Emanuel Na, was hatte ich gesagt? Ich hatte doch nichts anderes erwartet, gehofft gehabt. Und sie sprach damit ja wohl ganz indirekt davon, dass ich ihr durch die Stadt gefolgt war, eben, wie sie schon sagte, nichts besseres zutun hatte. War ja auch irgendwo so. Ich war nur das Wochenende hier, hatte allerdings keine Ahnung, wie ich mir wirklich die Zeit hatte totschlagen sollen und hey, sah man mal, was passierte, wenn ich einfach 'mal schaute', was ich das Wochenende über so machen würde, haha. War in dem Fall dann unschuldige, junge Frauen verfolgen, zur Weißglut treiben, bis sie aussteigen und mich anschnauzen, oder was auch immer. Ich tat es der Dame gleich, verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust, grinste sie an, wobei ich wohl nichts weiter vor hatte, als sie ein wenig zu provozieren, einfach ein bisschen in Rage zu bringen, schauen, ob man sie genau so leicht auf die Palme bringen konnte, wie zum Beispiel meine Schwester. Nur, weil sie ziemlich geduldig gewesen war, was die Verfolgung durch die Stadt anging, hieß es ja nicht, dass es auch sonst so war. Dementsprechend einfach mal testen... Ihre fragen überging ich mit einem leichten Schulterzucken, ehe ich mein Kopf in Richtung des Acuras drehte, die Augen gespielt prüfend über den Lack, die Reifen und das, was man von meinem Standpunkt aus noch alles hatte sehen können, pfiff dann durch die Zähne und trat noch ein, zwei Schritte näher auf sie zu. "Das Auto ist ja noch ganz", stellte ich mit nicht wenig Belustigung fest, als ich schließlich knapp einen Meter vor ihr zum Stehen kam. Ich neigte meinen Kopf ein wenig nach vorne, um zu ihr runter sehen zu können. "Hätte, wenn ich ehrlich bin, nicht gedacht, dass eine Frau" - ja, der Höflichkeit wegen sagte ich jetzt einfach mal Frau, junge Erwachsene eben - "wie du so ein PS Ding fahren kann und das bei so hoher Geschwindigkeit." Ein Nicken verriet das bisschen Anerkennung, was ich dafür übrig hatte, war aber ansonsten frei von jeglichen Emotionen, lediglich das bescheuerte Grinsen wollte einfach nicht verschwinden, aber dafür war die Situation auch einfach zu gut...
Rachel Haha, sehr witzig, ehrlich. Er tat ja beinahe so, als ob es ein Wunder wäre, dass ich nicht gegen das erstbeste Verkehrsschild gefahren war. Also von Respekt mir gegenüber konnte man da definitiv nicht reden, er machte sich scheinbar einfach einen Spaß daraus, dass ich eine Frau war, die eben nicht in einer Küche herum saß - von wegen Frauen gehören in die Kühe und so weiter, pff -, sondern mich lieber damit beschäftigte, ein wenig durch die Stadt zu brettern, diese unsicher zu machen. Sollte ja nicht verboten sein und wie er selbst erkannt hatte - was ein Wunder! -, war ich nicht wirklich unfähig, was das Lenken eines PS Monsters anging. Gut, okay, meine Fahrtechnik war vielleicht noch ein Stück weit verbesserungsfähig, aber ich hatte mir das ja auch alles selber beigebracht und dafür, fand ich, war das doch echt sahnig. Ein bisschen konnte man da sicherlich noch dran schleifen, aber wie gesagt... war alles selbst beigebracht, ohne jegliche Hilfe, da fand ich war das doch echt sehenswert. "Haha..." murmelte ich erstmal nur ein wenig angesäuert bei seiner ersten Bemerkung hin nur, den Blick leicht gesenkt. Jaja, sollte er sich doch weiter über mich lustig machen, sollte er nur, wenns ihm Spaß machte. "Eine Frau wie ich?" hakte ich dann aber mit hochgezogener Augenbraue und wieder nach sah ihn erneut direkt an. Also was sollte denn das jetzt bitte heißen? War ja schon wieder so eine scheiß diskriminierende Aussage... könnte man sich richtig drüber aufregen, schätze ich, aber bis ich mal an die Decke ging dauerte es, wie gesagt, meist recht lange oder man musste schon echt wunde Punkte bei mir gefunden haben.
Emanuel Das süffisante Grinsen war nicht von meinen Lippen gewichen, als ich mich leicht auf der Motorhaube meines Wagens nieder gelassen hatte. Man merkte definitiv, wie heiß der Motor gelaufen war, wurde nämlich dezent warm unterm Hintern. Mein Blick glitt nochmals prüfend über den Wagen, dann verweilte er im Gesicht der hübschen Frau vor mir. "Eine Frau wie du", bestätigte ich sie mit einem erneut ziemlich knappen Nicken. "Müsste das reiche Töchterchen nicht eigentlich brav Zuhause sitze für die Schule lernen, oder Feiern gehen?", fragte ich schmunzelnd, sichtlich amüsiert. Konnte mich ja doch nicht beherrschen, was das spotten anging, immerhin schien ich sie ja ziemlich geärgert zu haben, zog ich jetzt einfach mal aus dem 'Haha', welches sie vor ihrer Frage von sich gegeben hatte. "Aber stattdessen lässt sie sich von Papi ein teuren Wagen unter den Hintern schieben und verstößt hier und da dann mal gegen das Gesetz." Ich tat so, als würde ich empört den Kopf schütteln, aber nein, das Grinsen wollte auch dann nicht verschwinden. Schließlich richtete ich mich wieder auf, wollte den Jaguar nicht unbedingt weiter mit meinem Gewicht foltern. Nicht das ich fett wäre, nein, aber wir hatten das vorhin ja schon lang und breit im Auto ausdiskutiert gehabt. Ich und mein hirn zumindest. War halt eben die Muskelmasse, die da so auf den Wagen drückte und hey, eine Beule wollte ich dann nun nicht riskieren, auch wenn ich stark bezweifelte, dass das von einem lockeren drauf setzen passieren würde, aber man wusste ja nie. Auch bei getunten Autos, wie der Jaguar es war, nicht. Konnte immer mal was passieren, war eben einfach das Risiko, was man hatte eingehen müssen, wenn man ein Auto mit illegalen Teilen aufbereitet. Beispielsweise bei Nitro oder Lachgaseinspritzungen, musste man damit rechnen, dass wenn man mit dem eventuell tief gelegten Wagen über einen Bordstein schrammte - was man nach Möglichkeit auch bei nicht tiefer gelegten Wagen verhindern sollte - konnte da gut und gerne mal der Schlauch reißen oder mit ganz viel Glück konnte es auch im Kofferraum mal zu heiß werden, wenn das Auto in der prallen Sonne stand und tja, man wusste ja wohl, was zu viel Wärme und Gas in Druckflaschen ausmachte, oder? Also... man lebte auch mit Autos ziemlich gefährlich. So. Ich wusste zwar nicht, was das jetzt groß mit dem Rest hier zutun hatte, aber das waren eben meine Gedanken - drifteten gut und gerne mal ab und das nicht nur auf Autos bezogen, haha...
