Louisa Sie hatte den Abend dann ziemlich früh beendet und sich rechtzeitig ins Bett bewegt, wo sie sich unter der Decke verkrochen hatte um hoffentlich wenigstens gut zu schlafen. Sie würde sich morgen ein Hobby suchen, hatte sie beschlossen. Vielleicht brachte das ja neue Freunde, haha. Am nächsten Tag ging sie dann aber erstmal zur Arbeit, wo sie in Gedanken versunken ein Bisschen Kaffee servierte und sich fragte, wie nur so viele Leute am Dienstagmorgen Zeit zum Kaffeetrinken haben konnten. Sollten die nicht alle auch am Arbeiten sein? Sie würde bei Gelegenheit mal fragen. Also die Leute, die da seelenruhig rumhockten. Da sie heute nur zwei Leute hinter der Theke, dafür aber etwas zu gut besucht waren, las Louisa Matthews Nachricht auch erst in der kurzen Pause am Mittag. Hob ihre Laune allerdings erheblich und sie lächelte leicht den Bildschirm an, wofür sie von Annie, die neben ihr in dem kleinen Pausenraum ihr Sandwich verdrückte, natürlich eine dumme Bemerkung erntete, aber was will man machen. Die Blondine dachte dann auch gar nicht länger drüber nach sondern bestätigte Matthews Vorschlag, während sie noch eine Zeit ausmachten, ehe ihr kurzer Mittag auch schon vorbei war. Abends ging Louisa so bald wie möglich nach Hause, wo sie sich erstmal unter die Dusche stellte um sich dann ‘was Schickes’ raus zu suchen. Auch wenn sie erst so kurz hier wohnte und man meinen könnte, sie hätte noch nicht so viel Zeit zum Kleidung und Schuhe shoppen gehabt, so hatte ihr Schrank doch schon so Einiges zu bieten, was die Entscheidung in dem Moment nicht unbedingt einfacher machte. Auch wenn für die Gelegenheit dann doch nicht unglaublich viel in Frage kam und sie sich für ein weisses Kleid und passende Heels entschied. Ja, weiss, sie stand auf Nervenkitzel haha - blieb nur zu hoffen, dass Matthew sie nicht zum Spaghetti essen ausführte. Ihre Haare steckte sie wieder einmal hoch, liess allerdings doch einzelne Strähnen aus, die ihr dann locker ins Gesicht fielen. Und so war sie fast pünktlich bereit, verliess die Wohnung um sich unten auf der Strasse nach Matthew umzusehen, da sie eigentlich hier abgemacht hatten. Sie wusste ja nicht, wo genau er dann hinwollte.
Matthew Kaum war die Nachricht abgeschickt, widmete ich mich bereits der heute anstehenden Arbeit, ich wollte ja wenigstens heute pünktlich kommen um sie nicht schon wieder enttäuschen zu müssen. Solche Dinge brachte mein Leben schließlich auch mit sich, naja besser gesagt das Arbeiten hier in der Firma. Kein Wunder also, warum die Ehe meiner Eltern auseinander gegangen war. Meine Mum hatte schließlich so einiges wegstecken müssen. Aber ich wollte da definitiv anders werden als mein Vater, falls ich tatsächlich die Firma eines Tages übernehmen sollte. Momentan sah es da für mich schließlich noch lockerer aus, da ich ohne die Meetings dabei zu berechnen nur knapp 25 Stunden die Woche arbeiten musste um meinen Dad zufrieden zu stellen und das Geld weiter fließen zu lassen. Deshalb arbeitete ich diese Stundenanzahl gerne zu Beginn der Woche heraus um dann zum Wochenende hin frei zu bekommen. Man arrangiert sich eben mit der Situation. Meine Schwester war meinem Vater dahingegen jedoch ein Dorn im Auge, da sie mit der Firma nichts am Hut haben wollte und somit nicht in sein System passte. Das war eben auch einer der Gründe, warum sie ständig Stress hatten und warum er es nicht einsah ihr auch eine eigenen Wohnung anzumieten. Es war ja nicht so, als dass sie nichts machen würde, nein, sie war momentan dabei ihr Medizinstudium zu machen und das dauerte eben eine beträchtliche Zeit. Ich schaffte es also auch rechtzeitig aus dem Büro zu kommen, ohne dass irgendetwas dazwischen kam, um nach Hause duschen zu gehen. Eigentlich war es ja überhaupt nicht mein Stil im Anzug herum zu laufen, außer eben für auf die Arbeit, weil das einfach Dresscode war. Ich war eher der Typ für Muscle Shirt und Lederjacke mit meinem Zungenpiercing und den Ringen an den Fingern (Insta: Toni Mahfud). Aber für solch einen Abend trug ich dann eben auch etwas schicker. Ich zog ein weißes Hemd an, das ich nicht bis obenhin zuknöpfte und einen dunkel grau bis schwarzen Anzug, heißt Jacke und Hose. Ich war wirklich gut in der Zeit, weshalb ich mich nicht hetzen brauchte und als ich fertig war sogleich auch schon hinunter zum Auto ging, mit dem ich kurze Zeit später vor Louisas Tür vorfuhr, vor der sie bereits wartete. Ich überprüfte noch einmal die Uhr, aber ich war noch nicht zu spät. Da ich heute mal richtig gentlemanlike sein wollte, stieg ich auch aus dem Auto aus und ging zu Louisa hinüber um ihr die Tür zu öffnen. Lächelnd ging ich auf sie zu und sagte "Hey, wartest du bereits lange?". Ja, sie sah heute mal wieder gut aus. Wenn man mit solch einer Frau irgendwo auftauchte, brauchte man sich definitiv nicht schämen.
Louisa Kaum hatte sie das Haus verlassen und die Tür hinter sich geschlossen, fuhr Matthew auch schon vor und schwang seinen hübschen Arsch zu ihr rüber. Sie lächelte ihn ihrerseits an und auch wenn sie eigentlich irgendwie ein Bisschen nervös war, ob der ganzen Situation und weiss Gott warum sonst noch so, musterte sie ihn doch ziemlich offensichtlich und grinste dann leicht. „Nein, bin gerade erst raus gekommen“, beantwortete sie erstmal seine Frage, grüsste ihn dann mit einer Umarmung noch anständig, ehe sie auch schon ihren Gedanken Luft gab. „Der Anzug steht dir echt gut“, meinte sie und blickte nochmal an ihm runter. Nicht, dass er jemals sonst schlecht ausgesehen hätte oder an seinen Freizeitkleidern irgendwas nicht recht war, nein, Matthew sah eigentlich immer gut aus und das war ihr nicht erst heute aufgefallen, aber sein Outfit unterscheidete sich eben doch von seinem Everyday Casual Look und es war offensichtlich, dass sie nicht die Einzige war, die das mit dem ‘etwas Schickes anziehen’ ernst genommen hatte. Aber mal ehrlich, jetzt, wo sie ihn so vor sich hatte… Konnte sie sich da wirklich noch was vorwerfen dafür, dass sie mit etwas zu viel Alkohol im Blut so schnell schwach geworden war? Wohl kaum. Der junge Mann war echt nicht einer der Sorte, die man einfach von der Bettkante schubsen konnte. Selbst ohne Alkohol wahrscheinlich nicht. Aber wie dem auch sei, sie sollte sich wohl eher etwas auf den Moment als auf vergangene Nächte konzentrieren. So strich sich die Blondine auch nur kurz lächelnd eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als er ihr auch schon die Autotür aufhielt. Mit einem Danke stieg sie in den eindeutig geilen Sportwagen, bei dem sie mit ihren inneren Lobhymnen gleich weitermachen könnte, ein, blickte sich mit grossen Augen um. Sie hatte ja echt keine Ahnung, wie sie es geschafft hatte, dass ein Mann wie Matthew genau sie zum Essen ausführen wollte.. Wieso er überhaupt mit ihr redete oder sie beachtete. Aber das sollte sie nicht in Frage stellen, schon gar nicht jetzt.
Matthew Natürlich bekam ich Louisas Reaktion mit und es freute mich nun einfach auch, ein wenig Bestätigung zu erhalten. Für mich war es auch einfach schon längst zur Routine geworden, dass ich im Anzug auftrat, wenn auch noch ordentlicher mit mehr tamtam auf der Arbeit. Selbst bei einem Bürojob kam es eben doch auf das Aussehen und die Gepflegtheit an ob der Kunde einen engagierte oder nicht. Aber ich musste meinem Kopf gerade klar machen, dass die Arbeit nun tatsächlich vorbei war und ich mich auf das Date, wenn man es so nennen wollte, und den Abend konzentrieren. Nachdem ich die Tür bereits zugemacht hatte, machte ich einen Bogen um die Motorhaube und stieg auf der Fahrerseite in den Wagen ein. Lächelnd blickte ich zu ihr hinüber und meinte "Ich hoffe, du trinkst gerne guten Wein." Ja, meine Stimmung war gerade auf einem leichten Hoch und das nicht nur, weil ich endlich Feierabend hatte. Ich hatte kurzfristig heute Mittag, auch dank meinem Namen, noch einen Tisch in einem -sagen wir mal- Nobelrestaurant reserviert bekommen. Natürlich wusste ich, dass Louisa eher diejenige war, die sich mit den einfachen Dingen arrangierte, aber ich wollte ihr nunmal auch diese Seite zeigen. Wenn ich in solche Restaurants ging, dann eher nur um über geschäftliche Dinge mit wichtigen Kunden zu reden und nicht aus privaten Gründen, aber es ließ sich dort eben auch gut essen. Daraufhin schmiss ich auch schon den Motor an, der ein schönes Schnurren von sich gab und fuhr los. Wir würden einmal auf die entgegengesetzte Seite der Stadt fahren müssen, da dort die haute volée zugange war. Da der Stadtverkehr sich so langsam auch ein wenig legte, war es kein reines Stop and Go mehr, weshalb ich doch auch die Vorzüge des Wagens auskosten konnte.
Louisa Sie schnallte sich erstmal an und platzierte ihre kleine, handliche Tasche auf ihrem Schoss, ehe sie zu Matthew rüber schaute, der mittlerweile auch eingestiegen war. Guten Wein? Sie war sich einen Moment lang nicht sicher, ob die Frage ernst gemeint war, lächelte dann aber nickend. „Klar mag ich guten Wein. Wie du vielleicht weisst, mag ich allen guten Alkohol sehr gerne“, antwortete sie in sich hinein grinsend, während sie sich leicht auf die dunkelrot geschminkten Lippen biss. Hatte sie sich nicht verkneifen können, auch wenn sie wie bereits erwähnt nicht vorhatte, heute Abend nochmal über das, was passiert war, zu reden. Die Fahrt ging relativ zügig voran, da um diese Zeit doch nicht mehr so viele Autos unterwegs waren. Louisa hatte keine Ahnung, wo genau Matthew hinwollte, sie war soweit sie sich erinnern konnte noch gar nie in diesem Teil der Stadt gewesen. Vielleicht, weil alles hier so nobel aussah und sie genau wusste, dass sie sich nichts leisten könnte haha. Oder einfach, weil sie nie einen Grund gehabt hatte, her zu kommen. Sie fühlte sich am anderen Ende eigentlich ganz wohl, das Café, in dem sie arbeite, war mehr so in der Mitte irgendwo und alles andere, was irgendwie wichtig oder für sie relevant war, befand sich auch nicht hier. Matthew hingegen schien sich ziemlich gut auszukennen, wahrscheinlich war er im Gegensatz zu ihr des Öfteren hier. Würde ja auch passen, immerhin war ihr seit Tag 1 aufgefallen, dass er wohl etwas mehr Geld hatte und aus etwas anderen Verhältnissen stammte als sie. „Und, hast du das gestern Abend noch klären können?“, fragte sie nach einer Weile lächelnd in seine Richtung, hatte sich vom Anblick der vorbeiziehenden Stadt gelöst. Sie wusste nicht, ob es eine dumme Idee war, ihn darauf anzusprechen. Aber dass es sie interessierte, wer die Frau gewesen war, die sie aus seiner Wohnung geworfen hatte, lag wohl auf der Hand.
Matthew Lange musste ich nicht auf eine Antwort warten und dabei konnte ich ihr nur zustimmen. Soweit ich bisher feststellen durfte, mochte sie tatsächlich guten Alkohol. Dadurch, dass ich jedoch noch nach Hause fahren musste, könnte ich jedoch hier nicht all zu viel trinken können, da ich eben fahrtüchtig bleiben musste. Ein Gläschen guter Wein, wäre jedoch dennoch drin. Für solche Fälle hatten wir eigentlich auch einen Fahrservice, aber ich bevorzugte es einfach selbst mit meinem Wagen fahren zu können. Dank dem relativ ruhigen Verkehr, kamen wir ziemlich schnell durch die Stadt und ich gelangte zügig an mein Ziel. Auf ihre Frage hin, wusste ich nicht genau, was ich alles antworten sollte und wie ins Detail ich für Louisa gehen sollte, also hielt ich meine Antwort relativ knapp, aber eben so, dass wenn sie doch noch mehr wissen wollte, dass ich nicht zögern würde ihr mehr zu erzählen, es war ja schließlich kein Geheimnis. "Zwar nicht schnell, aber es ging. Rachel musste auch immer aus jeder Mücke einen Elefant machen und überreagiert sehr schnell. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich im Regen stehen lassen hab, aber dafür sind wir ja jetzt hier." Lächelnd blickte ich zu ihr hinüber, bevor ich am Straßenrand vor dem Restaurant anhielt. Man konnte bereits von außen erahnen, dass es ziemlich gut besucht war und um nicht den Verkehr aufzuhalten kam bereits von der Tür ein Mann auf uns zu, der das Auto wegparken gehen wollte. Ich stieg also aus und überließ ihm den Wagen, während ich auf den Bürgersteig Richtung Tür ging. Ich wartete also auf Louisa, bevor ich zu einem am Eingang stehenden Mann ging und "Suarez" sagte. Er schaute kurz in seiner Liste, bevor er einen Kellner anwies uns den Tisch zu zeigen. Ich lächelte Louisa an und wies ihr, dem Kellner zu folgen, der uns in das Restaurant brachte. Es war schon ein wenig extravagant, aber auf eine moderne Weise, die ich persönlich sehr mochte. Am Tisch angekommen bekamen wir auch schon Speisekarten überreicht und noch bevor Louisa hineinschauen konnte, erklärte ich ihr "Schau heute bitte nicht auf die Preise." Wenn sie diese so genau betrachten würde, würde sie wahrscheinlich umfallen, weil es hier nicht gerade billig war.
Louisa Rachel? Sie hatte keine Ahnung, ob Rachel seine Schwester war, irgendwie beantwortete das ihre eigentliche Frage - die, die sie nicht gestellt hatte - trotzdem nicht. Und seine Antwort sagte auch überhaupt nichts darüber aus, ob Rachel in einer Arzt- oder Psychiatriepraxis oder sowas ähnlichem arbeitete. Würde sie halt eben nochmal fragen müssen… Aber nicht jetzt. Erstmal hielt Matthew dann vor einem wahrscheinlich etwa zweitausend Prozent über ihrem Budget liegenden Restaurant an, wo sie dann auch gleich ausstiegen und die Blondine kurz ihr Kleid glatt strich, während sie dem Auto nachschaute, dass auch schon wegparkiert wurde. Und tschüss. Dann gings schliesslich in die Nobelbude hinein und Louisa konnte gar nicht anders, als ziemlich beeindruckt vor sich hin zu grinsen. Ne, so war sie eindeutig noch nie essen, wahrscheinlich in ihrem ganzen Leben noch nicht. Daran müsste sie sich doch sogar trotz den verlorenen Erinnerungen irgendwie erinnern. Sie setzte sich möglichst bald und stets darauf bedacht, hier nicht negativ aufzufallen durch ihre Ungeschicktheit und nicht vorhandene Erfahrung bezüglich den ungeschriebenen Gesetzen in solchen Restaurants auf ihren Stuhl, rutschte etwas näher zum Tisch und bekam dann auch schon die Karte gereicht. Matthews Worte liessen sie kurz den Kopf heben und sie warf ihm einen schiefen Blick zu, ehe sie auf die Karte schaute und genau das tat, wovon er ihr abgeraten hatte. Weil Menschen grundsätzlich immer genau das taten, was man ihnen sagte, dass sie nicht tun sollten haha. Sofort weiteten sich ihre Augen und sie warf ihrem Gegenüber einen etwas kritischen Blick zu. „Naja ich würde sagen… das ist ein ziemlich ungleicher Ersatz für gestern Abend.“, meinte sie und lächelte dann aber wieder, während sie anfügte „Wobei ich mich ganz bestimmt nicht beschweren werde.“
Matthew Kaum saß man hier, erreichte einen auch schon ganz einfach diese besondere Stimmung und auch wenn alles so nobel schien, konnte man sich dennoch wohlfühlen. Mir gefiel im Gesamten die Atmosphäre, die dieser Laden versprühte doch ganz gut, weshalb ich auch immer wieder begeisterter Gast war. Ich kannte die Speisekarte mittlerweile eigentlich bereits in und auswendig, weshalb ich einfach immer nach Lust entschied, da man echt sagen konnte, dass hier alles schmeckte. Ansonsten würde man sich wohl Kunden vergraulen bei den hohen Preisen. Denoch war es nun umso spannender Louisas tatsächliches Gesicht zu sehen, wenn sie die Preise sah. Dem war auch kurze Zeit später bereits so, denn ja nach Gericht konnte man schon gute 200$ für eine Portion bezahlen. Ihren Worten hätte ich zeitgleich eigentlich bereits zu gerne widersprochen, da das nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Ich hatte mittlerweile schon oft genug miterlebt, dass Zeit kostbarer war als dieses bisschen Geld und Louisas Zeit hatte ich schließlich gestern geraubt. Jedoch erklärte ich ihr kurz darauf "Das will ich doch auch nicht hoffen. Möchtest du Wein? Die haben hier wirklich richtig guten..". Ich würde mir definitiv einen Rotwein bestellen, da ich heute Lust auf Steak hatte und das bekanntlich sehr gut zusammen passte. Ich hoffe nun nur tatsächlich, dass Louisa ihre Essenswahl nicht vom Preis abhängig machte, nur um mir keine Unannehmlichkeiten zu bescheren, das war Blödsinn.
Louisa Sie war wirklich froh drum, dass er ihr im Voraus gesagt hatte, dass sie sich etwas schick anziehen sollte. Denn als sie einen Moment lang ihren aufmerksamen Blick etwas schweifen liess, fielen ihr nicht nur die detailreiche und wirklich bemerkenswerte Dekoration und Ausstattung des Restaurants auf, sondern vor allem auch die anderen Leute, die hier drin fast jeden Tisch besetzten. Denn die waren zweifellos mindestens ebenso schick angezogen - wobei ihre Kleider wohl auch entsprechend gekostet haben dürften und bestimmten Marken angehörten, die sich Louisa nicht mal im Traum leisten könnte. Genauso wenig wie das Essen hier oder eben der Wein, den Matthew gleich darauf ansprach. Die Blondine widmete sich wieder der Karte, blätterte etwas durch die verschiedensten Weinsorten und zuckte dann etwas verloren mit den Schultern. „Naja, ich möchte schon Wein, nur weiss ich leider nicht, was der Unterschied zwischen all diesen auf der Karte ist. Und darum weiss ich auch nicht, was ich für einen Wein will“, erklärte sie und lächelte ihn mit einem Hauch Überforderung ins Gesicht geschrieben an. „Kannst du für mich wählen? Irgendwas Fruchtiges oder so?“, bettelte sie dann und klappte die Weinkarte wieder zu. Sie sollte sich besser dem Essen widmen - das würde nämlich auch gleich schwer genug werden. Sie wollte nicht wie eines dieser Mädchen wirken, die niemals wussten, was sie essen wollten blahblah. Das Problem war nur, dass sie irgendwie genau das war. Und dass sie keine Ahnung hatte, was sie essen wollte, weil sie Lust auf mindestens zwei Drittel dieser Speisekarte hatte. Well well well...
Matthew Ja, eine leichte Überforderung stand Louisa doch ins Gesicht geschrieben, das konnte man einfach unschwer erkennen, aber umso mehr würde es sich einfach lohnen, wenn sie danach vor ihrem Essen saß. Und dementsprechend überfordert war sie auch mit der Weinkarte, die einige unbekannte Namen aufwies, aber ich hatte hier meime drei Favoriten eben einen weißen, einen roten und einen Roséwein, je nachdem, was man eben aß. Zu Fisch passte Rotwein beispielsweise überhaupt nicht, meiner Meinung nach, weil er so schwer war. Also gab ich ihr nickend als Antwort zurück "Klar, gerne, wenn du weißt was du essen möchtest." Ich hatte meine Karte mittlerweile bereits zugeklappt, da ich wie gesagt schnell mit aussuchen fertig war und mich heute auch nicht die Qual der Wahl bedrückt hatte. Ich ließ meinen Blick ein wenig durch den Saal schweifen, ohne genaues Ziel, aber erkannte doch ein paar Leute, die hier ebenfalls des öfteren verkehrten und deren Gesichter man flüchtig kannte. Aber man merkte eben auch, wie man hier eher noch auf die Leute traf, die sich etwas auf ihr Geld einbildeten, obwohl sie zwischen anderen ihrer Art saßen. So war ich ja eben nicht. Ich genoss es durchaus sehr, dass ich so viel Geld zur Verfügung hatte, aber bildete mir darauf nicht groß etwas ein. Die meisten meiner Freunde gehörten schließlich auch nicht unbedingt zu meiner Schicht, selbst wenn sie ein bisschen Geld hatten. Ich wollte hier jetzt nicht über Geld nachdenken, aber eins konnte ich einfach sagen, mein Dad gehörte schon zu den oberen 5000 hier im Land, da lebte es sich nicht schlecht.. Ich wurde erst wieder vom Kellner aus meinen Gedanken gerissen, als er neben uns am Tisch auftauchte und fragte, ob wir bestellen wollten. Mein Blick viel auf Louisa, während ich kurz fragte "Bist du so weit?" Ich wollte sie ja nicht hetzen.
Louisa Je länger sie in die Karte blickte, umso hungriger wurde sie und so fiel es ihr letztendlich doch nicht ganz so schwer, sich für etwas zu entscheiden. Es war bestimmt eh alles gut und solange es keine Meeresfrüchte waren, würde sie es mit Sicherheit auch toll finden. Also nickte sie sofort eifrig, als der Kellner wieder aufgetaucht war und Matthew sie fragte, ob sie fertig wäre. „Ja, ich denke schon", antwortete sie, richtete sich dann an den Kellner, der ihr einen fragenden Blick zuwarf, bevor sie nach Matthew auch schon ihr Abendessen bestellte. Die Blondine klappte die Karte zu, die sie abgab und gleich darauf auch schon wieder alleine mit Matthew dasass. Sie blickte ihn lächelnd an, wobei ihr unvermittelt wieder die Frage einfiel, die sie eigentlich noch stellen wollte. Vielleicht wäre das nicht der richtige Ort oder der richtige Zeitpunkt dafür, aber wahrscheinlich wäre das eh schnell geklärt, war ja nichts weiter als eine Frage. Und vorhin im Auto hatte es auch nicht so gewirkt, als ob Matthew ein grosses Geheimnis aus Rachel machen wollte, von daher... "Was ich dich noch fragen wollte,", begann sie schliesslich, während sich ihre Stirn nachdenklich in Falten legte, "wegen Rachel - wo arbeitet sie? Bzw. hat sie mal bei einem Arzt oder sowas ähnlichem gearbeitet? Ich glaube, dass ich sie schon mal gesehen habe, allerdings weiss ich nicht wann oder wo. Aber da ich die letzten drei Monate relativ wenig gemacht habe, ist die Auswahl entsprechend klein..", erklärte sie, legte etwas den Kopf schief und blickte ihn abwartend an. Das wäre irgendwie komisch und sie könnte nur hoffen, dass sie nie wieder auf die Brünette traf. Aber die Welt war bekanntlich relativ klein, sonst hätte sie ja Matthew auch nicht nochmal getroffen...
Matthew Nach Louisas Antwort bestellte ich mir auch schon mein Steak und sogleich die beiden Weine mit, damit wir auch noch an etwas zu trinken kämen. Der Kellner fragte daraufhin noch kurz, was es als kurze Vorspeise geben sollte, da man dabei immer die Auswahl hatte, ohne etwas dafür zu bezahlen, da dies immer noch ein kleines Tellerchen für den Tisch mit irgendetwas war, was sie momentan da hatten. Heute gab es entweder Muscheln, oder so eine Mischung aus Flammkuchen und Pizza mit Frischkäse, die echt gut schmeckte, weshalb ich sofort die bestellte. Ich aß zwar auch gerne Muscheln, aber trotzdem. Die feineren Gäste standen nicht auf dieses Flammkuchen Zeug, weshalb das Restaurant immer zwei Möglichkeiten anbot. Daraufhin hob ich kurz den Kopf und blickte Louisa an, die mir dann auch schon die nächste Frage stellte. Wo arbeitete Rachel denn momentan? Keine Ahnung.. aber ich merkte an Louisas Tonlage, dass sie vielleicht eine leichte Abneigung gegenüber ihr hatte, da würde ich dennoch noch etwas nachhaken. Erstmal beantwortete ich ihr jedoch ihre Frage "Das kann ich dir so gar nicht sagen, sie macht momentan ein Medizinstudium, von daher wäre das sehr gut denkbar, aber zu 100% kann ich dir da nichts sagen. Du magst sie nicht sonderlich, oder?" Ein leichtes Schmunzeln huschte mir über die Lippen, da das doch ein wenig offensichtlich war. Gut, ich wusste ja nicht, was Rachel zu ihr gemeint hat aber naja, sie war eben anstrengend. Da brachte der Kellner auch schon die Weine, weshalb ich meinen direkt anhob um mit Louisa anzustoßen und formulierte die Worte "Auf einen schönen Abend!" Ja, das würde sicherlich noch ein schöner Abend werden, mir machte es einfach total Spaß meine Zeit mit Louisa zu verbringen.
Louisa Medizinstudium? Ja das klang tatsächlich nach jemandem, der einem in einer Arztpraxis entgegenlief. Hm, geil… Hätte ja doch auch sein können, dass Louisa ihr Gesicht von früher kannte - hatte es zwar ausser bei Matthew noch nie gegeben, aber naja… Sie für ihren Teil hatte ja immer noch die Hoffnung, dass ihre Erinnerungen irgendwann wiederkehrten und sie sich an all die Leute erinnerte, die damals ihre Freunde gewesen waren. Oder Familie, falls die trotz allem Gerede der Ärzte irgendwie doch existierte. Bei Matthews Feststellung bezüglich ihrer Abneigung gegenüber Rachel zuckte die Blondine nur lächelnd mit den Schultern. „Naja, sagen wir mal so - ich würde wohl keinen Freudentanz aufführen, wenn ich ihr tatsächlich mal bei einem Arzt begegnen würde. Ausserdem hat sie mich aus deiner Wohnung geworfen, ohne überhaupt zu wissen, weshalb ich da war. Alles in allem, wir hatten nicht den besten Start“, fasste sie grinsend zusammen, während sie den Wein in ihrem Glas kreisen liess. Falls sie sie dem Zufall zufolge nochmal treffen würde, würde sie aber wahrscheinlich zumindest versuchen, nochmal bei null zu starten, konnte ja nicht schaden. Sie hob das Glas nun ihrerseits, um mit Matthew anzustossen, erwiderte seine Worte mit „Ja, auf einen schönen Abend und schonmal danke für die Einladung.“, ehe sie das Glas auch schon an ihre Lippen setzte um sich einen ersten Schluck des Weins zu gönnen. Und der war in der Tat wirklich gut, da hatte er ihr bestimmt nicht zu viel versprochen. Zum Glück hatte sie aber nicht zu viel davon und lief so hoffentlich auch nicht der Gefahr, sich wieder so hoffnungslos zu betrinken. „Ist Rachel deine Schwester oder so?“, fragte Louisa dann eine etwas direktere Frage, da Matthew dieses Geheimnis noch immer nicht gelüftet hatte, sie die Antwort aber doch mal haben möchte.
Matthew Lächelnd lauschte ich Louisas Worten und konnte verstehen was sie meinte, ich hatte ja auch nicht mitbekommen, wie überaus freundlich sie wohl gewesen war, eben so typisch meine Schwester. Aber es war eben nicht auszuschließen, dass die beiden sich bei mir nicht noch einmal über den Weg laufen würden, da Rachel eigentlich immer die erste war, die auf den Partys in meiner Wohnung ankam. Ich wusste noch nicht einmal wirklich, ob sie letztes Mal da gewesen war, so etwas ging unter solch einer Menschenmenge eben doch unter, aber ich war ja auch ein wenig zu sehr mit Louisa beschäftigt gewesen, um das so genau sagen zu können, außerdem hatte sie selbst wahrscheinlich genug mit meinem Kumpel zu tun gehabt, den sie sich eigentlich jedes Mal auf ein neues abschleppte. Ja, meine Schwester stand auf jüngere Kerle. Als wir dann die Weingläser anstießen trank ich einen Schluck und lächelte dann nickend "Ist doch selbstverständlich." Ich setzte den Wein gerade wieder ab, als Louisa daraufhin die Frage stellte, die ihr wahrscheinlich die gesamte Zeit bereits auf der Zunge brannte. Aber ganz so einfach wollte ich es ihr nun doch auch nicht machen, sondern entgegnete "Was wäre, wenn ich dir sage, dass sie meine Freundin ist?" Sehr unwahrscheinlich, aber nya, dann hätte ich sie eben mit Louisa betrogen und gut ist, deshalb konnte sie Louisa schließlich auch nicht leiden. Ich musste mir gerade doch schon ein Lachen verkneifen, aber blieb nach außen hin ernst um ihre Reaktion mitzubekommen. Okay, ich musste aber selbst zugeben, dass ich gerade schon gemein war.
Louisa Sie verdrehte theatralisch die Augen bei seiner Antwort, wobei sie dann auch schon ziemlich überzeugt den Kopf schüttelte und ihn mit einer gehobenen Augenbraue anblickte. War wohl offensichtlich, dass sie ihm nicht glaubte. „Ist sie nicht!“, antwortete sie dann überzeugt auch noch in Worten, trat dabei leicht mit ihren Zehenspitzen nach seinem Schienbein. Idiot. Als ob sie ihm das jetzt abnehmen würde. „Aber zu deiner Frage was wäre wenn, liebster Matthew: Dann wärst du ein verdammtes Arschloch und ich schneller hier draussen als du gucken kannst“, fügte sie schliesslich an und lehnte sich leicht vor, verschränkte die Arme auf der Tischkante. Dann würde sie zu Fuss nach Hause gehen, konnte er sich sicher sein, egal wie weit es war und egal, wann sie letztendlich ankommen würde. Aber wie gesagt machte sie sich eigentlich nicht zu viel Gedanken drüber, da sie ihm das ganz einfach nicht abkaufte. Sie sah ihm zu ähnlich und Louisa hatte sich schon zu sehr an den Gedanken gewöhnt, dass es eine Verwandte sein musste. Zudem würde er das alles hier ganz bestimmt nicht mit ihr machen, wenn er schon eine Freundin hätte. Hoffte sie jedenfalls. Wäre sonst echt daneben - weniger das heute als das auf seiner Party. Und da hatten doch einige seiner Freunde mitgekriegt, dass sie ziemlich viel Zeit miteinander verbracht hatten und dass sie letztendlich wohl alleine bei ihm geblieben war. Er würde sicher nicht riskieren, dass das alle mitbekommen würden, wenn sie ein Seitensprung wäre. Wäre ja... sehr dumm.
Matthew Gespannt wartete ich auf ihre Antwort, die mich durchaus interessierte, aber ich schätzte sie nicht so ein, als würde sie unter solchen Umständen weiterhin hier mit mir sitzen. Und genau diese Antwort bekam ich auch mit einem leichten Tritt gegen mein Schienbein. Dieses mal reagierte ich theatralisch, als hätte sie mir mit voller Wucht gegen mein Bein getreten und konnte mir mein Lachen nicht länger verkneifen. Grinsend entgegnete ich, mich weit aus dem Fenster lehnend, "Die Kunst liegt ja auch darin, dass keiner von euch beiden etwas davon mitbekommt." Aber so lange wollte ich sie nun auch nicht mehr weiter zappeln lassen, weshalb ich, nachdem der Kellner diese leckeren Streifen von der Vorspeise auf den Tisch gestellt hat, mit offenen Ksrten spielte und ihr erklärte "Nein, du hast recht, du hattest gestern die Ehre mein geliebtes Schwesterherz kennen zu lernen. Aber ich kann mich nur noch einmal für sie entschuldigen." Nachdem ich meinen Satz beendet hatte, schnappte ich mir auch schon einen Streifen und aß diesen. Mein Blick ruhte schmunzelnd auf Louisa, während ich mir gerade in meinem Kopf das nächste Zusammentreffen der beiden vorstellte. Das Problem mit Rachel war: Sie mochte einfach keine Frau mit der ich Zeit verbrachte, da sie Angst hatte mich dadurch noch vollkommen zu verlieren. Sie war eben speziell, da sie nicht unter solch einer Zuwendung von unserem Dad aufgewachsen war. Wie sagte man so schön? Vaterkomplexe.
Louisa "Pff Dramaqueen“, meinte sie nur grinsend mit einer wegwerfenden Handbewegung, als er so ein Theater machte wegen dem leichten Tritt. Hatte wohl kaum wehgetan und wenn doch, dann hätte er es verdient. Sollte er sie hier halt mal nicht verarschen. „Naja, dann muss ich dir leider sagen, dass du diese Kunst nicht besonders gut beherrschst, da wir offensichtlich was voneinander mitgekriegt haben“, erwiderte sie gespielt schnippisch auf seine Erklärung. Sie dankte dem Kellner kurz, als er ihnen die Vorspeise brachte, die wie alles andere, was sie hier drin sehen konnte, einfach echt toll ausschaute. Und irgendwie extravagant, teuer, nobel, kurz: Wie etwas, das sie sonst nie essen würde. Fast so interessant wie das Essen, war dann aber auch die Antwort, die er ihr endlich gönnte. Na bitte, also doch die Schwester. Sie hatte es ja fast befürchtet. Sie nickte leicht, zufrieden, endlich die Antwort bekommen zu haben, die sie hatte hören wollen, antwortete aber erst, nachdem sie ebenfalls einen dieser köstlichen Streifen gegessen hatte. Sie hatte keine Ahnung, was das war, konnte sich an nichts Vergleichbares erinnern, das sie je gegessen hatte. Aber sie waren absolut lecker, was man an Louisas Gesichtsausdruck wohl nur allzu gut erkennen konnte. Sie liess sich Zeit, das gute Stück ordentlich zu geniessen, ehe sie sich wieder an Matthew richtete. „Na dann… Ich muss schon sagen, der erste Teil deiner Familie erscheint mir überaus… Reizend“, meinte sie schmunzelnd und hob übertrieben elegant ihr Glas. „Auf Rachel und ihre Liebe zu mir“, grinste sie, ehe sie wieder einen Schluck des Weines trank. Das war wohl der Vorteil ihrer nicht vorhandenen Familie. Niemand würde Matthew oder irgendwen sonst jemals ablehnen können.
Matthew Und Louisa spielte das Spielchen sogar noch etwas weiter. Oh ja, ich konnte mir gut ausmalen, wie sie reagieren würde, wenn so etwas tatsächlich passieren würde. Ich hasste es ja sowieso, wenn Frauen aus Eifersucht heraus Streit anfingen einfach ohne Grund, aber wenn man sich keine Freundin hielt, dann musste man mit solchen Dingen auch keine Probleme machen. Das war eben der schöne Vorteil an einem Singleleben ohne derartige Verpflichtungen. Ich blickte Louisa grinsend an, während sie einen Toast auf meine Schwester aussprach. Wahrscheinlich hatte Louisa sich von Anfang an schon denken können, dass Rachel meine Schwester war, da wir uns vom Typ her einfach so ähnlich sahen. Kam alles von unserer Mom. Aber ich bezweifelte, dass Louisa scharf darauf war, noch irgendwen aus meiner Familie kennen zu lernen. Wenn es nicht unausweichlich wäre, dann würde sie dies auch nicht in all zu naher Zukunft tun, denn das würde ich verhindern. Mein Dad konnte selbst auch speziell sein und mal ganz abgesehen von seiner Frau, war doch toll wenn man solch eine funktionierende Familie hatte! Jedoch holte mich der Kellner auf ein neues aus meinen Gedanken, als er unser Essen an den Tisch brachte. Ja, das Steak sah echt gut aus und das, was auch immer Louisa auf dem Teller hatte, sah auch nicht schlecht aus. Ich nahm noch einen Schluck meines Weines, während ich zu Louisa aufsah und meinte "Na dann verdau mal den Schock und lass es dir schmecken!" Ich hatte da noch so viele Dinge eigentlich auf meiner Zunge liegen, die ich jedoch immer noch nicht aussprechen konnte oder wollte, nicht jetzt. Louisa war für mich schließlich eigentlich immer noch ein großes Rätsel, das es zu entziffern galt.
Louisa Sie war sehr froh drum, als der Kellner schliesslich das bestellte Essen servierte. Nicht, weil sie die Vorspeise nicht auch genossen hatte, sondern einfach, weil sie sonst noch zwanzig Mal auf verschiedenste Dinge ihr Glas gehoben hätte und der Wein vor dem Essen ausgegangen wäre. Wollte sie ja nicht riskieren haha. Dann aber waren die warmen Teller auch schon auf dem Tisch vor ihnen und Louisa blickte mit einem vorfreudigen Grinsen auf die Zucchinispaghetti mit Spinatpesto und Hühnchenfleisch vor sich. Es roch jedenfalls schon mal unglaublich gut und sah super aus, weshalb sie ziemlich sicher war, dass es auch gut schmecken würde. „Danke, du dir auch“, erwiderte sie Matthews Worte ehe sie auch schon nach dem Besteck griff um zu essen. Dann schwieg sie erstmal einen Moment, um sich voll auf das Essen zu konzentrieren, denn das war es eindeutig wert. Sie konnte sich in der Tat nicht an etwas erinnern, das so gut geschmeckt hatte wie dieses Menü hier. Aber das war auch nicht weiter verwunderlich, da sie selber zwar kochen konnte, aber halt sicher nicht so gut wie ein Koch aus einem solchen Restaurant. Und wie erwähnt war sie noch nie an einem ähnlichen Ort essen gegangen. Glaubte sie. Nach einer Weile legte sie dann aber das Besteck wieder auf den Tellerrand, um sich stattdessen an Matthew zu richten. „Ich nehm jetzt mal an, du hast momentan keine Freundin, weil du sonst nicht mit mir hier sitzen würdest, aber… wie lange liegt deine letzte Beziehung zurück?“, fragte sie mal etwas, womit sie sich wohl etwas tiefer in seine Privatsphäre grabte. Aber er konnte ja noch immer sagen, dass er darüber nicht reden wollte, falls er das nicht beantworten wollte.
Heute war ich im Europapark *.* ___ Matthew Ja, ich hatte mich seit heute Mittag eigentlich schon auf das Essen gefreut, da das hier auch einfach mal ein teures Restaurant war, deren Portionen ordentlich waren. Das schlimme an den meisten Nobelrestaurants war ja die Tatsache, dass je höher die Preise stiegen, desto kleiner wurden auch die Portionen und mit einem Gericht für 80€ wurde man schon nicht mehr satt. Ich schnappte mir also auch Messer und Gabel in die Hand und fing an mein Steak zu essen. Während des Essens war es dann auch eigentlich ruhig, da man eben am essen oder trinken war, bis Louisa dann doch wieder das Wort ergriff. Erstmal stellte sie schlau fest, dass ich ja wohl keine Freundin momentan hatte, aber dann fragte sie nach meiner letzten Beziehung. Gott, wann war das denn gewesen? Ich hatte ehrlich gesagt keine Ahnung, aber das lag eben auch ein wenig daran, dass ich es nicht so mit Beziehungen hielt, aber wie erklärte ich ihr das, ohne dass es sich für sie blöd anhörte? Ich fing dann also an, nochmal auf vorhin zurück zu kommen und meinte "Aber vielleicht beherrsche ich meine Kunst ja doch?" Ich trank noch einen Schluck Wein und klärte dann auf "Nein, ich habe momentan keine Freundin, aber oh Gott, ich kann dir nicht so genau sagen, wann die letzte gewesen war." Ich hätte ja gerne etwas gesagt wie, dass ich nicht der Beziehungstyp war, aber das sagte man eben einem One-Night-Stand, wenn man mit diesem abschließen wollte. Ich hatte es eben einfach nicht so mit festen Bindungen.. Die Pause zwischen meinen Sätzen wurde mittlerweile jedoch einen Ticken zu lange, weshalb ich kurz erklärte "Weißt du, ich habe immer das Gefühl, dass ich all den Verpflichtungen, die damit verbunden sind, nicht nachkommen kann. Deshalb habe ich es eigentlich auch gelassen." Ich wollte mir eigentlich schon gerne selbst auf die Schulter klopfen für meine Wortwahl, aber ich sollte besser erst einmal abwarten, wie sie darauf reagierte, bevor ich mich zu früh lobte.