Man konnte wohl nicht davon reden, dass ich die Dusche in Hinsicht auf Körperhygiene wirklich gebraucht hätte. Trotz Vahagns Anwesenheit schien ich während des Schlafens nicht besonders geschwitzt zu haben und die letzte Dusche lag auch noch gar nicht weit zurück. Es war also eindeutig eher weniger der hygienische Aspekt, wegen dem ich jetzt unter dem Wasserstrahl stand. Zum einen wollte ich wohl einfach ein bisschen flüchten, weil ich keine Lust dazu hatte eine Situation wie die gestrige ein weiteres Mal zu provozieren - wollte das Risiko als solches auch durch gewisse vorbeugende Maßnahmen senken - und zum anderen machte zu duschen ziemlich wach. Das Wasser regte die Durchblutung an und der Kreislauf kam etwas besser in Schwung, was ich gerne als Nebeneffekt mitnahm. Dementsprechend war ich auch schon relativ wach, als ich die durchsichtige Tür der Dusche aufschwenkte und mich dem Abtrocknen widmete. Irgendwie hatte ich auch bis jetzt noch immer nicht wirklich mit dem bescheuerten Gelächel aufgehört oder tat es vielleicht auch einfach schon wieder, als ich schließlich in den Spiegel sah. Dass nicht mein eigener Anblick der Grund dafür war hätte wohl selbst ein blinder mit Krückstock gemerkt. Während die Haare nach dem Anziehen der Boxershorts langsam durchtrockneten - das war sicher der absolut einzige Punkt, in dem ich Hunter um seinen Kurzhaarschnitt beneidete - widmete ich mich anderen Dingen, wie zum Beispiel dem Zähneputzen oder dem Kürzen meines Barts. Letzteres ging bei mir in der Regel ziemlich schnell, hatte ich was das anging doch schon ziemliche Routine entwickelt. Kam nur selten vor, dass ich mal irgendwo eine Ecke abrasierte, die eigentlich gar nicht ausgemerzt werden sollte. Ich hatte schon in Norwegen Wert auf mein Aussehen gelegt und das würde sich im Laufe meines Lebens auch sicher nicht mehr ändern. Nachdem ich mit einem letzten, prüfenden Blick sicher gegangen war, dass ich kein überflüssiges Haar an meinem Kiefer vergessen hatte, zog ich mir kurzerhand die Klamotten an. Das schwarze Oversize-Shirt - ich besaß einige davon, waren einfach bequem und sahen ungezwungen aus - mit dezentem Print verschlang einen kleinen Teil der einfarbig beigen Stoffshorts. Weil das Shirt jetzt saß konnte ich mich getrost meiner Frisur widmen und auch das war innerhalb von einer knappen Minute erledigt, weil ich jene Handgriffe längst im Schlaf beherrschte. Schließlich verließ ich das Bad schon deutlich munterer als vorher und war aber trotzdem froh über den Kaffeegeruch, der mir bereits im Flur in die Nase stieg. Die Kaffeemaschine brauchte zwar ohnehin nicht lang, aber als ich zu Vahagn aufgeschlossen hatte stellte ich zufrieden fest, dass ich auf meinen Kaffee nicht einmal mehr ein paar Sekunden warten musste. Ich kam allerdings gar nicht erst dazu mich dafür zu bedanken, weil die junge Frau just in dem Moment, in dem ich nach der für mich bestimmten Tasse griff, auch schon ein ganze anderes Thema aufkommen ließ. Im ersten Augenblick war mir noch nicht ganz klar, worauf die Brünette - die übrigens auch mit nur einem Shirt von mir bekleidet und noch kein bisschen gekämmten Haaren ein bisschen zu gut aussah - eigentlich hinauswollte, aber letztlich kam sie doch mit ein paar aufschlussreichen Worten um die Ecke. Es ging wohl um diese eine, ziemlich verhängnisvolle, von mir gestellte Frage, beziehungsweise eher Forderung. Ich hatte der Russin bewusst keinen Druck mehr gemacht was das anbelangte und einfach versucht die Sache vorerst in meinem Kopf in den Hintergrund zu schieben. Stillschweigend darauf zu hoffen, dass sie mich in diesem Stadium nicht mehr fallen ließ, sondern sich mir endlich ohne weitere Ausflüchtungen zuwendete. Ob ich einen Fehler damit gemacht hatte, einfach auf mein Bauchgefühl zu hören und mich weiter in der Ungewissheit treiben zu lassen, weil ich zu wissen glaubte, dass Vahagn sich nach all meiner Bemühung und Zuwendung nicht mehr von mir abwenden würde, sollte ich wohl gleich erfahren. Es war unvermeidbar, dass mein Herz einen kleinen Aussetzer machte, weil ich unterbewusst wohl doch eine Abfuhr für möglich hielt. Einfach weil sie nun mal Vahagn war - relativ unberechenbar und eher nicht der folge einfach deinem Herzen Typ Mensch. Sie könnte mir durchaus auch einen endgültigen Dämpfer verpassen, wenn sie glaubte einen ausschlaggebenden Grund dafür gefunden zu haben. Oder Hunter ihr das mit mir lang genug madig geredet hatte, er hatte ja mindestens die Flüge über mehr als genug Zeit dafür gehabt. Ich hob erst einmal die Tasse und nahm den ersten Schluck Kaffee, bevor ich langsam nickte und mich ihr zugewandt seitlich mit der Hüfte an die Theke lehnte. Äußerlich ziemlich ruhig, innerlich eher Kategorie aufgewühlter Sandsturm. "Ja, schieß' los.", beließ ich es bei einer eher knappen Bestätigung, weil irgendwie alles, was mir sonst noch in den Sinn kam, sehr verzweifelt nach 'Jetzt mach es nicht so spannend und sags endlich, weil ich sonst jede Sekunde ein bisschen mehr vor Aufregung sterbe' geklungen hätte. Also lieber nur die paar wenigen Worte und ein weiterer Schluck des koffeinhaltigen Getränks, woraufhin ich die junge Frau dann auch wieder direkt ansah.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Natürlich wollte er. Es hätte mich stark gewundert - und zum Nachdenken angeregt -, etwas anderes als ein Ja in irgendeiner Form von ihm zu hören, weshalb seine Aufforderung, mich ihm mitzuteilen nicht besonders überraschend war. "Puh, ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll...", druckste ich erstmal noch weiter um das Thema herum, wandte auch meinen Blick in der Zeit von ihm ab und heftete ihn stattdessen auf meine nackten Füße. Dabei wollte ich es jetzt gar nicht mehr absichtlich so lange hinauszögern, ihm mitzuteilen, was Sache war, nur... fehlten mir plötzlich irgendwie die Worte. Noch bis vor wenigen Sekunden hatte sich ein potenziell mögliches Szenario vor meinem inneren Auge abgespielt und das war wirklich vielversprechend gewesen. Leider war ich mir in Hinsicht auf den realen Verlauf nicht mehr so sicher, als der Norweger schließlich als leibhaftige Person und nicht nur eine Einbildung vor mir die Küche betrat. Ich seufzte leise und begann, unruhig an dem Saum des T-Shirts zu nesteln, während ich den Blicken des jungen Mannes bewusst auswich. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich mich dazu im Stande, endlich wieder den Mund aufzumachen, um die Karten auf den Tisch zu legen. Step by step, weil ich mich parallel zum Reden noch im Geiste sortieren musste. "Okay, also... Erst hab ich die ganzen Tage... nicht mehr dran gedacht. Wollt's einfach so stehen lassen und hoffen, dass du mich nicht mehr danach fragst, aber irgendwie hat es mich dann ja doch beschäftigt und keine Ahnung. Ist ja auch egal.", murmelte ich nachdenklich vor mich hin, gestikulierte gegen Ende der Aussage eine wegwerfende Handbewegung und schüttelte dabei den Kopf. Meine Gedankengänge waren dabei nicht weiter weiter von Belangen und wir würden wohl noch morgen hier stehen, wenn ich ihm wirklich jedes einzelne, noch so unwichtige Detail mitteilen würde, über das ich mir intensiv den Kopf zerbrochen hatte. Also überlegte ich jetzt ein letztes Mal, ob ich mich wirklich bereit dazu fühlte, mein Herz ein weiteres Mal in die Hände eines jungen Mannes zu legen und stellte dann fest, dass ich es nicht war. Ich ging jedoch davon aus, dass dieser innere Konflikt jetzt nur entstand, weil es um Alles oder Nichts ging. Tauren jetzt noch einmal zu vertrösten kam überhaupt nicht in Frage und der Druck stieg. Ich schwieg also wieder für eine kleine Weile, ehe ich trotz aller - vermutlich grundloser - Bedenken, die Bombe letztlich platzen ließ. "Na ja, jedenfalls... Ich würd's gerne versuchen. Also vorausgesetzt, du hast da auch weiterhin Interesse dran. An der Sache... mit uns, meine ich. Dass ich nicht die Prototyp Freundin bin, weißt du bestimmt schon und ich... ich bin unsicher.", stammelte ich also etwas wirr den kläglichen Rest meiner ursprünglich als total einfach angedachten Offenbarung meiner Entscheidung vor mich hin und hob jetzt zum ersten Mal wieder meinen Blick in den des Norwegers an, versuchte mich an einem schwachen Lächeln. So weit klappte das tatsächlich auch, bis mich plötzlich die Angst einholte, ich könne damit einen Schritt zu weit gegangen sein. War natürlich vollkommener Quatsch, denn immerhin wartete Tauren nun schon seit etwas mehr als zwei Wochen darauf, dass ich mich endlich entschied. Auch wenn er mich nicht noch einmal darauf angesprochen hatte, war ich mir sicher, dass es ihn weiterhin interessierte, ob ich mich für ihn entschied oder doch die Eskapaden mit anderen Männern bevorzugte. Warum ich mir selbst nun wieder alles madig reden und getroffene Aussagen des jungen Mannes mir gegenüber hinterfragen musste, war mir absolut schleierhaft. Aber es war ja absolut nichts Neues, dass ich einen Hang dazu hatte, es mir selbst immer schwerer zu machen, als es eigentlich war. Natürlich gab es da diese Eventualität, dass der Norweger inzwischen die Nase voll hatte von meinen Launen und dem ewigen hin und her, aber was machte es denn bitte für einen Sinn, wenn er mich dann noch in seine Wohnung und schließlich auch noch in seinem Bett schlafen ließ? Das würde er ja wohl kaum anbieten oder tolerieren - ich war ja einfach hier auf der Matte gestanden, ein Angebot hatte es nicht gegeben -, wenn ich ihm nicht noch irgendetwas bedeutete. Also ja, es konnte sein, dass das mit uns beiden schon heute keine Zukunft mehr hatte, aber die Wahrscheinlichkeit lag wohl bei weit unter einem Prozent. Ich machte mir wie immer wohl nur viel zu viele Gedanken, anstatt Dinge einfach mal auf mich zukommen zu lassen.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Das mit dem Blickkontakt ließ Vahagn dann scheitern, weil ihr das Gespräch sehr offensichtlich schwer fiel und sie lieber den Küchenboden oder ihre Zehen musterte, als mich anzusehen. Es wunderte mich aber nicht wirklich, weil ich zu Genüge wusste, dass die Brünette sich mit Angelegenheiten, die hauptsächlich Gefühle betrafen, im Allgemeinen reichlich schwer tat. Ganz unabhängig davon, wie ihre Antwort eigentlich ausfallen würde. Es würde schließlich einiges verändern. Entweder sie machte einen großen Schritt mit mir gemeinsam vorwärts, oder sie ruderte mit absolut allem der letzten paar Stunden zurück und stieß sich von mir ab, um wieder getrennte Wege zu gehen. Dass ich nicht mit der Russin befreundet sein könnte war wohl überflüssig zu erwähnen. Dafür war ganz einfach schon viel zu viel zwischen uns beiden passiert, das ich nicht einfach mal eben so bei Seite hätte schieben können, um sie stattdessen wie eine x-beliebige Freundin zu behandeln. Vahagn machte es zu meinem Leidwesen auch weiterhin recht spannend, weil es eine halbe Ewigkeit dauerte, bis sie überhaupt mal ein paar Worte von sich gab, die sowas wie eine Antwort beinhalteten. Vorher kam erst einmal nur reichlich viel Druckserei und nichts, womit ich wirklich etwas hätte anfangen können. Also überbrückte ich etliche - für meinen Geschmack zu viele - Sekunden weiterhin mit dem Nippen an der Kaffeetasse, die deshalb relativ bald schon halb leer war. Große Schlucke machte ich nicht, aber es brauchte eben doch so einige, um die Warterei möglichst effektiv etwas angenehmer zu machen ohne von einem Bein aufs andere zu treten. Denn mit jeder Sekunde mehr, die ich warten musste, stieg auch die Nervosität und das war eher weniger angenehm. Letztendlich sollte die junge Frau dann doch endlich die eine, eigentlich auch einzige Frage beantworten, die mir unterbewusst noch immer auf die Seele drückte. Ich konnte nicht anders, als irgendwo ab der Mitte mit einem strahlenden, glücklichen Lächeln anzufangen. Einfach nur, weil ich mich freute. Sie mir mit den paar wenigen Worten die unsagbare Last der Ungewissheit abnahm und mich endlich klipp und klar wissen ließ, dass sie mit mir zusammen sein wollte. Vielleicht nicht ohne die gewisse Unsicherheit im Hinterkopf, was ihr kaum zu verdenken war. Auch unabhängig von ihren eigenen Ängsten blieb unsere Konstellation in Hinsicht auf geschäftliche Dinge seitens Hunter natürlich etwas problematisch. Aber wir bekamen das schon alles irgendwie hin. Jetzt war ich mir damit sicherer als jemals zuvor und das war mir deutlich anzusehen. Ich stellte die Kaffeetasse ab, um beide Hände für die junge Frau frei zu haben und stieß mich leicht von der Theke ab. Trat die letzten beiden Schritte an sie heran und nahm ihr Gesicht in meine Hände, damit sie jetzt nicht auf die Idee kam wieder wegzusehen. Sie sollte schließlich anhand meiner Mimik erkennen können, dass ich das, was ich im Folgenden sagte, wirklich erst meinte. Deshalb lag mein Blick auch unentwegt in ihren grau-grünen Augen. "Musst du nicht sein... ich werd' für dich da sein. Immer.", murmelte ich ein paar wenige Worte zu ihr runter und strich parallel dazu einmal mit den Daumen über die weiche Haut an ihren Wangen. Einen kurzen Moment hielt ich den Blickkontakt noch aufrecht, dann beugte ich mich zu ihr runter und besiegelte meine Worte mit einem innigen, liebevollen Kuss. Das war es schließlich, was eine Beziehung ausmachte. Man war füreinander da und unterstützte sich gegenseitig - fing sich auf, sollte mal einer auf dem zeitweise holprigen Lebensweg hinfallen. Angst haben oder auch nur unsicher sein, ganz egal. Ich würde für sie da sein und ihr den Rücken freihalten. Sinnbildlich und im schlimmsten Fall auch wortwörtlich, sollten mal Kugeln fliegen. Als ich mich vorsichtig wieder ein kleines Stück von ihren weichen Lippen löste ließ ich auch meine Hände sinken, um sie stattdessen um ihren schlanken Körper zu legen. Ein Arm schob sich dabei an ihrem Rücken unter das Shirt, während die andere Hand oberhalb des Stoffs, der insgesamt ein bisschen hochrutschte, an ihrer Taille lag. "Das... bedeutet mir wirklich viel.", flüsterte ich noch ein paar leise Worte mit geschlossenen Augen an ihre Lippen, ohne mich weiter von ihr zu lösen. Lehnte stattdessen meine Stirn einen Moment lang gegen ihre. Ich hätte ihr wohl lieber gesagt, dass ich mich in sie verliebt hatte. Aber ich wusste, dass es dafür zu früh war und ihr das womöglich nur Druck machen würde, den sie gerade in ihrer Unsicherheit eher nicht gebrauchen konnte. Also beließ ich es dabei und öffnete die Lider erst wieder, als ich mich noch mehr von ihr löste und einen flüchtigen Kuss auf ihre Stirn hauchte, ehe sich mein Blick erneut in ihren legte. Nein, nach loslassen war mir eher nicht, jetzt wo sie doch endlich meins war.