Danny Ja ne, is klar. So, wie sie sich hier verhielt, glaubte ich ihr kein Wort. Wäre ich jemand, der noch nicht viel erlebt und noch nicht viel mit krummen Geschichten und Menschen zu tun gehabt hätte... ja, dann hätte ich ihr diese simple Masche vielleicht sogar abnehmen können. Dummerweise war ich aber so ziemlich der abgebrühteste, abgefuckteste Kerl, den ich kannte, weshalb dieser Mist hier ganz sicherlich nich bei mir zog. Erschreckend, dass sie tatsählich zu glauben schien, dass das funktionieren könnte. Inzwischen müsste Camaro mich ja eigentlich besser - gut genug - kennen, um zu wissen, dass ich von Grund auf misstrauisch war. Aber selbst, wenn sie es wusste, dann war es ihr gerade egal und sie ignorierte es gekonnt. "Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Hältst du mich für so bescheuert oder was? Zeig mir gefälligst, was eigentlich runter gefallen ist." forderte ich sie knurrend auf und zog die Augenbrauen tiefer ins Gesicht, sah sie - mal wieder - ziemlich verärgert an. Ich wunderte mich eben doch immer wieder über ihre Dreistigkeit mir gegenüber, wo sie doch wusste, dass sie im Grunde genommen nichts leichter tun konnte, als mich zur Weißglut zu bringen. Gut, sie wusste nicht wirklich, warum sie mich so leicht und schnell verärgerte, dachte wahrscheinlich, dass ich einfach nur ein ziemliches Aggressionsproblem hatte... stimmte ja auch, allerdings war das wohl kaum der Auslöser für meinen Hass ihr gegenüber. Ihr und allen anderen Frauen auf der Welt. Nachdem Camaro keine Anstalten machte, mir zu zeigen, was denn nun eigentlich aus ihrer Tasche gefallen war, schob ich kurzum meine eigene Hand in die Tasche, aus der sie zuvor ihr Zippo geholt hatte. Heraus zog ich natürlich etwas, das unmöglich ihr gehören konnte. "Ist das dein scheiß Ernst?!" zischte ich sie wütend aber nicht allzu laut an, weil ich nicht wollte, dass jeder auf dem Parkplatz das mitbekam, der Verdacht für den Diebstahl gleich auf uns fiel.
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Camaro Und wieder einmal zeigte mir Danny genau die Fassade, die ich an ihm so zu hassen schien. Er ließ mich einfach nicht in Ruhe, egal was ich tat oder sagte. Vermutlich würde er es sogar noch in Frage stellen, wenn ich ihm von Anfang an die Wahrheit gesagt hätte. Schlicht und ergreifend aus dem Grund, dass er scheinbar einfach Spaß daran hatte, mein gesamtes Tun und Dasein zu kommentieren - natürlich nicht im positivem Sinne. Nun stieß ich doch ein genervtes Seufzen aus, als seine Hand den Weg in meine Tasche fand, um den kostbaren Schmuck heraus zu ziehen, den ich vor kurzem erst einer alten Dame abgeluckst hatte. Ja gut, war klar gewesen, dass er dann natürlich direkt in den Ragemode überging... war ja einfach wieder typisch. Und dann machte er auch noch eine riiiesen Welle, wegen einer Sache, die im Gegensatz zu der aktuellen Situation wirklich ein Scheißdreck war. "Was regst du dich denn jetzt so auf?", fragte ich mit einem Augenrollen, als er mich so anzickte. "Die wird den Schmuck schon nicht vermissen, da kommen schon ein paar Dollar bei rum, wenn wir den in der nächsten Stadt verkaufen", rechtfertigte ich mein Handeln. In unserer momentanen Lage konnte wir nun wirklich jeden einzelenen Cent gebrauchen und allgmein fand ich es ja schon ziemlich ironisch, dass gerade Danny versuchte, jetzt den Moralapostel zu spielen, wo doch sein gesamtes Leben illegal war und nicht nur einzelne Taten, so wie bei mir. Wer hatte denn eine Firma, die unter der Hand nicht eingetragene Tunigteile verwendete? War ja wohl auch kein Kavaliersdelikt, meiner Meinung nach. Und die alte Dame, die mir auf der Toilette entgegen gekommen war, schien auch nicht wirklich arm zu sein. Würde ihre Habseligkeiten schon nicht vermissen, warum also das Drama jetzt?
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Danny Was ich mich so aufregte? Natürlich war ihr das nicht klar, sollte mich eigentlich wirklich nicht wundern. Dank letztem Abend hatte ich wohl fast vergessen, dass sie nur ein dummes kleines Stück Scheiße war, nicht mehr und nicht weniger. War wohl auch zu viel verlangt, dass sie mal ihr Gehirn einschaltete. Falls denn überhaupt eines vorhanden war, das stand für mich noch hinter einem großen Fragezeichen. Gerade ging es wieder eher in die Richtung, das keines da war oder zumindest nur ein kleines Erbsenhirn ohne tiefere Funktion. "Was ich mich so aufrege? Is das dein Ernst?! Wir sind hier grade auf der Flucht und du hast nichts Besseres zu tun, als irgendwem hier etwas zu Klauen. Wenn die dich erwischt hätten, wärst du straight in den Knast gewandert und ich wahrscheinlich gleich mit, weil es den Bullen wohl nahe liegt, dass wir zu zweit unterwegs sind." schnauzte ich sie an, versuchte dabei nach wie vor, nicht zu laut zu sein, auch wenn es mir natürlich eher weniger leicht fiel. Steigende Aggression plus Frauenhass war eine eher weniger gute Kombination in dieser Situation... allgemein eigentlich nicht, aber das hatte ich nunmal so an mir und ändern würde es sich wohl auch nicht so schnell. "Du kannst von mir aus klauen so viel du willst, wenn wir in der Stadt angekommen sind, solange du den Scheiß dann nicht bei uns Zuhause lagerst. Aber ich will hier nicht mit rein gezogen werden verdammt, reicht schon, dass ich mich überhaupt mit dir abgeben muss." motzte ich ihr ins Gesicht und schob unsanft den Schmuck in ihre Tasche zurück, bevor ich auf die Fahrerseite des Wagens ging und kurz darauf auch einstieg. Schnell weg hier, bevor irgendwer was merkte.
