Megan Lamont beteuerte, mich nicht alleine zu lassen und einfach das nur zu hören, tat mir gerade ziemlich gut. Klar, ob er das auch einhielt, war immer nochmal eine andere Sache aber eigentlich glaubte ich nicht, dass er mich in der Hinsicht anlügen würde. Wieso auch, hatte er ja nichts von und ich genauso wenig. Außerdem liebte er mich, was er auch noch einmal wörtlich unterstrich und mir mit kleinen Gesten verdeutlichte, was mich zumindest ein bisschen Hoffnung schöpfen ließ. Denn auch, wenn er sich am Anfang doch ziemlich dagegen gewehrt hatte, lief unsere Beziehung ganz gut und ich war glücklich damit. Lamont denke ich eigentlich auch - wenn das wörtlich eigentlich nicht wär, seufz - und wenn es auch weiter so gut lief, dann würde schon nicht allzu viel schief gehen. Würden wir schon hinbekommen mit dem Kind, auch wenn mir der Gedanke daran noch immer ein wenig Unbehagen bereitete. War schließlich kein Zuckerschlecken, so eine Geburt und auch ein Kind groß zu ziehen war nicht einfach.. aber wurde schon irgendwie, man sollte ja optimistisch bleiben. Ich nickte ganz leicht auf seine letzten Worte hin, versuchte mich auch an einem Lächeln, was aber eher noch ein klein wenig misslang. War grade einfach nicht drin, war ich viel zu durcheinander für. Ich hauchte nur noch ein leises "Okay.." und sah auf unsere Hände hinab, war gerade einfach gar nicht im Stande, große Reden zu schwingen, sondern vertraute einfach mal auf Lamonts Unterstützung.
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Lamont Ja nö, also so langsam hatte ich hier echt keinen Bock mehr mit dieser rothaarigen Hexe. Machte nichts als Ärger und versuchte dann allen Ernstes noch, die Mitglieder der Wohngemeinschaft gegeneinander aufzuhetzen. Kam nämlich gerade aus einem Gespräch, dass mir vermutlich meine Nase gekostet hätte, hätte ich Skeet nicht davon überzeugen können, dass ich nun wirklich der Letzte war, der ihm irgendwie an den Karren pissen würde und wenn überhaupt schon gar nicht mit einer solch riskanten Geschichte. Verstand es ja, wenn ab und an mal ein paar schlechte Witze gerissen worden oder ab und an auch mal ein gemeiner Streich gespielt wurde, aber wenn es um die Sicherheit der einzelnen Personen und damit verbunden eben um die Autos ging, dann verstand ich da keinen Spaß. Konnte einfach sau viel Scheiße passieren und die musste nicht zwangsläufig immer gut ausgehen. Ne, also wirklich, machte ich nicht sowas und ich konnte das Skeet letzten Endes auch klar machen, verfinsterte sofort meine Miene, als ich hörte, von wem er ja angeblich diesen ach so glorreichen Tipp bekommen hatte, wen er denn mal fragen gehen sollte. Kurz darauf hatte ich auf dem Absatz kehrt gemacht, war wütend - weil ich eben nun mal schon genug Probleme hatte, auch ohne die Schlampe! - in Richtung Dazzys Zimmer gestratzt, die Ärmel meines Sweatshirts hoch gezogen und war, ohne Anzuklopfen, einfach in den Raum gewalkt. Hielt es gerade einfach nicht für nötig, irgendwelche Höflichkeitsfloskeln an den Tag zu legen. Bei meinem Pech, oder eher doch Glück, saß die dumme Pute dann auch neben dem jungen Mann auf dem Bett, mit dem ich jetzt gerne reden würde. "Desmond", ich nannte ihn provokant beim vollen Namen, damit er gleich mal wusste, dass es um etwas dermaßen Wichtiges ging, "wir müssen reden, aber ganz dringend!"
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Desmond Eigentlich wollte ich heute echt einfach nur meine Ruhe mit Ramona haben, mich entspannen, die Seele baumeln lassen und an nichts sonst denken. Den Kopf halt einfach mal ausmachen, mich um nichts sorgen und auch Sadie mal bei Seite zu schieben, die wohl auch in letzter Zeit wegen meiner Freundin - wobei sie das nicht mehr allzu lange bleiben sollte - ein wenig kürzer gekommen war als zuvor. Andererseits hatte sie ja mit der Schule von jetzt an sowieso vormittags immer zu tun, also empfand ich das vielleicht auch einfach nur so, weil sie vormittags gar nicht mehr Zuhause war, ich da nichts mehr mit ihr unternehmen konnte. Umso froher war ich aber darüber, dass in der Schule soweit alles rund zu laufen schien, sie wohl auch neue Freunde gefunden hatte und sich dort alles in allem ziemlich wohlfühlte. Dafür hatte ich gleich ganz andere Probleme, als Lamont doch sichtlich verärgert, aufgebracht einfach in mein Zimmer marschiert kam und ich reflexartig meinen Kopf in Richtung Tür drehte, ihn verwundert ansah. Schien eine Sache von höchster Dringlichkeit zu sein, normalerweise sprach er nämlich erstens meinen Namen nicht so aus und zweitens hatte er sonst wenigstens den Anstand kurz anzuklopfen. Ich setzte, richtete mich etwas mehr im Bett auf und nahm meinen Arm von Ramona, sah Lamont recht ruhig aber aufmerksam an. "Was is denn los?" fragte ich völlig nichtsahnend und wohl auch ein wenig überrascht. Konnte ja nicht wissen, was jetzt gleich noch kommen würde. War bisher aber auch noch der Ansicht, Ramona konnte ruhig alles mithören, hatte ja keine Geheimnisse vor ihr.