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ich konnte den Stein, der jahrelang zum Schutz meines Herzens um eben jenes gelegen hatte, förmlich fallen und auf dem Boden in mehrere Einzelteile zerschellen hören, als Tauren mein Gesicht in seine Hände nahm, um mir darauffolgend mit ein paar wenigen Worten die Angst, er könnte das Interesse an mir verloren haben, zu nehmen. Erst sah ich ihn wohl einen Augenblick lang ziemlich perplex an, weil ich es - obwohl es eigentlich mehr als offensichtlich gewesen war - einfach nicht glauben konnte, was er da sagte, dann aber verzogen sich auch meine Lippen zu einem aufrichtigen, überaus glücklichen Lächeln und mein über das Gespräch gänzlich verkrampfter Körper entspannte sich zunehmend wieder. Die negativen Gedanken von vor wenigen Sekunden waren wie weggeblasen und ich hatte seit Langem endlich das Gefühl, bezugnehmend auf das Thema Gefühle und Emotionen etwas Richtiges getan, mich richtig entschieden zu haben. Denn der Norweger strahlte förmlich wie ein Honigkuchenpferd - so als wäre für ihn gerade Ostern, Weihnachten und sein Geburtstag auf einen Tag gefallen. Und ich müsste lügen, würde ich behaupten, dass es sich für mich nicht genau so besonders anfühlte. Vielleicht auf eine etwas andere Art, aber grundlegend teilten wir uns wohl beide das Highlight, den jeweils anderen für sich gewonnen zu haben. Ich erwiderte den mir aufgedrückten Kuss deshalb nur allzu gerne und hob währenddessen die rechte Hand, um sie ihm in den Nacken zu legen. Dort fing sie an, wieder an den Haarspitzen herum zu spielen und lag selbst dann noch da, als wir uns fast schon vorsichtig wieder voneinander lösten. Viel Distanz hatte sich zwischen uns dabei allerdings nicht gebildet, was mich und vermutlich auch Tauren aber nicht weiter störte. Ganz im Gegenteil. Eigentlich wollte ich mich jetzt gar nicht mehr von ihm lösen, nachdem beide Seiten wussten, woran sie nun endlich waren und mich ritt die Neugier, was das Beziehungsleben zweier Erwachsener einem eigentlich so zu bieten hatte. Gut, man konnte mittlerweile bis nach zwölf Uhr gemeinsam durch die Straßen ziehen, weil einem die Eltern nicht mehr im Nacken saßen und es würde auch niemanden mehr stören, wenn man eine Nacht mal nicht Zuhause übernachtete, aber das konnte doch noch nicht alles gewesen sein. Da musste es doch mehr geben und seitdem ich die Bürde in Form eines imaginären Steins in meiner Brust nicht mehr mit mir herum schleppte, sondern endlich mal wieder atmen konnte, packte mich förmlich die Abenteuer- und Unternehmungslust. "Das... freut mich.", murmelte ich jedoch erst einmal ziemlich kleinlaut, hatte ebenfalls die Augen geschlossen, um die Situation und ihre Auswirkung auf die Gemüter maximal auszukosten. Ich öffnete die Lider auch erst wieder, als meine Stirn durch die weichen Lippen des Tätowierten liebkost wurden, woraufhin sein Blick dann in meinem lag. Ich würde es wohl nicht zugeben wollen, weil ich mit der Beichte natürlich nicht sämtlicher meiner - überwiegend negativen - Charaktereigenschaften ablegen konnte, aber ich war wirklich froh, dass der junge Mann in den kommenden Tagen noch freie Zeit hatte, die er laut eigener Aussage nur allzu gerne mit mir verbringen wollen würde, weil er mir die letzten zwei Wochen schlichtweg wahnsinnig gefehlt hatte. Ich die verlorene Zeit gerne nachholen und auch den Fort ein weiteres Mal besuchen gehen wollen würde. Für ein oder zwei Tage konnten wir uns aber auch gerne erst einmal bei ihm oder mir Zuhause einsperren, Filme und Serien schauen oder einfach nur gemeinsam im Bett herum liegen - ohne uns dabei von Jemanden stören zu lassen, versteht sich. "Ich fühle mich jetzt auch irgendwie... besser.", stellte ich am Ende dieses einen Gedankengangs schließlich fest und ließ die Hand aus seinem Nacken ein Stück nach vorne an seinen Hals wandern, von wo aus ich ohne Probleme mit dem Daumen über die markanten Kieferknochen streicheln konnte. "Aber ich muss gestehen, es ist auch irgendwie... komisch. Jahrelang keine Beziehung und dann... halt zu wissen, dass es da jemanden gibt, verstehst du? Muss ich mich wohl erst wieder dran gewöhnen.", ergänzte ich meine vorherige Aussage noch um ein paar nachdenkliche, aber durchweg ernst gemeinte Worte. Sich von heute auf morgen direkt damit abgefunden zu haben, hier und da Kompromisse einzugehen und manche Dinge lieber sein zu lassen, alles in allem nicht mehr nur für sich selbst, sondern auch für jemand anderen zu leben, war nun mal nicht so einfach und ich würde vermutlich ein paar Startschwierigkeiten haben. Tauren selbst wusste aber wohl am besten, wie ehrgeizig ich war und das ich ein Ziel durchaus zu verfolgen wusste, wenn ich mir eines gesteckt hatte und ich nahm mir für die kommenden Tage, Wochen, Monate vor, an ihm und mit ihm wachsen zu wollen. Ob und wie gut das letztlich klappte, würden wir wohl erst in der Zukunft sehen. Bis dahin wollte ich mir jedoch einreden, dass das Ganze durchweg positiv war und eigentlich nichts schiefgehen konnte. Ha ha. Das war wohl die rosarote Brille, von der alle immer schwärmten.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Mir schien als hätte Vahagn sich selbst nicht weniger mit diesem Thema belastet als ich es in den letzten Tagen und Wochen getan hatte. Natürlich war mir dank der reichlich streng getakteten Arbeit verhältnismäßig wenig Zeit zum Nachdenken geblieben, aber eingeholt hatten mich die Gedanken an die junge, hübsche Frau dennoch jeden Tag. Zum einen natürlich, weil ich sie ganz einfach schrecklich vermisst hatte und die paar Küsse vor ihrem Abflug bei Weitem nicht genug waren, und zum anderen, weil ich nicht gewusst hatte, ob es überhaupt noch einmal mehr Küsse von ihr geben würde. Ob Vahagn es sich bis zu ihrem Rückflug nicht schon längst anders überlegt hatte, weil sie in Russland gemerkt hatte, dass sie auch ohne mich weiterhin gut klar kam. So wie vorher eben auch. Zwar hatte mein innerer Optimist weiterhin den Pessimisten unterdrückt und mir eingeredet, dass die Brünette ganz bestimmt wusste, was sie an mir hatte und dass sie mich sicherlich nicht mehr loswerden wollte, aber die Bedenken blieben nun mal trotzdem da. Dagegen war selbst ich mit meiner fast 24/7 positiven Einstellung ziemlich machtlos. "Da sind wir schon zwei.", erwiderte ich mit einem schwachen Schulterzucken ohne das Lächeln einzustellen, was wohl irgendwie auf beide ihrer letzten Aussagen bezogen war. Dass ich mich unendlich darüber freute, dass sie sich diesen Schritt zu gehen endlich getraut hatte und dass das eine riesige Erleichterung für mich war, war schließlich ziemlich offensichtlich. Aber ich hatte selbst lange keine Beziehung gehabt und auch, wenn ich mir damit sicherlich dennoch leichter tat als Vahagn, war das jetzt eine ziemliche Umstellung. Ich freute mich aber darauf. Vielleicht war es nicht immer leicht eine Beziehung zu führen, weil man hier und da sicherlich mal aneinander rauschte, aber wenn man sich erst einmal richtig auf der selben Wellenlänge eingefunden hatte, dann konnte das in meinen Augen nur gut sein. Man war ein gutes Team und hatte nebenher noch Spaß miteinander. Klang für mich nach einem perfekten Deal. "Aber ich glaub' das geht schneller, als du denkst.", stellte ich für mich selbst fest und fing an ein klein wenig zu grinsen. Einfach nur, weil meine Laune förmlich beschwingt war. Es bräuchte wohl einiges, um meine Stimmung am heutigen Tag noch zu kippen. Da konnte Vahagn noch so oft Irgendwas sagen, dass sie mit Alledem noch etwas unsicher wirken ließ - ich würde einfach versuchen meine ausgezeichnete Gemütslage gänzlich auf sie abfärben zu lassen und ihr die Sicherheit zu geben, an der es ihr noch zu mangeln schien. Ließ sich alles irgendwie schaukeln. "Weißt du schon, ob wir heute noch was unternehmen? Captain Davenport wäre jederzeit zum Ablegen bereit.", lenkte ich das Thema ein wenig um, weil das ja schon irgendwie relevant war. Ursprünglich hatte ich einen kleinen Ausflug an die gegenüberliegende Küste der Insel machen wollen - Havanna lag am schmalsten Punkt der Insel, die Überfahrt auf die andere Seite würde mich gerade mal eine gute Stunde kosten -, aber ich hatte bei der gestrigen Planung ja auch noch keinen Schimmer davon gehabt, dass die Brünette über Nacht zu mir ins Bett gekrabbelt kam. Ich schmiss meine vorherigen Pläne also nur allzu gern für Vahagns Wünsche über den Haufen, falls ihr schon was eingefallen war. Während ich jetzt ihre Antwort abwartete löste ich die Hand von ihrer Taille und streckte die Hand nach dem nur noch halbvollen Kaffeebecher aus, um ihn in der Zwischenzeit weiter zu leeren. Dabei war ein bisschen mehr Abstand zwischen uns eingekehrt, damit ich ihr die Tasse nicht blöd vors Gesicht halten musste. Dadurch lockerte sich auch der Arm an ihrem Rücken ein wenig und ich strich ihr unterbewusst zart an der Wirbelsäule abwärts. Realisierte erst richtig, dass ich sie gestreichelt hatte, als ich mit den Fingern schon an ihrer Unterwäsche ankam. Und wenn ich da schon mal war, konnte ich die Hand auch noch ein kleines Stück tiefer rutschen lassen, oder? Ich meine, irgendwann musste ich ja mal damit anfangen sie zu... desensibilisieren, wenn wir jetzt zusammen waren. Andernfalls würde ich früher oder später wahnsinnig werden und so hatte ich den Gedankengang noch gar nicht ganz zu Ende geführt, als meine Hand sich auch schon unauffällig weiter an ihrem Hintern nach unten schob und da schließlich zum Liegen kam. Ganz beiläufig, während ich beim Trinken in die Tasse hineingrinste.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ich hoffte es, wirklich. Es gab nichts Schlimmeres, als dieses unangenehme Gefühl, wenn man nicht so recht wusste, ob das, was man tat, eigentlich auch das war, was man wollte. Man immer zwei oder drei Mal darüber nachdenken musste, anstatt einfach aus dem Bauch heraus Entscheidungen treffen zu können. Zum einen fraß das einfach unglaublich viel Zeit, die anderswo deutlich sinnvoller investiert wäre und zum anderen resultierten daraus nicht selten Streits oder anderweitige Konflikte, wie ich vor zwei Wochen eigens in Erfahrung gebracht hatte. Und darauf würde ich künftig sehr gerne verzichten. Ich war zwar durch und durch ein streitlustiger Mensch, aber... es tat irgendwie weh, Tauren nach ein paar bösen, teils wirklich abweisenden Worten dann so verletzt und resigniert zu sehen. Mit Hunter, Cosma, Sabin... all den anderen Suicide Squad Membern konnte ich mich hingehen problemlos über Wochen, gar Monate hinweg streiten - vorausgesetzt, es starb auf beiden Parteien keiner vorzeitig - und es würde mir absolut nichts ausmachen, aber der junge Mann hier hatte inzwischen einen Platz in meinem Herzen, von dem ich nicht mehr geglaubt hatte, ihn jemals wieder zu vergeben. Aber unverhofft kam selten oft, oder wie war das? Irgendwie so jedenfalls, war ja auch egal. "Dein Wort in Gottes Ohr.", antwortete ich weiterhin lächelnd, aber mit einem leicht ungläubigen Kopfschütteln auf die durchweg optimistisch klingenden Worte des Norwegers. An der Stelle fragte ich mich einmal mehr, wie es dieser Mann überhaupt geschafft hatte, zu dem zu werden, was er faktisch nun mal war - ein Mörder, Totschläger und Dieb -, und trotzdem so viel Menschlichkeit behalten zu haben. Das erschloss sich mir nicht ganz, aber hinterfragen wollte ich es in einer Situation wie dieser hier nun auch nicht. Lieber genoss ich die Streicheleinheiten des jungen Mannes, der sich kurzzeitig ein Stück mehr von mir löste, um seinen Kaffee zu leeren und mich damit zeitgleich daran erinnerte, dass auf mich auch noch der flüssige Wachmacher wartete. Inzwischen dürfte dieser zwar kalt oder zumindest lauwarm sein, aber wegschütten wollte ich ihn trotzdem nicht. Ich gab also ein leises Seufzen von mir, um damit zu quittieren, was ich davon hielt, dass Tauren mir nicht mehr so nah war, wie noch vor wenigen Sekunden und griff dann ebenfalls nach meiner Tasse, die ich in unmittelbarer Nähe auf der Theke abgestellt hatte. Ich setzte gerade zu einem Schluck an, als mein Freund - selbst in Gedanken hörte sich das absolut seltsam und gewöhnungsbedürftig an - mir eine Frage vorweg nahm, die ich ihn im Laufe des Tages sicherlich auch noch gestellt hätte. Es war mittlerweile wohl circa vier Uhr am Nachmittag und bis jetzt hatten wir nicht ansatzweise irgendetwas Produktives getan. Wie auch, wenn man erst vor etwa einer Stunde aus den Feder gekrochen war? Allerdings war ich mir auch gar nicht sicher damit, ob ich denn gleich heute Action brauchen würde oder ob mir ein entspanntes Ankommen auf Kuba und Aussitzen des