Rachel Aha. Er steckte mich also einfach mal eben so in eine Schublade, nur weil ich aus reichem Elternhaus kam... gut, okay, vielleicht wäre es auch nicht verkehrt, wenn ich langsam mal ausziehen würde, immerhin war ich ja jetzt doch schon ein Stück älter. Aber eigentlich wohnte ich gerne bei meinen Eltern. Sie waren zwar jetzt noch nicht übertrieben alt, aber man wusste ja doch nie, wann es mit ihnen zu Ende war und naja, ich hatte sie einfach gern in meiner Nähe. Andererseits könnte ich wohl langsam auch mal lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, stimmte schon irgendwo.. hm. Ich könnte meinen Vater ja wenigstens mal fragen, was er denn davon hielte, wenn ich ausziehen würde. Meine Mutter natürlich auch, aber mein Vater hatte da ohnehin immer das letzte Wort, sie gab grundsätzlich klein bei. Ich mochte zwar schüchtern sein, grade vor allem bei fremden Leuten wie ihm hier, aber ich ließ mir nicht auf der Nase rumtanzen... meistens jedenfalls nicht. Von Frauen nicht, bei Kerlen... insbesondere bei großen, nicht grade schlecht gebauten, war das dann doch irgendwie nochmal eine andere Sache. Hatte ich mehr Respekt vor, macchte ich den Mund nicht so schnell auf. "Also ich weiß nicht, wann du für gewöhnlich feiern gehst... aber ich zieh' nachts vor." sagte ich ein wenig sarkastisch mit einem kurzen Blick Richtung Himmel - strahlender Sonnenschein, Frühling eben. Wurde langsam wieder wärmer, da war es in schwarzer Lederjacke doch fast schon zu warm.. schwarz war da eben so eine Sache, wenn es um die Sonne ging. Aber war nicht so, als würde ich schwitzen, passte also alles. "Und aus dem Schulalter bin ich raus." wollte ich nur mal angemerkt haben. Ne, also für Schule war ich nun wirklich zu alt. Ich hatte mein Abi, da brauchte er sich keine Gedanken machen. Schlecht war ich in der Schule auch nie gewesen, aber studieren? War doch langweilig. Und wenn man gleich eine Ausbildung anfing... dann verdiente man eben nicht so gut. Wäre aber wohl immernoch besser, als so wie ich es jetzt tat, gar nichts zu verdienen, zum Haushalt beizutragen. Hatte ich mir bisher aber ehrlich gesagt keine Gedanken drüber gemacht, mein Vater meinte ja immer, hübsche Mädchen wie ich eines war, brauchten nicht arbeiten. Also. Was ich aber jetzt auf seine letzte Feststellung hin sagen sollte, das... wusste ich um ehrlich zu sein nicht so recht, weil er damit schlicht und ergreifend recht hatte. Ich zuckte deshalb auch nur so ein wenig mit den Schultern, senkte den Blick wieder ein klein wenig. Widersprechen konnte ich ihm da ja wohl kaum und ihm wörtlich Recht geben wollte ich auch nicht, also musste das Schulterzucken reichen.
Emanuel Aus der Kehle des jungen Schweden konnte man ein leises Prusten vernehmen, als die hübsche Dame vor ihm versuchte, seine Tatsachen zu kontern. War ja ein netter Versuch, aber so schnell ließ er sich da nicht unterkriegen. Nein, definitiv nicht. Außerdem gab es dagegen ja schon wieder ein, zwei Sachen, die dagegen sprachen, beispielsweise ging Emanuel gut und gerne auch mal morgens in eine Bar um sich dort den Frust von der Seele zu trinken. Kam zwar absolut selten und auch nur dann vor, wenn der Tag wirklich komplett beschissen anfing und wenn er sich nicht volllaufen ließ, dann wenigstens ein wenig angeheitert in den Tag starten. Zwar brachte er es dann meistens nicht fertig, an einem Auto zu schrauben oder die Unterlagen zu machen, aber im Gegenzug war Manu einsame Spitze was das herumkommandieren anging und beschwerte sich dann auch hin und wieder gerne bei seiner Schwester, was für Idioten sie doch eigentlich hier hatten – wenn er Pech hatte und der Tag genau so scheiße lief, wie er begonnen hatte, mit dem Unterschied, dass er das dann nur noch so halb mitbekam. Aber ja, gut, Emanuel musste sich eingestehen, dass Nachts beziehungsweise Abends auch eher seine Feierzeiten waren, mal ganz abgesehen davon, dass er in der Firma auch erst recht spät Schluss machte. Zwar würde der junge Mann sich das jetzt nicht hier eingestehen – sowas tat er ohnehin selten und auch eher nur dann, wenn es etwas mit der Familie zu tun hatte – weswegen es doch dann der Anfang seiner Gedanken wurde, mit welcher er auf ihren ersten Konter einging. „Also ich kipp mir auch gerne mal morgens einen über den Durst, wenn ich nicht gerade reichen Gören ihre teuren Autos vor die Haustür parkte.“ Gut, war dann wohl doch etwas länger und vielleicht auch nicht gerade freundlich ausgefallen, aber mein Gott, so war Emanuel halt. Nicht besonders einsichtig oder nett oder... süß, sowas eben. Nein, das war definitiv und sowas von nicht er. Würde er hören, dass ihn jemand so hinstellte, dann würde er denjenigen wohl eines Besseren belehren, denn mit Vorurteilen, auch wenn sie in dem Fall vielleicht in seine Karten spielen könnten, rechnete er strikt ab. Leute, die quasi vor seinen Augen über ihn lästerten, mit denen machte er die Abrechnung, sowas ließ er sich nicht bieten, auf gar keinen Fall. Also gar nicht erst den Gedanken, dass Manu so sein könnte, aufkommen lassen, gleich schön im Keim ersticken und einfach weiter zu ihrer nächsten Feststellung: Aus dem Schulalter war sie raus. Kam zugegebenermaßen ein wenig unerwartet, weil der junge Autohändler doch damit gerechnet hatte, dass sie noch zur Schule ging, sei es das Abi machen oder so, aber das ließ ja darauf schließen, dass sie bereits ihren Abschluss das oder Abitur hatte – wobei immer noch die Möglichkeit bestand, dass sie abgebrochen hatte, genug Geld schien Daddy ja locker zu machen - , dementsprechend alt müsste sie dann auch sein, aber wie gesagt, konnte ja auch sein, dass sie keinen Abschluss hatte und noch irgendwo im Alter zwischen 16-20 rumswitchte, was Manu aber mit einem gedanklichen Kopf abtat. Konnte ja gar nicht sein. 18 müsste sie ja minimum sein, wenn sie sich deswegen nicht auch noch strafbar machen wollte, also... manchmal war er ja schon schön blöd, beinahe blond, haha. Das die junge Frau vor ihm auf seine letzte Aussage hin nichts erwiderte, ließ Emanuel nur noch breiter Grinsen. Hatte er also recht gehabt, wie fast immer eigentlich. War also nichts sonderlich neues mehr, aber Genugtuung konnte er davon nie genug bekommen.
