Desmond Und da kam die junge Frau auch schon in die Küche geschlurft, wirkte alles in allem eher weniger motiviert zu auch nur irgendwas. Vielleicht war sie einfach nur noch ein wenig müde, konnte auch sein, für mich sah sie jedenfalls ein wenig antriebslos aus. Vielleicht nur Einbildung meinerseits, aber eigentlich war meine Menschenkenntnis ganz gut, naja... der Kaffee würde ihr da wohl recht gelegen kommen. Auch, wenn ich eigentlich nur für mich eine Tasse gekocht hatte. Konnte sie aber von mir aus diese haben und ich kochte noch eine weitere, ich hatte es ja nicht sonderlich eilig damit, in die Werkstatt zu kommen. Hatte ja heute tagsüber nix vor, außer später meine Kleine von der Schule abzuholen... es sei denn natürlich, Lamont plädierte wieder darauf, dass er sie ums Verrecken holen wollte, dann würde ich ihn wahrscheinlich lassen. Er war einfach wirklich sowas wie ein zweiter Vater für Sadie und ich war immer wieder froh darüber, ihn zu haben. "Nein, aber du kannst die hier haben.. ich mach einfach noch eine." erwiderte ich leicht lächelnd, kippte dann kurz darauf auch schon den Kaffee in eine Tasse und brachte sie zu Hannah rüber, ehe ich zur Kaffeemaschine zurück ging, um noch eine zweite Tasse aufzusetzen. Hatte auch einfach nicht damit gerechnet, dass jetzt irgendwer schon wach war und auch Kaffee wollte, war es doch wirklich noch recht früh. "Sag mal... darf ich fragen, was mit deinem Hals passiert ist..?" fragte ich ganz vorsichtig, ziemlich beiläufig in ruhigem Ton nach, als ich die Kaffeemaschine zu ihrem nächsten Durchlauf startete und drehte mich anschließend wieder zu Hannah um.
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Hannah Ich hatte die Beine in einen Schneidersitz gezogen, meinen Kopf lustlos auf die Hand gestützt. Als Dazzy meinte, dass er nur eine Tasse gekocht hatte, wollte ich eigentlich ablehnen, ich hatte nich vor, ihm noch Umstände zu bereiten, aber er war dann ja schneller und schob mir einfach die Tasse hin. Ich bedankte mich schwach lächelnd bei ihm, umschloss den warmen Behälter mit den Händen. Als er schließlich fragte, woher der blaue Fleck kam, starrte ich ihn nachdenklich an, seufzte leise. "Eh.. Streit mit Skeet ist ein wenig eskaliert, halb so wild", murmelte ich vor mich hin, kippte dann gleich einen Schluck Kaffee hinterher. Ich wollte weniger darüber reden, einfach weil mir das unangenehm war und alles. Na ja.
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Desmond Wieder an die Theke gelehnt sah ich zu Hannah, hörte ihr aufmerksam zu, als sie mir den Grund für ihre blauen Flecke erläuterte... und was ich da hörte gefiel mir so gar nicht. Es wäre übertrieben, zu sagen, dass Skeet mir ein richtiger Dorn im Auge war, aber ich hatte mir schon geschworen, ihn ein wenig im Auge zu behalten, einfach weil er nicht ganz ohne war. Meine Autorität stellte er hier im Haus auch als einziger in Frage, machte halt einfach was er wollte und meistens gesondert vom Rest der Gruppe. Fand ich nicht so gut, was schließlich nicht gerade förderlich für die Gemeinschaft, wenn er sich abkapselte und nebenbei noch Hannah misshandelte - nur, um es mal ein wenig übertrieben hinzustellen. Ich zog eine Augenbraue leicht nach oben, verschränkte die Arme recht locker vor der breiten Brust, ließ meinen Blick ruhig auf der jungen Dame am Tisch ruhen. "Finde schon, dass das recht heftig aussieht.." erwiderte ich noch immer im selben, ruhigen Tonfall auf ihre Aussage hin. Sie spielte das ziemlich runter, was ich nicht gut fand. Eigentlich war ihr sicherlich klar, dass es nicht so harmlos war, wie sie es gerade darstellte.