leichten Jetlags durch zwischenzeitliche Nickerchen nicht doch lieber war. Entsprechend unentschlossen, weil mir ad hoc nichts Konkretes einfiel, außer das steinernde Gemäuer an Havannas Küste zum zweiten Mal zu besteigen, zuckte ich also mit den schmalen Schultern. Dicht gefolgt von einem weiteren Schluck Kaffee ließ ich schließlich noch ein "Extrem-Couching, würde ich sagen. Für Aktivitäten an der frischen Luft fühle ich mich noch nicht bereit." von mir hören, als die Hand des Tätowierten plötzlich nicht mehr nur über dem oversized Shirt zu spüren war. Ich sah wohl kurzzeitig ein bisschen verwirrt auf seine Hand hinunter, nur um wirklich sicher zu gehen, mir das nicht eingebildet zu haben, aber so wie ich das sah, schien Tauren seine Träume der gestrigen Nacht noch nicht gänzlich losgelassen zu haben. Ich konnte nicht anders und das Lächeln verzog sich wie von selbst zu einem belustigten Grinsen, als mein Blick wieder in den kristallblauen Augen des Norwegers lag. Der wollte sich ganz geschickt hinter seiner Kaffeetasse verstecken, aber die bei so ziemlich jedem Menschen, der des öfteren mal lachte oder grinste, ausgeprägten Krähenfüßchen rechts und links von seinen Augen verrieten, dass er sehr wohl wusste, was er da gerade tat und er nicht unschuldig war. Andernfalls hätte man ihm tatsächlich noch abkaufen können, dass das Ganze ein Versehen, die Hand ein bisschen zu tief gerutscht war, aber so? Keine Chance, das machte er mit voller Absicht! "Haben dir die Probleme gestern Nacht nicht ausgereicht?", fragte ich also spöttisch, bevor ich einen der mitunter letzten Schlucke aus der Tasse nahm. Sie konsequent festhielt und vor meinem Körper ein wenig hin und herschwenkte. Dass mich das Ganze mehr belustigte, als irgendwie störte, war wohl offensichtlich, denn andernfalls hätte ich ihn schon längst in die Schranken gewiesen, aber wie ich gestern schon festgestellt hatte... Von der Bettkante stoßen würde ich ihn sicher nicht und da ich heute ausreichend Energie für etwaige Beschäftigungen aufbringen konnte, durfte er die Hand wegen mir gerne dort liegen lassen oder mich davon überzeugen, dass sie anderswo noch besser aufgehoben war.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Laut Vahagn schienen wir heute am besten einen vollkommen faulen Tag auf dem Sofa zu verbringen. Ich ließ ihr dahingehend gerne freie Hand und hatte nichts dagegen einzuwenden, heute einfach mal nur ganz entspannt absolut Nichts zu tun. Schließlich tat ich das sonst im Grunde nie, weil ich es einfach nicht sonderlich sinnvoll oder unterhaltsam fand allein in der Wohnung zu vergammeln. Ich musste schon wirklich erledigt sein, um als sehr geselliger Mensch freiwillig Zuhause in meiner Einsamkeit zu versinken. Mit der Brünetten zusammen klang das hingegen durchaus nach etwas, das ich nur allzu gerne tat. In privaten Wänden konnte uns wenigstens keiner auf die Nerven gehen und ich hatte reichlich Zeit dazu zu verinnerlichen, dass ich sie tatsächlich für mich gewonnen hatte. Zwar glaubte ich auch zu wissen, dass es bei Vahagn bestimmt nicht ganz leicht war sie auch dauerhaft bei sich zu halten, aber ich würde einfach tun was ich konnte. Zu jeder Sekunde mein Bestes dafür geben, ihr vor Augen zu führen, dass man allein eben gar nicht besser dran war, auch wenn eine Beziehung sicher hier und da ein paar Tücken bereithielt. "Gut, dann heute keine Ausflüge.", ließ ich die junge Frau wissen, dass ich keinerlei Probleme damit hatte heute einfach mal gar nichts zu tun und zuckte locker mit den vollkommen entspannten Schultern. Es floss gerade der letzte Schluck Kaffee meine Kehle runter, als Vahagn sich zu meinem kleinen Wagnis äußerte und das nicht negativ. Da kam nichts in Richtung 'nimm gefälligst die Hand wieder da weg, Tauren'. Kein Tadel, kein Unterbinden - meine Hand blieb wo sie war. Allein schon deshalb grinste ich wohl noch immer über beide Ohren, als die leere Tasse in meiner Hand wieder sank und ihren Weg zurück auf die Küchentheke fand. Und natürlich auch deswegen, weil dieser Prachtarsch einfach wahnsinnig gut in der Hand lag. Zwar war meine Berührung dort an sich noch eher verhalten, aber sie reichte vollkommen dazu aus mir die Gewissheit darüber zu geben, dass dieser Hintern eben nicht nur gut in einer Jeans aussah, sondern noch mehr hermachte. "Weißt du... Probleme sind immer... relativ.", setzte ich zu einer Antwort an, als das Porzellan der Tassenunterseite auf der Theke aufkam und wendete mich Vahagn dann im Anschluss wieder mehr zu. Suchte ihren Blick mit leicht verspielt funkelnden Augen erneut und biss mir für einen kurzen Moment lang auf die Unterlippe. Außerdem streckte ich parallel dazu auch die zweite Hand nach ihrem Hintern aus. Das brachte sie mir nicht nur ungeachtet der Tasse vor ihrem Bauch wieder ein Stück näher, sondern steckte die noch vorhandene Grenze zwischen uns beiden auch gleich noch ein Stück weiter zurück. Zwei Hände waren schließlich mehr als eine. "Es gibt ja für fast jedes Problem auch eine Lösung, also... ist es eigentlich gar keins.", schilderte ich der brünetten Schönheit meine Sichtweise der Dinge und verband das ganz ungeniert mit ein bisschen Flirterei, die mir hier und jetzt nicht verkehrt erschien. Dabei legte ich es eigentlich gar nicht wirklich darauf an die Russin jetzt wirklich gezielt in Richtung Sex zu drängen, wollte lediglich Stück für Stück herausfinden, ob und wo sie die Grenze aktuell noch zog, damit ich wusste, wo und wie ich zukünftig am besten dazu ansetzte sie davon zu überzeugen sich mir hinzugeben. Ich warf einen kurzen Blick nach unten in die Tasse, bevor meine Augen sich wieder auf Vahagns richteten. "Stell sie weg oder mach sie leer, sonst wirst du nass.", forderte ich sie dazu auf das Ding loszuwerden und festigte den Griff an ihrem herrlich runden Hintern ein wenig, wobei das Grinsen auf meinen Lippen noch immer sehr präsent war. Zwar war die Chance auf eine Kaffeedusche selbst wenn ich sie hochhob vermutlich relativ gering, weil die Tasse schon so gut wie leer war, aber was das anging musste sie ihr Glück nicht zwangsweise herausfordern. Außer halt wenn sie noch ein bisschen länger die Unnahbare, Unnachgiebige spielen wollte. Dann schon.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ach, auf einmal waren die Probleme eigentlich gar keine richtigen Probleme mehr? Das war ja wahnsinnig interessant, denn in der gestrigen Nacht und auch heute früh, als Tauren sich davor scheute, seine Träume mir gegenüber weiter auszuführen, hatte sich das noch ganz anders angehört. Ich konnte bloß mutmaßen, dass ihm die Findung einer Lösung nur deswegen so leicht fiel, weil ich jetzt ganz offiziell seins war und er dadurch Privilegien hatte, die ich einem bloßen Freund oder gar einem flüchtigen Bekannten niemals einräumen würde - wie beispielsweise ungesühnt Hand an meinen Hintern zu legen. Dass ich ihn nicht in die Schranken gewiesen oder zurückgestoßen, sondern seine Berührungen einfach akzeptiert hatte, gab ihm jetzt wohl den Mut, einen Schritt weiter zu gehen, als vorhin, wo wir noch gemeinsam im Bett gelegen hatten. Zu einhundert Prozent wissen, ob es tatsächlich an meiner Entscheidung lag, konnte ich aber natürlich nicht. Im Grunde war es mir aber auch eigentlich ziemlich egal, einen Rückzieher meinerseits brauchte er nicht zu befürchten. Es sei denn, er stellte sich wirklich verdammt blöd an, aber ich ging zum jetzigen Zeitpunkt nicht davon aus. "Ganz schön große Klappe für Jemanden, dessen einzige Lösung es heute morgen war, sich ins Bad zu flüchten.", ließ ich nun auch den Norweger am Rest meines Gedankengangs in diese Richtung teilhaben, grinste ebenso wie er bis über beide Ohren. Daran hatte ich ganz besonders viel Spaß. Sticheleien. Vor allem dann, wenn einem derart gute Vorlagen, wie beispielsweise die von Tauren, gegeben wurden. Nichtsdestotrotz schwang die ganze Zeit über ein hörbar amüsierter Unterton mit, denn mein Ziel war es in dem Fall nicht, ihn verletzen, sondern aufziehen zu wollen und damit müsste er sich wohl in Zukunft öfter zu arrangieren wissen. Denn nur, weil wir jetzt ein Paar waren, hieß das nicht, dass er irgendeinem schwachsinnigen Welpenschutz unterlag. Ganz im Gegenteil, war er wohl eher eine Art Test-Dummy für meine fiesen und absolut unangebrachten Sprüche. Bevor sie irgendjemand anderes zu Ohren bekam, musste er sich die neuesten und gemeinsten Beleidigungen anhören, weil er schlicht und ergreifend derjenige war, mit dem ich künftig verdammt viel Zeit verbringen würde. Ein schlechtes Gewissen hatte ich in dem Punkt allerdings nicht. Es hatte ihm schließlich oft genug frei gestanden, auf dem Absatz Kehrt zu machen und mich sich aus dem Kopf zu schlagen und trotzdem war er noch hier. Demnach ging ich davon aus, dass er sich ganz bewusst dafür entschieden hatte, sich meinem durchweg schwierigen Charakter annehmen zu wollen. Glücklicherweise war an mir jedoch nicht alles grundlegend schlecht, ich hatte durchaus auch gute Seiten an mir, wenn man wusste, welche Knöpfe man zu drücken hatte und Tauren war bereits auf dem besten Weg, sich dieses Wissen anzueignen. Zu der einen Hand an meinem Hintern gesellte sich kurzerhand auch noch eine zweite, was mich leise lachen und auf anraten des jungen Mannes auch meine Tasse beiseite stellen ließ. Ich wäre jedoch nicht ich, wenn passend dazu nicht noch ein frecher Kommentar von mir kommen würde. "Ich hoffe, dass es nicht ausschließlich der mit Kaffee befüllten Tasse vorenthalten ist, mich nass werden zu lassen...", gab ich also wie beiläufig von mir, als den jungen Mann bereits ein Ruck durch den Körper fuhr und ich mich wenig später auf der Theke sitzend wieder fand. Da ich nun wieder beide Arme frei hatte, schlang ich jene um den Hals des Norwegers, schmiegte mich mit bewusst aufreizenden Bewegungen an seinen Körper und suchte mit meinem heraufordernden Blick wieder den seinen. Dabei kam ich seinem Gesicht ziemlich nahe, legte auch ohne zu zögern meine Lippen auf seine, um ihm quasi mit dem Kuss zu verstehen zu geben, dass er gerne einen Schritt weitergehen durfte. Dementsprechend fiel das zwischenzeitlich eingeleitete Zungenspiel auch ziemlich fordernd und gierig aus.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Tatsächlich waren wir beide jetzt eine ganze Weile ohne die Sticheleien ausgekommen, obwohl wir jene - wenn auch auf ziemlich unschöne Art und Weise - bereits zu Beginn unserer zeitweise holprigen Bekanntschaft ausgefochten hatten. Damals eher um den jeweils anderen immer weiter auf die Palme zu bringen, während ich das jetzt gerade lediglich als Witz auffasste. Ich war nämlich durchaus der Meinung, dass man sich auch mit ernsthaften Gefühlen füreinander hier und da mal ein bisschen ansticheln durfte, weil es das Miteinander auflockerte und spaßiger machte - zumindest solange es eben wirklich nichts zu gemeines war. Es gab da auch Grenzen, aber ich war kein Mensch, der sich an ein paar Witzen auf seine eigenen Kosten sofort aufhängte oder schnell beleidigt war. Dahingehend würden wir beide also gewiss keine Probleme kriegen, solange die Brünette es nicht auf zu fiese Art und Weise damit übertrieb. "Tja... manchmal ist Rückzug eben vorübergehend die sicherste Lösung, bis ein Angriff sinnvoll erscheint.", lenkte ich was das anbelangte also unbeirrt mit einem Schulterzucken ein, dass mir Taktik lieber war als eine Enttäuschung zu kassieren. Mir hatte einfach nicht im Sinn gestanden was Vahagn anbelangte Irgendetwas zu riskieren. Ich hatte ja schlecht riechen können, dass sie schon ein paar Minuten später damit um die Ecke kam, dass sie tatsächlich mit mir zusammen sein wollte. Natürlich gab mir aber auch letzteres keinen Freifahrtschein und wenn die Brünette trotzdem noch ein wenig mehr Zeit gebraucht hätte, dann hätte ich weiterhin geduldig auf sie gewartet. Allerdings schien das eher nicht der Fall zu sein, denn die hübsche Brünette stellte die Tasse im Folgenden nicht einfach nur bei Seite, sondern ergänzte diese Bewegung noch um ein paar ziemlich unerwartete, aber durchweg anreizende Worte - und die allein waren schon unmissverständlich, weshalb ich erst recht nicht mehr damit zögerte das Leichtgewicht auf meine Höhe anzuheben und vor mir auf der Arbeitsplatte abzusetzen. Dabei blieb ich dicht vor ihr stehen, während meine Hände noch außen an ihren Oberschenkeln lagen und sie ihren Oberkörper an meinen schmiegte. Ich ließ meinen Blick bereitwillig von ihrem fesseln und vergaß in diesem sehr intensiven Moment, dass ich theoretisch hätte antworten können. Ich verlor mich lieber in ihren lebhaft glänzenden Augen und kurz darauf auch schon in einem intensiven, leidenschaftlichen Kuss. Würde ich zur langsamen Sorte Kerl gehören und hätte es bei den vorherigen Worten noch nicht kapiert, dann wohl spätestens jetzt - da war gar keine Grenze mehr. Kein aufgestelltes Stoppschild, an dem ich mehr Halt machen musste. Dass sie mir das nicht zwei Mal zu verdeutlichen brauchte, damit ich mitspielte, war wohl überflüssig zu erwähnen. Ich lehnte mich Vahagn etwas mehr entgegen und umspielte ihr Zunge mit meiner, während mein Puls von ganz allein einen Gang höher schaltete. Ein bisschen aus unterschwelliger Nervosität und vor allem aus Vorfreude. Ich glaubte nicht, dass ich das hier vergeigen würde. Nicht, nachdem ich unwissend unter der Dusche gewisse Vorarbeit geleistet hatte. Aber es war einfach immer wieder aufs Neue so ein bisschen aufregend, wenn man Jemandem das erste Mal auf wirklich intimer Basis begegnete. Erst recht, wenn es sich dabei um so eine attraktive Frau wie die Brünette handelte, die mir schon mit dem Kuss ein bisschen die Sinne zu vernebeln begann. Ich verlor mich eine kleine Weile in dem Zungenspiel, hielt sie dabei mit den Händen eng an meiner Hüfte. Dann aber gingen meine Finger an der Außenseite ihrer Oberschenkel bis hin zu ihren Knien auf Wanderschaft. Blieben dort auch nur kurze Zeit liegen, als ich mich von den Lippen der Russin löste und nur noch ihren Kiefer flüchtig mit den Lippen streifte, um bald nahe ihrem Ohr zu sein. "Eher nicht.", raunte ich ihr grinsend mit der so von mir perfektionierten, verführerisch leisen Stimmlage eine verspätete Antwort ins Ohr. Noch währenddessen fing ich an die Hände an ihren Knien dazu zu nutzen ihre Beine etwas mehr zu spreizen, um danach langsam mit hauchzarten Berührungen an der Innenseite ihrer Schenkel wieder nach oben zu streichen. Ich wusste, wie empfindlich und dünn die Haut dort war. Vor allem deshalb, weil die Tattoos, die ich dort hatte, ganz besonders schmerzhaft gewesen waren und natürlich auch deswegen, weil ich kein Lamm war und fast jede Frau darauf ziemlich eindeutig reagierte. Dabei beließ ich es jedoch nicht, sondern küsste mich auch an ihrem Hals etwas abwärts. Da war mir nur spätestens knapp oberhalb ihres Schlüsselbeins angekommen der eher enge Kragen des Shirts im Weg. Also hörte ich mit den Streicheleinheiten an ihren Beinen auf, als meine Finger dort ohnehin an den weiten, unteren Saum des Oberteils stießen. Griff nach jenem und stahl mir dann noch ein, zwei kurze Küsse von Vahagns vollen Lippen, bevor ich mich kurzzeitig von ihr lösen musste, damit das - mein - Shirt über ihren Kopf und dann auf den Boden wandern konnte.