Megan Heute war ausnahmsweise ein Tag, wo ich gar nicht mal so unproduktiv gewesen war. Um 8 war ich aus den Federn gekommen, hatte geduscht, kurz gefrühstückt und dann für die ganze Gruppe eingekauft. Auf dem Weg nach Hause hatte ich dann Lust gehabt, shoppen zu gehen, aber man konnte ja die Lebensmittel jetzt nicht so lange - und ich brauchte immer lange, extreeeeem lange - im Kofferraum vor sich hin gammeln lassen. Also ging es erst nach Hause, Essen verstauen und dann schon wieder raus aus dem Haus und ab ins größte Kaufhaus der Stadt. Es tat gut, ausnahmsweise beim Shoppen auf niemanden Acht geben oder Warten zu müssen - auch, wenn man meistens eher auf mich warten musste, so war es doch einfach angenehm, den Tag alleine zu genießen. Ich war zwar eigentlich gar nicht so gut bei Kasse, aber man, irgendwohin musste ich ja mit dem Frust, also wurde der einfach in neue Klamotten und Schuhe investiert. Die Einkaufstüten lagen noch neben meinem Bett, auf das ich mich vor einigen Minuten hatte fallen lassen. Es war inzwischen schon kurz nach 18 Uhr, hieß also ich war wirklich lang unterwegs gewesen, aber das war mir recht egal. Die Stereoanlage war an, spielte gerade allerdings eher ruhige Musik. Hatte für heute schon genug Hektik gehabt, da brauchte ich jetzt nicht noch schnelle, hektische Musik.
Jake Hmm. War schon wirklich nicht einfach für mich gewesen, mir darüber im Klarem zu werden, was ich denn jetzt in Hinsicht auf Hannah und Beziehung eigentlich wollte und was nicht. Dass ich trotz ihres Betrugs Gefühle für sie hatte, stand ganz außer Frage. 'Nur', weil sie mich hintergangen hatte, waren die Gefühle zwischen uns beiden ja nicht einfach ausradiert. Sie waren durchaus noch da, nur eben ein wenig angekratzt. Und die doch recht tiefen Kratzer müssten wieder irgendwie geflickt werden. Ich war aber gewillt, es zumindest einmal zu versuchen. Sollte es dann von vornherein nicht richtig funktionieren, nicht hinhaun, dann konnte ich ja immernoch alles übern Haufen schmeißen und wir setzten dem Ganzen einfach ein Ende, bevor wir uns gegenseitig kaputt zu machen begannen. Ich fand Hannah in der Küche vor, lehnte mich recht locker in den Türrahmen, sah zu ihr hin. "Hannah? .. Ich würd' gern nochmal mit dir reden. Könn' wir 'n Stück gehen?" fragte ich sie also indirekt nach einer zweiten Aussprache, lächelte dabei schwach. Es fiel mir persönlich beim Laufen immer einfacher, ernste Gespräche zu führen. Und der Stadtpark war gefühlt direkt um die Hausecke. Konnte man einfach hinlaufen und dabei reden, ja. Für mich stand sonst heute sowieso nichts mehr an.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Lamont Ganz ehrlich, mir ging diese ganze schlechte Laune zwischen mir und Megan langsam echt auf den Sack. Mal ganz abgesehen davon, dass wir beide unseren Frust teilweise echt ausschließlich an der Gruppe ausließen und das konnte auf Dauer echt nicht gut gehen, würden sich die Leute nicht lange mit abfinden können und mir stank es ja auch. Einfach, weil ich Megan trotz allem wirklich gerne hatte - sehr gerne sogar, ich wusste einfach nicht, ob ich einer Beziehung bereits gewachsen war. Hatte nun aber die letzten Tage wirklich viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken und letzten Endes hatte mich auch Sadie mehr oder minder auf die rechten Schienen gebracht. immerhin stand sie für mich immer noch im Mittelpunkt der ganzen Truppe und wenn sie wegen uns - und damit meinte ich uns alle - irgendwie traurig war oder sich unwohl fühlte, dann war das Scheiße. Große Scheiße. Fand ich einfach nicht wirklich cool, haha. So war ich zum Ende hin also zu dem Schluss gekommen, dass es besser war, wenn ich mich mit der jungen Frau aussprach, mich bei ihr entschuldigte und ihr einfach klar machte, dass ich... na ja, Angst konnte man nicht sagen, aber das ich mir Unsicher war, was Beziehungen anging. Vielleicht konnte sie das ja irgendwie verstehen. Für mich war es jedenfalls erst einmal wichtig, dass das Gezicke zwischen uns beiden aufhörte und weil ich ja wusste, dass Megan guten Grund hatte, pissed zu sein, musste ich wohl den ersten Schritt machen. Ich wusste ja, dass Meg gut und gerne mit irgendwas verwöhnt wurde und hatte mir deshalb ein paar Gedanken gemacht, mich schließlich dazu entschieden, das Geld aus dem letzten Rennen in eine Kette zu investieren, die für mich eigentlich gar nicht drin war. Tausendfünfhundert Tacken waren einfach 'ne Menge Holz, aber ich war mir sicher, sie damit zumindest ansatzweise irgendwie wieder milder zu stimmen. War auch echt 'nen gutes Stück; Platin und Diamant. Ja ja, keine halben Sachen hier. Als ich hörte, dass die Haustür ins Schloss geworfen wurde, war ich langsam aus meinem Zimmer getigert, um nachzusehen, wer das traute Heim denn nun betrat, stellte zufrieden fest, dass es die Person war, die ich gerne gesehen hätte. Vorerst ließ ich sie noch mal in ihr Zimmer abziehen, sich kurz entspannen, bis ich leise an der Tür klopfte, was sie aber sicherlich nicht gehört hatte - trotz ruhiger Musik. Musik war Musik und Musik war Lärm, egal wie laut... Aber gut. Ich betrat also langsam das Zimmer, lächelte leicht. "Hey...", grüßte ich, als ich sie auf dem Bett liegen sah. "Hast du kurz Zeit?" Was sollte sie jetzt noch vorhaben?
Hannah Mit einer Zeitschrift und wie immer einem Kaffee hatte ich mich nach der Dusche in die Küche gesetzt, ein wenig durchs Magazin geblättert, aber Interessantes gab es darin nicht zu lesen. Zwanzig Kilo abnehmen, die Frühlingdiät, Horoskop und der ganze Blech, war immer wieder das Selbe. Klappte das Teil dann auch irgendwann wieder zu, versank einfach in Gedanken, bis mich eine Stimme wieder ins Hier und Jetzt zurück holte. Noch ein wenig geistesabwesend sah ich zu Jake rüber, der wohl gerne noch mal mit mir reden würde, lächelte dann auch, als ich wieder so halbwegs klar im Kopf war. "Können wir machen", bejahte ich also seine Frage, raffte mich vom Stuhl auf. Im Flur schlüpfte ich nur schnell in meine Schuhe, nickte dann in Richtung Tür. Angezogen war ich immerhin schon, hatte ich nach dem Duschen gleich getan, weil ich nachher eigentlich noch mal weg gewollt hatte... Aber das ließ sich definitiv verschieben, wenn Jake reden wollte. Die letzten Tage hatte ich nämlich kaum geschlafen, weil mich das alles so mitgenommen hatte und ich hoffte einfach auf gute Nachrichten...
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Megan Ich hatte ja heute noch mit so Einigem gerechnet. Einfach, weil man sich momentan echt nicht sicher sein konnte, dass man nicht mit einer Vase oder sonst irgendwas beworfen wurde. Man hörte es wirklich fast jeden Tag. Aber dass Lamont heute noch bei mir hier aufkreuzen würde, nein, damit hatte ich echt eher weniger gerechnet. Allgemein hatte ich überhaupt gar nicht damit gerechnet, dass der junge Mann nach meiner 'Szene' nochmal ein Stück weit auf mich zugehen wollen würde. Aber dem schien mehr oder weniger so zu sein, auch wenn ich sein Anliegen ja jetzt noch nicht wirklich kannte. Aber als er dann so mehr oder minder leicht zögernd eintrat, richtete ich mich doch zum Sitzen auf, zog die Beine zum Schneidersitz ran. Ja, ich würde wohl mal kurz Zeit für ihn haben. Sofern er mir nicht auf die Nerven ging oder mich weiter runterzog, versteht sich natürlich. Ansonsten wäre ich nämlich die, die dieses Mal mit irgendwas werfen oder ihm Beleidigungen an den Kopf knallen würde. Oder vielleicht auch beides, je nachdem, was mir spontan in den Sinn kam. Jedenfalls nickte ich Lamont leicht zu, sah in seine Richtung, für den Augenblick noch recht entspannt. "Klar.. was gibts?" erwiderte ich erstmal relativ erwartungslos. Wer konnte auch erwarten, dass er einsichtig wurde und mit einer mehr als Tausend Dollar Kette hier angekrochen kam. ganz genau, niehiemand!
Jake Hätte mich zwar sehr gewundert, wenn sie jetzt einfach stumpf Nein gesagt und weiter in der Zeitschrift geblättert hätte, aber ich war dennoch ein Stück weit erleichtert, dass sie ohne langes Zögern zustimmte. So stieß ich mich aus dem Türrahmen ab und ging Hannah hinterher nach draußen, schlug letztendlich neben ihr her gehend den Weg Richtung Park ein. Ich wusste erst nicht so recht, wie ich anfangen sollte, beziehungsweise eben wo, brauchte erst noch einen kurzen Moment zum Nachdenken, bevor ich dann doch mal mit dem Reden anfing. "Wollte eben jetzt nochmal mit dir reden wegen der Sache mit Skeet und so weiter.." fing ich eher weniger glorreich an, aber hey, war immerhin ein Anfang. Kein guter, aaaber es war einer. Besser als gar keiner, denke ich mal. "..du bist mir zu wichtig, als dass ich dich deswegen jetzt einfach links liegen lassen könnte. Hat zwar schon echt gesessen die Aktion, aber verliern will ich dich auch nicht." Erst recht nicht an so 'nen Penner wie Skeet, der sie am Ende nur in seinen Drogenkonsum und seine Sucht mit reinzog. Nene, da könnte ich echt nicht zuschauen. "Ich liebe dich trotzdem und würds schon weiter versuchen, falls du das auch willst.. aber dann würd' ich dich drum bitten, dich zumindest ein bisschen mehr von Skeet zu distanzieren, ihn mehr oder weniger zu meiden. Ich bin da jetzt einfach so'n bisschen misstrauisch, is denke ich nachvollziehbar.." kam ich so mehr oder weniger zum Ende, sah zu der jungen Frau rüber. Ich wollte ihr ja nicht den Kontakt zu ihm verbieten, durften sich ganz normal weiter unterhalten und sowas. Nur gemeinsame Abende zu zweit - egal ob mit oder ohne Alkohol - sollte sie unterlassen, mir zur Liebe.
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Lamont Gut, Megan schien schon mal keine schlechte Laune zu haben. Das war doch schon mal ein guter Anfang. Wäre nämlich irgendwie scheiße gewesen, wenn sie jetzt Lust hatte, mir irgendwas an den Kopf zu werfen - wortwörtlich meine ich. Würde mir die ganze Entschuldigungsgeschichte auch echt nicht leichter machen. Aber wie gesagt: sie schien ja neutrale bis gute Laune zu haben. So schloss ich also hinter mir die Tür, kam dann auf sie zu und ließ mich neben ihr aufs Bett fallen. "Ich wollte mich gerne bei dir entschuldigen", fing ich mit einem leichten Schulterzucken an. "Ich hab mich wie der letzte Penner verhalten, ich seh's ja ein... aber ich hab es echt nicht so gemeint. Und ich finde, dass wir das irgendwie klären sollten. Ich meine, das Klima in der Gruppe ist sowieso schon echt scheiße", stellte ich leise fest und überlegte parallel dazu, wie ich das mit der Kette jetzt am besten machte, "und ich mag dich wirklich gerne. Sehr gerne. Es ist nur einfach so, dass ich nicht weiß... ob ich eine Beziehung führen kann, weißt du? So viele Verpflichtungen und keine Ahnung, ich weiß nicht, ob ich das kann, auch wenn ich es gerne würde", murmelte ich also einfach mal so vor mich hin. Würde sie schon nicht stören, jetzt mal kurz fünf Minuten zuhören zu müssen. Aber es war mir wichtig, dass sie das jetzt wusste. Das ich es gerne versucht hätte, aber mehr oder weniger Angst davor hatte, wenn schon jemanden brauchte, der mich ein wenig leitete, die Kraft dazu besaß, das überhaupt zu stemmen. Denn ganz einfach war ich sowieso noch nie gewesen. "Du bist eine tolle und starke Frau und dafür bewundere ich, aber ich weiß nicht... ob ich dich als eine feste Freundin auch wirklich gut behandeln kann. Du bist für mich bis jetzt immer nur eine wirklich gute Freundin gewesen und ich kann dieses Verhaltensmuster nicht einfach gegen Blumen und Kerzen eintauschen." ja, hörte sich jetzt irgendwie blöd und sinnfrei an, aber ich konnte es nicht besser erklären. Naja.
Hannah Schien also schon mal keine Hiobsbotschaft zu sein, die er mir da verkündigen wollte, war schon mal was wert und folgende Worte ließen mir echt ein Stein vom Herzen fallen. Das es ihn ziemlich verletzt hatte, das war mir klar gewesen, aber ich war ihm einfach unendlich dankbar dafür gewesen, dass er mir scheinbar noch eine Chance geben würde. Dementsprechend verriet auch mein Gesichtsausdruck schon viel über meine spätere Entscheidung. Natürlich wollte ich es mit ihm noch mal versuchen, gar keine Frage. Ich nickte also - auch auf seine Forderung hin. "Ich... na ja, ich weiß gerade gar nicht, was ich dazu sagen soll, außer, dass ich es natürlich gerne noch mal versuchen würde und ich einverstanden bin, was die Sache mit Skeet angeht. Ich bin gerade einfach froh, dass du mir noch mal eine Chance gibst. Wirklich, ich hatte die letzten Tage wirklich Angst, dass sich die Sache erledigt hat, weil du eben doch ganz schön verletzt warst, beziehungsweise bist, aber ich schwöre dir, dass das nie wieder vor kommt und ich jetzt immer mit dir darüber reden werde, wenn etwas nicht stimmt, okay?", mit diesen Worten blieb ich stehen, nahm seine Hand in meine, drückte sie leicht. Er war mir wirklich einfach verdammt wichtig.
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Megan Hui. Da hatte aber jemand richtig Drang zum Reden. Ich hielt meinen Blick auf Lamont gerichtet, während er so vor sich hin redete, hörte ihm aufmerksam zu. Es schien ihm schon wirklich aufrichtig leid zu tun, dass er mir so forsche Worte an den Kopf geknallt hatte. Dass er eben allgemein sehr unschön auf meine kleine 'Ansprache' zum Thema reagiert und sich einen Scheißdreck dafür interessiert hatte, wie ich mich dabei fühlte. Zwar machte er das nur mit den bloßen Worten hier nicht unbedingt ganz wieder gut, aber er entschärfte meine Wut auf ihn damit schonmal ganz gut. Einfach, weil es mich freute, dass er es wohl genauso wenig leiden konnte, wenn zwischen uns die selbe Spannung herrschte, wie schon immer und überall sonst in der großen Gruppe hier. Und er schien Gründe dafür zu haben, besser gesagt einen recht wichtigen Grund - offenbar fühlte Lamont sich einer Beziehung nicht gewachsen und dass er sich das auch selber eingestand, war doch schonmal ein guter Schritt in die meiner Meinung nach richtige Richtung. "Wenn du's nicht versuchst, findest du's aber auch nicht raus, Lamont.." stellte ich in recht ruhigem Tonfall fest, den Blick eher auf meine Beine gerichtet, als auf den jungen Mann. "..und ich brauch nicht jeden Tag irgendwas Kitschiges, ich bin da relativ.. sagen wir mal leicht zufrieden zu stellen. Ab und zu 'ne liebe Geste reicht schon, das muss gar nicht jeden Tag Frühstück ans Bett oder Rosen sein." redete ich so vor mich hin, nestelte ein wenig mit den Finger herum.
Jake Gut, sie schien was das Ganze anging also voll und ganz auf mich eingehen zu wollen. Sich an das, was ich als kleine Bedingung hatte, auch halten zu wollen, ohne dass ich sie ständig im Blick haben musste. Was das anging sollte es also wohl keine weiteren Komplikationen geben und ich sah leicht lächelnd zu ihr runter, als sie stehen blieb und meine Hand nahm. Ich strich ihr völlig unbewusst leicht über den Handrücken, als ich wieder zu reden anfing, noch einen kleinen Schritt auf sie zu machte. "Ja.. wird schon, wir kriegen das hin." sagte ich doch relativ zuversichtlich, während ich ihren Blick mit meinem festhielt und meine freie Hand anhob, um ihr leicht über die Wange zu streichen. Wir würden wohl einfach nur versuchen müssen, allgemein noch ein wenig mehr aufeinander zu achten, gegenseitig. Eigentlich hätte es mir wohl auch auffallen müssen, dass sie nicht so ganz zufrieden war.. aber gut, Schwamm drüber. Reset-Knopf, einfach nochmal neu starten, alles auf Anfang. Ich beugte mich zu ihr runter, um sie ganz leicht, sanft zu küssen. So als endgültiges Versöhnungszeichen, konnte man sagen.
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Lamont Damit hatte sie wohl Recht, aber irgendwie.. na ja, hatte ich bis jetzt noch keine Frau oder keinen Mann gehabt, wo ich hätte sagen können der oder die soll es sein. Bis jetzt zumindest. Megan hatte mir auch als beste Freundin schon echt viel unter die Arme gegriffen, mich hier und da mal kräftig in den Arsch getreten, damit ich wieder gerade laufe. Also an und für sich hatte sie bestimmt die Kraft, sich mit mir auseinander zu setzen, aber ich war mir nicht sicher, ob ich ihr das wirklich antun wollte. Scheinbar aber schien sie fast drauf zu bestehen, was mich ja ein kleines bisschen Lächeln ließ. Ja ja, die Frau war schon echt klasse. Leise seufzend fuhr ich mir durch die Haare, nickte zustimmend, aber wie gesagt: lächelnd. "Stimmt wohl schon..", bestätigte ich sie in ihrer Aussage, sah sie direkt an, als sie auf die Sache mit dem Kitsch zu sprechen kam. Das war doch mal 'ne gute Überleitung! "Eh apropos... ehm... ich hab dir was mitgebracht", ich stand auf, suchte in meiner Hosentasche nach der Platinkette. Vom schnieken Verpacken hielt ich persönlich ja nichts, der Wille war immerhin da gewesen und das war das wichtigste an der Sache. Erst, als ich den kleinen Diamanten in den Händen hielt, setzte ich mich wieder hin, rutschte ein Stück zu ihr rüber. "Ich hab gedacht, die macht sich an deinem Hals sicher gut..." Mit diesen Worten öffnete ich die Faust, in der die Kette steckte, entfriemelte sie so, dass man sie gut ansehen konnte, hielt sie ihr zur Schau. Und da sollte mir hier noch irgendwer mal sagen, dass Meg mir nicht wichtig wäre, ja.
Hannah Ich war da, ehrlich gesagt, auch ziemlich zuversichtlich, was das anging. Immerhin... na ja, bereuen tat ich den Zwischenfall jetzt nicht unbedingt, aber ich brauchte Jake einfach, das war nicht zu leugnen. "Danke...", flüsterte ich und meinte das auch wirklich ernst. Er war doch meine bessere Hälfte.. Dauerte dann aber auch nicht lange, da kam er noch einen Schritt auf mich zu und nahm mir das letzte bisschen Angst, die ich hatte, dass er es nicht so meinen könnte, legte schließlich seine Lippen auf meine. Zufrieden und merklich erleichtert, legte ich meine freie Hand in seinen Nacken, erwiderte den Kuss schüchtern. "Ich liebe dich...", hauchte ich leise an seine Lippen, lächelte. Hoffentlich war die Sache damit jetzt auch wirklich so weit vom Tisch, die Fronten waren jetzt immerhin geklärt.
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Megan Er hatte mir was mitgebracht? Fragte mich doch einen Augenblick lang, wieso er das tat. Ich meine, materielle Dinge wurden oft überbewertet, hatten hier in der Gruppe aber - von den Autos abgesehen, die mussten dafür umso protziger sein - keinen besonders hohen Stellenwert. Also in unserem Teil der Gruppe, meinte ich, so mit Dazzy und Cam. Man akzeptierte sich einfach so, wie man war, gab nichts auf Herkunft, Besitz oder sonst irgendwas Unwichtiges. Dennoch schien Lamont es für nötig zu halten, mir eine kleine Freude zu machen... Oder eher eine ziemlich große. Meine Augen weiteten sich wohl ein klein wenig, als ich die schöne Kette in Augenschein nahm. Die sah echt so aus, als wäre sie verdammt teuer gewesen und ich war mir nicht sicher, ob ich das so annehmen konnte, wo hier eigentlich so gut wie niemand momentan richtig gut bei Kasse war. "Das... wär echt nicht nötig gewesen, die sieht verdammt teuer aus.." murmelte ich, sah aber sichtlich erfreut zu ihm auf. Schon allein, weil er sich die Mühe und die Gedanken für ein passendes Geschenk gemacht hatte. Wobei passend wahrscheinlich untertrieben war.. die Kette war fast schon zu perfekt, um wahr zu sein. Da musste ich mich echt schon fast schlecht fühlen, sie anzunehmen, aber sie war so schööööööön..!
Jake Hmm, war doch ein wirklich gutes Gefühl, sich jetzt wieder mit Hannah versöhnt zu und allgemein eben die Sache einfach geklärt zu haben. Nur würden wir - entweder bevor oder während wir wieder miteinander schliefen, ich würde davor allerdings bevorzugen, weil ich dann im Voraus wusste, was zu tun und zu ändern war - das unliebsame Thema trotzdem nochmal ansprechen müssen... vielleicht nicht jetzt gleich hier in der Öffentlichkeit, sondern lieber eher bald in Ruhe Zuhause, aber vermeiden lassen würde sich das nicht. Es genügte mir doch schon, wenn sie mir nur sagte, was ihr gefiel und was sie wollte, das ich tat. "Ich liebe dich auch.." war aber erstmal alles, was ich noch auf ihre Worte hin erwiderte, nach wie vor mit einem leichten Lächeln im Gesicht und sachte ihre Wange streichelnd. Sie bekam dann noch einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, bevor ich mich wieder ein klein wenig von ihr löste. "Lass uns noch 'n paar Meter weiter gehen... die Ruhe im Park genießen, Zuhause wartet ja wieder nur Stress." murmelte ich so vor mich hin, bevor ich langsam wieder zur Bewegung ansetzte.
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Lamont Sie sah nicht nur teuer aus, sie war es auch gewesen, aber das würde ich ihr natürlich nicht direkt sagen. War an und für sich ja auch egal. Es war einfach ein Geschenk, von mir an sie. Lächelnd kam ich ihr noch ein Stück näher, beugte mich vor, um ihr die Kette anzulegen, betrachtete sie schließlich, wie sie das Platin und der Diamant quasi strahlen ließen. "Du siehst wunderschön aus", murmelte ich geistesabwesend, während ich ihr tief in die schönen Augen sah. Wenn ich mal so darüber nachdachte, dass all das von jetzt auf gleich einfach mir gehören könnte, wurde mir ja ganz anders. Aber für den Anfang war es wohl wichtig, dass sie mir erst mal verzieh, bevor wir in irgendeiner Hinsicht weiter sahen. "Kannst du mir noch mal verzeihen, dass ich ein Riesenarschloch war? Du bist mir wirklich verdammt wichtig und wenn du magst, dann können wir das ja mal versuchen", schlug ich vor, nur für den Fall, dass ich sie noch nicht ganz vergrault hatte.
Hannah "Können wir machen", stimmte ich Jake nur zu, als er sich wieder von mir gelöst hatte und verstand voll und ganz, wieso man jede Minute außerhalb dieses Hauses genießen musste. Daheim flogen momentan einfach viel zu sehr die Fetzen, als das man sich irgendwie entspannen konnte. Die Hexe schlich auch immer öfter bei uns rum und.. argh. Ne, war alles echt kacke. War erst Recht ein Grund, warum ich Jake brauchte. Einfach als Halt, dass man in diesem Irrenhaus nicht vollstens bekloppt wurde. So liefen wir also Hand in Hand noch ein paar hundert Meter weiter durch den Park, bis wir so langsam, aber wirklich laaangsam wieder zurück nach Hause gingen. Alleine die frische Luft hatte schon verdammt gut getan. Im Zusammenhang mit der Beseitigung des Problems mit Jake ging es mir wirklich richtig super. Hatte anderweitig nämlich keine Probleme. Noch nicht.
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Megan Er brauchte nicht mehr darum bitten, dass ich ihm verzeihen würde - ich hatte es schon getan, als er sich so lieb für sein Arschlochverhalten entschuldigt hatte. Er hätte mich so oder so sicherlich auch ohne das wertvolle Geschenk weichklopfen können, aber vielleicht hatte er auf Nummer sicher gehen wollen. Oder er wollte mir damit einfach nur eine Freude machen, naja. Ich gab ihm dennoch erstmal nur für Kompliment ein leise gemurmeltes, leicht grinsendes "Danke." zurück und nicht gleich eine Antwort auf den Rest seines Geredes, sondern löste mich von ihm und seinem so anziehenden, intensiven Blick - was sah Lamont aber auch so gut aus und sah einen dann noch derart an, war schon teuflisch -, um vor den Standspiegel neben meinem Kleiderschrank zu treten und mich einige Sekunden lang zu mustern. Sie stand mir schon wirklich gut... da hatte der junge Mann zweifelsohne das perfekte Accessoire für mich gefunden, echt. "Ich hätte dir auch ohne die Kette verziehen.." sagte ich schließlich leicht lächelnd, als ich mich wieder zu Lamont umdrehte und zurück zum Bett ging. Ich kniete mich leicht seitlich vor ihn und schlang ihm recht schwungvoll, stürmisch meine Arme um den Hals, so dass wir beide nach hinten aufs Bett umkippten und ich so mehr oder weniger auf ihm lag. "Und ich denke meine Antwort auf letzteres kennst du schon.." grinste ich ihm noch an die Lippen, bevor ich ihn küsste. Ja, war schon ein kleiner Wirbelwind. Mal sehen, wie lange er das noch aushielt, haha.
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Lamont Dann stand sie einfach auf und ging erst mal. Alles klar. Fand ich ja ehrlich gesagt nicht so geil, weil ich mich doch schon ein wenig angespannt hatte. Immerhin wusste man bei der wechsellaunigen Frau manchmal echt nicht, woran man war, aber es stellte sich ja dann doch relativ schnell heraus, dass sie mir verziehen hatte und es gerne mit mir versuchen würde. Pärchenfindung im Hause der Streetracer, haha. Na ja, aber ich wäre irgendwo auch echt ein wenig verwirrt gewesen, wenn sie mir trotz des teuren Geschenks nicht verziehn hätte. Aber gut, Sorge war unbegründet, sie kam dann ja auch schon wieder zu mir herüber, schlang ihre Arme um meinen Hals und nötigte mich ja fast dazu, sie mit mir aufs Bett zu ziehen. Grinsend sah ich zu ihr rauf, als sie so halb auf mich lag, streckte eine Hand nach ihrer Wange aus, um zärtlich die Haut mit meinen Fingern zu liebkosen, ehe ich ihre Lippen auf meinen spürte. Dann war das Thema ja jetzt auch vom Tisch und ich hatte ganz offiziell eine Freundin.
Cameron War wieder einer dieser Tage gewesen, die man nüchtern nicht hätte ertragen können, weswegen ich mir auch schon ein paar wenige Stunden nach dem Aufstehen wieder die Birne weggeknallt hatte. War zwar wieder nicht so das Gelbe vom Ei gewesen, wieder eine Line zu ziehen, nachdem ich mich mit Ash die letzten Tage so gut verstanden hatte, aber nun ja. Gab nun mal auch schlechte Tage und heute war wieder einer von denen. Trotz allem hatte ich der Gruppe versprochen, dass wir beide auf einen Kaffee rumkommen würden und hatte mich dann relativ bald mit dem Auto auf den Weg gemacht, um Ash vorm Krankenhaus abzuholen. War zwar schon echt riskant, auf Koks Auto zu fahren - oder generell unter irgendwelchen Drogeneinflüssen - aber ich war der Meinung, dass das gut ging. Soweit ich das beurteilen konnte, hielt ich nämlich an fast jeder roten Ampel, fuhr keine Schlangenlinien und konnte trotzdem noch mit angemessener Geschwindigkeit fahren. Ich kam also wenig später vor dem Krankenhaus, in dem ich selbst auch bereits Patient gewesen war, an, stellte den Motor ab und lehnte meinen Kopf dann gegen den Arm, den ich angewinkelt ans Fenster gedrückt hatte, wartete auf meine männliche Begleitung.
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Ash Gott war ich froh, dass ich die Arbeit für heute rum hatte. War zwar jetzt kein zu anstrengender Tag gewesen, aber es gab einfach immer viel zu tun. Oft war das einfach stressig, wenn noch was zwischen kam, was man in seinen Arbeitszeitplan so nicht eingeplant hatte. Aber gut, musste man dann halt passend einschieben oder je nach Dringlichkeit sofort erledigen. Jetzt hieß es aber diese Gedanken bei Seite zu schieben und mit Cameron mal wieder bei ihm Zuhause aufzukreuzen, die Leute da vielleicht auch ein bisschen besser kennenzulernen. Hoffte nur, dass sich da alles ein wenig beruhigt hatte. Wollte da jetzt nicht unbedingt auch noch Stress haben. Aber als ich jetzt ins Auto einstieg, ahnte ich auch noch nichts von Cams erneutem Drogenkonsum, begrüßte ihn mit einem relativ neutralen "Hey", als ich in seinen Wagen einstieg. War immernoch gewöhnungsbedürftig, dass er so 'ne fette Karre fuhr. Jedenfalls zog ich die Beifahrertür zu und schnallte mich an - ja, normale Menschen machten das.. -, ehe ich zu dem jungen Mann rübersah, ihn kurz musterte. Wirkte zumindest schonmal gut gelaunt, aber hatte ihn und sein Verhalten jetzt ja auch noch nicht genauer unter die Lupe genommen.
Megan Jaha, und wie er die hatte! Der junge Mann würde sich bestimmt also ziemlich umstellen müssen, was so sein Verhalten anging. Aber ich war der festen Überzeugung, dass er das schon hinbekommen würde und ich würde so oder so nicht davor zurückscheuen, ihm zu sagen, wenn mir etwas nicht passte. Das dürfte er aber schon wissen und er würde schon damit klar kommen, dass ich nicht einfach so mit mir spielen ließ, im Gegensatz zu vielen anderen Weibern durchaus meinen eigenen Willen hatte und nicht wie ein Schoßhund hinterher dackelte. Nene, so weit würde es ganz bestimmt nicht gehen mit mir, nie. Dazu hatte ich in der Vergangenheit zu oft merken müssen, dass sonst mit meinem Vertrauen gespielt wurde, also lieber immer zeitweise auch mal die Oberhand haben. Dominieren musste ich nicht, aber Gleichberechtigung musste schon sein. Ich zog den Kuss noch ein klein wenig in die Länge, genoss ihn einfach, löste meine Lippen dann aber langsam von seinen und zog mich doch ein kleines Stück zurück, um ihn besser ansehen zu können, ihn besser im Blick zu haben. "Hab heute neben ganz viel anderem Zeug übrigens auch neue Unterwäsche gekauft.." grinste ich so zu ihm runter, zog eine Hand ein Stück weit zu mir zurück, um mit dem Fingernagel des Zeigefingers leicht über die dünne, empfindliche Haut nahe seines Adamsapfels zu streichen.
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Cameron Ich saß vielleicht noch eine viertelstunde im Auto, bis Ash dann endlich mal zustieg, wir also los fahren konnte. Mit Stillsitzen war nämlich auf dauer nicht so, auch nicht beim Auto fahren und ich wollte doch schon ganz gerne Zuhause sein, wenn dieser ganze euphorische Scheiß sein Höhepunkt erreichten. Zu dem Zeitpunkt wollte ich mich nicht zwangsläufig im Straßenverkehr befinden, haha. Na ja, ich startete also den Wagen, als Ash die Beifahrertür zugezogen hatte, strahlte ihn bis über beide Ohren an. "Hey!", grüßte ich, bevor ich die Cobra in den Verkehr einfädelte, nun also auch nicht mehr so schnell von der Straße kommen würde, lehnte nach wie vor reeeelativ entspannt gegen meinen Arm. Mit der Zeit lernte man einfach, gefühlte zwei Tonnen auch mit einer Hand zu lenken, mal ganz abgesehen davon, dass die Karre ne schnieke Serbelenkung hatte. Alles also kein Problem, wobei es in meinem Zustand wohl besser gewesen wäre, beide Hände am Lenkrad zu haben, aber guuuut. Hab ich gesagt? Gut, hab ich. "Wie war deine Arbeit?", fragte ich gut gelaunt, sah zu ihm rüber, während ich das Auto beschleunigen ließ um noch über eine rot werdene Ampel zu schaffen.
Lamont Was vernahmen meine aufmerksamen Ohren da? Meg hatte neben dem ganzen anderen Kram auch neue Unterwäsche gekauft? Hm hm, da konnte Mann sich doch drüber freuen. Ihre jetzige Sammlung von Spitze und feinem Stoff ließ bereits meine Lenden zucken, da konnte das ja nur besser werden, haha. Mit einem etwas dümmlichen Gesichtsausdruck, weil ich mir gerade vorstellte, wie Megan wohl in blauer oder roter Seide aussehen würde, grinste ich breit in ihre Richtung. "Ich glaube, das hättest du mir nicht sagen dürfen", stellte ich versucht ernst fest, aber klappte wohl nicht so gut, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich war nämlich ehrlich... das letzte mal Sex hatte ich eben mit Megan und das war nun auch schon wieder ein paar Tage her, dementsprechend... Na ja, konnte sie sich sicher denken. Sie sollte mich nicht in so einer Situation rattig machen. Wo sie doch auch schon so halb auf mir lag. Das ging einfach nicht klar, ehrlich nicht. Doch, eigentlich schon.
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Ash Ja, gut... es dauerte schon allein wegen seinem Tonfall dann echt nicht lang, bis ich merkte, was hier Sache war. Ich fragte mich, ob er mich eigentlich verarschen wollte. Hatte ich mich nicht klar genug ausgedrückt? Ich wollte verdammt nochmal nicht, dass er Drogen nahm. Wenn er ohne nicht klarkam, dann sollte er damit aber von mir verschwinden und gefälligst das Weite suchen. Ich wollte weder mit Leuten, die Drogen nahmen, noch mit Drogen selbst auch nur ansatzweise in Kontakt sein. Wie gesagt war ich bei Alkohol noch relativ tolerant, bei Kippen wurde es kritischer und bei allem anderen Zeug bekam ich echt die Krätze. "Du hast doch schon wieder gekokst." stellte ich fest. Erstens leicht angepisst und der Tatsache zur Folge, dass er Auto fuhr, auch leicht.. hibbelig, etwas beunruhigt, konnte man sagen. "Fahr rechts ran, sofort." forderte ich ihn auf, aber stattdessen wurde er erst Recht zum Bleifuß und bretterte mit dem Wagen über eine gerade rot gewordene Ampel. Ich drückte mich da ja echt instinktiv ein wenig in den Sitz. Zu sagen, dass ich mich gerade unruhig fühlte, war echt untertrieben. Naja, wenigstens war es nicht weit vom Krankenhaus bis zu ihm nach Hause.
Megan Ach, wieso denn nicht? Dachte eigentlich, dass das eine Information war, die ihm ganz gut gefiel, haha. War offenbar auch so, sonst würde er nicht so dämlich grinsen, denke ich mal. Auch, wenn ich ihm ansah, dass er so halbwegs versuchte ernst zu bleiben, gelang ihm das ja eher weniger gut. Ich hätte ja beinahe kurz aufgelacht, fand das ja schon irgendwie süß. Wie so'n kleiner Junge, der sich auf sein Geschenk freute... aber das würde er jetzt noch nicht bekommen, nein. Für unser nächstes Mal wollte ich mir etwas mehr Zeit nehmen.. damit er auch ja merkte, dass er sich nicht falsch entschieden hatte, dem Ganzen mit uns beiden mal eine Chance zu geben. Und da Cameron aber wohl eigentlich bald hier aufkreuzen würde, wo ich auch anwesend sein wollte, nachdem er einen Freund mitbrachte - den ich mir irgendwie absolut nicht vorstellen konnte, deswegen war ich neugierig -, war fürs Vögeln jetzt keine Zeit. "Wieso? Dachte, das ist 'ne Sache, die dich vielleicht interessieren könnten.." grinste ich noch zu ihm runter, wanderte mit dem Fingernagel weiter ein wenig über seine Haut. "..aber sowas muss jetzt trotzdem warten, wir kriegen noch Besuch." vollendete ich meine Worte und drückte ihm nochmal einen Kuss auf, bevor ich mich komplett von ihm löste und aufstand. Irgendwer musste ja den Kaffee noch kochen und den Tisch so mehr oder weniger decken.. da ich so mehr oder weniger die einzige häuslich veranlagte Frau hier war, würde ich das halt mal wieder übernehmen, ja.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Cameron Rechts ranfahren? Für die paar Meter würde ich jetzt gewiss nicht anhalten, waren doch bald da... Ash sollte sich hier jetzt mal nicht so anstellen. Ich wusste doch, inwiefern mein Auto ausschlug und was sonst noch so seine Macken waren, also alles chillig, hatten es ja gleich geschafft. Statt also, wie drum gebeten, auf dem Seitenstreifen anzuhalten, trat ich noch ein wenig mehr aufs Gas, erreichte ziemlich schnell auf einer weitgehend freien Strecke die hundert Stundenkilometer. Dauerte dann aber auch nicht lange, bis die Einfahrt meines trauten Heims vor uns auftauchte und ich das Tempo somit drosselte. Geschmeidig, für Koksverhältnisse zumindest, lenkte ich den Koloss auf den Hinterhof, stellte dort den Motor ab. "Was ist denn dein Problem? Denkst du, ich kenne mein Baby nicht gut genug, um den unter leicht erschwerten Bedingungen zu fahren?", fragte ich grinsend, kopfschüttelnd, während ich ausstieg, schließlich auf ihn wartete, damit ich die Cobra abschließen konnte. Sollte sich mal nicht so anstellen hier, war doch alles okay, lebten doch alle noch.
Lamont Ich wusste gerade echt nicht, ob ich mich darüber freuen, oder aufregen sollte, dass Cameron heute mal wieder vorbei schaute. Einerseits wollte ich den Zwerg echt gerne mal wieder sehen - sorry, aber er war einfach der kleinste Kerl hier in der Gruppe - andererseits wollte ich jetzt schon gerne noch ein wenig Zeit mit Megan verbringen, die sich wenig später von mir löste, nachdem ich noch einen sanften Kuss kassiert hatte. Seufzend richtete ich mich schließlich auch auf, streckte mich kurz und folgte Megan einfach mal, würde ihr ein wenig helfen oder so. Zutun hatte ich ja sonst nichts wirklich. Und so konnte ich wenigstens noch ein wenig mit ihr reden, bis dann alle in der Küche eintrudeln würden. Konnte ja nicht wissen, dass es hier noch ein wenig Stress geben würde. Ein wenig sehr viel. Sonst hätte ich mich wohl mit Meg wieder verpieselt, aber gut. "Interessieren tut es mich auch... nur für den Moment ein wenig sehr viel", flüsterte ich ihr leise ins Ohr, als ich mich in der Küche hinter sie gestellt, meine Arme um ihre Hüfte gelegt hatte.
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Megan Ich konnte ja ehrlich gesagt gar nicht anders, als dauerhaft so ein wenig vor mich hin zu grinsen, während Lamont mir folgte und schließlich auch hinter mir wieder zum Stehen kam. Fühlte mich wirklich so ein wenig beschwingt, hatte wundertollige Laune - im Gegensatz zu manchen anderen Menschen aber nüchtern und nicht zugedröhnt - und freute mich einfach, die ganze Sache mit Lamont jetzt geklärt zu haben, ihn für mich zu haben.. wie lange, das konnte ich zwar jetzt noch nicht wissen, aber für den Augenblick war meine Welt fast perfekt, ja. "Du wirst dich wohl leider noch so lang gedulden müssen, bis unser Besuch wieder weg ist.." murmelte ich so vor mich hin, streckte mich kurz nach der Kaffeedose und schaltete dann schon wenig später die Kaffeemaschine ein, lehnte mich ein wenig an Lamont. Also ein klein wenig zusammenreißen können würde er sich wohl die nächsten Stunden, danach hatte er von mir aus freie Bahn. Aber für Cam und wen auch immer wollte ich mir dann jetzt doch wirklich Zeit nehmen, tat es auch gern. Da stand dann auch mein 'neuer' fester Freund erst einmal hinten an. Apropos - die Haustür ging wohl auf und Dazzy tigerte auch schon kurz darauf aus dem Wohnzimmer, um besagten Besuch zu empfangen. Ohne fliegende Vasen, versteht sich. War Skeet eigentlich da?
Ash Mein verdammtes Problem war, dass er mir so schon zu riskant fuhr und das auf Koks nicht unbedingt besser wurde! Mir brach ungelogen fast der Angstschweiß aus, als er den Wagen so die Straßen entlang jagte und das mehr als doppelt so schnell, als verdammt nochmal erlaubt war. Umso froher war ich darüber, als er den Wagen bremste und schließlich zum Stehen brachte. Wurde echt Zeit, lange hätte ich das so wahrscheinlich nicht mehr ausgehalten. "Ja, das mag sein - aber Koks beeinflusst dein Wahrnehmungsvermögen mehr, als die offenbar bewusst ist." knurrte ich vor mich hin, als ich ausgestiegen war und dann die Beifahrertür recht unsanft zuschlug. "Und ich hab dir wohl oft genug deutlich gesagt, dass ich in meiner Nähe keine scheiß Drogen haben will, egal was für welche." grummelte ich weiter, während ich ihm zur Haustür folgte und schließlich auch hinter ihm in die Wohnung trat. Ne, also für mich war der Tag ja ehrlich schon wieder gelaufen.
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Lamont Jaaa, ich musste wohl warten, bis Cam und sein.. keine Ahnung... Freund wieder weg war und das würde ich auch schon noch schaffen. War jetzt nicht so, als wäre ich die Notgeilheit in Person. Ne, das nun wirklich nicht. Vielleicht war ich ein wenig kribbelig, aber ansonsten verhielt ich mich nicht viel anders wie sonst auch. Ich hauchte Megan ein, zwei Küssen auf die weiche Haut an ihrem Hals, als ich ebenfalls die Haustür hörte. So löste ich mich also eher widerwillig von meiner Freundin, gab ihr noch einen leichten Klaps auf den Hintern, bevor ich mich ebenfalls auf den Weg an die Haustür machte, um unser Jungchen zu begrüßen. Der ebenfalls ein wenig hibbelig zu sein schien. Aber gut, ich ging jetzt einfach mal davon aus, dass er einfach aufgeregt war, uns alle wieder zu sehen. Ahnte ja zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass der Gutste so richtig abgestürzt war.
Cameron Ja ja, ist ja okay, wir waren ja jetzt hier und ich würde wohl bis zum Abend wieder ausgenüchtert sein, wenn wir wieder 'nach Hause' fahren würde. Hätten natürlich auch die Nacht hier bleiben können, mein Zimmer hatte ich hier ja, aber gut, man konnte ja sehen, wie sich der Tag so entwickelte... Ich für meinen Teil trat jetzt erst einmal ein, schloss nach wie vor sehr gut gelaunt die Tür hinter Ash und begrüßte dann Freudestrahlend meinen besten Freund Desmond, indem ich ihm meine Arme um den Hals schlang, ihn erst einmal in eine kräftige Umarmung zog. "Was freu ich mich, dich zu sehen", quietschte ich beiläufig, löste mich aber relativ schnell wieder, um Ash vorstellen. "Das ist Ash... er arbeitet im Krankenhaus, wo ich gelegen habe!", klärte ich die Meute also kurzerhand auf, auch wenn noch nicht alle anwesend waren. Na ja, ich wusste ja jetzt nun auch nicht, inwiefern die hier Lust hatten, mal alle an einem Tisch Kaffee zu trinken.
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Ash Ich überlegte ja ernsthaft einen Moment lang, ob ich jetzt weiterhin miese Laune haben sollte, oder ob ich einfach mal so tun sollte, als wäre überhaupt nichts, als wäre halt alles in Ordnung. Beides gefiel mir nicht so wirklich.. so setzte ich zumindest ein leichtes Lächeln auf, als wir direkt empfangen wurden und beschloss geistig aber schonmal, das mit den Drogen so ganz beiläufig irgendwie zu erwähnen. Egal ob der Zeitpunkt dann passte oder nicht, es ging mir richtig auf die Nerven. Kam ich nicht klar mit sowas und das wusste Cameron inzwischen eigentlich auch. Sich darüber hinwegsetzen tat es trotzdem und argh. Einfach nein. Vorgestellt wurde ich von besagter Person schon, nickte Desmond mit einem "Hi" zu und begrüßte auch Lamont freundlich, wollte ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen, wo ich Cam doch eigentlich ziemlich mochte - Betonung lag aber gerade wirklich auf dem eigentlich. Ich folgte den anderen dann einfach mal in die Küche, nachdem ich die Schuhe ausgezogen hatte.. wollte mich ja nicht unhöflich zeigen oder so.
Desmond Tat wirklich gut, Cameron mal wieder zu sehen. Er schien ja außerordentlich gute Laune zu haben, fast schon überirdische. Aber weil ich ihn durchaus mit guter Regenbogeneinhorn-Laune kannte, dachte ich mir eigentlich nichts weiter dabei und ging mit einem "Kaffee ist denke ich gleich fertig.." voraus in die Küche, wo ich mich dann auch schon bald auf 'meinen' Stuhl fallen ließ, es mir da bequem machte und dann Ash flüchtig musterte, der sich mir gegenüber auf einen Stuhl sinken ließ, nachdem Megan ihn ebenfalls begrüßt hatte. Wenn er in einem Krankenhaus arbeitete, konnte er ja zumindest kein völlig merkwürdiger Kerl sein. Da Cameron wohl auch mehr als gerne mit zu ihm abgedampft war, es bei dem jungen Mann scheinbar sehr gut aushielt, würde er wohl kaum schlechter Umgang sein. Manieren hatte er jedenfalls. Megan schien auch recht gute Laune zu haben und ich war froh darüber, dass ausnahmsweise mal kein Beef war. Zumindest eben jetzt im Moment nicht. Dass viele Sachen nicht geklärt waren, war mir dennoch bewusst, aber das schob ich gerade gekonnt bei Seite. Die junge Frau war dann auch so lieb uns nacheinander allen einen Kaffee einzuschenken, ehe sie sich bei uns am Tisch niederließ. Sie durfte von jetzt an gerne öfter gute Laune haben, wenn sich das so positiv auswirkte. So, wie sie jetzt miteinander umgingen und sich ansahen, ließ aber auch viel darauf schließen, dass Megan und Lamont sich ausgesprochen hatte.. immerhin ein Problem weniger, wenn bei den beiden jetzt alles in Ordnung war.
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Cameron Super, hier im Hause schien auch alles noch so halbwegs zu stehen. Zumindest sah Dazzy nicht gerade danach aus, als wäre irgendwas weltbewegendes passiert. War doch schön, wenn hier alles lief. Wenigstens ein paar bekamen ihr Leben auf die Reihe. Konnte man von mir ja momentan nicht so behaupten, obwohl ich eigentlich einen wirklich guten Halt hatte: Ash. Aber um mich wirklich zuunterstützen, kannte mich der junge Mann einfach viel zu wenig. Nur fand ich auch einfach nicht den richtigen Zeitpunkt, mal mit ihm darüber zu reden und das konnte ich, wenn überhaupt, nur besoffen. Nüchtern würde ich nicht ein Wort raus bringen, ohne gleich in Tränen auszubrechen. Aber gut, irgendwann würde sich schon eine gute Situation ergeben, wo ich da mit ihm drüber reden konnte. Insofern er da noch bei mir war und mich nicht schon stehen gelassen hatte. Wie er ja gesagt hatte, war er definitiv kein Freund von Drogen und ich konnte es ja nachvollziehen... Seufz. Gut, erst einmal genug von diesen trüben Gedanken, ich hatte nämlich schon noch echt gute Laune, zeigte diese auch in meiner altgewohnten Hibbligkeit, als ich in die Küche trat, Megan ebenfalls mit einer Umarmung begrüßte. Irgendwie vermisste ich die Gruppe hier ja schon so ein bisschen. Aber daran mochte ich jetzt auch nicht denken, wollte den Nachmittag einfach genießen. Bevor ich wieder zusammengefaltet wurde.
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Desmond Ich nahm erst einmal ein paar Schlucke von meinem Kaffee, bevor ich meine Aufmerksamkeit für ein paar Minuten auf Ash richtete, mich ein wenig mit ihm unterhielt. Es war kein Verhör, ich wollte ihn nur ein wenig besser einschätzen können. Zwar wusste ich nicht, wie die beiden eigentlich genau zueinander standen, aber ich wollte Cameron in guten Händen wissen, wenn er schon bei einem mehr oder weniger fremden Typen wohnte. Aber der Junge schien auf den ersten Blick wirklich korrekt zu sein.. außerdem machten ihn die vielen Tattoos einfach sympathisch. Was er dann im Anschluss allerdings sagte, beziehungsweise was er mich fragte, verwirrte mich doch einen Moment. "Nimmt er eigentlich schon länger Drogen? Bin da weniger 'n Freund von.." Unser beider Blicke wanderten anschließend sofort zu Cam. Ich sah ihn fragend an, musterte ihn dabei auch noch einmal kurz.. und entdeckte dann doch das eine oder andere Anzeichen dafür, dass Cams gute Laune nicht von ungefähr kam. Was zur Hölle war los mit dem Jungen?!
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Cameron Ich hatte mich mehr oder weniger angeregt mit den anderen unterhalten, ab und an mal einen Schluck aus der Tasse genommen, was sich mit der Zeit echt schwer gestaltete, weil ich einfach nur noch aus Energie bestand und gefühlt beinahe die Tasse am wegwerfen war. Na ja, aber die anderen schienen es wohl nach wie vor einfach nur unter der guten Laune abzustempeln und ich war auch echt froh, dass mich niemand weiter drauf ansprach. Als ich jedoch von gegenüber ein paar Gesprächsfetzen aufnahm, sah ich in Richtung Dazzy und Ash, die mich beide gleichzeitig anstarrten, was mich doch ei wenig unsicher werden ließ, wobei ich nach wie vor ein breites Grinsen auf den Lippen hatte. "Is' was?", fragte ich also, als sich die Blicke sich nicht lösen wollten. Und ich konnte mir gut vorstellen, dass ich mich auf ein riesen Donnerwetter gefasst machen konnte. Für den Moment störte mich das aber eher weniger. War einfach gut drauf, war bei den Leuten, die ich liebte und hatte guten Kaffee. Haha.
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