Gott, nein. Ich war mir nicht mal ein bisschen sicher damit, dass das, was ich Iljah gerade vorgeschlagen hatte, wirklich der richtige Weg war und auch funktionieren würde. Vielleicht würde ich einfach schon nach zwei Minuten hyperventilieren und wenig später in Ohnmacht fallen, was wusste ich schon? Aber ich war mir doch sowieso noch nie wirklich sicher mit auch nur Irgendwas gewesen, das mit Iljah zu tun hatte, also war wohl kaum zu erwarten, dass sich das jetzt plötzlich änderte. Auch noch in so einer Situation. Wenn es wirklich funktionierte, dann watete ich damit nur noch tiefer in den Sumpf, aus dem ich sowieso nicht mehr herauskam und wenn der Dunkelhaarige mir doch wieder weh tat... vielleicht fiel es mir dann wenigstens leichter, ihm eines der Messer in die Brust zu rammen. Vielleicht musste ich mehrfach mit dem Teufel spielen, um zu verstehen, dass man das einfach grundsätzlich nicht tun sollte, weil es kaum gut ausgehen konnte. Um zu verstehen, dass Iljah nicht die Erlösung war, nach der ich seit Jahren suchte. Dass er es nur noch schlimmer und kein bisschen besser machte, er nicht in mein Leben gehörte. Er ganz einfach nicht das Puzzleteil war, das mir fehlte. "Bin ich mir nie.", war alles, was ich mit einem kaum sichtbaren Schulterzucken als Antwort darauf vor mich hin murmelte. Es machte ganz einfach keinen Unterschied. Es könnte auch dann schiefgehen, wenn ich mir sicher damit wäre, dass es funktionierte. Der eigene Kopf baute gerne Schutzmechanismen ein, wo man sie nicht haben wollte - obwohl sie in diesem Fall mehr als angebracht waren. Iljah schien sich mit meinen Bedingungen tatsächlich auch arrangieren zu können, stimmte er all meinen Wünschen doch schon bald sogar wörtlich zu. Ich spürte seine Finger an meinem Handgelenk und auch dabei wurde mir im ersten Moment ziemlich mulmig, wollte mein Kopf in diese Geste doch gleich wieder wahnsinnig viel hinein interpretieren, obwohl der Tätowierte dabei durch und durch sanft war. Es war wohl auch wirklich am einfachsten so, weil ich mich selbst im Augenblick nur schwer vom Fleck bewegen konnte, war die Angst doch schrecklich lähmend. Also ließ ich von ihm mitnehmen, wobei meine Knie gefühlt noch weicher wurden, als sie das ohnehin schon die ganze Zeit über waren. Das wieder aufkommende, leichte Zittern ließ sich durch kontrolliertes ein- und ausatmen zumindest ein bisschen eindämmen, als wir im Bad angekommen waren. Ich mich unsicher ein bisschen umsah, während der Schwarzhaarige sich augenscheinlich um den bald in seiner Funktion einsetzenden Whirlpool kümmerte. Die Wahl schien gefallen und das hieß, das wir gleich anfangen würde... wofür ich - machen wir uns mal nichts vor - kein Stück bereit war. Aber ich hatte das so gewollt und schenkte dem Schwarzhaarigen mein gerade besonders sensibles Gehör, als er mir mitteilte, dass ich ihm am besten einfach sagen sollte, was für mich in Ordnung ging. Würde mir vielleicht nicht ganz leicht fallen, wo er darauf das letzte Mal doch im Endeffekt gar nichts gegeben hatte, aber es war vermutlich die einzige Methode, die wirklich funktionieren könnte. "Okay.", gab ich ihm leise zu verstehen, dass das so für mich in Ordnung ging und dann klebten meine Augen auch schon auf seiner Brust, weil er drauf und dran war sich das Hemd aufzuknöpfen. Daraufhin war logischerweise schon bald etwas mehr nackte Haut für mich zu sehen und das sorgte unweigerlich für noch mehr Panik. Was hatte ich mir auch gedacht? Das ich mich einfach wieder am Anblick seines nackten Oberkörpers ergötzen und mir nichts dabei denken würde? Ich schloss die Augen einen Moment lang, weil sie gerade nur hinderlich für mich waren und streckte stattdessen wieder die Hand nach dem jungen Mann aus. Legte sie flach auf seine Brust und konzentrierte mich für den Augenblick nur auf die angenehme Wärme, auf die meine Finger dort trafen. Die mir schon so oft Zuflucht gegeben hatte, wenn ich mich an ihn gelehnt und seine Nähe genossen hatte. Als ich mich zumindest ansatzweise sowas wie gefangen hatte, hob ich auch die zweite Hand an und strich ihm das Hemd langsam von den muskulösen Schultern, die schon immer wahnsinnig imposant auf mich gewirkt hatten. Nur hörte da der Mut meinerseits auch schon wieder auf. Weder konnte ich mich dazu überreden nach dem Bund seiner Hose zu greifen, noch mich meinem Kleid zu widmen. Letzteres versuchte ich aber zumindest, als ich meine Hände wieder von seinem Körper nahm und nun schon zum zweiten Mal nach dem unteren Teil des Kleids griff. Ich kam jedoch nicht weiter als bis vor ein paar Minuten, als er noch meine Beine mit seinen Augen nach Waffen abgesucht hatte. Stoppte knapp unterhalb meiner Unterwäsche schon damit den Stoff anzuheben und krallte die Finger erneut tiefer hinein. Vielleicht lag es einfach daran, dass ich ihm gegenüber stand. Als ich am Feuer erstmals wirklich seine Nähe gesucht hatte, hatte ich das auch irgendwie verkehrt herum gemacht. Vielleicht half das. Deshalb drehte ich mich ihm zögerlich mit dem Rücken zu, ohne mich dabei jedoch von ihm zu distanzieren. Löste schließlich die Finger der linken Hand vom noch angehobenen Stoff meines Kleids und griff nach hinten, um Iljahs Hand zu nehmen. Sie nach vorne zu mir zu nehmen und sie dort an mein Kleid zu legen, wo vorher noch meine eigenen Finger gelegen hatten. "Du musst mir ein bisschen helfen.", wisperte ich leise vor mich hin, als wäre das nicht irgendwie schon offensichtlich. Ich hatte aber die leise Hoffnung, dass es besser werden würde, wenn wir erst einmal nackt waren und ich dann merkte, dass nicht sofort das pure Unheil über mir einbrach. Bis dahin gab es da aber auch noch einen kleinen, anderen Haken, den ich bisher gar nicht bedacht hatte. "Nicht erschrecken...", gab ich also noch ein paar weitere, kaum hörbare Worte von mir und heftete die Augen an den gefliesten Boden vor meinen nackten Füßen. Bereitete ihn damit mental zumindest ein bisschen auf die noch sichtbaren, ehemals offenen Striemen an meinem unteren Rücken vor. Die sahen im Vergleich zum Tag der Entstehung nicht mehr ganz so schlimm aus, waren teilweise aber noch immer von Blutergüssen unterlegt und deutlich sichtbar. Es würde wohl noch eine ganze Weile dauern, bis davon nichts mehr außer nicht ganz durchgängigen, kaum sichtbaren, dünnen Linien zu sehen war.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Im Grunde genommen hatte sich an Irinas Verhalten mir gegenüber seit dem Vorfall nicht besonders viel geändert. Schon zuvor war sie eher zurückhaltend gewesen, wenn auch deutlich kratzbürstiger, was mittlerweile definitiv nicht mehr der Fall war. Wirklich stören tat mich das allerdings nicht - weder ihr weniger anstrengendes Verhalten, noch ihre schüchterne Art. Ich konnte damit ganz gut leben, kam Unterwürfigkeit bei mir doch grundsätzlich immer am besten an, selbst wenn ich gerade mal nicht das Sagen hatte. Offensichtlich schien ich immer noch respekteinflößend genug zu sein, dass die junge Frau einige wenige Augenblicke zögerte, bevor sie schließlich ihre Hand anhob und diese mit geschlossenen Augen an meine nackte Brust legte. Dort verweilte sie dann weitere schweigsame Sekunden, in denen ich Irina mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen ansah. Ihre verunsicherten Gesichtszüge musterte, während sich ihre Hand unter meinen ruhigen und vollkommen entspannten Atemzügen immer mal wieder hob und dann auch wieder senkte. Allerdings kam schon bald auch die zweite Hand der Schwarzhaarigen ins Spiel und sorgte dafür, dass mein Hemd bald schon gen Boden wanderte, von wo aus ich es ungeachtet des teuren Kaufpreises achtlos mit dem Fuß zur Seite schob. Dabei jagten mir die zierlichen Finger auf meiner Haut einen angenehmen Schauer über den Rücken, der mir in den letzten Wochen immer mal wieder gefehlt hatte. Ich war nicht abstinent gewesen, hatte sicherlich die ein oder andere Frau zwischen den unzähligen Terminen um meinen Finger gewickelt, aber keine von ihnen hatte es geschafft, mich mit ihren Berührungen so sehr zu reizen, wie es die junge Frau unmittelbar vor mir gerade tat. Ich erwischte mich kurzzeitig bei dem Gedanken, mich der Hose gleich mit entledigen zu wollen, besann mich aber eines besseren und wartete geduldig auf weitere Anweisungen der schwarzhaarigen Schönheit. Bis diese jedoch folgen sollten, schien Irina erst einmal ihr Kleid loswerden zu wollen, womit sie sich offenbar etwas schwer tat. Ich konnte nicht genau festmachen, woran es letztlich lag, dass der Rock so kurz vor dem Ende dann doch wieder nach unten glitt und die schlanken, langen Beine in den dunkelroten Stoff hüllte, aber ich ließ mich davon nicht weiter beirren. Erst als Irina mit dem Rücken an mich herantrat, hob ich etwas verwundert über das Vorgehen die Augenbrauen, wobei ich ihr meine Hand selbstredend ohne zu Zögern zur Verfügung stellte. Bereitwillig den Stoff umfasste, an den sie mich herangeführt hatte, nur um dann ihren noch folgenden Worten mein Gehör zu schenken. Ja, offensichtlich brauchte sie ein wenig Hilfe und ich war wohl so ziemlich der Letzte, der ihr diese ausschlagen würde. Aus dem Grund hob ich die Hand schon an, bevor sie mich wirklich dazu aufgefordert hatte, hielt jedoch noch einmal inne, als Irina mich vor irgendetwas warnte. Ich sollte mich nicht erschrecken? Vor was genau? Ich zögerte kurz und sah sie fragend über ihre Schulter hinweg im gegenüberliegenden, wandhohen Spiegel an, zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen. Erst im Anschluss daran wandte ich den Blick von unserem gemeinsamen Spiegelbild ab, um mich stattdessen darauf zu konzentrieren, ihr das Kleid vorsichtig über den Kopf zu ziehen und als sämtlicher Stoff, bis auf die Unterwäsche bei meinem Hemd auf dem Boden gelandet war, leuchtete mir ein, vor was ich mich nicht erschrecken sollte. Wieder zog ich die Augenbrauen tiefer ins Gesicht, wobei es dieses Mal fast schon ein wenig zornig wirkte. Ich konnte mir nicht helfen, aber die Verletzungen des unteren Rückens der Serbin zu begutachten, ließ mich nachdenklich mit dem Kiefer mahlen. "Wer war das?", fragte ich grummelnd, hörbar unzufrieden. Dabei verzichtete ich ganz bewusst auf die Frage, was denn passiert sei, weil sie mir Vieles erzählen konnte, aber ganz bestimmt nicht, dass diese Striemen und die Blutergüsse aus einem Sturz oder Ähnlichem entstanden waren. Dafür waren sie viel zu gleichmäßig über ein und denselben Abschnitt ihres Körpers verteilt. Wäre sie gefallen, dann hätte sie noch anderweitig Blutergüsse, die sich von ihrer ansonsten makellose Haut farblich abheben würden, aber ein flüchtiger Blick über den Rest ihrer nackten Haut, schloss das definitiv aus. Es konnte sich also nur um ein anderes menschliches Individuum handeln, der ihr das angetan hatte. Irina würde sich wohl kaum selbst derart zugerichtet haben. Und neugierig wie ich war, wollte ich natürlich gerne wissen, wer dieser besagte Jemand war. Zwar mochte ich keinerlei Rechte besitzen, die mich dazu privilegierten, das auch tatsächlich zu erfahren, weil Irina diese Information grundsätzlich auch einfach für sich behalten konnte, aber die Frage war mir wohl schneller über die Lippen gekommen, als mein Gehirn mit dem Denken hinterherkam. So konnte ich nur hoffen, dass sich die junge Frau dazu entschied, mir das Wissen diesbezüglich einfach anzuvertrauen, anstatt zu schweigen. Es war nicht so, als würde ich im direkten Anschluss an unser heutiges Rendezvous aufbrechen, um mir den- oder diejenige vorzuknöpfen, der Irina das angetan hatte, aber... ich wüsste trotzdem ganz gerne, auf wen ich ein Auge haben musste. Ich würde nicht behaupten wollen, dass nach der Sache hier zwischen der Serbin und mir wieder alles gut sein würde, aber für den unwahrscheinlichen Fall der Fälle, dass wir in den nächsten Tagen oder auch Wochen wieder mehr gemeinsam unternehmen würden, wusste ich einfach gerne, wen ich mir zur Brust nehmen musste, wenn er uns auf der Straße über den Weg lief. Dabei ging mich das eigentlich gar nichts an und grundlegend konnten mir ihre Verletzungen auch einfach egal sein. Waren sie mir aber nicht, weil... weil sie mir einfach etwas bedeutete. Ich konnte es wohl noch so oft leugnen, ändern würde sich daran ja doch nichts und es war wohl auch offensichtlich, dass ich es mir ein bisschen zu sehr zu Herzen nahm. Andernfalls hätte ich wohl kaum behutsam über die Wunden gestrichen und dabei leise geseufzt, wenn es mir am Arsch vorbei gegangen wäre.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Ich fing Iljahs Blick im Spiegel nur noch kurz auf, als ich die Augen zögerlich wieder vom Boden anhob, weil sich seine Hände in Bewegung gesetzt hatten. Völlig zu Recht schien er von meiner kleinen Warnung ein wenig irritiert zu sein, aber ich sagte vorerst dennoch nichts dazu. Fing viel mehr an darüber nachzudenken, was ich ihm diesbezüglich denn sagen würde, falls er nachfragte. Es würde mich schon sehr wundern, wenn er es nicht täte, konnten solche Verletzungen doch nicht zufällig entstehen. Natürlich kam es nicht in Frage ihm die Wahrheit zu sagen und ich fühlte mich in diesem Augenblick unfassbar schlecht damit, den Sorokins doch einiges über ihn erzählt zu haben, aber ich hatte kaum Zeit darüber nun auch noch nachzudenken. Sollte mir eine schnelle Lösung parat legen - die naheliegendste war Kirill. Er mochte zwar von der Körperstatur und Kraft kaum an Iljah herankommen, aber mit einer zierlichen, nicht besonders großen Frau wie mir wurde er dann doch ohne Probleme fertig. Rache war in Moskaus Untergrund keine Seltenheit und wenn er an den eigentlichen Verursacher seiner gebrochenen Nase nicht herankam, dann konnte er jene ja so rein theoretisch einfach am schwächeren der beteiligten Glieder auslassen. Das war nicht zu abwegig, oder? Um mir eine andere Erklärung einfallen zu lassen hatte ich nun ohnehin keine Zeit mehr und außerdem fiel mir das Nachdenken auch wirklich schwer, weil Iljah mir nach seinem nachdenklichen Blick schon bald das Kleid über den Kopf zog. Ich hob die gefühlt tonnenschweren Arme an, damit der rote Stoff Adieu sagen konnte und danach stand ich dann nur noch mit einem Hauch von Nichts vor dem Schwarzhaarigen. Da war noch ein String aus teilweise durchsichtiger, schwarzer Spitze und ein nicht wirklich dazu passender, schlicht vollkommen glatter, trägerloser BH. Allerdings war nicht zusammenpassende Unterwäsche hier gerade wirklich nicht das eigentliche Problem. Ich stand in dem Moment, als die Finger des jungen Mannes auf meine Haut trafen und nur ganz zart über die Striemen an meinem Rücken wanderten, wohl noch immer recht angespannt vor ihm. Die Frage, die ich bereits erwartet hatte, hatte ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen und es war aus seiner Stimmlage recht deutlich herauszuhören, dass er davon nicht begeistert war. Das konnte aber mehrere Ursachen haben. Eine davon - und die mir liebste - wäre, dass er tatsächlich etwas für mich empfand und der Sache auf den Grund gehen wollte, um mich zukünftig davor bewahren zu können. Jedoch war wohl ebenso gut möglich, dass es ihm mehr nur darum ging, dass mich Jemand angefasst hatte, der nicht er selbst war und er denjenigen deshalb einen Kopf kürzer machen, sein Revier unmissverständlich abstecken wollte. Übermäßig besitzergreifende Männer waren in diesem Metier schließlich nicht selten. Aber das leise Seufzen, das mir noch zu Ohren kam, ließ eigentlich eher auf mindestens eine Mischung aus beidem schließen, klang es doch irgendwie fast ein bisschen besorgt. So drehte ich den Kopf nach ein paar Sekunden schließlich zur Seite, um ihn zumindest mehr oder weniger direkt ansehen zu können. "Kirill hat mich abgefangen... wollte sich wohl für den Schlag ins Gesicht revanchieren...", murmelte ich vor mich hin, schluckte zum Ende hin leise und zuckte dann kaum sichtbar mit den schmalen Schultern. Es war allzu ironisch, dass ich Iljah dafür verteufelte, dass er mich hier und da sicher angelogen hatte, es mit ihm aber ganz genauso machte, um mich in diesem Moment selbst zu schützen. Allerdings musste wohl dazu gesagt werden, dass es um Kirill kaum schade wäre, selbst wenn er um die Ecke gebracht werden würde. Weiter darüber unterhalten wollte ich mich in diesem Moment aber nun wirklich nicht, weshalb ich einmal ein wenig tiefer durchatmete im Versuch die Anspannung in mir zu lösen. Es half immerhin ein bisschen, als ich den Kopf zurück nach vorne drehte und meine Hände anhob, um damit nach dem Verschluss meines BHs zu greifen. Noch einen Moment innezuhalten und ihn dann zu öffnen, woraufhin er dank Schwerkraft einfach zu Boden fiel. Ich konfrontierte mich immer noch lieber mit dieser Angst, als damit, was in naher Zukunft sonst noch passieren würde. Machte die Augen wieder zu, nahm aber meinen Mut zusammen und drehte mich ganz langsam zu Iljah um. Lehnte mich an ihn, was zur Folge hatte, dass ich erneut etwas zu zittern anfing, weil seine nackte Haut auf meine unbedeckte Brust traf. Die Panik kroch mir im Hals nach oben und ich hob die zitternden Finger der linken Hand an seine Taille, als müsste ich mich an ihm festhalten, um nicht nach hinten wegzukippen, während die andere sich wieder nach seinem Hals ausstreckte. Sich in seinen Nacken legte und ihn für einen Kuss leicht zu mir hinunter zog. Ich suchte blind nach seinen Lippen, hatte die Augen bis dahin noch nicht wieder geöffnet. Wollte die Angst einfach nur förmlich in der doch spürbar leidenschaftlicheren Berührung unserer Lippen ertränken. Mich irgendwie beschäftigt halten, weil ich nur mehr und mehr nachdachte und in Paranoia versank, je weniger ich tat und einfach nur herumstand. "Fass mich ein bisschen an... lenk mich ab.", hauchte ich dem Schwarzhaarigen eine dünn und leicht stockend klingende Bitte an die Lippen, als ich mich noch einmal kurz von ihm löste. Ich küsste Iljah danach schon bald wieder, deutlich länger und stetig etwas intensiver werdend. Mein eigenes Ziel war es gerade wohl meinen Kopf dermaßen mit Einflüssen zu überladen, dass Denken einfach nicht mehr funktionierte. Wenn ich ihn küsste, dabei gleichzeitig seine Haut unter meinen Fingern spürte und er mich hier und da vielleicht einfach ein bisschen streichelte oder festhielt, dann konnte in meinem Kopf doch eigentlich fast schon gar kein Platz mehr dafür sein über Vergangenes nachzudenken und das auf die Gegenwart zu projizieren... zumindest erhoffte ich mir das in der Theorie so, als ich die schmalen Finger meiner linken Hand fast schon in Zeitlupe an seinem Körper abwärts in Richtung Hosenbund wanderten. War aber wohl genauso gut möglich, dass mein Kopf gleich die Notbremse zog, so sehr wie mein Körper offensichtlich noch unter dem Einfluss der Angst stand.