Hayden „Ach, nicht so schlimm, kennt jeder“, winkte er auf ihre Entschuldigung hin nur ab. Er hatte sich ja nicht ernsthaft Sorgen gemacht oder so, weil sie sich nicht gemeldet hatte. Klar hatte es ihn heute gefreut, als sie doch noch geschrieben hatte, aber wenns halt nicht hätte sein sollen, wärs halt nie was geworden. Als sie dann meinte, dass ihr Gedächtnis eben leider auch nicht besser geworden war über die letzten Tage, zuckte er beinahe etwas mitleidig mit den Schultern. „Naja, weiss nicht… Hab ein Bisschen drüber gelesen in der Zeit seit unserem letzten Treffen, offenbar können bestimmte Dinge ja Rückblenden verursachen… Oder Orte und Menschen oder Aktivitäten… Hm. Vielleicht kommt ja doch noch was, irgendwann“, erklärte er, obwohl er sich schon denken konnte, dass sie das längst wusste. Sie war ja betroffen davon und wäre komisch, wenn sie sich nie damit auseinandergesetzt hätte, wie sie ihre Erinnerungen wiederhaben konnte… „Ja, ich wohn nur etwa zehn Minuten von hier, kannst dir später zeigen, wenn du willst“, antwortete er nickend, stellte auch gleich die Gegenfrage mit einem „und du? Lange Reise gehabt?“, wahrscheinlich wohnte sie ja nicht zu weit weg, sonst hätte sie’s kaum in einer Stunde geschafft. War auch gut so, dann wäre ein weiteres Treffen jedenfalls nicht so schwer zu organisieren. Solange sie heute nicht total die Lust auf seine Gesellschaft verlor, aber das würde er schon zu vermeiden wissen. Glaubte er jedenfalls jetzt noch.
Megan Klar, wahrscheinlich hatte er sie darum nicht wirklich Gedanken gemacht und wenn doch, vielleicht dass ich mich nicht melden würde. Heute hatte ich schließlich durch die Sache mit Louisa mich noch einmal daran erinnert und ihm nun das Gegenteil beweisen können. Sonst ständen wir nun wohl kaum hier. Jedoch schien Hayden ja doch sehr interessiert zu sein, da er scheinbar selbst etwas recherchiert hatte und mir nun davon erzählte. Nickend erwiderte ich "Naja, ich weiß ja nicht, was ich in meinem vorherigen Leben gemacht habe, aber scheinbar keine normalen Sachen, die Rückblenden verursachen könnten, haha." Grinsend schaute ich zu ihm, na wer wusste schon, was ich in meinem vorigen Leben wirklich gemacht hatte, außer eben das, was ich von der Psychologin erfuhr. Naja, vielleicht war ich ja auch Domina gewesen, oder doch Leistungssportlerin? Niemand konnte mir das sagen, solange ich keinen fand, der tatsächlich an meinem Leben teilgenommen hatte. Soso, er wohnte nicht weit von hier. Die Gegend war auch noch schön ruhig, nicht direkt in der Innenstadt und der Park warja auch toll. Kopfschüttelnd antwortete ich ihm "Nein, nicht wirklich, nur zwei Stationen und dann weniger als zehn Minuten bis zur Bahn von unserer Wohnung aus." Ich lächelte ihn leicht an und fuhr dann fort, ich wollte wirklich noch ein wenig mehr erfahren und.fragte ihn somit "Und was machst du sonst so? Das hattest du auf unserem letzten Treffen gar nicht erzählt. Arbeitest du?" Ich war einfach interessiert daran, was er denn so tat, ob ich mich damit anfreunden konnte. So lernte man doch eben Menschen kennen..
Hayden Das klang interessant, wenn auch relativ dumm für sie, da sie so nicht an ihre Erinnerungen rankommen würde. Was das Ganze zwar noch misteriöser machte, allerdings auch irgendwie ziemlich unerreichbar. Wie sollte er oder sie so denn jemals herausfinden, was es mit ihrer ganzen Vergangenheit alles auf sich hatte? Musste ja doch irgendwie krasse Ausmasse angenommen haben, wenn es sie so sehr belastet hatte, dass sie keinen anderen Ausweg mehr gesehen hatte, als von der Brücke springen zu wollen. Wäre da nicht er gewesen, der sie erfolgreich daran gehindert hatte. So erfolgreich, dass sie auf der anderen Seite des Geländers runter stürzte und sich den Kopf so ungeschickt anstiess, dass sie sich nun nicht mehr daran erinnern konnte. Yay. Ein Hoch auf seine Rettung! Naja, wenigstens lebte sie nun ein anderes Leben und zumindest nach aussen wirkte sie glücklicher, als man es sein musste, wenn man in den Tod springen möchte. Vielleicht war es ja doch das beste für sie gewesen... who knows.. Nach aussen hin liess sich der junge Mann nichts von seinen eher tristen Gedanken anmerken, erwiderte Megans Grinsen stattdessen schief und lauschte ihrem Wegbeschrieb zu ihrer Wohnung. Tatsächlich nicht so weit - sehr gut. Ihre nächste Frage brachte ihn dann schon eher aus seinem inneren Gleichgewicht. Trotzdem tischte er ihr gleich darauf seine Standardantwort auf und meinte überzeugt: "Ja, ich arbeite nebenbei im Detailhandel. Damit kann ich mir die WG und das Studium recht gut finanzieren. Das Zimmer ist in diesem Stadtteil glücklicherweise auch nicht zu teuer. Du so?", stellte er auch gleich die Gegenfrage, um von seiner Person abzulenken. Detailhandel war ja nicht mal wirklich gelogen. Drogen waren auch Waren und naja, Handel.. betrieb er auch frischfröhlich. Zum Beispiel mit den beiden Kerlen, die unauffällig in seine Richtung blickten, als Hayden und Megan sich in einen etwas weniger belebten Teil des Parks bewegten. Eigentlich Haydens Arbeitsumgebung, weshalb er sich in seiner Freizeit nicht wirklich hierher bewegte. Aber noch ahnte er ja auch nicht, dass ihm genau das gleich Schwierigkeiten einbrocken würde. Er war zu fokussiert auf Megan, als das er wirklich auf sein Umfeld achten würde.