Rachel Reiche Göre. Er hatte mich reiche Göre genannt. Also das... ne, ging ja jetzt sowas von gar nicht. Im Gegensatz zu mir schien er nicht darauf aus zu sein, noch mit dem gewissen Respekt für sein Gegenüber zu handeln, zu reden. Er sprach mit mir, wie es ihm gerade in den Sinn passte, so wie er eben wollte. War ihm dann wohl auch egal, was ich davon hielt. Letzteres war aber wohl nicht sonderlich verwunderlich, schließlich hatte es ihn auch nicht gekratzt, dass ich ihn ganz offensichtlich hatte loswerden wollen... er war mir ja nur immer weiter auf die Pelle gerückt, statt woanders lang zu fahren, mich in Ruhe zu lassen. Also nein, er schien definitiv keine Manieren zu haben, schien das zu tun, was er nunmal eben tun wollte. Grml... war wohl so ziemlich das gegenteil von mir, würde ich mal einfach so behaupten, obwohl er wohl ebenso wenig schlecht bei Kasse war - der Unterschied war nur, dass er sich die Kohle ganz offensichtlich selbst erarbeitete und ich nur meinen Eltern weiter das Geld aus den Taschen zog. Aber für die war das ja wie gesagt in Ordnung, also wieso sollte ich dann arbeiten gehn? Sah ich ja auch irgendwo nicht ein und ich fraß nun wirklich kein Loch in den überdimensionalen Geldbeutel. Ne, echt nicht. Das Auto, zu dem mein Blick einen Moment lang schweifte, dann schon viel eher. Dass er scheinbar manchmal auch morgens ganz gern trank, quittierte ich mit einem leichten Blinzeln. Also ne, morgens schon Alkohol? Ich würde nie auch nur auf die Idee kommen, früh morgens zu trinken. Auf Partys, ja, da ging das schon mal klar, wenn man nicht grade jedes Wochenende hackedicht war, dass man sich eben mal ein bisschen zu viel rein kippte. Aber ich trank außerhalb einer Feier wohl wirklich nur selten Alkohol. Vielleicht mal ein bisschen Champagner wenn die besten Freundinnen da waren oder jemand in der Familie Geburtstag hatte. Aber sonst? Ne, eigentlich echt sogut wie gar nicht. Fakt war also, bisher war der Typ, dem ich hier gegenüber stand, mir so gar nicht ähnlich, wir waren wohl von Grund auf verschieden. Und dann war da auch schon wieder dieses fette, provokante Grinsen in seinem Gesicht... nicht, als würde das schlecht aussehen, aber es... argh! "Schön. Jedem das seine, würde ich sagen. Ich schätze mal, wenn ich jetzt einfach wieder einsteige und weiter fahre, muss ich damit rechnen, dass du mit weiter an der Stoßstange klebst?" sagte ich bloß und seufzte ein wenig genervt. Ja, natürlich würde er, schließlich schien es ihn bestens zu unterhalten, wie genervt ich von der Verfolgungsaktion war. "Also sag mir, was du willst, damit ich mich nicht länger mit dem Gespräch hier rumplagen und allein weiter fahren kann." fügte ich dem Ganzen halbwegs ruhig noch an, weil ich wie gesagt einfach keine Lust mehr hierauf hatte. Wieso auch, ging mir wie gesagt nur auf die Nerven und seine Art.. die eben auch. Zwar standen so ziemlich alle Frauen bekanntlich auf Arschlöcher, aber.. nein, einfach nein.
Emanuel Das hatte sie sehr gut erkannt. Manu würde ihr wohl weiter folgen, bis er das hatte, was er wollte, allerdings gestaltete sich das dann doch etwas schwierig, weil er selbst nicht genau wusste, weswegen er der jungen Frau eigentlich durch die halbe Stadt gefolgt war. Gut, man könnte sagen, er hatte einfach Spaß daran gehabt, sie so aufzuziehen und auf die Spitze zu treiben – war bei Camaro ja auch nicht anders gewesen – und kein weiteres weiteres Ziel verfolgt, aber das konnte er ihr ja nicht auftischen, also musste der junge Schwede sich jetzt ziemlich schnell was aus der Nase ziehen. Etwas, was nicht gleich komplett bekloppt war, oder auf irgendeine Weise doch von ihr abgelehnt wurde. „Deine Nummer und du lässt dich von mir zum Feiern einladen, solange ich noch in Boston bin“, gab Emanuel in Richtung der Brünette zurück, zuckte mit dem selben, süffisanten Grinsen wie die letzten Minuten zuvor die breiten Schultern. „Dann könnte ich mich eventuell dazu überreden, in mein Hotel zu fahren, ohne dir weiter an der Stoßstange zu kleben, wie du so schön gesagt hast. Ansonsten... muss ich wohl ganz zufällig in deine Richtung“, fügte Manu mit deutlich raus zu hörendem Sarkasmus hinzu, während er seine Augen ein wenig verengte, je höher er die Wangen zum Grinsen nach oben zu. Ehrlich, eigentlich war er ja nicht der Typ, der Weibern wegen einer Nummer hinterher fuhr, normalerweise kamen sie auf Knien vor ihm angekrochen, aber in dem Fall musste er wohl eine Ausnahme mit sich selbst machen, weil ihm ehrlich gesagt nichts gescheites in dem Moment eingefallen war, aber man musste seine Schlagfertigkeit schließlich behalten, auch wenn es dabei hieß: da war der Mund schneller wie das Gehirn. Das war bei Emanuel so oder so der Fall, auch wenn er es hatte verhindern wollen, war es bis heute nur wenige Male gelungen, aber damit konnte er leben, nö, wieso sollte er sich selbst daran stören? In Manus Augen war er toll, so wie er war und wenn jemand Einwände dagegen hatte, dann wurde der eben umgeklatscht, so einfach war das. Sollten sie denken, was sie wollten, aber in seiner Gegenwart hatten sie diesbezüglich die Klappe zu halten und sich zu fügen, so einfach war das.
Rachel Ich hatte geduldig seine Antwort abgewartet, wobei ich ohnehin nicht allzu lange darauf hatte warten müssen. Auch, wenn er beinahe so ausgesehen hatte, als hätte er erst einen Augenblick lang nachdenken müssen, was er denn nun sagen würde. Whatever, war ja auch nicht weiter wichtig, bei seiner Antwort jedenfalls schossen mir die Augenbrauen dann doch erstmal einen Moment lang in die Höhe und ich blinzelte ihm wohl kurz ein wenig.. sagen wir überrascht entgegen. war er mir jetzt hier nur wegen meiner Nummer hinterher gefahren? Nicht ernsthaft, oder? Viel Aufwand für... im Grunde genommen nicht viel, würde ich sagen. Aber gut, es sollte ja auch nicht nur meine Nummer sein - von der ich echt nicht wusste, ob ich sie einem mehr oder minder wildfremden einfach so geben sollte -, sondern auch ein bisschen Feiern, solange er noch hier in der Stadt war... und wie lange war das? Wenns nur eine Geschäftsreise war, dann wohl kaum länger als ein paar wenige Tage. Davon ging ich eigentlich aus, immerhin war er doch - wie er so schön gesagt hatte - sicherlich nur hier, um das Auto abzuliefern, dass mein Vater bestellt, in Auftrag gegeben hatte. Also nein, er würde wohl nicht lange hier sein... musste ich mich dann nach ihm richten? Eigentlich hatte ich die nächsten tage schon durchgeplant gehabt. Naja... wenn er mir dafür jetzt meine Ruhe ließ? Einen Abend würde ich schon mit ihm aushalten. Danach würde er mir wohl nicht weiter auf die Nerven gehen, wenn er ohnehin nicht lange hier war. Mein Gesichtsausdruck musste inzwischen ein wenig nachdenklich aussehen und er hatte wohl auch kurz auf seine Antwort warten müssen. Aber gut, hatte er mit leben müssen, ganz einfach. "Nagut, okay..." willigte ich also kurz darauf ein wenig skeptisch ein und diktierte ihm meine Nummer, sobald er sein Handy zur Hand hatte. Hmpf. Also nein, normalerweise gab ich meine Nummer nicht einfach so her, aber... war ja nur für eine kurze Zeit - dachte ich jedenfalls - und danach würde eh kein Kontakt mehr sein, denke ich, also alles im grünen Bereich. Würde ich mich eben dem Feiern mehr oder minder hingeben und dannwar die Sache erledigt, schätze ich.