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Entgegen meiner Erwartung, Irina würde mir nicht mitteilen wollen, wer ihr das angetan hatte, setzte sie schon relativ bald zu einer Antwort auf meine Frage an. Ich sagte mich daher zwangsläufig von den Verletzungen ihres unteren Rückens los, um meinen besorgten Blick stattdessen in den ihren anzuheben. Den darauffolgenden Worten mein aufmerksames Gehör zu schenken, wobei ich im Verlauf von Irinas Erzählung kurzzeitig dachte, mich verhört zu haben. Ich wollte gerade noch einmal nachfragen, ob ich richtig verstanden hatte, dass sich dieses Stück Scheiße doch tatsächlich noch ein weiteres Mal getraut hatte, Hand an die Schwarzhaarige zu legen, nachdem ich ihm eigentlich mehr als ein bisschen zu deutlich gemacht hatte, dass er das besser nicht mehr tun sollte. Dem weiterhin recht ernsten Gesichtsausdruck der jungen Frau nach zu urteilen, war sie gerade aber eher weniger zum Scherzen aufgelegt, weshalb ich mich mit Rückfragen in diese Richtung zurückhielt. Den Wichser im Geiste dafür verfluchte, weil er scheinbar nicht akzeptieren konnte, dass seine Zeit vorüber war. Er sich ein anderes Spielzeug für seine perfiden Spielchen suchen musste, wobei der Gedankengang ironischer nicht hätte sein können. Es war schließlich nicht auszuschließen, dass Irina das gleiche Schicksal noch ein weiteres Mal widerfahren würde, sollte sie sich dafür entscheiden, es noch ein Mal mit mir zu versuchen, aber im Gegensatz zu ihm tat es mir im Nachhinein aufrichtig leid, dass ich die Befriedigung meiner primitiven Triebe über das Wohl der jungen Frau gestellt hatte. Wohingegen er sie sicherlich weiterhin mit voller Absicht wie Dreck behandelt hätte. Es ließ sich nicht vermeiden, dass ich anfing, intensiver mit dem Kiefer zu mahlen, weil mir gerade die ein oder andere nette Idee kam, wie man die pure Ignoranz meiner Worte angemessen ahnden könnte und erst, als Irinas Stimme ein weiteres Mal an mein Ohr drang, schüttelte ich die Gedanken wieder ab. Fokussierte mich lieber auf die inzwischen mehr als halbnackte Schönheit vor mir, was mir in Anbetracht der Tatsache, dass der BH mittlerweile seinen Weg in Richtung Boden gefunden hatte, kaum leichter fallen konnte. Auch wenn es vorerst nur das Spiegelbild war, welches mir Irinas perfekten Brüste reflektierte, war es doch vollkommen ausreichend, um die innere Angespanntheit und die im Halse nach oben kriechende Wut zu ersticken und das Blut stattdessen aus anderen Gründen in meinem Körper zirkulieren zu lassen. Scheinbar schien sich die Serbin gerade nicht weiter über diese Verletzung und ihrer Entstehung unterhalten zu wollen, was ich akzeptieren würde. Ich ließ das Ganze erst einmal so auf sich beruhen, wobei ich mir ein gemurmeltes "Ich werde ihn höchstwahrscheinlich umbringen..." dann doch nicht verkneifen konnte. Dabei war ich mir noch nicht ganz sicher, ob ich die Aussage tatsächlich ernst meinte oder sie nur so daher gesagt hatte, aber das würde ich wohl noch früh genug sehen. Fürs Erste verlangte aber das zitternde Häufchen Elend in meinen Armen nach meiner Aufmerksamkeit, die ich ihr selbstredend bereitwillig zukommen ließ, indem ich sie etwas enger an mich heran zog. Dabei natürlich stets bedacht darauf, die blauen Flecken nicht unnötig zu reizen. Konnte gut sein, dass diese inzwischen nur noch optisch wirklich unschön aussahen, aber gar nicht mehr wirklich wehtaten, es darauf ankommen lassen wollte ich jedoch auch nicht. Meine Hände hielt ich daher eher im oberen Bereich ihres Rückens, wo ich mit den Fingern hier und da vorsichtige Kreise zog, um Irina damit zumindest ein klein wenig zu beruhigen. Es war mehr als offensichtlich, dass sie sich dabei nicht gerade wohlfühlte und ich hielt das auch nach wie vor für keine gute Idee, aber bevor ich meine Bedenken dahingehend hatte äußern können, lag auch schon wieder ihre Hand in meinem Nacken und forderte mich dazu auf, mich für einen leidenschaftlichen Kuss etwas zu bücken. Ich tat, worum sie mich mit der Geste indirekt bat und erwiderte das immer intensiver werdende Spiel unserer Lippen nur allzu gerne. Als mir daraufhin eine nur leise Bitte an die Lippen gehaucht wurde, verzogen sich letztere wieder zu einem ehrlichen Lächeln und die Hände, welche ich zwischen ihren Schulterblättern und mittig der Wirbelsäule positioniert hatte, begannen auf Wanderschaft zu gehen. "Gerne doch, Ma'am.", erwiderte ich gespielt förmlich und mit einem leicht amüsierten Unterton - schließlich wollte ich das Gespräch ein Stück weit entkrampfen und was eignete sich dazu besser, als weniger ernstzunehmendes Geplänkel? -, während ich ihr langsam bis an die Seiten über den Rücken strich und von dort aus dann weiter abwärts wanderten. Weiter als bis knapp über ihre Taille kam ich aus der Position heraus jedoch nicht und ich beschloss kurzerhand, mich noch ein Stück mehr zu bücken, sodass ich problemlos an ihren wohlgeformten Hinter fassen konnte. In der Position zu verharren wäre für mich auf Dauer jedoch ziemlich anstrengend. Aus dem Grund übte ich nahe dem Übergang vom Hintern zu den Oberschenkeln ein wenig Druck aus, um ihr zu signalisieren, dass ich sie gleich hochheben würde. Irina sich nicht erschrecken brauchte, weil ich sie lediglich etwa einen halben Meter näher in Richtung des Spiegels trug, wo ich sie schließlich auf der Armatur zwischen den beiden angebrachten Waschbecken absetzte. Ich schob mich daraufhin langsam und auf hektische Bewegungen verzichtend zwischen ihre Beine, konnte mit den Händen so nun deutlich mehr ihrer nackten Haut liebkosen und auch meine Lippen sagten sich irgendwann von den ihren los. Ich könnte Irina zweifelsfrei für eine halbe Ewigkeit küssen, aber dann würden wir hier nur kaum bis gar nicht weiterkommen. Es erschien mir daher nur richtig, auch ihre Wange, ihren Hals und schlussendlich auch ihr Schlüsselbein mit ein paar feinen Küssen zu benetzen. Indessen bahnten sich meine Hände ihren Weg über die Oberschenkel der jungen Frau bis zu ihren Knien und dann wieder zurück, um von Höhe ihrer Körpermitte ausgehend wieder nach oben zu wandern. Über ihren Bauch zu streicheln und nicht zuletzt natürlich auch die vollen Brüste ein wenig zu massieren, wobei ich mich auch in dem Punkt deutlich zurückhielt. Nicht einmal ansatzweise so grob war, wie das Mal davor, als ich es kaum abwarten konnte, über die Schwarzhaarige herzufallen. Heute war das jedoch anders. Ich hatte Zeit, war vollkommen entspannt und würde mich wohl vollends nach Irina und ihren Wünschen richten. Heute standen ausnahmsweise einmal die Bedürfnisse anderer im Mittelpunkt und das war... ein wirklich seltsames Gefühl, was sich jedoch durch dadurch aufwog, dass es die hübsche Serbin war, der ich damit etwas Gutes zu tun schien.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Ich wäre wohl mit die letzte Person auf diesem Planeten, die Iljah davon abhalten wollen würde, dem Ekelpaket das Leben auszuhauchen. Auch, wenn der Grund für diese Aussage eine nicht geschehene Tat war, denn Kirill hatte schon mehr als genug andere Dinge getan, die diese Konsequenz vollkommen ausreichend begründet hätten. Nur war das gerade eher nichts, womit ich befassen wollte und so konzentrierte ich mich doch lieber vollends darauf, dass der Tätowierte meiner Bitte ohne große Umschweife nachkam. Seine Worte diesbezüglich ließen meine Mundwinkel tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde leicht nach oben zucken und ich hoffte wirklich, dass er all das noch eine Weile beibehalten konnte. Die im Vergleich zu unserem ersten Mal eher lockerer und weniger gierig wirkende Einstellung - die Ruhe. Es gäbe gerade wohl nichts schlimmeres für mich, als wenn er aus dem Nichts wieder einen ganz anderen Ton anschlagen würde. Bisher passierte das jedoch nicht und meine Sinne folgten aufmerksam seinen Fingerspitzen, während sie noch immer eine gewisse Nervosität in mir auslösend ihre Linien über meine Haut zogen. Ich strich dem Dunkelhaarigen unterbewusst ein wenig über den Nacken, solange der Kuss noch anhielt und auch, wenn das Adrenalin in meinen Adern mich noch immer zur Flucht bewegen wollte, wurde zumindest das Zittern wieder etwas weniger. Ich fing an die kleinen Streicheleinheiten ein bisschen genießen zu können, aber mir rutschte das Herz ja doch noch ein weiteres Mal in die Hose, als Iljah dazu ansetzte mich hochzuheben. Da half auch die kurze Ankündigung vorab nicht allzu viel und das hatte wohl zur Folge, dass ich mich ungewollt in seinem Nacken festkrallte, als ich den Halt unter den Füßen verlor. Es war einfach eine Art Reflex, den ich nicht unterdrücken konnte und ich verkrampfte mich wohl auch wieder ein wenig. Fühlte mich nicht wirklich gut dabei die Hüfte des Schwarzhaarigen nun wieder so direkt an meiner zu haben, weshalb das leichte Krallen wohl auch noch nicht nachgelassen hatte, als ich mich mit dem Hintern auf der glatten Ablagefläche wiederfand. Es war zwar vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn er was das anging einen Schritt auf mich zumachte, weil ich mich selbst wohl nur schwer dazu hätte bewegen können meine Hüfte wieder seiner nahe zu bringen, aber leicht fiel mir das eben trotzdem nicht. Es war sicher ein deutlicher Pluspunkt, dass Iljah noch etwas mehr Klamotten am Körper trug als ich selbst. Es schonte meine Nerven ein kleines bisschen und die Finger lockerte sich ganz langsam wieder, Stück für Stück. Dass der junge Mann insgesamt nach wie vor einen verhältnismäßig wirklich ruhigen, sanften Ton anschlug, half ungemein und ich ahnte schon, auf welche Reise sich seine noch feuchten Lippen machten, als er von meinen abließ. Sich in zarten Spuren über meine Wange und schon kurz darauf auch über den nur allzu empfindlichen Hals bewegten, wo man glatt hätte meinen können, er müsste den Puls auf Rekordwert an meiner Halsschlagader spüren können. Die Gänsehaut setzte ein weiteres Mal ein und mir lief ein leichter Schauer an der Wirbelsäule nach unten, wobei sich schwer definieren ließ, wo genau dessen Ursache lag. Denn Iljah schien inzwischen einfach überall zu sein, während meine rechte Hand weiter nach oben in seinen Haaransatz rutschte und die andere, die sich bis dato etwas angespannt um die Kante der Armatur gelegt hatte, sich an seine Brust legte. Ich fing unterbewusst damit an den Kopf mit noch immer leicht geöffneten Lippen etwas seitlich nach hinten zu lehnen, damit er die Spur aus Küssen etwas leichter weiter bis zu meinem Schlüsselbein ziehen konnte, während sich auch meine bis dahin eher verkrampften Beine langsam zu entspannen schienen. Womöglich mitunter deshalb, weil auch dort die heute nur allzu einfühlsamen Finger des Schwarzhaarigen ein bisschen zauberten. Zu sagen ich würde mich gerade vollends fallen lassen wäre zu viel des Guten, aber ich hatte zumindest kein Bedürfnis mehr nach hinten wegzurutschen. Auch dann nicht, als sich seine Hände an meine Brust legten. Das ließ mich zwar kurzzeitig den Atem anhalten und das Herz vielleicht ein oder zwei Schläge aussetzen, aber das war tatsächlich alles. Ich wurde nicht wieder zum Stock und ich kippte auch nicht ohnmächtig nach hinten weg - nein, ich fing an unser Zusammenspiel langsam genießen zu können. Gut, das war bisher natürlich ein wenig einseitig, weil ich mir eben doch noch etwas schwer damit tat eigene Schritte vorwärts zu machen und ihm bis jetzt lediglich etwas über die Haut und durch den Haaransatz strich, aber wir waren hier ja auch noch nicht ansatzweise am Ende, als er mir auf durchweg wohltuende, sogar langsam etwas anregende Art und Weise die Oberweite massierte. Also fasste ich den festen Entschluss Iljah zumindest ein bisschen entgegenzukommen. Wahrscheinlich ginge es grundlegend uch ohne, aber ich wollte es wohl auch für mich selbst versuchen. Wenn ich nicht mal ein bisschen Vorspiel halbwegs auf die Reihe bekam, brauchte ich an den Rest schließlich kaum zu denken und so lösten sich beide meiner Hände aus ihren Positionen, als die Massage an meiner Brust langsam ein Ende fast. Letztere entlockte mir noch ein einziges, aber doch hörbar angetanes Seufzen, bevor meine Hände am Körper des Schwarzhaarigen vor mir abwärts wanderten. Über seine Brust und die definierten Bauchmuskeln hinweg, bis hin zum Verschluss seiner Hose. Ich brauchte noch einen kurzen Moment, öffnete sie dann aber doch und zog sie mitsamt dem dünneren Stoff seiner Unterwäsche nach unten. So weit, wie es mir mit den Händen eben möglich war, aber nachdem er im Gegensatz zu mir eher keine hautengen Röhrenjeans trug, erledigte die Schwerkraft wohl ohnehin den Rest. Ich hob die Finger der rechten Hand zu seiner Leiste an, wanderten vom oberen Ende an langsam, aber stetig weiter zu seiner Körpermitte. Atmete dabei noch einmal möglichst leise etwas tiefer durch und schloss die Augen, als sich meine Finger noch etwas zögerlich um seinen Schwanz legten. Erst nur langsam, letztlich aber doch etwas beständiger auf und ab glitten, wenn auch weiterhin vorsichtig mangels Gleitmittel. Mir war schon klar, dass das gerade eine Sache war, die ich nicht unbedingt hätte tun müssen, aber ich hatte zumindest die leise Hoffnung, dass es mich mental etwas aus den eigentlichen Akt vorbereiten würde ihn schon vorher ein wenig mehr anzufassen. Es fiel mir ja tatsächlich immer leichter, je länger ich zugange war und ich band auch die Liebkosung seiner Kronjuwelen mit ein, während die Finger meiner linken Hand hauchzart über seine Hüfte und aufwärts zur Taille strichen. Erst da öffnete ich die Augen langsam wieder und sah aus den braunen Rehaugen zu ihm auf. Es war ein bisschen dämlich, dass ich mich doch auch mit den Augen vergewissern wollte, dass der attraktive Russe zufrieden war, obwohl ich wusste, dass mit Sicherheit längst irgendwas absolut Unschönes passiert wäre, wenn nicht. Trotz Allem war auch die Wiederaufnahme des Blickkontakts sicherlich wichtig, um mich etwas selbstbewusster werden zu lassen, wo ich Iljahs nicht selten auffällig funkelnden Blick an diesem Abend bisher doch eher stark gemieden hatte.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