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Camaro Dieser Kerl... treibte mich hier wohl gerade genau so zur Weißglut wie ich ihn. Er konnte sich ja wirklich anstellen. Ich meine, natürlich wusste ich, dass es immer Risiken gab, wenn man in der Öffentlichkeit einfach so etwas entwendete, aber es war ja nicht so, als hätte ich aufgepasst, dass mich wirklich niemand sah. Und in der Frauentoilette war generell nicht viel los gewesen, also mein Gott. "Du bist echt anstregend", stellte ich fest, nachdem er sein Plädoyer beendet hatte. Das irgendetwas Fieses in der Richtung kam, was er da gerade von sich ließ, war mir schon fast klar und genau so war es mir auch reichlich egal. Ich tat, was mir gefiel und nicht, was er von mir verlangte. "Hat dich ja keiner gebeten, mich zu begleiten. War nur blöderweise dein Auto, mit dem das Rotzbalg überfahren wurde", stellte ich trocken fest, als er sich endlich auf den Fahrersitz fallen ließ, verschränkte genervt die Arme vor der Brust. An der Stelle wollte ich übrigens mal kurz erwähnt haben, dass sich bei uns Zuhause aus Dannys Mund wirklich komisch anhörte... Einfach, weil ich mir kaum vorstellen konnte, wirklich mit dem Kerl unter einem Dach zu wohnen. Aber so wie die Lage aktuell aussah, würde mir erst einmal nichts anderes übrig bleiben. Denn anders als Danny hatte ich kein sonderlich großes Startkapital gehabt, als wir losgefahren sind - jetzt zumindest hatte ich immerhin schon mal etwas. Grr, wenn ich eines wirklich nicht abkonnte, dann, wenn ich von einem Typen abhängig war, wie eben in diesem Moment. Passte mir so gar nicht, pisste mich regelrecht an, aber ich musste mich benehmen - so gut es eben für meine Verhältnisse ging - wenn ich nicht an der nächst besten Ecke abgesetzt werden wollte. War halt doch etwas, was im Moment doch relativ uncool wäre. Aber appelierten wir doch einfach mal an das Herz von dem jungen Mann hier ... HAHAHAHA. Ja, gut, ne, da war nichts, woran man appelieren könnte, aber Danny wusste, dass ich abgebrüht genug wäre, ihn bei der Polizei als Täter anzugeben und klar zu stellen, dass er mich nach der Tat entführt hatte, weil ich gesehen hatte, wie er das Kind überfahren hatte.. mit einer getunten Karre.. wovon neunzig Prozent nichts eingetragen war. Ja ja, das war ihm sicher bewusst und genau aus dem Grund hatte er mich nicht einfach hier stehen lassen, mir lediglich eine kleine Standpauke gehalten und fuhr nun auch endlich weiter. Zum Glück ohne weiter rumzuweinen. Weil ich es allerdings ziemlich niedlich fand, wie er sich hier gerade aufführte, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, doch noch einen Kommentar abzulassen. "Fängt das Riesenbaby jetzt an zu weinen, weil er mit einer Frau nicht zurechtkommt, die sich gegen seinen Willen stellt?", fragte ich amüsiert, zog einen Schmollmund in seine Richtung. Hach ja, provozieren machte schon echt Spaß. Grade wenn es aus dem bitteren Boden Dannys Früchte trug.
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Danny War hier scheinbar nicht genug, dass sie mir ohnehin schon mit ihrer Klauerei auf den Sack ging. Sie war halt leider genauso wie ich ein Mensch, der es nicht lassen konnte, anderen auf die Nerven zu gehen, sie ohne Ende zu provozieren. Einfach, weil es Spaß machte, dazu führte, dass man sich besser fühlte. Was mir wohl indirekt sagte, dass sie genauso psychisch verkorkst und behindert war wie ich, was sich wiederum aber wohl so gar nicht miteinander vertrug. Das war einfach so eine Gemeinsamkeit, die man besser nicht haben sollte, weil es nicht gerade was Positives war. Ganz im Gegenteil, diese Tatsache führte im Grunde genommen nur zu Problemen und vor allem dazu, dass sie in diesem Augenblick Benzin ins Feuer kippte. In ein Feuer, das direkt neben einem riesigen Benzintank ausbrach, welcher meinen Hass und meine Aggressionen darstellte. Um das Ganze noch einmal zusammen zu fassen - ich würde sie wahnsinnig machen und sie mich. Der einzige Vorteil für mich war hierbei, dass sie mir körperlich weit unterlegen war und wenn ich nicht wollte, dass sie etwas tat, dann würde sie es auch ganz einfach nicht tun können. Jedenfalls wenn ich in der Nähe war, um Camaro davon abzuhalten, was wohl leider nicht immer der Fall sein würde. "Das Riesenbaby boxt Madame Hurensohn in die Fresse, wenn sie nicht bald die Schnauze hält." erwiderte ich stumpf und ziemlich geladen, ohne mich explizit auf ihre Worte einzulassen. Bei mir bekam sie eben ganz sicher keinen Frauenbonus, da war sie an der ganz falschen Adresse. Unterdessen fiel mir auf, dass es eigentlich sehr von Vorteil wäre, wenn ich wieder ein Handy hätte. Es war dringend notwendig, dass ich schon im Voraus eine Immobilie fand, die sich halbwegs preiswert ersteigern ließ, damit ich nicht unnötig Geld in ein überteuerstes Hotel stecken musste. Das Miststück hier durfte sich dann also, wenn wir wieder durch eine größere Stadt kamen, mal nützlich machen und mit meinem neuen Handy nach einem brauchbaren neuen Heim suchen, das im Rahmen meiner momentanen Finanzlage war. So ungern ich ihr das überließ, aber fahren konnte das andere 'Riesenbaby' hier ja nicht, weil es sich sonst dabei in die Hose machte. Pff.
