzuschieben. Auch wenn ich mich, sollte Megan, Basti oder Alex im Krankenhaus liegen, doch dazu überwinden konnte, aber ... nur vielleicht. Na ja.
Megan Ja, da hatte sie recht. Es hätte doch wirklich nicht sein müssen, dass er dermaßen tief absank, aber nunja. War ja jetzt eh nicht mehr rückgängig zu machen und jetzt war ja alles gut, also wollte ich da gar nicht unbedingt weitere Gedanken dran verschwenden. Alex war jetzt wieder vollkommen auf der Höhe und es ging ihm blendend, meiner Informationen nach zumindest und ich denke Basti konnte das auch bestätigen. Eigentlich könnte der sich was den Sportanteil anging noch eine Scheibe von Alex abschneiden - ha, das würde ich ihm nachher gleich mal unter die Nase halten. Er könnte gut und gerne jeden Tag mit Alex trainieren gehen. da hatte ich schließlich auch was von... und ja, war definitiv auch ein wenig Eigennutz. Schatz hatte zwar schon einiges an Muskeln wieder aufgebaut, aber meiner Meinung nach war da noch mehr drin, also... ja, doch, ich würde ihn einfach mit Alex trainieren schicken, haha. "Ja, weiß ich nur zu gut... wenn irgendwas gewesen ist, dann war schließlich ich diejenige, die dich 'verarztet' hat." stellte ich ein wenig grinsend fest und verputzte dann noch den Rest des Brötchens, ehe der Teller dann auch schon komplett leer war. Aber mehr brauchte ich auch nicht zum Frühstück, ein Brötchen reichte mir da wirklich vollkommen, war sowas von ausreichend. Ich nippte stattdessen jetzt nochmal kurz an der Kaffeetasse, ehe ich wieder zu Hannah sah. An was ich mich noch gut erinnerte war beispielsweise ihr von Chase verursachter Unfall - noch ganz am Anfang, bei der fahrt, auf der wir ihn quasi 'kennen gelernt' hatten. Da hatte sie ja auch um keinen Preis ins Krankenhaus gewollt, obwohl es ihr recht dreckig gegangen war mit der Gehirnerschütterung. Sie hatte meines Wissens nach nicht mal bei den Geburten freiwillig ins Krankenhaus gewollt, aber immerhin hatte sie sich da überreden lassen... aber sonst? Ne, keine Chance, Hannah in ein Krankenhaus zu kriegen, echt nicht. Haha.
Basti Ein Blick auf die Uhr neben dem Bett verriet mir, dass es doch jetzt schon wieder kurz nach 12 Uhr war. Definitiv eine humane Zeit zum Aufstehen. Wie eigentlich jeden Morgen wachte ich natürlich alleine auf, Megan war vermutlich wieder früher aufgestanden, so wie ich sie kannte. Hm. Schadete sicherlich auch nicht, aber ich war eben nicht so der Frühaufsteher. Ne, das überließ ich doch dann lieber meiner Freundin, wenn sie sich das wirklich antun wollte. Genau. Aber ich würde sicherlich weiterhin so lange liegen bleiben. Dafür tat ich den Tag über dann ja auch einigermaßen was. Na ja, meistens zumindest. In letzter Zeit trieb ich ja auch wieder etwas mehr Sport, als sonst, wollte einfach nicht mehr so dahin vegetieren, aber trotzdem, schlafen war etwas sehr feines. Jetzt aber schob ich meine Beine aus dem Bett, streckte meine Arme über den Kopf und gab ein genüssliches Gähnen von mir, bevor ich mir über die nackte, halbwegs 'wiederhergestellte' Brust kratzte. Ein wenig schwerfällig - weil ich einfach irgendwo nicht so richtig in die Puschen kam heute - erhob ich mich vom Bett, trottete ohne mich weiter anzuziehen, sprich in Boxershorts, langsam, wirklich gemächlich, die Treppen nach unten, betrat, ohne mich groß herrlich nach Megan umzudrehen die Küche, murmelte ein müdes: "Guten Morgen, Schatz." Weil ich genau gesehen hatte, dass noch Kaffee in der Kanne war - logisch, wenn sie gläsern war -, schnappte ich mir eine Tasse aus dem Schrank, goss mir etwas von der schwärzen Köstlichkeit ein, ehe ich mich umdrehte, beinahe die Tasse wieder fallen ließ, als ich Hannah erblickte. Hatte ich sie gehört? Nein. Definitiv nicht. Hatten sie überhaupt schon miteinander geredet? Ach... was machte ich mir darüber einen Kopf, verdammt Hannah war da und ich wusste nichts davon? Gut, dann konnte sie auch noch nicht sonderlich lange hier gewesen sein, aaaaber gut. Egal. Nicht wichtig oder von Bedeutung. Und ganz ehrlich, war sogar ein guter Wachmacher, die Gedanken an meinen täglichen Kaffee waren vorerst beiseite geschoben. Erst recht spät merkte ich, dass ich wohl ziemlich perplex da stand - peinlicherweise immer noch in Boxershorts -, erst mal gar nicht realisiert hatte, dass Hannah da gerade wirklich saß. Ha, aber ich konnte mir definitiv vorstellen, wie Megan reagiert hatte. Haha.