Megan Einen Augenblick lang schien Hayden dann ja auch zu zögern, bevor er mir von seiner Tätigkeit erzählte, aber ehrlich gesagt konnte ich mir darunter nichts gescheites vorstellen, was war denn bitte Detailhandel? Dennoch wollte ich nun nicht noch mehr danach bohren, da ich so schon ziemlich fixiert auf eher persönlichere Sachen von ihm zu sein schien, obwohl er ja auch nicht weniger.. Von seinem Studium hatte er mir jedoch schon bei unserer ersten Begegnung erzählt, wenn ich mich richtig daran erinnerte, wodurch das Thema abgehakt war. Wie erklärte ich ihm nun denn am besten meine Situation, ohne dass es seltsam klang, aber nun gut, es klang sowieso schonnalles seltsam angefangen bei dem Detail des Gedächtnisverlustes, weshalb ich nicht lange zögerte, sondern meinte "Ich habe seit kurzem einen Job in einem Café und habe mich gerade für das neue Semester hier an der Uni beworben, Architektur." Wobei ich selbst noch nicht einmal wusste, ob dies das richtige für mich war, da ich außer meinen Schulzeugnissen eben nichts von meinen eigentlichen Vorlieben wusste. Ich musste es eben einfach auf mich zukommen lassen. Da Hayden mir auch noch etwas zu der Wohnung erzählt hatte fuhr ich fort mit den Worten "Die Wohnung bekommen Louisa und ich glücklicherweise von einer Art Organisation gestellt, die sich um solche schwerwiegenden Einzelfälle kümmert und entschieden hat uns wenigstens das abzunehmen." Dadurch konnte ich das verdiente Geld auch besser anlegen, da Uni wohl auch noch ziemlich etwas kosten würde. Davon konnte Hayden mir sicherlich auch ein Lied singen, da er scheinbar ja schon am studieren war und sich nicht wie ich noch einmal komplett umorientieren musste. Ich wendete meinen Blick kaum von Hayden ab, wodurch ich auch nicht all zu viel von unserer Umwelt und dem Park mitbekam, sondern viel mehr war ich damit beschäftigt ihn mir einzuprägen und eben auch auf genauere Dinge zu achten. Klar, das klang nun schon fast stalkermäßig, aber so war es nicht gedacht. Ich war einfach aufmerksam.
Hayden Sie arbeitete also... und wollte studieren. Beides Dinge, die er nur gutheissen konnte. Wobei es ihm wohl mit allem so gegangen wäre, solange sie ihm hier nicht unter die Nase rieb, irgendwie als Prostituierte zu arbeiten oder sonstwas zu tun, das ihr grundsätzlich nur schaden konnte. Dann hätte er wohl versuchen müssen, sie ganz schnell wieder davon abzubringen und von einem anderen Weg zu üverzeugen - war aber jetzt ja zum Glück nicht der Fall. Der Dunkelhaarige nickte aufmerksam während sie redete und ihm ihre Wohnsituation ebenfalls offenlegte. "Na das ist natürlich schon eine Entlastung, wenn sie euch die Wohnungsmiete abnehmen... dann könnt ihr euch auf jeden Fall besser auf die Suche nach der richtigen Zukunft konzentrieren", und auf die Vergangenheit natürlich. Er würde sicher nicht behaupten, dass die beiden Mädchen es nicht verdienten, dass ihnen momentan noch mit dem Geld geholfen wurde. Im Gegenteil, war ja nur gut, sonst würde ein Studium ja gar nicht in Frage kommen und Megan letztendlich ihr Leben lang ganz unten in der Hierarchie stehen, weil sie nicht ausgebildet war. Allerdings würde er sich über einen solchen Zustupf ja doch auch ordentlich freuen, konnte ihm sonst auch gerne wer gönnen ohne, dass er seine ganzen Erinnerungen verlor. Aber irgendwo war das grosse Geld halt immer mit einem Hacken verbunden, leider. Er hatte seinen eigenen ja auch gefunden. Seufz. "In welchem Café arbeitest du denn? Und wo willst du studieren sagtest du? Vielleicht kann ich dich da ja mal besuchen, wenn du willst.. und vielleicht studierst du ja gar am gleichen Ort wie ich", fragte er weiter, lächelte sie leicht an. Wer weiss, er würde sicher etwas Zeit für sowas freimachen können. Und eigentlich gab es auch nur eine Uni in der Stadt - also war die Chance, dass sie am selben Ort studierte wie er doch recht gross. So wartete er also ihre Antwort geduldig ab. Ohne zu merken, dass die zwei dunkeln Gestalten sich mittlerweile ziemlich nahe herangewagt hatten, direkt hinter ihnen gingen und Hayden nicht der Einzige war, der sich brennend für Megans Antwort interessierte, um sie gegebenenfalls mal besuchen zu können... Noch hatten die beiden Herren sich nicht zu erkennen gegeben, waren eher damit beschäftigt gewesen, näher zu kommen und dem Gespräch zu folgen, welches ihnen gerade solch schöne Informationen zuteil kommen liess.
Megan Ja, er hatte mit seinen Worten eindeutig recht, und ich war auch sehr dankbar. Es war eine große Erleichterung, dass wir uns darum jedenfalls mal keine Sorgen machen mussten und natürlich war mir bewusst, dass nicht jedem solch ein Privileg zukam. Ich war einfach froh, mich gerade wichtigeren Dingen widmen zu können und auch einfach, dass ein noch relativ entspanntes Leben zu haben, während ich alles für mich selbst ordnete. Um auf seine Fragen zurück zu kommen, erklärte ich ihm "Ich arbeite im Eastside Café, das ist relativ in der Innenstadt, süß und klein das ganze, aber ich mag es sehr." Ich lächelte zu ihm hinauf und ging weiter, ja, so langsam könnten wir beinahe eine ganze Runde gelaufen sein und mir waren die Gestalten noch nicht einmal aufgefallen. Ich ging einfach zu leichtsinnig durch das Leben, ohne von den Menschen Böses zu erwarten. Daraufhin erzählte ich weiter "Und ich gehe auf die Columbia, zumindest wenn ich angenommen werde, haha. Wo bist du denn?" ( soll jetzt nicht heißen, dass die in New York wären, aber es hört sich einfach cool an das so zu sagen xD) Ich raufte mir durch die Haare und meinte "Und falls ich nicht angenommen werden sollte, muss ich mir eben etwas anderes suchen. Ich bin wohl doch ziemlich offen darin, dadurch, dass ich ja auch nicht wirklich Erinnerungen an meine Vorlieben habe. Architektur hat sich eben einfach ziemlich interessant angehört." Leicht verlegen lachte ich, ja, das war schon eine doofe Erklärung, die ich da zusammen setzte, aber es war ja irgendwie leider die Realität. Hayden würde mich sicher wohl verstehen, er war bisher schließlich auch sehr offen gewesen und hatte Verständnis für meine Situation. Ich war erstaunt darüber, denn bisher hatte ich wirklich noch keinen Haken an ihm gefunden. Irgendetwas musste es doch geben? So perfekte Männer gab es schließlich viel zu selten.
Hayden Eastside Café also.. Kannte er nicht, würde er sich aber in diesem Fall wohl bei Gelegenheit mal anschauen. Bei ihrer Antwort auf die Unifrage, hellte sich sein Gesichtsausdruck nochmals ein ganzes Stück auf und er grinste sie fröhlich an. "Ja ich geh da auch hin, wär ja lustig wenn man sich dann ab und zu aufm Flur kreuzen würde", meinte er und tatsächlich freute ihn allein die Vorstellung doch ziemlich. Wäre ja auch gut für sie so ein Studium, dann kam sie wieder etwas unter die Leute und fand in ihren Mitstudenden vielleicht auch ein paar Freunde, wer weiss. Gerade als er weiter auf ihre Erzählung eingehen wollte, wurde er unangenehm und ziemlich abrupt unterbrochen - und zwar genau von den beiden Kerlen, die ihnen nun schon so lange unbemerkt gefolgt waren. "Hey du Pisser!", rief einer noch aus einigen Metern Entfernung, da sie sich etwas hatten zurückfallen lassen. Musste ja nicht unbedingt auffallen, dass sie gerade gelauscht hatten. Sie befanden sich im Übrigen jetzt auch wieder in einem praktisch menschenleeren Teil des Parkes, in dem sie sich wohl relativ gut unbemerkt unterhalten konnten. Als Hayden sich dann ruckartig umgedreht hatte, standen die beiden auch schon direkt vor ihnen. "Dass du dich hier überhaupt noch blicken lässt - ich dachte, du hättest wenigsten ein Bisschen was in Richtung Gehirn behalten!", sprudelten die netten Worte auch schon weiter aus dem Mund des kräftigen Jünglings, dem seine bösen Absichten schon aus zehn Kilometer Entfernung anzusehen waren. "Wen führst du denn hier Gassi?? Deine Freundin??" Hayden trat eine Schritt vor, um Megan wenigstens ein Bisschen von den ziemlich eindeutigen Blicken der beiden blonden Idioten abzuschirmen. Fuck, wieso mussten die genau jetzt auftauchen?! Er hätte es erwarten müssen, hätte den Park nicht betreten sollen! "Verpisst euch ihr verdammten Junkies, das ist nicht der Moment für euer hirnloses Gelaber!", zischte er ihnen zu, wobei ihm deutlich anzumerken war, dass er nicht nur ein Bisschen gereizt über ihren Auftritt war.
Megan Gerade als Hayden ihr antwortete und weiter reden wollte, wurde er auch schon direkt gestört. Seine Worte hatte ich noch gerade so mitverfolgen können, was sie auch sehr freute, da sie so wenigstens ein bekanntes Gesicht an der Uni sehen würde, auch wenn sie sich ja keine Fächer teilten. Er schien schließlich schon länger zu studieren und da hatte man wohl kaum Kurse mit Erstsemestlern zusammen. Nun wurde ich aber ebenfalls aus meinen Gedanken gerissen und eher überrascht über die Art, wie der Kerl Hayden anmachte. Ich drehte mich nun auch endgültig zu ihnen um und scheinbar schien Hayden sie, oder besser, sie Hayden zu kennen, denn warum sollte man ansonsten einen Fremden auf solch eine Art und Weise anpöbeln? Okay, normale Menschen pöbelten ja sowieso niemanden an, aber nun davon mal abgesehen.. Als die dann jedoch noch beleidigend wurden und mich mit hinein bezogen, ging es echt zu weit. Sie hatten kein Recht über irgendetwas zu urteilen und es sah mir sehr danach aus, dass das hier ziemlich schnell in eine Schlägerei ausarten könnte. Hier war weit und breit auch niemand, bei dem man Hilfe suchen könnte, weshalb wir uns wohl alleine gegen sie durchbeißen mussten. Als Hayden dann jedoch dummer Weise auf sie einging und nicht einfach weiter ging, merkte ich auch in ihm eine Veränderung, da er nicht davor zu zögern schien sich in eine Prügelei mitziehen zu lassen. Er schien haargenau so zu reagieren, wie sie es von ihm wollten, denn hätte er sie ignoriert wäre alles in Ordnung. Dennoch wollte ich nun nicht dabei zuschauen, wie es überhaupt erst soweit kam, weshalb ich selbst einen Schritt weiter auf Hayden wieder zu ging, den Abstand, den er im Übrigen gerade erst zwischen und entstehen lassen hat, und griff nach seinem Arm. Er sollte sich nun einfach mit mir umdrehen und gehen, was ich ihm kurz darauf auch versuchte ruhig zu sagen "Komm jetzt, wir gehen, wir müssen los." Natürlich war ich nicht so stark, dass ich ihn hätte selbst dazu bewegen können, wobei ich dennoch einen Druck auf seinen Arm ausübte, dass er merkte, dass es mir jetzt auch ernst war und ich hier weg wollte.
Hayden Ja, lass uns abhauen - dieser Meinung war er ja grundsätzlich auch. Nur wusste Megan nicht, was hinter all dem hier steckte. Dass die Kerle nicht von ungefähr kamen, nicht rein zufällig genau ihn anpöbelten. Leider nein. Und sie wollten sich auch nicht prügeln - jedenfalls nicht an erster Stelle. Damit würde er noch eher klar kommen als mit ihrem eigentlichen Problem… „Nene, einfach gehen ist nicht“, meldete sich nun auch der zweite der beiden Idioten zu Wort. „Aber wenn wir dich schon mal so zufällig treffen… Möchtest du uns nicht etwas erklären liebster Hayden? Zum Beispiel, warum unser Geld nicht vor genau zwei Tagen und vier Stunden wie abgemacht bei uns eingetroffen ist? Denn das täte mich doch sehr interessieren…“, redete er weiter, trat noch einen Schritt näher, bis er sich so ziemlich direkt vor Hayden breit machte. Dieser zog nun auch die Augenbrauen zusammen und blickte den etwa gleich grossen Kasten finster an. „Nicht jetzt, ehrlich! Ihr bekommt euer Geld schon noch, macht euch darum nicht in die Hosen“, zischte er genervt zurück. Megans Worte ignorierte er für den Moment einfach, da er nicht wusste, was er ihr denn dazu sagen sollte. Er würde sich schon früh genug mit einer Erklärung abmurksen müssen - nämlich wenn die beiden sich verpisst hatten. Die wiederum taten noch keinen Wank, während der grössere - James - sich wieder zu Wort meldete. „Du hattest Zeit genug Kleiner, du kennst die Deadlines… Dir ist ja wohl klar, wie geduldig der Boss wartet, oder? Bis morgen Abend ist das Geld da, das ist mein letztes Angebot. Wenn nicht, bekommst du Besuch, den du dir nicht wünschst…“, drohte er ziemlich ernstzunehmend an, als sich die beiden auch schon langsam zum Gehen umwandten. Doch bevor sie ganz gegangen waren, drehte sich James erneut um, blickte mit einem hämischen Grinsen zu Megan. „Naja, vielleicht besuchen wir ja auch sie und nicht dich, scheint ein angenehmerer Geist zu sein“, spottete er. Und dann waren sie auch schon so schnell wieder weg, wie sie gekommen waren.
Megan Erst machte Hayden überhaupt keine Anstalten sich vom Fleck zu bewegen und dann kannten diese Kerle auch noch seinen Namen? So langsam wurde ich hellhörig und als er dann von Geld sprach, dass er ihnen zu schulden schien, da klingelten bei mir alle Alarmglocken. Hayden war definitiv kein zufälliges Opfer der beiden, sondern wohl eher jemand, der mit ihnen gemeinsam Geschäfte machte und deren Auftreten sagte einfach schon alles aus. Ich war ja schließlich nicht dumm und konnte eins und eins zusammen zählen. Hayden kannte sie definitiv und er könnte mir nicht erzählen, dass das hier grundlose Anschuldigungen waren. Ehrlich gesagt wollte ich von ihm überhaupt nicht wissen, worum es bei dem ganzen ging, denn ich war nun schon mit in etwas hineingerissen worden, wo ich überhaupt nicht hin wollte. Ich wollte doch ohne Probleme und Ärger leben und das könnte ich mir wohl abschminken, wenn sie meinten mich besuchen zu müssen, was ich jedoch für ziemlich unwahrscheinlich hielt, waren doch bloß nur leere Worte. Was mir nun klar wurde und wie Schuppen von den Augen fiel war, dass Hayden kein unbeschriebenes Blatt war und scheinbar Ärger bedeutete. Nun konnte ich mir wohl auch schon genauer etwas darunter vorstellen, wie er sein Geld verdiente, das war also Detailhandel. Damit wollte ich eindeutig nichts zu tun haben! So ließ ich meine Hand also von selbst schon wieder sinken, ohne überhaupt etwas bewirkt zu haben und trat ein paar Schritte zurück, während ich meinte "Sorry, ich kann das nicht." Etwas überzeugter und mit mehr Nachdruck fuhr ich fort mit einem "Ich will mit sowas überhaupt nichts zu tun haben. Da bin ich die falsche für!" Ich wollte noch nicht einmal wissen, um was es nun im Detail ging, warum er ihnen Geld schuldete oder was der Hintergrund war. Mir war jedoch bewusst, dass ich dort nicht mit hinein wollte, weshalb ich mit einem entschuldigenden "Sorry" von ihm abwandte und den Weg ging, von dem aus ich wieder auf schnellstem Wege nach Hause kommen würde. Egal was Hayden mir nun erzählte, es würde mich nichts dazu bewegen hier seelenruhig unser Gespräch fortzuführen. Ich wusste zwar nicht mehr viel über mich selbst, aber so viel konnte ich sagen, auf solche Dinge reagierte ich allergisch.
Hayden God dammit. Er konnte sich nur innerlich dazu zwingen, ruhig zu bleiben, weil er wusste, dass sonst alles nur noch schlimmer werden würde. Verdammte Vollidioten, er würde sie töten, auf die schlimmste Art, die sie sich vorstellen konnten! Genau so wie sies eben verdienten. Wahrscheinlich dachte Megan jetzt sonst was von ihm - ohne überhaupt zu wissen, worum es hier wirklich ging! Okay, er würde nicht versuchen, schön zu reden, dass er Scheisse gebaut hatte, dass er mit Drogen handelte und dass das nicht sehr korrekt oder legal war, dass er den Typen Geld schuldete blahlbahlbah whatever. Aber sie kannte seine Beweggründe nicht, weil sie ihn überhaupt nicht kannte, weil sie nicht mehr wusste, als das, was er ihr gesagt hatte. Und das war relativ wenig von der ganzen Wahrheit. Als er sich dann endlich wieder einigermassen beruhigt hatte und nicht mehr allzu versucht war, den Typen erstmal die Ärsche versohlen zu gehen, drehte er sich zu Megan um, die schon ziemlich weit weg war. Aber er hatte es für eine bessere Idee gehalten, sie erst ziehen zu lassen und erst dann hinterher zu gehen, wenn die Typen verschwunden waren. Denn er wusste, dass das keine leeren Drohungen gewesen waren und sie sollten wenn irgendwie möglich glauben, dass ihm Megan egal war… Schwierig aber naja. Als sie dann eben weg waren, drehte er sich sofort um und joggte der jungen Frau hinter her, holte sie auch ziemlich bald ein. Er fasste sie nicht an, wusste, dass das nur zu noch mehr Stress geführt hätte. Darum blieb er einfach direkt vor ihr stehen, blickte sie mit einem ziemlich dringlichen Ausdruck in den Augen an, als möchte er sie alleine damit dazu bewegen, ihm zuzuhören. „Megan. Es hat einen ziemlich einfachen Grund dafür, dass ich dich jetzt nicht einfach gehen lassen kann. Und das ist nicht mal mein Egoismus von wegen ich will dich nicht verlieren blahblah. Nein, wenn du jetzt gehst, dann bist du komplett auf dich allein gestellt. Und du magst das nicht ernst nehmen von wegen sie kommen bei dir vorbei und so, aber das haben sie ernst gemeint“, begann er sachlich und ohne Umschweife, versuchte wie geplant gar nicht, sich heraus zu reden oder so. "Hör zu, es tut mir wirklich leid. Ich wollte dich weder damit belasten, noch dich jemals da mit rein ziehen, wirklich! Aber wies scheint ist genau das jetzt passiert und darum muss ich jetzt auch dafür gerade stehen und dafür sorgen, dass es nicht noch schlimmer wird, verstehst du? Du kannst jetzt nicht einfach gehen", redete er weiter, blickte sie fast schon etwas verzweifelt an. Kurz gesagt merkte man ihm relativ deutlich an, dass er in der Scheisse steckte. Auch wenn er ihr das nicht auch noch weiter anhängen wollte.
Megan Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bevor ich Hayden wieder vernahm. Einen Moment lang hatte ich schon innerlich gehofft, dass er mich einfach in Ruhe ließ und ich nun heim konnte, meine Gedanken ordnen und einfach zur Ruhe kommen. Ich hatte gehofft nun keine große Diskussion anfangen zu müssen oder gar irgendwelche Entschuldigungen, nein, ehrlich gesagt war er nun schon etwas bei mir unten durch. Ich meine, so weit ich mich erinnern konnte, dass ich kein so engstirniger Mensch gewesen war und bin. Hätte er mir gesagt, dass er ab und zu mal eine rauchte, gut, whatever, sollte er dafür sein Geld ausgeben und sich ein wenig high fühlen, aber das war nun eine andere Kategorie. Er schien das Zeug schließlich wirklich zu verticken und schuldete den Kerlen deshalb Geld, oder vielleicht war er auch Stammkunde und war deshalb in den Zahlungen im Rückstand, aber dennoch.. Irgendetwas war da einfach nicht koscher. Dennoch wollte ich ihm eine kleine Chance geben und mir seine Worte anhören aber was war das denn bitte? Er bestätigte nur noch einmal, dass die Kerle mich besuchen würden und meinte deshalb könnte ich nun nicht gehen. Was war denn sein grandioser Plan? Wollte er jetzt Bodyguard spielen und 24/7 bei mir sitzen? Bestimmt nicht. Ich kannte keine andere Methode, wie er mich davor bewahren wollte, außer vielleicht, dass er endlich bezahlte?! Ich hatte momentan leider kein Verständnis für seinen Standpunkt und deshalb wurde ich durch seinen erbärmlichen Blick, den er mir fast schon zuwarf, auch keinesfalls weich. Viel mehr schmiss ich ihm einfachan den Kopf "Wie wäre es denn, wenn du ihnen das Geld gibst? Dann hätten sie überhaupt nicht erst einen Grund mich besuchen zu kommen!" Ich war gerade eher wütend, als das ich Angst vor den Kerlen gehabt hätte. Was wollten sie mir denn? Mich ein wenig bedrohen? Damit kam ich klar, solange sie mich nicht entführten oder vergewaltigten. Ich fuhr also etwas hysterisch fort "Was schlägst du also vor? Hm?! Willst du jetzt meinen Wachhund spielen oder was?" Ich wusste selbst, dass ich nun hier eine große Nummer schob, aber das war er selbst schuld. Er konnte froh sein, dass ich nicht weiter ging, denn vielleicht interssierte mich seine schlaue Antwort ja doch. Er schien ja für alles eine Antwort zu haben. Und wenn sein Detailhandel Drogen bedeutete, was bedeutete denn dann irgendetwas anderes, was er mir erzählt hatte? Stand seine WG für einen Puff und sein Studium bestand dann doch auch nur darin das Zeug zu verticken oder wie? Er war ein großes Rätsel und davon hatte ich in meinem Leben bereits genug, dafür brauchte ich ihn nicht auch noch für.
Äh jaa... Sorry dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe. ._. Hab ein neues Fitnessprogramm angefangen, das extrem viel Zeit in Anspruch nimmt, zudem waren meine ersten Winterferien vorbei und ich hab wieder gearbeitet, dann war ich noch in New York und in Venedig - ziemlich viel los momentan. Jetzt bin ich aber wieder zu Hause und hab mal noch zwei Wochen Ferien, hoffe ich hab wieder etwas mehr Zeit. Und ich hoffe du hast überhaupt noch Bock auf das hier?! ____
Hayden Ach fuck, das war doch zum Kotzen hier echt… Was sollte er denn tun, sich hier mitten im öffentlichen Park ein Bisschen mit einer Frau streiten, die er eigentlich kaum kannte, doch irgendwie mochte und gerade ganz offensichtlich auf die Palme gebracht hatte. Schlechte Idee, sehr schlecht. War wohl jedem klar, insbesondere ihm selbst. "Hör mir zu Megan, bitte! Es ist nicht so einfach, ihnen das Geld zu geben, sonst hätte ich es längst getan, dass dürfte dir klar sein. Und ich weiss auch nicht, was ich jetzt tun will, aber ich kann auf jeden Fall nicht riskieren, dass sie wirklich zu dir kommen!", redete er nun selber ziemlich aufgebracht aber relativ leise auf sie ein. Da ihm aber klar war, dass er das Ganze nicht hier und jetzt ausdiskutieren wollte, da sich die Blicke in ihre Richtung schon gemehrt hatten, atmete er einmal ruhig durch und blickte sie mit einem dringlichen, bittenden Ausdruck in den dunklen Augen an. „Kommst du zu mir nach Hause? Jetzt? Bitte. Bitte gib mir einfach nur die eine Chance, es dir zu erklären, bevor du mich für das grösste Arschloch hältst und mich nie wieder sehen willst“, bat er sie vorsichtig, zweifelte aber schon selber ziemlich stark an einem Einverständnis ihrerseits. Sie wirkte so als hätte sie ziemlich eindeutig abgeschlossen mit ihm, kaum war da je überhaupt etwas entstanden. Und ehrlich gesagt wusste er selber nicht, weshalb sie ihm noch zuhören sollte. Vielleicht weil sie sonst niemanden zum Zuhören hatte. Ausser ihrer blonden Freundin, die er damals auch flüchtig gesehen hatte, hatte sie wohl nicht besonders viele Kontakte.. Nahm er mal spontan an, was wusste er schon. Das Mädchen vor ihm war ein ziemliches Geheimnis und momentan sah es nicht so wirklich danach aus, als würde er sie je entschlüsseln können.
Ohje, da hast du aber ein Abenteuer gehabt im Gegensatz zu mir.. Ja ich hab auf jeden Fall noch Lust und hab bereits darauf gehofft, dass du so langsam wieder on kommst :3 ______ Megan Defintiv steigerte ich mich hier viel zu sehr in die Sache hinein, denn warum hatte ich überhaupt einen Grund so auszuticken, was sollte ich denn bloß von Kerlen halten, es wusste doch jeder, dass sie einen die meiste Zeit einfach nur anlogen. Ich hätte damit rechnen müssen und mich einfach nicht hierauf einlassen sollen. Ich hatte in meiner Männerwahl nämlich scheinbar keinen solchen Glücksgriff wie meine Mitbewohnerin. Dennoch war ich gerade viel zu sehr damit beschäftigt mich auf seine lächerlichen Worte zu konzentrieren. Er versuchte nämlich tatsächlich sich wie ein Unschuldslamm dastehen zu lassen und erklärte mir ernsthaft, dass es nicht leicht sei das Geld zurück zu zahlen? Und dann sprach er davon, dass er keinen Besuch riskieren wollte, na bitte, dann hätte er mich doch einfach nicht in sein Drogenviertel bestellen sollen, diese Konsequenzen hätten ihm von vornerein bewusst sein müssen. Ich merkte selbst so langsam, wie viele Blicke eigentlich auf uns lagen und konnte deshalb verstehen, warum er hier weg wollte, aber ohne mich. Mir war das hier nämlich langsam zu blöd, weshalb ich ohne zu zögern antwortete "Ich halte dich für kein Arschloch!" Einen Moment zögerte ich jedoch beim darauffolgenden Satz, "Ich halte dich für einen Dealer und mit so etwas will ich nichts zu tun haben, da hast du dir die falsche ausgesucht!" Ich wollte das Wort überhaupt nicht aussprechen, aber wie sollte er mein Problem an der Sache denn sonst überhaupt verstehen? Mir war diese Situation zu viel und ich wollte in Ruhe meine Gedanken ordnen und das würde ich sicher nicht, wenn ich nun noch die nächste Zeit mit ihm diskutierte. Somit lehnte ich auch sein Angebot ab und entgegnete "Ich komme nicht mit. Ich gehe nach Hause. Alleine. Mir ist das zu fiel." Mit diesen Worten wendete ich mich nun aber wirklich von ihm ab und ging in die Richtung in der meine Bahnstation lag. Ich wollte nach Hause, in mein Bett und mich ausheulen. Warum hatte ich geglaubt einfach so einen ordentlichen Kerl finden zu können?
Superrrr. :) Achja und ich hab beschlossen, dass Hayden Megan nie gesagt hat, dass er in einer WG wohnt, weil das tut er nicht. xD Ich hab mir immerhin jetzt ne Geschichte zusammen gesponnen, in der er nett sein kann aber nicht langweilig haha.^^ ______
Hayden Na dann, doch auf der Strasse. Er seufzte - klang schon fast genervt. Oder einfach fertig, angestrengt. Ihm war es mittlerweile egal, ob er das Recht dazu hatte, in seiner Situation würde es wohl keinem besser gehen. "Yay. Okay gut, dann halt nicht. Aber hör mir mal zu Megan“, er würde sie jetzt bestimmt nicht einfach abhauen lassen. Nicht mit dem Bild, das sie nun von ihm hatte und mit der eindeutigen Aussicht, sie nie wieder zu sehen. Also hatte er sie erneut nach wenigen Schritten eingeholt und blieb direkt vor ihr stehen. "Nicht jeder hat ne nette Organisation im Rücken, die einem das Geld für ein Studium und für eine Wohnung schenkt! Nicht jeder kriegt die nötigen Mittel für ein einigermassen erfolgreiches Leben zur Verfügung gestellt! Nicht bei jedem reicht ein einfacher Nebenjob um sich alles zu finanzieren! Bei mir zum Beispiel nicht - glaub mir ich habs versucht! Hab versucht meinen Traum mit dem Studium auf legale Art und Weise zu verwirklichen, aber es reicht nicht! Ich weiss nicht, ob du das mitgekriegt hast, aber die Uni ist kein free Run für jedermann. Ich arbeite im Supermarkt, ziemlich oft - so oft es mir die Zeit irgendwie erlaubt. Aber es reicht nicht! Ich will das gottverdammte Studium - was wäre dein Plan in meiner Situation?! Ich bin immer offen für Vorschläge, glaub mir! Wenn du mir was Brauchbares hast, bin ich morgen schon hier raus - nur findet sich sowas nicht so leicht", er hatte nun mal keine reichen Eltern, die ihm das alles zahlen konnten, im Gegenteil.. aber das war eine andere Geschichte. Würde er ihr ja auch erzählen - hätte er ihr zwangsläufig erzählt, wenn sie denn zu ihm nach Hause gekommen wäre. Tat sie aber nicht, weil sie die Wahrheit nicht verstand, vielleicht noch nicht so weit war um zu sehen, dass es Menschen gab mit einem anderen, ebenfalls nicht so geilem Schicksal, auch ohne Gedächtnisverlust.. Er konnte es ihr nicht verübeln, in ihrer Lebenslage würden wohl alle so denken. Aber es war nunmal so, dass er nicht in ihren Schuhen steckte und sie auch nicht in seinen.
Okayy alles klar :3 aber wie gesagt, soo mega nett muss er wirklich nicht sein^^ ____ Megan Weggehen - das war das einzige, was ich gerade am liebsten einfach nur getan hätte. Ich hatte ihm nun schon wie oft gesagt, dass es mich nicht interessierte und dass ich heim wollte? Definitiv zu oft für meine Verhältnisse. Auch wenn das nun extrem zickig klingen musste, wer hätte denn anders reagiert? Und dann fing die Standpauke an, auf die ich gerade überhaupt keine Lust mehr hatte. Er beschwerte sich also darüber, dass ich die Mittel im Rücken hatte und er nicht? Da war er doch sicher nicht der einzige und nicht jeder dem es so ging fing an mit solchen Typen zu verkehren. Als er mit seiner Ansprache endlich fertig war, seufzte ich genervt auf und meinte, tatsächlich hatte ich mich im Ton vergriffen und alles ein wenig zu zickig gesagt, "Hör du mir mal zu! Wenn ich das hier alles richtig deute, geht es eindeutig um Drogen. Nur läuft das Geschäft nach meiner Annahme ein wenig anders ab: Du bekommst das Zeug von, vielleicht den Kerlen, tickst es weiter, bekommst Geld vom Kunden und kannst einen Teil vom Geld dann an die Kerle bezahlen." Musste ich ihm nun tatsächlich sein Geschäft erklären? "Und dabei sollte es nicht dazu kommen, dass du irgendwem Geld schuldest, mal abgesehen davon, falls du nicht selbst das gesamte Zeug genommen und nicht weiterverkauft hast!" Also nun musste er mir aber eine glaubhafte Geschichte liefern, sonst wäre ich weg, dieses Mal sofort. Es konnte ja sein, dass er nicht gerade reich war, es konnte auch sein, dass er sich eben so Geld verdiente, aber wie zur Hölle war er denn dann bitte zu diesen Schulden gekommen? Ich hatte so langsam tatsächlich keine Nerven mehr für solch ein Gespräch und mein Geduldsfaden war hauchdünn. Und da meinte Louisa, dass sie ein Problem mit ihrem Kerl hatte, nur weil sie es eben zur Sache haben kommen lassen. Da sollte sie sich doch mal das hier anhören.
Ja es ist nur gerade dezent schwer ihn nicht zu nett sein zu lassen, weil wenn er jetzt irgendwas falsch macht, rennt sie ja eh weg… Du machst es mir nicht einfach, wenn sie so verdammt abweisend ist! x’D _____
Hayden Er schaute sie beinahe etwas verwirrt/ungläubig an. Wie er zu den Schulden gekommen war? Äh wut? Schon mal was von Diebstahl gehört..? Passiert schneller, als du denkst, selbst wenn man Erfahrung hat. Hätte er ihr gerne genau so gesagt, liess er aber bleiben und griff zu einer etwas schonenderen Version der Wahrheit. „Nein Megan, ich nehm schon sehr lange keine Drogen mehr selber“, trotz dem Versuch ruhig zu bleiben, klang er dank ihrer Anschuldigung ziemlich angepisst, fast etwas spöttisch, dafür, dass sie das so gar nicht zu verstehen schien, in ihrer Genervtheit wirklich nichts anderes als den Eigenkonsum als Grund für sein fehlendes Geld sah. „Du wirst es nicht glauben, aber so ungefährlich wie das gerade ausgesehen hat, ist das ganze Business mit den Drogen gar nicht“, seine Stimme triefte nur so von Sarkasmus, es war wohl offensichtlich, dass sie nicht die Einzige war, die hier mit den Nerven relativ durch war. „Es gibt durchaus Leute, die dich bedrohen, die dir alles nehmen können, ohne dass du viel dagegen tun kannst. Und ich hatte mit solchen zu tun, leider einmal zu oft. Die Scheisse wurde mir gestohlen, okay? Schon vor viel zu langer Zeit, aber es ist zu viel Geld, als das ich es bis jetzt wieder hätte zusammenkratzen können. Aber was erzähle ich dir das. Kaum hast du das Wort Drogen gehört, hast du eh mit mir abgeschlossen - weil du wahrscheinlich genauso bist wie all die anderen Stadtmädchen, die von Geldsorgen und Ghettokriegen noch nie was gehört haben. Aber das ist okay, wenn man selber nichts damit zu tun hat, fällt es einem oft sehr leicht, einen Missstand zu ignorieren oder einfach gar nie erst drauf zu kommen…“, redete er sie trocken zu. Er wollte nicht ihr Mitleid, nein, das war das Letzte, was er sich von irgendwem erhoffte. Er wollte nur ihr Verständnis, einen Menschen in seinem Leben, der objektiver an Dinge heranging, ihn nicht so schnell verurteilte wegen gewissen Missständen. Auch wenn er sich die selber zu verdanken hatte. Aber bitte. Wahrscheinlich war ein Mädchen wie Megan, die selber erstmal mit dem Leben klar kommen musste und in ihren eigenen Problemen schwamm einfach nicht die Richtige dafür. Wer konnte ihr das schon verdenken?
Sorryy, ich musste das einmal rauslassen xD, ich besser mich, versprochen! :D ____ Megan Einen Augenblick lang schluckte ich nach seinen Worten und wusste nicht, was ich sagen sollte, oder wie ich ihn einschätzen sollte. Erzählte er mir nun die Wahrheit, oder band er mir einen Bären auf? Ich konnte ihn dafür echt noch nicht genügend einschätzen, aber ehrlich gesagt wollte ich ihm gerade einfach glauben. Wenn die Geschichte erfunden war und nur um mich zu beruhigen, warum sollte er mir dann erzählen, dass er selbst Drogen genommen hat? Dann hätte er alles unter den Tisch kehren können und mich anlügen. Ich atmete einmal tief durch, da ich mich nun wirklich beruhigen wollte. Ich sollte echt niemanden so schnell verurteilen, was war denn los mit mir? Aber was sagte ich ihm nun? Sorry, war nicht so gemeint? Das kam einfach nur dämlich rüber und so wollte ich doch gar nicht wirken. Ich hattenun wohl ein falsches Bild von ihm und er von mir im Kopf. Was sollte das denn alles, warum so kompliziert? Nun setzte ich aber tatsächlich an um zu reden und antwortete auf seine ausführliche Beschreibung etwas leiser "Sorry, aber es ist mir momentan einfach alles zu viel." Ich hab überreagiert, ja, aber ich wollte dennoch nun etwas Zeit zum Verkraften, da es doch echt viel war, das gerade auf mich zu kam und wie ein Zug überrollte. "Ich würde nun trotzdem gerne nach Hause." Erklärte ich ihm ruhig um zu vermitteln, dass es nicht an ihm lag, sondern an mir selbst. Ich war ihm nicht böse, aber das würde er wahrscheinlich sowieso nur in den falschen Hals bekommen und auch weiterhin hat sich das Problem mit den Kerlen nicht einfach so in Luft aufgelöst, sondern war stetig anwesend. Warteten sie auf mich? Wohl kaum. Ich sollte dennoch keine Angst vor solchen Situationen haben. Bloß Hayden würde wahrscheinlich immer noch nicht locker lassen. "Es tut mir leid" waren die einzigen Worte, die ihn noch zusätzlich an meine Worte anknüpfte. Jetzt hatte ich tatsächlich noch ein schlechtes Gewissen bekommen. Warum unterstellte ich ihm denn auch den Drogenkonsum?
Jaja schon okay x’D Wo machen wir jetzt weiter? _________
Hayden Für einen kurzen Moment glaubte er ja schon, dass ihr das gleich wieder zu aggressiv gewesen war und sie einfach gehen würde. Doch dann schien sie sich eher beruhigen zu wollen, was er nur gutheissen konnte und selbiges zu tun versuchte, indem er seinerseits kurz durchatmete. Immerhin konnte er sie nicht für das hier verantwortlich machen, es war nicht ihr Fehler, dass er das tat. Oder dass er sie gerade mit rein gezogen hatte. Oder dass sie sich jetzt angemotzt hatten. Eigentlich wäre es nichts als verständlich, wenn sie verschwinden und nie mehr zurück kommen würde. Vielleicht hätte er das auch zugelassen aus reinem Respekt, wenn nicht diese Alarmglocken in seinem Hinterkopf schrillen würden, die ihm bedeuteten, bei ihr zu bleiben. Wenn möglich jede Sekunde, bis er das Geld gezahlt hatte. Er konnte nämlich absolut nicht einschätzen, wie sehr Megan jetzt Gefahr lief, irgendwelchen Schaden zu nehmen durch seine dummen Handlungen. „Ja… ja ich weiss. Ich versteh schon“, meinte er also selber wieder ruhiger, als sie sich dann doch noch entschuldigte für ihre Reaktion. „Du kannst nach Hause, wenn du willst. Heute wird nichts passieren. Aber bitte versprich, dass du meine Nummer auf Schnellwahl hast - oder die der Polizei oder beide. Ich kann nicht verantworten, dass dir tatsächlich etwas zustösst wegen mir. Bitte pass auf. Es tut mir leid, okay? Ich hab das so nicht geplant und ich hatte auch nie vor, dir irgendwas hiervon zu erzählen oder spüren zu lassen*, erklärte er mit einer Entschuldigung seinerseits. War die Wahrheit, wenn sie nichts davon wüsste, wäre das jetzt nicht so verdammt kompliziert geworden und dann müsste er sie damit nicht nerven und nicht sorgen und nicht versuchen, sie nicht seinetwegen töten zu lassen. Fuck wieso hatte er das schonmal nicht kommen sehen?! Das war nun mal eine der Begleiterscheinungen seines Lebensstils, hätte er erwarten sollen...
Ich hätte da eine Idee, die die Geschichte mit Matthew noch ein bisschen komplizierter machen könnte :D ___ Megan Mir war dennoch etwas seltsam im Bauch, da ich einfach überhaupt nicht einschätzen konnte, in wie weit diese Kerle für mich tatsächlich eine Gefahr darstellten und in wie weit Hayden es vielleicht doch nur übertrieb und zu viel Angst hatte - vielleicht wirklich um mich. Ich konnte so vieles seit dem Vorfall einfach nicht mehr richtig einschätzen, okay, wer wusste schon, ob ich dies vorher je gekonnt hatte. Die Situation war schließlich einfach noch zu befremdlich, weshalb ich es vorzog mir jetzt keinen all zu großen Kopf über das nachen wollte, was vielleicht passieren könnte. Trotzdem wollte ich ihm den Gefallen tun, seinem Rat zu folgen. Wer weiß, wann man dies doch gebrauchen könnte. Aber ich wollte jetzt nicht zu groß über "könnte, hätte, würde" nachdenken, da meiner Meinung so etwas unnötig war und ich mich lieber darauf konzentrierte, was jetzt genau lief. Ich nickte also auf seinen Ratschlag hin und entgegnete "Ja, mache ich." Aber er entschuldigte sich nun dennoch für all das hier, woraufhin ich beschwichtigend sagte "Für die Situation hier hast du schließlich ja nichts gekonnt. Mir hätte heute auch einfach so etwas anderes passieren können und dann wäre ich es schuld gewesen. Hat man ja beispielsweise an unserem tollen ersten Kennenlernen gesehen. Nur weil ich irgendwie zu dämlich bin." Lachend schüttelte ich den Kopf. Ich ging ja schließlich immer noch davon aus, dass der Gedächtnisverlust meine Schuld war und Hayden mich bloß gerettet hatte. Ich wusste schließlich immer noch nichts annähernd über den Hergang, weshalb ich ihn eigentlich doch noch ausquetschen musste. Es interessierte mich einfach, aber nicht heute. Ich ging auf Hayden zu und umarmte ihn kurz, bevor ich meinte "Man sieht sich." Die Ubahn Station war nicht all zu weit weg, weshalb ich auch schnell wieder nach Hause käme.