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Camaro Wenig später zeigte sich dann auch genau die Reaktion, die ich von so einem geladenen Mann wie Danny erwartet hätte. Leise lachend beugte ich mich zu ihm rüber, strich provokant mit dem Zeigefinger über die markanten Wangenknochen, um so mein geheucheltes Mitleid auszudrücken. "Hast du nicht Angst, dass du eventuell mal treffen könntest?", stichelte ich weiter, ließ mich unterdessen aber schon wieder in den Sitz zurück rutschen. Hach doch, machte immer noch Spaß, ihn zu necken, er sprang da immer so schön drauf an, ließ sich immer ärgern. Sehr zum Vorteil für mich, weil ich ihn doch so gerne aufgebracht sah. Seinen Worten konnte ich kaum einen Funken Glauben schenken, auch wenn mir durchaus bewusst gewesen war, dass er unter Umständen dazu in der Lage gewesen wäre. Wenn ich ihm jedoch so auf den Sack ging, wie er es momentan darstellte, hätte er mich schon viel früher 'boxen' können. Aber da schien ja trotzdem noch irgendwas zu sein, wozu er mich brauchte, wo er auf mich angewiesen war, wo er mich nicht einfach aussetzen konnte. Und das nutzte ich, dreist wie ich war, natürlich komplett aus. Grade solchen Leuten wie Danny musste man einfach nonstop auf den Sack gehen, ihnen zeigen, dass es auch Menschen gab, die sich nicht von größer gebauten Kerlen einschüchtern ließen. Und von dem Waschlappen hier sowieso nicht. "Du bist ganz schön niedlich, wenn du dich so aufregst, weißt du das?" Und hey, das war dieses mal sogar ernst gemeint. War schon süß, wie er sofort auf 180 war. Liebte ja solche Kerle, gerade, wenn man diese dann noch für eine Nacht bei sich haben konnte. Gut, das war jetzt hier mehr oder weniger gezwungendermaßen der Fall, aber halt nicht in dem Sinne, in dem ich es eigentlich meinte. Wobei ich die Letzte wäre, die den jungen Mann von der Bettkante stoßen würde. Dies hatte aber schlicht und ergreifend nur optische Gründe, keineswegs konnte ich ihm wegen seines verkorksten Charakters leiden.
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Danny Ganz. Ganz. Ruhig. Es gab ja eigentlich keinen Grund, mich zu sehr über diese kopflosen Worte aufzuregen. Immerhin entsprangen sie nur ihrem Erbsenhirn, in dem kaum ein sinnvoller Gedankengang vorhanden war, überhaupt gar nicht erst entstehen konnte. Wieso sich also überhaupt darüber aufregen? Eigentlich sollte mich sowas gar nicht interessieren - tat es aber dummerweise. Einfach, weil ich ein Mensch mit vielen psychischen Problemen war, die ich auch gar nicht wirklich beseitigen würde. "Ich geb' dir gleich süß..." grummelte ich nur leise vor mich hin, der Gesichtsausdruck nach wie vor Bände sprechend. Ich ließ mich jetzt nicht weiter darauf ein, versuchte mir einzureden, dass ich ihr einfach nichts mehr antworten würde. Schlicht und ergreifend deshalb, weil ich sie hier leider gerade nicht schlagen konnte. Das war gerade so ziemlich das Einzige, was ich wollte - ihr gepflegt meine wunderschöne, harte Faust ins Gesicht donnern, damit sie endlich einmal lernte, wann man mir gegenüber die Schnauze zu halten hatte. Ging aber nicht, also hielt ich mich jetzt einfach still vor mich hin brodelnd zurück und schaltete einen Gang höher, beschleunigte den Audi auf knapp zweihundert Sachen. Immerhin war die Straße frei.