Emanuel Das iPhone lag flach in der Hand des jungen Mannes, als ihm die Nummer der brünetten Schönheit vor ihm diktiert wurde. Mit Sicherheit würde er sich im Laufe des Tages noch einmal bei ihr melden, schließlich war er nicht länger wie das Wochenende hier und das hieß, er müsste den Anruf und das Treffen noch unter einen Hut bekommen und das innerhalb von zwei Tagen, aber Manu war zuversichtlich, dass sie nicht lange auf sich warten ließ und ihn irgendwo noch dazwischen schob und wenn sie das nicht tat... ja, gut, dann wäre er wohl ein wenig gearscht gewesen, weil er sie dann ja doch in Ruhe gelassen hatte und das für Lau, für nichts. Da hätte sich das Spritgeld echt nicht gelohnt. Haha. Gut, okay, am Geld sollte es wohl echt nicht liegen, davon hatte er, wie gesagt, mehr als genug, aber es ging einfach um das Prinzip. Emanuel hasste es, wenn nicht nach seiner Pfeife getanzt wurde und umso mehr hasste er es, wenn sich eine Frau diese Frechheit raus nahm, ihn zu verarschen und stehen zu lassen. Kratzte nämlich ganz gewaltig an seinem Ego, welches er sich die ersten Jahre wirklich hart hatte erarbeiten müssen. Die Muskeln waren ja auch nicht immer da gewesen und irgendwo mussten die ja herkommen. Davor sah er wohl nicht anders aus wie einer dieser Milchbubies, die Urlaub im Elbtunnel gemacht hatten, aber mittlerweile hatte er das ja weit, weit hinter sich gelassen, die Frauen liefen ihm in Scharen hinterher, er konnte sich gar nicht satt sehen und sein Sexleben war wohl auch mehr als abwechslungsreich gestaltet. Also wer da nicht langsam aber sich ein Ego aufgebaut hatte, dem schien Sex, sowie diese ganze Anhimmelei total am Arsch vorbei zu gehen. Emanuel nicht. Er liebte diese Aufmerksamkeit und würde sich deswegen auch nicht von einer reichen kleinen Schlampe abspeisen lassen. Er würde da schon seine Mittelchen haben, sollte sie versuchen, ihn an der Nase herum zu führen. Noch konnte er seinen 'Urlaub' nämlich noch verlängern und wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann wurde das auch nicht mehr so schnell losgelassen, auch wenn es zig Frauen gab, die sich nach ihm sehnten, so würde er nicht locker lassen, bis er diese oder jene geknackt hatte. So. Damit aber wieder zurück zum Thema. Ein leichtes Nicken signalisierte der jungen Dame, dass er soweit alles eingetippt hatte und noch während er den Blick über die Nummer schweifen ließ, kam ein „Und wie soll ich dich einspeichern?“, über seine Lippen. Normalerweise bekamen seine weiblichen Kontakte immer ein paar belustigende Spitznamen zugeteilt, aber heute wollte er mal nicht so sein, fragte deswegen einfach nach; weil er gute Laune hatte, genau.
Rachel Achja, richtig... weder kannte ich seinen Namen, noch er meinen. Ich gab also einem Kerl, dessen Namen ich noch nicht einmal wusste, meine Handynummer. War auch neu, dass ich sowas machte, würde ich sagen... aber normalerweise war es auch eher so, dass ich nervigen Typen einfach davon fuhr und nicht so, dass sie mir bis ich genervt ausstieg an der Stoßstange klebten. Alles in allem lief wohl heute alles ein wenig anders ab, als gewöhnlich. War heute wohl einfach so einer dieser tage, wo nichts so lief, wie man es sich vorgenommen hatte... war bis hier hin ja auch schon der Fall. Ich hatte keine Testfahrt eingeplant gehabt, immerhin hatte ich nicht mal gewusst, dass der Wagen kommen würde, woher auch, wenn mein Vater mir nicht Bescheid gab. Und ob meine Mutter von alledem überhaupt was wusste, konnte ich auch nicht beurteilen, weil mein Vater ihr manche Dinge wirklich nur sehr beiläufig und knapp erzählte, wenn er der Ansicht war, es war nicht weiter von Bedeutung. Wobei meiner Meinung nach eine solche Investition definitiv Bedeutung hatte, steckte schließlich massig Kohle drin, in dem wagen hier... meinem Wagen. Daddy zahlte, ich hatte den Spaß. War immer so... aber nunja, wie auch immer, ich sollte wohl noch eine Antwort von mir geben. "Rachel..." stellte ich mich ihm also eher knapp vor. Wieso auch in einen schönen Satz verpacken, er machte sich auch nicht die Mühe, ordentlich mit mir zu reden. Brauchte ich dann auch nicht, denke ich. Ne. War dann nur überflüssig, wenn ich mir die Arbeit machte, mich weiterhin ordentlich zu verhalten. Auch, wenn es wohl unter meinem Niveau war, mich jetzt auf das alles hier einzulassen, so hatte ich ja doch einfach klein bei gegeben, damit er mir jetzt nicht weiter auf die Nerven ging und ich zumindest erstmal meine Ruhe hatte. Innerlich seufzte ich ein wenig, weil ich mir eben doch ziemlich von ihm auf der Nase herum tanzen ließ... in dem Gespräch hier hatte definitiv er die Hosen an, aber das war wohl eigentlich grundsätzlich so, wenn ich mich mit einem Kerl unterhielt. "Und du bist..?" Wäre jetzt eine absolute Unverschämtheit, würde ich darauf keine Antwort kriegen oder eine 'Das findest du noch früh genug raus', so einen Mist in der Richtung... aber er würde doch hoffentlich wenigstens noch den Anstand haben, mir seinen namen zu verraten. Mir würde ja schon ein Spitzname reichen, aber ich wollte ihn gedanklich auch nicht immer mit 'Der Kerl' abstempeln müssen, war einfach... lästig, sowas von.