In Anbetracht der Tatsache, dass Irina beim letzte Mal, als sie sich in meiner Gegenwart hatte fallen lassen, wirklich unschöne Dinge widerfahren waren, konnte ihr wohl keiner übel nehmen, dass sie Zeit brauchte, um unter meinen Berührungen wieder ein klein wenig aufzutauen. Würde mir wohl kaum anders gehen, wenn ich als zierliche junge Frau missbraucht worden wäre und den Entschluss gefasst hatte, meinem Peiniger aus welch abstrusen Gründen auch immer noch eine zweite Chance zu geben. Da wäre ich vermutlich auch erst einmal vorsichtig, würde mich langsam an das Ganze herantasten und auch erst lockerer werden, wenn ich mir fast schon einhundert Prozent sicher sein konnte, dass nichts Schlimmes mehr passieren würde. Natürlich blieb da immer ein gewisses Restrisiko, man wusste nie, wann es im Kopf eines psychischen Kranken den Schalter umlegte, aber Irina konnte ich dahingehend für den heutigen Tag in jedem Fall beruhigen. Nach den letzten Wochen voller Stress aufgrund eines überfüllten Terminkalenders fing ich langsam an, das eher entschleunigt voranschreitende Spiel ebenfalls zu genießen und ich gab mir wirklich Mühe, so viel Gefühl, wie ich nur irgendwie aufbringen konnte, in die Streicheleinheiten fließen zu lassen. Einfach nur, um der Serbin damit zu symbolisieren, dass sie sich heute keinesfalls vor mir fürchten musste, wobei das natürlich leichter gesagt, als getan war. Es war wohl relativ egal, was ich im Nachfolgenden tat - solange dabei Niemand zu schaden kam, aber das verstand sich wohl von selbst -, um Irina ein solches Gefühl zu vermitteln - letzten Endes war es Zeit, die sie brauchen würde und davon sollte sie heute eine ganze Menge bekommen. Wie gesagt hatte ich nicht vor, dass Hotel vorzeitig zu verlassen und ob wir nur noch wenige Minuten oder einige Stunden im Badezimmer vor dem wandhohen Spiegel miteinander herumknutschten oder auch nicht... zu interessieren hatte das niemand Geringen, als uns zwei. Und wenn Irina die Zeit brauchte, dann sollte sie die auch bekommen, wobei ich es definitiv schade finden würde, wenn sie sich jetzt doch noch spontan für den Rückzug entschied. Mein Blut geriet nämlich langsam aber sicher in Wallung und das wurde zunehmend echt unangenehm. Die Hose bot zwar einiges an Stauraum, aber auch der war verhältnismäßig eingeschränkt, wenn ich mehr oder weniger mit der Hüfte gegen die Armatur lehnte. Ich versuchte jedoch, mir von der unumgänglichen, in solchen Fällen absolut klassischen inneren Unruhe nichts anmerken zu lassen und mich stattdessen weiter vollumfänglich auf die junge Frau zu fokussieren. Ihrer Bitte einfach weiterhin nachzugehen und sie hier und da ein bisschen zu streicheln, zu küssen, wofür sie mich nach einer gewissen Zeit dann auch endlich mit einem angetanen Laut belohnte. Auch dass sie aktiv mitspielte, mir ihren Hals förmlich freilegte, damit ich die empfindliche Haut dort besser erreichen und liebkosen konnte, war ein gutes Zeichen und ein zufriedenes Lächeln zierte meine Lippen, als ich mich ab und an mal nahezu makellosen Haut löste, um mir einen flüchtigen Kuss abzustauben. Dabei musste ich mich leider immer wieder selbst dazu ermahnen, einen Gang runter zu schalten, weil es einfach Fakt war, dass mich solche Interaktionen schrecklich reizten. Im positiven Sinne natürlich, was allerdings zur Folge hatte, dass ich das dringende Bedürfnis verspürte, den schlanken Körper einfach an mich zu ziehen, wo er doch schon so nah war und sie dann für den Rest der Nacht einfach nicht mehr gehen zu lassen. Unter anderen Umständen wäre die junge Frau für solche Aktionen ganz bestimmt zu haben, aber ein Mal, alle hundert Jahre, musste ich mich wohl auch mal zusammenreißen. Akzeptieren, dass sich nicht immer alles nur um mich drehte, was einen ziemlich bitteren Nachgeschmack auf der Zunge hinterließ. Ich kam nur gar nicht dazu, weiter über eben diesen Beigeschmack nachzudenken, weil ein paar zierliche Finger meine Aufmerksamkeit auf sich zogen. Es war wohl Automatismus oder vielleicht auch Reflex, dass ich mich ein klein wenig von der Schwarzhaarigen distanzierte, als ich ihre Hand an meiner Brust abwärts wandern spürte. Dabei waren wir uns immer noch verhältnismäßig nah, aber zu Problemen beim Öffnen der Hose kam es deshalb noch lange nicht. Die geschickten Finger öffneten den Knopf nach anfänglichem Zögern in Rekordzeit und weil mein Schwanz es kaum erwarten konnte, endlich aufzuatmen, verschwendete ich auch nicht mehr unnötig viel Zeit damit, die Hose loszuwerden. Ich stieg aus den Hosenbeinen und trat dann auch das Kleidungsstück mitsamt der Boxershorts eher beiläufig zur Seite, damit niemand von uns später darüber stolpern würde, wenn wir rüber zum Whirlpool gingen. Nur wenige Sekunden später, als meine volle Aufmerksamkeit wieder der jungen Frau vor mir galt, empfing mein Glied dann auch schon Irinas warme Hand, was mich in Verbindung mit den gleichmäßigen, durchweg angenehmen Bewegungen zufrieden Seufzen ließ. Allerdings führte es auch zu einer kleinen Reizüberflutung, bei der sich das vorhin bereits in einer Kiste verstaute Bedürfnis wieder zu Wort meldete und ich musste doch tatsächlich kurzzeitig von dem Körper der jungen Frau ablassen, um mich mit beiden Händen neben ihren Oberschenkeln auf der Armatur abzustützen und die Augen zu schließen. Nur so ließen sich die Gedanken einigermaßen sortieren und ich wurde nicht gleich wieder zum Tier, was über seine Beute herfallen würde. Wollen tat ich das natürlich schon, würde es aber so lange nicht tun, wie Irina mir nicht ihr eindeutiges Go dafür gegeben hatte. Quasi vollkommen gegenteilig zu unserem letzten Treffen, was die Sache mit dem Sex doch irgendwie ein wenig ausgeartet war. Als ich nach circa einer halben Minute dann wieder an Selbstbeherrschung gewonnen hatte, positionierte ich meine Hände erneut an dem Hintern der jungen Frau und fing an, auch diesen ein klein wenig zu massieren. "Ich hab gehört, die Temperatur des Whirlpools soll um diese Jahreszeit ganz besonders gut sein.", raunte ich ihr in einem verführerischen Tonfall ans Ohr, als ich mich zwischenzeitlich etwas zu ihr hinunter gebeugt hatte und mit den Lippen ihr Ohrläppchen streifte. Dabei konnte man den Sinngehalt meiner Aussage natürlich in Frage stellen - was interessierte einen Whirlpool schon die draußen vorherrschenden Temperaturen? -, aber grundlegend wollte ich wohl ganz einfach darauf hinaus, das Vorspiel in den Whirlpool zu vertagen, der inzwischen sicherlich eine angenehme Temperatur erreicht haben dürfte. Es war mir dabei nicht einmal mehr wichtig, ob Irina gerne noch ein wenig an mir, sich selbst oder ich an ihr herumspielte, aber sie hatte selbst gesagt, dass ihr warmes Wasser sehr wahrscheinlich dabei helfen würde, zusätzlich zu entspannen. Als ich ihr also den indirekten Vorschlag unterbreitet hatte, die kalte Armatur gegen ein wärmendes Bad zu tauschen, legte ich meinen wollüstig funkelnden Blick in den ihren. Hob außerdem auch eine der heute übermäßig viel beschäftigten Hände an ihre Wange, um ihr mit dem Daumen vor allem über die Kinnpartie zu streichen, während ich sie mit den Augen quasi fesselte. "Ich trag dich auch, wenn du das möchtest.", ergänzte ich noch einen Vorschlag zur Fortbewegung, den ich mit einem schiefen Grinsen untermauerte. Sie war ja nun wirklich ein Fliegengewicht, für mich absolut nicht der Rede wert, wenn es darum ging, sie die zwei Meter bis zum Einstieg zu tragen. Wenn Irina also der Sinn danach stand, sich heute mal so richtig verwöhnen zu lassen, dann brauchte sie noch nicht einmal ihre Beine zu benutzen.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Nein - es schien alles noch im grünen Bereich zu sein, Niemand drehte plötzlich am Rad. Iljah schien sich zwar einen Moment lang vermehrt auf sich selbst zu konzentrieren, aber das sollte mich nicht stören. Es war nur gut für mich, wenn der Schwarzhaarige etwas mehr dachte, als er das beim letzten Mal getan hatte. Ob er sich einfach nur gänzlich auf das anregende Gefühl konzentrieren und es genießen wollte, oder ob sein Kopf noch um andere Dinge kreiste, darüber konnte ich nur mutmaßen. So oder so bekam ich keine Beschwerde zu hören und keine anderweitigen unangebrachten Handlungen zu spüren, also atmete ich ein weiteres Mal innerlich auf. Alles war okay und ich fühlte mich so gut, wie es in diesem Augenblick und dieser Situation möglich war. Das lag mitunter den sich mir wieder widmenden Händen zugrunde, wobei es noch viel mehr das anziehende Raunen an meinem Ohr war, das mich im Folgenden beinahe zusammenzucken ließ. In Kombination mit der leichten Berührung reizte es auf angenehme Art meine Sinne, obwohl ich vor dem Inhalt wahrscheinlich noch immer Schiss hatte. Es garantierte mir schließlich Niemand, dass der attraktive, junge Mann nicht plötzlich wieder ganz andere Seiten aufzog, wenn es losgehen sollte. Unser letztes Mal hatte ja auch vollkommen in Ordnung angefangen und es war demnach wohl kein Wunder, dass die Paranoia sich wieder einen Platz in meinem Kopf einzunisten versuchte. Sie ließ sich jedoch ein bisschen eindämmen, indem ich noch einen Moment lang mit den auf- und abwärts Bewegungen meiner Hand weitermachte. Vielleicht half auch das zärtliche Streicheln in meinem Gesicht ganz gut dabei, meine aufjammernden Nerven zu balsamieren. Außerdem war Iljahs Blick anders, als das letzte Mal. Lebhaft funkelnd wie immer und sichtbar angeregt, aber da war nicht diese schwer in Worte zu fassende Negativität. Nicht dieser zwanghafte Egoismus, kein sich ankündigender Kontrollverlust. Natürlich konnte das weiterhin umschwenken, aber ich wollte daran glauben, dass alles so blieb, wie es jetzt war - ruhig, zärtlich und gewissermaßen liebevoll. Ich brauchte das. Allerdings war es ziemlich sicher trotzdem nicht verkehrt, wenn der großgewachsene Russe mich trug. Natürlich gab ich damit wieder einen recht großen Teil an Selbstkontrolle ab, aber machen wir uns in diesem Punkt mal nichts vor - ich hätte im Fall der Fälle sowieso keine Chance das Ruder wieder an mich zu reißen, wenn Iljah es nicht abgeben wollte. Es legte sich also ein etwas verlegenes, minimal verunsichertes Lächeln auf meine Lippen und ich nickte langsam, ohne den Blick aus seinen Augen zu nehmen. "Ja, trag' mich.", untermauerte ich meine Geste noch mit ein paar Worten, die sie genauer definierten und ließ dann auch langsam von seinem besten Stück ab. Streckte mich dann jedoch zuerst für einen weiteren Kuss zu ihm nach oben, der an sich zwar nicht besonders lang, aber doch sehr innig war. Als ich von seinen Lippen abließ fiel mir dann aber erstmal wieder ein, dass ich nach wie vor noch ein winziges bisschen Stoff am Körper trug. Bis jetzt war das auch gut so gewesen und hatte seine Richtigkeit gehabt, nur war der String im Wasser eher unangebracht. Wirklich bereit dazu meine Körpermitte zu entblößen war ich sicher nicht, aber das würde ich auch nicht mehr werden, also die Unterwäsche einfach noch hier und jetzt loswerden. So ließ ich mit den Händen vom Oberkörper des jungen Mannes ab und griff stattdessen nach seinen Händen, um sie an den schmalen Bund aus Spitze zu führen. Diese Geste war allein schon vielsagend und so stützte ich mich im Anschluss mit den Händen kurz neben mir auf der Armatur ab, um meinen Hintern dadurch anzuheben und es Iljah leichter zu machen, das Teil von meiner Hüfte zu ziehen. Mein Unterbewusstsein war nur wenig begeistert von dieser Aktion und hätte mich doch beinahe noch einmal die Schenkel zusammenkneifen lassen, aber außer einem kurzen, kaum merklichen Zucken meiner Beine war davon nach außen hin nichts zu sehen, bis das Kleidungsstück seinen Weg zum Boden gefunden hatte. Zu viel Zeit zum Denken zu haben wäre gerade in diesem Moment aber mehr als kontraproduktiv und deshalb streckte ich schon bald wieder die Arme als Symbol des bereit seins nach dem Schwarzhaarigen aus, damit wir hier auf der Ablagefläche keine Zeit mehr vergeuden mussten. Jede Sekunde wäre gerade wohl eine zu viel für meinen Kopf und ich wollte es mir jetzt nur ungern noch anders überlegen, also los.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Auch wenn der Einstieg vielleicht etwas stockend verlaufen war, so konnte ich mich gerade wirklich nicht über den zu verzeichnenden Fortschritt beschweren. Irina schien minütlich weniger angespannt zu sein und das wirkte sich ganz automatisch auch positiv auf mein eigenes Gemüt aus. Nicht, dass ich jetzt übermäßig gestresst oder verspannt war, seitdem ich das Hotel betreten hatte, aber ich müsste wohl lügen, würde ich behaupten, dass mich die Gedanken an die Arbeit nicht schon das ein oder andere Mal eingeholt hatten. Als viel beschäftigter Geschäftsmann, der weder geregelte Arbeitszeiten, noch richtigen Urlaub kannte, war es ganz einfach schwer, von jetzt auf gleich so richtig loszulassen. Es schwirrte mir noch so viel durch den Kopf, war es um das angeschlagene Geschäft doch noch lange nicht so gut gestellt wie damals. Ich würde zwar behaupten, dass sich der Im- und Export nach dem herben Rückschlag wieder auf dem aufsteigenden Ast befand, aber zu früh freuen wollte ich mich in dem Punkt nicht. Mit Irina an meiner Seite war es jedenfalls schrecklich einfach, die ganzen Sorgen für den Bruchteil eines Lidschlages zu vergessen und das war mir zugegebenermaßen etwas unheimlich. Gegen die positiven Aspekte, die aus ihrer Nähe zu mir resultierten hatte ich erst einmal gar nichts einzuwenden... es war mehr der Grund, um den ich mir Sorgen machte, weil es doch sehr eindeutig darauf hinwies, dass sich da in meinem Unterbewusstsein etwas zusammenbraute. Sich etwas entwickelte, auf das man im kriminellen Metier besser verzichtete, weil es einem kaum Vorteile und dafür einen Haufen voll Nachteile brachte, aber machen wir uns an der Stelle nichts vor - Gefühle sämtlicher Art ließen sich leider nur sehr bedingt steuern oder beeinflussen. Ich würde nach wie vor nicht so weit gehen und behaupten, dass ich den Rest meines Lebens gerne mit der Serbin an meiner Seite verbringen wollen würde, aber sowohl mein Körper, als auch mein Herz verzehrten sich zumindest im aktuellen Abschnitt meines Lebens nach ihrer Anwesenheit und das war wohl ziemlich offensichtlich. Andernfalls würde ich wohl kaum derart viele Abstriche hinsichtlich meiner Prinzipien machen, Irina wusste das also hoffentlich zu schätzen. Aber genug davon. Mir stand es ja jederzeit frei, dem Ganzen einen Cut zu setzen, wenn es mir zu blöd wurde und ich das Gefühl hatte, Irina würde meine gutmütige Seite nur ausnutzen, also verstaute ich all die gefühlsduseligen Gedanken wieder in einer Kiste und schob sie zurück ins hinterste Eck meines Unterbewusstseins. Konzentrierte mich dann wieder auf die junge Frau, die dem Vorschlag, von der Armatur der Waschbecken zum Whirlpool zu wechseln, offensichtlich nicht abgeneigt zu sein schien. Ich nickte daraufhin nur noch einmal als Zeichen des Verständnis und wollte gerade dazu ansetzen, den zierlichen Körper anzuheben, da unterbrach mich Irina noch einmal, indem sie mich mit ihren sinnlichen Lippen erneut in einen Kuss verwickelte. Erst als sie meine Hände schließlich an den Stoff ihres Strings legte, machte es klick bei mir uns ich verstand, warum sie mich dazu bewegt hatte, inne zu halten. Das letzte Stück Stoff wäre bei unserem Vorhaben sicher lästig geworden, aber ehrlich gesagt hatte ich ganz vergessen, dass sie noch einen Teil der Unterwäsche trug, zu abgelenkt war ich von den nackten Brüsten und dem schönen Gesicht der Serbin gewesen. Dementsprechend sah ich Irina jetzt auch mit einem entschuldigenden Blick und einem schiefen Grinsen an, während wir gemeinsam daran arbeiteten, den String bald schon zu dem Rest unserer Klamotten wandern zu lassen. Das dauerte in Summe vielleicht maximal eine Minute, bis ich den nun vollends nackten Körper der jungen Frau an mich heranziehen und meine Arme um sie schlingen konnte. Dabei achtete ich weiterhin darauf, die Wunden an ihrem unteren Rücken möglichst zu schonen, während ich mich langsam in Bewegung setzte und den Whirlpool ansteuerte. In der Zwischenzeit suchte ich noch für den ein oder anderen Kuss wieder die Lippen der jungen Frau, bis ich mit dem Knie an dem zum Teil im Boden eingelassenen Jacuzzi stieß. Ich blieb stehen und hätte den zierlichen Körper prinzipiell einfach wieder auf ihre eigenen Beine stellen können. Tat ich aber nicht und hob stattdessen vielleicht etwas gewagt das erste Knie an, um den Fuß über den Beckenrand zu heben und damit in das wie erwartet angenehm warme Wasser zu treten. Als ich einen verhältnismäßig festen Stand hatte, folgte dann auch das andere Bein, wobei ich kurzzeitig doch ein wenig ins Wanken geriet. Nicht so, dass es wirklich bedrohlich für uns gewesen wäre, aber es ließ mich zumindest belustigt schnauben, als ich mit Irina auf den Armen so ziemlich mittig in der Wanne zum Stehen kam. "Na, das ging auch schon mal besser.", stellte ich mit einem leichten Kopfschütteln fest, als ich mich ein klein wenig vom Gesicht der schwarzhaarigen Schönheit distanziert hatte, um sie ansehen zu können. Im direkten Anschluss folgte dann noch ein einziges Fragewort, bevor ich mich vorsichtig ins Wasser sinken ließ. "Bereit?", wollte ich wissen, wartete eine Antwort darauf jedoch gar nicht erst ab. Sie hatte mir vorhin schließlich mehr als deutlich gemacht, dass sie sich heute wohl keinesfalls mehr zu irgendetwas bereit fühlen würde, also war die Frage vollkommen überflüssig. Deswegen ließ ich mich vorsichtig ins Wasser sinken und wartete erst einmal die Reaktion meiner Angebeteten ab, bevor ich auf der integrierten Sitzbank schließlich Platz nahm. Das Wasser schien auch für Irina ausreichend temperiert zu sein, weil sie sich ansonsten sicher schon zu Wort gemeldet hätte. Ich setzte den schlanken Körper daher breitbeinig auf meinem Schoß ab, ohne dabei jedoch in sie einzudringen. Das sollte sie immer noch selbst entscheiden und als ich der Meinung war, dass sie nicht direkt rückwärts in den mittig etwas tiefer werdenden Pool fallen würde, zog ich auch meine Hände zu mir zurück, um die Arme stattdessen bequem über den Beckenrand zu legen. Indessen wanderte der ungenierte Blick wieder über den freizügigen Oberkörper der jungen Frau, den ich mir bedingt durch die zurückgelehnte Position besonders gut ansehen konnte, bevor er wieder zu den rehbraunen Augen zurückkehrte und inne hielt. "Sag' Bescheid, wenn du denkst, dass der richtige Zeitpunkt zum bereit sein gekommen ist... oder... bedien' dich einfach.", ließ ich die durch und durch ansehnliche Schwarzhaarige wissen, dass sie auf mich definitiv nicht länger zu warten brauchte. Es alles jetzt nur noch von ihr abhing und ich absolut nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn sie einfach selbst entschied, wann es denn losgehen sollte. Inzwischen fing ich nämlich an, es zu genießen, mir keine großen Gedanken darüber machen zu müssen, was ich mit der jungen Frau anstellen wollen würde, weil ich die Entscheidungshoheit dahingehend abgegeben hatte. Es sah mir zwar nicht ähnlich, aber ab und an einfach mal genießen und nur nach Anweisung zu handeln war in der Zukunft definitiv eine nette Abwechslung zum Regelgeschäft.