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Bis jetzt war eigentlich noch gar nichts wirklich Nennenswertes passiert und doch konnte ich behaupten, dass es sich irgendwie... anders anfühlte. Besser. Taurens Berührungen hinterließen einfach ein durchweg angenehmes Kribbeln im ganzen Körper und das ließ mich nur erahnen, wie sehr ich den eigentlichen Akt später genießen würde. Bis dahin brauchte es aber sicherlich noch ein paar Minuten, was mich jedoch nicht einmal im Ansatz störte. Ich hatte es nämlich nicht besonders eilig und nahm mir gerne noch etwas Zeit, den Norweger und mich auf Betriebstemperatur zu bringen. Außerdem hetzte uns ja auch niemand und der Tag an sich war noch jung. Sich dahingehend zu stressen wäre also vollkommen überflüssig und brachte zum einen meistens kein zufriedenstellendes Ergebnis und würde zum anderen vermutlich länger dauern, als wenn man es richtig, dafür aber eben entspannt anging. War zumindest mein Empfinden, Tauren konnte das Ganze natürlich anders sehen und solange wir nicht komplett unterschiedlicher Ansicht waren, was unser künftiges Liebesleben anging, war das auch vollkommen okay. Es galt jetzt wohl ohnehin erst einmal heraus zu finden, was den jeweils anderen reizte oder womit man ihm eher nur die Lust nahm, denn ein Gespräch in diese Richtung hatten wir bis jetzt noch nicht geführt. Schlicht und ergreifend deshalb, weil... weil mir persönlich bis vor wenigen Tagen noch überhaupt nicht klar gewesen war, ob ich das Interesse an einer Beziehung überhaupt langfristig erwidern konnte und auch wollte. Nun hatte ich mich allerdings entschieden und eventuell wären ein oder zwei Sätze über die Vorlieben und Abneigungen angebracht gewesen. Sich aber währenddessen darüber zu unterhalten war auch irgendwie... seltsam, also würden wir einfach nach dem Prinzip learning by doing arbeiten. Etwas tun und daraufhin beobachten, ob es dem anderen gefiel oder nicht. Wenn an irgendeiner Stelle eine absolute Grenze überschritten werden würde, dann konnte man immer noch zu ein paar klärenden Worten übergehen. Aber genug von der Theorie und zurück zur Praxis. Tauren hatte mich also auf die Theke gehoben, was grundlegend schon mal eine leichte Gänsehaut auslöste, weil die Oberfläche im Verhältnis zur Raumtemperatur und der Temperatur meiner nackten Beine doch relativ kühl war und ich mich an den Unterschied erst einmal gewöhnen musste. Nachdem die an Hintern und den Beinen lokal aufgetretene Gänsehaut verflogen war, wurde sie von dem durchweg verführerischen Raunen des Norwegers gleich ein weiteres Mal auf den Plan gerufen. Betraf jetzt aber nicht mehr nur die untere Region meines Körpers, sondern zog sich auch bis in den Bauch, über die Brust, bis rauf in die Arme, wo sie eine Zeit lang mehr als deutlich machte, was für eine Wirkung der gut aussehende Mann doch auf mich hatte. Und ich meinte nicht nur die Stimmlage, sondern auch den Inhalt der mir ins Ohr geraunten Worte. Voller Vorfreude vor mich hin grinsend, genoss ich die hauchzarten Berührungen an der Innenseite meines Oberschenkels und seine Lippen an meinem Hals, bis er sich wieder ein wenig von mir distanzierte. Kurzzeitig sah ich ihn gespielt enttäuscht an, hätte er mit seiner Hand ruhig noch ein Stück weiter hoch wandern dürfen. Zumindest, wenn es nach mir ginge, aber Tauren schien es erst einmal für wichtiger zu befinden, mir das blöde Oberteil auszuziehen. Vermutlich weil er genau wusste, dass darunter nichts als nackte Haut und steife Nippel auf ihn warten würden. Zwar hatte ich den BH heute morgen vom Boden aufgesammelt, aber genau so wie mein altes T-Shirt in die Sporttasche wandern lassen. Ich würde einen Teufel tun, mich in der Wohnung mit diesem Ding herum zu quälen und ich war mir zu fast einhundert Prozent sicher damit, dass es auch den jungen Mann nicht weiter stören würde, wenn auf dem Weg zu unserer ersten gemeinsamen, sexuellen Erfahrung nicht mehr Bürden zu bewältigen waren, als unbedingt notwendig. Es war zwar kein Hexenwerk, den Verschluss beiläufig mit einer Hand zu öffnen und die Träger von meinen Armen zu schieben, brauchte aber dennoch ein paar Sekunden Zeit, die man weitaus sinnvoller investieren konnte. Und wenn ich ihm dafür nur etwas länger in die unglaublich schönen Augen schauen konnte, war es die Ersparnis schon absolut wert gewesen. "Eventuell sollten wir... ins Schlafzimmer... oder ins Wohnzimmer, solange wir noch laufen können.", murmelte ich an seine Lippen, nachdem das Shirt also gen Boden gewandert war und ich meine Beine um seine Hüfte gelegt, mich wieder an ihn gedrängt hatte. Das hatte viel weniger damit zutun, dass es in der Position sicher nicht besonders bequem war, miteinander zu schlafen, sondern ich von hier oben kaum dazu imstande war, überhaupt erst ein richtiges Vorspiel einzuleiten. Mehr als eine Hand in seiner Hose konnte ich ihm nicht wirklich anbieten und es gab in meinen Augen einfach schönere Orte, um sich miteinander zu vergnügen, als hier in der Küche. Man dachte doch bitte auch einen Augenblick an umliegende Gegenstände, wie beispielsweise die Tassen oder der Messerblock. Bis jetzt konnte der junge Mann das natürlich noch nicht wissen, aber wenn er seine Sache gut machte, wurde ihm schnell klar, dass ich ein klein wenig ungestüm wurde, wenn ich erregt war. Da sollte sich in Reichweite meiner Hände besser nichts befinden, womit sich potenziell jemand verletzen ließ. Um beim Thema zu bleiben... für einen Quickie würde ich mich über die Location vermutlich nicht beschweren, war das doch in der Regel recht pragmatisch gehalten und mit weniger Schnickschnack davor und danach. Aber das hier... war in meinen einfach etwas besonderes. Ich brauchte jetzt keine Kerzen oder einen mit Rosenblättern geebneten Weg ins Schlafzimmer. Aber ein gemütlicherer Untergrund war wohl nicht zu viel verlangt. Außerdem konnten wir uns auf dem Weg in welchen Raum auch immer noch von dem kläglichen Rest der Klamotten verabschieden, wobei Tauren wohl aktuell derjenige war, der in dem Punkt noch am meisten zutun hatte.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Ein Örtlichkeitswechsel schien mir auch nicht verkehrt zu sein. Zwar waren die meisten Männer wohl nicht besonders wählerisch damit, wo genau es letztendlich zur Sache ging und ich war was das anging jetzt auch nicht gerade verklemmt, sondern durchaus offen für kleine Abenteuer, aber wir sollten uns sicherlich eher nicht an unser erstes Mal erinnern und dabei die verhältnismäßig kühle Küche im Kopf haben müssen. Zumal wir hier in der Handlungsfreiheit auch relativ eingeschränkt waren, also schien mir ein Wechsel ins Schlafzimmer richtig. Das Sofa war zwar nicht übermäßig schmal - weder in der Breite, noch in der Länge -, aber es bot einfach weniger Platz und war in meinen Augen noch etwas unpersönlicher, als das Bett. Wenn wir also schon in einen anderen Raum wechselten, dann konnten wir auch gleich die Ideallösung nehmen und ganz einfach das Schlafzimmer bevorzugen, auch wenn das der weitere Weg war. Dass Vahagn die Worte solange wir noch laufen können hinzufügte fand bei dem Grinsen auf meinen Lippen gleich wieder Anklang. Es schien als hätte sie nicht wirklich Zweifel daran, dass wir beide gut miteinander harmonieren würden und das war gut so. War man bei Sex unsicher, dann verbaute man sich in der Regel nur selbst den Spaß damit und das konnten wir beide hier nicht brauchen. Allerdings hätte es mich wohl auch ziemlich gewundert, wenn die Brünette nun ausgerechnet hierbei plötzlich schüchtern geworden wäre. Hätte einfach kein bisschen zu ihrer sonst so selbstsicheren Art gepasst und auch nicht dazu, dass sie nichts gegen One Night Stands hatte. Mit letzteren war jetzt zum Glück aber Schluss, weil ich die junge Frau von jetzt an endlich nur für mich haben würde. Zwar hatte ich keinen Schimmer davon, ob sie nach meinem ungünstig gestellten Ultimatum noch einmal einen anderen Mann bei sich gehabt hatte, aber das wollte ich glaube ich auch gar nicht wissen. Ich konnte auf den Stich im Herzen verzichten, wenn es denn so gewesen sein sollte. "Hmmm... klingt nach 'nem Plan.", willigte ich an ihre Lippen raunend mit ein paar wenigen Worten ein, bevor ich mir zuerst noch einen weiteren, innigen Zungenkuss stahl. Danach machte ich einen Schritt rückwärts und zog Vahagn mit den Händen an ihrer Hüfte einfach gleich mit von der Küchentheke runter, damit sie wieder auf eigenen Beinen stand. Eine Hand blieb an ihrer Hüfte, während die andere sich an ihr Gesicht legte, als ich sie auch schon in den nächsten leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Dabei drehte ich mich bereits mit ihr in die richtige Richtung, damit sie nicht am Esstisch oder einem der Stühle hängen blieb, während ich sie vor mir her schob. In aller Ruhe. Weder wollte ich, dass sie mir aus welchen Gründen auch immer stolperte, während sie rückwärts ging, noch dass ich irgendwie den Eindruck erweckte die ganze Sache nur schnell erledigen zu wollen, weil ich schon so lang auf dem Trockenen saß. Außerdem konnte ich nebenher noch den einen oder anderen Kuss genießen und davon bekam ich wohl nie genug. Die Lippen der Russin schienen süchtiger zu machen als jede erdenkliche andere Droge und trotzdem wollte ich langsam auch gerne wieder ihre nackte auf meiner spüren. Das erste Mal so, dass ich dabei nicht das blöde Gefühl einer unangenehm anhaltenden Erektion fürchten musste, weil sie nicht mehr wollte als sich nur an mich zu kuscheln oder zu schlafen. Nein, ich würde es jetzt zum ersten Mal in vollen Zügen genießen können, wenn sich ihr sehr bald schon nackter Körper an meinen schmiegte. Der erste Schritt dazu war, dass ich meine Hände von ihr löste und sie stattdessen an mein Shirt legte, um es ebenso wie ihres zuvor mit einer recht zügigen Bewegung loszuwerden. Leider unterbrach das auch die Küsse für einen Augenblick, aber das war es mir wert. Nachdem das Shirt irgendwo auf halber Höhe zum Schlafzimmer im Flur liegen geblieben war, sah ich noch einen Moment lang einfach während der nächsten Schritte an unseren Körpern hinunter. Setzte mit den Küssen kurz aus, nur um angetan zu beobachten, wie sich ihre nackte Brust an meinen Oberkörper lehnte und mir einen Moment lang verstohlen auf die Unterlippe zu beißen. Für vielleicht eine Sekunde, bevor ich mir den nächsten Kuss stahl und wir den Türrahmen zum Schlafzimmer passierten. Meine Hände lagen dabei längst schon wieder an ihrer Taille, damit sie nicht einfach Reißaus nahm - als stünde das auch nur einem von uns beiden gerade im Sinn.