Emanuel Erneut nickte Manu der Frau - Rachel - zu, um ihr zu signalisieren, dass er weiterhin gut zugehört und notiert hatte. Nach wenigen Minuten schob er das Handy dann auch schon wieder in die Hosentasche, lehnte sich dann doch wieder gegen sie Motorhaube seines Wagens und verschränkte zeitgleich von Neuem die Arme. Einen Moment lang sah er der frisch kennengelernten Rachel noch ins Gesicht, ehe er den Kopf mit einem schwachen Schmunzeln schüttelte. Gut, zugegeben hatte er einen Moment damit verbracht darüber nachzudenken, ob er ihr seinen Namen verraten würde, hatte er schließlich nicht jedes Mal bei einer neuen Bekanntschaft gemacht und manchmal war das auch gut so. Gab da einfach mal so ein paar Sachen, wo Emanuel froh gewesen war, dass keiner der Beteiligten seinen Namen kannte und ihn somit bei den Bullen hätte verpfeifen können. Bei der schweren Körperverletzung die sie damals als Gruppe begangen hatten, war Manu zwar größtenteils Zuschauer gewesen - er war ziemlich jung gewesen, 17 oder so - aber er konnte nicht leugnen, dass er nicht doch noch einmal die Hand gehoben hatte und ja, vermutlich wäre er dafür dann fein in den Bau gewandert. War er aber nicht, weil er so schnell wie es nur ging die Biege gemacht hatte, keinem seinen Namen verraten hatte und sich auch sonst ziemlich unauffällig verhalten hatten. Aber das war hier ja nicht der Fall, ging eher darum, dass sie nicht wusste, wie sie ihn hätte ansprechen sollen. Irgendwo verständlich, wenn man mal so drüber nachdachte. Das dachte sich Emanuel dann schließlich, weswegen er kurze Zeit später auch mit einem knappen "Emanuel", antwortete. Sie hatte ihn auch angebellt, also sollte sie sich ja nicht beschweren, dass er jetzt das Gleiche tat, aber gut, bei ihm war es auch wirklich nichts neues mehr, bis auf die Geschäftsgespräche, in denen er die typischen Höflichkeitsfloskeln verwendete, verneinte er sich selbst vor jeglicher Art an intellektuellen Gesprächen, es sei denn, es ging um Autos. Oder Sex. Aber wann kam das schon mal vor, wenn nicht unter Freunden? Und da war es doch eh egal gewesen...
Rachel Dauerte auch diesmal nicht allzu lange, bis ich eine Antwort, ließ mich nur ein paar wenige Sekunden warten. War durchaus noch akzeptabel, wobei ich es ihm wirklich übel genommen hätte, hätte er mir seinen Namen jetzt gänzlich verschwiegen. Wär einfach echt richtig scheiße gewesen, wobei ich hier ja sowieso diejenige war, die keine Ansprüche stellte, sondern eher nur Ja und Amen sagte. Ich sollte wohl wirklich irgendwie mal an meinem Selbstbewusstsein arbeiten, sollte mehr aus mir heraus kommen, schätze ich. So konnte es nämlich wahrscheinlich nicht ewig weitergehen... nicht, als wäre es mir irgendwie peinlich, dass ich mit 23 noch Jungfrau war, aber ich wollte ja doch irgendwo nicht ewig wie eine Nonne leben, in der Hinsicht gab es schließlich viel zu... nennen wir es mal entdecken. War einfach auch blöd, wenn man da innerhalb der Mädelsclique auf das Thema kam und ich nie mitreden konnte, weil schlichtweg die komplette Erfahrung fehlte. Ich war was die Männerwahl anging aber auch einfach unfassbar wählerisch... er sollte schlicht und ergreifend perfekt sein, mein erster, richtiger Liebhaber. Hätte mir jetzt jemand gesagt, dass ich besagtem Lover grade meine Nummer gegeben hatte, hätte ich demjenigen wohl den Vogel gezeigt und wäre nach Hause abgedüst. Also ne... mochte sein, dass er gut aussah, das wollte ich ja gar nicht leugnen, aber das wars dann auch schon wieder gewesen. Sein Charakter würde mehr als nur eine Macke haben und es musste einfach beides stimmen - Aussehen und Charakter, wobei der Fokus im ersten Moment natürlich immer mehr auf dem Äußeren lag, war einfach so. But, whatever. Er hatte meine Nummer und kannte meinen Namen, ich wusste jetzt auch, wie ich ihn nennen sollte, konnte... dann hielt mich hier doch jetzt eigentlich nichts mehr, oder? Ne, meiner Meinung nach nicht. Ich konnte wieder in den Acura steigen und gemütlich nach Hause fahren, ohne dass mir eine gewisse Person hier wieder folgen würde. Einfach nur ab nach Hause und dann mal eben Amber anrufen, damit ich wusste, wann genau wir uns denn jetzt in dem Café, in dem wir üblicherweise immer alle zusammen saßen, heute Nachmittag treffen würden. Ich nickte dem jungen Mann also kurz zu, um zu zeigen, dass ich verstanden hatte, ergriff aber erst ein paar Sekunden später noch ein letztes Mal das Wort. "Naja, dann...meld' dich eben." meinte ich nur noch mit einem Schulterzucken, ehe ich mich auch schon von Emanuel abwandt und wieder auf die Fahrerseite meines Wagens ging. Wie gesagt, meiner Meinung nach gab es jetzt nichts weiter zu sagen, also würde ich gehen - ohne ihn. Einen kurzen, sehr flüchtigen Blick ließ ich ihm aber doch noch zukommen, ehe ich dann elegant wie immer wieder in meinen neuen Sportwagen einstieg und die Tür hinter mir zuzog. Also ne, der Kerl schlug dem Fass wohl echt den Boden aus, dreiste Anmache... mein Vater wäre wohl auch nicht begeistert davon, würde er wissen, dass ich mich mit einem Kerl traf, mit dem er Geschäfte abwickelte. Privates und Geschäftliches immer trennen, hatte er gesagt... naja, war doch aber eigentlich nicht weiter von Bedeutung, oder? Handelte sich ja nur um ein einziges Treffen, das ging noch in der Grauzone durch, würde ich sagen. Ja, doch.
Emanuel Würde er tun, mit Sicherheit. Wenn nicht heute, dann morgen. Der Tag war ja noch jung, wer wusste schon, was sich noch so dazwischen drängen würde. Würde sie dann also spontan merken, wann er denn Lust und Zeit hatte, sich mit ihr zu treffen. Also Lust wäre ja jetzt schon da, aber sie hatte ihm ja deutlich erklärt, dass sie es bevorzugt, nachts feiern zu gehen und er hatte mit Sicherheit einen zu großen Stolz, um sie zu fragen, wann sie denn Zeit hätte. Er würde das einfach am Telefon erklären und noch bevor sie Widerworte einlegen konnte, auflegen. So hatte sie keinerlei Chancen, sich raus zureden. Natürlich, konnte sie dann auch einfach daheim bleiben, aber das hatte sich wirklich nur eine Frau getraut gehabt, dann waren alle gewarnt gewesen, haha. Also nein, sie sollte es besser nicht drauf anlegen, dass Emanuel sie holen kam. Wurde dann nämlich schlicht und ergreifend ungemütlich, so. Aber er glaubte nun echt nicht dran, dass sie sich das rausnahm, dazu war sie doch viel zu schüchtern gewesen, hatte er das doch gemerkt, als sie den Kopf gesenkt hatte, als er das Thema mit dem Gesetze brechen ansprach. Also nein, hielt er für unwahrscheinlich, dass sie sich gegen einen solchen Kerl wie Emanuel es war, behaupten wollte. Und wenn doch, dann wurde sie eben eines besseres belehrt, so einfach war das. Nachdem sie sich also zu Wort gemeldet hatte und dann auch schon in den Wagen gestiegen war, nickte Manu noch einmal kurz, ehe er sich wieder von seinem Auto abstieß um ebenfalls zur Fahrerseite zu gehen. Durch die Frontscheibe konnte er sehen, dass Ben sich wohl halbwegs wieder gefangen hatte und nicht mehr ganz so blass aussah. Wieder mit einem unwillkürlichen Grinsen auf den Lippen, zog er die Tür bei wenig Verkehrt zu seiner linken auf, ließ sich in den Ledersitz fallen und sah dann erneut zu seinem Freund rüber. Ne, also ihm schien die Fahrt echt zugesetzt zu haben, aber nun würde Manu ja auch wieder einen Gang runterschalten. Er hatte, was er wollte, auch wenn es eher etwas spontanes gewesen war und hey, er hielt sein Wort und würde jetzt aufhören, ihr hinterher zu fahren. Stattdessen würde er nun erst mal ins Hotel fahren, hatte er ja nach seiner Anreise in Boston noch nicht getan und so langsam wurde es Zeit. Ben wollte sicherlich auch noch 'ne Stunde schlafen, da war sich der junge Mann fast sicher. Vor allem nach der Fahrt, die ihm vermutlich den Magen einmal umgedreht hatte, wollte er seine Ruhe haben. Konnte er haben, definitiv. Jetzt startete Emanuel nämlich seinen Jaguar um kurze Zeit später dann auch wieder auf der Straße zu fahren.