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Atmen, Irina. Atmen. Man sollte ja meinen, dass ein dermaßen automatischer Überlebensreflex des menschlichen Körpers wirklich zu jeder Tages- und Nachtzeit ganz einwandfrei funktionierte und nicht noch extra animiert werden musste. Ich war wohl leider nicht der einzige Mensch, der bedingt durch Angst hier und da mal einen Atemzug vergaß, aber es war wirklich kontraproduktiv, wenn Iljah sich parallel dazu noch süchtig machende Küsse von meinen Lippen stahl. Ich hatte meine Finger in seinen Nacken gelegt und miteinander verschränkt, als er mich hochgehoben hatte und jetzt, wo mein Körper so vollkommen entblößt förmlich an seinem klebte, wurde ich ja doch wieder sehr nervös. Mild ausgedrückt. Außerdem kam der Pool immer näher und damit hieß es jetzt langsam den finalen Schritt anzugehen. Ich hielt mich reflexartig etwas mehr an dem Schwarzhaarigen fest, als er die ersten Schritte in den Whirlpool tätigte und dabei ins Wanken geriet. Tatsächlich war ich ihm aber dankbar für dieses winzige Missgeschick, weil es mich durch den kurzen Schreck aus dem wieder einkehrenden Gedankenstrudel riss. Gedanklich fragte ich ihn danach, ob er jetzt wohl doch schon langsam alt wurde und deswegen an Kontrollverlust seines Körpers litt, aber aussprechen tat ich das nicht. Hatte in diesem Moment viel zu viel Angst davor, dass er es negativ auffassen könnte, obwohl es eigentlich absolut offensichtlich war, dass mir die Acht hinter seiner Zwei vollkommen gleich war. Dennoch wollte ich es nicht mal ein winziges bisschen selbst provozieren, dass er anfing hier andere Seiten aufzuziehen und womöglich verschlug mir auch einfach die ganze Situation die Sprache. Schob der manchmal auch Iljah gegenüber etwas zu vorlauten Klappe einen Riegel vor, während ich mich jetzt auf seinem Schoß wiederfand. Sein Glied unmittelbar an meiner eigenen Körpermitte spürte und da war wieder ein Augenblick, in dem ich doch beinahe von ihm abgelassen hatte, meine Hände aus seinem Nacken löste und mich etwas aufrechter hinsetzte, statt mich zu ihm nach vorne zu lehnen. Denn nein, natürlich war ich nicht bereit und wirklich viel daran ändern tat auch das Wasser im ersten Moment nicht. Es mochte eine wohltuende Wärme ausstrahlen und die Blasen, die mir immer wieder über die Haut kribbelten, waren durchweg angenehm, aber die wieder anschwellende Angst konnte das nicht verhindern. Womöglich war ich die einzige Frau auf dem Planeten, die sich nach einer Vergewaltigung freiwillig noch einmal dem Verursacher an den Hals schmeißen wollte und sich dabei auch noch selbst sagte, dass sie sich nicht so haben sollte. Als hätte mein Körper keine Gründe dafür, mich flüchten zu lassen. Nur wollte ich doch jetzt gerade eigentlich gar nicht weg. Wollte mich im Grunde am liebsten für immer in die Arme des attraktiven Russen werfen, weil ich immer das Gefühl hatte, dass mir Niemand etwas anhaben konnte, solange ich mich nur an seiner Brust verkroch und seinen Geruch einatmete. Wahrscheinlich eben gerade wegen seiner offensiven und allgemein recht dominanten Ausstrahlung, die nicht nur bei mir Eindruck hinterlassen hatte. Warum sollte ich denn jetzt von ihm wegrutschen und mich auf die andere Seite des Pools verkriechen, wenn er sämtliche Entscheidungen ganz ausnahmsweise mal mir überließ? Er zumindest hier und jetzt für einmal meins war? Vielleicht nur ein bisschen und nur heute, aber das war für mich genug. Genug, um wieder so viel Vertrauen in ihn zu fassen, dass ich mich nicht von ihm abstieß. Stattdessen biss ich mir unruhig ein klein wenig auf der Unterlippe herum, als ich Iljahs Worten gelauscht und ziemlich bald danach die Augen geschlossen hatte. Vielleicht war das einfach ein unterbewusster, letzter Test von mir für ihn, ob er nicht doch die Geduld verlieren würde, wenn er auch nur eine Sekunde zu lange warten musste, während ich noch den Sturm in meinem Kopf beruhigte. Aber es passierte nichts. Auch nach etwa fünfzehn Sekunden, in denen ich absolut gar nichts machte außer zu atmen und auf ihm zu sitzen, mich an das Gefühl zu gewöhnen versuchte, ihn ja nicht einmal mehr ansah, rührte er sich entsprechend seiner vorherigen Worte nicht. Da war keine Hand an meinem Hals, kein forscher Griff an meinen Handgelenken, kein plötzlicher Ruck an meiner Hüfte. Er gab mir nicht einmal jetzt, wo ich seine Geduld aus Angst heraus womöglich unnötig strapazierte, einen guten Grund dafür doch noch Reißaus zu nehmen. So schlug ich die Lider langsam auf und sein Blick empfing meinen ohne Umschweife, als ich die Hände erneut nach ihm ausstreckte. Die linke legte sich auf seine Schulter und die rechte an seine Wange. Schon währenddessen minimierte ich auch die bestehende Distanz zwischen unseren Oberkörpern und so traf meine Brust auf seine, wobei ich seinen Lippen bereits recht nahe war. Ihn nur noch einen Moment lang ansah, ehe ich zu einem etwas längeren, leidenschaftlichen Kuss ansetzte. Weil ich wusste, dass mich das etwas davon ablenkte gleichzeitig mit meinem Körper ein Stück weit an seinem nach oben zu rutschen, was Dank des Wassers absolut reibungslos vonstatten ging. "Genug gewartet.", hauchte ich dem Schwarzhaarigen leise an die Lippen, als ich anfing mein Becken wieder abzusenken und ihn dabei in mir aufzunehmen. Nur sehr langsam, aber stetig, wobei meine Hand doch wieder von seiner Wange in seinen Nacken rutschte, weil ich einfach das Bedürfnis nach wortwörtlichem Halt hatte, wo er mir mental doch so eindeutig fehlte. Nach ein paar Sekunden spürte ich Iljah genauso tief in mir wie schon beim letzten Mal - nur ohne Schmerzen im Unterleib, wo sich meine Beckenmuskulatur doch inzwischen ziemlich entspannt hatte. Kein Zwang oder unangenehmer Druck mehr zu spüren war, der mir Alles vermiest hätte. Nein. Jetzt, wo ich mich erst einmal bis zu diesem Punkt durchgerungen hatte, fiel eine ganze Menge an Angst und Unsicherheit von meinen schmalen Schultern. Mir rollte ein erleichtert, aber auch angetan klingendes Seufzen über die noch immer leicht geöffneten Lippen und direkt weiter zu Iljahs, von denen ich mich nie weit entfernt hatte. Ich ergatterte mir kurz darauf noch einen sehr innigen und intensiven, aber kürzeren Kuss, bevor ich begann meine Hüfte in Bewegung zu setzen. Dabei setzte ich einen erstmal recht ruhigen Rhythmus an, um mich langsam an das Gefühl zu gewöhnen. Das erste, wenn auch noch ziemlich verhaltene Stöhnen, kroch mir schon kurze Zeit später die Kehle nach oben und ab diesem Zeitpunkt war der Kopf dann wirklich aus. Da war kein was wäre wenn mehr. Weder in Hinsicht auf den muskulösen, jungen Mann direkt vor meiner Nase, noch was die Sorokins anbelangte. Wer hatte mich nochmal hergeschickt und warum eigentlich? Ich lehnte mich nach einer kleinen Weile etwas weiter nach vorn, um dem Ohr des Schwarzhaarigen nahe genug zu kommen, damit die recht dünnen, atemlosen Worte "Komm mir entgegen." nicht vollkommen untergingen, sondern wirklich seinen Gehörgang erreichten. Das Wasser im Pool war nicht unbedingt perfekt für eine rasante Fahrt, aber ein bisschen intensiver gestalten konnte man das Ganze trotzdem... und ich wollte mehr davon.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Wieder dauerte es einen Augenblick, bis die junge Frau mich wissen ließ, was sie denn jetzt eigentlich wollte und wie ich ihr bei der Umsetzung dessen behilflich sein konnte. Ich ließ es mir nach außen hin zwar nicht anmerken, aber innerlich wurde ich immer unruhiger, je länger ich mich zusammenreißen musste, nicht über Irina herzufallen. Aber konnte man mir das denn verdenken? Es grenzte schon fast an Folter, eine so hübsche und dazu noch nackte Frau, die auf dem eigenen - ebenfalls nackten - Schoß thronte, nicht anfassen zu dürfen, weil sie einem dafür noch nicht die Erlaubnis erteilt hatte. Das war wohl auch mit Abstand einer der ausschlaggebendsten Gründe dafür, warum ich in sexueller Hinsicht lieber den dominanten Part spielte. Ich war einfach kein großer Fan davon, auf etwas warten zu müssen, was ich rein theoretisch schon haben könnte. Nur wäre das in dem Fall hier wohl das endgültige Aus zwischen uns beiden und das wollte ich geschuldet der Tatsache, dass ich offenbar etwas für die Schwarzhaarige empfand, einfach nicht riskieren. Ich klammerte mich also möglichst unauffällig an den Beckenrand und versuchte auszublenden, dass Irina aus der Position heraus immer wieder an meinem Schwanz rieb, der von den Berührungen selbstredend hellauf begeistert war. Überraschenderweise klappte das tatsächlich auch ganz gut, weil ich mich zeitweise damit beschäftigte, herauszufinden, über was die junge Frau auf meinem Schoß eigentlich gerade nachdachte. Sie hatte sich weder bewegt, noch etwas gesagt, seitdem wir in den Whirlpool gesunken waren. Stattdessen hatte sie nur die Augen geschlossen und war in sich gegangen. Für eine schier unendlich lange Zeit, wollte ich meinen, dabei waren es tatsächlich nur wenige Sekunden, bis sie die Lider wieder aufschlug und dann kam auch schon etwas Bewegung in die junge Frau. Offenbar hatte sie sich erst einmal überlegen müssen, was genau sie denn jetzt eigentlich wollte, ob Sex im Sitzen für sie überhaupt angenehm war oder die teilweise wirklich unschönen Krämpfe in der Hüfte das Ganze doch etwas unattraktiv machten. Letzten Endes schien ihr aber kein Positionswechsel vorzuschweben, wofür ich im ersten Moment wirklich dankbar war. Das Wasser hatte nämlich nicht nur auf Irina eine entspannende Wirkung, sondern schränkte auch meine Lust, mich jetzt noch groß zu bewegen, erheblich ein. Ich wollte mich jetzt gerne einfach nur zurücklehnen und genießen, was scheinbar auch im Interesse der jungen Frau zu sein schien. Irina kam mir schon bald mit ihrem Oberkörper entgegen, woraufhin ich automatisch einen Arm anwinkelte und die Hand seitlich an ihren Körper legte, um dort über die inzwischen feuchte Haut zu streicheln, während ich das Zungenspiel ebenfalls leidenschaftlich erwiderte. Mich ihr auch ein wenig entgegenstreckte, damit sie sich für den Kuss nicht unnötig verbiegen musste, wobei das in den nachfolgenden Sekunden sowieso an Relevanz verlor. Die Schwarzhaarige wies mich nämlich mit ein paar sehr eindeutigen Worten darauf hin, dass der Akt, auf den ich für meine Verhältnisse heute überdurchschnittlich lange gewartet und auch hart für eben diesen gearbeitet hatte - ha ha -, schon bald in die Vollen gehen würde und es gab im aktuellen Augenblick nichts, worüber ich mich mehr freute. Ich zog meine Hand kurzzeitig zurück, als sich der Körper auf meinem Schoß etwas intensiver zu regen begann und als ich spürte, wie es rund um meinen Schwanz enger wurde, während sich der Körper wieder senkte, stieß ich ein angetanes Grummeln aus. Die Hand, welche zwischenzeitlich in der Schwebe gehangen hatte, wanderte vorerst wieder auf den Beckenrand zurück und ich legte im direkten Anschluss daran meinen Kopf ein wenig in den Nacken. Schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, um das Gefühl vollends auszukosten. Viel Zeit ließ mir Irina dafür jedoch nicht, war sie mir doch schon kurz darauf wieder so nah, dass ich ihren Atem buchstäblich auf meiner Haut, an meinen Lippen spüren konnte. Letztere waren durch die vielen Küssen mittlerweile leicht angeschwollen und gerötet, was vor allem der Schwarzhaarigen ganz ausgezeichnet stand. Wenn es nach mir ginge, könnte ich sie wohl auch einfach nur weiter angucken, anstatt mich den unzähligen noch folgenden Zungenspielen hinzugeben, während sie mit langsamen Bewegungen anfing, mich weiter zu reizen, aber was das anging war ich wohl auch ziemlich flexibel. Witzigerweise sogar sehr leicht zufriedenzustellen, auch wenn man mir das nach dem letzten Mal, bei dem ich kaum genug von überhaupt irgendwas hatte kriegen können gar nicht glauben konnte. Ich beschwerte mich natürlich aber auch keinesfalls, wenn es als eine Form der Ablenkung helfen würde, weiterhin an meinen Lippen zu hängen. Ich erwiderte geduldig und voller Leidenschaft jeden einzelnen dieser Küsse, wobei auch meiner Kehle der ein oder andere lustvolle Laut entwich, der letztlich dann am Lippenrot der jungen Frau abprallte. Auf ihre Bitte hin reagierte ich ein wenig zeitverzögert, weil ich mich einfach vollumfänglich den angenehmen Gefühlen hingegeben hatte, so dass es mein Hirn kurzzeitig einfach ausgeschalten hatte. Ich raunte ihr deshalb etwa eine halbe Minute, nachdem ich weiterhin nach hinten gelehnt dagesessen hatte ein knappes "Sorry." entgegen, mit dem ich mich dann etwas von ihr löste. Mich richtig aufsetzte, hatte ich es mir doch eher bequem gemacht, als praktisch zu denken - wobei das mit dem Denken ohnehin so eine Sache war aktuell - und schließlich beide Arme um den zierlichen Körper schlang. Sie somit etwas enger an mich heran und auf mich zog, was ich sofort mit einem lustvollen Stöhnen quittierte. Ich legte eine Hand seitlich an ihre Hüfte, von wo aus sie sich ihren Weg in Richtung des wohlgeformten Hinters bahnte. Dort dann nach einer kurzen Massage auf dem Steißbein zum Erliegen kam und mit nur wenig Druck ausübend genug Halt für die Schwarzhaarige bieten würden. Indessen schmiegte ich mich mit dem Oberkörper an ihre Brust und die zweite Hand legte sich zwischen ihre Schulterblätter, sodass Irina nunmehr kaum ein Problem damit haben dürfte, unbequem zu sitzen. Aus der Position heraus war es gerade mit der Hand nahe ihres Hinters wirklich vorteilhaft, mich gemeinsam mit ihr zu bewegen, ließ sich ihr Arsch mit der Hand unter Wasser doch gar nicht mal schlecht nach unten drücken oder bei Bedarf auch wieder etwas anheben. "Ich weiß nicht, ob ich's dir schon gesagt habe...", setzte ich zu einem Satz an, den ich allerdings unterbrach, um einen Kuss in ihrer Halsbeuge zu platzieren. Ich war mir nach wenigen Sekunden der Überlegung dann auch gar nicht mehr sicher, ob ich den Satz überhaupt beenden wollte, weil ich schlichtweg nicht wusste, wie Irina darauf reagieren würde. Andererseits wäre sie wohl kaum hier, wenn sie nicht auch irgendwie etwas für mich empfinden würde und so zuckte ich gedanklich mit den Schultern und spuckte den Rest dann auch noch aus. "Aber ich habe dich irgendwie... vermisst." Offenbarungen wie diese waren für mich eigentlich keine Besonderheit. Ich mochte zwar ab und an ein großer Fan von Geheimniskrämerei sein, aber weil ich davon ausging, die Gunst der Serbin ohnehin für mich gewonnen zu haben, fiel es mir nicht besonders schwer, ihr das zu beichten. Es war außerdem auch Nichts als die Wahrheit, hatten sich meine Gedanken doch nicht selten um den unschönen Vorfall, aber auch um die guten Zeiten davor gedreht. Es mochte zwar ein wenig abstrus sein, dass mir genau jetzt der Sinn danach stand, ihr das mitteilen zu müssen, aber wenn nicht jetzt, wann eigentlich dann?
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Ich interpretierte gar nicht allzu viel in Iljahs kurzes Abwarten hinein, glaubte nicht daran, dass er meine Bitte ignorieren würde, wo er doch allen anderen zuvor ohne zu Murren Folge geleistet hatte. War stattdessen einfach nur unfassbar froh darüber, dass er selbst mit dieser an sich eher simplen Form des Liebesspiels zufrieden zu sein schien. Nicht das Bedürfnis dazu hatte, sich einfach selbst Irgendwas zu nehmen, das ich ihm in seinen Augen auf diese Art nicht geben konnte. Bis etwas mehr Bewegung in den jungen Mann kam fuhr ich also einfach fort wie schon zuvor, wollte ich der immer weiter anschwellenden Erregung doch gerade wirklich keinen Dämpfer geben. So hauchte ich noch einen kurzen Kuss an seinen Hals, bevor ich mich wieder etwas zurückzog, um mich ohne Verrenkung angenehm weiter auf ihm bewegen zu können. Mir kroch noch ein leises Stöhnen über die Lippen, bevor der Schwarzhaarige sich dann doch zu bewegen begann. Ich nahm seine Entschuldigung mit einem kurzen Lächeln an und murmelte nur ein "Nicht schlimm." zu ihm hin. Könnte kaum zufriedener mit der Entwicklung der Dinge sein, während er sich aufsetzte und seine Hände in Position brachte. Ich genoss jede Berührung in vollen Zügen und erfreute mich an dem zusätzlichen Halt seiner Hand an meinem oberen Rücken, weil ich mir fast sicher war, dass ich den bald schon gut gebrauchen könnte. Es brauchte kaum mehr als zwei oder drei Stöße, bis meinen leicht geöffneten Lippen ein doch etwas lauteres Stöhnen entfloh, kaum hatte der Tätowierte angefangen mehr Eigeninitiative einzubringen. Es fühlte sich einfach gleich noch eine ganze Stufe intensiver und auch inniger an - ich fühlte mich Iljah noch näher als zuvor, sowohl körperlich, als auch seelisch. Als wäre das allein noch nicht genug ließ der Dunkelhaarige dann jedoch noch einen Satz in zwei Teilen verlauten, mit dem ich irgendwie so gar nicht gerechnet hatte. Weder jetzt, noch irgendwann in unserer eigentlich nicht existenten Zukunft, weil ich meinen Kopf oft daran gehindert hatte in deine Gesten und Worte zu viel hinein zu interpretieren. Nach der Misere in seinem Bett erst recht, hatte ich doch noch bis vor ein paar Minuten nicht einmal gewusst, was ich ihm nun glauben sollte und was lieber nicht. Er hatte mich vermisst. Mich. Eine 20-Jährige Vollkatastrophe, die ihr ganzes Ausmaß sicherlich noch gar nicht erreicht hatte. Ein störrisches Ding, das ihn sicher schon ein paar Nerven gekostet hatte. Ich meine, mich. Nein, das hatte er definitiv noch nicht gesagt. War aber vermutlich auch eine eher nur rhetorische Frage. Mein Blick fand den seinen und ich sah ihn im ersten Moment wohl schon ein bisschen überrascht an. Legte nach einem kurzen Augenblick dann aber meine beiden Hände an seinen markanten Kiefer, wobei meine Daumen an seinen Wangen lagen und einmal sanft abwärts über seine Haut strichen. Ich beugte mich nach vorne zu seinen Lippen, an denen prompt ein weiteres Stöhnen abprallte. Danach flüsterte ich ihm die Worte "Ich dich auch, Iljah." zu und stahl mir direkt im Anschluss noch einen eher kurzen, aber innigen Kuss. Viel mehr war langsam ganz einfach nicht mehr drin, weil ich doch anfing unter der Erregung etwas unregelmäßiger zu atmen. Sich mein Kopf auf gute Weise zunehmend mehr drehte und das einzig und allein um das Prachtexemplar von Mann direkt vor mir. Es fehlte nicht mehr allzu viel für den erlösenden - dieses Mal hoffentlich ausgiebigen - Höhepunkt und so hauchte ich nur mehr die Worte "Mach weiter." in seine Richtung, bevor ich in ein etwas stärkeres Hohlkreuz verfiel und den Kopf in den Nacken legte. Die oben noch trockenen Haare kitzelten mir angenehm am oberen Rücken und ich lehnte mich unterbewusst vermehrt gegen seinen Arm, während ich ihn mit der Hand an seinem Hinterkopf sanft dazu animieren wollte, sich noch ein bisschen mehr der empfindlichen Haut an Hals, Schlüsselbein und Co. zu widmen. Diese Geste erklärte wohl recht eindeutig, worauf ich mit meinen vorherigen Worten genau hinaus gewollt hatte. Dabei mussten es keine richtigen Küsse sein - war unter der dauerhaften Bewegung vermutlich ohnehin nur schwer machbar -, ein Streifen seiner Lippen auf der Haut und das Gefühl seines heißen Atems würden allein schon vollkommen dazu ausreichen, mir den Moment perfekt zu machen. Noch perfekter, als er das ohnehin schon war.