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Es hätte mich doch stark gewundert, wenn Tauren etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte, die Location zu wechseln. Bedeutete nicht zuletzt nämlich auch für ihn die ein oder andere Annehmlichkeit, wenn wir bequemer lagen und ich generell etwas mehr Raum zum spielen hatte. Nach ein paar zustimmenden Worten löste er sich deshalb von mir, was wiederum nicht ganz so schön war, aber zu verkraften war. Es würde niemand sterben, wenn wir für die paar Meter bis zum Schlafzimmer auf die Lippen des jeweils anderen verzichteten. Das war allerdings leichter, als es sich anhörte und auch in dem Punkt schienen der junge Mann und ich derselben Meinung zu sein. Bis in den Flur wurde ich noch eng in den Armen gehalten und meine Lippen immer mal wieder in einen kurzen, dann mal etwas längeren Kuss verwickelt. Kaum hatten wir den Türrahmen zur Küche passiert, lösten wir uns jedoch gänzlich voneinander, damit Tauren zumindest schon mal sein Shirt loswerden konnte und ich merkte, wie meine noch leicht feuchten Lippen anfingen, auf eine sehr angenehme Art und Weise zu pochen und leicht anzuschwellen. Es dauerte nicht lange, da lagen die Hände des Norwegers auch schon wieder an meiner Taille und ich ging rückwärts Schritt für Schritt in die Richtung, in die ich geführt wurde. Legte dabei mein vollstes Vertrauen in seine Hände und hoffte, dass er mich nicht irgendwo anecken oder über ein blödes Paar Schule stolpern ließ - trotzdem lief ich ziemlich langsam, nur um sicher zu gehen. Klamotten von heute früh dürften eigentlich nirgends mehr herumliegen, diese hatte ich auf dem Weg in die Küche bereits vom Boden aufgesammelt und in die Sporttasche gestopft oder sie unmittelbar neben jener auf den Boden geworfen. Jedenfalls dürfte weder von meinem BH, noch von meinem stinkenden Oberteil eine Gefahr für uns ausgehen. Allerdings hatte ich nicht mehr im Kopf, ob hier sonst noch etwas rumgelegen hatte, weil die Gedanken... na ja, nun mal woanders waren. Meine Arme hatte ich inzwischen wieder um den Nacken des Tätowierten geschlungen und als ich nach kurzer Zeit der Wanderschaft das kalte Holz des Bettes an meiner Wade spürte, hielt ich mit ihm gemeinsam inne. Wand mich dann aus seinem Griff, um genügend Freiraum zu haben, die Stoffshorts inklusive der darunterliegenden Boxershorts kurzerhand gen Boden wandern zu lassen, sodass er selbst nur noch aus den Hosenbeinen steigen musste, um entgegen der Tatsache, dass er von uns beiden deutlich mehr Klamotten am Körper getragen hatte, trotzdem der Erste war, den es komplett nackt aufs Bett verschlug. Ich hatte mich, während die Hüllen auf der Seite des Norwegers gefallen waren, seitlich hinter ihn positioniert, sodass er quasi jetzt meinen vorherigen Platz einnahm und es mangels Rückhalt nur noch einen leichten Schub brauchte, um ihn auf die Matratze zu befördern. Was die Rollenverteilung beim Sex anging, war ich persönlich ja vollkommen offen. Konnte mich gut damit arrangieren, der weniger dominante Part zu sein, hatte aber mindestens genau so gerne die Zügel selbst in der Hand. Und Tauren schien dagegen augenscheinlich auch nichts einzuwenden zu haben, die Seele für einen Moment baumeln zu lassen und sich selbst um nichts kümmern zu müssen. Ansonsten hätte er doch sicherlich schon Einwände erhoben, oder? Stattdessen saß er fast schon friedlich da, als ich den letzten Schritt an das Bett heran trat, um direkt vor ihm Halt zu machen. Ich hob meine Hände an seine Wangen, hielt sein Gesicht in meinen Händen, um mir noch einen etwas längeren, intensiveren Kuss zu stehlen, bevor die Lippen schließlich auf Wanderschaft gingen. Hauchzarte Küsse auf seinem Kinn, seinem Kehlkopf und seiner Brust hinterließen. Weiter kam ich jedoch nicht, solange der Norweger noch in einer sitzenden Position verharrte und so drückte ich ihn bestimmt mit beiden Armen und minimalem Kraftaufwand auf den Rücken. Das ermöglichte mir, an die bis hierhin gelegte Spur aus Küssen anzuknüpfen. Während meine Lippen im gemäßigten Tempo - immerhin hatte ich es nach wie vor nicht besonders eilig, wollte es gerade auf der Zielgeraden in Richtung seiner empfindlichsten Region noch einmal spannend machen - seinen Bauch und schließlich die Lendenregion passierte, lagen die Hände logischerweise nicht mehr an seinen Wangen, sondern folgten den Brotkrumen aus noch feuchtem Speichel, indem sie jeweils seitlich von den hinterlassenen Küssen über die Haut strichen. Selbstverständlich mit den Fingernägeln, auf die ich einen leichten, aber wiederum auch nicht allzu viel Druck ausübte, um nicht statt dem gewissen Reizfaktor noch irgendwelche Schmerzen zu verursachen. Danach stand mir aktuell nämlicher weniger der Sinn. Es brauchte noch in etwa eine halbe Minute, bis ich schließlich am Ort - oder eher Körperteil - der Begierde angekommen war, weil ich mir doch auch mehr Zeit ließ, als ich eigentlich gebraucht hätte, dann hielt ich ein weiteres Mal inne. Sich jetzt weiterhin über den jungen Mann zu beugen, war weder gut fürs Kreuz, noch brachte es mir oder Tauren irgendwelche Vorteile, weshalb ich kurzerhand vor ihm auf die Knie ging. Meinen Platz nunmehr zwischen seinen Beinen gefunden hatte, während ich mit der Hand schon beim eigenen Positionswechsel nach seinem Glied gegriffen hatte. Allerdings saß ich nicht hier, um lediglich meine Hand auf und ab wandern zu lassen und das war ihm hoffentlich auch klar. Noch ein letzter, prüfender Blick über die nahezu makellose, tätowierte Haut, der durchtrainierten Brust bis hin zu seinem Gesicht, dann gab es kein zurück mehr für ihn. Er hatte jetzt mehr als genug Zeit gehabt, darüber nachzudenken, ob er das Alles hier wirklich wollte oder ob es nicht doch noch ein wenig zu früh dafür war und auch ich selbst hatte mir dazu noch ein paar Gedanken gemacht. Offensichtlich allerdings beschlossen, sie einfach über Bord zu werden, weil ich mich sonst kaum in der jetzigen Situation befinden würde. Allgemein fiel mir das Denken unter den aktuellen Gegebenheiten ziemlich schwer und es war wohl das Beste für alle Beteiligten, wenn wir es damit einfach seinlassen würden - dem Nachdenken, selbstverständlich. Aber der junge Mann schien weiterhin keine Einwände zu haben, weshalb sich meine Lippen schon kurz darauf um den mit einer dünnen Haut überzogenen Schwellkörper legten.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Es sollte gar nicht mehr lange dauern, bis die Sache mit der Nacktheit ziemlich in die Vollen ging. Ich konnte wohl von Glück reden, dass ich mit einer großen Portion Selbstbewusstsein gesegnet war, was meinen Körper anbelangte. Alles Andere wäre sicher aber auch merkwürdig - ich verbrachte nach Möglichkeit schließlich fast jeden Tag ein paar Minuten damit, meine Muskeln auf Trapp zu halten und in Form zu bleiben. Natürlich nicht nur wegen des Aussehens, sondern auch um für die Arbeit immer topfit zu sein, weil mir das durchaus das Leben retten könnte. Kraft und Körperkontrolle mitzubringen war quasi unabdingbar, wenn man den Job länger als ein paar Monate machen wollte, bevor man gekillt wurde. Und jetzt, wo ich wortwörtlich die Frau meiner Träume für mich hatte gewinnen und von mir überzeugen können, kam ihr meine fitte Körperstatur natürlich ebenso zu Gute. Das Auge aß bekanntlich mit und deshalb sah ich Vahagn auch sofort wieder an, als ich mich nur allzu freiwillig auf die Bettkante hatte fallen lassen. Ich ließ sie gerne einfach machen, weil es schlichtweg etwas wahnsinnig Hypnotisierendes an sich hatte, wenn die Partnerin mal das Ruder an sich nahm. Man einfach nur den einen oder anderen Kuss genießen und sich zurücklehnen konnte. Ich ließ den Kopf in den Nacken sinken, als sie mit ihren Lippen von meinen Lippen abließ und stattdessen weiter unten fortfuhr. Ließ mich danach ohne jegliche Einwände von der hübschen Brünetten mit dem Oberkörper bis nach hinten auf die Matratze beordern, damit sie mit den Küssen an tiefer gelegenen Stellen weitermachen konnte. Dennoch blieb ich auf die Ellenbogen gestützt, um all den gehauchten Küssen und dem elektrisierenden Kribbeln ihrer Fingerspitzen nicht nur mit dem gerade bis aufs Äußerste gereizten Tastsinn meiner Haut, sondern auch mit meinen Augen zu folgen. Es verlieh dem Ganzen noch mehr Nervenkitzel als ohnehin schon und als die Brünette schließlich an meiner Körpermitte ankam, mein Glied umfasste und sich eine Etage kniete, hielt ich unbewusst für kurze Zeit lang die Luft an, als sich unsere funkelnden Blicke noch für einen Moment trafen. Dann widmete Vahagn sich nach der kleinen - angenehmen - Tortur mit dem Mund meinem Schwanz und mir fielen die Augen von ganz allein zu, während sich meine Lippen leicht öffneten. Ich atmete wieder aus und es brauchte die junge Frau wohl nicht viel mehr als ein paar Sekunden, um mir ein erregtes, wenn auch noch eher leises Stöhnen zu entlocken. Der Kopf sank wie von selbst zurück in den Nacken und ich genoss für eine Weile lang einfach das Vorspiel. Die Russin war mit den Lippen und der Zunge nicht nur beim Küssen talentiert und so hatte ich absolut nichts auszusetzen. Ich ließ mich einfach in der ansteigenden Erregung treiben, ließ hier und da mal einen durchweg angetanen Laut über meine Lippen nach außen rollen - so lange, bis ich merkte, dass es zu viel wurde und ich lieber einen Cut setzte, wenn wir beide noch etwas vom Sex an sich haben wollten. Deshalb schlug ich die Lider auf und löste mich aus der entspannt zurückgelehnten Position. Setzte mich auf und griff mit der rechten Hand nach ihrem Unterkiefer, um sie damit sanft, aber unmissverständlich davon abzuhalten weitermachen. Ich animierte sie, nachdem sie von meiner Körpermitte abgelassen hatte, auch postwendend mit der Hand dazu, zu mir aufs Bett zu kommen. Ließ sie in Vahagns Nacken rutschen und zog sie parallel dazu auch mit der anderen Hand an ihrem Oberschenkel auf meinen Schoß, um mir zumindest zwei, drei Küsse zu stehlen, bevor ich den Spieß umdrehte. Da war nur bisher noch immer der Slip im Weg, also rollte ich die junge Frau kurzerhand wieder von mir runter und damit auf die Matratze in Richtung Kopfende. Dadurch befanden wir uns auch endlich ganz auf den Laken, als ich mir noch einen Kuss von ihren Lippen stahl und mich dann ebenfalls auf Tauchgang begab. Insgesamt etwas weniger in Zeitlupe, übersprang ich bis auf ihre Nippel und ihre Brust dort den Großteil ihrer Haut. Liebkoste lediglich ihre Oberweite eine kleine Weile lang gezielt mit der Zunge und den Lippen, ehe ich mit einem Kuss an der Mitte ihres Brustkorbs dazu ansetzte weiter abwärts zu wandern. Jedoch streifte ich dabei lediglich die Haut mit den Lippen und meinem heißen Atem, richtige Küsse waren das nicht. Ging etwas schneller und so kam ich schon bald bei ihrer Unterwäsche an, legte schon währenddessen seitlich die Hände an das letzte Stück Stoff, ehe ich mich aufrichtete. Ich verlor kaum Zeit damit der jungen Frau die Unterwäsche auszuziehen und war bald schon wieder in meiner vorherigen Ausgangsposition angelangt. Setzte dort auf ihren Venushügel einen zarten Kuss, bevor ich nach einem letzten, kurzen Blick nach oben in ihre Augen auch schon vorsichtig die Zunge zwischen ihre Schamlippen schob. Ich fing eher langsam an, während ich die linke Hand zu ihr nach oben ausstreckte und sanft ihre Brust massierte. Was Sex anging war ich ziemlich multitaskingfähig und so stellte es auch gar keine allzu große Schwierigkeit dar meine rechte Hand ebenfalls zu beschäftigen. Ich ließ nur einmal kurz von ihrer Klitoris ab, um Zeige- und Mittelfinger ein wenig zu befeuchten, bevor ich das Spiel mit der Zunge unentwegt fortsetzte und parallel dazu mit den Fingern in sie eindrang. Ebenfalls eher langsam, um sie ganz einfach genauso ein bisschen schmoren zu lassen. War wohl einfach das Echo, das sie da gerade bekam, bevor ich anfing einen Gang hochzuschalten und das Vorspiel noch etwas intensiver werden zu lassen. So machte ich eine Weile lang weiter, bis Vahagn mir mittels Körpersprache vermittelte, dass es genug war. Ich hätte prinzipiell in den meisten anderen Fällen auch nichts dagegen ihr einfach zwei Orgasmen zu besorgen, wäre das doch eindeutig Geiz an vollkommen falscher Stelle, aber ich wollte diesen Moment heute ganz gerne richtig mit ihr teilen. Also ließ ich schließlich von ihrem Intimbereich ab, um stattdessen wieder auf ihre Augenhöhe zu kommen und meine Lippen für einen einfühlsamen Kuss mit ihren zu verschließen. Dann musste ich mich jedoch schweren Herzens für einen Moment etwas mehr von ihr lösen, um mit der Hand bis zum Nachttisch zu kommen. Ich glaubte zwar nicht, dass die Russin mich nicht sowieso noch darauf hingewiesen hätte, dass ich doch bitte für ein Kondom sorgen sollte, wenn sie nicht anderweitig verhütete, aber nachdem ich auch einfach keinen blassen Schimmer davon hatte, mit wie vielen Kerlen sie in letzter Zeit geschlafen hatte, wollte ich wohl in keinerlei Hinsicht ein Risiko eingehen. Ich glaubte zwar nicht, dass sie sich etwas eingefangen hatte - Gott bewahre -, aber ich war einfach nicht der Typ Mensch, der dahingehend irgendwie auf Risikos stand. Vom Kinder zeugen mal ganz abgesehen. Also ging ich einfach ohne überflüssiges Gerede auf Nummer sicher und zog mir das Kondom innerhalb weniger Sekunden über, ehe ich wieder ganz für Vahagn da war. Erst sah ich ihr einen kurzen Moment lang in die graugrünen Augen, ergatterte im Anschluss noch einen leidenschaftlichen Kuss und drang dann behutsam in sie ein. Das vermochte mir die Sinne sogar noch mehr zu rauben als das aufreibende Vorspiel zuvor. Ich mochte auch unverbindlichen Sex, aber das hier war auf unendlich vielen Ebenen einfach sehr viel intensiver. Ich hielt mir also weiterhin vor Augen, das erste Mal mit Vahagn voll auskosten zu wollen. Dafür reichte die Missionarsstellung eher nicht aus, aber sie war schlichtweg so ziemlich die angenehmste für den Einstieg. Mich im Verlauf noch zu Stellungswechseln zu animieren wäre jedoch kaum eine große Kunst.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