Hannah Jap, definitiv. Das war wirklich immer Megan gewesen. Oder eben Alex, wenn man mal an die Drogen zurück dachte. Konnte ich nicht leugnen, dass Alex da echt einen großen Teil zu beigetragen hatte. Definitiv. Ich erwiderte also das schmale Grinsen kurz, ehe ich aufsah, als Basti in die Küche geschlurft kam, im ersten Moment wohl gar nicht bemerkte, dass ich da war, bis er sich dann umgedreht hatte. Und da musste ich echt lachen. Wirklich. War zu köstlich. Alleine die Tatsache, dass er hier gerade in Boxershorts vor uns in der Küche stand, belustigte mich schon ungemein. Zwar war ich auch nicht gerade viel mehr angezogen, aber ich hatte immerhin noch die Decke, zeigte nicht so viel Haut. "Guten Morgen Basti", sagte ich kichernd, wandte meinen Kopf dann wieder in Richtung Megan, hob eine Augenbraue, bevor ich auf die Uhr sah. Wurde auch so langsam Zeit, dass er aus dem Bett fiel... wir saßen ja jetzt auch schon wieder knapp eine eine, bis volle Stunde hier.
Megan Es schlich sich mir ein ziemlich breites, amüsiertes Grinsen auf die Lippen, als Basti dermaßen verdutzt realisierte, dass Hannah hier anwesend war. Er würde wohl so wie jeden Morgen noch mehr oder weniger im Halbschlaf gewesen sein, so wie er hier angeschlurft gekommen war. Aber das war ja wie gesagt recht alltäglich, weshalb ich nur nahezu drauf gewartete hatte, dass er eben mal bemerkte, dass unsere ehemalige WGlerin und gute Freundin hier am Tisch saß. "Hast du gut geschlafen, ja?" zog ich ihn noch ein klein wenig auf, sah noch immer mit einem grinsen in seine Richtung. Doch, war gerade wirklich recht herrlich. Und weil Hannah ohnehin momentan wahrscheinlich mit recht trüben Gedanken beschäftigt war, war es denke ich auch gut, dass sie kurz was zu lachen hatte... war immerhin kein Fake-Lachen, sondern ein richtiges gewesen und das freute mich gerade einfach. Hannah konnte das gut brauchen, mal auf andere Gedanken zu kommen, sich mal zu amüsieren... ich würde ihr auch mehr als nur freiwillig helfen, mit der ganzen Sache fertig zu werden, wenn sie das denn auch wollte. Ich stand ihr jedenfalls zur Seite und das wusste sie denke ich auch... immerhin wusste sie ja, dass sie so lange hier bleiben konnte, wie sie wollte, oder es eben nötig war. Ich würde sie sicherlich nicht zum Gehen hetzen, echt nicht.
Basti Mein perplexer Blick wanderte von Hannah zu Megan, die es scheinbar auch noch lustig fand, mich aufzuziehen. Pf. Ich streckte ihr kurz meinen Mittelfinger entdecken, grinste schief und stellte dann meine Kaffeetasse auf der Theke ab, um Hannah erst einmal zu begrüßen, nachdem ich mich aus der 'Schockstarre' gelöst hatte. Ich nahm sie kurz in den Arm, begrüßte sie mit einem recht erfreuten 'Was machst du denn hier?', bevor ich mich zu Megan rüber beugte, ihr einen Kuss auf die Wange gab, mich dann aber doch meinem Kaffee widmete, auch wenn ich noch immer sichtlich verwundert über Hannahs Aufenthalt war. Hatte ich irgendwas verpasst, war sie hier wieder eingezogen? Ne, das hätten wir ja vorher alle zusammen abgesprochen, ja. Auf jeden Fall. Es sei denn, man hatte mich kurz nach dem Aufstehen in so ein Gespräch gezerrt, da war ich weggetreten wie noch mal was, was mich auch einen Moment daran zweifeln ließ, ob sie wirklich hier war, aber Megan zog mich ja auch ab, dementsprechend wohl ja.
Hannah Ich erwiderte Bastis Umarmung so gut es eben mit einer Decke um den Körper ging, grinste dann einfach vor mich hin, hatte die trüben Gedanken gerade vollkommen abgeschaltet, dafür war es hier gerade viel zu lustig gewesen, auch wenn die Frage, was ich hier tat, doch schon beinahe ein wenig die Gedanken anpiekste, antwortete ich betont lässig mit einem 'Ich muss ja mal meine beste Freundin besuchen, nach den Jahren, in denen ich mich gar nicht gemeldet hab, jetzt bin ich wieder frei und ja..." Ich ließ den Satz allerdings offen stehen, versuchte auch nicht zu zeigen, wie sehr es doch weh tat, dass zu sagen, aber es war das Beste. Ja, wir hatten uns schlicht und ergreifend auseinander gelebt und das musste ja irgendwann die Folge sein. Trennung... Scheidung. Wir waren aber auch noch so verdammt jung! Vermutlich sollte ich wirklich einfach versuchen, zu vergessen oder zumindest zu verdrängen, was war, einfach weiterleben... konnte schon nicht schaden.
Megan Ja, also was den Humor anging... teilten Basti und ich so ziemlich den gleichen, weshalb ich den Mittelfinger natürlich so gar nicht ernst nehmen konnte. Ganz im Gegensatz zu dem leichten Kuss auf meiner Wange. War an sich nur eine sehr simple, sanfte Berührung seiner Lippen auf meiner zarten Haut, aber manchmal waren es schon solch kleine Gesten, die mir den Einstieg in den Tag erleichterten, verschönerten, die mich gute Laune haben ließen. War einfach Basti an sich, der mir das Leben schöner machte... das mochte jetzt echt unglaublich kitschig und scheiße klingen, aber es war einfach so. Ich war glücklich mit ihm. Schade nur, dass Hannah einfach kein Glück haben konnte, zumindest schien es so, was Sachen Liebe anging. Aber sie würde schon auch noch irgendwann den richtigen finden... vielleicht war sie doch ein wenig zu jung und naiv gewesen, aber es brachte auch nichts, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Es war vorbei und würde nicht mehr weiter gehen, sie stand jetzt vor einem kompletten Neuanfang... mit zwei Kindern. Aber sie hatte ja uns. An Freizeit mangelte es hier ja keinem von den WGlern - außer Danny, aber der... naja, keine Ahnung, haha -, also konnten wir da gut und gerne Mal die Kinder sitten. Wäre doch gar nicht mal so schlechtes Training für mich, hm? Zugegeben, ich wollte auf jeden Fall irgendwann ein Kind haben. Eines reichte zwar, aber... ne, ganz ohne wäre auch nicht gut. But whatever, ich war jetzt definitiv noch viel zu jung für ein Kind, jetzt konnte ich noch keines gebrauchen. So... mit 25 vielleicht? Jetzt, wo ich so drüber nach dachte, fiel mir auf, dass Basti und ich noch nie wirklich über Zukünftiges geredet hatten. Und das, obwohl wir ja jetzt doch schon wirklich lange zusammen waren. Vielleicht sollte ich das Thema bei Gelegenheit mal anschneiden, in einer ruhigen Minute, würde ich sagen. Ich schüttelte jetzt mal kurz den Kopf, um mich von all den Gedanken zu lösen und sah einen Moment lang einfach zwischen meinem Freund und meiner besten Freundin hin und her, hielt für den Augenblick einfach die Klappe.
Basti Einen Augenblick lang stutzte ich, tat das aber mit einem nachdenklichen Nicken ab. Wollte ich es eigentlich wissen? Nein, sicherlich nicht. Ich meine, das sollte jetzt echt nicht böse klingen, aber Hannah hatte sich die ganzen Jahre über nicht hier gemeldet und jetzt war sie plötzlich einfach da. Da konnte ja irgendwas nicht stimmen und ihre Aussage bestätigte mir das auch noch irgendwo. Allerdings würde ich sie persönlich danach jetzt nicht fragen, sie lachte gerade so schön, war vermutlich gerade dabei, sich ein wenig abzulenken. Zwar auf meine Kosten, aber hey... irgendwer musste ja den Clown spielen und wenn ich mich gerade so anbot, hier in Boxershorts. War doch okay, wenn's ihr gut tat. Und Megan würde mit Sicherheit auch nicht rund um die Uhr bei ihr sein, sodass ich meine Freundin einfach fragen konnte, was los war, ohne Hannah dabei weiter runter zu ziehen. Jap. Hörte sich gut an, so vermieste ich keinem hier die Laune und meine Neugierde wurde trotzdem gestillt. Genau. Wenige Sekunden lag mein Blick noch auf Hannah, ehe ich an mir selbst herunter sah. Zeit, sich etwas anzuziehen! "Ich... bin gleich wieder da", sagte ich also, hatte wieder dieses verpeilte Grinsen auf den Lippen, bevor ich meinen Kaffee auf dem Tisch, an dem Megan und Hannah saßen, abstellte und mich dann aus der Küche verkrümelte, nach oben ging. Wurde so langsam auch echt frisch, vor allem mit den nackten Füßen auf dem Fliesenboden. Definitiv nicht gut. Außerdem wollte ich gleich eh noch raus. Die Tage, die ich mit Megan joggen waren, hatten sich einfach in meinen Tagesablauf eingeprägt. Wie gesagt, ich bewegte mich dann nach dem stundenlangen pennen auch mal und wenn sich eine halbe, bis dreiviertelstunde Joggen anbot, wieso nicht? Störte niemanden, Alex war eh trainieren und Megan und Hannah konnten sich wieder richtig annähern. Hatten sich ja lange nicht gesehen. Eine Schande, für beste Freundinnen. Na ja und Danny war ja eh nie da, von daher ließen wir den einfach mal außen vor.
Hannah Als Basti ging, sah ich ihm kurz hinterher, grinste noch immer leicht, wobei meine Schultern und die Mundwinkel sofort absackten, gleich nachdem der junge Mann die Küche verlassen hatte. Nein, so tun, als wäre nie etwas passiert, ging einfach nicht. Definitiv nicht. Oder zumindest nicht lange. Genau so sah's aus. Ich seufzte leise. strich mir die Haare aus dem Gesicht, ehe ich Megan ansah, auf ihren Teller herunter blickte. Ich sollte eventuell auch mal wieder etwas essen. Hatte ich auch schon lange nicht mehr wirklich getan. Haha. Na ja, bis eben auf gestern die ein, zwei Löffel, aber so wirklich das Wahre war es echt nicht gewesen. Darauf folgte dann ja auch der Streit, die Handgreiflichkeit von Chase und letzten Endes der Rauswurf. Tja. So schnell konnte das gehen. Zwar hatte ich nicht sonderlich hunger - wieso auch, wenn mir so vieles quer im Magen lag? - aber ich wusste selbst ganz genau, wurde mir ja auch von Alex ein paar Mal eingetrichtert -, dass ich was essen musste, um nicht umzufallen oder sonst was. Ne, zur Folge würde das definitiv ein Krankenhausaufenthalt geben und... das schreckte schon echt ab. Genau aus dem Grund versuchte ich mit betont kräftiger Stimme, Megan zu fragen, ob sie Jogurt oder Obst hier hatten und ich mir davon etwas nehmen konnte. Machte nicht weiter dick, reichte teilweise um nicht umzukippen... und das war schließlich die Hauptsache, oder?