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Es hätte sicher eine ganze Hand voll besserer Zeitpunkte für all das hier gegeben und doch könnte der Moment für mich kaum schöner sein. Dass Irina mich offenbar trotz des unschönen Vorfalls ebenfalls vermisst hatte und ich mich mit meinen Worten nicht hoffnungslos im Kreis drehte, zauberte mir prompt ein aufrichtiges Lächeln auf die Lippen, welches sicherlich auch für die junge Frau spürbar war, da der nächste Kuss nicht lange auf sich warten ließ. Wir schon wenige Sekunden später eng umschlungen einen gemeinsamen Rhythmus fanden, der wohl beiden Parteien gleichermaßen zu Gute kam. Dieses Mal schien auch Irina deutlich mehr Spaß an alledem zu haben, was das lädierte Engelchen in meinem Kopf erleichtert aufatmen ließ. Es war immer noch nicht besonders begeistert davon, dass ich mich für den Vorschlag seines bösen Bruders, die Schwarzhaarige einfach um die Finger zu wickeln, entschieden hatte, aber im Grunde genommen war doch alles gutgegangen. Bis jetzt war noch niemand zu schaden gekommen und der einvernehmliche Sex mit der jungen Frau war fast so gut, wie das letzte Mal, als sie sich dagegen gesträubt hatte. Ich wusste, dass ich diese Gedanken eigentlich gar nicht haben sollte, aber ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass dieser Vergleich nicht bereits vor meinem inneren Auge aufgepoppt war, als Irina meinen Schwanz in sich aufgenommen hatte. Faktisch gesehen wusste ich ja auch, dass es normalerweise deutlich mehr Spaß machte, wenn beide Seiten etwas davon hatten, aber dass ich von normal auf den verschiedensten Ebenen noch relativ weit entfernt war, erschien mir einer Erwähnung nicht wert zu sein. Aber ja, es freute mich, dass auch die serbische Schönheit ihren Spaß zu haben schien, wie mir ihre lustvollen Laute sehr deutlich machten, bei denen ich mich mit meinen eignen zeitnah einreihte. Ich konnte einfach nicht an mich halten, still zu genießen war nun mal einfach nicht meins und so wurde ich selbst zunehmend etwas lauter, wobei mein Stöhnen wie so oft mehr einem Knurren glich und kaum darauf schließen ließ, dass ich zeitweise etwas schwerer atmete. Die Sauerstoffversorgung war unter diesen Bedingungen einfach denkbar schlecht, wo der Mund doch ein ziemlich vielbeschäftigtes Werkzeug beim Liebesspiel war. Egal, ob es da letztlich nur um ein paar Küsse ging oder ich zwischen ihren Beinen abgetaucht war, um sie beim Vorspiel zu verwöhnen... Und dass ich damit richtig lag, bestätigte mir Irina kurzerhand, indem sie mich mit eher dünn klingenden Worten dazu aufforderte, mit der Liebkosung ihrer Haut weiterzumachen, was sich in dem Fall nur mit den Lippen erledigen ließ. Schließlich befanden sich beide Hände gerade im Einsatz und wenn ich mir das so ansah, war es wohl auch besser, dass sie vorerst dort blieben, wo sie zum aktuellen Zeitpunkt lagen. Andernfalls würde die junge Frau heute doch noch von meinem Schoß kippen und das konnte ich so lange nicht zulassen, bis wir nicht beide das bekommen hatten, wonach wir uns im Augenblick so verzehrten - und zwar den heißgeliebten Höhepunkt. Ich spürte, dass es trotz meiner Ausgeglichenheit und auch dem verhältnismäßig ruhigen Akt nicht mehr allzu lange dauern würde, bis ich mich vergessen würde und den immer lauter werdenden, immer lustvoller klingenden Lauten meiner Partnerin nach zu urteilen, schien sie in etwa das Gleiche zu empfinden. Ich tat also, wie mir geheißen und begann damit, meine Lippen wieder an ihren Hals anzusetzen. Dort vor allem unter ihrem Kinn den ein oder anderen Kuss zu hinterlassen, als sie ihren Kopf in den Nacken legte, bevor ich schwer atmend - im Sitzen war Sex nun mal anstrengender, als im Liegen, da musste ich ehrlich sein - weiter zu ihrem Schlüsselbein wanderte. Dort hielt ich mich insgesamt auch etwas länger auf, wobei ich die meiste Zeit dann mit der Liebkosung ihres Dekolleté verbrachte. An ihre Brüste kam ich in der Position leider nicht heran, was wohl auch noch mal ein deutlicher Pluspunkt für das versprach, in dem man einfach so viel flexibler war. Auch was einen möglichen Stellungswechsel anbelangte bot eine Matratze doch weit mehr Möglichkeiten, als ein beschissener Whirlpool. Aber ich konnte das Handeln der jungen Frau verstehen. Nachvollziehen, dass sie sich nicht zu mir ins Bett getraut hatte, nachdem dort vor nicht allzu langer Zeit ein paar unschöne Dinge passiert waren. Das würde sich nach heute jedoch hoffentlich wieder ändern und solange ich nicht darauf bestand, ihre Hände zu fixieren, war laut Irina dann ja auch alles in Ordnung, oder? Blieb wohl abzuwarten. Fürs Erste machte ich mir um so etwas wie einen Stellungswechsel überhaupt gar keine Sorgen, weil ich schlichtweg nur noch maximal drei oder vier Stöße brauchen würde, bevor sich der Akt als solcher für mich erledigt hatte und genau diese Stöße nahm ich jetzt auch in Angriff. Ich übte noch einmal ein bisschen mehr Druck auf beide, am Körper der Serbin befindlichen Hände aus, um ihr für die nachfolgenden, etwas festeren - falls man das so nennen konnte, entschleunigte das Wasser doch ungemein - Stöße genug Halt bieten zu können. Ich für meinen Teil stand dann nach etwa zehn oder fünfzehn weiteren Sekunden, in denen ich mich fortlaufend mit Irina bewegte, auch kurz vor der Erlösung und als ich noch einmal bewusst Revue passieren ließ, dass sie mir offenbart hatte, ihr ebenfalls gefehlt zu haben, konnte ich nicht länger an mich halten. Es war... ein seltsames Gefühl. Einerseits beflügelte mich ihre Bestätigung natürlich total und ich freute mich darauf, die zweite Chance bekommen zu haben... andererseits wusste ich, dass das Ganze dem Untergang geweiht war, noch bevor es richtig zwischen uns angefangen hatte. Ich mochte Irina inzwischen deutlich besser kennen, als zu Urzeiten ihrer Anstellung in meinem Autohaus, aber ich konnte nach wie vor nicht wirklich einschätzen, ob die Schwarzhaarige auch tatsächlich das passende Gegenstück zu mir war. Sie war zäh, keine Frage und mutig in gewisser Weise auch, aber ob das auf Dauer reichen würde, mit meinem kaputten Geist klarzukommen? Ich wagte es irgendwie zu bezweifeln. Allerdings erschien mir das aktuell auch überhaupt nicht der richtige Zeitpunkt dafür zu sein, darüber nachzudenken und so schüttelte ich die eher unangenehmen Fragen mit einem Kopfschütteln ab. Sowieso zog der bald über mich hereinbrechende Orgasmus sämtliche Aufmerksamkeit auf sich, beziehungsweise wieder zurück auf die junge Frau auf meinem Schoß, die ich hoffentlich davon überzeugt hatte, dass ich auch anders konnte. Je nach Tagesform eben auch ganz besonders umgänglich war, wobei Irina nicht glauben brauchte, dass ich ihr immer wie ein dummes Hündchen zu Füßen liegen würde. Heute machte ich nämlich nur eine kleine Ausnahme. Ihr zuliebe.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Es dauerte nicht lange, bis der junge Mann auch meiner letzten Bitte noch nachkam und mir seine Lippen auf meiner Haut den nächsten angenehmen Schauer über den Körper jagte. Mich nur noch tiefer in der netten, kleinen Parallelwelt versinken ließen, in der es nur uns beide gab. Wo nichts anderes wirklich eine Rolle spielte und die einzige Priorität war, sich nicht noch einmal aus den Augen zu verlieren. Als gäbe es in diesem Moment so gar keine anderen Dinge, über die ich mir eigentlich wirklich dringend Gedanken machen sollte. Dafür war es inzwischen aber wohl deutlich zu spät. Im Grunde war vollkommen egal welche Abzweigung ich nach den zweisamen Stunden mit Iljah nahm - nein, gleich wieder gehen würde ich dann ja doch nicht -, keiner von uns beiden würde dabei wirklich gut wegkommen. Also versuchte ich mehr oder weniger das anstehende Drama in der Nähe des Tätowierten zu ersticken, während wir uns im gemeinsamen Rhythmus gegenseitig dem erlösenden Moment entgegen schaukelten. Meine rechten Hand blieb in Iljahs Nacken liegen, als ich spürte, wie sich meine Beckenmuskulatur vermehrt anspannte. Die linke hingegen streckte sich nach seinem Rücken aus und kam auf seinem Schulterblatt zum Erliegen, wobei ich unverzüglich anfing mich etwas mehr an ihm festzuhalten. Meine Finger begannen sich fester in seine Haut zu drücken und ab da dauerte es nur noch einen kurzen Moment, bis Iljah zu noch einmal deutlich intensiveren Stößen ansetzte. Schon der erste ließ mich merklich lauter aufstöhnen als zuvor und ich drückte mich instinktiv noch mehr an seinen muskulösen Oberkörper, als sich wenige Augenblicke später mein Beckenboden verkrampfte und mich in einem Gefühl aus purer Ekstase zurückließ. Meine Fingernägel bohrten sich unweigerlich in die Haut des Schwarzhaarigen und der eine oder andere kleine Kratzer blieb ihm wahrscheinlich nicht erspart. Er ließ mich mit seinen letzten Stößen noch eine kleine Weile auf der von Lust gezeugten Welle segeln, was ihm sicher allein schon durch das durchgehende, teils erstickt klingende Stöhnen auffiel, das kaum mehr zu überhören sein dürfte. Auch von den Zimmernachbarn nicht, falls sich auf der anderen Seite des Badezimmers welche befanden. Letztlich verklangen unsere gemeinsamen Bewegungen, damit auch die lustvollen Laute und das erregte, auf gute Art förmlich meinen ganzen Körper betäubende Gefühl in meinem Unterleib. Ich ließ nun auch den Kopf ziemlich erledigt nach vorne an Iljahs Schulter sinken und schlang die Arme um seinen Hals. Die Nachbeben in Form von stoßweisem Atem und zitternden Beinen hielten noch eine Weile lang an und in der Zwischenzeit schloss ich die Augen. Versuchte einfach nur wieder klarzukommen, was weiß Gott gerade kein leichtes Unterfangen war. Ich fing nach einigen Sekunden unterbewusst damit an dem Schwarzhaarigen leicht über den Rücken zu streicheln und vor mich hin zu lächeln, könnte ich im Moment doch kaum glücklicher sein. Nach einer kleinen Weile regte ich mich erneut, setzte einen Kuss auf seine Schulter und distanzierte mich dann mit dem gesamten Körper ein klein wenig von ihm - was mit den gerade noch sehr erschöpften Beinen gar nicht so einfach war -, blieb jedoch noch auf seinen Oberschenkeln sitzen und sah ihn dann vollauf zufrieden an. Das eher milde, aber aufrichtige Lächeln zierte noch immer meine Lippen, als ich ihn schließlich küsste. Jedoch nur flüchtig und auf ganz leichte, zärtliche Art. Danach lehnte ich meine Stirn an seine, schloss noch einmal kurz die Augen. Wollte noch gar nicht von ihm weg, ihn nicht loslassen, während ich ihm mit den Fingern der rechten Hand durch den Haaransatz am Hinterkopf strich. "Danke... ich weiß... das Alles hier wirklich zu schätzen.", murmelte ich ihm leise ein paar ehrliche Worte entgegen. Das bezog sich sehr viel weniger auf den Sex an sich - einfach weil so gut wie jeder Kerl wahnsinnig gern Sex hatte und er dazu kaum ausgerechnet mich bräuchte, selber außerdem auch was davon hatte - und viel mehr darauf, dass er sich Zeit nahm. Mir die Zeit und vor allem auch Ruhe gab, die ich nun mal einfach gebraucht hatte. Natürlich bezogen sich meine Worte aber auch auf den ganzen Aufriss mit dem Hotel, den er ja bis zu einem gewissen Grad für mich betrieben hatte. Zwar würde Iljah selbst sicher kaum Nein zu einem kurzen Wellnessurlaub sagen, wenn er die Zeit dazu hatte - konnte er in meinen Augen sowieso gut gebrauchen, war er doch nicht selten etwas angespannt unterwegs -, aber er warf hier Geld für mich aus dem Fenster und hatte nicht einmal gewusst, ob sich das überhaupt für ihn lohnte. Theoretisch hätte ich zu dem vereinbarten Treffen einfach nicht auftauchen und ihn damit allein im Regen stehen lassen können. Zumindest bis jetzt war ich aber einfach nur froh, doch hergekommen zu sein, weil ich mich ein weiteres Mal in seine starken Arme flüchten konnte und dieses Mal dafür auch keine Quittung bekam. Noch nicht jedenfalls. Ich setzte mich mit meinem Arsch gerade vollkommen freiwillig auf Wolke Sieben, obwohl ich wusste, dass die kaum lange halten konnte und schon jetzt so einige Löcher aufwies. Nicht, weil ich es für absolut utopisch hielt mich Iljah ganz zu verschreiben und mit ihm zusammen zu sein, falls er das wollte, sondern weil es leider Gottes ein paar Menschen gab, die unserer Beziehung zueinander nichts abgewinnen konnten, solange ich ihm kein richtiges Messer in die Brust rammte, statt ihn nur mental in den Wahnsinn zu treiben.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Wenn ich ehrlich sein sollte, dann fühlte ich mich noch nicht wirklich bereit dazu, mich jetzt schon wieder von Irina loszusagen. Zwar klang die euphorisierende Wirkung des Höhepunktes bereits wieder ab, aber das änderte rein gar nichts an der Tatsache, dass ich es unglaublich genoss, die Schwarzhaarige in meiner Nähe zu wissen. Sicherlich trug auch das ein oder andere Glückshormon gerade seinen Teil dazu bei, dass ich ein Stück weit anhänglicher wurde, als das normalerweise der Fall und gut für mich war, aber das schien im Augenblick wirklich niemanden zu stören. Ganz im Gegenteil sogar. Irina schipperte bereits kurze Zeit nach mir durch die Ziellinie und wenn sie meine Anwesenheit über den Sex hinaus gestört hätte, wäre sie wohl kaum einfach auf meinem Schoß sitzen geblieben. Hätte sich nicht an mich gelehnt, während sie ihren unregelmäßigen Atem und den Puls beruhigte, sondern wäre stattdessen einfach aufgestanden und gegangen. Selbst mit den gängigen Nebenwirkungen eines Orgasmus wäre sie dazu durchaus in der Lage gewesen. Aber zwei oder drei tiefe Atemzüge mit geschlossenen Augen meinerseits später spürte ich die zusätzliche Wärme nebst der des brodelnden Wassers immer noch an meinem Körper und so legte ich vollkommen entspannt und ebenfalls leicht lächelnd meine Arme um ihren Körper. Hielt sie noch einen Augenblick lang bei mir und strich fast schon ein wenig geistesabwesend über die weiche Haut, während ich die Schulter, welche unter Irinas Krallen hatte leiden müssen etwas kreisen ließ, um das einsetzende Brennen zu verarbeiten. Ich lauschte noch währenddessen den Worten der jungen Frau und hob dann eine Hand an ihr Gesicht, um ihr gewohnt sanft über die Wange zu streichen. Die Hand wanderte anschließend weiter in ihren Nacken, wo sie letztlich dann auch erst einmal eine liegen blieb, während ich über eine passende Antwort nachdachte. Im Augenblick ging mir nämlich ziemlich viel und eigentlich auch gar nichts durch den Kopf, wenn ich ehrlich sein sollte. Die Gedanken überschlugen sich und so richtig wissen, was ich von der ganzen Sache jetzt eigentlich halten sollte, tat ich nicht. Letztlich zuckte ich also doch nur etwas ratlos mit den Schultern, grinste schief, wenn auch ein wenig verhalten, bevor ich zu den Worten "Freut mich." ansetzte. Etwas anderes, passenderes wollte mir ad hoc nicht einfallen. Dabei waren da noch Unmengen an offener Fragen in meinem Kopf, nur würden die vermutlich eher für eine angeschlagene Stimmung sorgen und dafür war mir der Moment gerade einfach zu schön. Ich entschied, es deshalb bei der simplen Aussage zu belassen und statt mir noch mehr Gedanken zu machen einfach den Augenblick zu genießen, bevor es hieß, vorerst wieder getrennte Wege zu gehen. Insgeheim hoffte ich ja, dass Irina sich eventuell doch noch umentscheiden und hierbleiben würde - jetzt, wo sie doch wusste, dass sie am heutigen Abend kaum mehr zu befürchten hatte, Schmerzen erleiden zu müssen. Nein, sobald wir den Whirlpool verlassen hatten, würde ich mich maximal noch dem Rest meines Drinks widmen und dann auch schon unter die Bettdecke flüchten. Ich war einfach ziemlich platt, nachdem auch mir ein Stück weit die Anspannung aus den Schultern gewichen war. Schließlich hatte ich inzwischen etwas mehr als drei Wochen puren Stress hinter mir und die Zeit davor war auch nicht gerade rosig gewesen. So ein kleines Happy End machte sich da durchaus bemerkbar und vor dem Hintergrund, dass ich in den nächsten Tagen doch tatsächlich etwas zur Ruhe kommen konnte, verzehrte sich mein Körper nahezu nach Erholung. Das war letzten Endes auch der Grund dafür, warum ich Irina nach einer kleinen Ewigkeit, in der wir uns beide wieder beruhigt hatten, vorsichtig von meinem Schoß hob und sie auf ihren eigenen Beinen abstellte. Mit ihr gemeinsam aufstand und mich im Stehen noch einmal zu ihr herunterbeugte, um mir den vorerst letzten Kuss von ihr abzustauben. Ich streckte mich danach ein klein wenig und nickte dann in Richtung Badezimmertür, was bedeuten sollte, dass ich den Jacuzzi, so angenehm wie er auch war, gerne verlassen wollen würde. Ich war müde und würde ich noch länger hier sitzen bleiben, standen die Chancen gut, im Whirlpool einfach abzusaufen, weil ich einschlief und Irina so viel Muskelmasse kaum alleine aus der Wanne befördern konnte. Da brachte ich selbst lieber noch ein wenig Kraft auf und konnte dafür in aller Ruhe in dem nicht weniger qualitativ hochwertigen Bett schlafen. Ich verzichtete dieses Mal allerdings darauf, Irina wieder auf den Arm zu nehmen und aus dem Bad zu tragen. Dabei lag das logischerweise kaum an ihrer Statur, war sie doch ein absolutes Fliegengewicht für meine Verhältnisse. Es ging mir viel eher darum, dass der Ausstieg deutlich komplizierter werden würde, als es der Einstieg gewesen war und ich konnte gut darauf verzichten, mit der jungen Frau auf den Armen auszurutschen und mir weiß Gott was zu brechen. Unsere Körper waren klitschnass und tropfen. Würde ich jetzt wie vorhin auch nur leicht ins Schwanken geraten, während ich den ersten Fuß auf die Badezimmerfliese setzte, dann wäre es das wohl gewesen. Wirklich viel bringen tat die Fußbodenheizung in dem Punkt nämlich nicht. Was ich allerdings tun konnte war, vor Irina den Pool zu verlassen und ihr dann meine Hand hinzuhalten, als ich erst einmal einen sicheren Stand hatte. Mit der noch freien Hand fischte ich eines der aufgerollten Handtücher aus einem nahegelegenen Schränkchen, um es wenig später um den Körper der jungen Frau zu legen und mich dann selbst in eines der Handtücher zu hüllen. Wenig später legte ich dann wieder einen Arm um die einst verschreckte Serbin, um sie seitlich an mich heranzuziehen. "Bleibst du?", wollte ich schließlich wissen und sprach damit eine der unzähligen Fragen in meinem Kopf aus. Die für mich aktuell Wichtigste, um genau zu sein. Ich würde zwar auch ohne Irina früher oder später in den Schlaf finden, aber es würde den heutigen Tag nahezu perfekt enden lassen, wenn man mich fragte.