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Hannah Ja, ich wusste, dass das relativ heftig aussah und es tat ja auch entsprechend weh, aber ich wollte das hier jetzt nicht ausdiskutieren, wollte einfach in Ruhe meinen Kaffee trinken und dann irgendwie noch eine Runde fahren üben. Gab hier ja reichlich lange, meist auch freie Strecken, die sich gut für Sprints eigneten. Dort konnte man sein Auto gut kennenlernen und auch dementsprechend das Können verbessern. Man erkannte einfach Schwächen und Stärken, konnte an und mit ihnen arbeiten. Ging also alles schon gut klar. Jetzt aber, sah ich Dazzy ein wenig verloren an, zuckte leicht mit den schmalen Schultern. "Er hat wohl seinen Grund gehabt, du kennst mich ja, hab immer so keine fünf Minuten und das findet er eben nervig. Ist doch alles okay, ich lebe ja noch." Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen. Ich wusste ja, dass es keinen Grund gab, überhaupt jemanden zu schlagen, aber Skeet wird es wohl auch nicht immer leicht gehabt haben und Gründe, für seinen Ausraster, gab es sicherlich. Ich wollte es bloß nicht weiter hinterfragen, auch wenn es mich schon interessierte, was so bei ihm los war... wusste ja nicht, dass ich das alles nich erfahren würde.
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Desmond Nur, weil sie noch lebte, hieß das nicht zwangsläufig, dass auch alles in Ordnung war. Wir alle hier wussten schließlich gut genug, dass ich es einfach nicht haben konnte, wenn ständig Unruhe in der Gruppe herrschte... ich meine, okay, wenn Hannah ihn wirklich provoziert oder sonst irgendwas in der Richtung getan hatte - dass sie ihm gleich einen Kinnhaken verpasst hatte, vermutete ich gerade zwar eher weniger, aber wie auch immer -, dann war es bei dem Herrn ziemlich naheliegend, dass er austickte. Wusste sie ja selber auch, dass es nicht lange dauerte, bis bei ihm der Geduldsfaden riss. Das rechtfertigte es aber noch lange nicht, dass er ihr gegenüber scheinbar auch handgreiflich wurde.. fand ich nicht gut, war nicht in Ordnung. "Okay, wenn du meinst.." tat ich es dann aber einfach ab und bohrte nicht weiter nach, schenkte mir anschließend die Tasse Kaffee ein. Wenn sie e mir doch noch irgendwie erzählen wollte, wusste sie sicher selber schon, dass sie immer zu mir kommen konnte. Klar, ich hatte den Kopf auch so voll genug, wollte ja aber trotzdem, dass Hannah sich hier weiterhin wohlfühlte. "Ich geh' dann gleich mal runter in die Werkstatt.." meinte ich noch, nahm mir einen Zuckerwürfel und ließ ihn in den Kaffee fallen.
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Hannah Gut, er wollte also nicht weiter drauf eingehen. Fand ich ehrlich gesagt mehr als in Ordnung. War für mich schon schwer genug gewesen, darauf klar zu kommen und wenn ich das jetzt noch jemanden erklären musste, dann hätte ich vermutlich gleich wieder angefangen, loszuheulen. So nickte ich Dazzy einfach kurz zu, als Dank dafür, dass er nicht weiter nachbohrte, hob lächelnd die Hand um mich von ihm zu verabschieden. Scheinbar hatte er ebenfalls vor, sich heute seinem Auto zu widmen. Würde ich dann jetzt auch machen. Ich kippte nur noch den letzten Schluck Kaffee hinunter, stand auf und ging wieder auf mein Zimmer um mich anzuziehen und dann raus zu meinem Auto zu gehen.
~ zs und sowat
Ich ließ das Weinglas in meiner Hand schwingen, hockte, geradeaus starrend, auf einer Treppenstufe, vor dem Haus, in der momentan die Party abging. Hatte nun schon einiges intus und brauchte einfach mal frische Luft. Der Wein wurde nur von einem der angestellten Kellner des Hauses in die Hand gedrückt und ich wollte einfach so freundlich sein, nicht abzulehnen. Hatte mir also das Glas geschnappt und mich nach draußen gesetzt. Der kalte Wind blies mir um die nackten Beine, ließ mich leicht zittern. Das Kleid ging eben nur knapp bis über den Arsch, was bei der Jahreszeit irgendwie echt unvorteilhaft war, aber na ja. Das leichte Drehen, das durch den Alkohol kam, ließ mich leicht seufzend den Kopf auf die freie Hand stützen.
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Skeet Hach ja. Ehrlich gesagt hatte ich absolut keinen Plan, was ich alles runtergeschluckt hatte - nur Alkohol konnte es definitiv nicht gewesen sein, der ließ mich nämlich auch im Vollrausch nicht so emotional werden, wie ich es gerade eben wurde. Irgendwie überkam mich ein leicht schlechtes Gewissen, weil ich Hannah neulich so grob angepackt hatte und das wiederum ließ mich dann auch gleich wieder in Gedanken an meine alles andere als rosige Vergangenheit versinken. Die war ja mehr oder weniger für viele meine Verhaltensweisen der Grund, hatte eben einfach geprägt und ich konnte das auch nicht einfach so ausschalten, was meinen Mitmenschen scheinbar öfter zum Verhängnis wurde, als eigentlich gut war. Aber der Wille, mich zu ändern, war auch wirklich nur bedingt vorhanden, weil ich mich halt nunmal so mochte, wie ich war. Naja, jedenfalls schlurfte ich den Flur entlang nach draußen, weil ich hoffte, Hannah dort irgendwo finden und mit ihr reden zu können. Lange suchen musste ich auch nicht - kaumm stand ich vor der Haustür, sah ich sie da auf den Stufen sitzen. Ich zögerte nicht lange, zu der jungen Frau aufzuschließen und mich dann neben sie zu setzen. Ich ließ aber ein wenig Abstand, weil ich mir ziemlich sicher war, dass sie jetzt nicht begeistert davon wäre, wenn ich ihr auf die Pelle rückte. "Kann ich mal mit dir reden, Hannah..?" fragte ich vorsichtig nach, sah zu ihr rüber und schwenkte das Whiskeyglas in meiner rechten Hand ein wenig im Kreis.
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Hannah Ich hatte gerade ein Schluck von dem Wein genommen, als ich hinter mir eine nur allzu bekannte Stimme vernahm. Ich richtete mich wieder ein Stück auf, saß nicht mehr so eingeknickt da, sondern hatte eine gerade Haltung angenommen, als Skeet sich neben mich auf de Stufen fallen ließ. Durch den hohen Alkoholintus hatte ich auch eine dementsprechende Reaktionszeit, spürte aber trotzdem das Adrenalin durch meinen Körper rauschen, bereit, gekonnt auf die Fresse zu fliegen, wenn er mir wieder zu nahe kommen würde. "Eh.. klar", antwortete ich zögerlich auf seine Frage hin, ob er mal eben mit mir reden könnte, sah ihn nach wie vor ein wenig unsicher an. Ich wusste jetzt ehrlich nicht, was er von mir wollte, aber gut, ich bemerkte kauch kaum, dass er gut was auf dem Kessel hatte..
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Skeet War zu erwarten gewesen, dass sie ein wenig unsicher sein würde.. wahrscheinlich schon allein wegen meiner bloßen Anwesenheit, auf die würde sie im Moment nämlich nicht wirklich scharf sein. Und die Tatsache, dass ich wohl mal ein ernstes Gespräch führen wollte, war auch nicht unbedingt typisch für mich. Aber die junge Frau ergriff trotzdem nicht die Flucht, sondern ließ sich - vorerst zumindest - mal auf meine Bitte ein, würde mir ihr Gehör schenken. Wusste zwar noch nicht recht, wie ich am besten den Anfang machen sollte, aber gut, würde schon werden. Wenn ich so viel intus hatte wie jetzt, improvisierte ich sowieso grundsätzlich. "Naja, ich.. mir tuts leid, dass ich dich neulich so grob angefasst hab.." War ja eine wunderbar harmlose Formulierung für meine Handgreiflichkeiten, fing hier ja gut an. Haha. "Aber ich bin da einfach ziemlich geprägt von meiner Vergangenheit, hab da auch nicht wirklich Kontrolle drüber.." murmelte ich weiter vor mich hin, sah auf mein Glas. "Wenn du magstt, kann ich dir da auch was drüber erzählen.. will dich nur nicht damit zutexten, wenns dich sowieso nicht intressiert.." redete ich relativ ruhig weiter, warf dann doch wiedereinen Blick in Hannahs Richtung.
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Hannah Hatte jetzt echt nicht erwartet, dass Skeet jetzt nur hergekommen war, um sich für die Sache von vor ein paar Wochen zu entschuldigen. War eben einfach nicht seine Art, so wie ich das mitbekommen hatte und es schien ihm auch ein wenig schwer zu fallen, wirklich drüber zu reden. Na ja. Jedenfalls hörte ich ihm trotzdem aufmerksam zu, nickte auf seine Entschuldigung hin leicht. Grob angefasst war zwar wirklich eine Untertreibung, aber es ging gerade eher um den guten Willen und nicht um die Formulierung. Er verriet mir dann außerdem noch, dass seine Vergangenheit wohl viel zu seinem Arschloch-Dasein beigetragen hatte, was ich mir ja bereits gedacht hatte. Wunderte mich aber ziemlich, dass er mir davon dann auch noch erzählen wollte, war er doch sonst nicht so der große Redner und schon gar nicht, wenn es um seine Person an sich ging. Fand ich zwar gut und schön, dass er es wohl ernst meinte, aber in dem Moment hatte ich wirklich Angst, es morgen wieder vergessen zu haben. Trotzdem wollte ich es hören, immerhin hatte ich ja damals ja für mich schon gedacht, dass es interessant zu wissen war, was ihn zu dem Mann gemacht hat, der er heute war. So nickte ich auch daraufhin wieder ein kleines bisschen, stellte mein Weinglas auf die Stufe neben mich, schob meine Hände zum wärmen zwischen die Oberschenkel. "Wenn du darüber reden magst, höre ich dir gerne zu", lallte ich leicht, wenn auch immer noch gefasst und vorsichtig ihm gegenüber.
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Skeet Gut, sie wollte es also wissen. Oder mir zumindest zuhören, was mir für den Moment aber auch wirklich vollkommen genügte. Wollte einfach nur, dass sie wusste, dass ich mich nicht grundlos verhielt wie... naja, zu sagen, wie ein Arschloch, war da ja doch fast noch ein wenig untertrieben. Gab schließlich viele Arschlöcher, aber die schlugen trotzdem nicht zu oder finden an, eine Frau zu würgen. Ich schon, wenn es mir halt zu bunt wurde und die Sicherung durchbrannte. Und dass da ziemlich oft welche gewechselt werden mussten, dürfte in unserem Haushalt auch niemandem mehr eine Neuigkeit sein. Wussten alle, dass ich nicht selten am Rad drehte und Terror machte, wenn mir halt danach war. Naja, aber wie auch immer - ich erzählte Hannah langgezogen und recht ausführlich über fast zehn Minuten hinweg, was bei mir so alles vorgefallen war, hatte aber immer mal eine kleine Pause eingelegt. [Bin zu faul jetz nochmal alles aufzuschreiben, wir wissens ja eh beide xD] Sie hatte wohl ein paar Details erfahren, die ich Lamont bei unserem Gespräch vorenthalten hatte. "Und naja.. vielleicht kannst du dann jetzt zumindest ein bisschen nachvollziehen, warum bei mir da oben" damit war mein Schädel gemeint "nicht immer alles so rund läuft.." beendete ich meine Erzählung dann und zuckte ein kleines bisschen mit den Schultern, bevor ich den letzten Schluck des Whiskeys in den Rachen kippte.
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Hannah Dauerte dann auch gar nicht lange, bis Skeet anfing, zu erzählen, was er alles durchlebt hatte und mit jedem neuen Kapitel seines Lebens war ich mitleidig ein Stück näher an ihn gerutscht, bis ich traurig seine Hand in meine nahm. Die freie eben, die nicht den Alkohol hielt. War wirklich unschön gewesen, was er so erlebt hatte und ich konnte nun wirklich ein Stück weit verstehen, warum er jetzt so war, wie er war, auch wenn die Vergangenheit nicht alles entschuldigte. Gab eben solche und solche, die es eben besser machten oder wirklich so sehr geprägt worden, dass ihnen nicht mehr geholfen werden konnte. Bei dem jungen Mann hier war wohl eher letzteres der Fall gewesen. Ich seufzte leise, als er zum Ende gekommen war, hatte meinen Kopf müde auf seine Schulter gelegt, überlegte, was ich nun sagen sollte. Mein Hirn war ziemlich benebelt, klare Worte fassen war fast gar nicht drin. Und na ja, ich war eben der Meinung, dass er nicht unbedingt Mitleid brauchte, also was sagen? "Warum hast du das so lange alleine mit dir rumgeschleppt?", fragte ich heiser, weil meine Stimme einfach nicht mehr wollte. "Wir hätten dir doch geholfen, wir wären für dich da gewesen ... ich wäre für dich da gewesen", hängte ich an, strich sanft über seinen rauen Handrücken. Ich hatte die große Hand in meine beiden genommen, wollte ihn in dem Moment einfach nicht los lassen. Natürlich hatte ich nicht vergessen, was vorgefallen war und ich würde es ihm auch noch lange nachtragen, nur für den Moment war ich mir sicher, dass er jetzt nicht aufsprang um mich wieder an die nächste Hauswand zu drücken, mich zu würgen. Immerhin schüttete er mir hier gerade sein Herz aus, da würde er hoffentlich nicht gleich wieder zum Arschloch werden. Hoffentlich.
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Skeet Tja, warum hatte ich das so lange mit mir herum geschleppt? War wirklich eine ziemlich gute Frage. Ich schätze mal, dass es einerseits auf jeden Fall Angst gewesen war. Angst davor, dass mir jemand noch eher Vorwürfe als Verständnis entgegen bringen würde, wenn ich mich ein Stück weit öffnete und etwas von mir Preis gab. Dass mir dann einfach nur vorgewurfen wurde, dass ich mir ja hätte Hilfe suchen und viel früher was dagegen hätte machen können. Aber so einfach wie man das sagte, war es verdammt nochmal nicht. Ich tat mir eben schwer damit, mich jemandem anzuvertrauen... ein Mitgrund für das Verschließen vor anderen waren sicher auch meine Eltern gewesen, die mir ja auch keinerlei Verständnis gezeigt hatten. Viel mehr warens dann Schläge, die ich bekommen hatte. Hach ja, Dreckspack, zum Glück war ich da lange weg. "Hab da einfach immer 'n bisschen Angst vor, schätze ich.." murmelte ich dann einfach so die Wahrheit vor mich hin, warf einen kurzen Blick auf unsere Hände, ehe ich Hannah bei ihren letzten Worten wieder direkt ansah, den Blickkontakt zu ihr suchte. "Du schon, ja.. der Rest konnte mich sowieso von vornerein nicht leiden, da isses denke ich auch irgendwo klar, dass ich dann ungern mit denen drüber rede.. Lamont is der Einzige, der's außer dir weiß." redete ich weiter, ohne den Blick wieder von ihr abzuwenden. Konnte sie ruhig wissen, dass er es eben auch wusste.
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Hannah Mein Blick ruhte noch einen Moment auf unseren Händen, ehe ich den Kopf hob, Skeet ebenfalls direkt ansah. Ich schenkte ihm ein liebevoles Lächeln, als er mir erzählte, dass die Gruppe ihn von Anfang an nicht leiden konnte, zuckte schwach mit den schmalen Schultern. "Na ja, du bist ja auch nicht gerade freundlich gewesen", stellte ich wahrheitsgemäß fest, auch wenn das jetzt kein Vorwurf sein sollte. Es handelte sich hier einfach nur um die Wahrheit, um nichts weiter. Er hatte den anderen wirklich genug Gründe gegeben, ihn nicht leiden zu können und auch bei mir hätte er es sich fast versaut, aber dieses Gespräch riss alles um. Das Lamont ebenfalls davon wusste, wunderte mich zwar schon ein bisschen aber dann waren es schon nal zwei Leute, die ihn ein wenig unterstützen konnten, wollte ich nich nicht drüber beschweren. "Na ja... wenigstens kann ich dein Verhalten jetzt ansatzweise nachvollziehen und wir kriegen das schon irgendwie hin", versuchte ich, ihn aufzumuntern, wandte mein Blick aber wieder ab. Ehrlich gesagt hatte ich nämlich keine Idee, wie ich ihm da helfen konnte...
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Skeet Ja guuut, das war dann eben die andere Seite - würde ich mich nicht immer von Anfang an so mies benehmen, dann hätte ich es mit Sicherheit auch wesentlich leichter, mich bei jemandem beliebt zu machen. Aber das war einfach so bei mir verankert - erst wegstoßen und wenn als okay empfunden dann ran lassen, ansonsten weiter mit ekelhaftem Verhalten auf Distanz halten. So lief das und nicht anders, lag eben mitunter an meiner kaputten Psyche, die sicher auch nicht mehr wirklich zu reparieren war. But whatever, war halt eben so und ließ sich jetzt auch nicht mal eben mit einem Gespräch ändern. Wusste nicht, ob sich das eben überhaupt noch ansatzweise gerade biegen ließ mit mir, aber würde sich vielleicht noch zeigen. "Ja, stimmt schon... aber mit dem nett sein tu ich mir sowieso auch nicht so leicht." stellte ich ein kleines bisschen belustigt fest, wobei da ein wenig traurige Ironie in meiner Stimme mitschwang. Auf ihre letzten Worte hin musste ich aber ein klein wenig lächeln. "Ich hoffs mal.." antwortete ich daraufhin aber nur noch eher knapp, wusste auch nicht, was ich da noch großartig zu sagen sollte.
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Hannah Ja, das hatte ich ja bereits miterleben dürften, dass er sich schwer tat mit dem freundlich sein, aber das würde er schon irgendwie schaffen, wenn er erst einmal jemanden hatte, der ihm Halt bot. Cameron hatte es mit Ash doch auch geschafft. Zwar schien es bei Cam die weniger verkorkste Vergangenheit zu geben, aber mein Gott, auch Skeet würde man schon irgendwie wieder auf die rechte Bahn kriegen. Da war ich mir sicher. Ich würde das hinkriegen. Konnte ja nicht ahnen, dass das alles hier eher auf eine Hassliebe hinaus lief und nicht auf eine therapeutische Liebesbeziehung. Vorerst dachte ich wirklich, es einfach mit mehr Nähe zu ihm schaffen zu können. Im jetzigen Moment klappte es ja auch. Zwar weil er drauf und definitiv besoffen war, aber hey, vielleicht haute es ja trotzdem hin. So drehte ich meinen Kopf wieder in seine Richtung, hob eine Hand an seine Wange, um sein Gesicht meines näher zu bringen. "Wir schaffen das", hauchte ich gegen seine Lippen, bevor ich ihn in einen sanften Kuss zog.
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Skeet Und dann nahm das Ganze eine Richtung an, die ich eher weniger erwartet oder vermutete hatte, wenn ich da jetzt ganz ehrlich war. Ich meine, klar, ich hatte Hannah mit der Entschuldigung irgendwo schon verdeutlichen wollen, dass ich sie mochte und sie mir ein Stück weit am Herzen lag und ja, wir hatten auch schon was miteinander gehabt. Aber dass sie nach meiner Geschichtenerzählung hier mehr meine Nähe suchte, hatte ich so nicht kommen sehen. Eigentlich sollte sie wohl viel mehr abgeschreckt von mir sein, weil sie jetzt eben erst recht wusste, was bei mir im Kopf alles nicht rund lief... aber dem schien wirklich nicht so zu sein, eher ganz im Gegenteil. Konnte aber wohl auch der Alkohol sein, der Hannah jetzt dazu trieb, mich zu küssen. Aber war eigentlich auch egal, woher der Anflug von Zärtlichkeit hier kam, ich erwiderte den Kuss nur allzu gerne und musste ein klein wenig hinein lächeln. Ich zögerte ihn bewusst noch ein wenig hinaus, einfach weil mir das gerade gut tat und ich es genoss. Als ich mein Lippen dann aber doch langsam wieder von ihren gelöst hatte, sah ich sie an, war alles in allem wohl deutlich entspannter als noch vor unserem Gespräch. "Ganz sicher, ja.." murmelte ich noch so vor mich hin, wieder ein ganz leichtes Lächeln auf den Lippen. In diesem Augenblick war ich auch wirklich der festen Überzeugung, dass ich es schaffen würde, mich mit Hannah zusammen zu bessern. Morgen würde die Sache aber wohl wieder anders aussehen, haha.
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Hannah Wenn ich ehrlich war, hatte ich es jetzt auch nicht erwartet, dass Skeet sich gegen die Zärtlichkeiten wehren würde - wäre komisch gewesen, wenn doch -, aber es fiel mir doch irgendwo ein kleiner Stein vom Herzen, als er meinen Kuss erwiderte. Als wir uns dann voneinander trennten, machte ich Anstalten, aufzustehen, was alles andere als wirklich leicht war. Da plötzlich das Blut wieder ungehindert fließen konnte, musste ich mich erst einmal am noch sitzenden Skeet festklammern, um nicht auf die Fresse zu fallen. Als ich dann einen sicheren Stand hatte, griff ich nach seinen beiden Händen, wollte ihn aufziehen. "Lass uns nach Hause gehen, ich glaube, für heute habe ich genug." Mit großen, vom Alkohol glasigen, Augen sah ich zu ihm runter, lächelte schwach. "Und du hast doch selbst einmal gesagt: Zu zweit schläft es sich besser." Amen. Auch wenn der Umstand, unter denen ich diesen Satz an den Kopf geworfen bekommen hatte, auch nicht wirklich schön gewesen. Na ja.
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Skeet Ja, nach Hause zu gehen klang in meinen Ohren ziemlich gut. Zwar war ich Alkohol und Drogen ja eigentlich ziemlich gewohnt, aber ein warmes Bettchen, in das ich mich legen konnte, war definitiv willkommener als die Stufen hier. Hinlegen allgemein klang gerade sehr sympathisch, merkte man eben doch mit der Zeit, wenn einem mit zu viel Alkohol intus alles etwas schwerer fiel. Außerdem wurde es langsam scheinbar doch recht frisch draußen, wenn ich das trotz meines hohen Alkoholpegels noch spürte. So stellte ich mein Glas ab und stand bereitwillig mit auf, als Hannah mir ihre Hände entgegen streckte. Bei ihren Worten dann ja irgendwo erst recht. Aber nicht, weil ich auf Sex aus war - wusste nämlich selber, dass ich das heute sowas von nicht mehr auf die Reihe kriegen würde. War schon eine mords Leistung, wenn ich es schaffte bis zu meinem Bett zu kommen, ohne mich irgendwo anzuhauen oder zu stolpern, schätze ich. Aber trotzdem nicht allein schlafen zu müssen waren schöne Aussichten. "Na dann mal auf nach Hause.." stimmte ich noch wortwörtlich zu, als ich ebenfalls auf den Beinen stand und ging dann auch schon langsam mit Hannah die Treppe und anschließend die Einfahrt hinunter, bevor es auf direktem Weg nach Hause ging. Wusste gar nicht, wie weit das eigentlich war.. naja, würde sich zeigen.
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Hannah Der Gedanke an ein warmes Bett und etwas bequemere Kleidung, ließen meine Beine jetzt schon fast zu Pudding werden. Ich hielt die große, warme Hand von Skeet weiterhin in meiner, als wir uns langsam auf den Weg nach Hause machten. Zugegeben fiel es mir schwer, mich daran zu entsinnen, wo wir genau lang mussten, aber nach etwa zwanzig Minuten durch die Hölle waten, hatten wir es dann bis zu unserem Haus geschafft und ich stieß ein Stöhnen der Erleichterung aus, als ich die Tür wenig später hinter uns zuschlug und mir die Schuhe von den Füßen schob. Es umschmeichelte gleich eine angenehme Wärme meine kalte Haut, was mich nur noch mehr einlullte, was im Gehen schlummern ließ. So zögerte ich auch nicht lange, Skeets Hand los zu lassen, um erst einmal das Bad aufzusuchen. Aufs Klo gehen und Schminke runter putzen. Danach ohne Kleid, sondern nur in Unterwäsche, ins Zimmer fliehen, aufs Bett fallen lassen und auf mein Anhängsel warten.
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