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Camaro Es war etwa sieben Stunden her, seitdem ich das letzte Mal ein Wort mit meinem Beifahrer gewechselt hatte. Auch war das letzte Thema, über das wir uns unterhalten hatten, weniger harmonisch gewesen, als man meinen sollte. Auf seine letzte Aussage, dass er es mir gleich süß geben würde, hatte ich nichts weiter erwidert, still vor mich hingelächelt und ihm lediglich ein belustigtes Nicken geschenkt. Seitdem hatte ich mich wieder in den Sitz rutschen lassen, versucht meine Augen etwas auszuruhen, was aber kläglich scheiterte. Ich war einfach kein Mensch, der in Autos schlafen konnte, keine Ahnung, wieso. Jedenfalls rollte der Audi nach einer sehr langen Fahrt auf den Parkplatz eines Motels, was von außen einen gar nicht so abgeranzten Anschein machte, ja sogar richtig einladend wirkte. Hatte Danny etwa vor, sich zu entschuldigen und mich etwas zu verwöhnen? Ha ha, nein. Es war wohl vermutlich die erste Unterkunft zum Schlafen gewesen, die ihm auf den Weg nach Portland untergekommen war. Konnte ich nur gut heißen, denn so langsam stieß ich echt an meine Grenze der Müdigkeit, war auch schon viel ruhiger geworden und wollte mich jetzt schlicht über nichts mehr aufregen, keinen Streit über den Übernachtungsort anfangen. Als der Audi schließlich still stand, schwang ich mich minderer Eleganz aus dem Wagen, um wenig später meine Tasche von der Rückbank zu zerren. Dannys Seesack ließ ich natürlich gekonnt liegen, denn leicht machen wollte ich ihm das Zusammenleben mit mir ja nicht, war logisch, oder? Jedenfalls war ich die Erste von uns beiden, die das Motel betrat, das auch von innen ziemlich in Ordnung aussah. In Ordnung halt für eine Unterkunft für Durchreisende. Ließ sich hier auf jeden Fall aushalten, so viel stand fest. Müde trat ich an die improvisierte Rezeption, die lediglich aus einem großen Schreibtisch bestand, hinter dem ein lederner Sessel thronte, umzäumt von ein paar Regalen voll mit Ordnern und zu guter Letzt dem Schlüsselbrett, an dem typisch amerikanisch die Schlüssel der freien Zimmer baumelten - in unserem Fall war es lediglich einer... Schwein gehabt! Auch wenn mein Hirn ziemlich vernebelt durch die Müdigkeit war, wusste ich, dass es Dumm wäre, jetzt mit unseren richtigen Namen einzuchecken, genau so, wie es unmöglich war, mit Karte zu zahlen. Ich bat also den jungen Mann, den ich bei der jungen Empfangsdame als meinen Ehemann vorstellte (Herr und Frau von und zu, die auf Durchreise waren), um den Geldbeutel, damit das einzige Zimmer mit lediglich einem Doppelbett bar bezahlt werden konnte. Es dauerte also nicht weiter lange, bis uns der Schlüssel gereicht wurde, mit dem wir keine fünf Minuten später in ein gemütliches kleines Zimmerchen betreten konnten.
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Danny Es kam dann zum Glück irgendwann endlich mal die Zeit, in der wir Portland erreichten und uns guten Gewissens ein Hotel - beziehungsweise Motel - unter falschem Namen nehmen konnten. Ich würde endlich wieder vernünftig schlafen können und hatte mal meine Ruhe. Naja, letzteres wohl nur mehr oder weniger, denn von dem Giftzwerg würden sicher wieder irgendwelche blöden Bemerkungen kommen. Sie konnte gar nicht anders, ebenso wenig wie ich. Also würde ich die Ruhe eben nur genießen können so weit es ging, also begrenzt. Aber für den Moment genoss ich es dann einfach nur, meine Tasche neben das Bett fallen zu lassen, als wir endlich in unserem Zimmer angekommen waren. Auto fahren machte mir persönlich zwar Spaß, war aber eben auf so lange Strecken doch ziemlich Kräfte zehrend und ich brauchte schlichtweg eine ausgiebige Schlafpause. So schob ich mir erst einmal nur die Schuhe von den Füßen und ließ mich mit dem Gesicht voran auf die Matratze fallen. Ich ignorierte das Treiben der jungen Frau gekonnt und so döste ich erst einmal einige Minuten so vor mich hin, blendete meine gesamte Umwelt aus. Brauchte ich jetzt einfach mal. So war ich dann doch eingeschlafen, wachte aber wieder auf, als ich die Zimmertür hörte. Blinzelnd sah ich mich um und konnte Camaro nirgends sehen, hörte auch vom Badezimmer keine Geräusche ausgehen. So setzte ich mich auf und bemerkte direkt wieder, dass ich ziemlich Durst hatte. Seit der Cola hatte ich wohl tatsächlich nichts mehr getrunken. Mit diesem Gedanken stand ich dann auf und verließ ebenfalls das Zimmer, das wir uns für heute Nacht genehmigten. Die Hände in die Hosentaschen gesteckt ging ich den Gang entlang in Richtung Eingangshalle, wo es dann auch nicht allzu lange dauerte, bis ich die mir nur allzu bekannte Blondine erblickte. Allerdings stand sie da nicht alleine am Kippenautomaten...
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Camaro Genau so wie Danny hatte ich es mir nach unserer Ankunft erst einmal im Bett gemütlich gemacht, ein paar Stunden die Augen zugemacht, was wirklich Balsam für die Seele glich. Die lange Fahrt und die ruhelose Nacht war doch irgendwann zu viel geworden und so hatte ich genüsslich vor mich hingedöst, bis ich ziemlich spät in der Nacht - es war zwei oder drei Uhr frühs gewesen - aufgewacht war. Zum einen aufgrund der Tatsache, dass ich ziemlichen Durst bekommen hatte, zum anderen weil ich gerne eine Rauchen wollte. Da aber für beide Probleme keine Lösung in Reichweite war, hatte ich mich wohl oder übel aus dem Zimmer begeben müssen, die paar Dollar, die ich aus meinem Geldbeutel zusammen gekratzt hatte in der Hosentasche verstaut. Als wir vorhin eingecheckt hatten, waren mir die vielen bunten Automaten in der Lobby ziemlich schnell ins Auge gefallen, sodass ich wusste, wo ich beide Bedürfnisse stillen konnte. Ich lief also straight den Gang hinunter, befand mich wenig später in der großen Eingangshalle, wo ich mich zuerst den Kippenautomaten näherte. Sollte vorerst wohl auch mein letzter Stop sein, denn gerade als ich das Geld in den dafür vorgesehenen Schlitzt geschoben hatte, spürte ich eine Hand an Stellen, die keiner ungestraft berührte, wenn er nicht meine Erlaubnis dazu hatte. Mit einem verschlafenen, dennoch strafenden Blick wandte ich mich zu der Person, der die Hand gehörte um, nur um kurz darauf ein leises "Verpiss dich" zu nuscheln. Also wenn eins echt nicht klar ging, dann solche Aktionen. Ich wollte mir einfach nur meine Kippen und ein Wasser kaufen und wieder verschwinden, mich gar nicht mit dem Typen auseinander setzen. Leider sah der das wohl etwas anders, denn anstatt mich in Ruhe zu lassen, kam er mir immer näher, lallte irgendwas in einer für mich unbekannten Sprache vor sich hin und ließ sich auch gar nicht weiter von meinen Befreieungsversuchen beeindrucken. Als ich die Hand erhoben hatte - hätte ja gerne beide genommen, um ihn direkt zu erwürgen, aber ich hatte die Kippen bereits in der anderen Hand - packte er eben diese, um mich dann unsanft an den Kippenautomaten zu drücken. Ja wunderbar. Genau so stellte ich mir den Start in ein neues Leben vor. Mit einem besoffenen... Russen in einer Motellobby. Danke Gott, ich fange an zu verstehen.
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Danny Allerdings war die junge Frau wider Erwarten gar nicht alleine. Erst realisierte ich dank meiner Müdigkeit nicht wirklich, was da vor sich ging. Als ich dann aber langsam näher zu den beiden hin kam wurde mir recht schnell klar, dass der Typ ganz klar nicht wusste, wo die Grenzen der Privatsphäre waren. Aber gut, was wollte man schon von einem Russen erwarten, die hatten mit ihrem Wodka ja eigentlich alle einen an der Klatsche, wussten einen guten Whiskey nicht zu schätzen. Frauen gehörten offenbar auch zu den Dingen, die sie nur für gewisse körperliche Aktivitäten und Hausarbeiten interessierten - jetzt gerade ersteres. Mein Gesichtsausdruck verdunkelte sich ziemlich schnell und ich beschleunigte meine Schritte, um den Penner an der Schulter zurückzuziehen, von Camaro weg zu kriegen. Klar, eigentlich erfreute ich mich im Grunde immer am Leid der jungen Frau, weil sie ganz einfach alles andere als zu meinen Lieblingspersonen zählte, aber das passte mir hier dann doch nicht wirklich. Ich konnte keine heulende Camaro gebrauchen, die mich mit ihrer Vrgewaltigung und ihrem Leid und ihrem Schmerz zunuschelte. So war es für mich einfacher, dem Typen seinen Fehler zu verdeutlich. Er babbelte mir irgendwas auf russisch zu, das ich natürlich nicht verstand, bevor ich überhaupt irgendwas sagen konnte. Er schien zu fluchen und mich weg haben zu wollen, riss sich von mir los und wendete sich wieder der Blondine zu. War nicht gerade zu seinem Vorteil, denn damit machte er mich wütend. Jeder, der nicht tat, was er in meinen Augen tun sollte, ging mir gegen den Strich. So riss ich ihn erneut von der körperlich gesehen schwachen Frau weg und verpasste ihm direkt danach einen Boxhieb in die Magengegend, der sich gewaschen hatte. Noch während er sich knieend krümmte ließ ich ihm noch ein knurrendes "Finger weg von meiner Frau!" zukommen. Klar, streng genommen war sie nicht meine - zumindest, wenn man nach einer offiziellen Meinung fragte -, aber sie hatte uns vorhin ja selbst als verheiratet dargestellt. Durfte ich also auch, haha. Der Typ trollte sich dann auch recht schnell freiwillig davon, war wohl nicht der Typ für Prügeleien. "Dafür schuldest du mir was." meinte ich dann nur leicht grinsend an Camaro gerichtet, bevor ich mich dem Getränkeautomaten zuwendete.
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Camaro Entgegen meiner Vorstellung nahm die Situation dann doch ein recht schnlles und harsches Ende, als Danny sich uns näherte. Keine Ahnung, woher er jetzt wusste, dass ich mich hier aufhielt und keine Ahnung, was er hier zu suchen hatte, aber im Moment war ich wirklich dankbar dafür, dass er sich zwischen mich und dem unerwünschten Rumtreiber stellte, um diesen klar und deutlich zu vermitteln, dass er sich jetzt zu verpissen hatte. Und das ohne Widerworte, denn einen Schlag hatte er fürs Ignorieren seiner 'Bitte' schon kassiert und wie es aussah, wollte er es auf ein zweites Mal nicht ankommen lassen, verzog sich dann zurück ins Loch aus dem er gekrochen war. Elender Wichser. Klar, ich wusste mich in den meisten Fällen schon gut zu wehren, aber es gab einfach Situationen, in denen konnte ich das einfach nicht. Sei es, weil mein Gegenüber zwei Köpfe größer war als ich oder weil ich vielleicht gerade einen über den Durst getrunken hatte, oder, oder, oder... gab da schon so ein paar Fälle, aber das tat ja im Moment nicht zur Sache. Klar stand jedenfalls, dass ich aus der Situation nicht alleine heraus gekommen wäre und so war ich zugegeben über die Hilfe sehr dankbar. Ich wartete noch kurz, bis sich der Russe von der Bildfläche verpisst hatte, ehe ich mich meinem Ehemann zuwandte, ihn tatsächlich aufrichtig anlächelte. "Ja ja.. danke..", murmelte ich vor mich hin, während ich mich ebenfalls dem Getränkeautomaten zuwandte. "Durst gehabt, oder was machst du hier?", fragte ich wohl das Offensichtliche. Danny hätte keinen ersichtlichen Grund gehabt, in die Lobby zu kommen, wenn nicht irgendwas gewesen wäre, riechen konnte er es ja auch nicht, dass ich von einem Fremden angepackt werden würde. Na ja. Wie dem auch sei. Jedenfalls schlich ich mich dann, nachdem ich mir eine Sprite gezogen hatte in Richtung Ausgang. Rauchen wollte ich dennoch eine.
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Danny Oha, da bedankte sie sich ja tatsächlich bei mir. Wie kam ich denn jetzt zu dieser Ehre, wo sie mich doch vor einigen Stunden im Auto ziemlich penetrant beleidigt und provoziert hatte? Naja, war im Grunde auch egal, ich gab nicht allzu viel darauf, auch, wenn ich mir den Tag geistig im Kalender anstrich. Würde doch nicht allzu häufig vorkommen, nahm ich zumindest mal nicht an. Mit ihrer Vermutung lag sie dann auch richtig, weshalb ich nur knapp nickte und mir eine Fanta aus dem Automaten holte. Dann ging es noch zum Süßigkeitenautomaten für ein paar M&M's, ich wollte wohl gerade einfach sie volle Zuckerdröhnung. War ja nich so, als hätte der Softdrink nicht schon genug davon, but whatever, so schnell würde ich schon nicht zunehmen. Ich folgte Camaro dann nach draußen wo sie sich bereits eine Zigarette angezündet hatte und eigentlich gerade die Packung wegstecken wollte, die ich ihr aber abnahm, um mir ebenfalls eine zu nehmen. Ich gab ihr die Packung zurück und ließ mir von ihr die Zigarette anzünden. War wohl beinahe ein Wunder, dass sie mir nicht aaaaaus Versehen das Gesicht damit anfackelte, wäre ihr durchaus zuzutrauen, würde ihr gefallen. "Fandest' den versifften Russen wohl nich so schön? Dachte eigentlich der spielt in deiner Liga." grinste ich so vor mich hin, immernoch amüsiert über den ganzen Vorfall. Für mich wars ja auch lustig, immerhin wars zu Camaros Unfreuden gewesen. Das war ja bekanntlich immer gut.
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Camaro Die Sprite hatte ich vorerst in der übergroßen Jackentasche verstaut, als ich mir und meinem Begleiter eine Zigarette angezündet hatte. Die Schachtel folgte dann auch wenig später, nur damit ich nichts weiter dumm mit den Händen herum schleppen musste, würde auf Dauer nerven, musste nicht sein. Ich tat gerade meinen ersten Zug von der Kippe, als Danny doch tatsächlich einen äußerst belustigen Kommentar zu der Sache von eben äußerte. "Na ja, ne, ich stehe jetzt nicht so auf den Ostblock, wenn ich ehrlich bin", entgegnete ich erst relativ ernst, bevor ich fortfuhrt, "aber so wie der dich angeguckt hat, hätte der dich auch mit aufs Zimmer genommen", beendete ich somit meine Antwort, grinste fast ein wenig frech - also alles wie immer. Also ne, der Typ war gerade echt ekelig gewesen, aber ich hatte ja auch gewisse Ansprüche was meine Sexpartner anging, sollte ich auch schon mehrmals erwähnt haben, war ich der Meinung. Jedenfalls passte der Kerl von eben halt so überhaupt in gar kein Schema das ich hatte, Danny durfte da gerne übernehmen, wenn er die Lust dazu hatte, haha. Wie dem auch sei. "Ich weiß ja nicht, was deiner Meinung nach meine Liga ist, aber falls es dich beruhigt, die Typen, die ich bis jetzt hatte, waren allesamt aus gehobenen Häusern, die alle mal eine führende Hand brauchten, verstehst du? Ich kann mit so Gierlappen wie dem von gerade eben gar nicht umgehen, der will hinterher noch die Oberhand, verstehst du? Und das passt mir nicht", zwinkerte ich ihm zu, nahm wieder ein, zwei Züge von der Zigarette. Ja, ich war auch eher der Mensch, der Kontrolle über andere hatte. Ob man das jetzt glauben wollte oder nicht..
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Danny Ich stieß ein Prusten, Schnauben aus. Ja na klar, als ob ich schwul wäre. So sah ich nicht aus und das wussten wir beide. Nur, weil ich Frauen so als Personen eben nicht mochte, hieß das ja nicht, dass ich sie nicht gerne vögelte. Nur, um das eben mal klar zu stellen, war ich bestimmt ganz vieles, aber nicht schwul. "Sehr witzig." meinte ich nur kopfschüttelnd, aber nach wie vor grinsend, weil mich diese Bemerkung ausnahmsweise nicht weiter provozieren sollte. War ja schließlich nicht mein Problem, wenn der Typ schwule Neigungen hatte. Bei mir waren die ja eindeutig nicht vorhanden. Auf ihren nächsten Kommentar hin konnte ich nicht anders, als zu lachen. Ach nein, was waren denn das für putzige Typen, wenn sie sich von so einer federleichten Tussi wie Camaro unterbuttern ließen? Herzallerliebst, wirklich. Hatten wohl keine Eier in der Hose, waren allesamt kastriert. Da war mir recht egal, was das für Kerle waren, ob nun mit mehr Kohle im Geldbeutel oder nicht. Für mich hatten die schlichtweg einen sehr großen Teil ihrer Männlichkeit verloren, nicht mehr und nicht weniger. "Sehr süß, echt." sagte ich noch immer halb lachend, ehe ich mal wieder von der Kippe zog. "Das sind doch dann keine Kerle, die du gefickt hast. Das sind kastrierte Lappen, nicht mehr und nicht weniger." stellte ich nach wie vor sehr belustigt fest, bevor ich die Zigarette zu Ende rauchte und anschließend im Aschenbecher neben der Eingangstür ausdrückte.
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Camaro Ich war ja gerade mehr als beeindruckt, dass man sich mit Danny zu gewissen Zeitpunkten scheinbar doch normal unterhalten konnte. Ein Wunder war geschehen! Oder er hatte sich heimlich einen über den Durst gekippt... konnte natürlich auch sein, hoffte ich aber mal nicht, denn so eine kleine Pause zwischen den Streitereien war auch mal ganz nett. Ich versuchte also auch in meinen folgenden Kommentaren keinerlei provokatives Zeugs zu verpacken, einfach um die Ruhe jetzt mal nicht zu stören. Morgens um drei hatte ich definitiv besseres zutun, als mich weiter mit Danny anzuzicken, ehrlich jetzt. Auf seine Antwort bezüglich seiner Sexualität streckte ich ihm bloß die Zunge entgegen, bevor ich ebenfalls die letzten Züge an der Zigarette tat, diese dann im Aschenbecher ausdrückte. Was anschließend aber von ihm folgte, gab mir einfach schon wieder eine Angriffsfläche, die KONNTE ich einfach nicht ausschlagen. Und so böse gemeint war es an dem Punkt dann auch nicht, als ich grinsend meinte: "Na ja, befriedigt haben sie mich trotzdem... ich weiß, sowas kennst du vielleicht nicht, dieses Geräusch, was eine Frau macht, wenn sie kommt, aber das war schon bei so ziemlich jedem von denen vorhanden. Passt schon, die Erfahrung wirst du auch schon noch irgendwann machen, wenn du mal erwachsen bist", stichelte ich also, angeknöpft an das Kommentar von vorhin im Auto mit dem 'Riesenbaby', auch wenn das jetzt keineswegs beleidigend, sondern einfach nur belustigend sein sollte. Männer mit Witzen dieser Art zu ärgern, kratzte allerdings manchmal an deren Stolz. Aber nun gut. Nicht mein Problem, wenn Danny gleich wieder weinen sollte.
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Danny AHAHAHAHA, ha, ha. Sie war aber auch ein Witzbold, musste man schon sagen. Als ob meine Wenigkeit nicht in der Lage wäre, eine Frau zum Orgasmus zu bringen. Hielt ich ja jetzt für ein Gerücht. Also ganz früher in meinen Teenagerzeiten mochte das wohl noch das eine oder andere Mal der Fall gewesen sein, aber nachdem ich ja bekanntlich ein Sexgott in Person war, hatte ich mehr als genug Frauen zum testen und üben gehabt, um jetzt von mir behaupten zu können, dass ich einfach verdammt gut im Bett war. Und ganz einfach, weil ich wusste wie gut ich war, konnte Camaro mit solchen Worten meinem Stolz kein bisschen was anhaben. Denn als Kerl sollte man - meiner Meinung nach - schon merken können, ob ein Orgasmus vorgetäuscht wurde oder echt war. Da ich wie gesagt in früherer Lebenszeit beides erlebt hatte, wusste ich wohl ziemlich gut, dass sich schon einige Frauen nur so vor Lustgefühlen unter mir gewunden hatten. "Oh glaub mir Camaro, ich hab dieses Geräusch inzwischen mehr als oft genug hören dürfen. Man nennt mich ja nicht umsonst den Sexgott höchstpersönlich... Und sollte das durch simple Worte nicht in deinen Kopf reingehen, kannst du dich ja immernoch vom Gegenteil überzeugen lassen." meinte ich und zuckte noch immer grinsend die Schultern. "Allerdings kann ich dir mit Unterwürfigkeit nicht dienen, ich spiele das Spiel lieber umgekehrt... wie ein richtiger Mann eben." fügte ich dem Ganzen nach ein paar Sekunden noch an, hatte sie damit mehr oder minder zu gemeinsamer körperlicher Aktivität eingeladen, was aber mal nichts Negatives sein sollte. Sie war ja nicht hässlich, eher im Gegenteil. Sie hatte schon was an sich, das konnte ich wohl nicht leugnen. Mich störte ja aber auch nicht ihr Körper, sondern ihr hässlicher Charakter.. der gerade eben ausnahmsweise mal nicht so durch kam.
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Camaro Oho, was bekamen meine Ohren denn da gerade zu hören? War das etwa eine Einladung gewesen? Na ja und selbst wenn, hätte ich sie wohl mehr oder weniger nur Zähne knirschend angenommen, schlicht und ergreifend aus dem Grund, weil ich lieber diejenige war, die alles im Griff hatte und nicht umgekehrt. Hm, vielleicht konnte man da aber auch einfach mal drüber hinweg sehen, oder den Spieß währenddessen einfach mal umdrehen. Sollte an so einer Kleinigkeit nicht komplett scheitern, wenn man mich fragte. Für den Moment war auf jeden Fall erst einmal ich diejenige, die angefangen hatte zu lachen. Einfach aus dem Grund, weil ich mit so einem Kommentar seitens Danny nicht gerechnet hatte, wo er mich doch so scheiße fand und so zickig und mimi, ständig nur am Heulen war. Diese Tatsachen sollten auch die Grundlagen meiner Antwort sein. "Wenn du mich nicht ständig dran erinnern würdest, was für eine schreckliche Person ich bin und das du mich boxen willst und es dir ja gar nicht passt, dass du dich mit mit abgeben musst... na ja, vielleicht wäre ich dann sogar bereit, mich dazu breitschlagen zu lassen, würde das Angebot auch annehmen, aber so? Na ja, du bist halt ein bisschen gemein zu mir gewesen, findest du nicht?" Mit diesen Worten wandte ich mich zum Gehen um, betrat wieder die Motellobby, aus der wir vor wenigen Minuten heraus geschlichen waren und nun wieder zurück aufs Zimmer liefen. Ja, doch, meine Laune war gerade ziemlich gut, ausnahmsweise mal.
We follow like Alice and just keep diving down the hole. We're falling and we're losing control.
Danny Naja, sollte ich ihr die Wahrheit denn schön reden? Nein, hatte ich eigentlich nicht vor, kam nicht wirklich für mich in Frage. Ich würde sie wohl allgemein nicht besser behandeln als sämtliche andere Frauen, die mir unter die Nase kamen, schlicht weil sie genauso bescheuert war. Wenn nicht noch schlimmer, weil sie ja immer der Meinung war, dass sie mir etwas zu sagen hatte. Nur um es mal anzumerken - nein, das war nicht der Fall. Ich hatte hier das Sagen, punkt. Ganz einfach Ende der Diskussion, da gab es nichts dran zu rütteln und gerade jetzt, wo ich sie zu Beginn definitiv noch mitfinanzieren würde und vor allem auch das Dach über ihrem Kopf auf meine Kosten ging, konnte sie sich ruhig mal ein wenig dankbarer zeigen. Brauchte auch echt nicht glauben, dass sie da mit anderen Typen anzutanzen brauchte, das würde ich ihr dann schon klar machen. Spätestens dann, wenn sie es wagte und ich war mir ziemlich sicher, dass die junge Dame wohl kaum davor zurück schrecken würde. But whatever. "Als ob du nicht auch schon Dinge nach mir geworfen hättest. Tu nicht so, als würde nur ich mich scheiße verhalten, Madame." meinte ich nur schnaubend, während ich neben ihr her zum Zimmer ging. Da waren wir dann auch ziemlich bald angekommen und nachdem die Tür wieder hinter uns geschlossen war, zog ich mir das Shirt über den Kopf. Ich musste ja nicht unbedingt wieder in Jeans und Shirt einschlafen, war einfach nicht so bequem. So wanderte auch die Hose noch auf den Boden, ehe ich mit Fantaflasche und M&M's bewaffnet zum Bett ging, beides auf dem Nachtschrank ablegte. "Außerdem ist Sex für mich 'ne rein körperliche Sache." unterstrich ich noch einmal, dass das für mich nicht wirklich irgendwas auf Gefühlsbasis oder Liebe war, sondern einfach nur ein Beisammensein zu Gunsten beider Teilnehmer. Ganz simpel und ohne den ganzen ekelhaften anderen Kram, den man dafür gar nicht brauchte. Jap.
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Camaro Gut, da hatte er schon recht gehabt, wenn ich mal ehrlich zu mir selbst war. Also bei so ziemlich allem, was er gerade losgelassen hatte, aber ihm die Genugtuung geben wollte ich natürlich nicht, weshalb ich lediglich mit den Schultern zuckte. Vorerst zumindest. "Hab ja auch nicht gesagt, dass ich das Unschuldslamm bin", stellte ich erst einmal fest, grinste breit, als wir das Motelzimmer betraten. Das Sex für ihn eine rein körperliche Sache war, das konnte ich so auch nur unterschreiben, meinte die Vorwürfe gerade eben auch gar nicht so streng, wie sie sich eventuell anhörten, trotz allem wollte ich ihm mit einem One Night Stand vorerst keine weitere Angriffsfläche bieten, weshalb ich schlicht und ergreifend erst einmal ablehnen würde, Sex mit ihm zu haben. Schon alleine aus dem Grund, dass ich erst einmal zur Ruhe kommen und mein Leben wieder halbswegs in Ordnung haben wollte, bevor ich mich wieder entspannen konnte. War halt einer mit der wichtigsten Punkte: Ich musste schon Bock drauf haben, konnte das nur selten, wenn ich arg gestresst war. Und das war ich momentan, auch wenn es nicht den Anschein machte. Irgendwo machte man sich dann halt doch Gedanken, wie das neue Leben so verlaufen würde. Mal ganz davon abgesehen, dass ich ja jetzt sowas wie Verantwortung übernehmen musste... für einen Haushalt oder wie man das nannte. Gut, war nicht so, dass ich den in meinem alten Zuhause nicht geschmissen hätte, aber es war schon ein Unterschied, ob ich meinem Bruder die Wäsche hinterher räumte, oder jemanden, mit dem ich mich abends noch wie ein altes Ehepaar am streiten war... und das ohne jemals verheiratet gewesen zu sein. Na ja.. abwarten. Solange es dann Versöhnungssex gab - wenn auch nur auf Zwangsgemeinsschaftlicher Ebene - war mir das recht.
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