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Iljahs Freude war ganz meinerseits. Irgendwie fand ich das schiefe Grinsen, das er heute schon des öfteren Mal kurz auf den sonst meistens eher neutral bis leicht nach unten hängenden Mundwinkeln trug, ein bisschen süß. Ich würde nie behaupten, dass der auffällig selbstbewusste Russe zu der Kategorie Mann gehörte, die man als lieben, süßen Teddybären einstufen konnte, aber selbst er hatte die eine oder andere etwas weichere Seite. Das war perfekt. Es war ironisch, aber ein langweiliges, normales Leben war nicht das, wonach ich letzten Endes zu streben schien. Es würde mir so vieles einfacher machen, aber es schien als würde sich meine Psyche nach so vielen Jahren der alle paar Tage aufkommenden Adrenalin-Stöße förmlich weiter nach Angst verzehren. Nur, um immer wieder in diesen Zustand zu verfallen und damit alles andere zu betäuben, was mich sonst dazu brachte mich leblos zu fühlen. Ich schien es zu brauchen, obwohl mich die Paranoia und die Schlafstörungen von Zeit zu Zeit wirklich in den Wahnsinn trieben. Natürlich redete ich mir all das auch einfach ein bisschen so ein, wie ich es gerade brauchte, aber Iljah wirkte wie eine Lösung. Er konnte mir offensichtlich auch Momente wie diesen hier geben und mir damit die Aufmerksamkeit schenken, die mein teilweise etwas angeknackstes Selbstbewusstsein zusammenflicken konnte und trotzdem brachte er auch den Kick mit, den ich ganz einfach zu brauchen schien. Es war mit Sicherheit absolut ungesund - und wahnsinnig dumm, total bescheuert - sich freiwillig an einen Teilzeit-Vergewaltiger zu ketten, der einen eigenen Clan hinter sich herschleppte und das war mir auch bewusst... es war mir nur offensichtlich vollkommen egal. Mit Iljah zusammen zu sein fühlte sich besser an als alles andere, das ich seit dem Schulabschluss erlebt hatte. War so viel besser als stattdessen in den Ketten der Sorokins zu leben... ach ja, da war noch was. Es war gut, dass mich dieser Gedanke erst in diesem Moment wieder einholte, als der Schwarzhaarige sich dazu entschied mit mir zusammen aufzustehen und ich dadurch mit der Bewegung an sich beschäftigt, abgelenkt war. Mir deswegen nicht die Gesichtszüge entglitten, bis der junge Mann wieder vor mir stand und mich in einen letzten Kuss verwickelte, den ich zärtlich erwiderte. Dann wendete er sich von mir ab, stieg aus dem Pool und ich folgte ihm mit den Augen, kurz bevor ich nach der Hand griff, die er mir entgegenhielt. Konnte ich einfach hier bleiben? Hier bei ihm? Einfach nicht mehr ohne ihn rausgehen in der stillen, sehr naiven Hoffnung, dass uns zu zweit Niemand etwas konnte, obwohl ein einziger, gut postierter Scharfschütze vollkommen für ein Attentat ausreichen würde? Das war keine Lösung für mein - irgendwie eher unser - Problem, aber es reichte vielleicht erst einmal aus, um das jähe Ende weiter hinauszuzögern. Um mich noch ein kleines bisschen länger davor zu drücken, ihm die Wahrheit zu sagen. Die jetzt sicher noch so viel größere Enttäuschung in seinem Gesicht zu sehen, vor der ich schon die ganze Zeit weglief. Davor und auch vor der Angst, dass er den Spieß einfach kurzerhand umdrehte und mich in dieser Sache zur Toten machte. Ich fand schon, dass ich das irgendwie verdient hätte so nach Allem, was ich inzwischen getan hatte. Ich war wirklich kein guter Mensch, meilenweit davon entfernt ein Vorbild zu sein und führte Iljah wissentlich noch tiefer ins Labyrinth, ohne, dass er das mitbekam. Der Tod war aber nun mal auch so eine Sache, vor der ich Angst hatte. Weniger vor dem Schmerz davor, war ich was das anging doch inzwischen einfach ziemlich abgestumpft, aber ich war nicht dazu bereit jetzt schon unter die Erde zu wandern. Ich war noch so jung und hatte noch nie wirklich gelebt. Mich noch nie wirklich frei gefühlt, hatte noch keinen dieser erleuchtenden Momente im Leben gehabt, bei denen einem das tiefste Innere sagte, in welche Richtung man mit seinem Leben gehen würde. Ich hing schon die ganze Zeit in der Schwebe vor mich hin und der attraktive Schwarzhaarige hatte mich mit den Füßen gerade erst zurück auf den Boden geholt. Würde mich dort vielleicht schon in Kürze selbst wieder wegholen und mich zurück an die imaginäre Decke hängen, aber was soll's... Ich schenkte dem Tätowierten ein schwaches Lächeln, als er mir aus dem Whirlpool geholfen hatte und mir schließlich fast schon richtig fürsorglich ein Handtuch umlegte, das ich dankend annahm. Es war wirklich nicht kühl hier im Bad, aber ich fröstelte fast immer ein wenig, wenn ich aus egal welchem Wasser stieg, da kam mir das allzu gelegen. Ich wandte den Blick kurze Zeit von Iljah ab, um mich noch ein kleines bisschen mehr abzutrocknen und war in dem Moment, als er mir die Frage stellte, die mir selbst schon mehr oder weniger durch den Kopf gegeistert war, gerade dabei das Handtuch oberhalb meiner Brust festzuknoten. Ich spürte seinen Arm wieder um meinen Körper liegen und meine Mundwinkel zuckten unweigerlich erneut nach oben, als ich den Blick zu ihm anhob und gleichzeitig den ihm zugewandten Arm an seinen Rücken legte. "Ja.", ließ ich ihm eine kurze, aber vollkommen ausreichende Antwort zukommen und strich ihm dabei mit den zierlichen Finger an der Wirbelsäule nach oben. Mich einfach weiter bei Iljah verkriechen - ein Vorschlag, den ich in diesem Augenblick kaum ausschlagen würde, auch wenn ich eigentlich schon hätte wissen können, dass das nicht gut ausgehen konnte. "Also... wenn du ein Shirt für mich hast? Hab ja nichts dabei.", hängte ich kurz darauf noch ein paar Worte hinten an und ließ ihm ein leicht verlegenes Grinsen zukommen. Ich wusste nicht, wie er dazu stand, mir einen kleinen Teil seiner Klamotten zum Schlafen zu überlassen, weil das ja doch meistens ein Zeichen dafür war, dass man sich auch emotional näher kam. Vielleicht war das irgendeine Grenze für ihn, die sich mir nicht erschloss, also fragte ich lieber ein bisschen vorsichtig. Im Notfall ginge es sicher auch nackt zu schlafen, aber mir war gerade im Winter einfach etwas wohler, wenn ich zumindest ein zu groß geratenes Oberteil beim Schlafen trug.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Es war irgendwie komisch. Jeder geistig gesunde Mensch würde vermutlich ein Schleudertraume vom Kopfschütteln bekommen, wenn er wüsste, was zwischen uns vorgefallen war und uns trotzdem Arm im Arm und nur mit einem Handtuch bekleidet hier im Bad vorfinden würde. Denn faktisch gesehen war ich immer noch ein Vergewaltiger und Irina das Opfer meiner Schandtaten. Wie es die Serbin bereits treffend formuliert hatte, müsste sie mich eigentlich abgrundtief dafür hassen, dass ich sie entwürdigt und wie Dreck behandelt hatte. Ganz bestimmt aber sollte sie sich nicht noch ein weiteres Mal in meine Arme flüchten, weil sie mir für eventuelle Übergriffe nur zusätzlich in die Karten spielte. Sie sollte in meiner Nähe nicht lächeln, sich nicht freuen und erst recht auf keine meine Berührungen anspringen, Küsse erwidern. Nichts davon war wirklich richtig und doch tat sie genau das. Sie wirkte fast schon wie komplett ausgewechselt, war sie doch bei ihrer Ankunft mir gegenüber noch sehr verhalten gewesen und hatte stets darauf gepocht, einen gewissen Abstand zwischen uns zu wahren. Von dem war mittlerweile nur absolut nichts mehr übrig und man könnte glatt meinen, dass der Übergriff auf Irina nie stattgefunden hätte, so wie wir einander gerade nahe waren. Ich schüttelte über die abschweifenden Gedanken nur bloß leicht, kaum sichtbar mit dem Kopf, als die junge Frau neben mir zu einer Antwort auf meine Frage ansetzte und richtete auch mein Blick, der kurzzeitig auf den Boden vor meinen Füßen gewandert war, wieder in den ihren. Lächelte schwach und nickte dann die Bedingung, an die eine Übernachtung ihrerseits geknüpft war, wortlos ab. Erst etwa eine halbe Minute später, als ich mich schweren Herzens gänzlich von der Serbin lossagte, weil ich die Klamotten vor dem Waschbecken aufheben wollte, um sie mit ins Schlafzimmer nehmen zu können, äußerte ich mich bezüglich der Leihgabe. "Ich muss gucken. Eigentlich hatte ich nicht vor, viel mehr als den Hotelbademantel zu tragen, während ich hier bin, aber ein Shirt wird sich sicherlich finden lassen.", scherzte ich, obwohl ich wusste, dass ich durchaus mehr, als nur ein paar Boxershorts und neue Socken eingesteckt hatte. Schließlich würde ich die Woche nicht ausschließlich im Hotel verbringen, sondern auch ab und an mal einen kleinen Spaziergang machen. Eventuell in die Stadt gehen. Eben das tun, wozu mir ansonsten die Zeit fehlte. Demnach befanden sich auch ein oder zwei Hosen, sowie mehrere Shirts in der Tasche, die ich bei Ankunft achtlos im Schlafzimmer neben dem Bett abgestellt hatte. Ich bat die junge Frau also mit einer vielsagenden Handbewegung, dass sie mir ins besagte Zimmer folgen sollte. Ich hatte kurz nachdem ich mich von Irina gelöst und den Haufen voll Wäsche vom Boden gefischt hatte, das Handtuch um die Hüfte geknotet, sodass mir nichts von den Schultern rutschen konnte, als ich den reizenden Stoff meiner Angebeteten von meinem eigenen Kram differenzierte. Den einen Haufen schließlich auf einer Sitzgelegenheit nahe des überdimensional großen Bettes platzierte und den anderen in meiner Tasche verschwinden ließ, aus der ich letztlich für mich eine neue Boxershorts und Irina ein schlicht schwarzes, ihr vermutlich viel zu großes Shirt kramte, in dem sie heute Nacht schlafen konnte. Nachdem ich ihr besagtes Kleidungsstück angereicht hatte, ließ ich mein eigenes Handtuch von den Hüften rutschen, um in die Unterhose zu schlüpfen und mich anschließend auf das Bett fallen zu lassen. "Ich merke echt, dass ich langsam alt werde... nach dem Sex zu Nichts mehr zu gebrauchen.", gab ich einen weiteren Scherz zum Besten, wobei Irina klar sein dürfte, dass ich das nicht wirklich ernst meinte. Natürlich konnte sie das nicht bezeugen, weil das hier unser erstes, für beide Seiten angenehmes Liebesspiel gewesen war, aber für gewöhnlich war ich danach nicht erschöpfter, als ich das vorher auch war. Außer eben heute, weil der Zahn der Zeit bereits lange genug an meinen Kraftreserven geknabbert hatte und ja, vielleicht hing es auch ein Stück weit mit dem Alter zusammen, wobei ich mir das selbst wohl nie wirklich eingestehen würde. Aber wie war das noch gleich? Man war nur so alt, wie man sich fühlte? Wenn es danach ging, müsste ich schon mit einem Alter von über hundert Jahren unter der Erde liegen. Zumindest eben zeitweise. Aber gut, der Tag neigte sich glücklicherweise auch langsam dem Ende entgegen und ich ging nicht davon aus, dass Irina jetzt noch der Sinn danach stand, einen der vorhin angesprochenen Annehmlichkeiten des Hotels auszutesten, nachdem sie sich tatsächlich dazu entschlossen hatte, doch hierzubleiben. Demnach sah ich das Ganze recht entspannt und hätte prinzipiell jetzt einfach einschlafen können, allerdings gab es da noch das Gewisse Abendritual, dem ich gerne noch nachgegangen wäre, bevor ich einen Haken hinter den Tag setzen würde. Ich erhob mich deshalb etwas schwerfällig wieder von dem viel zu gemütlichen Bett, um erneut das Bad anzusteuern. "Ich verschwinde noch einmal kurz ins Bad. Du bist eingeladen, mir zu folgen. Ich glaube, dass das Hotelpersonal auch eine Zahnbürste für dich dagelassen hat.", informierte ich die schwarzhaarige Schönheit darüber, dass die Buchung für zwei Personen entsprechende Kleinigkeiten wie die Hygieneartikel oder die Getränke der Minibar im Doppelpack inkludierte und bog dann auch schon wenige Augenblicke später erneut ins Bad ein, um mich dort dem Zahnputzen zu widmen. Ich wusch mir außerdem noch einmal über das Gesicht, hatte ich doch ehrlich gesagt ein klein wenig geschwitzt im Whirlpool. In dem Punkt wäre die Dusche vermutlich deutlich vorteilhafter gewesen, weil man sehr viel besser die Körperhygiene mit hätte abschließen können, aber es gab in meinen Augen deutlich Schlimmeres. Alles in allem verbrachte ich bestimmt an die zehn Minuten im Bad, bevor ich ins Schlafzimmer zurückkehrte und mich vollends zufrieden unter die Bettdecke schieben konnte.
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Mir kurzzeitig eins seiner Kleidungsstücke zu leihen schien für den jungen Mann glücklicherweise kein Problem zu sein und so lächelte ich gleich noch einmal ein bisschen breiter. Widmete mich gedanklich lieber weiter so unwichtigen Problemen wie fehlenden Klamotten, statt der eigentlichen Problematik ins Auge zu blicken. Mir gefiel der Gedanke in einem Shirt zu stecken, das Iljah gehörte, ganz einfach wesentlich besser. Das roch vielleicht nicht spezifisch nach ihm, sondern mehr nur nach dem Waschmittel, das er für seine Sachen gewöhnlich benutzte, aber das reichte. Es war seins. "Dann hab' ich ja Glück gehabt.", grinste ich leise vor mich hin, kurz nachdem er zum Gehen angesetzt hatte und folgte ihm dann zurück ins Schlafzimmer. Warf auf Höhe des Türrahmens nochmal einen kurzen Blick zurück zum Whirlpool, bevor ich dem jungen Mann wenig später dabei zusah, wie er sein Zeug nach einem Shirt für mich durchsuchte. Zwischendurch noch einen Blick zu meinem roten Kleid warf, das seinen eigenen Platz zusammen mit dem Rest meines Krams gefunden hatte. Allzu viel Zeit musste ich damit nicht verschwenden, denn der Tätowierte hielt mir schon bald das von mir gewünschte Shirt entgegen und ich murmelte ein eher leises, aber noch gut verständliches "Danke." zu ihm hin. Nahm im selben Moment den schwarzen Stoff an mich und löste wenig später den Knoten des Handtuchs, das mich bis jetzt trotz seines mehr oder weniger nassen Zustands halbwegs warm gehalten hatte. Wenigstens waren die Füße warm, war doch scheinbar das gesamte Appartement mit Fußbodenheizung gesegnet, was ich allzu gerne hinnahm. Ich zog mir das schwarze Shirt dann auch schon über den Kopf und ja, natürlich war mir das viel zu groß, aber genau so hatte ich das auch gewollt. Es bedeckte mir den Hintern noch ganz gut und ließ mir die Beine trotzdem frei, womit es an ein Kleid nicht ganz herankam. Ich seufzte zufrieden, bevor meine Augen wieder zu dem Schwarzhaarigen wanderten, der sich zwischenzeitlich kurz mal auf die Bettkante sinken ließ und mich mit seinem nächsten Kommentar leise in mich hineinlachen ließ. Mir schien, als hätte ich mir meine eigenen Gedanken dazu vorhin nicht verkneifen müssen, war was das anbelangte jetzt eindeutig schlauer als vorher. Ich trat selbst noch einen Schritt näher an das Bett heran und strich einen Moment lang still vor mir hin grinsend über den seidig-weichen Stoff. "Ach, halb so wild... ich gleich' das schon aus.", ließ ich mich bereitwillig auf das mehr nur sarkastische Geplänkel ein, weil es wirklich schrecklich angenehm war, dass wir uns jetzt wieder so unterhalten konnten. Die Anspannung in der Luft zwischen uns verschwunden war, ich keine Angst mehr hatte. Natürlich würde mir wahrscheinlich trotzdem sehr unwohl werden, wenn er nun plötzlich einen Verhaltenswechsel hinlegen würde, aber ich glaubte nicht, dass es dazu kam. Laut eigener Aussage - und sei sie nur eher wenig ernst gemeint gewesen, steckte doch ein Funken Wahrheit darin - war er ja gerade tendenziell recht erledigt, auch wenn das kaum nur dem eher ruhigen Sex zuzuschreiben sein würde. Also machte ich mir was das anbelangte absolut keine Gedanken, schwelgte lieber im angenehmen Hier und Jetzt. Iljah richtete dann auch noch einmal sein Wort an mich, um auf eine