Rachel Gut, dann einfach mal testen, ob er denn auch hielt, was er versprach. So ganz traute ich ihm schlichtweg nicht, er war ja auch nicht grade unbedingt ein... vertrauenswürdiger Mann. Ne, so ganz und gar nicht. Sein Auftreten, einfach seine ganze Art, das verunsicherte mich alles so ein wenig und trauen würde ich ihm keinesfalls, zu keiner Sekunde. Ne. Ich ließ jetzt jedenfalls den Motor wieder an und fuhr kurz darauf auch schon weiter - siehe da, er hielt also immerhin, was er sagte und klebte mir nicht weiter an der Stoßstange, als ich den Weg nach Hause einschlug. War auch besser so, ich glaube sonst hätte er mich wohl wirklich beinahe so weit getrieben, dass ich an die Decke gegangen wäre. Aber gut, war ja jetzt nicht der Fall, also brauchte ich mir auch nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen, denke ich. Dauerte auch nicht allzu lange, bis ich schließlich den Acure in der anliegenden Garage der Villa meiner Eltern geparkt hatte. Autosammlung also wieder ein Stück gewachsen, haha.
~ Le Zeitsprung
Er hatte sich den ganzen Tag über nicht mehr gemeldet, weshalb ich eigentlich schon fest davon ausging, heute was mit den Mädels machen zu können. Konnte ja nicht wissen, dass er nicht mal den Anstand hatte, sich zeitig zu melden, wenn er denn schon heute mit mir feiern gehen wollte. So stand ich gerade vor mich hin summend im Bad vor der Spiegelwand und hübschte mich ein wenig auf. Wobei ich ja dennoch nicht der Typ Frau war, die sich Tonnen MakeUp ins Gesicht klatschte... hatte ich auch gar nicht nötig, ne. Deshalb betonte ich wieder nur die Augen ein wenig mehr. Nur, weil ich mit den Mädels und nicht mit einem Typen wegging, konnte ich jawohl trotzdem hübsch aussehen. Und irgendwie ging ich ja doch fast nie komplett ungeschminkt raus... fühlte ich mich einfach unwohl, mein Selbstbewusstsein war ja ohnehin nicht das größte, also brauchte ich das irgendwo einfach. Wobei ich im Alltag immer nur schlicht geschminkt war, ganz klar. Als ich dann soweit fertig war mit den Smokey Eyes betrachtete ich mich noch einen Moment lang im Spiegel, widmete mich dann meinen Haaren, um ein wenig Volumen rein zu kriegen. Aber ich würde sie dennoch offen lassen, ja. Als ich dann soweit zufrieden war, ging ich gemütlich in mein Zimmer zurück. Hatte noch Zeit, denke ich... aber ich hatte auch schon eine ganze Weile nicht mehr auf die Uhr geschaut.
Emanuel Den restlichen Tag hatte der junge Mann damit verbracht, seine Sachen für die zwei Tage, die er noch in Boston verbringen würde, in den Schrank zu verfrachten, welcher an der Wand neben der Tür zum Badezimmer in dem Fünf-Sterne-Hotel stand. Natürlich hatte er wie immer nur das beste vom besten gewählt, Geschäftsreise hin oder her. Wie schon etliche Male erwähnt, spielte Geld bei ihm nämlich keine sonderlich große Rolle, davon besaß Manu mehr als genug. Und auch wenn er eben nur solch kurze Zeit hier war, wollte er dennoch im gewohnten Luxus wohnen. Hatte aber auch gar nicht lange gedauert, bis die wenigen Sachen im Schrank verstaut waren, daraufhin hatte er sich dann auch gleich ins Bett gelegt. Er wollte fit für heute Abend - der Termin stand fest - sein und da der Flug und das Abladen des Autos doch schon einiges an Kraft gekostet hatte, tat so eine Mütze voll Schlaf mit Sicherheit gut. Den ganzen Mittag und Nachmittag hatte er also mit Schlafen verbracht, bis er irgendwann gegen 17 Uhr die Augen ausgeruht aufgeschlagen hatte. Die paar Stunden hatten gereicht um ihn wieder relativ fit aussehen zu lassen. Also nicht, dass sein Körper das nicht schon perfekt zum Ausdruck brachte, sondern eher, dass die leichten Augenringe von vorhin wieder verschwunden waren und auch sein Gemüt hatte sich deutlich erholt, war er doch vorhin noch so unglaublich reizbar gewesen, hätte man Widerworte oder sonstiges, was ihn hätte auf die Palme bringen können, von sich gegeben. Aber dem war jetzt nicht mehr so. Manu war wieder die Ruhe selbst, fühlte sich gut, ausgeruht und war bereit für den heutigen Abend, konnte also angehen. Binnen fünf Minuten war der junge Mann aus dem Bett gefallen und hatte erst einmal genüsslich gegähnt, bevor er die Arme über den Kopf streckte und dann zielstrebig das Bad ansteuerte. Nach dem Aufstehen hatte man - auch wenn man mehr als genug geschlafen hatte - immer noch dieses Müdigkeitsgefühl und das wollte Emanuel mit einer Dusche loswerden. Ohnehin hätte er sich nachher noch unter den Wasserstrahl gestellt, denn wie gesagt, stand der Termin zum Feiern fest und zwar heute. Allerdings würde er erst Anrufen, nachdem er sich geduscht und angezogen hatte. So lange musste die schüchterne Grazie noch warten, aber das störte ihn nicht im geringsten, immerhin hatte sie ja selbst gesagt, er solle sich dann melden und nicht anders herum, dementsprechend könnte er sich also noch einen Augenblick lang Zeit lassen. Trotz allem war er mit dem Duschen recht schnell fertig gewesen und hatte sich lediglich ein Handtuch um die Hüfte gelegt, als er aus der großen Duschkabine ausgestiegen war. Mit einem zweiten Handtuch hatte er sich die Haare flüchtig trocken gerubbelt und das Stück Stoff dann in den Wäschekorb geschmissen, welcher in der Ecke des luxuriösen Badezimmers stand. Kurz darauf lief er - noch immer mit dem Handtuch um der Hüfte - in sein Schlafzimmer für die nächsten Tage zurück um dort gleich nach dem iPhone zu greifen und die Nummer der neuen Bekanntschaft von heute zu wählen. Anziehen würde er sich dann gleich, genau so wie die Haare stylen...