In früheren Fickbeziehungen hatte ich immer Wert darauf gelegt, das Vorspiel einigermaßen passabel über die Bühne zu bringen. Sowohl was die Länge, als auch die Art anging, war ich experimentierfreudig und geduldig gewesen, immer bedacht darauf, es meinem Partner so angenehm wie nur möglich zu machen. Leider hatte sich diese Art von Beziehung irgendwann als ziemlich anstrengend heraus gestellt, weil von einem doch meistens mehr erwartet wurde, als sich gelegentlich zum Sex zu verabreden. Mir stand es nicht wirklich im Sinn, die Eltern irgendeines reichen Schnösels, mit dem ich längere Zeit etwas am Laufen hatte, kennenzulernen oder als Begleitung auf weiß Gott was für Veranstaltungen herzuhalten. Also war ich irgendwann zu absolut unverbindlichen One Night Stands übergegangen und hatte dort das Vorspiel relativ kurz gehalten. War in dem Fall nur Mittel zum Zweck gewesen, damit beide Parteien binnen kürzester Zeit auf Hochtouren liefen und man wollte meinen, dass ich dieses Vorgehen über die letzten Jahre inzwischen so verinnerlicht hatte, dass es mir jetzt schwer fiel, ein bisschen langsamer zu machen. Dem war aber überhaupt nicht so. Es war noch nie etwas selbstverständlicher für mich gewesen, die erste sexuelle Erfahrung mit Tauren in vollen Zügen zu genießen und das hieß unter anderem, dem Vorspiel zwei, drei Minuten mehr Zeit einzuräumen. Die lustvollen Laute des jungen Mannes, die ich ihm mittels geschicktem Einsatz von den Lippen, meiner Zunge und den Zähnen entlockte, bestätigte mir das kurzerhand, woraufhin mit das Zeitgefühl ein wenig abhanden kam. Das sollte aber gar nicht weiter schlimm sein, weil der Norweger selbst irgendwann einen Cut setzte, als es ihm zu viel wurde und mich mit ziemlich eindeutigen Gesten dazu aufforderte, von ihm abzulassen, weil nun ich an der Reihe sein sollte. Voller Vorfreude erwiderte ich die Küsse, die er mir aufdrückte, als er mich auf seinen Schoß zog und kurz darauf auf der Matratze ablud. Ich durchlief in etwa das selbe Prozedere, wie er und genoss es ebenso in vollen Zügen. Für mich hätte es zwar nicht mehr wirklich ein Vorspiel gebraucht, aber Tauren schien genau so bedacht darauf zu sein, dass beide Parteien auf ihre Kosten kamen, wie ich eben auch. Demnach ließ ich ihn einfach machen, schaden tat es in keinem Fall, auch wenn mich bereits die hauchzarten Berührungen meiner Brust und den dazugehörigen Brustwarzen beinahe in den Wahnsinn trieb. Was die Zunge zwischen meinen Beinen anging, als die Wanderschaft der Lippen des jungen Mannes irgendwann ein Ende gefunden hatte, musste ich mich wohl nicht weiter dazu äußern. Das durchweg erregte Stöhnen und die zwischenzeitlich sehr angetanen Seufzer waren diesbezüglich wohl aussagekräftig genug. Wäre es ausschließlich bei der Zunge zwischen meinen Schamlippen geblieben, hätte ich mich sicherlich noch eine ganze Weile selbst im Zaum halten und die vollumfänglich auf meine Körpermitte ausgerichtete Aufmerksamkeit genießen können, aber das war kaum mehr möglich, als er auch noch seine Finger mit ins Spiel brachte. Da ging das Ganze dann für wenige Augenblicke gut, bis ich schließlich merkte, dass es auch mir jetzt eindeutig zu viel wurde und ich ihm unmissverständlich klar machte, bitte damit aufzuhören. Nicht, weil es mir nicht gefiel - mein Körper sprach da auf so vielen unterschiedlichen eine ziemlich offensichtliche Sprache -, sondern weil ich gerne den Akt als solchen noch ein wenig genießen und gemeinsam mit Tauren auskosten wollte. Es war mir daher nur recht, dass er das augenscheinlich genau so sah und ungeachtet der Tatsache, dass es gerade für Frauen ein leichtes war, mehrere Orgasmen am Stück zu erleben, nicht einfach weitermachte, sondern stoppte und zu mir aufschloss. Nur, um sich erneut einen Kuss von meinen leicht geöffneten Lippen zu stehlen. Wider erwarten löste sich der Tätowierte dann aber ein ganzes Stück mehr von mir und ich sah ihn einen Augenblick wohl etwas verwundert an. Hatte schon Angst, etwas falsch gemacht zu haben, aber als ich schließlich sah, dass er sich bloß um ein Kondom gekümmert hatte, fiel mir jener Stein gleich wieder vom Herzen. Ich war es wohl einfach nicht gewohnt, dass sich der Mann, mit dem ich schlief, wie selbstverständlich um das Thema Verhütung sorgte. In der Regel brauchte es von meiner Seite aus immer noch einen gewissen Schubs in diese Richtung. Zwar konnte ich durchaus verstehen, dass es ohne Gummi ein Stück weit gefühlsechter war und durchaus mehr Spaß machte, aber es gab einfach gewisse Gründe, warum man gerade bei einem Quickie oder dem ersten Mal lieber auf Nummer sicher gehen sollte. Da stand ein ungewolltes Balg noch nicht einmal ganz oben auf der Liste, denn ich nahm seit etlichen Jahren die Pille, aber in Hinsicht auf etwaige Krankheiten konnte man nie wissen, was der jeweils andere so mit sich herum schleppte. War man erst einmal länger zusammen und hatte sich gegebenenfalls auch entsprechenden Tests unterzogen, dann wäre mir das in der Zukunft wohl auch reichlich egal, ob man nun mit oder ohne Kondom miteinander schlief. Fürs Erste brachte es Tauren aber ein paar Pluspunkte ein, dass er so verantwortungsvoll war und mitdachte. Wenn auch nur zur eigenen Sicherheit, das war mir egal - die Hauptsache war, dass wir hier jetzt nicht doch noch unterbrechen und das Ganze in den Sand setzen mussten. Es brauchte den in dem Punkt geübten jungen Mann kaum mehr als ein paar Sekunden, bis das Teil schließlich saß und es somit zur Sache gehen konnte. Nur ein kurzes Aufeinandertreffen unserer Blicke später, dann konnte ich ihn auch schon in mir spüren. Mein Atem stockte verheißungsvoll und beim Ausatmen gab ich ein lustvolles, dieses Mal etwas lauteres Stöhnen von mir, als seine Oberschenkel mit meinen Beinen umschloss. Auf diese Art konnte ich mich ihm ein Stück weiter entgegen drängen und ihn somit noch tiefer in mir spüren. "Scheiße, fühlt sich das gut an...", wisperte ich seit einer langen Zeit der Stille mit dünner Stimme, als ich die Augen schloss und meine Arme wieder um den Nacken des Tätowierten legte. So schön das Ganze hier auch war, würde es mich wohl trotzdem nicht besonders lange brauchen, bis die ersten Wellen des Orgasmus über mich hereinbrechen würden. Einfach nur deshalb, weil sich der Sex mit Tauren irgendwie ganz anders anfühlte, als mit irgendeinem x beliebigen Kubaner. Sehr viel besser und intensiver. Allerdings hätte ich auch nichts gegen noch eine oder zwei weitere Runden einzuwenden, wenn sich der junge Mann dazu dann noch in der Lage sah. Wir hatten jetzt zwar mehr als genug Zeit, an allen erdenklichen Orten in dieser Wohnung miteinander zu schlafen und jede noch so skurrile Stellung auszuprobieren, aber mir machte es absolut nichts aus, hier im kuschligen Bett des Schlafzimmers gleich neben der der klassischen Missionarsstellung noch etwas anderes auszuprobieren. Vorausgesetzt, mein Partner war heute genau so experimentierfreudig, wie ich selbst.
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Es hätte wohl kaum noch die dünn gehauchten Worte der Brünetten gebraucht, um mir zu verdeutlichen, dass sie die gemeinsamen Minuten ebenso sehr genoss wie ich selbst auch. Zu sagen, dass es sich gelohnt hatte darauf zu warten, dass Vahagn sich endlich sicher damit war uns beiden eine ernsthafte Chance geben zu wollen, wäre weit untertrieben gewesen. Zwar hatte sie durch ihre bloße Anwesenheit seit der letzten Nacht schon ein Stück weit das Gefühl sie zu vermissen beruhigt, aber jetzt gerade hatte ich wirklich das Gefühl, als würde all das endlich von mir abfallen. All das Verlangen und die Sehnsucht nach ihr fanden den Weg aus meinem Herzen hinaus und ließen mich federleicht in blanker Lust badend zurück. Zusammen mit der schlanken Schönheit, die sich mit lustvollen Lauten förmlich unter mir wand, obwohl wir noch gar nicht da angekommen waren, wo wir eigentlich hinwollten. Allerdings dürfte der Weg dahin kaum allzu weit sein, was mir spätestens dann bewusst wurde, als ich anfing mich in ihr zu bewegen. Daran konnte wohl auch das Kondom nicht viel rütteln, das das Gefühl an sich ein wenig dämpfte, dem gemeinsamen Moment aber trotzdem keinen Abbruch tat. Ich war es ja sowieso nicht anders gewohnt - ich lebte seit Jahren von flüchtigen Bettgeschichten und da war der Selbstschutz für mich nicht wegzudenken. Es würde mich also umso mehr freuen, wenn die Russin und ich zukünftig nochmal über die ganze Verhütungssache redeten und es irgendwann womöglich wegbleiben konnte. Je nachdem, wie Vahagn eben zu Alledem stand, aber damit würden wir uns schon einig werden. Für den Augenblick war ich mit Kondom vollkommen zufrieden und das dürfte meine Körpersprache auch sehr deutlich machen, während ich in recht gleichbleibendem Rhythmus immer wieder tief in sie eindrang. Absolut nicht grob, wollte ich ihr doch keine Schmerzen zufügen, aber doch sehr intensiv, mit etwas Nachdruck, wobei es mir zu Gute kam, dass sie sich mir anpasste und mir mit dem Becken entgegen kam. Dabei stahl ich mir zu Beginn noch ein oder zwei Küsse von ihren Lippen, gab das jedoch schon bald auf, weil das Lippenspiel beidseitig durch das eine oder andere Stöhnen unterbrochen wurde. Während ich mich mit dem rechten Unterarm neben Vahagn abstützte, damit ich sie nicht unter meinem Körpergewicht begrub, fand meine linke Hand Beschäftigung mit ihrem Körper. Strich ihr mal nur sanft mit den Fingern an der Seite über ihre Rippenbögen bis zu ihrer Hüfte hinab, bevor sie sich erneut an ihre wohlgeformte Brust legte. War gar nicht so einfach, wo unsere Körper doch immer wieder förmlich aneinander klebten, aber meine Hand fand Platz und so massierte ich ihr nebenbei nochmal ein bisschen die Brust, während mein Kopf ein Stück weit neben ihren sank. Trotzdem wollte ich nicht unbedingt, dass es so schon zu Ende ging. Ich wollte eine kurze Unterbrechung, damit ich zumindest noch ein oder zwei Minuten mehr auskosten konnte. Deshalb hielt ich für einen kurzen Augenblick inne, als ich wieder an einen brenzlichen Punkt kam. Hob auch den Kopf wieder, um mir einen atemlosen, innigen Kuss von ihren leicht geschwollenen Lippen zu stehlen und richtete mich dann mitsamt der Brünetten auf, ohne mich aus ihr zurückzuziehen. Ihre Beine und Arme, die nach wie vor um meinen Körper lagen, kamen uns beiden beim Positionswechsel sehr zu Gute. Ich ließ mich - sehr bedacht, damit ich keinen Penisbruch erleiden musste - zurück auf den Hintern sinken, sodass wir letztlich beide in einer Art lockerem Schneidersitz saßen und Vahagn von jetzt an ganz freie Hand mit dem Rhythmus hatte. Ich brauchte ohnehin nicht mehr lang, weshalb mir sicherlich fast alles recht war. Meine Hände legten sich an ihre Taille und ich zog sie für einen Moment lang eng an mich - wüsste ich's nicht besser würde ich behaupten, dass sie spüren können musste, wie eifrig das Herz mir immer wieder gegen die Brust schlug -, als ich meine Lippen dicht an ihr Ohr legte. "Bring's zu Ende...", raunte ich ihr atemlos eine Mischung aus Aufforderung und Bitte ans Ohr. Streifte ihre Ohrmuschel hauchzart mit den Lippen, ehe jene tiefer wanderten und ich sie am Hals küsste. Gierig, lüstern. Knutschflecken gab das wohl keine, aber hier und da waren doch ein bisschen die Zähne zu spüren. Gleichzeitig rutschten meine Hände an ihren viel zu perfekten Hintern und ich presste ihre Hüfte für einen Moment lang so eng wie möglich an meine, bevor sich mein Griff wieder lockerte. Andernfalls hätte sie schließlich keine Möglichkeit meiner Forderung nachzukommen, wenn ich sie festtackerte. Trotzdem blieben meine Hände dort, wo sie waren. Mir war mal gesagt worden, dass jene Stellung für Frau ziemlich stark in die Oberschenkel- und Arschmuskulatur ging, weshalb ich schlichtweg zur Stelle sein wollte, falls die Brünette im entscheidenden Moment zu schwächeln anfing. Oder ich einfach merkte, dass sie gerne ein bisschen mehr Schwung in der Sache hätte. Ihr mit den Händen ein bisschen mehr davon mit auf den Weg zu geben, während sie die eigentliche Hauptarbeit machte, wäre mir schließlich ein leichtes.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Mein letztes Mal Sex lag ja eigentlich noch gar nicht so lange zurück und war in meinen Augen vollkommen zufriedenstellend gewesen. Der Kubaner von vor zwei Wochen war jetzt vielleicht keine absolute Rakete im Bett gewesen, hatte seinen Job aber zielführend zu Ende gebracht und wäre am selben Abend nicht noch der Eklat um Hunters und Taurens Besuch gewesen, dann wäre ich wohl auch mit beschwingter Laune ins Bett gegangen. Faktisch gesehen sollte mein Hormonhaushalt also nach nur zwei Wochen Abstinenz nicht derart verrückt spielen, dass der Norweger durchs bloße in mich eindringen schon eine Reizüberflutung auslöste und mich mit den darauffolgenden rhythmischen Bewegungen außerdem an den Rande des Wahnsinns trieb. Glücklicherweise hielt er sich anfangs noch ein wenig zurück, was das Tempo anging, weil es ansonsten schneller um mich geschehen gewesen wäre, als mir das eigentlich lieb war. Allerdings wurde es im Verlauf unserer gemeinsamen Zeit nicht gerade leichter, die Kontrolle zu behalten und so stand ich mehrfach schon kurz davor, einfach loszulassen. Lediglich die atemlosen Küsse zwischendrin riefen mir immer wieder ins Gedächtnis, mich am Riemen zu reißen und noch ein klein wenig durchzuhalten, weil es lange auch auf der Seite des Tätowierten nicht mehr brauchen würde. Vermutlich hätten wir beide schon beim Vorspiel auf unsere Kosten kommen können, entschieden uns aber bewusst dazu, auch den eigentlichen Akt noch etwas zu genießen. Was, wenn man mal so darüber nachdachte, eigentlich vollkommen schwachsinnig war. Immerhin stand bei keinem von uns in naher Zukunft eine Reise ins Ausland an und auch wenn Tauren inzwischen wieder arbeitete, hatten wir prinzipiell alle Zeit der Welt, uns immer und immer wieder am Körper des jeweils anderen zu ergötzen. Worin also der Sinn bestand, den erlösenden Moment noch eine gefühlte Ewigkeit in die Länge zu ziehen, wollte mir nicht einleuchten. War mir, um ehrlich zu sein, aber auch reichlich egal, denn auch wenn dieses Gefühl, kurz vor dem Orgasmus stehend noch einmal zurückzurudern nicht besonders angenehm war, konnte ich gut damit leben, wenn ich stattdessen einen atemlosen Kuss oder ein paar durchweg angenehme Streicheleinheiten und Massagen abstauben konnten. Irgendwann wurde der Druck dann aber doch unerträglich und auch wenn ich vom Kopf her sicher noch ein paar Minuten durchgehalten hätte, setzte mein Körper langsam aber sicher unmissverständliche Zeichen, dass