andere Kleinigkeit zu sprechen zu kommen, die ich wirklich begrüßte. Ich würde zwar kaum daran sterben mir heute Abend mal nicht die Zähne zu putzen, aber wenn ich die Möglichkeit dazu hatte, dann nahm ich das natürlich in Anspruch. Nochmal kurz ins Bad musste ich wohl so oder so, weil es doch besser wäre, wenn ich das Make Up loswurde. "Mach ich.", bestätigt ich begleitet von einem schwachen Nicken, dass ich ihm noch einmal ins Bad folgen würde. Sammelte allerdings zuerst noch das Handtuch vom Boden ein und fing schon auf dem Weg ins Bad damit an mir den unteren Teil meiner leichten Locken ein wenig mehr trocken zu reiben, ging dementsprechend aber relativ langsam und kam erst später im Badezimmer an. Feucht war der untere Teil meiner Haare aber immer noch, als ich das Handtuch letztendlich auf einer dafür vorgesehenen Heizung an der Wand im Band ablegte. Iljah war beinahe mit dem Zähneputzen fertig, als ich mich zu ihm gesellte und ebenfalls damit anfing. Dementsprechend verließ er das Bad schon vor mir wieder und ich war dafür ganz dankbar, weil ich mir dann noch in Ruhe das schlichte Make Up vom Gesicht waschen konnte, das jetzt nach dem Sex und dem leichten Wasserdampf aus dem Pool ohnehin nicht mehr ganz frisch aussah. Außerdem erledigte ich noch einen flüchtigen Gang zur Toilette, bevor ich mich auf den Rückweg ins Schlafzimmer machte. Der junge Mann hatte sich dort bereits unter die Bettdecke verkrümelt und ich schlüpfte bereitwillig zu ihm ins Bett, nur um mich an seine Brust zu kuscheln. "Dann schlaf' gut, alter Mann...", nuschelte ich ihm noch ein paar letzte Worte an die Brust und setzte einen Kuss auf das Tattoo, bevor wir uns dem Einschlafen widmeten. Ich war eigentlich noch gar nicht wirklich müde, womöglich auch einfach von den Hormonen innerlich noch ziemlich aufgewühlt, aber Iljahs Nähe lullte mich genauso schnell ein wie schon das letzte Mal, als wir zusammen im gleichen Bett geschlafen hatten. Ein paar Stunden lang schlief ich tief und fest. Allerdings war mein Unterbewusstsein noch immer nicht wirklich begeistert von dem, was ich hier tat und weckte mich mit einem unschönen Traum aus dem bin dahin fast schon seligen Schlaf. Vielleicht war es auch eine unterbewusste Wahrnehmung und Versinnbildlichung der tatsächlichen Gegebenheiten, denn als ich mich vorsichtig von Iljah löste, um mich aufzusetzen und einen Moment lang wegen des Alptraums durchzuatmen, der mich schon wieder hatte schwitzen lassen, sah ich ein Licht im Raum, das da nicht sein sollte. Ich hatte mein Telefon bewusst auf lautlos geschaltet, bevor ich hierher gekommen war, aber das änderte nichts daran, dass das Display durch die Jackentasche meines Mantels an der Garderobe vor sich hin leuchtete. Ich war mit einem Schlag hellwach und rollte mich möglichst unauffällig von der Matratze, um den Schwarzhaarigen nicht zu wecken. Er regte sich minimal, nahm es sicherlich unterbewusst wahr, dass ich aufstand, schien aber nicht aufzuwachen. Also ging ich auf leisen Sohlen - was barfuß mit meinem Körpergewicht wirklich nicht schwierig war, quasi lautlos vonstatten ging - rüber zur Garderobe nahe der Eingangstür, um das Mobiltelefon aus der Jacke zu fischen. Ich hatte darauf gehofft nur Ksenias oder Anastasias Namen auf dem Display zu sehen, wurde aber jäh enttäuscht und verzog mich deshalb fast geräuschlos mit dem Handy ins Badezimmer. Ich ging nicht ran, weil ich ganz einfach nicht wollte, starrte nur verzweifelt auf den Vornamen des jüngeren Sorokins. Mein Finger schwebte über dem roten Hörer, aber dann wüsste er, dass ich es sah. Also tat ich geschlagene drei Minuten gar nichts, das imaginäre Klingeln hörte nur leider nicht auf. Ich überlegte mein Handy einfach im Klo zu versenken, aber auch das wäre auffällig. Entweder hatte es dann Iljah empfangsunfähig gemacht oder ich selbst. Also ging ich mit zitternden Händen und einem lautlosen Schlucken schließlich ran. Sagte dabei aber nichts, sondern ließ mir nur von diesem Arschloch an den Kopf werfen, warum ich noch nicht zurück war, weil es schon halb Vier war. Ich wiederholte mich. Sagte ihm flüsternd, dass ich ihm schon vorher gesagt hatte, dass ich das nicht konnte, nur fand das natürlich kein Gehör. Also legte ich etwa zwei Minuten später schon wieder auf, nachdem die nächste Drohung in mein Ohr geflattert war und mir wurde schwindelig. Ich stützte mich mit beiden Händen auf den Waschbeckenrand, das Handy weiter festhaltend. Kniff die Augen zusammen und spannte den Kiefer an, während ich nur mehr hoffnungslos nach irgendeinem Ausweg suchte. Nach einer nicht vorhandenen Möglichkeit mich und auch Iljah aus Alledem rauszuziehen, ohne den Sorokins je wieder begegnen oder ihm die ganze Wahrheit erzählen zu müssen. Nur gab es den jetzt genauso wenig wie vorher. Jaja, du hast Gefühle für ihn. Bla, bla, bla... wenn du's nicht machst, tu ich's. Ich geb dir noch eine Stunde diese Pestbeule abzustechen. Wenn du dich bis dahin nicht meldest lass ich euch beide einsammeln und du kannst ganz in Ruhe dabei zusehen, wie ich ihn stückchenweise zerhacke... bevor du selbst stirbst, natürlich. Der Mehraufwand muss sich ja lohnen. Eine Stunde. Ich wiederholte seine Worte noch ein paar Mal in Gedanken, ehe ich den leicht gesenkten Kopf wieder anhob und in den Spiegel vor mir sah. Mir standen die Tränen längst wieder in den Augen und ich wünschte mir kurzzeitig nichts mehr, als einfach hässlich geboren worden zu sein, weil es dann niemals zu Alledem hier gekommen wäre. Eine hässliche Nutte wollte Niemand, die Sorokins hätten mich niemals eingesammelt und ich hätte Iljah nie getroffen, was vermutlich für Alle am besten gewesen wäre. Ich zitterte noch immer vor mich hin, als ich mir mit dem rechten Handrücken über die feuchten Augen wischte, weil ein paar einzelne Tränen den Weg nach draußen gefunden hatten. Meine Füße trugen mich lautlos zurück bis zur Garderobe, wobei mein verschwommenes Sichtfeld aber die ganze Zeit über auf dem Bett klebte, das im fahlen Mondlicht, das durch die Fensterfront fiel, relativ gut zu sehen war. Ich schob mein Handy zurück in die Manteltasche, bevor ich nach der Schublade griff. Nur eines? Das würde eigentlich vollkommen dazu ausreichen. Es war die altbewährte Paranoia, die mich die zweite Klinge wieder ums linke Bein schnallen ließ. Entweder die, oder der Wille zu sterben, falls Iljah es sah und eine Chance hatte danach zu greifen. Es war wahrscheinlich auch gar nicht mein Ziel ihn umzubringen. Eher nur ihn dazu zu bringen, mich von meinem eigenen Leid zu erlösen, weil ich nicht mehr konnte und mich nicht dazu im Stande sah, ihm so ohne weiteres die Wahrheit zu sagen und so Schlimmeres zu vermeiden. Wenn er mich dazu zwang oder mich schon vorher umlegte, hatte sich die Sache, vor der ich selbst einfach zu viel Angst hatte, von selbst erledigt. Vor ein paar Stunden noch auf einem absoluten Hoch schwebend fühlten sich meine Füße jetzt unfassbar schwer an und ich bekam keine Luft. Das Stechen in meiner Brust wurde mit jedem Schritt in Richtung Bett unbarmherziger und ich wischte mir mit der freien Hand noch einmal übers Gesicht, weil ich durch die Tränen ganz einfach nicht besonders viel sah. Die Finger meiner rechten Hand umklammerten fest, wenn auch nach wie vor zitternd den Griff des Messers. Ich sah noch einmal zum Fenster. Sagte mir gedanklich selbst Iljah durch das Licht einen Vorteil zu verschaffen und auch meine Schritte wurden ganz bewusst schneller und lauter, als ich beinahe beim Bett war. Ich betete darum, dass das seine Instinkte wachkitzeln würde, als sich mein Schatten durch das Mondlicht kurzzeitig über sein Gesicht legte und ich mit dem Knie auf der Bettkante ansetzte. Schon während ich mich mit einer schnellen Bewegung über ihn beugte holte ich mit dem Messer aus. Umschloss es auch mit der zweiten Hand, noch bevor ich damit auf seine Brust traf und schloss in letzter Sekunde die Augen. Ich konnte einfach nicht sehen, wie sich eine Klinge in sein Fleisch bohrte. Konnte nicht sehen, wie seine Augen mir blankes Entsetzen entgegen warfen. Allerdings schienen meine Gebete an wen auch immer erhört worden zu sein: Ich spürte noch, wie die Spitze des Messers seine Haut durchstach, aber tief genug um tödlich zu sein, kam die Klinge nicht. Schon vorher merkte ich, wie sich seine Hände an meine Handgelenke legten, um Gegendruck auszuüben. Nur hatte ich nicht darüber nachgedacht, was ich tun würde, wenn es so weit kam. Also übernahm auch bei mir der pure Überlebensinstinkt, der mich noch weiter dagegenhalten ließ.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ich hielt weiterhin daran fest: Die Situation war irgendwie seltsam. Auf so vielen verschiedenen Ebenen einfach merkwürdig, sodass ich schon gar nicht mehr wirklich wusste, was ich dazu eigentlich sagen sollte. Zum einen könnte man meinen, dass vor unserem gemeinsamen Hotelaufenthalt alles in bester Ordnung gewesen sei, so vertraut, wie wir miteinander umgingen. Zum anderen war ich weltweit wohl mit Abstand einer der wenigsten, die so etwas wie ein Stück ihres Herzens und ihrer Geduld behalten hatte, wenn man sich im kriminellen Metier umsah. Selbstverständlich war das nämlich nicht, wenn ich mir ansah, was für ein kaltherziges Arschloch Hunter beispielsweise war. Dass er eine Freundin haben sollte, wagte ich trotz Vahagns Erzählungen weiterhin stark zu bezweifeln, machte der Amerikaner doch nicht gerade den Anschein, als wüsste er, wie das Wort Beziehung buchstabiert wurde. Damit wollte ich keinesfalls mangelnden Intellekt unterstellen, nur schien er mir weniger der Typ Mensch für Gefühle oder Emotionen zu sein. Hatte dafür vermutlich schon zu viel gesehen der Gute, so wie ein Großteil der Männer aus unseren Reihen ebenfalls. Die meisten hatten ihr Herz dann über kurz oder lang einfach aufgegeben, es ausgeschalten, weil sie von dem Mist rund um die Zukunft mit einer Frau oder einem Mann einfach genug hatten oder sich Familie und der Beruf nicht vereinbaren ließen, ich jedoch glaubte schon noch ein Stück weit dran, dass es da draußen Jemanden gab. Auch wenn ich gerade durchaus behaupten könnte, mit Irina auf Wolke Sieben zu schweben, musste es nicht zwangsläufig die Serbin sein, mit der ich schließlich alt wurde, aber irgendeine Frau würde ich sicher an meiner Seite wissen, sollte es irgendwann mit mir zu Ende gehen. Und dass mit der Annahme, jeder Topf würde seinen passenden Deckel finden, Recht behalten sollte, bestätigte mir ja alleine schon die Liebelei meiner kleinen Schwester mit dem von mir als mittlerweile unsympathisch eingestuften Norweger. Ich hätte mir für sie zwar einen weitaus besseren Mann gewünscht - oder von mir aus auch eine Frau, das war mir grundsätzlich ziemlich egal -, aber na ja... wo die Liebe nun mal hinfiel, oder so. Jedenfalls genoss ich es regelrecht in vollen Zügen, die in meiner Gegenwart mittlerweile wieder etwas quirligere Schwarzhaarige um mich herum zu haben, was mich auch beim Zubettgehen noch das schwache Lächeln beibehalten ließ. Es dauerte dann insgesamt auch nicht mehr lange, bis sich Irina zu mir unter die Decke gesellte und wir aneinander gekuschelt dem jeweils anderen eine gute Nacht wünschten. Kurz darauf dann auch schon beide ins Land der Träume abdrifteten und eigentlich hätte der Tag damit sein perfektes Ende finden können. Tat es sogar streng genommen auch, denn als ich einige Stunden später wach wurde, verriet mir ein Blick auf mein Smartphone, das sein Dasein auf dem Nachtschränkchen fristete, dass es irgendwann nach drei Uhr in der Früh des nächsten Tages war. Ich war durch eine Bewegung neben mir wachgeworden, wobei ich mir erst einmal nicht viel gedacht hatte. Vielleicht musste Irina ja nur kurz auf die Toilette, darauf zu warten, dass sie wieder zu mir ins Bett kam war angesichts der Tatsache, dass ich nach wie vor schrecklich müde war, also eher keine Option. Ich schloss die Augen deshalb wieder und versuchte wieder in den traumlosen, bis dato vielversprechenden Schlaf zu finden, aber mich beschlich das ungute Gefühl, dass hier etwas nicht stimmte. Selbst wenn die Geschäfte im Bad länger dauerte, hätte Irina schon längst zurück sein müssen und das war wohl schließlich auch der Grund, warum ich bewusst etwas wacher wurde. Meine Augen die durch den Mond nur spärlich ausgeleuchtete Dunkelheit des Schlafzimmers und der des Wohnzimmers nach der jungen Frau durchkämmten, aber da war nichts. Keine Regung und auch keine Silhouette, die es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte, was meine naheliegendste Vermutung gewesen wäre. Mochte sein, dass sie sich inzwischen wieder etwas wohler in meiner Gegenwart fühlte, aber das Unterbewusstsein konnte ein ganz schönes Arschloch sein. Vielleicht hatte es Irina entgegen ihrer mittlerweile wieder weniger ängstlichen Art mir gegenüber aufgefordert, sich doch lieber auf die Couch zurückzuziehen, wenn sie sich nach Schlaf sehnte, weil die hereinbrechende Dunkelheit in Kombination mit unschönen Gedanken ihr vor Augen gehalten hatten, dass ich immer noch ein ekelhafter Vergewaltiger war. Dass ich sie jederzeit wieder überfallen konnte und es daher vielleicht keine so gute Idee war, weiterhin mit mir in einem Bett zu schlafen? Aber da war nichts, es lag niemand auf der Couch und plötzlich hörte ich Stimmen. Streng genommen nur eine, nämlich Irinas und ich zog müde die Augenbrauen zusammen. Von meiner aktuellen Position aus konnte ich leider überhaupt nicht verstehen, was sie sagte und mit wem sie sprach ließ sich auch nur mutmaßen. Fakt war jedoch, dass es mehr als nur ein bisschen seltsam war, dass sie um diese Uhrzeit noch zu telefonieren schien. Jemanden ins Zimmer gelassen hatte sie wohl kaum und auch wenn sie nicht weniger einen Sprung in der Schüssel hatte, wie ich selbst, glaubte ich nicht daran, dass sie oft längere Selbstgespräche mit sich führte. Nun meldete sich erstmals auch meine eigene Paranoia zu Wort - worin sie begründet lag, wusste ich allerdings nicht. Es war nur so, dass ich die sich plötzlich rotierenden Gedanken nicht wirklich kontrollieren konnte. Ich deshalb auch vollkommen aus der Luft gegriffen mutmaßte, dass es kein Zufall sein konnte, dass Irina meiner Einladung nachgekommen war, obwohl sie laut eigener Aussage noch immer Angst davor gehabt hatte, dass ich ihr erneut etwas antun könnte. Und da wären wir dann auch schon bei dem zweiten Punkt, über den ich mir vorhin nicht wirklich viele Gedanken gemacht hatte: die Messer. Ich hatte es mit einem Kopfschütteln abgetan, dass sie bewaffnet gewesen war, weil ich durchaus nachvollziehen konnte, dass sie lediglich etwas zu ihrer Selbstverteidigung hatte dabei haben wollen, aber inzwischen war ich mir nicht mehr sicher, ob das wirklich der einzige Grund gewesen war. Stellte nicht zuletzt dann auch den Sex in Frage, weil sich mein Oberstübchen all das nicht wirklich erklären konnte. Es vorne und hinten einfach keinen Sinn ergab. Ja, sie mochte mich vielleicht hassen und hätte sicherlich gute Gründe, um mich abzustechen, aber für ein solches Vorhaben hatte sie einfach zu... echt gewirkt. Nicht so, als würde sie mir bloß etwas vorspielen wollen, um mich zu umgarnen und dann kaltblütig abzustechen. In einem verhältnismäßig lichten Moment ermahnte ich mich deshalb, mir einfach keine Gedanken mehr zu machen und die Augen einfach wieder zu schließen. Allerdings war mein Puls trotzdem um einige Gänge nach oben geschaltet und an Schlaf war in den nächsten Minuten gar nicht zu denken. Glücklicherweise, wie sich wenig später herausstellen sollte, weil der Tiefschlaf sehr wahrscheinlich meinen Tod bedeutet hätte. Ich war hundemüde, noch absolut nicht wieder aufnahmefähig für irgendwas und dennoch waren meine Sinne geschärft, als ich die junge Frau nach einer halben Ewigkeit aus dem Bad kommen hörte. Ich hielt die Augen geschlossen und hoffte darauf, dass die Matratze gleich unter dem Fliegengewicht Irinas nachgeben würde, aber auch mit der Hoffnung wurde ich ziemlich alleine gelassen. Stattdessen entfernten sich die Schritte wieder etwas und ich beobachtete die Silhouette der zierlichen Gestalt mit halb geöffneten Auge dabei, wie sie rüber zu der Garderobe schlich. Ich wollte es nicht wahrhaben, nicht glauben, was mir sämtliche Warnsignale in meinem Kopf zu verstehen geben wollten, sodass ich wohl wirklich von Glück reden konnte, dass mein Überlebensinstinkt das Ruder an sich riss, als die Schwarzhaarige den Türrahmen passierte und innerhalb von wenigen, dafür recht schnellen Schritten bei mir im Bett angekommen war. In erster Linie hinterfragte ich erst einmal nicht, was die ganze Scheiße sollte, sondern konzentrierte mich darauf, den Angriff mit dem im Mondlicht schimmernden Messer abzuwehren. Dass ich aus dem Schlaf gerissen und mit ohnehin angeschlagenen Energiereserven nur leider nicht ganz so schnell war, rächte sich in Form einer Stichwunde, die mich schmerzverzerrt knurren ließ, noch bevor ich überhaupt wach genug dafür war, auf das altbewährte Kommunikationsmittel zurückzugreifen: auf Worte. "Hast du jetzt vollkommen den Verstand verloren?", fragte ich einerseits etwas verschlafen, andererseits mit Wut - die durch den ansteigenden Schmerz heraus entstanden war, den das Messer in meiner Brust verursachte - unterlegter Stimme, als ich meinen Griff um Irinas Handgelenk verstärkte. Denn ich merkte, dass sich die junge Frau mit dem Gewicht dagegen lehnte und wenn die Klinge sich nicht noch tiefer, als lediglich durch die Brustmuskulatur bohren sollte, tat ich gut daran, zusätzlich auch mit dem Arm, der mir weniger Schmerzen beim Bewegen bereitete, als der, der zur angeschlagenen Seite meines Körpers gehörte, nach dem anderen Handgelenk meiner Angebeteten zu greifen. Je wacher ich durch das Brennen im Brustbereich wurde, desto mehr Kraft entwickelte sich trotz der Müdigkeit und es gelang mir nur wenige Augenblicke später, mich fast schon mit der Schwarzhaarigen über mir aufzurichten und sie unsanft von mir zu stoßen. Unter anderen Umständen hätte mir das ganz bestimmt leid getan, aber aktuell würde sie mir das wohl kaum verübeln können, wenn ich es nicht tat, denn ich verstand die Welt nicht mehr. "Scheiße man, was soll das?", richtete ich knurrend eine Frage an die zierliche Gestalt mir gegenüber, der ich mit dem Stoß nach hinten das Messer aus der Hand gerissen habe. Ich hielt es in der Hand des Arms, der mir beim Bewegen ziemliche Schmerzen bereitete und im Ernstfall würde ich damit wohl Niemanden so wirklich etwas antun können. Nur war die andere Hand gerade dabei beschäftigt, auf die freudig vor sich hin blutende Stichwunde zu drücken, als würde das auch nur irgendetwas bringen bei der Menge an Blut, die aus meinem Körper trat. Während ich mich auf die Beine gerafft hatte, hatte sich mein Gesichtsausdruck wie von selbst verfinstert und das verständnislose, zum Teil etwas überfragte, aber sichtlich wütende Funkeln dürfte Irina zweifelsfrei dazu animieren, dass sie besser eine wirklich gute Erklärung dafür parat hatte, dass ich mich früh am Tag mit einem tätigen Angriff herumärgern musste. Na ja, zumindest hätte es das vermutlich... denn ich bezweifelte irgendwie, dass sie in der Dunkelheit mehr sah, als ich das tat und mehr, als da der Mond nicht unbedingt das ganze Zimmer mit Licht flüchtete, dürfte ich im Halbschatten mehr nur wie eine einheitlich schwarze, seitlich beleuchtete Masse von Muskeln aussehen, die in einer Hand ein Messer hielt. Dessen Körperhaltung vor Schmerzen etwas gekrümmt, aber dennoch respekteinflößend genug war, dass sie nicht glauben brauchte, die angeschlagene Gesundheit ausnutzen zu können, um den Attentat zu Ende zu bringen.