Es war wirklich interessant und doch auch ein kleines bisschen lustig zu beobachten, wie sehr ich die junge Frau neben mir hier mit ein paar noch so simplen Worten schon aus dem Konzept bringen konnte, wenn mir der Sinn danach stand. Es war nicht so als würde ich bei jeder sich bietenden Gelegenheit mit jeder x-beliebigen Frau flirten, die mir über den Weg lief. Ich war schon wählerisch und gewisse Sympathie sollte auch vorhanden sein. Aber was das anging hatte ich auch nie viel Übung gebraucht, schien das mehr oder weniger eine natürliche Begabung meinerseits zu sein. In Verbindung mit meinem nicht unbedingt hässlichen Äußeren war das eine ziemlich gut allzeit einsetzbare Waffe, die nur selten einen Korb kassierte. Cosma schien fast ein klein wenig verwirrt darüber zu sein, was sie denn jetzt eigentlich mit meinen Worten anfangen und wie sie diese verarbeiten sollte. Die ersten Worte, die sie nach einer halben Ewigkeit dann doch mal zu erwidern wagte, sagten wohl auch ziemlich genau das aus. Dass sie gewissermaßen verwirrt und auch so ein bisschen überfordert damit war, dass das vorher gänzlich harmlose Gespräch in diese Richtung umgekippt war. Eigentlich wollte ich wirklich nicht lachen, aber ein leises Auflachen war einfach nicht zu verhindern. Zum einen war das Ganze gewissermaßen süß - was normalerweise kaum ein Wort wäre, das zu der momentan fast dauerbekifften Rothaarigen hier passte - und zum Anderen eben leider auch ein kleines bisschen witzig. Ich wusste nicht wie alt Cosma genau war, weil das so auch nicht unbedingt relevant war, aber ich schätzte sie nicht vehement jünger ein als mich selbst und demnach war es doch ganz einfach schön, sie mit ein paar Wörtchen so aus dem Takt werfen zu können. Der unsichere Tonfall ihrerseits verschönerte mir die pikante Situation nur noch weiter. "Ach, so ein bisschen Aufregung ist gar nicht unbedingt verkehrt...", sagte ich ein paar Sekunden später, dabei noch immer ganz bewusst den selben Tonfall wie vorher anschlagend und mit dem Blick kurzzeitig zwischen ihren Augen und ihren Lippen auf und ab schwankend. Natürlich wäre es mehr als hinderlich, wenn sie vor Nervosität kaum Luft bekam, aber so weit würde es glaube ich auch nicht kommen. Sie fühlte sich ja nur kurzzeitig wie 14 und war es nicht wirklich. Eigentlich sollte ich wohl besser nicht mit ihr schlafen. So rein aus arbeitstechnischen Gründen, zwecks der eigentlich rein geschäftlichen Beziehung, die Alles sein sollte, was zwischen uns vorhanden war. Vor allem aber auch aus Hunter-Gründen. Ich brauchte nicht mit ihm darüber zu reden um zu wissen, dass er das nicht gut heißen würde. Ich konnte mir eben auch nicht mehr wirklich Fehltritte bei ihm leisten, aber hiervon wusste er ja Nichts... genauso wenig wie von den eher schlafenden Nächten, in denen ich gar nicht schlafen sollte. Kurzum - ich tanzte sowieso schon auf Messers Schneide und es würde mich doch sehr wundern, wenn er irgendwie davon Wind bekommen würde, dass ich das kleine Ding hier zu etwas egoistischen Zwecken mal kurz für ein Stündchen zu mir entführte. "In diesem Fall müssten wir wohl nochmal ein paar Minuten fahren...", setzte ich raunend zu meinem nächsten Satz an, hielt dabei wieder gekonnt den Blick in ihre hellen Augen. Hob die rechte Hand, um Cosma eine einzige verirrte Strähne hinters Ohr zu streichen. "...aber Nein sag' ich da ganz bestimmt nicht.", schloss ich den Satz mit langsamen Worten ab und wanderte währenddessen mit meiner Hand über ihre Wange. Dann strich mein Daumen noch für einen Moment ihren Kiefer entlang, bevor ich mich gänzlich von ihr löste und ohne große Umschweife aufstand. Worauf auch noch warten?
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Hmhm. Taurens sanfte Berührungen lösten wieder diese angenehm kribbelnden Stromschläge aus, bei denen sich die feinen Härchen an den Armen und im Nacken reflexartig aufstellten. Auch wenn es trotz der Witterungsverhältnisse im Allgemeinen eher kalt war, wurde mir unter der Decke gerade richtig heiß. Vermutlich hätte ich noch angefangen zu kochen, wenn der junge Mann sich nicht dazu entschlossen hätte, einen relativ abrupten Cut zu setzen, um den Weg zu sich nach Hause einzuschlagen. Ich stellte mir an diesem Punkt kurz die überflüssige Frage, ob er überhaupt so etwas wie eine eigene Wohnung besaß oder nicht einfach mit ein paar von Hunters Schlägertypen unter einem Dach wohnte. Konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, andernfalls hätte er sich sicher nicht getraut, mich da mit hinzunehmen. Aber gut, selbst wenn ich jetzt noch begründete Zweifel an der Sache gehabt hätte - egal in welcher Hinsicht -, war der Punkt bereits passiert worden, an dem ein Umkehren noch möglich gewesen wäre. Meine Hormone hatten nämlich jetzt das Steuer übernommen und denen war es scheiß egal, was Herz und Hirn dazu noch zu sagen hatten. "Hm, ich denke, das werde ich überleben. Ich plädiere aber dieses Mal für Kategorie Bleifuß.", schnurrte ich ihm als Antwort entgegen, als er noch neben mir gesessen hatte und spielte damit auf seine Frage zum Anfang des Abends an, als er gerade dabei gewesen war, die Spritztour zu beginnen. Dass diese sich in eine solche Richtung entwickeln würde, hätte er vermutlich nicht gedacht. Und ich noch sehr viel weniger. Aber es war okay. Ich hatte meine Gedanken derweil ein wenig sortiert und sowohl mein 14-Jähriges Ich, als auch den nervenden Engel, der mir auf der rechten Schulter ins Ohr schrie, hier ja schnell die Biege zu machen, in einen Schrank gesteckt und den imaginären Schlüssel für die nächsten paar Stunden verschwinden lassen. Mein Körper hatte sich mittlerweile vollends auf ihn fokussiert, no matter what. Und deshalb fand ich es wirklich schade, dass dieser intensive Blickkontakt zwischen uns beiden irgendwann abriss, weil Tauren aufstand, um Anstalten zu machen, zurück zum Auto zu laufen. Ich meine, es war jetzt nicht das letzte Mal, dass ich die Möglichkeit dazu gehabt hatte, in diese klaren, hellblauen Augen zu schauen, aber es passte gerade alles einfach so perfekt. Die Aussicht, das Rauschen des Meeres, zwei Menschen, die eng aneinander gekuschelt einfach die Ruhe genossen. Die Bilderbuch Geschichte schlechthin. Und wenn die Fronten nicht von Anfang an geklärt gewesen wären, hätte man sich da wirklich etwas drauf einbilden können. Ein schöneres erstes Date für den Anfang einer Beziehung konnte man eigentlich gar nicht haben, aber sowohl Tauren als auch ich wussten, dass es lediglich bei einer kleinen Bettgeschichte bleiben würde. Zumindest redete ich mir das vorerst weiter ein. Dass mein Hirn da schon anderweitig Pläne geschmiedet hatte, die im heißen Ofen vor sich hin glimmten, bis das Schicksal entschied, dass es Zeit war, konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht einmal erahnen. Wie gesagt: Tabu-Thema... ging gar nicht. Wollte und konnte ich einfach nicht, Punkt aus. Als mein wärmendes Gegenstück sich dazu entschieden hatte, mir von der Seite zu weichen, musste ich schmerzlich feststellen, dass zwar der Regen abgeebbt war, nicht aber der Wind. Dieser blies nach wie vor unnachgiebig seine kalte Peitsche gegen die relativ schutzlosen Stellen meines Körpers. Aus diesem Grund hatte ich die Decke vollends um meine Arme gelegt, mich förmlich darin eingerollt und Tauren lediglich seine Jacke überlassen. Leider war es auch in dem silbernen Dienstwagen im ersten Moment nicht wärmer geworden, stand dieser doch jetzt auch schon verhältnismäßig lange an der frischen Luft. Aber Sitzheizung regelte in diesem Fall. Frech wie ich war, hatte ich mich samt der Decke auf den Beifahrersitz fallen lassen, wollte sie nicht zurück in den Kofferraum räumen. Konnte ich immerhin auch später noch machen, wenn wir dann am Versteck - also in dem Fall an Tauren Wohnung - angekommen waren.
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Das mit dem Bleifuß sollte wohl unser kleinstes Problem an der ganzen Sache darstellen. "Sollte ich hinkriegen.", war also Alles, was ich dahingehend vor mich hin grinste, als ich mir gerade schon die Jacke um die Schultern legte. Ohne war einfach arschkalt und es wäre außerdem kaum angenehm für die junge Frau, wenn sie meine Haut bei mir Zuhause erst einmal auftauen musste, bevor sie wieder eine angenehme Temperatur erreicht hatte. Wäre zwar kein unüberwindbare Hindernis, aber man konnte es ja auch ganz einfach umgehen. Zu machte ich die Jacke jedoch nicht, weil es im Wagen, den ich doch recht zielstrebig ansteuerte, sowieso schnell warm wurde und die Wärme aus der Lüftung so auch schneller direkt zu meinem Oberkörper durchdringen würde. Nach einem letzten kurzen Blick auf Cosma sank ich ebenfalls zurück in den Wagen. Der Motor war schnell angelassen und auch das Ausparken brauchte nicht viel Zeit, bevor es die kurvige schmale Straße wieder zurück ging. Soweit es mir mit der Schalterei und den Ampeln möglich war legte ich meine freie Hand auf dem Oberschenkel der jungen Frau ab. Strich ein, zwei Mal leicht über den Stoff ihrer Jeans. Nicht, weil ich gerade gefühlsduselig veranlagt war, sondern weil sie sich damit schon ein kleines bisschen mehr an Berührungen meinerseits gewöhnen konnte und die Rothaarige dann minimal weniger ins kalte Wasser geschmissen wurde, wenn wir meine Wohnungstür passiert hatten. Natürlich war eine derartige Ebene zwischen uns trotzdem komplett neu und zugegeben hatte ich auch ehrlich nicht gedacht, dass der kurze Flirtansatz schon reichen würde, um die schlanke junge Frau davon zu überzeugen, dass das hier eine gute Idee war. Sie hatte immer so kalt und unnahbar gewirkt. Vielleicht war es ihre heutige emotionale Verletzlichkeit oder doch einfach nur das Gras, das ihr zu solchen Taten riet. War mir im Endeffekt aber auch egal. Cosma war mir auf ihre verkorkste Art und Weise sympathisch und sah gut aus, da sagte ich keinesfalls nein. Ich kam um ein leichtes Grinsen nicht umher, als ich den Wagen etwa zwölf Minuten später in einem von Oslos Randgebieten wieder anhielt. Ich wohnte zwar nicht komplett außerhalb, aber doch abseits des penetranten Großstadtlärms. Miete war hier billiger und es war einfach ruhiger, was mir persönlich wichtig zum seelischen Ausgleich war, während ich auf eine komfortablere Wohnung sparte. Ich wartete mit dem Aussteigen gar nicht mehr und ging direkt um den Wagen herum, um Cosma ganz einfach raus zu heben. Mit einem breiten Grinsen schmiss ich mir die in den Stoff eingerollte junge Frau über die rechte Schulter. "Das mit dem Fesseln schaffst du mit der Decke auch sehr gut allein.", kommentierte ich das Ganze amüsiert, als ich die Beifahrertür beiläufig mit dem Fuß zukickte und nach dem Abschließen auch schon auf dem Weg zu dem Miethaus war. Es waren insgesamt sechs Parteien, zwei im Erdgeschoss, zwei im ersten Stock und noch zwei weitere im zweiten Stock. Nach dem Aufschließen der Haustür musste ich mitsamt dem Paket auf meiner Schulter also noch ein paar Treppenstufen nach oben gehen, bevor ich an der Wohnungstür im zweiten Stock ankam und jene ebenfalls aufschloss. Beim Passieren jener war ich auch wieder darauf bedacht meine Fracht nicht am Türrahmen zu beschädigen und setzte sie im Anschluss daran unbeschadet zurück auf die Beine, wobei die Decke unweigerlich zu Boden glitt. Machte aber Nichts, wenn die hier bei der Tür liegen blieb vergaßen wir sie hier wenigstens nicht, wenn wir wieder gingen.
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Der einzige Grund, warum ich trotz der kuschligen Wärme und der doch relativ bequemen Position nicht einschlief war das Adrenalin, das mit höchster Dosierung meinen Körper schwemmte. Ich konnte förmlich spüren, wie es sich seinen Weg durch meine Blutbahnen fraß, nur um mir das Denken schwer zu machen. Einen klaren Gedanken fassen zu können war unmöglich, seitdem Tauren immer mal wieder mit seiner Hand über meinen Oberschenkel gestrichen hatte. Ich konnte nicht leugnen, dass mein Kopfkino schon ab da angefangen hatte, einen Film einzulegen. Nach Außen hing schaffte ich es aber gerade noch so, den Schein zu wahren, dass ich nicht wirklich aufgeregt oder neugierig war, aber ich war froh, dass wir die Fahrt über geschwiegen hatten, denn hätte ich sprechen müssen, wäre das womöglich in einem Debakel geendet. Meine Stimmlage war wahrscheinlich genau so unsicher, wie noch vor ein paar Minuten an unserem Aussichtspunkt. So aber verständigten wir uns nur über Blickkontakt oder eben gar nicht, bis er das Auto vor seiner Wohnung zum Halten brachte. Schien als würde er sich nicht mit Hunters Schlägertypen ein Zimmer teilen, hatte wohl genug Kohle für ein eigenes kleines Eigenheim. Nachdem ich mich gerade einmal abgeschnallt hatte, stieß ich einen leisen, aber ziemlich überraschten und spitzen Schrei aus. Ich konnte mich gar nicht so schnell aus der Decke befreien, da war der junge Mann zu meiner Linken schon ausgestiegen, um auf meine Seite des Fahrzeugs zu treten und mich mühelos aus dem Auto zu angeln. Wie ein Jäger seine Beute - was ja witziger weise irgendwie zutreffend war -, warf er mich förmlich über seine Schulter. Als Resonanz äußerte ich ein schrilles Lachen und ein leichtes Strampeln mit den Beinen. Nicht so arg, schließlich wollte ich nicht provozieren, dass er mich jetzt wieder los ließ. Ein Sturz aus dieser Höhe - ich hatte schließlich weder Arme noch Beine zum Abfedern frei - hätte wohl ein Besuch im Krankenhaus zur Folge. Gut, so konnte man die Sache natürlich auch einfach erledigen, war jetzt aber nicht unbedingt meine Intention. Ich hielt also still genug, dass er mich problemlos die Treppen nach oben tragen konnte, machte aber dennoch in einem gewissen Maß darauf aufmerksam, dass das Blut, was mir in dieser Position zuhauf in den Kopf floss, einen unangenehmen Druck an den Schläfen zur Folge hatte. Es sollte dann aber nicht mehr lange dauern, bis wir uns in dem Flur seines Apartments wieder fanden, wo mir die Decke vom Körper rutschte, als er mich wieder auf die Füße stellte. Weil die lebenserhaltende Flüssigkeit gar nicht so schnell hinterher kam, nun auch den unteren Teil meines Körpers wieder mit Blut zu versorgen, schwankte ich ein wenig, weil das Gefühl in den Beinen nachgelassen hatte. War in dem Fall aber nicht weiter schlimm, weil sich direkt in meinem Rücken eine Wand befand, die ich optimaler weise als eine Art Stütze zweckentfremden konnte. Außerdem hatte ich meine Arme beim Absetzen um den Hals des jungen Mannes geschlungen und so lange ich in denen noch Kraft hatte, konnte ich mich notfalls auch wie ein kleines Äffchen nur an ihm festhalten. Mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen, schlug ich die rote Mähne zurück über die Schulter, stieß mich dann ein wenig von der Wand ab, um mich etwas enger an Tauren zu schmiegen. Die Tür war neben uns bereits ins Schloss gefallen, Nachbarn würden also nicht mitkriegen, wenn wir schon im Flur mit dem Spielen beginnen würden. "Soo...", summte ich, als ich mein Gesicht in Höhe seiner Schulter ablegen konnte um problemlos die zarte Haut an seinem Hals mit meinen Lippen zu liebkosen. "Wo geht's denn hier ins Schlafzimmer, Monsieur Tauren?", säuselte ich grinsend, betonte die letzten Worte bewusst mit meinem französischen Akzent, den ich für gewöhnlich eher mied. Schlicht, weil ich mich nicht mit der Sprache, der Nationalität identifizieren konnte - um ehrlich zu sein hasste ich diese Sprache eigentlich. Aber sie war doch in mancher Hinsicht eine sehr romantische beziehungsweise reizende Sprache. Konnte mir in der Situation nur zugute kommen.
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Ohne große Umschweife fand sich die schlanke junge Frau in meinen Armen wieder, nachdem ich die Jacke beiläufig von meinen Schultern hatte rutschen lassen und das Grinsen auf meinen Lippen konnte gar nicht anders, als noch ein wenig breiter zu werden. Meine linke Hand fand zielstrebig den Weg zu ihrer Hüfte, wo sich mein Zeigefinger in die seitliche Gürtelschlaufe einhakte, um sie noch ein Stück näher heranziehen zu können. Schon währenddessen drangen mir ein paar neue Worte ans Ohr und der Akzent gen Ende war mir wirklich neu. Natürlich ließ Cosmas Nachname es bereits vermuten, dass sie entweder aus Frankreich kam oder doch zumindest französische Vorfahren in der Ahnentafel hatte, aber heraus gehört hatte ich das bis dato noch nie. Natürlich war das vollkommen von ihr beabsichtigt und ich konnte nicht leugnen, dass das auch einen gewissen Reiz hatte. Es passierte von ganz allein, dass ich den Kopf unter den zarten Berührungen ihrer Lippen ein kleines bisschen zur Seite neigte, damit sie auch ja genug Spielraum dafür hatte. Dabei beließ ich es jedoch nicht lange und zog mich nur so weit zurück, dass ich wieder in die Augen der jungen Frau sehen konnte, um sie mit den meinen zu fixieren. "Da ist Jemand ganz schön ungeduldig..", schlug ich noch immer leicht grinsend, mit einem sichtbaren Funkeln in den Augem und mit leicht angehobener Augenbraue wieder den raueren Ton an, war Cosmas Lippen dabei mit meinen schon recht nahe. Die rechte Hand hatte ich inzwischen auch wieder angehoben, wobei sie dieses Mal aber so halb an ihrem Hals und teilweise mit den Fingern an ihrem Kiefer lag. Langes Warten schien mir überflüssig, weshalb ich das letzte bisschen an Distanz zwischen uns überbrückte und meine Lippen in einem Kuss mit ihren verschloss. Danach hielt ich einen kurzen Moment inne, um das erste Aufeinandertreffen unserer Lippen zu analysieren. Lange brauchte ich dazu aber keinesfalls - war gut gewesen, untalentiert war sie keineswegs. Dementsprechend war der darauffolgende Kuss auch schon weit fordernder, intensiver und ich übte dabei auch leichten Druck auf ihren Nacken aus. Jedoch nicht lange, weil ich der Rothaarigen zwangsweise mehr Raum für Bewegung geben musste. Ich drehte sie mit der Hand an ihrer Hüfte ein klein wenig, damit ich sie rückwärts vor mir her in Richtung des ach so gefragten Schlafzimmers schieben konnte. Nicht zu grob, aber doch sehr bestimmt. Ich war ja nicht zum Kuscheln hier. Der Türrahmen besagten Raumes kam auch stetig näher und ich streckte den rechten Arm aus, um die Tür hinter Cosma aufzustoßen kurz bevor ich aus den überflüssigen Sneakern schlüpfte. Dann musste ich mich erneut für einen Moment von ihren vollen Lippen lösen, um sicher zu gehen, das keine Stolperfallen auf dem Weg zum Bett verteilt waren. Ordentlichkeit war nicht so mein Ding und für Aufräumen blieb des Öfteren ganz einfach gar keine Zeit, wenn Hunter mal wieder mit spontanen Aufgaben antanzte. Aber der Weg war glücklicherweise bis auf ein Tshirt am Boden frei und so navigierte ich sie noch die letzten Meter, bevor ich sie mit festem Griff an der Hüfte aber noch einmal zum Anhalten zwang. Ich griff nach dem Saum ihres - meines - Pullovers und zog ihn ihr kurzerhand über den Kopf. Im nächsten Augenblick wurden meine Augen förmlich von der nackten Haut ihres Oberkörpers angezogen, weshalb ich sie doch ein paar Sekunden einer ausführlichen Musterung unterzog, bevor sie letztendlich mit einem leichten Schubs auf der Matratze landete. Bevor ich zu ihr aufschloss schälte ich mich aber noch gewissermaßen anmutig aus meinem eigenen Shirt - vielleicht hätte ich Stripper werden sollen -, das ebenso auf dem Boden landete. Danach ließ ich mich zu Cosma aufs Bett sinken, wo mich sogleich das Gefühl ihrer nackten Haut auf meiner begrüßte.
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Gefiel mir eigentlich gar nicht, dass sich der junge Mann meinen Lippen entwand, aber das, was darauf folgte, ließ ich ihn als Entschuldigung durchgehen. Nicht nur das ich mich wieder in diesen wunderschönen, hellblauen Augen verlieren konnte, auch der Kuss, in den Tauren mich verwickelte, bestätigte mich darin, dass es das absolut Wert gewesen war, heute über meinen Schatten gesprungen zu sein. Wenn wir den Tag jetzt mal Revue passieren ließen, war doch bis auf der kleine Heulanfall vor der Bar alles super gelaufen, oder? Die Jungs hatten ihre Infos, ich meine Ruhe und zu allem Überfluss konnte ich bei schöner Aussicht und beruhigendem Meeresrauschen noch mal so richtig entspannen. Wieso den Abend also nicht mit einem Knall - ha, ha - beenden? Es schien, als würde ich mit dieser Meinung nicht alleine sein, denn das Zungenspiel, welches anfangs eher forschend und neugierig war, wurde nach einer kurzen Atempause fordernder und bestimmter. Außerdem schlug Tauren wieder diesen Ton an, der nun schon zum x-ten Mal am heutigen Tag einen wohlig warmen Schauer in mir auslöste. Und mit dem was er sagte hatte er absolut Recht. War jetzt schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Mal mit jemanden geschlafen hatte und meine Hormone, die sich über diesen Zeitraum angestaut hatten, sahen jetzt natürlich ein super Ventil. Bevor die Gunst der Stunde verflogen war, wollten sie ihre Chance nutzen. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht so ist.", raunte ich ihm ans Ohr, während ich mich zielstrebig von ihm ins Schlafzimmer leiten ließ. Meine Arme lagen nach wie vor um seinen Hals, die Schritte, die ich nach hinten machte, waren vorsichtig. Ich vertraute Tauren zwar, dass er mich nicht über irgendetwas stolpern ließ, aber Vorsicht war besser als Nachsicht. Ich war stets bemüht, den Abstand zwischen seinem und meinem Gesicht so gering wie möglich zu halten, drückte meine Lippen zwischenzeitlich immer mal wieder auf seine, bis wir am Ort der Begierde angekommen waren. Ich war ja wirklich froh, dass es hier keinen weiteren Redebedarf gab, ich den jungen Mann nicht erst bitten musste, sich zu entkleiden, sondern er das ganz von selbst tat. Und netterweise mich gleich mit. Bereitwillig ließ ich mir den Pullover über den Kopf ziehen, genoss den Augenblick, in dem Tauren mich mit seinen Blicken durchdringender musterte, als noch an dem Tag, wo ich nackt vor seiner Nase durchs Badezimmer getanzt war. An dem Tag war es mir ja wirklich egal gewesen, hatte ich es nicht darauf angelegt, einen guten Eindruck zu machen oder etwas dergleichen, aber heute war das anders. Jetzt war es mir schon wichtig, dass ihm zumindest im Ansatz gefiel, was er sich da ansah, aber als er mich schließlich final aufs Bett warf, war die Sache für mich geritzt. Wäre ich rein optisch nicht sein Fall gewesen, hätte er wohl spätestens an dieser Stelle einen Cut gemacht, mich wieder zurück zur Bar gefahren und mich mit meiner Frustration alleine gelassen. Dann hätte er aber auch darauf wetten können, dass ich die nächsten Tage, ja sogar Wochen kein Wort mehr mit ihm gewechselt hätte. Nun war das aber nicht der Fall und ich konnte mich voll und ganz darauf konzentrieren, dass auch er sich seiner überdrüssigen Kleidung entledigte und mir lief dabei zugegebenermaßen ein Stück weit das Wasser im Mund zusammen. Der durchtrainierte Oberkörper, der von etlichen Tattoos gezeichnet war, entsprach ja zu 150% meinem Geschmack, die Lust stieg somit noch mal ein ganzes Stück in die Höhe. Lange musste ich Gott sei Dank nicht warten, bis sich die Naturschönheit zu mir herunter bequemte, ich seine warme Haut auf meiner spüren konnte. Grinsend schlang ich, sobald ich die Möglichkeit dazu hatte, meine Beine um seine Taille, die Arme um seinen Nacken, um mich ihm dann ein Stück entgegen zu strecken. Ich war gierig nach mehr, wollte es am liebsten jetzt sofort haben, aber ich besann mich ein wenig zur Ruhe, fing lediglich an, mich etwas an ihm zu reiben, während ich zu einem nächsten, ausgiebigen Kuss ansetzte.
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Ich hatte zwar um ehrlich zu sein sowieso nicht mit einer Abweisung in welcher Form auch immer gerechnet, aber dennoch stellte ich sehr zufrieden fest, dass sich mir der Körper der schlanken jungen Frau sogleich ein Stück weit entgegen reckte, als ich mich bei ihr niederließ. Natürlich hatte ich sie schon einmal nackt gesehen - auf etwas absurde Art und Weise - und wusste ein Stück weit was mich hier in dieser Hinsicht jetzt erwartete, jedoch nahm ich Cosmas nackte Haut heute ganz anders wahr. Ich war ihr zwar auch zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt abgeneigt gewesen, aber ich hatte schlicht so gar nicht damit gerechnet, dass sie zumindest für eine Nacht einmal mir gehören würde. Wahrscheinlich weil das hier auch eigentlich absolut keine gute Idee war, was mich für den Moment aber nicht irritieren sollte. Konnte ich mir immernoch einen Kopf drum machen, wenn Konsequenzen in Aussicht sein sollten. Auch, wenn es da dann vermutlich eher schon zu spät war. Als sich die Beine der Französin - wie ich inzwischen eindeutig wusste - um meine Hüfte geschlungen hatten, legte ich meine linke Hand an ihre nackte Taille und strich mit den Fingern hauchzart, aber stetig an ihrer Haut abwärts, wobei ich die Küsse nicht abreißen ließ. Mal war es ein provokant langsamer Kuss, der sie ein wenig auf die Folter spannen könnte und dann wieder ein intensiver Zungenkuss, der wohl beiden Seiten gekonnt den weiteren Atem raubte. Während ich mich mit dem rechten Arm abstützte kam die linke Hand an dem Stoff ihrer Jeans an, der mir schlagartig vermittelte, dass Hüfte und auch Beine definitiv noch viel zu verhüllt waren. Es sollte dementsprechend nicht mehr lange dauern, bis meine Hand weiter zum vorderen Bund ihrer Hose wanderte und sowohl Knopf, als auch Reißverschluss öffneten. Cosma hatte mir unverblümt gesagt, dass es von ihrer Seite aus ruhig zügig voran gehen konnte, weshalb ich mir auch nicht unbedingt mehr Zeit als nötig lassen wollte. Nur ungern löste ich mich von ihren weichen Lippen, um mich stattdessen etwas aufrichten und ihr die lästige lange Hose von den Beinen ziehen zu können. Ein Übel, das ich für ein paar Sekunden jedoch gerne in Kauf nahm, um danach mehr nackte Haut vor Augen zu haben. Die Jeans war achtlos neben das Bett geflogen und bevor ich mich wieder zu der jungen Frau nach unten neigte, nahm ich mir aber doch noch ein kleines bisschen Zeit, um mit den Händen von den Knien aus an den Außenseiten ihrer Schenkel nach oben zu streichen. Ihren Körper von der Mitte an noch einmal ausgiebig mit funkelnden Augen unter die Lupe zu nehmen, bevor ich mich erneut zu ihr runter beugte und meine Lippen aber nur für ein, zwei heiße Küsse die ihren fanden. Danach wanderten sie über ihren Kiefer hinweg zu ihrem Hals, um ihre Haut dort ganz sachte zu streichen. Gar nicht immer zu küssen, sondern sie auch viel mehr die Hitze meines Atems spüren zu lassen. Mein Körper hatte sich inzwischen gefühlt um mindestens fünfzig Grad erhitzt und es schien in dieser Hinsicht auch erstmal kein Ende zu geben. Doch ein klein wenig ungeduldig bahnte sich meine rechte Hand - eigentlich war ich nämlich Rechtshänder, aber so richtig unfähig war ich mit der linken Hand eben auch nicht - dann zügig den Weg zu ihrem Rücken, den Cosma ohnehin ein klein wenig durchbog, um auch den BH zu öffnen. Auch wenn ich sonst nicht wirklich multitaskingfähig war um ehrlich zu sein, wenn es nicht gerade unbedingt um die Verteidigung meines oder eines anderen Lebens ging, funktionierte das beim Sex komischerweise hervorragend. Da war ein paar Küsse verteilen und nebenher, übertrieben gesagt, fünf Kleidungsstücke gleichzeitig ausziehen plötzlich gar keine Schwierigkeit mehr.
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Auch wenn ich für gewöhnlich eher eine dominante Persönlichkeit war, lebte ich, was den Sex anging, trotzdem nach den gesellschaftlichen Normen. Die Rollenverteilung war klar geregelt und wenn ich nicht gerade richtig schlecht drauf war, konnte ich mich gut damit abfinden, den passiven Part einzunehmen. War normalerweise auch deutlich angenehmer, weniger anstregend, wenn man sich nicht um so viel kümmern musste. So wie jetzt zum Beispiel. Während ich ganz entspannt auf der Matratze die Küsse erwiderte, mich an Tauren schmiegte und ab und an mal ein leises Seufzen hören ließ, liebkoste er die nackten Stellen an meinem Körper, bis es ihm irgendwann nicht mehr ausreichte, nur die Hälfte von dem zu sehen, was eigentlich möglich war. Aus diesem Grund löste er sich zwischenzeitlich von mir, was ich mit einem leichten Schmollmund quittierte, nur um mich kurz darauf auch vom Rest der größeren Kleidungsstücke inklusive meines BHs zu befreien. Bei Letzterem hatte er allerdings wieder seine Lippen mit im Spiel, wenn auch nicht direkt beim Entkleiden. War mir aber ehrlich gesagt auch lieber so. Hätte er die Träger mit seinen Zähnen von meinen Schultern gezogen, wäre das eine echte Verschwendung gewesen. Sie machten sich an meinem Hals nämlich sehr viel besser, sorgten sie doch wieder gekonnt dafür, dass sich die feinen Härchen an meinen Armen aufstellten und ihm signalisierten, wie sehr ich das Ganze hier eigentlich gerade genoss. Auch wenn ich wie gebannt war von dem warmen Atmen, der sich förmlich vom Hals aus abwärts ausweitete, blieb ich nicht untätig. Meine Hände, die ich ja zwangsläufig wieder an mich genommen hatte - war schwierig, jemanden zu entkleiden, der einem wie ein kleines Äffchen im Genick hing - begaben sich auf die gleiche Reise wie seine vor wenigen Augenblicken, erkundeten jedes Detail auf ihrem Weg über das Schlüsselbein, die muskulöse Brust und den durchtrainierten Bauch. Dabei tasteten sie bei den zwei, drei verheilten Narben ein wenig länger, bevor sie ihren Weg nach unten fortsetzten. Am Bund der Hose angekommen hielten sie kurz inne. Wirklich fair war das ja jetzt nicht, oder? Während ich nur noch im Slip vor mich hin fröstelte - die steifen Brustwarzen sprachen da für sich -, durfte er hier noch seine Jeans tragen? Sicher nicht. Bestimmt und untermauert von einem gespielt grimmigen Schnauben, öffnete ich den Knopf der Hose, mit ihm den Reißverschluss und schob dann den Bund, so weit es aus meiner Position heraus eben möglich war, von den Hüften. Den Rest musste er dann leider selber erledigen, sollte aber auch nicht unbedingt ein Problem darstellen, wenn man mich fragte. Ich nutzte die Gunst der Stunde, in der er eben jene Erwartung erfüllte - er entledigte sich final von der überschüssigen Kleidung -, um mich ein Stück weiter aufzurichten. Ich zwang ihn schließlich in einer sitzenden Position zu verharren, indem ich mich auf seinem Schoß niederließ und von dort aus wieder die Küsse aufnahm, von denen ich noch immer nicht genug kriegen konnte. Eine Hand hatte ich derweil an seine Wange gelegt, während die andere ihre Erkundungstour dort fortsetzte, wo sie aufgrund der störenden Hose hatte unterbrochen werden müssen. Meine Finger schoben sich - ein schelmisches Grinsen stets auf den Lippen - unter den Bund der Boxershorts, um sich dort wenig später um das erigierte Glied des jungen Mannes zu legen. Ja, ich mochte ungeduldig sein, aber ein gutes Vorspiel war in meinen Augen einfach essentiell. Und dort sollten auch beide Parteien auf ihre Kosten kommen, Rollenverteilung hin oder her.
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Ich ließ mir nur allzu gerne - soweit es eben aus ihrer Position ging - ebenfalls von Cosma die Kleidung vom Körper schieben. Auch die kleinen Streicheleinheiten zuvor genoss ich, wobei mir durchaus auffiel, dass die junge Frau bei den paar Narben meist ein klein wenig länger verharrte. Sie genauer mit dem Tastsinn ihrer Finger unter die Lupe nahm, was mich an sich jedoch nicht störte. Ich hatte wie schon erwähnt keinerlei Probleme mit den vernarbten Hautstellen, die sich über meinen gesamten Körper verteilten. Es ließ sich ganz einfach nicht vermeiden auch selbst mal einen Schnitt oder gar Stich zu kassieren. Eine Kugel fangen müssen hatte ich noch nicht, ein Streifschuss an der Taille war in dieser Hinsicht das höchste der Gefühle und ich war auch wirklich glücklich darüber. Mit dem Rest meiner Jeans half ich der Rothaarigen dann ganz einfach, weil ich sie sonst kaum loswerden würde und das doch ein ziemlich wichtig zu erreichendes Ziel in dieser Angelegenheit hier war. Kaum war ich den überflüssigen Stoff losgeworden platzierte sich Cosma fast wie selbstverständlich auf meinem Schoß. Ich war mit meinem Kopf bereits wieder neben ihrem, jedoch streiften meine Lippen die empfindliche Haut an ihrem Hals nur kurze Zeit, bevor ich inne hielt. Mich für ein paar Sekunden einzig und allein darauf konzentrierte den Nervenkitzel zu genießen, dem sie mich mit ihren zierlichen Fingern aussetzte, als sie diese hinter dem letzten bisschen Stoff an meinem Körper versenkte. Mir lief ein angenehmer, leichter Schauer über den Rücken und ich kam um ein wohliges Aufseufzen nahe ihrem Ohr nicht herum, als sie begann sich an meinem besten Stück zu schaffen zu machen. Spätestens an diesem Punkt wurde mir bewusst, dass ich eindeutig nicht oft genug Sex in letzter Zeit gehabt hatte. Möglichkeiten waren sicher da gewesen, nur Zeit nicht. Umso praktischer war es, dass ich es in diesem Fall sogar mit der Arbeit verbinden konnte. Während ich das kleine Verwöhnprogramm genoss vergriff sich meine rechte Hand an ihrem Hintern, packte sie dort doch recht fest, wobei ich mit der Hand unter dem Bund ihrer Unterwäsche durchgerutscht war. Die andere Hand hob sich an ihre Brust, um sie leicht zu massieren. Ein, zwei Mal nahm ich auch ihre Brustwarze zwischen meine Finger, reizte sie gezielt aber nicht übertrieben. Fanden sonst doch einige Frauen unangenehm und nachdem ich nicht wusste, wie Cosma genau tickte was ihre Nippel oder Sex im Allgemeinen anging - wäre vielleicht gar nicht verkehrt gewesen, ein, zwei Punkte im Auto vorab anzusprechen, aber gut, Zug abgefahren - ging ich da lieber auf Nummer sicher. Meine Lippen wanderte indessen wieder zu ihren und verwickelten sie in leidenschaftliche Küsse, die doch zunehmend für leichte Atemnot sorgten. Schließlich setzte ich dem Ganzen jedoch einen Cut, weil die Rothaarige ihre Finger furchtbar geschickt einsetzte und ich weiß Gott nicht riskieren wollte, schon zu weit zu sein. Eine kurze Pause diesbezüglich vor dem eigentlichen Akt konnte demnach nicht verkehrt sein. Ich nutzte jene dazu das Federgewicht förmlich von mir runter zu schubsen und mich wieder über sie zu beugen. Mit meinen Lippen an ihrem Körper Stück für Stück nach unten zu wandern. Von ihrem Dekolleté abwärts über ihre so schön geformten Brüste, weiter über ihre Rippenbögen und bis über den Bauchnabel. Als ich an dem letzten bisschen Stoff an ihrem Körper ankam löste ich mich wieder ein Stück von dem hinreißenden Körper, der wenig später nackt vor mir liegen sollte. Im Folgenden versenkte ich meine Zunge noch für ein, zwei Minuten zwischen ihren Schenkeln, obwohl ich mir fast sicher war, dass sie das weitere Vorspiel nicht mehr zwingend gebraucht hätte. Aber ich machte das gern, also nahm ich mir dafür noch ein klein wenig Zeit, bevor ich dann aber doch schlichtweg zu ungeduldig wurde und auch den kläglichen Rest meiner Kleidung kurzerhand loswurde. Dann musste ich mich noch kurz über die schlanke junge Frau hinweg zum Nachttisch beugen, weil ich es doch ganz einfach sicherheitshalber vorzog, ein Kondom zu benutzen. Ohne fühlte sich besser an, aber ich ging ungern Risiken ein bei Frauen, mit denen ich vorher noch nie geschlafen hatte. Das sollte zügig abgehakt sein und so ließ ich mich wieder bei Cosma nieder, um sie ein weiteres Mal zu küssen und gleich im nächsten Atemzug in sie einzudringen. Mit gewisser Vorsicht, um uns beide erst einen Moment an das Gefühl zu gewöhnen, aber doch alles Andere als zögerlich.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Tauren und ich waren ein wirklich gutes Team. Es schien beinahe, als würden wir des Öfteren mal einen Abend zusammen verbringen, denn wir schaukelten uns mit den absolut richtigen Aktionen gegenseitig immer höher. Auch wenn wir zuvor noch keine gemeinsamen Erfahrungen gesammelt hatten, waren seine Berührungen und seine Art, wie er mit mir umging, genau richtig. Nicht zu viel Gefühl - mit Waschlappen konnte ich nichts anfangen -, aber eben auch nicht zu forsch. Er fand irgendwie den angenehmen Mittelwert, indem er meinen Hintern deutlich kräftiger packte, als meine Brust. Gerade bei Letzterem war ich nämlich ein kleines Sensibelchen. Nicht unbedingt selten kam es vor, dass ich kurz vor der Periode kaum noch dazu in der Lage war, einen BH zu tragen, weil der Druck einfach unsagbar unangenehm wurde. Und auch im Allgemeinen mochte ich es lieber, wenn ein wenig zärtlicher damit umgegangen wurde, sowohl was die Brust als Solche anging, als auch die Brustwarzen. Tauren machte also gerade alles richtig, obwohl es eher ein vorsichtiges Herantasten an die Geschichte war, er eigentlich gar nicht wissen konnte, was mich jetzt wirklich anmachte und wo ich die Grenzen zog. Ich bestätigte ihn mit einem lüsternen Seufzen, dass er auf dem richtigen Weg war und gerne so weiter machen konnte, wenn auch nicht mehr so lange. Denn ein Vorspiel war schön und gut, aber der Hauptakt war nach wie vor das Wichtigste. Und als hätte der junge Mann meine Gedanken gelesen, schob er mich nach ausreichend Streicheleinheiten - sowohl von seiner, als auch von meiner Seite aus - zurück auf die Matratze, wo er mir letzten Endes noch das letzte Kleidungsstück vom Leib riss und seine Boxershorts gleich mit zu Boden wandern ließ. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis seine Haut erneut auf meine traf und wir die Ausgangsposition von vorhin wieder eingenommen hatten. Eigentlich hatte ich jetzt damit gerechnet, dass Tauren das Ganze so langsam aber sicher zum eigentlichen Akt kommen lassen wollte, aber ich täuschte mich, denn seine Lippen fanden kurz darauf wieder meine, verwickelten sie in einen innigen Kuss, bevor sie, wie meine Hände vor wenigen Sekunden noch, auf Reisen gingen. Ich spürte seinen heißen Atem wieder an meinem Hals, schließlich auf meiner Brust und in der Nähe meines Bauchnabels. Weil ich ahnte, was er vor hatte, stieß ich schon ab dem Punkt ein zufriedenes Grummeln aus, noch bevor seine Lippen und vor allem seine Zunge ihr eigentliches Ziel erreicht hatten. Als sein Kopf schließlich zwischen meinen Schenkeln angekommen war und mich zu Verwöhnen wusste, gab ich zum ersten Mal an diesem Abend ein richtiges, wenn auch leises, Stöhnen von mir. Mit geschlossenen Augen winkelte ich das rechte Bein ein Stück weit an, weil es, aus mir unerklärlichen Gründen, diesen Reiz noch um ein nennenswertes Bisschen verstärkte. Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, in der Tauren seine Zunge geschickt genug einsetzte, mich mehrere Male kurz vor den Höhepunkt zu treiben, aber sobald die Muskeln das Zittern angefangen hatte, zog er sich wieder zurück, um mich dann auch nicht länger auf die Folter zu spannen. Gut, er handelte da natürlich nicht ganz uneigennützig, auch er ganz gerne sein überschüssiges Testosteron loswerden, aber das spielte ja im Prinzip keine Rolle. Kam uns nur beiden zugute, wenn wir dem Ganzen langsam ein Ende setzten. Außerdem waren wir hier jetzt sicher schon seit einer guten dreiviertel Stunde miteinander beschäftigt, da konnte es so langsam auch mal richtig losgehen. Der junge Mann löste sich jedoch noch ein letztes Mal von mir, um sich mit einem Präservativ auszustatten und ehrlich gesagt hatte er Glück, dass eins vorhanden war, denn noch bevor er in mich eingedrungen wäre, hätte auch ich mich dahingehend zu Wort gemeldet. Es war ja schön und gut, dass die Beziehung zwischen uns eher speziell war, aber das versicherte mir noch lange nicht, das er frei von ansteckenden Krankheiten war. Klar, hätte ich mir durch das Küssen alleine einen unangenehmen Herpes einfangen können, aber das war weitaus weniger schlimm als irgendeine Geschlechtskrankheit. Ich wollte ihm an dem Punkt natürlich nichts unterstellen, aber man konnte ja nie wissen, wo man sich vielleicht unbeabsichtigt etwas eingefangen hatte. Genau so war es möglich, dass auch ich etwas mit mir herum schleppte, was man nicht unbedingt haben wollte. Die Untersuchungen beim Facharzt waren zwar bisher alle unauffällig gewesen, aber es gab einfach Eventualitäten, da wollte man etwaige Konsequenzen schon vorab im Keim ersticken. Schien er jedenfalls auch so zu sehen und hatte entsprechende Vorkehrungen getroffen. Sehr löblich. Als er dann nach wenigen Sekunden soweit war, zögerte er auch nicht mehr lange, bevor er schließlich in mich eindrang und ich stellte sofort fest, dass ich eine ganz lange Zeit wirklich etwas vermisst hatte. Sex mit einer Frau war heiß und hatte seinen Reiz, aber es gab einfach Dinge, die konnte eine Frau einem einfach nicht geben. Einen Penis zum Beispiel. Augenblicklich schnappte ich scharf nach Luft, war dieses Gefühl doch erst einmal wieder ungewohnt, sogar ein bisschen unangenehm, aber es legte sich genau so schnell, wie es gekommen war und ich konnte die darauffolgenden Minuten mit Tauren in vollen Zügen genießen. Wir verstanden uns beide darin, den jeweils Anderen dem Höhepunkt immer näher zu bringen, zumindest ich wurde dabei auch immer lauter, bis ich es schließlich nicht mehr länger hinauszögern konnte. Ich streckte mich ihm mit meinem Oberkörper entgegen, während mich die Wellen des Orgasmus beziehungsweise der Orgasmen - Frauen waren in der Hinsicht ja Spitzenläufer -, packten und meine Sinne im ganzen Körper auf angenehme Art und Weise stimulierten. Aber nach dem Hoch kam bekanntlich ja auch wieder ein Tief, welches mit dem Abebben der Hormone einher ging. Wo ich in dem einen Moment noch voll einsatzfähig, ja richtig aufgekratzt war, wollte ich mich im nächsten Augenblick einfach umdrehen und einschlafen. Letzteres würde aber eher nicht klappen, selbst wenn Tauren nichts dagegen gehabt hätte, wenn ich die Nacht über bei ihm geblieben wäre - ich schätzte ihn jetzt nicht als so jemanden ein, der eine Frau nach dem Fick direkt wieder vor die Tür setzte -, aber offiziell waren wir noch immer nur kurz weg und wenn er nicht bald wieder seinen Posten vor der Bar beziehen würde, könnte Hunter durchaus Verdacht schöpfen, dass da etwas nicht stimmte. Und ich ging stark davon aus, dass Tauren es nicht auf eine weitere Konfrontation mit seinem Boss anlegte. Also hieß es sicher, sich wieder anziehen, vorher vielleicht eine kurze Dusche, ehe es wieder zurück in die Innenstadt ging. Seufz...
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Cosma verstand sich wirklich gut darin, mich mit ihren erregten Lauten weiter anzustacheln. Nicht, als wäre das überhaupt noch irgendwie notwendig gewesen, aber es war ein absolut anregender Beigeschmack, der mir die Zeit mit der jungen Frau nur umso mehr versüßte. Dank des recht ausgiebigen Vorspiels, welches ich keineswegs bereute, sollte es auch gar nicht mehr wirklich Zeit beanspruchen uns beide mit ein paar gezielten Stößen zügig in Richtung Pseudo-Himmel zu befördern. Unsere Körper klebten gefühlt aneinander, als ich mich dem berauschenden Gefühl des Orgasmus' mit einem erstmals etwas lauteren Stöhnen hingab und sich mir der Körper der jungen Frau förmlich entgegen presste. Dass Cosma fast im selben Moment kam wie ich selbst und ich spürte, wie sich ihre gesamte Beckenmuskulatur um mich herum verkrampfte, intensivierte das ohnehin schon Sinne raubende Gefühl noch einmal. Allerdings ebbte das belebende Gefühl so wie immer auch relativ bald schon wieder ab und ich verharrte doch ziemlich unregelmäßig atmend nur noch einen kurzen Moment in ihr, in dem ich meine Gedanken wieder sammeln musste. Letztlich küsste ich sie noch ein letztes Mal, so für den schönen runden Abschluss - wobei sich ein leichtes Hineingrinsen dabei nicht vermeiden ließ -, bevor ich mich zurückzog und auch ohne Umschweife aufstand. Das Kondom wollte entsorgt werden und außerdem wollte ich mich zumindest flüchtig abduschen. Es ließ sich beim Sex kaum vermeiden ins Schwitzen zu geraten und verschwitzt in Klamotten zu schlüpfen war einfach beschissen. "Ich geh' kurz duschen... falls du auch willst..?", gab ich der Rothaarigen einen Hinweis zu meinem Verschwinden, als ich mich gerade in Bewegung setzte und bot ihr im selben Atemzug indirekt fragend an, sich ebenfalls kurz vom Wasser abspülen zu lassen. Musste sie nicht, konnte sie aber, mir war das egal. Allzu viel Zeit verschwendete ich damit dann allerdings nicht. Wir waren gefühlt schon eine halbe Ewigkeit von der Bar weg und das war nicht gut. Sex war eines der besten Dinge auf Erden - wenn er gut war - und prinzipiell hatte ich auch Nichts dagegen danach noch miteinander herumzuliegen oder die jeweilige Frau gar bei mir nächtigen zu lassen, aber in diesem Fall war das nicht machbar. Also gab es nur eine zügige Dusche, das erneute Richten der Frisur und frische Klamotten, bevor ich mich mit Cosma wieder auf den Rückweg machte. Ich hatte eigentlich keine Lust jetzt noch zu arbeiten, aber musste eben sein.
**Lö Zeitsprung**
Seit dem sehr hilfreichen Einsammeln von ein paar Informationen am Laptop meiner Ex-Mitschülerin waren inzwischen drei Tage vergangen. Ich hatte schon die eine oder andere Info sinnvoll verwerten und mir Vorteile dadurch verschaffen können, die gewiss nicht Jedermann in Oslo gefallen würden. Am Allerwenigsten meiner direkte Konkurrenz, die ebenfalls in der Kartei zu finden gewesen war. Meinen Feinden auf den Sack zu gehen und Geschäfte zu Nichte zu machen war aber eine meiner liebsten Beschäftigungen, weshalb ich damit bestens leben konnte. Gerade war ich wieder in der Bar und leerte mein Glas, wie immer gefüllt mit Whiskey. Ich hatte Taurens Schicht heute selbst genommen, weil ich den Jungspund woanders ganz einfach besser hatte gebrauchen können. Die neuen Infos hatten mir schließlich einige Türen geöffnet und ich war akribisch dabei, auch Alle davon offen zu halten. Das brauchte eigentlich mehr Personal, als ich gerade hatte, weshalb ich mich zeitnah nach mehr umsehen musste. Heute aber war erst einmal noch das Absolvieren dieses Wachpostens für mich angesagt. Cosma hatte vor ein paar Minuten erwähnt, dass sie noch einmal hier weg musste und deshalb kippte ich mir auch gerade den letzten Schluck aus dem Whiskeyglas in den Rachen. Das waren heute die ersten Tropfen Alkohol für mich gewesen und demnach machte es keinen großen Unterschied, ob ich die Flüssigkeit langsam oder schnell trank. Von einem Glas bekam ich keinen Bedenken auslösenden Pegel. Ich ging im Anschluss nach draußen und wartete dort auf den kleinen Teufel, der den Rest der Schicht an Sabin abtreten würde. Viel los war ohnehin nicht, er würde also bestens alleine klarkommen. Ich schnorrte mir von einem vorbeigehenden Gast eine Zigarette und rauchte jene noch gemütlich zu Ende, bevor die junge Frau letztlich aus der Tür der Bar spazierte. "Wie weit ist es? Laufen oder Fahren?", stellte ich ihr eine simple Frage und bisher hatte ich auch noch keine Ahnung, wohin sie überhaupt wollte und was es zu erledigen gab. Würde sie mir sicher aber zeitnah vom allein verklickern und wenn nicht, würde ich sie eben dringlich dazu auffordern.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Die Auszeit mit Tauren hatte mir ja wirklich gut getan, noch einen Tag später hatte ich vollkommen lässig und tiefen entspannt die Bar geschmissen, aber am zweiten Tag schien all das schon wieder Geschichte zu sein. Auch der heutige Tag sollte nichts Gutes verheißen. Schon nach einer echt beschissenen Nacht mit überdurchschnittlich wenig Schlaf hatte ich ein ganz komisches Gefühl im Bauch, als ich am frühen Abend die Türen der Bar öffnete und somit die ersten Gäste in Empfang nahm. Meine Augenringe gingen mir heute sicher bis zu den Knien, als ich meinen Posten hinter der Bar bezogen hatte und Sabin, der als Gast getarnt in der Masse von Menschen mit ins Innere getreten war, um seine Schicht zu beginnen, begrüßte. Die ersten Stunden fiel es mir unglaublich schwer, alle Bestellungen richtig auf den Schirm zu kriegen, das ein oder andere Mal wanderten ein paar Cocktails wieder zu mir zurück, weil sie fehlerhaft oder unvollständig war. Hier fehlte beim Wodka-O mal der Orangensaft, da war der bestellte Mai Thai plötzlich ein Mojito geworden. Weil mir so etwas normalerweise nicht passierte, ich eigentlich sehr routiniert war in dem was ich tat, zog ich mich relativ früh in den Pausenraum zurück, wo ich sicher stellte, die Tür hinter mir auch ja abzuschließen. Ich wollte für einen Augenblick einfach ein bisschen Ruhe haben, um mich und meine Gedanken zu sortieren. Und mit Sortieren meinte ich natürlich, mit chemischen Mittelchen ein wenig nachzuhelfen. Anders bekam ich ja mein Leben in der letzten Zeit kaum mehr auf die Reihe. Ich merkte ja selber, dass es so langsam aber sicher wieder Überhand nahm, aber ändern wollte ich da ehrlich gesagt nichts dran. Hätte nur wieder geheißen, erneut in die Klinik abzudüsen und für Psychologen und Wannabe-Streetworker hatte ich weder die Zeit, noch die Nerven. Kotzten mich einfach an mit ihren ach so tollen Ratschlägen und Lebenseinstellungen, die ich nicht mal in meinem dritten Leben irgendwie Ernst nehmen konnte. Also ja. Nein. So lange mich kein Bulle hops nahm, würde ich einfach weiter machen, bis ich entweder an einer Überdosis verreckte oder aber Pleite ging und meine Niere für weiteren Stoff verkaufen musste. Mit einem tiefen Seufzen zog ich aus meiner Hosentasche ein kleines Tütchen mit weißen, pulverigen Inhalt, welches ich wenig später achtlos als einen kleinen Haufen auf dem Tisch auskippte. Weil ich jetzt kaum Zeit und Lust hatte, den Mist ganz dem Klischee entsprechend mit einer Kreditkarte oder Ähnlichen aufzulockern, schob ich es mir lediglich mit dem kleinen Finger zu einer geraden, relativ dünnen Linie zurecht. Ein letzter Blick in Richtung Tür, nur um sicherzustellen, dass auch wirklich keiner hier rein kam, dann senkte ich meinen Kopf bis kurz über die Tischplatte. Weil sich mit nur einem Nasenloch deutlich mehr Saugkraft erzeugen ließ, hielt ich mir beim Schnupfen das linke Nasenloch zu, behielt die Pose auch noch einen Moment bei, nachdem das Pulver schon längst verschwunden war. Erst wenige Sekunden später, als der Stoff im Gehirn angekommen war, senkte sich mein Arm und mit ihm meine Hand wieder. Ich stand auf, fühlte mich schon deutlich fitter - zumindest bildete ich mir das ein -, als ich den Weg zurück in den vorderen Bereich einschlug. Vorher hatte ich noch die Spuren verschwinden lassen und dabei festgestellt, dass es Zeit wurde, langsam mal ein neues Päckchen zu ordern. Kurz vor der Tür angekommen hatte ich daher noch mal inne gehalten. Nicht zuletzt um einen prüfenden Blick in den Spiegel zu werfen, der nahe der Tür angebracht war und mir in dem Moment mitteilte, dass ich mir mit dem Ärmel einmal über die Nase wischen sollte, damit der Kranz um mein rechtes Nasenloch verschwand. Im Anschluss daran zog ich mein Handy aus der Hosentasche und wählte mit zittrigen Händen die Nummer meines Dealers des Vertrauens, der mir für den heutigen Abend noch etwas zugesprochen hatte. Das Gespräch verlief relativ einseitig und war schnell beendet, weshalb ich insgesamt keine fünfzehn Minuten später wieder hinter der Bar stand, erst einmal ein paar Bestellung abarbeitete und das sogar organisierter und schneller als noch vor wenigen Augenblicken. Erst als meine Gäste versorgt waren, wandte ich mich mit geweiteten Pupillen an Hunter, der leider Gottes heute Taurens Schicht übernommen hatte, aus welch Gründen auch immer. Ich teilte ihm nur knapp mit, dass ich gleich kurz verschwinden wollen würde und er somit zwangsläufig auch aufstehen musste, denn auch er übernahm ja die Rolle des Stalkers, wenn ich die Bar verließ. Allerdings hielt ich mich mit dem Grund für unseren Ausflug noch so lange bedeckt, wie wir hier unter Leuten waren. Erst als ich Sabin darum gebeten hatte, einen Augenblick auf die Bar aufzupassen, und wir uns vor der Tür trafen, rückte ich mit der Sprache raus. "Das wird jetzt absolut unspektakulär. Ich gehe nur bei meinem Dealer etwas abholen.", klärte ich ihn mit wenigen, aber ausreichenden Worten auf, bevor ich noch zu einer Antwort auf seine Frage ansetzte. Zuerst zeigte ich mit der rechten Hand in eine der dunklen Gassen rechts der Bar. "Ist nicht weit, wir laufen.", sagte ich also und setzte mich kurz darauf auch schon in Bewegung. Das Kokain hatte mir wieder genug Energie zur Verfügung gestellt, dass meine Schritte ausnahmsweise mal etwas schneller waren als sonst. Auf dem Weg durch die dunklen Seitengassen hatte ich noch einen prüfenden Blick in mein Portemonnaie geworfen, um zu schauen, ob noch genug Bargeld vorhanden war. Gerade, als ich in den Schlitz für die Scheine sah, beschlich mich wieder dieses ungute Gefühl, welches mich heute früh schon heimgesucht hatte. Da aber bis dato nichts passiert war, ließ ich das Ganze unkommentiert, hielt es einfach für eine dumme Gedankenspinnerei, die dem Kokain verschuldet war. Ich sollte relativ bald jedoch feststellen, dass dem leider nicht so war. Es dauerte, wie ich es bereits erwähnt hatte, nicht sonderlich lange, bis wir am ausgemachten Treffpunkt angekommen waren. An einem alten, leerstehenden Kiosk wartete mein Bekannter bereits an der Wand gelehnt auf mich.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Ich nickte auf Cosmas erklärende Worte hin nur leicht, als ich mich bereits von der Wand des nicht mehr ganz so neuen Gebäudes abgestoßen hatte. Laufen war in Ordnung und sicher auch weit weniger auffällig, als irgendwo mit dem nicht ganz leisen Wagen anzutanzen. Ein guter Motor und Leistung brachten eben den gewissen Sound mit sich und unbedingt unauffällig war die Optik jetzt auch nicht. War kein 0815-Wagen und damit grundlegend verdächtig, was für mich auch vollkommen in Ordnung war. Dealer hatten es für gewöhnlich jedoch nicht so gerne, wenn man mit großem Tamtam angetanzt kam. So hielt ich mit in die Jackentaschen der Lederjacke geschobenen Händen und über den Kopf gezogener Kapuze einfach das Tempo der jungen Frau, bis wir am Ort der Begierde ankamen. Es war nicht wirklich schwer die Zielperson auszumachen, weil nicht gerade viele Menschen in dieser Art von Gassen unterwegs waren. Um diese Uhrzeit noch weniger als ohnehin schon, der Dealer war also unschwer zu erkennen. Ich hätte nicht sagen können woher, aber sein Gesicht kam mir bekannt vor. Irgendwo hatte ich den Typen schon einmal gesehen, aber meine von Alk minimal betäubten grauen Zellen - die ohnehin durch den massenhaften Drogenkonsum der letzten Jahre manchmal eine Weile brauchten, bis sie richtig auf Touren kamen - wollten mir einfach nicht verraten woher. Das gab mir ein doch etwas ungutes Gefühl, aber während Cosma sich bereits mit ihm unterhielt und den Deal zum Laufen brachte, sah ich mich in der Umgebung um. Es war nach wie vor weit und breit Niemand zu sehen, obwohl es in den Schatten der Gebäude bei derartiger Dunkelheit teilweise wirklich schwer zu erkennen war und ich mir deshalb nicht einhundertprozentig sicher damit sein konnte. Trotzdem drehte ich mich wieder nach vorne um und gerade als die rothaarige junge Frau dem zwielichtigen Typen ihr Geld überreichte, drang mir ein nur sehr leiser Schuss an die Ohren. Schallgedämpft, aber hörbar, dicht gefolgt von einem scharfen Einatmen meinerseits, als ich den Einschuss am Körper zu spüren bekam. Es setzte nicht sofort ein richtiger Schmerz ein, weil das Adrenalin fluchtartig durch meine Venen zu rauschen begann, aber ich spürte meine linke Schulter nass werden. Ich sah zu jener runter, hielt dabei noch immer den Atem an und hob die rechte Hand, um nach der Verletzung zu tasten. Ich übte seitlich am Arm starken Druck mit dem verbliebenen Stoff meiner Kleidung auf den Einschuss aus, als ich erstmals wieder einatmend den Blick anhob. Funkelnd, um nicht zu sagen hochgradig gereizt oder gar hochgradig aggressiv. Der brennende und zugleich auch stechende Schmerz erschwerte mir das Atmen bereits, als der Kerl, dem Cosma gerade eben noch ihr Geld überreicht hatte, mir mit einem gezielten Schlag in die Magengegend den nächsten Stich versetzte und mich anschließend zu Boden warf. Ich hatte nach meiner eigenen Pistole gegriffen, auch abgedrückt, jedoch nicht mehr als den Beton zu seinen Füßen getroffen, weil er schlicht zu schnell bei mir gewesen war. Während ich unweit der Kioskwand auf dem Boden landete verlor ich den Halt an der Waffe und sie glitt mir aus den Fingern, rutschte noch zwei, drei Meter weit von mir weg. Ich drehte mich so schnell es mir mit der Atemnot möglich war auf den Rücken, um das Arschloch anzusehen. "Das ist alles, Tyr? Eine Kugel und ein Schlag?", fing er an zu spotten, schnaubte hörbar. "Was glaubst du, wer gibt mir die größte Belohnung für deinen Kopf?", redete er weiter und offenbarte damit den eigentlichen Grund dieses vollkommen unerwarteten Anschlags auf mein Leben. Wie so oft war es einfach nur Geld, was mich bitter auflachen ließ. War verdammt schmerzhaft, aber das war es mir inklusive des breiten Grinsens auf meinen Lippen wert. "Das sind mir die liebsten... zu feige für den Faustkampf wird zur Waffe gegriffen. Zielen konnte dein Freund offenbar auch nicht. So wie ich das sehe, bin ich noch nicht tot. Also bring' die Scheiße gefälligst zu Ende, bevor du mir mit billigem Schwanzvergleich-Gerede ankommst.", provozierte ich den Idioten nur noch weiter, woraufhin er wütend ein Messer zückte. Sollte er nur herkommen. Ich hatte immernoch zwei Beine und einen voll funktionsfähigen Arm. Reichte für einen Spacken wie ihn hier sicher aus.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ich musste feststellen, dass dieses blöde Gefühl immer stärker wurde, je näher wir dem Drogendealer zu kommen schienen. Allerdings schob ich es mittlerweile zu einhundert Prozent auf das Kokain, weil ich förmlich spürte, wie meine Pupillen bald das Ausmaß des Möglichen sprengten und im Allgemeinen war mein Zustand eher hibbelig, fast wie auf Entzug, obwohl ja aktuell genau das Gegenteil der Fall war. Die letzten paar Meter zu dem jungen Mann, der mit beiden Händen in den Hosentaschen an der Wand gelehnt stand, hatte sich ein Tunnelblick entwickelt und ich blinzelte nur noch sehr selten, weil ich einfach überaus fokussiert war. Mit zielstrebigen Schritten überbrückte ich die letzte Distanz, die zu einem Gespräch fehlten, nur um dann das Nötigste mit der Person mir gegenüber auszutauschen. Er bekam sein Geld und noch während er die Scheine auf Vollständigkeit überprüfte, schob er mir mit einer Hand ein kleines, aber randvolles Päckchen des weißen Goldes zu. Damit war die Sache für mich eigentlich erledigt gewesen, so ein Deal lief ja für gewöhnlich nicht länger als ein paar Minuten, aber heute sollte alles anders sein. Gerade als ich mich auf dem Absatz umgedreht hatte und zum Gehen ansetzte, tat es einen dumpfen Schlag und es brauchte einen Augenblick, bis ich alle notwendigen Informationen in meinem zugekoksten Hirn verarbeitet hatte, um zu realisieren, was hier gerade passiert war. Jener dumpfe Schlag schien ein Schuss aus einer Pistole mit Schalldämpfer gewesen zu sein und die Kugel hatte ganz offensichtlich Hunter getroffen. Noch bevor ich mir überhaupt das Ausmaß der Verletzung genauer betrachten konnte - was ehrlich gesagt nicht so leicht war, wenn alles, was um einen herum passierte, gefühlt auf x 50 Speed lief -, hatte es Hunter aber auch schon zu Boden gerafft, Auslöser dafür war mein Bekannter, der plötzlich nicht mehr an der Hauswand gelehnt stand, sondern ganz offensichtlich zu dem Typen gehörte, der gerade den Attentat auf Hunter verübt hatte. Wenig erfolgreich, wenn man mich fragte, aber gut, es war dunkel und zumindest schien es einigermaßen weh zu tun. Gönnte ich ihm ja schon, diesen stechenden Schmerz in seiner Schulter. Allerdings war ich mit dem weiteren Verlauf, den ich relativ weggetreten aus der Ferne beobachtet hatte, nicht ganz einverstanden. Den Worten konnte ich nur Bruchstückhaft folgen, aber was mir ins Ohr drang und hängen blieb, war alles, was ich wissen musste. Die Typen, mittlerweile war auch der Schütze aus seinem Versteck gekrochen, schienen es auf das Kopfgeld abgesehen zu haben, welches einige Leute mit Vergnügen bezahlt hätten, wenn man ihnen nur den richtigen Kopf brachte. Hörte sich alles in allem ja ganz einleuchtend an, aber ich fand es in dem Augenblick schon dreist, mich ganz frech in eine solche Geschichte mit herein zu ziehen. Hinterher musste ich noch in irgendeinem Prozess aussagen oder dergleichen, passte mir überhaupt nicht. Und der Droge in meinem Blut noch viel weniger. Ich hatte mich zwar von Zeit zu Zeit immer weiter verspannt, sodass Bewegungen mittlerweile ziemlich schmerzhaft waren, aber als ich sah, dass Hunter in eine durchaus lebensbedrohliche Situation gekommen war, seitdem er zu Fall gebracht worden war, übergab ich das Kommando nur liebend gerne an das Rauschgift, schaltete den gesunden Menschenverstand für eine Weile aus. Denn eigentlich wäre es sehr viel sinniger und weniger lebensbedrohlich für mich gewesen, hier einfach abzuhauen und Hunter seinem Schicksal zu überlassen, aber das war Scheiße. Ich konnte ihn nicht leiden, das war richtig und er ging mir mit seiner Art auch wirklich auf den Keks, aber ich brauchte seine Dienstleistung. Es würde kaum einer für Umme vor meiner Bar Streife stehen, wenn der Boss ins Gras gebissen hatte. Ich handelte also im Prinzip aus purem Eigennutz, als ich mich hinter dem Typen, meinem Bekannten, der sich gerade mit einem Messer vor dem jungen Mann aufgebaut hatte und so wunderbar abgelenkt wurde, in Richtung der Stelle schlich, an der kurz zuvor Hunters Waffe aus seinen Händen geglitten war. So leise wie möglich beugte ich mich nach der Pistole, den Tunnelblick stets auf den Angreifer, der am nächsten stand. Hin und wieder sah ich auch ein Stück weit nach rechts, um auch den Schützen nicht aus den Augen zu verlieren, aber er schien beschäftigt, war am Handy und machte den Eindruck, als würde er gar nicht wirklich dazu gehören und hier auch nur einen billigen Auftrag ausführen, von dem er am End eigentlich nicht viel hatte. War mir nur Recht, denn so konnte ich mir problemlos die Waffe aneignen und diese entsichern, um sie wenig später auf den Rücken des Angreifers zu richten. Passend zu meinen nächsten Worten hatte sich ein breites Grinsen auf meine Lippen gelegt, die Haare hingen mir wirsch im Gesicht. In einer von Hunters Sprechpausen, die der Dealer dazu nutzen wollte, seine Arbeit zu Ende zu bringen, meldete ich mich schließlich zu Wort. "Wenn hier einer das Kopfgeld kassiert, dann bin ich das.", knurrte ich ihm förmlich entgegen und noch bevor er die Möglichkeit dazu gehabt hatte, sich zu mir umzudrehen oder aber sich weiter auf Hunter zu stürzen, löste ich den ziellosen Schuss aus, der glücklicherweise trotzdem getroffen hatte. Es war verdammt schwer, unter Strom eine konkrete Stelle zu treffen, aber ich konnte mit Stolz behaupten, dass die Kugel nahe seines Herzens durch den Brustkorb geschlagen war und vermutlich hätte ich auch Hunter noch getroffen, wenn er gestanden und nicht gelegen hätte. Stattdessen stoppte die Patrone in der Hauswand. Auch wenn es gerade absolut keinen Grund dazu gab, ich eher hätte schreiend weglaufen wollen, stieß ich ein spitzes Lachen aus, während ich mich auf den mir relativ unbekannten Typen und Hunter zubewegte. Die Waffe hatte ich nach dem Schuss aus Reflex auf den Kumpanen gerichtet, der bei der Lautstärke - die Knarre hatte nämlich keinen Schalldämpfer - unweigerlich den Kopf in die Höhe riss. "Bleib' ja wo du bist oder du bist der Nächste.", fauchte ich ihn an und das Röcheln des jungen Mannes, der gerade drauf und dran war, zu verrecken, untermauerte meine Ansprache dabei. Der Tunnelblick lag weiterhin auf den Schützen, immerhin hatte auch er eine Waffe, aber meine Schritte tasteten sich langsam in Richtung Hunter. Als ich bei meinem lädierten Geschäftspartner angekommen war, schob ich meinen Arm unter die Schulter, die intakt war, um ihm das Aufstehen etwas zu erleichtern. Er hatte ja Gott sei Dank nichts mit den Beinen, brauchte maximal eine kleine Stütze und das war gerade noch drin. Ich hatte es schon geschafft, Taurens geschundenen Körper ein paar Treppen hoch zu zerren, da sollte das hier wirklich kein Problem darstellen. Noch immer das psychotische Grinsen auf den Lippen, hielt ich die Waffe noch immer bestimmt in die Richtung des Komplizen, der gerade allem Anschein nach zu verarbeiten schien, dass er das Geld, welches ihm versprochen worden war, wohl nie zu Gesicht kriegen würde. Und als eine der weisesten Entscheidungen des Abends, entschied er sich, langsam nach hinten abzuhauen. Sein Blick galt stets meiner Waffe, aber so lange er sich verpisste und uns nicht attackierte, hatte ich auch keinen Grund, ihn gleich mit umzulegen. Sollte er sich nur verpissen.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Im Folgenden ging Alles verdammt schnell. Ich hatte gar nicht mitgeschnitten, dass der kleine Teufel sich meine Waffe zu erschleichen versuchte und das auch schaffte. Vermutlich einfach deshalb, weil der Dealer, der mich weiter zu attackieren versuchte mindestens genauso wenig auf sie fixierte. Das war auch der entscheidende Punkt, weshalb es Cosma tatsächlich gelingen sollte mir hier den nicht ganz unversehrten Arsch zu retten. Es schien ein vom Himmel geschicktes Wunder zu sein, dass die junge Frau glücklich seine Brust traf und dem Arschloch damit ein relativ schnelles Ende bescherte. Noch währenddessen musterte ich sie zum ersten Mal am heutigen Abend bewusst und dabei wurde mir ein weiteres Detail bewusst, das unweigerlich zu der Situation mit beitrug. Bei genauerem Hinsehen war das Verhalten der Rothaarigen nämlich absolut nicht normal und der Blick in ihren Augen verdeutlichte mir das noch zusätzlich. Was sie sich dieses Mal reingepfiffen hatte wusste ich zwar nicht, aber das musste ich auch nicht. Für den Moment zählte nur, dass sie dem Dealer das Leben mit einer Kugel aus dem Leib geschossen hatte und keine akute Gefahr mehr zu herrschen schien. Denn der zweite Idiot überlegte es sich gleich zwei Mal, ob er sich erneut einmischen sollte, während die zierliche junge Frau mir auf die Beine half. Der Schmerz breitete sich immer weiter in meinem Oberkörper aus und es herrschte ein unangenehmer Druck auf meinen Lungen, der mir weiterhin das Atmen erschwerte. Aber ich wusste damit umzugehen, atmete ganz bewusst eher flach und wurde nicht hektisch. Ruhe bewahren konnte bei Schusswunden essentiell sein, weil der Blutverlust in jedem Fall immens war. Ihn durch schnelles Atmen und damit beschleunigten Puls anzuregen wäre nicht unbedingt von Vorteil. Noch immer ein wenig perplex von den Geschehnissen beobachtete ich inzwischen wieder halbwegs grade auf den Beinen stehend, wie Arschloch Nummer Zwei ein paar langsame Schritte nach hinten zu machen begann. Zu langsam. Er hatte gefälligst zu rennen bis ihm die Lunge explodierte, wenn er die Dreistigkeit besaß sich an einem Attentat auf meine Person zu beteiligen. Deshalb nahm ich Cosma auch ziemlich bestimmt die Waffe ab, jedoch darauf bedacht sie dabei nicht versehentlich den Auslöser drücken zu lassen. Den Pistolenwechsel beobachtend drehte er sich dann doch um und setzte zum Rennen an. Ich drückte nach kurzem Zielen mit der rechten Hand dennoch ab - einfach aus Prinzip und weil ich gelinde gesagt dezent wütend war, ein Schuss mehr oder weniger auch keinen Unterschied mehr machte, weil irgendwer sicher schon am Bullen anrufen war - und erwischte ihn offenbar recht weit rechts kurz unterhalb der Rippen. Wenn er Glück hatte nicht tödlich, wenn er Pech hatte aber doch. Sollte er mir noch ein einziges Mal über den Weg laufen, war spätestens das dann sein endgültiges Todesurteil. Der Schuss raffte ihn zwar zu Boden, aber er machte sich stolpernd irgendwie wieder auf die Beine und er suchte das Weite hinter der nächsten Hausecke. Mein Arm sank wieder und ich setzte sofort zum Gehen an, um hier weg zu kommen, schob die Waffe dabei zurück in den Hosenbund an meinem Rücken, was mir weitere Schmerzen einbrachte. Laufschritt wollte ich der Schulter nicht antun, aber ohne Cosma dabei viel Aufmerksamkeit zu schenken begann ich beim schnellen Gehen die Lederjacke auszuziehen, dicht gefolgt von dem Hoodie. Die Eiseskälte fiel mir nicht einmal auf, als ich beides der Rothaarigen in die Hände drückte und dann auch noch mein hellgraues Shirt am unteren Saum zerriss, um mir damit - ja, immernoch ohne anzuhalten, war halt nicht das erste Mal - den Arm weitgehend abzuschnüren. Schon im nächsten Moment griff ich dann nach dem Mobiltelefon in meiner Hosentasche, um mir einen Abholer zu ordern. Wenn ich nicht noch von den Cops eingelesen werden wollte, sollte ich hier nämlich weg und mindestens für ein paar Stunden in einem der Bunker abtauchen. Selbst, wenn sie mich auf keiner Kamera von welchem Laden der Gassen auch immer hatten, würden sie die Patronen erkennen. Mehr oder weniger zumindest. Sie wussten inzwischen, dass ich die Waffe nicht wechselte und was es für eine war. Es war demnach naheliegend, dass ich mal wieder meine Finger bei einem Mord im Spiel hatte. Tat mir trotzdem nicht mal ansatzweise leid, dass sie einen Kerl vom Boden kratzen müssen würden.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Anders als Hunter war ich noch einen Moment stehen geblieben, hatte genau beobachtet, wie der Komplize nach einem Schuss seitens Hunters zu Boden ging. Ehrlich gesagt hatte ich überhaupt nicht mitbekommen, dass der junge Mann mir die Waffe wieder aus den Händen genommen hatte und den Schuss, den ich bereits gespannt hatte, abfeuerte. Quasi mit dem Knall hatte es sein Opfer umgerissen, aber er raffte sich im nächsten Moment mit Müh und Not wieder auf die Beine, um dann aus unserem Sichtfeld zu verschwinden. Schon als der Körper auf den harten Asphalt aufschlug, hatte Hunter zum Gehen angesetzt und war demnach schon ein paar Meter weiter, bis ich mich von dem Bild, welches sich mir bot, abgewandt hatte. Um mit ihm Schritt zu halten, musste ich die Distanz, die er zwischen uns aufbaut hatte, mit kurzzeitigem Joggen wieder aufholen. Dann konnte ich auf normales Tempo zurück schalten und mich voll und ganz auf ihn konzentrieren. Ohne ein weiteres Wort, kein Dankeschön oder Ähnliches, drückte er mir seine blutverschmierte Lederjacke und den Hoodie in die Hand. Noch immer mit demselben Grinsen im Gesicht beobachtete ich, wie er sich gekonnt seinen Arm abzubinden wusste, noch bevor ich wieder das Wort ergreifen konnte. "Irgendwie schade, dass ich mir jetzt einen neuen Dealer suchen muss.", gluckste ich halb lachend und halb nach Luft schnappend. Ich war nicht unbedingt gut konditioniert und längere Strecken in einem solchen Tempo zurück zu legen zerrte schon ein Stück weit an meinen Reserven. "Aber ich hab ja jetzt erst mal wieder etwas. Hast du Bock?", hängte ich hinten dran und hielt die Hand, in der ich die ganze Zeit über das Päckchen gehalten hatte, in die Höhe. Ich realisierte wenig bis gar nicht, dass Hunter gerade vollkommen gestresst schien und weitaus größere Sorgen hatte als meine Drogengeschichte, aber ich musste nicht noch einmal erwähnen, dass meine Sinne gerade ziemlich betäubt waren und nur noch bedingt rational arbeiteten. Für den Moment lebte ich in meiner eigenen kleinen Welt, in der eigentlich alles gut war. Selbst mit dem ersten Mord auf meinem Konto konnte ich gut umgehen. Würde dann aber alles anders sein, sobald das Rauschgift nachgelassen hatte und ich wieder dazu in der Lage war, richtig zu verarbeiten, was gerade passiert war. Womöglich würde ich anfangen, panisch zu werden und noch ein Stück weit tiefer in die chronische Aggressivität rutschen, aber das war mir aktuell ziemlich egal. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen hatte ich neben Hunter in einer abgelegeneren Seitengasse inne gehalten. Er schien auf irgendetwas zu warten, aber worauf war mir nicht ganz klar. Das Telefonat hatte ich nur beiläufig mitbekommen und ich wusste erst, was Sache war, als ein schwarzer Mercedes mit getönten Scheiben unseren Weg kreuzte. Ich hatte gar nicht mit geschnitten, das zwischen dem Telefonat und dem Auftauchen des Wagens bereits fünfzehn Minuten vergangen waren. Aber ich hatte ja bereits erwähnt, dass das Leben momentan auf doppelter Wiedergabegeschwindigkeit lief. Aber gut, wie auch immer. Weil es doch eher selten vorkam, dass solche Autos aus Spaß in irgendwelchen Winkeln von Oslo hielten, ging ich davon aus, dass dies unsere Mitfahrgelegenheit war. Wie selbstverständlich war ich nämlich mit eingestiegen, nachdem ein kurzer Wortwechsel durch die heruntergefahrenen Scheiben stattgefunden hatte.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Alles, was Cosma dazu zu sagen hatte, war ziemlicher Bullshit. Eigentlich hatte ich gar nicht erwartet oder gar gewollt, dass die junge Frau überhaupt Irgendwas dazu sagte, weil ich in diesem Augenblick wohl Nichts als meine Ruhe wollte, während ich mich mit dem Schmerz in meinem Arm arrangierte und im Grunde nur noch darauf wartete, dass Desmond hier auftauchte. Er war der Einzige, den ich notgedrungen wirklich von seinem Posten hatte wegholen können, ohne dass es dadurch ungute Konsequenzen geben würde und außerdem hatte er gute Qualitäten hinter dem Lenkrad für etwaige Ernstfälle. Aber der kleine Koks-Tornado, der mir seinen Stoff wenig später begeistert anbot, hatte gerade scheinbar alles Andere als Ruhe oder Ernsthaftigkeit für mich übrig. Natürlich war es auch jener Stoff, der mir wohl oder übel einen ganz entscheidenden Vorteil in der beschissenen Situation eingebracht hatte, aber nein, mir war bis jetzt ganz definitiv nicht nach einer Line. Ich brauchte schließlich noch all meine Sinne, bis ich hinter sicheren Türen und die Wunde an der Schulter versorgt war. Ich schüttelte also nur ziemlich verständnislos den Kopf auf ihre Frage und spitzte die Ohren. Bald war der Wagen, auf den ich wartete, auch schon zu hören und ich sah einen Moment nachdenklich zu Cosma, als diese einfach einstieg. Hatte ihr Jemand gesagt, dass sie mitkommen durfte oder gar sollte? Nein, nicht wirklich. Nahm sie sich dieses Recht gerade einfach heraus und brachte mich damit noch ein Stück weiter auf die Palme? Definitiv. Andererseits war es aber gut, wenn Niemand den kleinen Junkie hier zufällig in die Hände bekam und sie irgendetwas Dummes sagen würde, das mich am Ende in die Bredouille brachte oder gar Schlimmeres. Mit einem merklich genervten Seufzen stieg ich nach einem kurzen Wortwechsel mit dem Fahrer also auf der Beifahrerseite ein, um mich von hier wegbringen zu lassen. Während der Fahrt, die gute fünfundzwanzig Minuten in Anspruch nehmen sollte und uns ein ganzes Stück hinter die äußere Grenze der Stadt brachte, hatte ich immer wieder nach hinten zu Cosma gesehen, sie stets im Auge behalten. Ich hatte auch mehrere Worte mit Desmond gewechselt, der grob erklärt bekam, was gerade überhaupt passiert war. Kam ja nicht alle Tage vor, dass ich mir eine Kugel einfing. Er sah mit hochgezogener Augenbraue im Anschluss ebenfalls in den Rückspiegel, um das grinsende, bestens gelaunte Honigkuchenpferd auf der Rückbank für ein, zwei Sekunden zu mustern. Schließlich kamen wir an dem unauffälligen Gebäude an, das von außen eher nur wie ein einstöckiges kleines Wohnhaus aussah. Es wurde eigentlich nur der Keller aktiv genutzt und hin und wieder fristete ich im Erdgeschoss auf dem Bett mein Dasein. Jene Ebene war Alles in Allem zwar nur sehr spärlich, aber wie ein normales Wohnhaus eingerichtet. Ein guter Verbandskasten durfte da auch nicht fehlen. Desmond fragte, ob er mit Aussteigen und noch einen Moment lang hier bleiben sollte, mir mit dem Einschuss zur Hand gehen sollte. Ich nickte leicht, weil ich Cosma in dieser Hinsicht gerade nicht ansatzweise vertraute und forderte letztere dann auch mit einem "Komm mit.", dazu auf, uns aus dem Wagen heraus ins Innere des Hauses zu folgen, dessen Haustür nach dem kurzen Weg durch den kahlen Vorgarten erreicht war. Ich achtete für die nächsten paar Minuten nur darauf, dass der kleine Teufel das Gebäude nicht verließ, sah immer wieder vom Rand der Badewanne aus durch dessen Tür in den Flur. Zuerst zerriss ich das Shirt an meinem Oberkörper noch gänzlich und ließ es achtlos fallen. Mein Handlanger entlockte mir doch einen schmerzverzerrten Laut, als er danach über der Wanne die Kugel aus meinem Fleisch fischte und ich fluchte auch sicher zwei lange Minuten weiter vor mich hin, während er die Wunde gefühlt mit Desinfektionsmittel ausbrannte und im Anschluss zusammenflickte. Das war an sich dann erledigt und er räumte den Verbandskram wieder auf, bevor er mich fragend ansah. "Geh. Und verbrenn' Irgendwo auf dem Weg die Klamotten.", forderte ich Desmond auf das Weite zu suchen und mit den Worten "Ich bleib' auf Abruf.", verschwand er dann auch recht zügig mit dem Shirt in der Hand durch die Haustür. Der Rest lag noch auf der Rückbank. Ich wusch mir das restliche Blut vom Arm und verließ dann das Badezimmer, um nach dem Energiebündel zu sehen. Ich machte sie im Wohnbereich aus, der offen mit der Küche verbunden war. "Ich schätze, du hast jetzt was gut bei mir..", teilte ich ihr leise grummelnd mit, weil mir das eigentlich gar nicht in den Kram passte. Ein Danke konnte sie sich abschminken, aber ich stand in ihrer Schuld und würde diese begleichen. Wenn vermutlich auch sehr stark zähneknirschend und nicht bedingungslos - es gab in dieser Hinsicht einige Grenzen aus meiner Sicht. Ich nahm mir erst einmal eine Flasche Wasser aus dem Getränkekasten neben dem kleinen, fast komplett ungenutzten Kühlschrank. Allein das Aufschrauben der verschlossenen Flasche war mit dem kaputten Arm eine Tortur und ließ mich erneut fluchende Worte auspacken.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Ich hatte auf der Fahrt noch eine ganze Weile vor mich hin gegrinst, den Rausch voll ausgekostet und durch das Fenster die vorbeiziehenden Landschaften beobachtet. Dass Hunters Blicke ab und an auf mir ruhten, störte mich dabei nicht. Es dauerte eine ganze Weile, bis Hunters Fahrer den Wagen in einem mir unbekannten Gebiet von Oslo vor einem leerstehenden Wohnhaus anhielt und den Motor abstellte. Nach einem weiteren Wortwechsel stieg sowohl Desmond, als auch Hunter aus dem Fahrzeug aus, was mich die zwei fragend ansehen ließ. Ich wusste nicht genau, wo wir hier waren und was genau wir hier taten. Entsprechend verunsichert war ich, wie ich mich verhalten sollte. Fuhren wir gleich weiter, oder blieben wir erst einmal hier? Bis zu dem Zeitpunkt, an dem der junge Mann sein Wort an mich richtete, war ich deshalb im Wagen sitzen geblieben. Erst auf Hunters Worte hin öffnete ich die Tür, durch die ich mich vor wenigen Augenblicken erst auf die Rückbank hatte fallen lassen, um den beiden ins Innere des kleinen Häuschens zu folgen. Mein Tunnelblick war mittlerweile verschwunden, weil die Wirkung des Kokains zunehmend abnahm und so ließ ich meinen Blick für ein paar Sekunden über den kahlen Vorgarten und das Haus im Allgemeinen gleiten. Sah jetzt nicht unbedingt schäbig aus, aber man konnte deutlich erkennen, dass es seit einiger Zeit leer stand und sich niemand aktiv darum gekümmert hatte. So weit ich das in der Dunkelheit erkennen konnte blätterte die Farbe an den Wänden etwas ab und die Haustür, wie auch die Fenster waren nicht mehr der neueste Standard. Aber für die Zwecke, zu denen Hunter es benutzte, taugte es wohl allemal noch. Im Inneren angekommen verzogen sich die zwei jungen Männer ins Bad, während ich mich ein wenig im Wohnzimmer umsah. Hier und da eines der wenigen Möbelstücke inspizierte und auch einen Blick in die Küche warf. Logischerweise gab es hier weder etwas zu Essen noch etwas zu trinken, aber das Summen des Kühlschranks verriet mir, dass der Strom weiterhin zu funktionieren schien. Wurde nach dem Auszug der letzten Eigentümer wohl nie abgeschalten oder aber, was ich viel eher vermutete, Hunter hatte sich auf illegalem Wege Zugang zu der Energie besorgt. War mir im Endeffekt aber auch relativ egal, denn lange würde ich mich hier nicht aufhalten wollen. Ich wusste zwar nicht genau, wie ich von hier aus wieder zurück zur Bar kam, aber es gab immer Mittel und Wege, deswegen machte ich mir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Gedanken darum. Als ich soweit alles unter die Lupe genommen hatte, ließ ich mich auf einem ziemlich alten, nicht mehr sonderlich bequemen Sofa fallen, überschlug die Beine und sah immer mal wieder in Richtung Badezimmer, durch dessen Tür sich Hunters und meine Blicke des Öfteren mal trafen. Sein Handlanger war gerade dabei, ihm die Kugel aus der Schulter zu operieren, was ich mit einem ziemlich breiten Grinsen beobachtete. War schön anzusehen, dass es auch ihm mal schlecht gehen konnte, er eben doch nicht so unantastbar war, wie er sich immer gab. Mit einer Kugel Metall im Körper lebte eben niemand einfach mal so schmerzfrei. Es sei denn, er hatte sich zuvor mit zig Opiaten das Nervensystem zerschossen. War aber hier nicht der Fall und so war der einzige schmerzverzerrte Laut Musik in meinen Ohren gewesen. Ich beobachtete von meinem Posten aus, wie die Wunde weitgehend versorgt worden war und nur ein Wortwechsel später verzog sich der Chauffeur und Ersthelfer aus dem Haus. Als Abschied nickte ich ihm lediglich zu und wartete dann darauf, dass auch das Opfer des heutigen Abends zu mir aufschloss. Auch wenn kein direktes Dankeschön von ihm kam, nahm ich seine Aussage dennoch grinsend zur Kenntnis. Ja, das stimmte wohl. Immerhin hatte ich ihm den Arsch vor einem ziemlich stillosen Tod gerettet, da wär ein Gefallen wohl das Mindeste, was er mir schuldete. War mir in dem Moment gar nicht so bewusst, denn ich zuckte nur leicht mit den Schultern, bevor ich ihn noch einmal etwas eindringlicher musterte. Hunter schien mindestens genau so viele Narben wie Tauren auf der Brust zu tragen, ich würde sogar sagen, die Anzahl war mindestens das Doppelte, vielleicht sogar das Dreifache. "Ich wusste gar nicht, dass sich ein Mord so gut anfühlen kann.", äußerte ich ein wenig nachdenklich, völlig zusammenhangslos. Meine Gedanken sortierten sich mit dem Abebben des Kokains wieder ein wenig und ich nahm zum ersten Mal an diesem Abend bewusst war, was eigentlich passiert war. Doch anstatt in Panik zu verfallen, so wie ich es vermutet hatte, blieb ich ganz ruhig, ließ das Bild des röchelnden Angreifers noch mal vor meinem geistigen Auge Revue passieren. Es war jetzt nicht so, als hätte ihn in grundlos umgebracht, aber ein Mord war nun mal ein Mord und eigentlich hätte ich mich jetzt schlecht fühlen müssen, doch ich tat es nicht. In dem Moment fiel mir auch wieder der Satz ein, den ich vor wenigen Tagen noch an dem Aussichtspunkt ausgesprochen hatte. Noch ein Tag länger und ich hätte jemanden umgebracht oder so Etwas in die Richtung war es gewesen und was genau hatte Tauren daraufhin erwidert? Ich solle nicht so leichtsinnig darüber reden... Na ja. Das Einzige, was mir gerade wirklich Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass meine weiße Weste jetzt nicht nur mit illegalem Glücksspiel und Zuhälterei befleckt war, sondern auch mit Mord. Und wo man über die ersten beiden Dinge noch einmal hinwegsehen konnte, war das Auslöschen eines Lebens nicht mehr ganz so einfach zu verdauen. Hmpf.
# Is it all a tragedy? Are we flashes in a rut going in and out of luck? Maybe. #
Ich war fast ein klein wenig dankbar dafür, dass Cosma auf die Tatsache mit dem Gefallen gar nicht wirklich einging oder gar gleich etwas einforderte. Denn weder hatte ich jetzt die Nerven dazu mich mit einem selbstgefälligen Grinsen ihrerseits auseinanderzusetzen, noch irgendwelche Wünsche in Taten umzusetzen. Zu Letzterem fehlte mir auch ganz einfach gerade die Kraft, merkte ich doch deutlich wie der Blutverlust meinen Körper schlauchte und ich einfach so gar nicht fit war. Es hatte sich auch leichte Übelkeit in meinem Magen breit gemacht, der vorhin so schön geschlagen worden war. Ich empfand Letzteres natürlich weiterhin als kleineres Übel, aber angenehm war es trotzdem nicht. Dass mir der Sinn nicht nach Essen stand war diesbezüglich wirklich von Vorteil. Jedenfalls ließ mich das, was Cosma stattdessen wenig später sagte, die rechte Augenbraue weit nach oben ziehen. Ich wusste ja, dass die gute Frau nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte, aber das kam trotzdem unerwartet. Zumal ich auch gar nicht einschätzen konnte, ob sie das jetzt ernst meinte oder ob nur das Koks aus ihrem Körper sprach. Es war ja nicht so, als würde ich ihr da nicht vollkommen zustimmen. Ich war nicht umsonst neben meinen Geschäften hier in Oslo Auftragsmörder und das auch grenzübergreifend. Die Staatsgrenze war für mich kein Hindernis. Ich konnte also durchweg nachvollziehen, was sie damit meinte. Es war immer wieder aufs Neue schön, wenn ich Jemandem das Leuchten aus den Augen trieb, auf welche Art und Weise auch immer. Es gab schließlich endlos viele, teils sehr qualvolle Möglichkeiten, Jemanden umzubringen. Ganz besonders viel Spaß machte es dann, wenn es eine Person erwischte, die mir schon seit einer halben Ewigkeit auf den Nerven gelegen hatte. Dahingehend hatte ich leider 24/7 große Auswahl. "Ist das dein Ernst?", fragte ich Cosma schließlich durchaus ernst gemeint und erst danach wanderte die Augenbraue langsam zurück an ihren eigentlichen Platz. Dann schwieg ich für ein paar Sekunden, ehe ich weitere Worte anhängte. "Ich wusste ja vorher schon, dass du ein Rad ab hast... aber das nimmt grade mal wieder ganz neue Formen an. Willst du mir Konkurrenz machen?", schob ich ihr eine rein rhetorische und absolut sarkastische Frage zu, als ich die Wasserflasche wieder zuschraubte und mich mit der Hüfte an die Theke der spärlichen Küchenzeile lehnte. Sie konnte mir nicht einmal theoretisch wirklich Konkurrenz machen mit ihrer schmächtigen Gestalt, der nicht vorhandenen Erfahrung in dieser Hinsicht und dem immensen Drogenproblem. Aber die Vorstellung, wie sie sich daran versuchte einen auf Bonnie Parker zu machen, war einfach lustig und versüßte mir zumindest für zwei oder drei Sekunden die eigentlich wirklich schlechte Laune.
+ .Es kommt, wie es kommt - aber so, wie man es ruft. +
Hunter war mindestens genau so verwirrt über die Aussage, wie ich es wohl selber gewesen wäre, wenn ich mir hätte zuhören müssen. Aber ja, ja, ich meinte das todernst. Und für den Moment war ich mir ziemlich sicher, dass da nicht das Koks aus mir sprach, sondern das eine vollkommen drogenunabhängige Tatsache gewesen war. Ich lehnte mich mit einem Grinsen und vor der Brust verschränkten Armen ein Stück zurück gegen die Lehne der Couch, konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken, weil sowohl seine Feststellung, als auch seine Frage absolut absurd klangen. Eigentlich hatte ich nicht vor, noch weitere Menschenleben auszulöschen, aber ich musste gestehen, dass ich durch das Machtgefühl, was einen so prompt überkam, wenn man kurz davor stand, den Abzug zu drücken, Blut geleckt hatte und ich müsste lügen, wenn ich jetzt versprechen würde, nie wieder jemanden etwas Derartiges anzutun. Ich konnte es schlicht nicht beschreien, dass es nicht irgendwann wieder so weit war und ich jemanden die Lichter ausknipste. In diesem Moment wollte ich aber nicht weiter darüber nachdenken, schnaubte vor einer Antwort nur kopfschüttelnd. "Na klar, aber erst mal mache ich mir mit dem Kopfgeld, was auf dich ausgesetzt ist, ein schönes Leben und dann sehen wir weiter.", antwortete ich hörbar ironisch, denn sowohl er, als auch ich wusste, dass das niemals passieren würde. Selbst wenn ich es aus irgendeiner geistigen Umnachtung heraus vor gehabt hätte, war er einfach sehr viel vernetzter in der Stadt. Das wiederum würde dazu führen, dass es kaum möglich war, in seinem Revier Fuß zu fassen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich von dieser ganzen Mafiamentalität einfach nichts hielt und damit auch nichts anfangen konnte, reizte mich einfach so gar nicht. Ich hatte zwar auch meine Kontakte, aber da hieß es eine Hand wäscht die andere und basierte auf dem simplen Geben und Nehmen Prinzip. Natürlich bezahlte Hunter seine Leute auch, aber das Fundament war wohl dennoch Erpressung und Androhung von Irgendetwas gewesen - ganz sicher. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand wirklich freiwillig für Hunter arbeitete, hatte ich durch Tauren ja bereits erfahren, wie er mit seinen Leuten zum Teil umging. Und dafür war ich nicht wirklich radikal genug, wollte das auch gar nicht sein. Unsere Ansichten, gerade im Bezug auf Loyalität, waren einfach ganz andere gewesen und auf einen grünen Zweig würden wir da nie kommen, also ja. Nein. "Wir können natürlich auch wie Bonnie und Clyde zusammen arbeiten und die Gewinne teilen. Ich bekomme natürlich den größeren Teil.", hängte ich noch ein paar provozierende Worte hinten dran, weil ich mir sicher war, dass er in seinem Zustand ganz sicher nicht mehr imstande war, mir ernsthaft etwas zuleide zu tun. Er könnte mich erschießen, ja, aber für körperliche Auseinandersetzungen, die etwas länger liefen, war er heute sicher nicht mehr zu gebrauchen. Außerdem meinte ich das Ganze ja noch nicht mal ernst. Wenn er sich davon jetzt angegriffen fühlen sollte, war das sicher nicht mein Problem. Aber er bekam ja gerne mal etwas in den falschen Hals, wundern würde es mich also nicht. In der Hinsicht hatte er mindestens genau so ein Rad ab, wie ich es für ihn scheinbar hatte. Aber damit konnte ich gut leben, war nichts Neues und auch die Aussage an sich überraschte mich eher nicht. Ich hatte ja nun des Öfteren schon einmal gezeigt, wie wechselhaft meine Launen und Taten, die damit in Zusammenhang standen, waren. Nicht zuletzt am heutigen Abend.
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