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Lamont Was los war? Was los war... Okay, okay, ruhig Lamont, Dazzy konnte bis zu dem Zeitpunkt nicht wissen, was passiert war, ich musste ihn gleich noch aufklären. Glaubte nämlich eher weniger, dass er etwas mit der Sache zutun hatte und so bereits im Bilde war. "Es geht um deine, ach so tolle Freundin hier..." Mein Blick wanderte unwillkürlich zu besagter Person, blieb da auch für einen Augenblick liegen. Ne, ehy, wurde mit der Dreistigkeit einfach nicht fertig, die die dumme Schlampe an den Tag legte. "Ich durfte mich nämlich gerade auf eine sehr nette Art und Weise mit Skeet unterhalten, weil mit seinen Bremsen wohl irgendwas nicht in Ordnung war und Ramona schien mich wohl an seinem Auto hantieren zu sehen. Komisch nur, dass ich weniger der Typ bin, der einfach mal ganz random Bock darauf hat, dass jemand 'nen ordentlichen Unfall baut." Ich musste mich wirklich beherrschen, nicht sofort an die Decke zu gehen, das pisste mich hier einfach hart an. Normalerweise war ich, wie Dazzy eben auch, einer der eher ruhigen und neutralen Personen in diesem Haushalt, aber bei den Dingen, den ganzen Diebstählen von Ramona, da hatte ich einfach keine Lust mehr, länger ruhig zu bleiben. "Merkst du eigentlich nicht, dass diese Person", promt hob sich mein Finger, zeigte auf die rothaarige, junge Frau, "sich einfach viel zu viel raus nimmt. Verdammt, als ob ich an irgendjemanden Auto rumwerkel, oder was. Ich mein, was geht denn?!" Gut, okay, vielleicht wurde ich jetzt vielleicht etwas aufbrausender, etwas lauter und baute mich auch etwas auch, aber meiner Ansicht nach, stand mir gerade das Recht zu. So.
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Desmond Wohwohwoh, da wetterte aber jemand ziemlich heftig los. Kannte ich von Lamont so wirklich gar nicht, er schien völlig entsetzt und nicht nur ein bisschen sauer zu sein. Was ich da hörte, wollte ich aber dann im ersten Moment lieber nicht gehört haben.. und glauben wollte ichs eigentlich auch nicht. Allgemein hatte ich es nie hören wollen, wenn sich jemand bei mir über Ramona ausgekotzt hatte, wenn sie nicht bei mir gewesen war. Einfach deshalb, weil ich nicht glauben wollte, schon wieder einen Fehlgriff bei meiner Frauenwahl gegriffen zu haben. Wenigstens ein verdammtes Mal wollte ich die Richtige haben und zu mir war Ramona auch wirklich komplett anders, als zu den Anderen, weshalb ich die Aufruhe oft echt nicht nachvollziehen konnte. Aber in dem Fall schiens echt richtig eindeutig zu sein, dass meine Freundin nichts Gutes verzapft hatte.. mehr als nichts Gutes, eher ziemliche Scheiße. Wäre wirklich irgendwem was passiert, hätte ich mir bis zum Ende meines wohl noch recht langen lebens die verdammte Schuld dafür gegeben. Ich raufte mir unruhig die Haare, nachdem Lamont mit seiner 'Ansprache' fertig war, sah dann zu Ramona. "Stimmt das?" fragte ich doch so ein wenig misstrauisch nach, sah sie durchdringend. Ich meine, sie hatte ja wirklich mit eindeutigen Beweisen geklaut, teilweise systematisch Leute gegeneinander aufspielen wollen... war mir schon bewusst, wollte es halt wie gesagt nur einfach nicht war haben. Irgendwann musste man aber wohl mal die Augen aufmachen... und die Zeit dafür schien jetzt gekommen zu sein. Denn irgendwo war eine verdammte Grenze und die Werkstatt und deren Autos waren mir heilig, selbst wenns nicht meine waren. So ziemlich mein ganzer Lebensinhalt bestand daraus.
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Lamont Na wenigstens schien Desmond jetzt nicht versuchen zu wollen, Ramona da irgendwie raus zu reden. Ich glaube, dann wäre es mit mir wirklich zu ende gewesen. Ich meine, schön und gut, dass Dazzy scheinbar wirklich glücklich mit der Rothaarigen war und ich war auch wirklich der Letzte, der ihm die richtige Frau nicht gönnte, aber Ramona war nun mal einfach nicht die Richtige, mischte viel zu viel Stress unter die Gruppenmitglieder und den konnten wir alle echt nicht gebrauchen. Waren so schon beschäftigt genug. Als sich der Gut'ste dann von meiner Predigt erholt hatte, wanderte sein Blick auch schon zu seiner Freundin, die sichtlich nervös einen Punkt suchte, auf den sie sich konzentrieren konnte. Ihr schien die Sache wohl unangenehm zu sein. Tja, hatte jetzt auch nichts anderes erwartet, wenn man quasi auf frischer Tat erwischt wurde. War ja auch nicht das erste Mal bei ihr, ne? Mein Blick galt jetzt ebenfalls wieder voll und ganz ihr, war finster und sprach sowieso für sich. Scheinbar schien Madame sich nicht so recht entscheiden zu können, ob sie das jetzt lieber leugnen oder es eingestehen sollte. Als sich unsere Blicke trafen, sie merkte, dass auch Des sie ansah, versuchte sie, gefasst zu wirken, sah zwischen uns beiden hin und her, ehe sie mit den Schultern zuckte und mit dem Mal schien sie vollkommen ruhig, gelassen zu sein. Verwunderte mich schon ein wenig, aber sollte sich auch gleich aufklären, warum das so war, denn gerade, als ich sie auffordern wollte, endlich zu antworten, machte sie den Mund auf. "Mein Gott, ihr tut ja so, als hätte ich irgend wen umgebracht", setzte sie an und ich spürte, wie ich mich noch ein kleines Stückchen mehr aufbaute. "Die Gruppe ist doch sowieso vollkommen gespalten, ist euch das nie aufgefallen? Macht ja fast kein Spaß, euch zu ärgern... Zwei Typen hassen eine junge Dame, besagte junge Dame hängt immer öfters mit dem Kiffer, dem Schlägertypen zusammen, der Schwuchtel wohnt schon gar nicht mehr hier und du, der Franzmann, bist doch auch nur mit deiner Freundin beschäftigt. Wo ist denn da der Zusammenhalt?", fragte sie spöttisch, stand vom Bett auf und ich hatte das Gefühl, gleich zu platzen. So ein mieses Stück Scheiße... da konnte man schon mal zum Frauenschläger werden, ja. Aber ich wollte jetzt erst mal Dazzy das Wort überlassen.
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Desmond Ich wartete, wartete.. und wartete. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis meine Freundin sich endlich zu den Geschehnissen äußern wollte und als sie es dann tat.. ehrlich, ich ürde eine Frau ja niemals schlagen, nicht mal wenn ich so richtig, richtig wütend war, aber in diesem Moment hätte ich ihr unheimlich gern eine gescheuert. Das konnte doch nicht ihr verdammter Ernst sein. Ich hatte alles, was ich mit meiner angekratzten Beziehungs-Psyche an Vertrauen hatte aufbringen können in sie gesetzt und sie missbrauchte es ohne mit der Wimper zu zucken. Ramona hatte mich willentlich ausgenutzt um sich daran zu ergötzen, mit ihren Machenschaften die Gruppe auseinander zu bringen. Also noch weiter, als sie ihrer Meinung nach ohnehin schon auseinander war. Okay, ja, es mochte ja teilweise echt stimmen, dass wir uns in letzter Zeit alle etwas auseinander gelebt hatten... aber wenns drauf ankam war ich sicher, auf die Anderen zählen zu können, auf jeden von ihnen. Selbst Skeet, der doch durchaus sowas wie Charakter zu besitzen schien, sich in letzter Zeit doch merklich weniger ekelhaft verhielt, als er es zu Anfang immer getan hatte. "Das ist jetzt nicht dein gottverdammter Ernst.." fing ich an zu reden und steigerte die Lautstärke schon gegen Ende des Satzes ein wenig, stand mehr als nur ein wenig angespannt vom Bett auf. Noch während ich weiter redete, ging ich ums Bett herum. "Du hättest jemanden umbringen können, wäre jemand mit kaputten Bremsen gefahren, verdammte Scheiße! Ich erzähl dir noch, was ich für 'ne Scheiße hinter mir hab, grade auch in Hinsicht auf Frauen.." Ich nahm sie am Oberarm, zerrte sie doch schon recht grob aus dem Bett auf die Beine. "..und dir fällt nichts Besseres ein, als mich von vorne bis hinten zu verarschen?!" Ja, doch, jetzt schrie ich ihr das förmlich in ihr verlogenes Gesicht. "Dafür wirst du büßen, das schwör' ich dir." knurrte ich noch hinterher, auch wenn ich noch nicht wusste, wie ich das anstellen würde. Ich ließ ja viel durchgehen, bewies viel zu oft einen guten Willen... aber bei der Gruppe, meiner Familie machte ich nicht viel mit. Was hatte ich noch gleich wieder an diesem Stück Dreck gefunden? .. Achja, Brüste und Arsch, das wars dann wahrscheinlich auch gewesen.
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Ramona Gut, war zwar schade, dass die ganze Sache jetzt doch schon so schnell zu ende ging - hatte deswegen auch ein wenig bedruckst ausgesehen -, aber konnte man jetzt wohl nicht mehr ändern. Ich hatte nicht gut gearbeitet, oder aber der Zusammenhalt war doch stärker, als ich angenommen hatte. Hm hm, ich tippte doch auf ersteres. War aber in dem Fall auch egal, jetzt hieß es, dem ganzen Spaß noch die Krone aufzusetzen. Es dauerte keine halbe Minute, bis ich mich auf beiden Beinen befand, dem Gesicht nahe Dazzys, der sich ziemlich vor den Kopf gestoßen fühlte, verletzt und wütend war. Verständlicher weise, musste man dazu sagen, aber jucken tat mich das irgendwie nicht, nö. Ich stand ehrlich gesagt sogar ganz gelassen vor ihm, auch wenn er mich förmlich zusammenfaltete. Hatte ich schon oft durch eine solche Situation, machte mir nichts mehr aus, er würde schon nicht die Hand gegen mich erheben.. Und wenn doch, dann war das eben so, würde auch wieder weg gehen. Ich lauschte mit einem schmalen Grinsen seinen Worten, die mir gefühlt um die Ohren flog, zuckte schließlich mit den Schultern, als er fertig war. Wirklich süß, was er mir jetzt hier vor den Latz knallen. Berührte mich irgendwie so gar nicht... weniger als gar nicht. Machte einfach Spaß. Ich wusste schon, warum sich dieses 'Hobby' immer krankhafter verfestigt hatte. Nun gut, ließen wir das jetzt einfach mal unter den Tisch fallen, konzentrieren wir uns hier wieder aufs Wesentliche. Er gab mir hier jetzt nämlich die perfekte Vorlage, ihm noch mal ordentlich Salz in die Wunde zu schütten. "Ich würde mir mal überlegen, wieso es bei dir mit den Frauen nicht klappt. Einen solchen Waschlappen, der nichts weiter geschafft hat, als ein Kind in die Welt zu setzen, kann man doch auch nicht anständig lieben. Du bist so leicht zu manipulieren, Dazzy. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Tätschelei und du dackelst einem hinterher wie ein Rüde einer läufigen Hündin. Du hast nicht mal ansatzweise gemerkt, wie sich die Gruppe langsam aber sicher gesplittet hat und warum? Weil du dich drauf konzentriert hast, etwas aufzubauen, was du niemals in deinem Leben haben wirst. Verstehst du was ich meine? Du bist es einfach nicht wert, sich die Mühe zu machen, dich näher kennen zu lernen, du Gottverdammter Arschkriecher. Du wirst als einsames Stück Scheiße Sterben, Desmond", stellte ich provokativ ruhig fest, fixierte ihn mit meinem spöttischen Blick. Das würde jetzt spannend werden. Ich nahm aus dem Augenwinkel wahr, wie sich Lamont in der Tür regte, würdigte ihn aber keines Blickes. Der sollte sich mal nicht so aufspielen und sich lieber um seine Freundin kümmern, der alte Franzmann.
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Desmond Was sie dann sagte, ließ mich im ersten Augenblick wirklich vollkommen verstummen. Einfach deshalb, weil mir unheimlich viel auf einmal durch den Kopf schoss und ich es nicht sortieren konnte, zumindest nicht so schnell. Ich fragte mich wirklich einen Moment, ob sie Recht hatte mit dem, was sie da alles sagte... aber eigentlich wars egal, ob da nun was dran war oder eben nicht - der Stich, den sie mir damit noch zusätzlich verpasste, saß schon echt verdamm tief. Es kam echt viel von dem wieder hoch, was ich mit meiner früheren Freundin, Sadies Mutter, alles durchgemacht hatte und im Grunde genommen hatte Ramona genauso mit mir gespielt. Wenn nicht schlimmer, sie hatte ja scheinbar wirklich gar nichts für mich empfunden.. das war wohl der Unterschied zur Mutter meines Kindes, die hatte wenigstens die Gefühle nicht geheuchelt, dafür aber doch einiges anderes. Ich versuchte wirklich, nicht allzu viel auf ihre Worte zu geben, aber es fiel mir mehr als schwer, mir das jetzt nicht zu Herzen zu nehmen... weil ich einfach jemand war, der fast alles zu ernst und zu wichtig nahm. Zumindest scheinbar in den Augen anderer. Ich lief wohl tatsächlich vor Wut ein Stück weit rot an, ließ sich jetzt einfach nicht mehr vermeiden und jetzt wollte ich ihr wohl erst Recht meine Hand - am liebsten als Faust geballt - ins Gesicht schlagen, aber nein. Dafür war ich wohl zu sehr Waschlappen, wie sie's so schön formuliert hatte. Ich sagte nichts mehr, wirklich gar nichts - einerseits, weil ich nicht wusste, was genau ich darauf jetzt erwidern sollte und andererseits, weil ich sie hier einfach nur noch weg haben wollte -, sondern zerrte sie einfach an Lamont, der zügig Platz machte, vorbei in den Flur und weiter zur Haustür. Kaum die Tür aufgerissen, fand sich die Rothaarige auch schon draußen wieder. Aber auf den Knien, weil ich sie doch mit wirklich viel Schwung förmlich rausgeschmissen hatte. Das konnte man wenigstens mehr als einen Unfall abstempeln, als ein Veilchen. Ihre Schuhe schmiss ich ihr direkt noch hinterher. "Die Einzige, die hier allein sterben wird, bist du. Mit Arsch und Titten allein kommt man nicht durchs Leben. Zieht wenn du Glück hast noch 'n paar Mal, aber früher oder später wird dir jemand richtig in den Arsch treten, verlass dich drauf." grummelte ich nur noch so vor mich hin, bevor ich auch die Tür wieder zuknallte. Die diente dann auch gleich dazu, mich daran runter rutschen zu lassen, mich schlichtweg auf den Boden 'fallen' zu lassen. Ich hatte ja sowas von keinen Bock mehr. Auf gar nichts, auf niemanden. Man wurde ja doch immer nur mit Füßen getreten, jedes Mal.
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Lamont Ich hatte mehr als angepisst und zum Ende hin ziemlich erschrocken mitverfolgt, über was die beiden redete, stand dann auch erst einmal da, wie ein angefahrenes Reh, als sie dermaßen fies mit Wörtern um sich schmiss, die sich gewaschen hatten. Desmond war der erste, der sich von uns beiden wieder gefangen hatte, reagierte dann auch dementsprechend und schmiss die Schlampe, so wie sie es verdient hatte, nach draußen vor die Tür. Und schmeißen war in diesem Falle fast schon wörtlich gemeint. Ramona landete auf den Knien und fing sich nur schwach mit den Armen ab. Scheinbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass Dazzy jetzt derart eskalieren würde, aber aufhalten war gerade absolut nicht in meinem Interesse. Sollte sie ruhig bekommen, was sie verdiente, das Stück Dreck, das Oberhaupt des Hauses handelte absolut richtig. Ohne ein Wort sammelte sie sich schließlich vom Boden auf, blickte uns beide noch einmal kurz mit einem schiefen Grinsen an, bevor sie sich dann endgültig verzog. Als sich die Tür dann schloss und Des dann an eben dieser herunter rutschte, wich die Wut dem Mitleid, welches ich in dem Moment für den jungen Mann empfand. Er hatte einfach in die Rothaarige vertraut, gedacht, nun endlich einmal Glück zu haben, dabei war von ihrer Seite aus alles nur ein Spiel gewesen. Ich seufzte leise, hockte mich vor ihm hin und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter. "Hey man...", murmelte ich leise, wusste nicht so recht, mit welchen Worten ich ihm ein wenig von dem Zeug, was ihm Ramona gerade an den Kopf geworfen hatte, ausreden konnte, denn das, was sie gesagt hatte, stimmte einfach nicht. Nicht alles zumindest. "Schenk der Ollen bitte nicht so viel Gehör, okay, Dazzy? Erst durch dich ist die Gruppe doch überhaupt erst so zusammen gewachsen. Klar, wie haben immer noch alle so unsere Schwierigkeiten, aber im großen und ganzen ist doch alles gut hier, oder?" Auch wenn ich eigentlich weniger der Einfühlsame hier war, tat mir Desmond in dem Moment doch richtig leid.
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Desmond Ja, das sagte er hier so einfach. Vielleicht mochte es ja tatsächlich Leute geben, denen es grundsätzlich egal war, was jemand anders ihnen an den Kopf warf, was ihnen gesagt wurde, wie sie 'kritisiert' wurden. Aber bei mir war das nunmal nicht so und doch, mich nahm die ganze Sache gerade schon merklich mit. War aber denke ich bei meiner Vorgeschichte jetzt auch nicht unbedingt verwunderlich, dass das auch nochmal so ein richtig schöner Schlag in die Fresse war. In letzter Zeit schien aber auch wieder gar nichts wirklich rund zu laufen und ich fühlte mich inzwischen wirklich fast dazu genötigt, zum Pessimisten zu werden, weil ja sämtliche Bemühungen mal wieder vollkommen umsonst waren. In mehreren Hinsichten. Irgendwann verging einem dann schlichtweg die Lust immer wieder mit Motivation von vorne zu starten oder optimistisch weiter zu machen. War einfach genug, irgendwann wollte man nicht mehr. Aber immerhin war Lamont hier, versuchte zumindest mich ein wenig aufzuheitern, auch wenn ihm das in meiner jetzigen Situation wohl kaum möglich war. "Zusammen gewachsen.." wiederholte ich murmelnd, etwas ironisch. Teilweise spaltete sich die Gruppe ja wirklich ein wenig, war mir auch bewusst und ich fand es auch so okay, wie es jetzt war, aber als richtigen Zusammenhalt konnte mans wohl nicht beschreiben. Redete ich mir zumindest gerade ein. "Brauchen wir uns nix vormachen, Lamont. Ich glaub nicht, dass es noch lang dauert, bis Skeet mit Hannah hier weg is. Und was hält Jake und Nate hier? Gar nichts, außer vielleicht das Dach überm Kopf." stellte ich recht frustriert fest, des Kopf nach hinten an die Tür gelehnt, den jungen vor mir aber ansehend.
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Lamont Ja, war mir schon klar gewesen, dass ihn das jetzt nicht sonderlich aufheitern würde, aber ich wollte das jetzt nicht so stehen lassen. War dann auch der Grund dafür, dass ich mich auf den Hosenboden fallen ließ, die Beine anzog und dann meine Arme auf die Knie legte. "Jetzt quatsch doch nicht so eine Scheiße, nur weil dir die Hexe das einzubläuen versucht hat. Wärst du nicht gewesen, wären wir überhaupt nicht hier, wo wir jetzt sind. Mein Gott, ja, wir haben gerade alle ziemliche Scheiße am Hals, die Sache zwischen Hannah, Jake und Nate ist echt nicht okay, aber die kriegen sich auch wieder ein, glaub mir. Geb denen einfach noch ein bisschen Zeit. Die beiden Jungs wissen es sicherlich auch zu schätzen, was du für sie getan hast. Schließlich hast du auch Nate aus der Scheiße geholfen. Wo hätte er denn hin gehen sollen, wenn er nicht hier hätte unterkommen können? Das Cam weg ist, musst du dir auch nicht so zu Herzen nehmen. Der Kleine ist verliebt und versucht vielleicht auch ein wenig von dem Stress hier zu flüchten", ja, das dachte ich zumindest, "aber auch der kommt wieder, wenn er etwas erwachsender geworden ist. Er ist eben einfach noch ein Kind, musst du berücksichtigen. So und Megan und ich werden ganz sicher auch nicht gehen, immerhin erwartet Meg jetzt auch noch ein Baby." Gegen Ende hin murmelte ich nur noch leise, lächelte aber. Freute mich nach wie vor, erinnerte mich zeitgleich aber auch an den Ausrutscher von gestern.
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Desmond Eigentlich ging fast alles, was Lamont sagte, zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus, weil ich mich gar nicht so recht auf seine Worte konzentrieren konnte. Immer wieder gaben Ramonas Worte ihr Echo in meinem Schädel und irgendwann würde der noch explodiern, wenn es die nächste Tage so katastrophal weiterging. Was Jake und Nate anging, ja, mochte sein, dass die sich wieder berappeln würde, aber war halt eine Frage der Zeit. Zeit, die ich im Moment gar nicht so recht haben wollte, einfach weil ich jetzt, gleich und sofort gerne eine Besserung aller Dinge aufkommen sehen würde. Machte mich halt doch wirklich fertig gerade, vor allem auch, dass ich Cameron hier nur noch so selten sah.. zwar lebte ich so wie Lamont in dem Glauben, dass es ihm bestens ging und ich wusste auch, dass Ash ein Stück weit auf ihn aufpasste. Aber es war einfach nicht schön, ihn nicht mehr im Auge haben zu können. Richtig hellhörig wurde ich allerdings erst, als mir hier so ganz beiläufig erzählt wurde, dass Megan scheinbar ein Kind erwartete. Ich blinzelte kurz ein wenig verwirrt, denn Kinderplanung war meines Wissens nach nie im Raum gestanden. Konnte also nur ungewollt gewesen sein. "Sie ist schwanger? Seit wann?" waren die ersten Frage, die mir im Kopf herum schwirrten, die ich dann auch gerne gleich mal beantwortet gehabt hätte, zumindest eben letztere, weil erstere ja nur rhetorisch war. Wann ich davon wohl in Kenntnis gesetzt worden wäre, wenn die ganze Situation nicht wäre? Gute Frage, wahrscheinlich erst, wenn man ohnehin schon was sah.
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Lamont Hm, ihn schien wohl nur dieses Thema wirklich zu interessieren. Na sollte mir recht sein, solange er aufhörte, über Ramona nachzudenken. "Ich weiß es nicht genau... sie hat mir das auch erst gestern gesagt... Eigentlich wollte sie sich nur versichern, dass nichts war, weil ihre Periode ausblieb, und naja, scheinbar ist es jetzt einfach passiert. Ich meine, ich hab jetzt auch nicht sonderlich viel von Kondomen gehalten, sie nimmt, beziehungsweise nahm ja die Pille und ja", redete ich so vor mich hin, das Lächeln wollte gar nicht so recht verschwinden, trotz der doofen Situation momentan. "Ich freu mich, auch wenn es nicht geplant war, aber es gibt da so ein Ding, was mich halt einfach noch ein wenig beschäftigt." Und damit schnitt ich den wunden Punkt dann auch an, seufzte leise. Nachdem ich mir nachdenklich die Haare gerauft hatte, sah ich Desmond wieder gerade an. "Ich hatte vorgestern was mit einem Typen... ich war nüchtern, nicht feiern, gar nichts. War einfach so in der Stadt unterwegs und ja...", klärte ich ihn dann auf, zuckte leicht mit den Schultern. Trotzdem liebte ich Megan, verdammt..
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Desmond Hmhm, seit gestern wusste er es also. Aber nicht einmal Megan selbst schien genau zu wissen, seit wann sie schwanger war, sollten wohl mal zum Frauenarzt, die beiden. Oder eben zumindest besagtes Weibchen, wenn Lamont da keine Lust zu hatte oder sie ihn nicht dabei haben wollte, war ja alles möglich und einmischen würde ich mich was das anging ganz bestimmt nicht. Hielt das Paar auch für gescheit genug, alle entsprechenden Vorbereitungen zu treffen, wenn sie das Kind jetzt wirklich bekommen wollten. Lamont schien sich jedenfalls schon ziemlich darüber zu freuen, obwohl es nicht so geplant gewesen war. Das allein war schon ein gute Voraussetzung.. das, was er mir kurz darauf erzählte, allerdings so gar nicht. Ich seufzte ziemlich tief, hätte meine geistige Facepalm am liebsten auf sein Gesicht übertragen. Ich meine, was sollte das? Klar, ich wusste, dass er bi war und ich wusste auch, dass er da am Anfang so seine Bedenken gehabt hatte, mit der Beziehung. Offenbar auch zu Recht, aber betrügen war einfach so ziemlich das Allerletzte. "Ich gehe mal nicht davon aus, dass du's ihr schon gesagt hast..?" fragte ich so halb nach, wobei es zur anderen Hälfte aber schon wie eine Feststellung klag, weil ich mir da einfach ziemlich sicher war. Sonst hätte ich sie wohl kaum heute morgen so friedlich zusammen frühstücken sehen, wenn auch nur im Vorbeigehen.
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Lamont Auf seine Frage hin schüttelte ich leicht den Kopf, seufzte ebenfalls. Allerdings nicht ganz so tief und auch auch nur leise. "Nein, ich hab ihr noch nichts gesagt, aber ich möchte das noch machen, nur momentan... man, sie war so durcheinander, als sie mir von der Schwangerschaft erzählt hat, ich hab Angst, dass sie, wenn sie das erfährt, irgendwelche Dummheiten macht. Ich liebe sie und ich will sie... mit dem Kind. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat, aber ich bereue es, ehrlich", erklärte ich Dazzy, der sich nun scheinbar damit ablenkte, sich über mich zu ärgern. Na wenn es sein musste, dann bittesehr. Ich brauchte gut und gerne auch gerade jemanden, der mir mal den Marsch blies, auch wenn ich wusste, dass ich einen verdammten Fehler gemacht hatte. "Ich hab keine Ahnung, was ich machen soll... sie ist mir so wichtig geworden und die Beziehung mit ihr lief auch, denke ich, ziemlich gut. Ich kann das so nicht einschätzen, hatte ja noch nie so wirklich was Festes", fügte ich hinzu, zuckte leicht mit den Schultern. Na ja, ob es mit der Beziehung dann auch so gut weiter laufen würde, wenn sie wusste, was Fakt war, würde sich zeigten. Ich hoffte es jedenfalls inständig.
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Desmond So, wollte er ihr also erstmal noch verschweigen, ihr besser nichts davon sagen. Aber gut, seine Sorge war da auch durchaus irgendwo berechtigt, wenn er sie wirklich nicht verlieren wollte, was wohl der Fall zu sein schien. Schien halt eben doch zu viele Leute zu geben, die trotz Liebe betrügen konnte. Ich persönlich könnts' nicht, aber da tickte halt doch jeder anders und ich war wohl auch einfach aus dieser Form von unreifem Alter lange raus. "Kann ich schon verstehen.. und auch, wenn ichs nicht gut finden, wenn du's rauszögerst, isses in dem Fall vielleicht gar nicht so verkehrt. Dann ist sie zwar wahrscheinlich noch wütender, als eh schon, aber naja, ist ja sowieso deine Sache.. reinreden werd' ich dir da nicht, solange du vorhast, das grade zu biegen." murmelte ich so vor mich hin, ein wenig nachdenklich. Wenn sie jetzt nicht schwanger wäre, hätte ich Lamont förmlich befohlen, es ihr ohne Umwege beichten zu gehen, aber so war das schon wirklich alles nicht so einfach.. war froh, da jetzt nicht in seiner Haut zu stecken und das ungeplante Kind schon hinter mir zu haben, beziehungsweise eben dessen Geburt und alles, was damit in Verbindung stand. Inzwischen war meine geliebte Tochter ja glücklicherweise schon recht selbstständig.
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Lamont Scheinbar schien ich heute keinen weiteren Ärger zu kriegen, eher noch ein Stück Verständnis, was mir echt einen Stein vom Herzen nahm. Na ja, einen Kieselstein zumindest. Gab ja immer noch genug andere Dinge, die mich belasteten, aber wenigstens in der Hinsicht stimmte mir Dazzy ansatzweise zu. Ich nickte dankbar, lächelte schwach. "Danke man... und du weißt, den Rest kriegen wir auch schon wieder hin. Und wenn wir notfalls alle in ein Zimmer pferchen müssen, damit sich alle mal aussprechen, aber irgendwas wird sich schon finden. Ich meine, wir beide, als so halbwegs erwachsende - auch wenn ich dir geistig definitiv unterlegen bin - müssen doch dafür sorgen, dass die Jungs und Mädels hier mal alle geregelte Leben kriegen." Und mit diesen Worten richtete ich mich auf, streckte meinem guten Freund die Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Vielleicht würde es dauern, bis wir alles wieder gerade gebogen hatten, aber wir würden das packen. Gab schließlich schon andere Dinge, die wir zusammen gemeistert hatten, da sollte das hier doch auch möglich sein. Für den Moment aber galt es nach wie vor, Desmond ein wenig abzulenken und deswegen schlug ich einfach mal vor, heute noch eine Stunde raus zu fahren. Auf die Piste, oder noch ein Rennen fahren, oder was auch immer. Irgendwas, damit der Herr den Schädel frei bekam.
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Desmond Ja, würde schon alles irgendwie wieder werden, die Frage war halt bloß wann und wie man das am besten hinbekam, tatenlos zusehen war ja bekanntlich eher weniger meine Stärke. Aber reinreden lassen wollte sich hier in der WG, die förmlich aus sturen Leuten zu bestehen schien, ja meistens sowieso keiner, also sollte ich vielleicht in Zukunft mal ein wenig mehr an mich selbst und dafür weniger an alle anderen denken. Waren alt genug und mussten ja irgendwo selber wissen, was gut und was schlecht für sie war. Außerdem konnte ich grade ziemlich gut sehen und fühlen, wohin es führte, wenn man es eben immer nur anderen Personen recht machen wollte. So ließ ich mich von meinem besten Freund - Lamont nahm irgendwie nämlich Camerons Platz ein, seit dieser weg war, aber das war in Ordnung so - auf die Beine ziehen und auch auf sein Ablenkungsangebot ging ich nur allzu gerne ein, war wenig später schon mit ihm auf den Straßen unterwegs.
~~~ Zeitspruhuuung.
Megan Nichtsahnend, was innerhalb der nächsten Minuten passieren, beziehungsweise mir gebeichtet werden würde, saß ich in eine Fleecedecke eingekuschelt mit einer Tasse Tee zwischen den Händen auf dem Sofa im Wohnzimmer. Leggins, Pulli und Schal spendeten mir zusätzlich Wärme, weil ich ein klein wenig am schniefen war. Todkrank war ich nicht, wohl nur ein wenig verkühlt und da ich ja mein Kind nicht von vornerein gleich mal schädigen wollte, hieß es Schlimmeres tunlichst zu vermeiden. Ich ließ mich ein wenig vom Fernseher berieseln, auch wenn ich davon eigentlich nicht wirklich aufnahm. Lief einfach nichts Gutes in der Glotze, fast nie zumindest. Nachmittags gegen 15 Uhr schon gar nicht, mit Assi-Tv hatte ich mich nämlich nie anfreunden können und hatte es auch weiterhin nicht vor, naja. Aber ich würde ja wie gesagt gleich anderes haben, womit ich mich beschäftige konnte..
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Lamont Ich hatte jetzt noch eine ganze Zeit lang abgewartet, sehr, sehr lange überlegt, wie ich Megan denn nun am besten beibringen sollte, was da vor fast zwei Monaten vorgefallen war. Und na ja, heute wollte ich es meiner Freundin erklären. Eben auch, warum ich so lange damit gewartet hatte, ihr das zu beichten. Nervös war ich durch alle Gemeinschaftszimmer gewandert, hatte Meg letzten Endes im Wohnzimmer vorgefunden. Ahnungslos und noch vollkommen unbesorgt saß sie da vor dem Fernseher, tat wohl was gegen ihre schwache Erkältung, die sie sich eingefangen hatte. Leise seufzend ließ ich mich neben ihr auf der Couch nieder, kroch mit den Beinen ebenfalls ein Stück weit unter die Decke, sah sie traurig an. Ich hatte mir zurecht gelegt, wie ich anfangen wollte, aber jetzt, wo ich meine schwangere Freundin so ansah, hatte ich das Gefühl, langsam aber sicher an Alzheimer zu leiden. Ich hatte ausnahmslos alles vergessen, was ich sagen wollte, musste nun wohl improvisieren und so fing ich mit dem Standardsatz in einer solchen Situation an. "Schatz... ehm... wir müssen reden", murmelte ich eher so zu mir selbst, als das ich wirklich Megan ansprach, nestelte unweigerlich am Rand der Fleecedecke. "Ich hab Scheiße gebaut... also, ich meine, richtige Scheiße!"
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