es langsam an der Zeit wurde. Neben dem unkontrollierten Zittern - vor allem der Beine - und dem mittlerweile kaum mehr zu überhörenden Stöhnen, krallte ich mich zunehmend immer mehr mit den Fingernägeln in das Fleisch des Norwegers, also könne ich darüber den Druck ausgleichen. Für wenige Sekunden mochte das auch tatsächlich der Fall sein, jedoch nur, weil Tauren sich daraufhin auflehnte und die Position wechselte. So war ich kurzzeitig ein wenig abgelenkt und konnte für ein paar Atemzüge tief Luft holen, auch wenn sich grundlegend nicht wirklich etwas geändert hatte, außer dass ich jetzt auf dem Schoß des jungen Mannes thronte. Und er konnte es scheinbar einfach nicht lassen, wollte wohl, dass ich hier und heute noch den Verstand verlor. Anders konnte ich mir dieses provokative Raunen, mit dem er bei mir vorhin schon eine verdammte Gänsehaut ausgelöst hatte, und das darauffolgende noch mal so tief eindringen, wie es nur möglich ist, bevor ich locker lasse einfach nicht erklären. Er entlockte mir dadurch nur ein weiteres, angetanes Stöhnen, bevor ich mich daran machte, seiner Aufforderung nachzukommen. Es war aus dieser Position heraus zumindest für mich nicht besonders angenehm, krampfte doch schon recht bald, nachdem ich angefangen hatte, mit meinen Hüftbewegungen einen gewissen Rhythmus zu finden, die linke Wade, aber das war mir in diesem Moment auf so vielen Ebenen einfach nur egal. Alleine die Tatsache, dass mir Tauren gerade mehr oder weniger die Erlaubnis gegeben hatte, zu kommen und damit sein eigener Orgasmus auch nicht mehr in allzu weiter Ferne liegen dürfte, ließ mich derart auf meine Handlung tunneln, dass ich kaum mehr etwas um mich herum mitbekam. Erst, als die Wellen des Höhepunktes über mich hereinbrachen und ich laut stöhnend den Kopf in den Nacken warf, während ich in den Bewegungen zu keiner Zeit inne hielt, riss es mich wieder vollumfänglich in die Gegenwart zurück, damit ich auch ja alles mitbekam. Das Zittern, die nur stoßweise gehende Atmung, der leichte Schweißfilm, der sich auf unserer beider Körper durch die Reibung und die allgemeine Hitze hier im Schlafzimmer gebildet hatte... Gut, dass ich heute früh noch nicht unter die Dusche gesprungen war. Das konnte ich aufgrund der aktuellen Gegebenheiten dann gleich nachholen.
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Ich war froh darum, dass Vahagn sich nicht erst zweimal bitten lassen musste, sondern zeitnah dort weitermachte, wo ich eben noch unterbrochen hatte. Es fiel leicht sich in der von uns geschaffenen, hitzigen Atmosphäre zu verlieren und an nichts anderes mehr zu denken. Sich einfach nur gegenseitig dem Höhepunkt näher zu bringen und all die Kleinigkeiten, denen wir auf dem Weg dorthin begegneten, förmlich aufzusaugen. Das Gefühl leicht klebriger, schwitziger Haut, der leichte Schmerz, der von den Kratzern an meinem Rücken ausging und die von lustvollen Laute getränkte Luft um uns herum, während mein Untermieter sich wahrscheinlich gerade darüber ärgerte, dass er das hier mit anhören musste. Zumindest glaubte ich nicht, dass dieses in die Jahre gekommene Haus dicke Wände und Böden hatte. Meine Wohnung war zwar vor meinem Einzug erst renoviert worden und demnach fühlte ich mich hier auch wirklich wohl, aber ich glaubte nicht, dass sie eine dicke Extra-Schicht Beton auf den Boden geklatscht hatten, bevor das neue Laminat drüber gelegt wurde. War allerdings nicht mein Problem und ich wusste, dass er mit Beschwerden in dieser Richtung bei mir wohl auch auf absolut taube Ohren stoßen würde. Denn jetzt, wo ich mit Sicherheit wusste, dass die Brünette und ich auch auf dieser sehr intimen Ebene scheinbar perfekt miteinander harmonierte, obwohl wir uns vorher noch nicht einmal über Sex unterhalten hatten, würde ich wohl nie genug davon kriegen. Die Russin brachte auch mich mit ihrem Hüftschwung der Erlösung immer näher und so nahmen die Küsse an ihrem Hals vermehrt ab, weil ich schlichtweg nicht mehr die Konzentration dafür aufbringen konnte. Stattdessen stöhnte ich zunehmend mehr, was größtenteils noch etwas vom Hals der jungen Frau gedämpft wurde, weil ich mich mit den Lippen noch immer nicht wirklich von ihrer Haut dort distanziert hatte. Als sich Vahagns Beckenmuskulatur parallel zu ihrem Sinne raubenden Stöhnen auch noch verkrampfte, war es um mich geschehen und griff ihren Hintern fester, als mich der Orgasmus förmlich platt walzte. Ohne darüber nachzudenken gab ich der Brünetten bei den letzten beiden Stößen noch etwas mehr Schwung mit, bevor ich sie wenig später mit den Händen dazu zwang eng an meiner Hüfte inne zu halten. Noch ein letztes Mal etwas lauter stöhnte, ehe mir nur noch für ein erschwertes Atmen genug Luft blieb. Ich hasste es, wie schnell das Ergebnis purer Erregung zu verblassen begann, wenn es erst einmal gekommen war. Es ließ mich vollkommen benebelt und unregelmäßig atmend zurück, während ich mich langsam wieder etwas zu sammeln versuchte. Dabei lehnte ich die Lippen an die nackte Schulter der jungen Frau und meine Hände lösten sich aus ihrer vorherigen Position, damit ich Vahagn stattdessen mit den Armen um ihre Taille gelegt umarmen konnte. Ich wollte sie noch für einen Moment lang bei mir halten. Wollte nicht, dass sie einfach sofort von mir abließ, sondern noch einige Sekunden lang in ihrer direkten Nähe schwelgen, während sich mein Puls stetig zu regulieren begann. Es bildete sich von ganz allein ein schwaches, leicht erschöpftes, aber absolut zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen, während ich die Augen noch geschlossen hielt. Die Lider letztlich jedoch aufschlug und noch einen zärtlichen Kuss auf ihre Schulter setzte, bevor ich den Kopf weit genug zurückzog, um sie ansehen zu können. Ich löste meine rechte Hand von ihrem Rücken und hob sie stattdessen an die leicht gerötete Wange der Brünetten, um sie dort noch vor dem liebevollen Kuss zu streicheln, der gleich danach folgte. Allzu lang fiel er wohl wegen der noch anhaltenden, leichten Atemnot nicht aus, weshalb ich Vahagn schon bald wieder ansah. Einen Moment lang verlor ich mich vollkommen in ihren Augen, bevor sich das Lächeln auf meinen Lippen eher zu einem dezenten Grinsen formte. "Extrem-Couching also...", spielte ich mit recht leisen Worten darauf an, dass diese recht aufwühlende Partie Sex eher schlecht in dieses Bild passte. Wanderte dabei mit dem Daumen weiter nach unten und strich ihr einmal über die noch leicht feuchte Unterlippe. Dass das weiß Gott keine Beschwerde, sondern eher nur eine amüsierte Feststellung war, dürfte wohl klar sein. "Willst du ins Bad?", hängte ich ein paar Sekunden später noch eine Frage an. Immerhin war sie da bisher noch nicht gewesen und ich... hatte keine Ahnung, ob es sinnvoll wäre, jetzt noch mal mit duschen zu gehen oder die zweite Runde was das anging eher auf heute Abend zu verschieben. Immerhin hatten wir noch einen langen Tag hier in der Wohnung vor uns und ich wusste nicht, ob Vahagn die Kategorie Frau war, die einem gerne gleich mehrfach auf den Schoß hüpfte, wenn sie die Lust erst einmal gepackt hatte. Nein sagen würde ich aber sicher nicht. Von mir aus konnten wir liebend gern immer auf diese Art in einen neuen Tag starten.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Wenn es nach mir gegangen wäre, dann hätte dieses überwältigende Gefühl ruhig noch eine ganze Weile lang anhalten können. Leider verschwand ein Orgasmus mindestens genau so schnell und so hielt ich schon bald in meinen Bewegungen inne. Die Arme weiterhin um den Hals des jungen Mannes geschlungen, rang ich nach dem dringend benötigten Sauerstoff, ließ es sich ohne vermutlich nicht mehr allzu lange leben. Ein bisschen war die akute Atemnot wohl meine eigene Schuld, weil ich in den letzten Augenblicken des Höhepunkts die Luft angehalten hatte, aber grundlegend konnte man sagen, dass auch der Norweger einen nicht zu verachtenden Beitrag geleistet hatte. Apropos Tauren... ihn schien ich mit meinen lustvollen Lauten und den Hüftbewegungen glatt mitgerissen zu haben, wo er doch ganz offensichtlich ebenfalls um seine Fassung zu ringen schien. Wunderbar, dann hatte ja alles so funktioniert und geklappt, wie wir uns beide das ausgemalt hatten und mein Fazit zu der ganzen Sache war, dass... ich zum einen den Sex, andererseits aber auch Tauren als Person einfach nicht mehr missen wollen würde. Keine Fickbeziehung, nicht ein einziger One Night Stand und schon gar nicht der Sex mit Michail kam auch nur ansatzweise an das Erlebnis mit dem jungen Mann hier dran. Ich wollte jetzt keinesfalls unpassende Vergleiche in den Raum schmeißen oder generell an all die verflossenen Liebhaber der letzten Zeit denken, nur musste ich gerade irgendwie damit klar kommen, dass es nicht einer von ihnen geschafft hatte, das oder zumindest ein so ähnliches Gefühl in meiner Brust zu hinterlassen, wie es bei dem Norweger hier der Fall war. Ich konnte nicht in Worte fassen, was genau ich da fühlte und woher diese Empfindung kam, aber es war schön, weshalb ich es auch nicht weiter hinterfragen wollte. Stattdessen genoss ich es, noch einen Augenblick umschlungen von den durchtrainierten Armen auf dem Schoß des im Allgemeinen nicht unsportlichen Mannes zu verweilen, bis sich meine Atmung wieder auf ein halbwegs normales Maß normalisiert hatte. Dabei war der Kopf schon längst wieder nach vorne gefallen und ich beschäftigte mich überwiegend damit, wieder an den Haaren in Taurens Nacken herum zu nesteln, während die Nachbeben des Orgasmus stetig abebbten und ich vom Puls, sowie von der Atmung her wieder zu einem Menschen wurde. In den letzten paar Minuten war ich nämlich eher ein aufgeschrecktes wildes Tier gewesen, das auf der Flucht vor seinem Jäger durch den Wald gehetzt war. Aber einen Vorteil hatte das Ganze ja auch: Wenn mich der Kaffee noch nicht wach genug gemacht hatte, dann war ich es spätestens jetzt, wo das Adrenalin in Zusammenhang mit etlichen Glückshormonen gerade meinen Körper fluteten und mich aufgeweckter denn je erscheinen ließen. Das Grinsen auf den Lippen des jungen Mannes, nachdem er sich eine halbe Ewigkeit nach dem erlösenden Höhepunkt bedauerlicherweise von meiner Schulter distanzierte, um mich stattdessen direkt anzusehen, färbte sofort auf mich ab. Der darauffolgende, neckische Kommentar machte das natürlich nicht besser und so stahl sich ein leises, kaum hörbares Lachen seinen Weg über meine Lippen, während ich parallel dazu leicht mit dem Kopf schüttelte. "Tja, was soll ich sagen...", erwiderte ich belustigt und mit einem schwachen Schulterzucken, während ich auch noch die vorerst wohl letzten Streicheleinheiten meiner Wange und den im Anschluss folgenden Kuss genoss und letzteren liebevoll erwiderte. Ich wollte mich eigentlich noch gar nicht von ihm lösen, hätte hier sicher noch mehrere Stunden einfach nur auf seinem Schoß sitzen können, aber jetzt, wo die berauschende Wirkung langsam weniger wurde, spürte ich auch den Krampf in der Wade und der war leider alles andere als angenehm. Ich hielt noch ein paar Sekunden aus, in denen ich ebenfalls die Hand an die Wange des jungen Mannes legte, um dort über die markanten Kieferknochen zu streicheln, aber irgendwann hielt ich dieses unangenehme Ziehen der Muskulatur nicht mehr aus. Schweren Herzens löste ich mich deshalb von meinem Freund. Natürlich nicht, ohne ihm noch einen weiteren Kuss aufzudrücken, weil wir davon beide ja heute noch nicht genug bekommen hatten - ha ha -, dann krabbelte ich von seinem Schoß und stand stattdessen auf. Die mittlerweile die Konsistenz von Wackelpudding besitzenden Beine taten sich im ersten Moment ziemlich schwer damit, mein Körpergewicht zu tragen und ließen mich kurzzeitig unsicher taumeln, bis das Gefühl in den Knochen langsam zurückkehrte. So viel im Übrigen zum Thema "[...] solange wir noch laufen können." Ich kannte mich schließlich nicht erst seit gestern und wusste um meine Macken bestens Bescheid. Dass es mich ein bisschen Zeit brauchen würde, wieder gänzlich zu mir selbst zu finden, wunderte mich also gar nicht, weshalb das leichte Schwanken zumindest meinerseits unkommentiert blieb. Ich strich mir gerade durch die wirren und in alle Himmelsrichtungen abstehenden Haare, als mich weitere Worte Taurens erreichten, die ich erst einmal wortlos mit einem Nicken bejahte. Wenig später folgte auch noch die verbale Bestätigung in Form eines "Wäre nicht schlecht...", in seine Richtung. Mit einer Hand deutete ich dann auf die durch den Krampf belastete Wade. Jener hatte sich durch das feste Auftreten zwar inzwischen gelöst, aber dieses eklige Gefühl ehemals verkrampfter Muskeln war immer noch da. "Ich hatte 'nen Krampf... warmes Wasser hilft bestimmt.", fügte ich also noch eine knappe Erklärung hinzu, dass es mir primär nicht einmal mehr um das Loswerden des dünnen Schweißfilms ging, sondern um einen unangenehmen Störfaktor aus dem Weg zu räumen. Nichtsdestotrotz war das gerade zumindest für mich etwas ganz Besonderes, eine komplett neue Erfahrung gewesen.
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Ich ließ Vahagn nur ungern gehen. Kaum hatte sie sich von mir gelöst und stand auf, verschwand ihre wohlige Körperwärme an meiner Haut ins Nirgendwo und das Gefühl absoluter, inniger Zweisamkeit verflüchtigte sich für den Moment. Obwohl ich keinerlei Zweifel daran hatte, dass wir uns heute sicherlich noch das eine oder andere Mal in den Armen liegen würde, die hübsche junge Frau an meine Brust zurückkam, trauerte ich ihr gedanklich einen Moment lang nach. Zwar war ich parallel zu diesem Gedanken mit den Händen ein wenig abgelenkt, weil ich mich wohl oder übel um das Kondom kümmern musste, wenn sich der Inhalt nicht auf dem Bett verteilen sollte, aber eben nicht genug, um nicht über diese plötzliche Kälte nachzudenken - als wäre es hier drin kalt. Wir waren auf Kuba und ich konnte mir im Gegensatz zu meinem Boss keine perfekt klimatisierte Villa leisten, dementsprechend war es also auch hier drin immer eher recht warm. War aber halt nicht mit der körperlichen Nähe des mir wichtigsten Menschen vergleichbar. Nichtsdestotrotz rutschte auch ich noch etwas durch den Wind zurück an die Bettkante und rieb mir dort angekommen einmal mit der freien Hand übers Gesicht, um wieder ein bisschen klarer im Kopf zu werden. Währenddessen lauschte ich Vahagns Worten und der Gang ins Badezimmer schien für sie schon festzustehen. Scheinbar hauptsächlich aufgrund eines Krampfs, der gerne noch etwas Linderung im Nachhinein hätte - verständlicherweise. Ich beugte solchen Muskelverkrampfungen tatsächlich allein schon aufgrund des Sports vor. Der war anstrengend für den Körper und zumindest einmal die Woche gab ich meinem Körper deswegen die volle Dröhnung an Nährstoffen, an denen es hier und da mal mangeln konnte. In Form eines Tablettencocktails, weil es die einfachste und schnellste Variante war. Dementsprechend selten hatte ich eben auch mit irgendwelchen Krämpfen zu tun, worüber ich heilfroh war. Es gab kaum etwas Unangenehmeres. Ich hob den Blick zu Vahagns' an und nickte verständnisvoll, bevor ich mich ebenfalls langsam zurück auf die Beine erhob. Deutlich weniger schwankend als die Brünette, aber hundertprozentige Körperbeherrschung war wohl auch meinerseits noch nicht vorhanden. Die ersten beiden Schritte in ihre Richtung waren dementsprechend noch etwas unkoordiniert, bevor ich an vollständiger Stabilität gewann und im Lauf nach ihrer Hand griff, um meine Finger mit den ihren zu verschränken und sie einfach mitzunehmen. "Lass mich das hier noch schnell im Bad loswerden, dann hast du's für dich.", wurde ich beiläufig ein paar Worte los, die ihr mit dem gleichzeitigen, minimalen Anheben des Kondoms in der anderen Hand ausreichend verdeutlichen sollte, weshalb ich sie dorthin erstmal noch begleitete. Weder wollte ich das Teil in meinem Papierkorb unter dem Schreibtisch haben - wie der Name schon sagte gehörte es da einfach nicht hin - und genauso wenig im normalen Hausmüll. War meiner Ansicht nach irgendwie beides komisch, also legten wir den Weg ins Bad eben einfach noch zusammen zurück. Dass ich nach jeder Sekunde lechzte, die irgendwie im entferntesten mit der Russin zu tun hatte, war ja auch nichts Neues. "...es sei denn du willst nicht, dass ich gehe.", hängte ich mit einem schwachen Schulterzucken und einem ebenso dezenten Grinsen noch eine weitere Entscheidungsmöglichkeit für die Brünette an, als wir gerade den Türrahmen zum Bad passierten. Dabei war das wohl gar nicht primär auf eine weitere Runde Sex bezogen, das Grinsen rührte eher einfach nur von meiner ausgezeichneten Laune, die heute sicher unter gar keinen Umständen noch einmal kippte. Ich würde auch nur dableiben, um sie ein bisschen unter dem warmen Wasserstrahl zu massieren oder ihrem Körper noch etwas Linderung von all der Aufregung zu verschaffen, indem ich ihr mit dem einseifen half. Konnte man theoretisch beides wunderbar verbinden. Andererseits ließ ich mich aber auch freiwillig wieder aus dem Badezimmer vertreiben, wenn sie einen Moment lang ihre Ruhe haben wollte und würde mich stattdessen wohl ganz entspannt dem Frühstück widmen. Besagte selten verspannte Muskeln brauchten nämlich nicht nur ein paar Tabletten hier und da, sondern wollten genauso mit Energie versorgt werden wie der Rest meines Körpers. Hunger hatte ich zwar nicht so richtig, aber das lag wohl schlicht und ergreifend daran, dass mein Körper sich gerade noch in der Euphorie wälzte. Würde also bestimmt nicht lange dauern, bis mir dann doch der Magen knurrte.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Meine Lust, mich jetzt tatsächlich ins Badezimmer zu schleppen, um unter die Dusche zu steigen, hielt sich trotz meiner beschwingten Laune irgendwie in Grenzen. Zwar hatte ich wirklich sehr gut geschlafen und fühlte dementsprechend auch ausgeruht, aber Sex war nun mal genau so anstrengend, wie es schön war. Ein paar Minuten auf der faulen Haut liegen zu bleiben, um den Muskeln nach der Sache fünf Minuten Ruhe zu gönnen wäre also sicherlich nicht verkehrt gewesen. Tja, nun stand ich allerdings schon und auch Tauren selbst raffte sich kurze Zeit nach mir auf die Beine. Mich jetzt noch mal auf die Matratze fallen zu lassen erschien mir deshalb unpassend. Laut eigener Aussage des jungen Mannes, würde er mir ins Bad folgen, was mich ihn kurzzeitig mit einer hochgezogenen Augenbraue ansehen ließ. Zwar lächelte ich aufgrund der ausgezeichneten Laune weiterhin zufrieden vor mich hin, aber Tauren wurde mir in dem Punkt ein kleines bisschen zu aufdringlich. Nicht, dass wir uns hier falsch verstanden... ich genoss die Zweisamkeit mit dem Norweger wirklich, würde mich heute auch noch das ein oder andere Mal in seine Arme flüchten, aber ich konnte absolut nicht damit umgehen, auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden. Es kam ihm daher nur zugute, dass er das Addendum, mir nur wegen der Entsorgung des benutzen Kondoms ins Bad zu folgen, anhängte, noch bevor ich das Wort ergreifen konnte. In dem Fall hätte er zwar keine Angst vor bissigen Kommentaren haben müssen, war ich nach dieser überaus schönen Erfahrung nun wirklich nicht auf Streit mit ihm aus, aber einen freundlichen Hinweis, dass ich trotz allem etwas Zeit für mich brauchte - den hätte es von mir gegeben. Unter den Umständen nickte ich seine Aussage jedoch ohne weiteres ab und ließ mich bereitwillig an der Hand auf den Flur zerren. Dabei war der Gang noch immer etwas wacklig, aber mit jedem Schritt wurde es ein bisschen besser, sodass ich, an der Tür zum Bad angekommen, wieder vollumfänglich im Besitz meiner Körperbeherrschung war. Im Türrahmen stehend beobachtete ich den Norweger dann dabei, wie er das Präservativ in einem kleinen Mülleimer unweit der Toilette verschwinden ließ und kurz darauf mit ein paar frechen Worten auf den Lippen zu mir zurück kehrte. Ich rollte schief Grinsend mit den Augen, schüttelte parallel dazu den Kopf. "Übertreib' nicht, Tauren. Wir verbringen heute noch genug Zeit miteinander.", ließ ich ihn wissen, dass ich die Zweisamkeit mit ihm zwar sehr zu schätzen wusste, aber zumindest für ein paar wenige Minuten gerne alleine sein würde. Als eine Art Abfindung, dass ich mich kurzzeitig von dem jungen Mann distanzieren würde und ihn alleine ließ, schlang ich vor dem vollständigen Betreten des Badezimmers noch einmal meine Arme um seinen Hals, schmiegte mich ein wenig an ihn und verwickelte seine Lippen in einen innigen, durchweg liebevollen Kuss. Eine Hand legte sich dabei an seine Wange und strich mit dem Daumen über seinen Wangenknochen. Eine gefühlte Ewigkeit später löste ich mich schließlich wieder von ihm, verlor mich noch einen Moment lang in die kristallblauen Augen und stieß dann ein gespielt enttäuschtes Seufzen aus. "Also... tut mir Leid, aber du musst jetzt verschwinden.", quittierte ich das Ganze auch noch einmal wörtlich, wobei sich an der Ernsthaftigkeit der Worte schon anhand des ironischen Untertons zweifeln ließ. Natürlich wollte ich ihn nicht wirklich loswerden - zumal sich das in seiner Wohnung auch ziemlich schwierig gestaltet hätte -, nur hatte er im Bad für die nächsten Minuten nun mal einfach nichts verloren. Ich wollte in aller Ruhe duschen, mir die Haare föhnen und mich an den Hautpflegeprodukten des Tätowierten bedienen. Vermutlich würde mir außer einem 9 in 1 Duschgel sowie nichts in die Hände fallen, aber das machte ja auch gar nicht, sofern man sich mit dem Zeug auch das Gesicht eincremen konnte. Das bezweifelte ich allerdings nicht, wenn es schon Shampoo, Duschgel und Lackpflege in einem war... ha ha. Als der Norweger also aus dem Türrahmen in den Flur getreten war, schloss ich die Tür kurzerhand hinter mir, verzichtete allerdings darauf, das Schloss herum zu drehen. War meiner Meinung nach nicht wirklich notwendig, schließlich hatte Tauren bereits alles gesehen und wenn er das Badezimmer ohne meine Einwilligung betreten würde, wüsste er ohnehin, was für ein Sturm losbrechen würde.
So wirklich angefreundet hatte ich mich mit dieser ganzen bei Samuele wohnen Geschichte ja noch immer nicht, auch wenn ich jetzt schon ein paar Tage unter seinem Dach lebte. Es war zweifelsohne angenehmer, als weiterhin in der Gemeinschaftsunterkunft unter den strengen Auflagen Sabins zu versauern, aber so wirklich das Wahre war das hier jetzt auch wieder nicht. In den ersten Tagen war natürlich alles noch neu und total spannend gewesen; außerdem hatte ich mich gefreut, endlich ein geduldigeres, verständnisvolleres Gemüt um mich herum zu haben, aber diese Euphorie war schon bald wieder verflogen. Prinzipiell war das Wohnen bei Sam nämlich zumindest in Hinsicht auf die Einschränkungen, die mir von Sabin übergebügelt worden waren, nicht viel anders, als in der Gemeinschaftsunterkunft selbst, was mich schon recht bald wieder ziemlich frustrierte. Natürlich war es schon mal ein großer Fortschritt, dass der Italiener und ich zumindest schon mal vor die Tür gehen und eine Runde um den Block laufen durften, sofern wir den Chef darüber informierten, aber ich bevorzugte es weiterhin Herr über mein eigenes Leben zu sein, der niemanden erst um Erlaubnis bitten musste, wenn er mal einen Spaziergang machen wollte. Aber es nützte ja alles Jammern nichts, Sabin blieb unnachgiebig. Konzentrierte sich scheinbar voll und ganz auf die Produktion der Methkristalle und sah nur ab und an mal bei Sam und mir vorbei. Apropos Sam. Er war ja wirklich eine liebe und nette Seele, aber dieser Punkt mit dem Arbeiten gehen... störte mich wohl mit Abstand am meisten. Es war eine Sache, mich hier in der Wohnung einzusperren, wenn ich in Gesellschaft war, aber sobald der Italiener morgens ins Café abrauschte, fühlte ich mich wie ein Knastinsasse in Einzelhaft. Ich streute den lieben langen Tag bis zum späten Nachmittag durch die verhältnismäßig gemütliche Wohnung, sah fern oder las etwas. Dass das weiterhin nicht unbedingt förderlich war, meine ohnehin schon angeknackste Psyche wieder auf Vordermann zu bringen, musste bestimmt nicht noch zusätzlich erwähnt werden. Es war einfach unglaublich ungünstig, so viel alleine zu sein, denn dann fing man an, viel zu viel über gewisse Sachen nachzudenken und dass das gerade mich noch ein Stück weit tiefer ins Loch ziehen würde, war abzusehen gewesen. Es wunderte mich daher persönlich nicht einmal, dass ich in den letzten Tagen vom Geisteszustand her wieder etwas abgebaut hatte und eine gewisse Mir egal-Einstellung an den Tag legte. Ich konnte mich nur noch für das Allernötigste aufraffen und erledigte selbst das meist nur sehr halbherzig, war oft auch mit dem Kopf nicht wirklich bei der Sache. So kam es, dass hier und da mal ein paar Klamotten auf dem Boden landeten und ich nach dem Duschen vergaß, diese aufzuheben und in den dafür vorgesehenen Wäschekorb zu donnern oder ich leere Verpackungen von Aufschnitt geistesabwesend in den Kühlschrank zurück tat. Dabei machte ich das nicht einmal mehr absichtlich und es tat mir jedes Mal wieder leid, wenn Sammy sich nach einem harten Arbeitstag noch darum kümmern müsste, hinter mir herzuräumen, aber ich bekam meinen Arsch einfach nicht hoch. Zwar entschuldigte ich mich wirklich jedes Mal dafür, aber ändern tat sich dann ja doch nichts. So schien ich auch am heutigen Tag wieder einiges verbockt zu haben. Die Wohnung sah heute wieder ganz besonders schlimm aus, was nicht zuletzt daran lag, dass ich mich ausnahmsweise nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch mal wieder im Bad und der Küche aufgehalten hatte. Dass ich dabei einen kleinen Sturm der Verwüstung hinterlassen hatte, hielt mir der sonst so geduldige Italiener mit ein paar unmissverständlichen Worten und auch Taten vor. Ich saß wie so oft dem TV nur halbherzig zuhörend auf der Couch im Wohnzimmer, hielt eine Zeitschrift - über Kunst, selbstverständlich - in den Händen, als ich den aufbrausenden jungen Mann den Raum betreten sah. Erst machte ich mir gar nicht die Mühe, meinen Kopf in seine Richtung zu drehen, grüßte ihn lediglich mit einem kaum hörbaren "Hi." als mir auch schon ein übel riechendes Shirt um die Ohren flog. Sichtlich verwirrt darüber, was das denn jetzt bitte sollte, schnellte mein Kopf nun doch in Richtung Samuele, der daraufhin wie von allen guten Geistern verlassen ein paar ziemlich ungehaltene Worte an mich loswurde. Ich brauchte einen Augenblick, um eins und eins zusammenzuzählen, seufzte dann aber leise und schlug das Heft zu. Legte es neben mir auf dem Sofa ab, ehe ich das Shirt aufnahm und aufstand. "Sorry, ich dachte nicht, dass du heute so früh nach Hause kommst.", versuchte ich einer eskalierenden Konfrontation vorzubeugen, indem ich mich - mal wieder - entschuldigte. Dabei dürfte ihm inzwischen nur leider klar sein, dass ich das gar nicht einmal wirklich ernst meinte. Weder die Entschuldigung an sich, als auch der Ausrede, dass ich mich noch um den Dreck gekümmert hätte, denn das war wohl eine Lüge von der feinsten Sorte. Ich schaffte es schon seit Tagen nicht mehr, mich zu überhaupt viel mehr, als dem eigenständigen Atmen aufzuraffen - da müsste mich schon der Teufel reiten, dass ich von jetzt auf gleich wieder den Haushalt meistern konnte.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #