Danny Wenn man mich fragte, dann übertrieb sie hier doch. Ich gab auch nicht alle zwei Minuten ein von Schmerzen entfachtes Geräusch von mir, quengelte nicht die ganze Zeit rum, wimmerte nicht vor mich hin. Und man sollte vielleicht nochmal anmerken, dass ich hier derjenige mit der Stichwunde war, nicht die junge Frau hier neben mir auf dem Sofa. Konnte mir nicht vorstellen, dass es so extrem war, wie sie die ganze Zeit tat. So ignorierte ich ihr 'Geheule' während des Essens ganz gekonnte und schaufelte nur eine Gabel nach der anderen in meinen Mund. Hatte einfach Hunger gehabt und war umso glücklicher darüber, jetzt dann auch endlich mal was in den Magen zu bekommen. Ich selbst klopfte mir geistig auf die Schulter, weil ich das mit dem Kochen doch wirklich ganz gut hinbekommen hatte. Fand ich zumindest, Geschmäcker waren ja bekanntlich recht verschieden. Nachdem die junge Frau sich aber keinesfalls über das Essen beschwerte, ging ich einfach einmal davon aus, dass es gemundet hatte. Wenn nicht, wars mir auch egal, hatte ja nur aus Solidarität eine Portion für sie mitgekocht. Ich räumte erstmal das Geschirr in die Küche, ließ es aber dort auf der Spüle stehen, weil ich jetzt echt keinen Bock hatte noch abzuspülen nach der ganzen Kocherei. So schnappte ich mir noch ein Bier aus dem Kühlschrank und schlurfte zurück ins Wohnzimmer, ließ mich wieder ins Polster sinken und widmete meinen Blick dem TV. Camaro nervte mich aber allmählich mit ihrem Gejammer und so stöhnte ich nach einigen Minuten genervt auf. "Sag mal du übertreibst doch. Kannst du wenigstens nur in Gedanken jammern?" beschwerte ich mich über die ständigen 'Ausrufe des Schmerzes'.
Camaro Ich hatte ja eine ganze Weile versucht, still und leise vor mich hinzusterben, aber zwischenzeitig war das wirklich ziemlich schwierig gewesen. Na ja.. so ziemlich die ganze Zeit war es schwierig gewesen, weswegen ich doch nonstop am Jaulen war. Das sich Danny dann genau in einem solchen Moment erdreistete, sich über mein Geheule aufzuregen, sah ich genervt zu ihm rüber, schnaubte. "Dir wünsche ich die Schmerzen, die ich gerade habe mal für Punkt genau 24 Stunden in deinem Schwanz, dann würden wir mal sehen, wer hier am rumheulen ist, klar?", schnauzte ich, weil es für mich wirklich unbegreiflich war, wie man sich eine Meinung bilden konnte, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was man überhaupt durchmachte. Mochte ja sein, dass er mit seinen vielen blauen Flecken und Stichwunden auch einiges an Schmerzen hatte, aber es war ein Unterschied, ob verschiedene Stellen abwechselnd zogen oder ob man zentral an einer Stelle zerrissen, zerstückelt und abgefackelt wurde. Wollte ich nur mal kurz festhalten. Den Tee hatte ich mittlerweile so platziert, dass ein Großteil der Tasse den Problembereich in der Unterleibgegend wärmte und tatsächlich brachte das zeitweise sogar eine leichte Linderung, nur halt eben nicht für lange. Ich entschied mich also dafür, mich doch einer Schmerztablette hinzugeben, wenn ich denn heute noch einmal aufstehen würde, was ich ja fast nicht vermutete. Schlicht aus dem Grund... weil nö.
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Danny Hätte ich mir eigentlich denken können, dass sie direkt wieder ausflippen würde, wenn ich sowas sagte. War ja ziemlich vorhersehbar bei ihrer aktuellen Gefühlslage, die wohl mit Minus Neuntausend oder dergleichen zu deklarieren war. Ich verdrehte auf ihre zickigen Worte hin also nur genervt die Augen, ehe ich erneut an meinem Bier nippte. Eine Kippe wäre jetzt wohl besser und entspannender gewesen, allerdings war mir die Terrassentür gerade einfach zu weit entfernt. Und ja, sieben Meter waren zu weit, danke der Nachfrage. "Genau deswegen bin ich froh 'n Kerl zu sein. Keine monatlichen Wartungsarbeiten und 'n schnellerer Orgasmus." meinte ich nur kopfschüttelnd, ehe ich wieder für zwei, drei Minuten schwieg. Dann ging mir das Gejammer aber schon wieder auf die Nerven und ich fragte mich, ob man da nicht irgendwas gegen machen konnte. Wärmflasche hatten wir hier keine. Das war auch so eine Sache, an die man beim Einkaufen eben nicht dachte, sondern erst dann, wenn man sie ganz gut mal brauchen konnte. Ich wüsste nicht, wann ich persönlich mal eine brauchen sollte, aber für das wimmernde Häufchen Elend neben mir wäre sowas wohl ganz praktisch. Naja, vielleicht kam ich morgen nochmal irgendwo an einem Laden vorbei, mal sehen. Also überlegte ich, was denn sonst noch Wärme erzeugte und am besten noch anderweitig angenehm war. Mir fiel da auf die Schnelle leider bloß eine Sache ein, die ich tun konnte. "Vielleicht mal drauf haun, das erzeugt Gegenschmerz." meinte ich erschreckend ernst - gespielt natürlich - und holte mit der freien Hand aus, um kurz über der Teetasse wieder zu stoppen. Die junge Frau neben mir hatte mir das wohl wirklich abgekauft und war erschrocken zusammengezuckt, hatte auch nach zwei Sekunden noch den Schrecken im Gesicht stehen. Ich schob dann vorsichtig meine Hand unter die Tasse, brachte Camaro dazu, sie ein wenig anzuheben, damit ich ihr sachte über den unteren Bauch streicheln konnte. Erzeugte Wärme und wohl auch ein angenehmes Gefühl, wollte ich meinen. So machte ich den Blick zum Fernseher gerichtet und in einer Hand nach wie vor die Bierflasche haltend weiter.
Camaro Er war ja wieder ganz lustig unterwegs heute, schien ihm ja wieder besser zu gehen, wo er doch gestern noch hundeelend nicht mal mehr gehen konnte. Wie dem auch sei, er ging mir mit seinen Beschwerden genau so auf den Sack, wie ich ihm mit meinem Gejaule. War halt trotzdem kein Grund, mir direkt Schläge anzudrohen und das dann scheinbar auch noch ernst zu meinen. Als die Hand dann so plötzlich von oben herunter gerasselt kam, schreckte ich schon kurz zurück, bis diese über meine Teetasse halt machte. Wenige Sekunden ging mein Atem etwas schneller, beruhigte sich aber relativ schnell wieder, als die Wärme der großen Männerhand ein wenig Schmerzlinderung versprach. Leise seufzend sank ich etwas tiefer ins Polster, lehnte meinen Kopf gegen die muskulöse Schulter. Falls ich jetzt genau die mit dem Einstich erwischt hatte, tat es mir echt leid, aber diese sanften Streicheleinheiten taten ausnahmsweise mal wirklich so gut, dass sie mich fast ein wenig schläfrig machten. Ein paar Minuten schaffte ich es noch, dem TV zu lauschen, ehe meine Augen vor Müdigkeit zufielen. Es war zwar erst früher Nachmittag, aber der Blutverlust, das Rausgehen und das leckere Essen waren echt tödlich gewesen, da konnte ein kleiner Mittagsschlaf nicht schaden, nein nein. Blöd war halt nur, dass nach etwa zwanzig Minuten mein komplettes Gewicht gegen den jungen Mann drückte und ich unterbewusst jeden Moment damit rechnete, unsanft vom Sofa geschubst zu werden.
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Danny Camaro schien sich nach Erholung des kurzen Schreckens dann aber doch ziemlich unter der Streicheleinheit zu beruhigen, freute sich sichtlich darüber und das Ergebnis davon war, dass sie schon sehr bald eingeschlafen war. Sie hatte zum Glück die unverletzte Seite erwischt und so sei es ihr ausnahmsweise mal genehmigt, an meiner Seite zu schlafen. Spätestens dann, wenn es mir zu blöd wurde, dass ständig Gewicht von der Seite drückte, würde sie sowieso allein auf dem Sofa liegen müssen. But whatever - inzwischen war schon eine weitere Woche vergangen und meine Wunden waren zumindest schon ein bisschen verheilt. Manche der blauen Flecken waren noch dunkler geworden, andere wiederum waren schon beinahe weg. Die Stichwunde und der Schnitt am Arm machten mir nach wie vor zu schaffen aber eineinhalb der 600er Ibuprofen regelten da schon. Das Dumme war einfach, dass der Wirkstoff bei mir unter 800mg gefühlt keine Wirkung hatte. Keine Ahnung, ob das einfach daran lag, dass ich so groß und durchtrainiert war, oder ob mein Körper einfach von Grund auf der Meinung war, dass niedrige Dosierung nichts zu bewirken hatte. Woran auch immer es lag - es war scheiße. But back to topic - heute Abend stand ein Trip in die Bar an, in der Camaro sich neulich schon ordentlich einen übern Durst getrunken hatte. Denn der Typ, der ihr den ganzen Spaß ausgegeben hatte, schien scheinbar einige Connections zu haben und unter anderem welche, die uns Arbeit mit möglichst hohem Gewinn organisieren konnten. Deshalb folgte nun eben der Gang in eine der dunkleren Ecken der Stadt. "Und heute nicht wieder so viel trinken, ja? Ich möchte Tarzine nicht wieder von der Decke holen müssen." meinte ich recht sarkastisch, konnte ja nicht wissen, wie extrem man in dem Schuppen mit Alkohol gemästet wurde, er einem schon förmlich von allein in den Mund gekippt wurde. So sah ich das Ganze bisher weniger eng und hielt es für ein kurzes Unterfangen. Wir wollten uns nur die Nummer oder einen Treffpunkt und eine Uhrzeit geben lassen und dann eigentlich wieder nach Hause. Die junge Frau ging vor mir durch die recht unscheinbar Eingangstür der Kneipe und ich sah mich noch einmal kurz nach links und rechts um, ehe ich ebenfalls eintrat.
Camaro Ausnahmsweise hatte ich mich heute nicht wie der letzte Penner in die Kneipe begeben, tatsächlich mal ein weit ausgeschnittenes Top ausgewählt, damit man bei dem Vorhaben, das wir hatten, ein paar Pluspunkte, den Tittenbonus einheimsen konnte. Sonderlich Lust hatte ich auf den Besuch meiner letzten Barbekanntschaft nicht wirklich, aber nachdem ich Danny erzählt hatte, das Lukas ein paar Connections hatte was die Jobbranche, war dieser fest davon überzeugt, den jungen Mann kennen lernen zu wollen und so gab ich mich schließlich nach einiger Quängelei geschlagen, willigte ein, die Bar noch einmal aufzusuchen. So betrat ich also kurz nach zehn Uhr abends die Bar, Danny im Schlepptau und sah mich schon an der Tür nach Lukas um. "Bist ja witzig", kommentierte ich seine Aussage, verdrehte die Augen. "Ich sag hier, die Hütte hat ein schlechtes Karma, keine Ahnung, wieso!", teilte ich ihm meine Meinung mit, nickte, um das Ganze noch mal zu unterstreichen. "Und komm, ganz ehrlich, ja, als ob du keinen Spaß daran gehabt hättest, eine betrunkene Ladie anpacken zu dürfen", beendete ich die Unterhaltung fürs Erste, denn kurz darauf kam der knuffige Lockenkopf schon auf mich zugestelzt und begrüßte mich, als wären wir alte Freunde gewesen, die sich nach Wochen endlich mal wieder gesehen hatten. Zugegeben war es sogar schon zwei, drei Wochen her, seitdem wir uns gesehen hatten, aber alte Freunde waren wir ja trotzdem nicht. Dennoch lächelte ich, war einfach immer noch entzückt von dieser Locke, die Lukas mitten in der Stirn hin, folgte ihm dann an einen freien Tisch, wo er mich und Danny erst mal auf ein Absinth einlud. Und da sollte es dann auch schon losgehen.
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Danny Ja, gut. Ich war wohl ein wenig optimistisch in die Bar hinein gegangen. Optimistisch in dem Sinne, dass es doch nicht allzu schwer sein konnte, dort halbwegs nüchtern wieder heraus zu kommen. Dass mir und meiner Ehefrau - ha, ha, ha - direkt mal ein ziemlich hochprozentiger Kurzer unter die Nase geschoben wurde und das auch noch auf Kosten dieses Lukas-Typen, ließ mich schon ein wenig skeptischer werden. Langsam leuchtete mir ein, warum sie so betrunken gewesen war. Und ja, ich freute mich für gewöhnlich daran, wenn ich betrunkene Frauen anpackte, aber eigentlich nur, wenn daraufhin Sex folgte, den ich ganz klar nicht bekommen hatte und in diesem Moment auch nicht wirklich gewollt hatte. War ja so ganz dezent sauer gewesen. Es sollte wohl nicht allzu lange dauern, bis dieser Lukas und ein paar Jobangebote erläuterte. Wir saßen nicht an der Bar, sondern in einer der hinteren Ecken und so konnten wir ziemlich unbeschwert und unzensiert über die Angelegenheit reden. Es schienen mehrere Dinge zur Auswahl zu stehen, aber ich hatte meine Wahl recht schnell getroffen. Mit Drogen zu dealen schien für mich nahezu perfekt zu sein - ich war abgebrüht, konnte mich wehren und würde um jeden Preis die Kohle mit nach Hause nehmen. Klang nach einem für mich einfachen Job, sollte sich leicht und zeitsparsam erledigen lassen und noch dazu würde es ziemlich schnell recht hohe Gewinne ins Haus trudeln lassen. Camaro überlegte wohl einen Augenblick länger als ich, aber die Klauerei schien wohl bei ihr am Besten zu passen. Nicht solche Kleinigkeiten wie Taschendiebstahl, nene, da ging es schon um eher größere Aktionen mit größeren Zahlen und etwas mehr Anspruch. Passt meiner Meinung nach wie die Faust aufs Auge, da hatte sie definitiv das Zeug zu. Natürlich wurde auf die Annahme der Jobs direkt wieder der eine oder andere Schnaps verdrückt. Musste man ja feiern, die künftige Zusammenarbeit mit neuen Geschäftspartnern.
Camaro Dauerte dann auch nicht lange, bis wir nach dem ersten Begrüßungsschnaps dann zum eigenlichen Thema kamen, nämlich den Jobs. Für Danny stand das Geschäft ziemlich schnell fest, ich hingegen brauchte ein wenig Zeit, um mich zu entscheiden. War halt nicht so einfach, für eine Frau den passenden illegalen Job zu finden, aber als Lukas anfing, vom Klauen zu sprechen und das in ziemlich großem Stil, schlug ich sofort ein. Natürlich wurde das dann auch gefeiert, weil eine frische Einstellung war ein triftiger Grund zum Saufen. Die vielen Absinth, Vodka und Asbach Shots katapulierten mich allerdings schon nach eineinhalb Stunden aus dem Leben, sodass ich mit beiden Beinen in der Hand durch eine Hintertür auf einen Hof verschwand, um den Alkohol wieder aus meinem Körper zu spülen. Möglicherweise passte ich dabei nicht richtig auf und kotzte direkt auf die Frontscheibe eines Mercedes SLK, der scheinbar hinter Maschendrahtzäunen auf dem Hinterhof der Bar versteckt gehalten wurde. Nummernschilder waren nämlich keine vorhanden, als ich die Motorhaube hinunter auf den Boden sank - den Spiegel tat ich gleich mitnehmen - und vor dem Kühlergrill zum Sitzen kam, außerdem verriet die Plane, die aktuell nur die hintere Hälfte des Autos verdeckte auch so ziemlich alles. Blöd war nur, dass aus dem Wagen direkt lautes Gefluche zu vernehmen war und ich mich keine zehn Sekunden später einem echten Tier von Kerl gegenüber sah. Der war scheinbar alles andere als begeistert, dass ich sein offensichtlich geklautes Baby demoliert und anschließend noch vollgekotzt hatte. Konnte ich total verstehen, würde ich genau so sehen. Nun ja, jedenfalls schien es dem jungen Mann hier relativ egal zu sein, wer sein 150 Scheine Auto jetzt beschädigt hatte, denn er zögerte nicht, mir ungehalten ins Gesicht zu treten, was mich mit voller Wucht auf die Kopfsteinpflaster aufschlagen ließ. Schon da wurde mir erneut schlecht und ich hatte das Gefühl, wieder erbrechen zu müssen, konnte es aber gerade so zurück halten, kassierte lieber erst mal weitere Schläge, Tritte und Flüche, bevor ich es schaffte, mich vor Schmerzen wimmernd auf die Seite zu rollen, um nicht an meinem Erbrochenem zu ersticken, das sich gerade wieder den Weg aus meinen Magen raus in die Freiheit bahnte. Folgen taten gefühlt Liter von Blut, welches unter anderen der Platzwunde an der Lippe entsprang, als auch aus meiner Zunge, auf die ich mir bei dem festen Tritt direkt gegen den Kopf gebissen hatte. Ich bemerkte noch, wie der weiter vor sich hinfluchende Türke mir den Seitenspiegel entriss, an den ich mich ziemlich fest geklammert hatte, ehe er dann einen Abgang machte, mich liegen ließ, so kaputt wie ich gerade war.
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Danny Und so nahmen die Dinge wohl einfach ihren Lauf, wie sie schon neulich bei meiner allerliebsten Mitbewohnerin gelaufen waren. Es folgte ein hochprozentiges Schlückchen Alkohol dem anderen und es schien kein Ende zu nehmen. Dieser Teufelskreis wurde erst dann unterbrochen, als Camaro kapitulierte, ihr Körper nicht mehr wollte und sie scheinbar flüchtete, um sich zu übergeben. Ich war für meinen Teil ja auch schon ziemlich düdelig, weil Alkohol auf Schmerztabletten halt einfach keine so besonders gute Sache war. Aber eigentlich hatte ich ja auch gar nichts trinken, mir nur einen Job zum Geld machen holen wollen. Pustekuchen, daraus war nichts geworden und aaallerspätestens jetzt war mir auch klar, wo die Blondine das letzte Mal ihren Pegel her bekommen hatte. Komischerweise war sie aber ganz schön lange weg, dafür, dass sie doch 'nur' kotzen musste. Klar, da hing man mehr als nur eine Minute über der Schüssel weil ja immer noch was nach dem Hauptgang hinter kam, aber selbst unter Beachtung dessen erschien es mir zu lange zu sein und so ließ ich Lukas vorerst am Tisch alleine, um nach meinem Gürkchen suchen zu gehen, nach dem Rechten zu sehen. Auf der Toilette war sie aber nicht und so stolperte ich kurze Zeit später durch eine Hintertür nach draußen, wo ich sie dann zwei Sekunden später auch schon auf dem Boden liegen sah. Obwohl mich die Zickereien - Danke an den Wichser, der sich das mit der Periode ausgedacht hatte - die letzten Tage wirklich hochgradig genervt und angestrengt hatten, schaltete sich relativ schnell mein Beschützerinstink ein und ich ging zu der jungen Frau, kniete mich dezent schwankend zu ihr hinunter. "Camaro?" appelierte ich an ihr Gehirn, das aber scheinbar den Bewusstseins-Modus vorerst abgeschalten hatte. Auch nach einem etwas unsanften Tätscheln auf die Wange und leichtem Rütteln passierte nicht wirklich was, weshalb ich sioe kurz darauf vom Boden aufsammelte, hoch hob, was in meinem Zustand wohl mit einer echten Meisterleistung zu vergleichen war. Ich besah mir noch einen kurzen Moment lang ihre unschönen Verletzungen und war dann aber auch schon dabei, den Nachhauseweg einzuschlagen. Zwar waren ihre Verletzungen wohl nicht so schlimm, wie meine es vor einigen Tagen gewesen waren, aber in Verbindung mit dem Alkohol war das wohl doch eine brenzlige Geschichte. Zuhause angekommen - das mit dem Haustür aufschließen war mitsamt Camaro gar nicht so einfach gewesen und hatte wohl länger als eine Minute gedauert - brachte ich die Gutste erstmal ins Schlafgemach, wo ich noch vor kurzem halbtot herum gelegen hatte. Dann galt es die langsam nachlassende Blutung an ihrer Lippe gänzlich einzudämmen und ihr womöglich noch einen kalten Waschlappen auf die Stirn zu klatschen, einen Kotzeimer zu organisieren und noch eine Flasche Wasser ans Bett zu stellen, falls sie denn in näherer Zeit wieder aufwachen sollte oder spätestens morgen früh ihren Durst stillen musste. Ihr Körper würde noch ausgelaugter sein als mein eigener, ohne Frage. Ich schaffte es sogar noch irgendwie, ihr ein sauberes Shirt anzuziehen, damit sie nicht in dem teils mit Kotze befleckten Ding herumliegen musste, was ja doch ziemlich eklig wäre. Mit Ach und Krach besorgte ich mir selbst auch noch eine Wasserflasche, schälte mich aus meinen Klamotten - die Boxershorts wanderten mit auf den Boden, weil es für mich zu anstrengend war, den Bund der Unterwäsche und den Bund der Hose zu sortieren - und fiel dann auch nur noch sturzbetrunken ins Bett.
Camaro Die Uhr zeigte 14 Uhr. Na ja, zumindest würde sie das, wenn ich in der Lage dazu gewesen wäre, mich von dem Körper zu lösen, den ich gerade so halb einzunehmen schien. Und auch das dämmerte mir noch nicht so ganz, ging ich eher davon aus, die Decke ein wenig eingerollt zu haben, so wie ich das normalerweise immer tat, wenn es mir in der Nacht zu warm geworden war. Nun, wie auch immer. Jedenfalls war ich noch nicht anwesend (und nüchtern) genug, um klar denken oder Zusammenhänge erschließen zu können. Das Einzige, was ich in meiner Verfassung tun konnte, war mich wie ein Blinder mit der Hand in meiner Umgebung zurecht zu finden, gelang mir das auch nur mäßig. Meine Hand wanderte nämlich, statt am Bett zu einer Trinkflasche - was ja mit einem Körper an meiner Seite ohnehin schwer klappen konnte - über gewisse Zonen meines Mitbewohners, den ich erst im Nachhinein, einige prüfende Handbewegungen später, ausmachen konnte. Erschrocken fuhr ich hoch, stieß Danny wohl ein Stück zur Seite und fiel kurz darauf auch wieder sterbend in die Kissen zurück. Viel zu viel Licht, welches mich plötzlich blendete, viel zu schnelle Bewegungen für die Verletzungen und die Kopfschmerzen die ich hatte. "Gott verdammte Scheiße, was ist denn hier los", stöhnte ich unter Schmerzen, wusste gar nicht, wo es mir am meisten weh tat. Mein Gesicht pochte, mein Kopf war wie vor ein paar Wochen kurz vor dem Explodieren und mein Magen, wie auch meine Arme und Beine waren stark am rebellieren. Als ich dann so langsam gänzlich zu mir kam, wusste ich nicht, worüber ich zuerst nachdenken sollte. Etwa an gewisse Gliedmaßen, die mir gerade wortwörtlich in die Hände gefallen war, an das, was gestern passiert war oder darüber, wie viel ich gestern wieder gebechert hatte? Eigentlich wollte ich alles zeitgleich abhaken, aber das war in dem Zustand... halt null möglich, kein Meter, nicht mal einen Zentimeter. Tod war einfach keine Beschreibung für den Zustand, in dem ich mich gerade befand. Hass an alles und jeden, inklusive mich selbst, dafür, dass gestern wieder einiges schiefgelaufen zu sein schien.
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Danny Ich hatte Dank des Alkohols schnell in den Schlaf gefunden und auch gut durchschlafen können. Bis jetzt eben, denn ich wurde auf mir unerklärliche, seltsame Art und Weise geweckt. Erst dachte, ich träumte womöglich mal wieder irgendwas... Anregendes, aber mir wurde dann doch recht schnell klar, dass ich wirklich schon wach war. Ich gähnte erst einmal relativ leise, aber doch ziemlich lange, ehe ich mir mit der rechten Hand übers Gesicht rieb und kurz darauf langsam blinzelnd die Augen öffnete, um meinen Kampf gegen das gefühlt gleisend helle Licht anzutreten. Dauerte einige Sekunden, bis ich gewonnen hatte und dann tastete ich schon während meiner Worte "Was zum Teufel machst du da?" nach meiner Bettdecke, die ich kurz darauf irgendwo neben mir fand, halb von der Bettkante hängend. Jep, wenn ich betrunken war, schmiss ich bekanntlich so ziemlich alles von mir - sowohl Klamotten, als auch Bettdecken, die eventuell gewisse Stellen verdecken könnten. Ich meine okay, nicht, dass ich etwas dagegen hätte, wenn Camaro sich urplötzlich mit meinem besten Stück befassen wollte, verstecken musste ich mich damit nämlich weiß Gott nicht. Aber erschien mir doch ein wenig sehr aus dem Kontext unserer aktuellen Beziehungslage gerissen und ihrer Reaktion nach hatte sie da wohl auch eher unbewusst hingefasst. Wie gesagt, sollte mich nicht weiter stören, kam nur relativ unerwartet. Angesichts ihrem Zustand letzter Nacht, bevor ich mich ins Bett geschmissen hatte, war es dann allerdings doch wieder weniger verwunderlich... aber wie dem auch sei. Ich hatte zum Glück nur mäßige Kopfschmerzen, die sich mit einer Aspirin wohl gut in den Griff bekommen lassen würden, allerdings war es mir ja doch irgendwie immernoch schleierhaft, wie man in einer Bar als Kerl so viel trinken konnte, ohne dafür etwas zu bezahlen.
Camaro Ja, wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Danny einfach weitergeschlafen hätte, ich die Scham hätte herunterschlucken können, gar nicht weiter drüber nachdenken musste, was passiert war, aber ja... sollte wohl wieder bergab gehen mit dem Karma, wie ich resigniert feststellen durfte. "Das weiß ich selber nicht so genau", gab ich relativ leise zu, drehte mich mühevoll wieder in Richtung Danny, sah ihn aus müden, schmerzerfüllten Augen an. "Ich bin ja der festen Überzeugung, dass du mich jetzt gesund pflegst, okay?", versuchte ich die peinliche Situation irgendwie zu umgehen, wollte mich damit jetzt nicht weiter beschäftigen. Wer wusste schon, ob ich nicht aus irgendwelchen ziemlich kuriosen Gründen unterbewusst einfach gewisse Dinge anfassen wollte ... ? Neeein, das war Blödsinn, konnte gar nicht sein, voll Quatsch, ehrlich, ja. "Und ich hoffe, du weißt, was gestern passiert ist und warum ich vermutlich auch genau so scheiße aussehe, wie ich mich fühle. Bin ich beim Tarzan spielen endlich abgestürzt?", fragte ich weiter nach, verkroch mich aber weitgehend wieder unter der Bettdecke, tat es Danny damit gleich. Doch, irgendwie brachte mich die Aktion gerade doch ziemlich in Verlegenheit, wenn ich mal ehrlich zu mir selbst war. Nicht, weil ich nocht nicht oft Schwänze angefasst hatte, so war das nicht... aber in Anbetracht der aktuellen Lage zwischen uns, erschien mir das doch ein wenig sehr suspekt.
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Danny Wusste sie also auch nicht. Das erklärte wohl das eher verhaltene Tasten und Betatschen, das die junge Frau da gerade vollführt hatte. Hätte sie auch ruhig noch mit weiter machen können, immerhin war ich inzwischen wohl ziemlich unausgelastet und kam nicht drum herum, mir ab und an selbst einen runter zu holen. War einfach ein mega unangenehmes Gefühl, wenn gewisse Testikel immer mehr unter Druck und Testosteroneinfluss standen, also durfte Camaro dem auch gerne Abhilfe schaffen, haha. Würde sie aber nicht, zumindest nicht jetzt. "Naja, das überleg' ich mir noch. Bin ja selber nicht fit, will ich mir dann eigentlich nicht antun." murmelte ich verschlafen vor mich hin, hatte die Augen inzwischen wieder geschlossen. Erst bei ihrer noch folgenden Fragerei machte ich die Augen langsam wieder auf, sah zu dem toten Mädel rüber. "Klar weiß ich das noch." antwortete ich etwas undeutlich, aber so, als wäre es selbstverständlich, dass ich keinen kompletten Filmriss hatte, sondern nur ein paar Gedächtnislücken, die ich wahrscheinlich nicht füllen können würde. War halt so, aber ein paar Infos würden ihr wahrscheinlich auch schon reichen. Eben so eine ganz grobe Zusammenfassung. "Erst haben wir uns betrunken, dass hast du das Auto von irgendwem angekotzt und wurdest offenbar verprügelt. Hab ich nicht gesehn, is aber wohl die logische Schlussfolgerung. Ich hab dich mehr oder weniger unfallfrei nach Hause getragen und dich zumindest noch grob versorgt, was deine Lippe angeht." redete ich so vor mich hin, ließ aber vollkommen aus, dass sie eigentlich bewusstlos gewesen war. Das kam nämlich gleich erst noch, mehehe. "Und dann warst du mir dafür scheinbar dankbar genug, um mit mir zu schlafen." meinte ich so, als wäre es ja nichts Außergewöhnliches und vollkommen normal. Wieder wartete ich erst auf entgleisende Gesichtszüge, bevor ich anfing zu grinsen und die Augen wieder schloss, bevor ich die Sache aufdeckte. "Just kidding, is nix passiert... du warst ziemlich bewusstlos." murmelte ich dann noch belustigt und stellte so ganz nebenbei fest, dass ich offenbar derart untervögelt war, dass ich von dem bisschen Anfassen direkt 'nen Ständer bekam. War vielleicht aber auch einfach nur Karma.
Camaro Angestrengt versuchte ich, alles was Danny mir da gerade erzählte, mitzuschneiden. Klappte aber eher dürftig, da die Kopfschmerzen wieder Überhand zu nehmen schienen und mich erst einmal wieder zum Hinlegen zwangen. Dennoch lauschte ich aufmerksam den Worten meines Mitbewohners, die so weit, so gut ja erst mal alles erklärten. Natürlich sprach ich aktuell nur von den Schmerzen, der aufgeplatzten Lippe, wie auch von den blauen Flecken und den Kopfschmerzen, nicht etwa von dem, was er dann von sich gab. Ich war schon wieder kurz davor, aufzuspringen - insofern das in meiner Situation und vor allem aus meiner Lage heraus eben gegangen wäre - als er mich doch recht schnell aufklärte, dass er es nicht so gemeint hatte. Puh, Glück gehabt. "Sag doch nicht sowas, daran will ich mich doch erinnern", stellte ich ebenfalls ein klein wenig belustigt fest. Schlechte Laune hatte ich nämlich nicht, ne, ging mir psychisch doch recht gut, wollte ich anmerken. Da konnte man solche Sprüche gut und gerne einmal los lassen. Leider musste ich mir an dem Punkt eingestehen, dass ich es mir durchaus zugetraut hätte, im betrunkenen Zustand genau so zu reagieren, wie er es gerade geschildert hatte und das war allgemein das wohl eher traurige an der Geschichte. But whatever, war ja nichts passiert. Eine Frage hatte ich dann allerdings doch noch: "Warum aber liegst du dann nackt neben mir?" ... Denken konnte man sich zu dem Teil nämlich vieles, ha ha.
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Danny Ja gut, das war die andere Frage. Auf die gab es aber eine relativ simple Antwort und so zögerte ich auch nicht lange, Camaro die Lage der Dinge zu schildern. "Naja, das is ganz einfach. Im Suff kommt es einem als Kerl erstens bequemer vor, den Dingen freien Lauf zu lassen... und zweitens isses mir dann meistens zu anstrengend, Boxershorts und Hose auseinander zu sortieren. Deswegen kommt einfach beides runter und gut is." babbelte ich noch immer leicht grinsend vor mich hin. War halt einfach so. Als ich noch alleine Zuhause gewohnt hatte, hatte ich auch ohne betrunken zu sein des Öfteren mal ohne Boxershorts gepennt. Gab da ja niemanden, den es womöglich stören hätte können, wenn ich's einfach mal baumeln ließ. Camaro schien sich nach dem kurzen Moment der Verwirrung auch nicht weiter daran zu stören. Wieso auch, war ja wohl kaum das erste Mal, dass sie einen Schwanz sah oder in der Hand hatte. Waren beide reif und erwachsen genug, denke ich mal. "Und ich bin einfach mal davon ausgegangen, dass du nich aus allen Wolken fällst, solltest du ihn wegen nicht vorhandener Decke zufällig zu sehen kriegen. Sind ja keine 12 mehr." fügte ich gähnend noch hinzu. Meine Motivation für auch nur irgendwas hielt sich gerade echt sehr in Grenzen und wenn es nach meiner Wenigkeit ging, dann könnte ich auch einfach den ganzen Tag hier in den Laken verbringen. Nackt wie mich Gott geschaffen hatte, mit was zu Trinken und was zu Knabbern am Bett und ich war erstmal glücklich.
Camaro War wohl richtig. Waren beide alt genug, um erwachsen mit so etwas umzugehen, denn wie ich bereits gesagt hatte, war es ja auch nicht das erste Mal gewesen, dass ich so etwas zu Gesicht bekam. "Da haste Recht", stimmte ich ihm leise murmelnd zu, schob mein Gesicht wieder ins Kissen zurück, um für einen kurzen Moment die Augen erneut zu schließen. Ehrlich gesagt wollte ich die Schmerzen in meinen Beinen und Armen eher weniger damit herauf beschwören, das ich mich jetzt zum Aufstehen zwang, blieb deswegen noch eine ganze Weile liegen, bis der Drang, auf Toilette gehen zu müssen Überhand nahm. Verschlafen öffnete ich die Augen, stellte zu meinem Erstaunen fest, dass Danny mir scheinbar gestern noch ein neues Shirt angezogen haben musste, denn das kam mir nicht wirklich bekannt vor - war mir vorhin auch gar nicht aufgefallen. Ich schob die müden, wackligen Beine unter der Decke hervor und stapfte in Unterhose und Schlafshirt Richtung Badezimmer. Es tat wirklich alles weh und selbst das war etwas untertrieben dargestellt. Die Wand neben mir diente als Leitplanke, dass ich nicht einfach zur Seite wegkippte. Es brauchte eine ganze Weile, bis ich mich im Bad so halbwegs frisch gemacht hatte, endlich rüber in die Küche gehen konnte. Ich bezweifelte zwar stark, dass ich unter den Schmerzen etwas Essen konnte, aber ich hatte trotzdem Hunger. Vorerst fiel mein Blick allerdings auf den jungen Mann, der kurze Zeit nach mir - genau so zaghaft bekleidet, wie ich selbst - in der Küche auftauchte. "Möchtest du auch etwas Essen?" fragte ich müde.
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Danny Meh. Warum musste es nach eifrigem Alkoholkonsum immer so bergab gehen mit der körperlichen Verfassung? Wär doch viel schöner für alle Beteiligten, wenn es einem danach einfach genauso gut ging wie auch vor dem Konsum. War halt leider pures Wunschdenken. So raffte ich mich erst zum Aufstehen auf, als Camaro bereits auf dem Weg ins Badezimmer war. Ich rieb mir übers Gesicht, raufte mir kurz die Haare und begab mich dann gefühlt in Zeitlupe zum Kleiderschrank, um mir frische Boxershorts rauszuholen. Allein diese anzuziehen war mir im Moment viel zu anstrengend, aber man wollte ja nicht die Nachbarn verstören - oder erfreuen, je nachdem -, wenn diese womöglich von ihrem Küchenfenster durch unseres schauten. Also eben zumindest die Boxershorts anziehen, über den Rest meines Körpers konnte man sich ja nur freuen, war ganz einfach schön anzusehen, ganz ohne Frage. Ich schlurfte nach meiner Mitbewohnerin durch den Türbogen der Küche und steuerte erstmal recht zielstrebig die Kaffeemaschine an. Für mich gab es heute nämlich spätestens am Abend noch etwas zu erledigen und bis dahin durchschlafen war eher kontraproduktiv, wo ich doch meistens recht lange brauchte, bis ich mal richtig wach war. Während ich also das Kaffeepulver in die Maschine gab, nickte ich auf Camaros Frage hin. "Yes." bejahte ich ihre Nachfrage noch einmal auch wörtlich. Was zu essen konnte nicht schaden und rebellieren würde mein Magen nicht, da war ich mir ziemlich sicher. Um mich stand es ja nicht so schlimm, wie um die junge Frau.
Ignoranz der Vergeltung bezüglich deines letzten Post. XD _
Camaro Es war jetzt eine Woche vergangen, sodass mein Körper eigentlich genug Zeit hatte, sich von der Sache in der Kneipe zu erholen. War sah man immer noch einen leichten Riss in der Lippe, aber dann erkannte man wenigstens direkt, dass Danny und ich zusammen gehörten. Der war zwar auch schon wieder fit gewesen, trotz allem sah man hier und da noch einen blauen Fleck oder einen Teil der Stichwunden, die meiner Meinung nach aber ziemlich gut verheilt waren, dafür das wir sie Zuhause versorgt hatten und nicht im Krankenhaus. Wie dem auch sei. Um auf den Punkt zu kommen, befanden wir uns gerade mitten in der Innenstadt von Portland auf der Suche nach einem passenden Outfit für unser heutiges Vorhaben. Danny hatte Glück und bereits einen Anzug gehabt, als wir hier angekommen ware, hatte ihn logischerweise aus Miami mitgenommen, ich jedoch hatte nie so etwas wie ein Kleid besessen. Schon alleine aus dem Grund nicht, dass Tristan und ich nie zu irgendwelchen edleren Anlässe eingeladen wurden. Demnach gestaltete sich das Finden jetzt auch ein wenig schwieriger. Ich wusste einfach nicht, was ich haben wollte. Na ja, zumindest so lange nicht, bis ich plötzlich an einem der Schaufenster kleben geblieben war, den Blick auf ein Kleid geheftet, dass mich auf Anhieb in seinen Bann gezogen hatte. "Das da!", sagte ich bestimmt, deutete auf das schwarze Cocktailkleid mit Details aus Spitze. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht, wie lange wir schon unterwegs gewesen waren. Ziemlich vieles hatte ich gefunden... Shirts und Hosen, Schuhe... die Tüten waren natürlich schön dem Danny überlassen worden, allerdings brauchte ich eben echt noch ein Abendkleid für die Party heute Abend, eher konnte ich nicht Heim fahren. Nervte mich zwar selbst, aber das Suchen sollte sich ja hiermit erledigt haben. Die ganzen restlichen Läden, in denen wir davor gewesen waren, hatte allesamt nur komische, teils sogar echt hässliche Kleider gehabt. In grün, gelb und orange.. dabei wollte ich doch ein schlicht schwarzes. Wie eben das hier. Ohne zu zögern, zog ich meinen männlichen Untertanen hinter mir her in den Laden, musste das gute Stück natürlich erst einmal anprobieren, mich darin präsentieren.
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Danny Inzwischen wusste ich dann auch, warum immer alle sagten, Frauen wären beim Einkaufen der Horror. Ich war da bisher nur einmal mit gewesen und da ging es ausschließlich um Unterwäsche, die ich bezahlt hatte. Da war alles nach meiner Nase gegangen und dementsprechend hatte das auch nicht allzu lange gedauert, weil ich ganz einfach was Anderes als die Dessous nicht bezahlen wollte. Bei Camaro hier war das jetzt eben anders... sie nahm sich hier was mit, verschwand hier nochmal in einem Laden und dieses und jenes. Natürlich immer nur in meiner Begleitung, denn wenn man einen Kerl hatte, dann brauchte man den für exakt zwei Dinge. Zum einen dafür, dass er einem sagte, was eben gut stand und was nicht und zweitens natürlich, damit man ihn als starken Helfer ausbeuten und die Taschen tragen lassen konnte. War hier alles Andere als meine neue Lieblingsbeschäftigung, aber es musste halt nunmal sein und außerdem wollte ich, dass sich meine weibliche Begleitung heute Abend auf der Party auch gut präsentieren konnte, was mich wiederum gut aussehen ließ. Das Eine führte zum Anderen, wie man sah. Ein Kleid hatte sich bisher nicht ausfindig machen lassen, bis die junge Frau aus dem Nichts gefühlt an einem Schaufenster klebte, ein Kleid ins Auge gefasst hatte. Kurz darauf wurde ich auch schon in den betreffenden Laden geschleift und blieb beinahe noch mit den Tüten irgendwo hängen. Noch hatten wir eigentlich mehr als genug Zeit, wozu also der Stress? Man, man, man. Sie fand das Kleid dann relativ schnell auf einer Kleiderstange und suchte augenscheinlich nach ihrer Größe. Ich war stiller Beobachter, sagte erst einmal gar nichts dazu. Solange sie es nicht an hatte, wars halt eben einfach nur ein schwarzer Fetzen Stoff. Der Gang zur Kabine folgte und ich ließ mich mit einem leisen Seufzen auf einem der doch relativ bequemen Sessel nieder, konnte die Tasche endlich mal daneben abstellen und für eine Minute entspannen, bis dann wieder meine ernsthafte Meinung gefragt war.
Camaro Es brauchte nicht lange, bis ich das Kleid im Inneren des Ladens ausfindig gemacht hatte. Voller Vorfreude, weil es im Schaufenster doch sehr vielversprechend ausgesehen hatte, stackste ich in Richtung Umkleidekabine, wo Danny sich zum ersten Mal seit Langem hinsetzen und die bereits bezahlten Einkäufe neben sich auf den Boden stellen konnte. Ich verabschiedete mich knapp mit einem "Bis gleich" und zog dann auch schon die Kabinentür hinter mir zu. Am meisten beanspruchte beim Anprobieren ja das Ausziehen der angezogenen Sachen Zeit, der Rest ging immer ganz flott. Hose, Schuhe und Shirt wanderten also in drei der fünf Minuten, die ich brauchte, auf den dafür vorgesehenen Stuhl, anschließend fischte ich das Kleid vom Bügel, besah es mir für einen Moment noch einmal so, wie es in meinen Händen lag, bevor ich mich in den weichen Stoff schmiegte, der sich nahezu tadellos an meine Konturen anpasste. Es drückte weder, noch musste ich irgendwas zurecht zupfen. Ein Blick in den Spiegel verriert mir außerdem, dass das Kleid weder zu lang noch zu kurz war, die optimale Länge hatte, die für mich so in etwa auf Kniehöhe lag. Wenn ich denn schon mal Kleider trug - im Sommer beispielsweise - mussten das schon erlesene Stücke sein. Keines davon war jedoch so erlesen wie das, was ich im Moment trug. Ich schaffte es kaum, den Blick von mir selber abzuwenden, als ich mich schließlich dazu überredete, endlich mal aus der Kabine zu kommen. Ein kurzes Drehen noch, um den Rücken zu überprüfen, aber auch da passte alles soweit, konnte mich nicht beschweren. "Ich komm jetzt raus", kündigte ich mich grinsend an, bevor ich barfuß aus der Kabine schlich, mich vor Danny erst in die eine, dann in die andere Richtung drehte. "Und? Wie gefällt es dir?", fragte ich grinsend, auch wenn für mich längst fest stand, das ich das Teil kaufen würde, schlicht weil es mir sehr gut gefiel. Und das war schließlich die Hauptsache.
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