Rachel So, dann erstmal raus aus den Hotpants und dem Top, was ich mir vorhin angezogen hatte, damit ich eben nicht nackt hier herum wuselte... im Normalfall klopften meine Eltern und auch das Hausmädchen immer an, aber man wusste ja nie, wann einer von denen mal gedachte, besagte Anklopfregel zu brechen. Wenn man bei mir nicht anklopfte, bevor man reinkam, also da konnte ich schon mal ungemütlich werden, doch. Wobei 'ungemütlich werden' bei mir ja keine sonderlich großen Auswirkungen hatte, meistens jedenfalls. Zickig wurde ich dann, aber ich versuchte dennoch, die gewissen Manieren zu behalten und so wirkte es meist nicht einmal unverschämt, sondern eben nur merklich gereizt und genervt. Mein Vater hasste es ja auch, wenn man irgendwo im Haus Türen abschloss. Beim Bad, da tolerierte er das noch, aber es war ja schon ein halbes Drama - vorausgesetzt er bekam es mit -, wenn ich die Zimmertür mal abschloss, weil ich bei einem Mädelsabend schlicht und ergreifend nicht gestört werden wollte... keine Ahnung, was er da so schlimm dran fand, aber manchmal ging mir das jedenfalls auch auf die Nerven. Naja, whatever. Jedenfalls stand ich ziemlich nachdenklich in Unterwäsche vor dem Schrank und überlegte, wie ich denn heute weg gehen würde. Einfach mit Jeans und schickem Oberteil oder doch lieber mit Kleid? Hm. Ich wurde mitten in meinen Gedanken unterbrochen, als mein Handy klingelte, was völlig unerwartet kam. Ich musste erst kurz suchen, war mir nicht sicher, wo ich es abgelegt hatte, fand es dann aber in meiner Handtasche - ja, war vorhin noch kurz ein bisschen shoppen gewesen, schadete ja nicht. Ich nahm also das Smartphone aus der Tasche und nahm ab - unbekannte Nummer, hatte ja Manus' nicht eingespeichert. Ich ging dennoch ungeniert mit einem "Ja?" ran, ging gleichzeitig wieder in Richtung begehbarer Kleiderschrank, um zu sehen, ob denn da irgendwas zu finden war, was ich heute gerne anziehen würde. Also was das anging war ich wirklich... schlimm, ja.
Emanuel Es tute drei, viermal, bis dann endlich mal einer dran ging. Zugegeben hätte der junge Mann schon beim zweiten mal an die Decke gehen können, weil man ihn einfach nicht warten ließ und ja, vermutlich hatte er auch schon den Finger auf dem roten Knopf gehabt, als dann doch noch die helle Stimme Rachel' zu hören war. Noch mal Glück gehabt, die Kleine. Wie gesagt, würde Manu ansonsten auch ziemlich grantig - um nicht zu sagen sauer - werden. Aber wie dem auch sei, sollte ja jetzt nicht der Fall sein, Rachel war immerhin ran gegangen und so war es ihr noch mal zu verzeihen. Weiter im Text. "Hey", begrüßte er sie knapp, ohne auch nur zu sagen, wer sich denn auf der anderen Seite der Leitung aufhielt. Seine Nummer hatte sie junge Frau ja vorhin nicht gehabt, somit konnte sie sie auch nicht einspeichern, dem war er sich durchaus bewusst, aber eigentlich war seine Stimme unverkennbar tief und wenn sie nicht gerade noch Kumpel hatten, die sich genau so anhörten, dann würde sie schon wissen, wer da war. "In einer Stunde bin ich da, bis dahin hast du fertig zu sein", stellte Manu dann noch knapp fest, ehe er auch schon wieder auflegte. War keine Minute gewesen, die sie telefoniert hatten - beziehungsweise Emanuel ihr klar gemacht hatte, dass sie dann und dann fertig zu sein hatte -, aber das brauchten sie auch nicht. Immerhin wusste Manu, was er tat, hatte er vorhin ja gedanklich schon mal durchgekaut, und wenn sie sich nicht fügte, wusste er auch schon, was passiert. Punkt. So einfach war das. Nachdem er also wieder aufgelegt hatte, schmiss er das Handy aufs Bett zurück und trat dann an den Kleiderschrank, den er vorhin eingeräumt hatte, öffnete diesen um sich frische Boxershorts, eine Jeans und ein eng anliegendes Shirt heraus zu fischen, kurz darauf ließ er das Handtuch dann auch schon auf den Boden fallen, um sich anzuziehen. Erst, als alles richtig saß, steuerte er erneut das Bad an, welches mittlerweile nicht mehr ganz so viel Luftfeuchtigkeit hatte, wie noch vor wenigen Minuten nach der heißen Dusche. So konnte Emanuel sich nun wieder im Spiegel sehen und sich seinen Haaren widmen.
Rachel Kein Name, nur eine knappe Begrüßung... aber es dauerte wohl keine fünf Sekunden, bis ich kapierte, wer da am anderen Ende der Leitung war, wer mich hier anrief. Wie gesagt hatte ich eigentlich nicht damit gerechnet, dass es Emmanuel sein wurde. Aber gut, bei dem Typen sollte einen wohl nichts wundern, nehme ich an. Er hatte ja auch bei dem 'treffen' heute Morgen schon kein Blatt vor den Mund genommen. Er schien sich einfach das zu nehmen, was er haben wollte. Einerseits natürlich eine irgendwie spannende Sache, wenn jemand so extrovertiert war... andererseits für mich aber einfach ein wenig beängstigend, weil ich ihn ja wirklich kein Stück kannte und er mit mir umsprang, als wäre ich ein kleiner Chihuahua, den man in eine Handtasche stecken und dort hin mit nehmen konnte, wo man eben wollte. Wie ein lebendiges Accessoire, sozusagen. warn un nicht unbedingt in meinem Sinne, aber er wollte mich scheinbar unbedingt heute noch irgendwo mit hin schleppen und das hieß ich durfte den Mädels jetzt absagen. Super. Hätte er sich das nicht einfach mal früher überlegen, oder sich zumindest früher melden können? Mir wenigstens sagen können, dass es möglich war, dass das alles noch heute stattfinden sollte und ich mir den Abend vorerst freihalten sollte? - Nein, konnte er offensichtlich nicht. Grrr. Ich wollte gerade noch etwas erwidern, weil ich es nicht haben konnte, wenn man mich herumkommandierte - wobei ich ja dennoch immer spurte, gehorchte -, da hatte er auch schon aufgelegt und durch den Lautsprecher des Handy kam nur noch ein Tuten. Hatte er jetzt echt einfach aufgelegt? Was wäre, wenn ich einfach schon vorher von Zuhause weggehen würde, hm? Dann konnte er rein gar nichts dagegen machen und ich würde mich irgendwo anders in der Stadt vergnügen, nur mit den Mädels, ganz ohne ihn. Aber nein, würde ich mich gar nicht trauen, das jetzt zu bringen, also ließ ich das Smartphone mit einem resignierten Seufzen wieder sinken und schmiss es aufs Bett, bevor ich mich einfach wieder mit der Klamottenauswahl beschäftigte. Ansonsten war ich ja eigentlich wirklich schon komplett fertig, womit er sozusagen auch Glück hatte... oder eher ich, weil er sonst wohl sicherlich ungemütlich werden würde, wenn ich in punkt 60 Minuten noch nicht fertig war, wenn er hier aufkreuzte. Letztendlich fiel meine Wahl jedenfalls auf ein Kleid. Aber Schuhe? Schmuck? Würde noch seine Zeit brauchen, bis ich mich da entschieden hatte, stand schließlich sehr viel zur Auswahl.
Emanuel Manu ließ sich dann doch ein bisschen mehr Zeit, als wie er gebraucht hatte, zupfte immer wieder an einer Strähne herum, was dazu führt, dass eine andere wieder falsch saß und dann ging das Spiel wieder von vorne los. Irgendwann - war jetzt eine gute viertelstunde vergangen - hatte er keine Lust mehr, ließ die Haare so, wie sie waren und schnaubte nur noch mal in Richtung seines Spiegelbilds. Sah jetzt nicht sonderlich schlimm aus, war, wie gesagt, nur eine kleine Strähne, ärgerte den jungen Mann zwar trotzdem, aber er würde nun doch noch ein paar Minuten zum Fahren brauchen, da durfte er nicht trödeln, schließlich wollte auch Emanuel pünktlich sein. Käme zudem auch wirklich komisch, wenn er von ihr verlangte, auch ja pünktlich zu sein und dann stand er selbst nicht zeitig auf der Matte. Ne, musste nicht sein. Aus diesem Grund schnappte er sich auch schon seine Lederjacke vom Ledersessel, welcher zusammen mit einer Couch vor einem Flachbildfernseher, der an der Wand befestigt war, stand. Von den Schuhen nahm er sich die dunkelblauen Vans, zog sie sich an die Füße und steuerte dann auch schon die Tür an. Vorher hatte er sich noch das Handy vom Bett genommen und es in die Hosentasche gesteckt, genau so wie den Zimmerschlüssel, der allerdings erst folgte, nachdem er auf dem großen, breiten Hotelflur stand und die Tür abgeschlossen hatte. Entspannt ging er auf dem edlen Marmorboden auf den Fahrstuhl zu, der ihn kurze Zeit später auch schon wieder in die Lobby entließ. Von dort aus ging er gleich nach draußen auf den Hotelparkplatz wo sein Jaguar schon wieder darauf wartete, dass er einstieg und mit ihm eine Runde drehte. Manu wusste nicht, woher es kam, aber manchmal, da hatte er das Gefühl, als würde sein Baby sich förmlich danach sehnen, dass sein Besitzer mal ordentlich auf das Gaspedal trat. But, whatever, darüber wollte er sich jetzt ehrlich gesagt gar keine Gedanken machen, würde nur wieder in Verwirrung umschwenken und das... nein, das konnte er nicht gebrauchen, wirklich nicht. Sollte es doch heute noch ein schöner Abend, ohne lästige Verwirrung sein... Emanuel schloss seinen Wagen ohne große Umschweife auf, um sich in den Ledersitz fallen zu lassen und den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Ausnahmsweise schnallte er sich dieses mal sogar an, nachdem er die Tür zugezogen hatte, startete dann auch schon den Motor, der den Namen einer Raubkatze auch so gleich verteidigte. Das angenehme Schnurren erfüllte den jungen Mann gleich wieder mit ein wenig mehr Freude, als er kurz darauf den Wagen auch schon in den Bostoner Verkehr und somit vom Parkplatz runter lenkte, nur, damit er wenige Minuten später auch schon wieder vor der Villa der reichen Familie, denen er heute morgen noch einen Wagen abgeliefert hatte, halt machen konnte.
Rachel Hm, okay, also... ich zog mir dann erstmal das rückenfreie schwarze Kleid an, dass zwar schon in Richtung Minikleid ging, aber definitiv weiter runter als nur bis knapp über den Hintern reichte. Ne, ich hatte mein Niveau und würde nicht wie die nächstbeste Schlampe durch die Gegend laufen, echt nicht. Dadurch, dass schon beinahe der komplette Rücken frei lag war dementsprechend auch kein großartiger Ausschnitt vorhanden und man würde nicht besonders gut Blicke auf mein Dekolte erhaschen können. Nicht, als gäbe es da nichts zu sehen, aber ich stellte das alles einfach nicht so zur Schau. Hatte ich einfach nicht nötig, brauchte ich nicht. Ich kam mir auch so halbwegs hübsch vor, ohne dass mir jeder zweite Kerl auf die Titten gaffte. War einfach meine Meinung und gut war, Thema beendet. Jetzt also ging ich ein paar Schritte weiter zu dem regal, wo meine Schuhe drin standen... unzählige, wohlgemerkt. Wenn ich shoppen ging musste auch grundsätzlich mindestens ein neues Paar Schuhe mit, war irgendwie einfach so. Brauchen tat ich weder Klamotten noch Schuhe, aber was Neues zu haben war einfach immer wieder schön, ein gutes Gefühl. Deswegen ging ich wohl auch so oft shoppen, nehme ich an. Naja, egal jetzt, ich solltem ich langsam mal darauf konzentrieren, welche Schuhe es denn heute sein sollten. High Heels jedenfalls, ebenfalls schwarze... aber da hatte ich auch fünf paar verschiedene, war doch zum wahnsinnig werden. Ich entschied mich letztlich für etwas elegantere, in denen es wegen dünnem Absatz zwar anstrengender zu laufen war, aber wirkten durch das samtig aussehende Material einfach einen Tick eleganter, würde ich sagen... ja, doch. Ich nahm also das paar Schuhe aus dem Regal und ging dann nochmal ein paar Schritte weiter zu den prall gefüllten Schmuckschatullen. Silber, einfach irgendwas silbernes... Gold mochte ich ohnehin nicht so gern und Silber würde dann besser passen, weil die Schnalle an der Handtasche die ich mitnehmen wollte ebenfalls silber war. Kette ließ ich weg, weil das bei dem kaum freiliegenden Dekolte merkwürdig aussehen würde, also taten es silberne, eher schlichte Ohrringe und zwei silberne Armreife am linken Handgelenk völlig. Mehr musste nicht sein, ich ging ja eh nur mit Manu weg... nur, das klang so abwertend. Aber ich hatte ja ohnehin nicht viel mit ihm am Hut. Ich ging schließlich mit der Handtasche in der linken und den High Heels in der rechten Hand die Treppe runter, wo ich durch eines der großen Fenster dann auch schon sehen konnte, dass ein mir nur allzu bekannter Jaguar angerollt kam. Ja, war ich grade so fertig geworden, ich brauchte eben doch immer Ewigkeiten bei der Wahl meines Outfits. Unten in der Eingangshalle angekommen schlüpfte ich dann in die Schuhe und warf nochmal einen kurzen Blick in den Spiegel mit Goldrand, der an der Wand hing. Doch, ja, ich sah gut aus, denke ich. Selbst, wenn Emmanuel da anderer Meinung sein sollte, würde es mich wohl nicht sonderlich kratzen, ich kannte ihn wie gesagt kaum und es würde wohl auch bei einer flüchtigen Bekanntschaft bleiben, wenn er ohnehin nicht lange da war. Also egal, mehr oder weniger... naja. Ich schob noch den Haustürschlüssel in meine Handtasche und ging dann auch schon aus dem Haus, weil ich nicht wollte, dass er klingelte. Mein Vater wäre denke ich einfach nicht begeistert, wenn er wüsste, dass ich mit ihm ausging. Also einfach vermeiden, diese Diskussion. Ich ging mit der Handtasche in der linken Hand die Treppenstufen vor der Haustür runter, elegant wie immer versteht sich, steuerte dann auch schon den Jaguar an. Na wenigstens musste er mich nicht mit 'ner Schrottkarre abholen.. ha, ha.