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Nein. Nein, er sollte nicht reden. Nicht, dass etwas anderes zu erwarten gewesen wäre, würde wohl kaum Jemand sowas einfach auf sich sitzen lassen und stillschweigend abtreten wollen, aber ich konnte seine zu Recht anschuldigenden Worte gerade genauso wenig ertragen wie seinen Gesichtsausdruck. Nur hatte ich keine Optionen dafür ihn zum Schweigen zu bringen oder meine Gehörgänge zu betäuben, also drangen seine Worte unumstößlich zu mir durch. Ich fragte mich, wie er zu der Annahme kam, dass ich nach sowas wie Verstand handelte, oder dass ich sowas überhaupt noch besaß. Sonst hätte ich wohl kaum mit ihm geschlafen und mich erneut in seine Arme verloren, löste eine Vergewaltigung doch bei einem normal tickenden Menschen eher das Bedürfnis für komplett Gegenteiliges aus. Mit der Frage nach dem Verstand war er bei mir also irgendwie ein bisschen an der falschen Adresse, weil ich den sicher schon vor Jahren in der Villa der Sorokins zurückgelassen hatte. Entweder da, bereits zuvor oder oder schon kurz danach, viel weiter konnte ich damit nicht gekommen sein. Ich kniff die Augen nur noch fester zusammen und wusste in diesem blanken, von Adrenalin getränkten Moment nicht einmal, ob ich mich noch darum sorgen sollte, dass Iljah nicht allzu lange brauchte, um genug Kraft dafür aufzuwenden, das Messer wieder aus seiner Brust zu kriegen, weil es mir irgendwie ziemlich egal war, was jetzt mit mir selbst passierte. Natürlich tat er aber nicht nur das, dauerte es ab da doch kaum noch eine Sekunde, bevor ich einen Abgang in Richtung Boden machte. Unsanft mit dem Hintern und auch dem Rücken auf dem harten Fußboden landete, was mich hörbar aufächzen ließ. Es wäre selbst ohne die noch nicht verheilten Wunden am unteren Rücken ziemlich schmerzhaft gewesen, aber auf den Blutergüssen zu landen gab dem Sturz noch reichlich zusätzliche unangenehme Würze. Ich hatte die Augen schon in der Flugphase instinktiv wieder aufgemacht und sie verrieten mir jetzt, dass ich lieber nicht länger wegen der Schmerzen innerlich rumjammern sollte, als unbedingt nötig war. Denn es kam noch mehr Bewegung in den Schwarzhaarigen und er setzte mit dem mir abgenommenen Messer zum Aufstehen an. Das verleitete mich dazu ganz von allein auf dem Stoff seines Shirts ein bisschen nach hinten von ihm wegzurutschen, was mit den nackten Füßen auf dem glatten Boden zu meinem Glück auch bestens funktionierte. Dann stolperte ich unbeholfen zurück auf meine Füße, griff schon dabei ohne es wirklich zu wollen nach dem zweiten Messer an meinem Oberschenkel. Vermutlich hauptsächlich deswegen, weil ich in bedrohlichen Situationen wie dieser hier schon öfter war und mein Kopf sich gewisse Reflexe zur Verteidigung selbst antrainiert hatte - nur für gewöhnlich stand ich mit dreckigen Drogenjunkies, die mich als Kurier nie ernst genommen hatten, diese Art von Momenten durch und nicht mit Iljahs Kaliber von Mann. Meine Gefühle für ihn mal ganz außen vor gelassen, die erst wieder aus meinem stechenden Herzen zu meinem Gehirn nach oben zu kriechen begannen, als ich sah, wie er da vor mir stand. Es war nach wie vor ziemlich dunkel hier drin, aber dennoch war nicht zu verkennen, wer genau da gerade vor mir stand. Dazu kannte ich diese Anspannung in seinen Schultern und seine gesamte Silhouette an sich längst viel zu gut. Der eigentlich ausschlaggebende Punkt das Messer, das ich von der linken schon bald in die rechte Hand gewechselt hatte, nicht mehr ganz so fest zu umklammern, war aber, dass ich das im Licht schimmernde Blut an seiner Hand, seiner Brust runterlaufen sah. Das letzte, das ich wollte, war doch ihm weh zu tun. Warum tat ich es dann? Es war als würde ich langsam aber sicher schon so weit den Verstand verlieren, dass ich anfing eine zweite Persönlichkeit zu bilden. Gott bewahre, wenn es irgendwann wirklich dazu kam. Es kam ja schon Niemand mit nur einer Version von mir wirklich gut klar, da konnte ich auf eine zweite bestens verzichten. Ich verzog das inzwischen wieder ziemlich verheulte Gesicht und ließ das Messer mit zitternder Hand fallen. Das klirrende Geräusch auf dem Boden erfüllte den ganzen, ansonsten vollkommen stillen Raum und ich unterbrach die danach eintretende Stille sofort mit einer Mischung aus gequältem Aufstöhnen und Schluchzen. Taumelte danach die letzten paar Schritte rückwärts bis zur nächsten Wand, weil ich das Gefühl hatte meine Beine würden jeden Moment einfach nachgeben. "Geh einfach... Geh.", schluchzte ich nur mehr mit schon wieder vollkommen verschwommener Sicht, während mich der ächzende Rücken daran erinnerte, das er weh tat, während ich an der Wand lehnte. Auch die Handflächen darauf ablegte, als würden sie mein gesamtes Körpergewicht langfristig oben halten können. "Hau ab, bevor sie herkommen... sie holen mich sowieso.", war Alles, was ich ansonsten noch stammelnd und durch das Geheule mit gedrückter Stimme zusammen bekam. Er brauchte das hier nicht zu Ende zu bringen, wenn ihm nicht der Sinn danach stand. Wenn er das nicht tat, dann einer der beiden Sorokins. Ich würde einfach in den letzten Minuten meines Lebens darauf warten und in weniger als einer Stunde abdanken, dann hatte ich mich als sein Problem erledigt. Langsam rutschte ich immer weiter an der Wand runter, konnte mich schlicht und ergreifend nicht auf den wackligen Beinen halten. "Ich wollte nicht... ich kann einfach nicht... ich..." Das mit dem Reden konnte ich wohl in der Pfeife rauchen, solange der Kloß in meinem Hals immer größer und die Tränen immer mehr wurden. Deshalb hob ich auch die rechte Hand, um erneut über die Augen, das Gesicht zu wischen. Als würde das langfristig irgendwas bringen.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Warum zur Hölle musste es hier drinnen eigentlich so beschissen dunkel sein? Natürlich nur eine rein rhetorische Frage, lag das anhand der Uhrzeit doch ganz klar auf der Hand, es war mehr nur... es störte mich gerade einfach, nur bedingt sehen zu können, was Irina tat. Wie sie mich ansah oder eben auch nicht - Irina hielt von Blickkontakt für gewöhnlich ja nicht besonders viel, wenn ich ihr gegenüber mal lauter wurde. Nichtsdestotrotz würde ich sie ganz gerne im Auge behalten, auch wenn das vermutlich Wesentlichste - das zweite Messer - für mich bereits ersichtlich war. Deshalb machte ich von meiner aktuellen Position aus einen Schritt zur Seite und auf den Nachtschrank zu, über dem eine Reihe Lichtschalter die Kontrolle über alle im Raum befindlichen Lampen garantierte. Vermutlich hätte es mich unter anderen Umständen zwei oder drei Anläufe gebraucht, um den richtigen Schalter zu finden, aber in dem Fall erwischte ich ihn wohl instinktiv. Binnen weniger Sekunden erhellte ein fast schon gleißendes Licht den Raum, gegen das ich selbst erst einmal mit ein oder zwei Lidschlägen anblinzeln musste. Meine Sicht klarte dennoch recht schnell auf und das jämmerliche Antlitz der Serbin hätte mir ja fast das Herz zerrissen... wenn sie nicht gerade drauf und dran gewesen wäre, es mir mit einem beschissenen Messer durchbohren zu wollen. Es dauerte dann auch gar nicht mehr lange, bis auf meine Fragen die entsprechenden Antworten folgten, nur waren die alles andere als zufriedenstellend. Nur wenig informativ und überhaupt nicht aussagekräftig, was für meine aufkeimende und unter dem Schmerz - der im Übrigen nicht nur physischer Natur war -, prächtig gedeihende Wut natürlich die besten Voraussetzungen waren. Noch mehr schürte letzteres allerdings die Aufforderung seitens der Schwarzhaarigen, das Hotel einfach zu verlassen, denn das würde ja heißen, dass ich sie mit dem versuchten Mordanschlag - nichts anderes ließ sich da meiner Meinung nach hineininterpretieren - einfach so davonkommen ließe und das war einfach nur frech. Sie kannte mich inzwischen gut genug, um zu wissen, dass ich ein Verfechter der Gerechtigkeit war und ich würde einen Teufel tun, sie ohne weiteres gehen zu lassen. Wohlgemerkt mein eigenes Hotelzimmer zu verlassen, weil genau... was für Probleme sie jetzt hatte? Ich wurde aus den Worten der jungen Frau leider überhaupt nicht schlau und befürchtete zudem, dass sich das auch nicht mehr ändern würde. Denn nachdem ihre Stimme schon brüchig geklungen hatte, als das zweite Messer zu Boden gefallen war, schien es nur noch eine Frage der Zeit gewesen zu sein, bis sie zu weinen anfing und dann wäre jeglicher Versuch, sich mit ihr zu unterhalten zwecklos. Es kam natürlich wie es kommen musste und ich sollte Recht behalten. Irina schaltete in ihren altbewährten Abwehrmechanismus und die Tränen liefen ihr nur so über die Wange. Ja, gewissermaßen hätte ich sie gerne in meine Arme gezogen und getröstet, aber das Unverständnis wog wohl gerade ein Stück weit schwerer und außerdem war ich wirklich tierisch verletzt. Nicht nur was die Stichwunde nahe des Herzens anging, sondern auch psychisch. Denn je mehr Adrenalin mir durch die Blutbahnen rauschte, desto mehr begann ich zu begreifen, dass Irina die ganze Zeit über ein falsches Spiel mit mir gespielt hatte. Ich blöd genug gewesen war, mich als den Bösen in dieser Geschichte zu sehen und mein lieber Mann - das tat weh. Nach einer schier unendlich langen Zeit war es mir endlich wieder möglich gewesen, eine Frau als Mensch und nicht mehr nur als Sexobjekt zu begehren. Ich hatte die Bereitschaft wiedergefunden, gewissermaßen Liebe und Fürsorge zu empfinden und das alles, um mich dafür letzten Endes beinahe abmurksen zu lassen? Kein besonders guter Deal, wenn man mich fragte. Ich hätte wohl auf all die roten Ausrufezeichen, die Warnungen der Serbin reagieren und die Finger von ihr lassen, Grenzen respektieren sollen, aber ich war einfach der festen Überzeugung gewesen, dass sie es sein würde, die sich meiner kaputten Seele anzunehmen vermochte. Denn ich hatte noch lange nicht alle Scherben wieder aufgekehrt und an die richtige Stelle geklebt, könnte durchaus jemanden gebrauchen, der mir dabei behilflich war, aber unter der Prämisse jüngster Enttäuschungen kümmerte ich mich wohl lieber doch alleine um den Scherbenhaufen. Hatte bis heute ja auch verhältnismäßig gut geklappt, sonst würde ich jetzt hier kaum stehen. Aber egal - zurück zu der weinerlichen Gestalt am anderen Ende des Zimmers, die mich mit ihrem Gejammer nur noch wütender machte. Sie heulte? Jetzt? Absolut nachvollziehbar, dass sie das getan hatte, nachdem sie vergewaltigt worden und im direkten Anschluss halbnackt auf die Straße getaumelt war. Nicht aber im aktuellen Augenblick, wo definitiv ich derjenige war, der mehr Gründe dafür gehabt hätte. Als Mann war man aber wohl grundsätzlich nicht so nah am Wasser gebaut, ganz unabhängig von dem Metier, in denen man sein Unwesen trieb. "Hör auf zu heulen.", forderte ich Irina deshalb verständnislos und forsch auf, schnaubte und warf das Messer in meiner Hand dann ebenfalls zur Seite weg. Ich war wütend, ja und hätte mich sicherlich nicht noch dazu überreden müssen, irgendein Schindluder mit der Klinge zu treiben, aber mir war da eine ganz andere Idee gekommen, die mir deutlich besser gefiel, als Irina einfach nur mit dem Messer zu drohen oder ihr direkt das Licht auszuknipsen, während ich mehr Informationen aus ihr herauszubekommen versuchte. Als ich meinen Blick von der mit Blut beschmierten Hand nämlich wieder auf die junge Frau gerichtet hatte, war mir im Augenwinkel der an das Schlafzimmer angrenzte Balkon ins Sichtfeld gerückt und selbst wenn man keine Höhenangst hatte, empfanden es neun von zehn Menschen vermutlich als äußerst unangenehm, lediglich von einem Menschen - mit dem man bestenfalls noch im Klinsch lag - gehalten dreizehn Stockwerke über dem Boden zu baumeln. Der letzte, der in dieser Statistik fehlte, konnte im Übrigen leider nicht mehr befragt werden... Dabei erschien mir der Plan auf mehreren Ebenen sinnvoll. Primär sollte es natürlich zum Ausdruck bringen, wie wenig begeistert ich von der Aktion im Allgemeinen war. Ferner dürfte es im Zuge der Informationsbeschaffung ein effektives Druckmittel sein, wenn dem armen Opfer noch etwas am Leben lag und zu guter Letzt würde Irina sehr wahrscheinlich mit dem Heulen aufhören, um sich stattdessen mehr darauf zu konzentrieren, mir meine Fragen zu beantworten, falls ich nicht ganz aus Versehen loslassen und sie in den Tod stürzen lassen sollte. Zwar erschien mir das mit einem lädierten und vor allem stetig mehr blutenden Körper keine besonders gute Idee zu sein, aber noch bevor der Gedanke vollkommen ausgereift war, hatte ich schon ein paar Schritte auf die mittlerweile am Boden sitzende Schwarzhaarige gemacht und mich zu ihr nach unten gebückt. Mit der Hand des uneingeschränkten Armes nach ihrem Knöchel gegriffen, an dem ich wenig später auch reichlich unsanft zerrte, um den schwächlichen Körper über meine Schulter zu werfen. Dabei fing ich lautstark zu fluchen an, denn jede Art von Bewegung ließ zum einen das Blut schneller aus der Wunde treten und bereitete mir zum anderen unheimliche Schmerzen, sodass froh war, die Glastür auf den Balkon nach anfänglicher Problematik beim Öffnen endlich passiert zu haben, sodass ich im Nachfolgenden den Oberkörper der Serbin über die Brüstung baumeln lassen konnte. Ihre Beine berührten dabei noch den Boden des Balkons, ich müsste jedoch lediglich die Hand von ihrem unteren Rücken nehmen - auf den ich selbstredend ganz besonders viel Druck ausübte, wo ich doch wusste, dass dort bereits Wunden existierten -, um das Gleichgewicht zu zerstören und sie über das Gelände abrauschen zu lassen. "Ich würde ja sagen, es tut mir leid, dass ich so solchen Methoden greifen muss, aber du kannst sicherlich nachvollziehen, dass mir danach gerade weniger der Sinn steht, weil man, wie du weißt, gerade versucht hat, mich abzustechen. Also, Irina... ich frag' dich jetzt ein weiteres Mal und du stellst meine Geduld besser nicht auf die Probe: Was soll das? Wer kommt hierher und warum?", knurrte ich durch den im dreizehnten Stock leider permanent ziemlich eisigen Windzug zu ihr herunter. Ich würde ja gerne behaupten, dass ich fröstelte, nur mit einer Boxershorts bekleidet in der kalten Nacht Russlands auf dem Balkon zu stehen, aber in mir kochte es gerade. Ich hatte so viele Frage, auf die ich selbst keine Antwort wusste. So viel ging mir durch den Kopf, dass die Kälte gerade wirklich mein geringstes Problem darstellte. Ich wollte lediglich wissen, was es mit dem ganzen Theater auf sich hatte. Wollte in Erfahrung bringen, was der Grund dafür war, dass Irina mir buchstäblich ein Messer in die Brust rammen wollte und außerdem war mir inzwischen der ein oder andere, vor dem Hintergrund dieses Verrats wirklich unfaire Akt seitens der jungen Frau vor meinem inneren Auge aufgetaucht, dessen Unmut ich mir gerne Luft machen wollte. Grundlegend war wohl so oder so erst einmal die Frage, wie viel von der Serbin mir gegenüber eigentlich echt gewesen war. In wie vielen Küssen eigentlich Gefühle gesteckt hatten und welche nur ein Mittel zum Zweck gewesen waren. Bekam ich darauf eine Antwort, würde ich gerne wissen, was sie dazu privilegierte, mich anlügen zu dürfen, es gleichzeitig aber zu verachten, wenn ich das einmal tat. Das war einfach Doppelmoral vom Feinsten und noch lange nicht alles, was mir in der Richtung gerade durch den Kopf schoss. Aber alles zu seiner Zeit.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #