Skeet "Von leicht war auch nicht unbedingt die Rede.." erwiderte ich, noch immer mit dem gleichen, ziemlich ruhigen Tonfall. Hatte ja lediglich gesagt, dass er ihr das verzeihen würde, wenn sie eben Reue zeigte und vielleicht dazu noch schwor, dass sowas in Zukunft nie mehr vorkommen würde. Sie am besten auch keinen Alkohol mehr trinken würde, aber gut, letzteres war ziemlich unwahrscheinlich, unrealistisch. Bei unserem Lifestyle gehörte der Alkohol bis zu einem gewissen Maß irgendwo dazu.. und es gab einfach auch Zeiten, wo man ohne nicht wirklich auskam, haha. Bei mir zumindest... wobei solche 'Zeiten' bei mir gefühlt 24/7 am Start waren. Wenns kein Alkohol war, dann halte ben mein geliebtes Gras. "Aber ich denk mal, wenn dir wirklich was an der Beziehung mit ihm liegt und du ihm das auch zeigst, wird er dir das verzeihen... zwar wird er's dir sicher noch ein wenig übel nehmen und ist vielleicht auch 'n bisschen misstrauisch, aber du kennst ihn doch. Besser als ich." redete ich so weiter vor mich hin und verkniff mir sämtliche dumme Kommentare, als sie den Sex von gestern ansprach. Ich würde so gerne irgendwas dazu sagen, was mich in gutes Licht rückte und sie dazu verleitete, wieder mit mir schlafen zu wollen, aber ich behielt alles für mich. Desmond zu Liebe oder so. Keine Ahnung. "Ich meine letztendlich musst du selber wissen, was für dich das Beste ist und ob Jake da auch seinen Platz haben soll, oder eben nicht." Ja, Amen jetzt erstmal.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Stimmte wohl schon, Jake konnte man eigentlich ziemlich leicht wieder auf seine Seite ziehen. Hoffte ich einfach mal, dass er mir das nicht allzu lange nachtragen würde. Zwar hatte ich nicht vor, die Sache mit Skeet zu beenden, aber na ja. Gute Miene zum bösen Spiel eben. Und dann mussten wir, beziehungsweise ich, echt aufpassen, das er davon nicht noch einmal Wind bekam. Irgendwo brauchte ich ja meine bessere Hälfte... aber eben auch guten Sex. Konnte man Jake und Skeet nicht einfach in einen Mixer werfen, haha. Gut, musste ich mir wohl alles noch mal ein wenig durch den Kopf gehen lassen, wie ich das jetzt in Zukunft machen würde und alles. Hm. "Hast schon recht...", pflichtete ich Skeet erst einmal bei, schloss kurz die Augen, un mich zu sortieren. "Es ist halt einfach irgendwie komisch", stellte ich fest, sah zu meinem Seelenklempner rauf. "Die ganze Sache an sich. Von jetzt auch gleich alles anders." Und damit meinte ich nicht nur diese Beziehungsscheisse.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Skeet Hannah schien wohl allgemein nicht so recht zu wissen, was für sie das Beste war. Sollte sie dann demnächst halt möglichst mal rausfinden, damit sie hier nicht noch mehr Durcheinander veranstaltete. Also mich persönlich störte das ganze Wirrwarr ja nicht, nur Dazzy war wohl wenig begeistert davon... und Jake halt eben auch nicht so, haha. Aber ja, natürlich hatte ich Recht! Hatte ich immer. Meiner Meinung nach jedenfalls, die meisten anderen Leute hier im Haus würden das wohl ein wenig anders sehen. Juckte mich aber eben herzlich wenig, solange Hannah mir jetzt gerade Recht gab. "Naja, es kommt halt einfach so ziemlich alles zusamme. Weg aus der alten Heimat, dann verlierste' den besten Freund" Ich ging jetzt mal davon aus, dass Nate für sie nicht mehr als eben nur ein sehr guter Freund gewesen war, auch, wenn ich das jetzt nicht mit so hundertprozentiger Sicherheit sagen konnte, wo er doch so sauer geworden war, als ich mich in seiner Anwesenheit an Hannah rangemacht hatte, haha. "und Jake ist dann aber für dich da.. und ich, naja. Weißt du ja alles selber." sagte ich und zuckte leicht die Schultern. "Kann dir da leider nicht so wirklich helfen, musst du selbst entscheiden." Ich konnte ihr höchstens sagen, was ich für das Beste hielt. Aber ob das bei meiner Dreistigkeit so gut war... naja.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Ja, eben. Und dann hatte man nicht mal hier irgendwie seine Ruhe, um über irgendwas nachzudenken. Also nicht, dass ich daran nicht auch selber mit Schuld war, aber bei so vielen Leuten blieb da der meiste Lärm nicht an mir hängen. Soviel dazu. Jedenfalls raffte ich mich seufzend in eine Sitzhaltung auf, nickte dabei leicht. Dass Skeet da nicht viel machen konnte, war mir wohl klar, das Einzige, womit er mir helfen könnte, wären ein paar Drogen, aber so weit war ich noch nicht. Blieb bis jetzt nur beim Alkohol und vielleicht ein, zwei Mal einen Joint, aber ich war definitiv noch nicht abhängig, hatte keinen Drang, mich jetzt an irgendwas dran zu hängen. Na ja und eben die andere Sache, bei der er mich so 'unterstützte' - haha. "Ist schon okay, danke fürs Zuhören", murmelte ich leicht lächelnd, sah dabei zu ihm rüber. "Also von mir aus, kannst du jetzt gerne wieder zu Dazzy gehen, falls das Gespräch hier jetzt so schwer für dich war." Glaubte nämlich nicht, dass der Herr hier freiwillig hergekommen war.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Skeet Puh, ich konnte also endlich wieder gehen. Mal gut, dass Hannah mich inzwischen so gut kannte, dass sie wusste, dass ich für solche Gespräche echt nicht der richtige Mann hier im Haus war. Viel bewirkt hatte ich hier auch bestimmt nicht, außer eben vielleicht, dass meine Anwesenheit sie ein kleines bisschen beruhigt hatte. Sie einfach ein wenig so vor sich hinreden hatte können. Dass sie einfach jemanden da gehabt hatte, der eben die Situation voll und ganz verstand. Denn im Gegensatz zu mir wusste von den anderen ja keiner, warum sie mit mir geschlafen hatte. War ja nicht einfach nur aus Lust und Laune passiert, sondern hatte schon gewissermaßen seinen Grund. Bei ihren letzten Worten grinste ich ein klein wenig schief. "Danke für die Entlassung." sagte ich leicht sarkastisch, stand dann auf und streckte mich kurz. "Werd mich aber denk ich nicht zurück an den Tisch setzen, sondern mich in mein Zimmer verziehen. Hab keine Lust auf die Hexe, is einfach 'n verlogenes Stück." gestand ich noch mit einem Schulterzucken, ehe ich mich nach einem letzten Blick in Hannahs Richtung auf den Weg zur Tür machte.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Da sagte er aber was! Ich nickte zustimmend, verdrehte zeitgleich die Augen. "Ganz ehrlich, ich denke, mit der gibt es noch richtig, richtig Ärger", meinte ich ziemlich sicher in seine Richtung, hielt ihn damit mehr oder minder noch eine Minute im Raum. "Weiß nicht, ich hab ein ganz komisches Gefühl bei ihr... immerhin hat sie das gerade eben echt mit voller Absicht gemacht und ich komme einfach nicht drauf, was ihr das jetzt gebracht hat", fügte ich nachdenklich hinzu, grummelte leise. Ne, passte mir einfach nicht, diese Frau. Und ich sollte ja auch indirekt Recht behalten, dass es mit ihr echt noch stressig werden würde. Aber wie! Würden wir uns ja noch alle ganz schön drüber ärgern. Aber gut, konnten wir ja zu dem Zeitpunkt nicht wissen und mir blieb schlichtweg das dumpfe Gefühl der... Angst, des Misstrauens. Und ich denke, das war nachvollziehbar. Konnte man hier keinen Schritt mehr machen, ohne Angst haben zu müssen, dass sie diesen irgendwer auf die Nase binden würde, wie sie es heute morgen gemacht hatte?
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Skeet Da bekam ich natürlich direkt Zustimmung. Grade bei Hannah absolut nachvollziehbar, schließlich war sie gerade - vor der gesamten Gruppe, wohlgemerkt - in den Dreck gezogen, quasi vor die Hunde geworfen worden. War echt mehr als nur mies gewesen. Wie ich schon sagte, einfach total gezielt und verlogen. Glaubte nicht, dass sie einfach nur kein Taktgefühl hatte. "Würde mich auch nicht wundern.. keine Ahnung, was Desmond an der findet. Ich meine, meine Menschenkenntnis ist jetzt nicht die beste, geb' ich ehrlich zu, aber bei der merk' selbst ich, dass was nicht ganz rund im Schädel läuft." meinte ich kopfschüttelnd und drehte mich an der Tür angekommen nochmal zu halb zu Hannah um. Ja, meine Menschenkenntnis war allgemein jetzt nicht perfekt und mit dem ganzen Alkohol und Gras wurde die gerne mal noch weiter gedämpft, aber wie gesagt - mit dieser Ramona passte was vorne und hinten nicht. "Hoffe nur für sie, dass sie nicht auf die dumme Idee kommt, sich mit mir auch noch anzulegen.. dann gibts nämlich aufs Maul." stellte ich fest und meinte dass auch wortwörtlich so. War mir auch egal, ob ihr Macker dann daneben stand, oder nicht. Wer so 'nen miesen Charakter hatte, der gehörte hier einfach nicht rein und wurde notfalls eben bis vor die Tür geprügelt, wenns nicht anders geht. War mir dann auch egal.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Auch da konnte ich Skeet nur zustimmen - so langsam wurde es gruselig! - aber es war halt einfach so. Wenn schon zwei der Meinung waren, dass mit diesem rothaarigen Miststück irgendwas nicht stimmte, dann musste da ja wohl irgendwo was dran sein. "Bin ja eigentlich nicht so der Typ für Gewalt, aber ich glaube, ich würde, Flagge schwenkend, daneben stehen. Wir sollten die echt im Auge behalten", gab ich nachdenklich von mir, kratzte mich, wie so oft, im Nacken, um meine Nachdenklichkeit zu unterstreichen. Irgendwie wusste ich momentan echt sowieso nicht, wo mir der Kopf stand, ich brauchte dringend mal wieder einen Tag der kompletten Ruhe, aber darauf konnte ich hier ja lange und vergebens warten, ehrlich. Na ja. Und das Geld, mich mal für eine Zeit lang irgendwo in ein Hotel abzusetzen, hatte ich auch nicht... hmhm.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Skeet Ja also gut, was Gewalt anging... eigentlich sollte ich wegen meinem Alten ja echt strikt dagegen sein, mich davor hüten, selber so scheiße zu sein. Aber es war wohl leider viel mehr so, dass ich das mitgenommen hatte und jetzt ebenfalls ganz gerne anwendete, wenn es mir halt eben zu bunt wurde. War gar nicht mal so cool, haha. Naja konnte ich sicher mal was dran ändern, wenn ich das irgendwann wollte. Jetzt jedenfalls noch nicht. War auch noch nicht unbedingt alt, hatte noch genug zeit, vorausgesetzt, dass ich mich nicht vorher irgendwie unter die Erde brachte. Aber gehen wir alle mal davon aus, dass ich noch ein paar Jahre lebte, haha. "Ja, definitiv." stimmte ich Hannah noch einmal leicht nickend zu, warf ihr einen weiteren flüchtigen Blick zu und wandte mich dann aber doch von ihr ab, um ihr Zimmer zu verlassen. Erstmal in mein eigenes chillen, Shisha anwerfen und 'n Bier aufmachen.. zum Glück hatte ich meinen eigenen kleinen Minikühlschrank im Zimmer, war hier in der Gruppe wohl auch mit am besten bei Kasse. Was meinen vollen Geldbeutel anging konnte ich mich nämlich absolut nicht beschweren, haha.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Skeet hatte sich dann auch verzogen gehabt und ich war der Meinung gewesen, dass Weiterschlafen eine echt gute Idee darstellte. Ich wusste nämlich auch sonst nichts, was heute laufen würde... Rennen für 'Meinesgleichen' fanden nämlich heute keine statt, na ja und sonst wurde ich ja auch nirgends gebraucht, also einfach noch mal umdrehen und weiter schlafen. Waren dann auch einige Stunden vergangen, die ich so im Bett gelegen hatte und später fand ich mich dann in der Küche wieder. Ohne Dazzy und ohne Ramona, nur ich. Und eine Tasse Kaffee. Auch wenn ich nun wirklich ausgeschlafen war, wollte ich einfach einen haben. Gab keinen besonderen Grund für, war auch egal. Naja. Jedenfalls verbrachte ich auch hier 'ne gute Zeit lang alleine, bis ich schließlich die Haustür ins Schloss fallen hörte. Konnte neben Jake natürlich auch noch Cam oder Lamont sein, aber davon ging ich jetzt einfach mal nicht aus, hoffte, dass es mein geliebter Freund - haha - war, weil ich über die Sache echt noch mal reden wollte. Er hatte mich ja vorhin einfach stehen lassen, was ich nicht so geil fand, aber gut, konnte man es ihm verübeln? Ich denke nicht. So stand ich also auf, um den Flur zu betreten, vorsichtig um die Ecke zu linsen und tatsächlich war es der verschollene junge Mann gewesen. Weil ich irgendwie nicht so recht wusste, was ich sagen sollte, begrüßte ich ihn erst einmal mit einem leisen "Hey.." und einem Lächeln. "Können wir reden?"
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Jake Hatte wirklich einige Zeit gedauert, bis ich auch mal nur ansatzweise wieder ein wneig runtergekommen war. Es machte mich einfach so wütend, dass Hannah es überhaupt nicht zu schätzen wusste, dass ich in so ziemlich jeder Hinsicht für sie da war. Ihr auch einfach eine moralische Stütze gewesen war beim Verlust ihres besten Freundes, der sie gefühlt ihr ganzes Leben lang begleitet hatte. Und das, obwohl sie mich immer wieder blöd von der Seite angemacht hatte. Obwohl uns schon so einige Steine im Weg gelegen hatten. Es konnte doch nicht sein, dass sie das alles so absolut gar nicht schätzte. Fand ich einfach nicht in Ordnung, echt nicht... und das war noch weit untertrieben. Als ich jetzt wieder Zuhause ankam, hatte ich den Kopf wenigstens ein kleines bisschen freier, als heute Morgen, wo ich von der ganzen Geschichte erfahren hatte. Von guter Laune konnte man vielleicht noch nicht unbedingt sprechen, aber die Wut war größtenteils verflogen. Was zurückblieb, war die reine Enttäuschung. Als Hannah mich ansprach, legte ich gerade Jacke und Schlüssel weg, sah nur mal kurz und flüchtig in ihre Richtung. Eigentlich hatte ich noch nicht wirklich Lust, mich jetzt damit auseinander zu setzen, aber der Sozialarbeiter sprach wohl aus mir, als ich ein wenig begeistertes "Hmm." inklusive Kopfnicken von mir gab. Hier mitten im Flur bereden wollte ichs aber nicht, schlurfte deshalb etwas lustlos in mein Zimmer.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Gut, dass er nicht gerade begeistert davon war, mich jetzt zu sehen, konnte man irgendwo verstehen, aber wie gesagt, ich wollte das Ganze jetzt einfach in Ruhe bereden, ihm auch sagen, dass ich wirklich froh war, ihn zu haben und alles. Als er sich schließlich auf den Weg in sein Zimmer machte, folgte ich ihm leisen Schrittes und schloss dann hinter mir die Tür, ließ mich langsam auf seinem Bett nieder. Direkt ansehen war momentan noch nicht so, ich fühlte mich doch schon ein wenig schlecht. "Also ich... ich wollte mit dir einfach noch mal über die Sache reden." Ach ehrlich, Hannah? Oh man, ich war aber auch echt zu nichts fähig. "Ich weiß, das der Alkohol echt keine Entschuldigung ist und so, aber ja.." Drucks, drucks, drucks. "Glaub mir, ich wollte dich echt nicht verletzten... ich muss dir sicher nicht sagen, dass du mir in letzter Zeit einfach immer wichtiger geworden bist. Gerade, nachdem Nate in den Knast gewandert ist", brachte ich schließlich leise hervor, spielte nervös am Saum meines Shirts. War irgendwie eine unangenehme Situation gerade.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Jake Neben sie setzen wollte ich mich jetzt gerade irgendwie nicht unbedingt, widerstrebte mir gerade. So blieb ich unweit der Tür stehen, lehnte mich dann einfach gegen die Wand und sah in ihre Richtung, die Hände in den Hosentaschen verstaut. So hatte ich Hannah und ihr Verhalten einfach auch besser im Blick, konnte besser sehen, wie sie sich jetzt beim Gespräch fühlte und ob ihr überhaupt wirklich was daran lag, das mit mir zu klären. Ob das freiwillig von ihr ausging und nicht von irgendwem anders, der sie dazu drängte, das mit mir zu klären, damit hier etwas mehr Ruhe im Haus einkehrte. Momentan war ja irgendwie ständig irgendwas. Sie schien mich auf jeden Fall schonmal nicht ansehen zu wollen. Und das, was sie da vor sich hin redete - mit reichlich viel Herumdruckserei, hmpf -, reichte mir auch definitiv nicht. Ich war zwar ein recht gutherziger Mensch, aber verarschen lassen brauchte ich mich dann doch nicht. "So wichtig kann ich dir ja nicht sein, wenn du mich mit dem nächstbesten Drogenjunkie betrügst." stellte ich recht trocken fest, den Blick weiter auf sie gerichtet. Nein, ich würde mich nicht hier und jetzt von ihr breitschlagen lassen, ihr ohne Weiteres wieder zu vertrauen und zu verzeihen. Das würde denke ich doch zumindest ein klein wenig Zeit brauchen.. nahm mir sowas doch ein Stück weit ziemlich zu Herzen.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Ach man... das Betrügen hatte doch ganz andere Gründe gehabt, als das er mir nicht wichtig wäre. Er war mir wichtig, Herrgott noch mal, aber ich konnte ihm doch nicht einfach so vor die Füße kotzen, dass er es im Bett für meine Verhältnisse einfach nicht mehr tat. Das war fies und demütigend und durch die Blume konnte sowas auch nicht gesagt werden. Also ne, konnte ihm die direkte Wahrheit jetzt nicht einfach sagen. Seufzend hob ich schließlich mal den Blick an, um Jake direkt anzusehen und irgendwo tat das Bild ja schon ein bisschen weh. Dauerte also auch nicht lange, bis ich wieder auf meine Füße starrte. "Sag sowas nicht", bat ich, weil er mich indirekt hinstellte, wie die letzte Hure. Eben wenn er auch noch auf den Drogenkonsum von Skeet zu sprechen kam... rutschte mir alles echt in den falschen Hals jetzt. Ich fickte nicht mit dem 'Nächstbesten', klar? Gut. "Du bist mir sehr wohl wichtig, Jacob", ja-ha, ich nannte ihn sehr wohl bei seinem vollen Namen, um das Ganze noch mal zu unterstreichen, "immerhin hast du mich so oft aufgefangen, obwohl ich eigentlich durchgehend Scheiße zu dir war. Und dafür bin ich dir wirklich dankbar. Jeder andere hätte mir vermutlich einfach den Rücken gekehrt", murmelte ich traurig, merkte, wie mir wieder die Tränen kamen, bei der Erinnerung an die Anfänge der ganzen Scheiße.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Jake Ich unterdrückte ein tiefes Seufzen. Ja, mochte schon sein, dass sie es wirklich zu schätzen wusste, dass ich ihr mehrmals geholfen, sie halt eben einfach unterstützt hatte. Dass ich für sie da gewesen war, wenn sonst alle scheiße zu ihr waren. Sie hatte ja ohnehin nicht wirklich Leute um sich herum, denen sie wirklich vertraute. Die sie wirklich kannte. Eigentlich war das hier ja nur ich, den Rest hier kannten wir beide nicht sonderlich gut und von jetzt auf gleich irgendwem vertrauen tat Hannah vermutlich genauso wenig, wie ich. So wie ich sie jetzt eben mal einzuschätzen wusste.. und eigentlich, so würde ich zu behaupten wagen, kannte ich sie inzwischen ziemlich gut. Wir hatten uns ja auch eigentlich die letzte Zeit echt super verstanden.. bis jetzt eben. "Fällst du dann allen Leuten, die dir wichtig sind, so in den Rücken?" fragte ich, wobei ich meinen Tonfall jetzt ein wenig ruhiger zu halten versuchte. Es ihr unnötig schwer machen wollte ich ja eigentlich auch nicht, nur... argh. "Ich meine, wenn ich dir in 'ner Beziehug nicht das geben kann, was du willst, dann mach Schluss.. lieber das, als dass du mich betrügst. Tut nämlich scheiße weh." redete ich so weiter vor mich hin, ließ den Blick nach wie vor auf die junge Frau gerichtet, die eigentlich irgendwie meine Freundin war. Meine untreue Freundin. Machte doch schon wieder alles unnötig schwerer, als es ohnehin momentan schon war.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Autsch. Nein, eigentlich hatte ich nicht vor, all den Leuten, die ich liebte, in den Rücken zu fallen, ging er wirklich davon aus? Traurig sah ich ihn an, schüttelte den Kopf, doch bevor ich seine Frage beantworten konnte, fuhr er auch schon fort und sprach damit indirekt etwas an, was ich eigentlich nicht hören wollte, denn meiner Meinung nach war an dieser Stelle einfach eine Erklärung angebracht. Aber wie sollte ich ihm das jetzt verklickern? Ich traute mich ja kaum, aufzustehen, um auf ihn zu zugehen. Blieb dann auch mit guten zwei Meter Abstand zu ihm wieder stehen, einfach, weil ich nicht wusste, wie er darauf reagieren würde. "Das... daran liegt es nicht... wirklich. Du gibst mir wirklich alles, was ich brauche und tust mir so gut. Aber... da ist einfach eine Sache...", verdammt, jetzt... jetzt wurde es wohl Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen. Ich fühlte mich echt schlecht. "Unser Sexleben, das ist einfach... ich will nicht sagen, das du schlecht bist, bei weitem nicht" erstmal Tatsachen feststellen hier, "aber es.. ich brauche halt was, das du mir irgendwie nicht gibst. Und ich wusste einfach nicht, ob und wie ich mit dir darüber reden sollte. Ich wollte dich nicht verletzten." Aber vermutlich hatte ich gerade das wirklich tun soll, dann wäre die Sache mit Skeet vielleicht auch nie passiert. Aber jetzt war es wohl zu spät und ich musste echt sagen, dass ich verdammt Angst vor seiner Reaktion jetzt hatte. Dementsprechend sah ich ihn auch an.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Jake Sie sollte da sitzen bleiben. Ehrlich gesagt wollte ich sie im Moment nämlich nicht unbedingt nahe bei mir haben, war einfach gekränkt, brauchte demnach etwas Abstand und Zeit, die ganze Sache zu verdauen. Zum einen eben den Betrug an sich und dann auch noch das, was sie mir jetzt förmlich rein drückte. Auch, wenn sie es sicher nicht beabsichtigt hatte, mir damit jetzt irgendwie eins reinzuwürgen oder sonst irgendwas, war mir das irgendwie... naja, doch schon ziemlich unangenehm. Mehr als nur unangenehm. War jetzt der erste Moment, wo mein Blick von ihr abwich und lieber zum Boden runter schwenkte. Das war einfach so eine Sache, die man nicht hören wollte... egal, ob sie stimmte, oder nicht, sowas wollte man partout nicht gesagt bekommen. Es entstand auch prompt wieder ein leichtes Gedankenwirrwarr in meinem Schädel und ich musste da erstmal sortieren. Ich meine, war ich wirklich so langweilig? Oder gar schlecht? Naja, nein, das nicht, hatte sie ja extra gesagt... wohl einfach nur nicht abwechslungsreich genug. Aber das machte es nicht unbedingt besser für mich, auch nicht weniger unangenehm. Ich versuchte zwar, mir das nicht so sehr anmerken zu lassen, aber man merkte wohl doch recht deutlich, dass mir das ein wenig nahe ging. Hörte einfach niemand gern, sowas.. Ich schluckte leicht, ehe ich antwortete. "Das ist aber auch nichts, was man nicht ändern kann." fing ich ein wenig aufgewühlter an zu reden, fuhr mir mit der rechten Hand durch die dunklen Haare, bevor ich dann wieder zu ihr aufsah. "Ist zwar kein besonders schönes Thema, aber ich hab dir schonmal gesagt, dass du mit mir über alles reden kannst... das war schon auch wirklich so gemeint. Ausnahmslos." fügte ich dann noch ein paar Worte hinzu. Vielleicht war ich was das Vögeln anging auch einfach ein wenig... naja, eingerostet war übertrieben, nennen wirs mal eher festgefahren. Bei One Night Stands wars schließlich egal, da brauchte Mann nicht viel Abwechslung rein bringen, weils ja bei dem einen Mal blieb und meine letzte Beziehung lag eben doch schon das eine oder andere Jahr zurück.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Ich hatte jetzt echt ziemlich viel erwartet, aber nicht, dass er das einfach so hinnahm. Natürlich sah er irgendwo gekränkt aus und mit Sicherheit war er das auch, aber ich hatte echt gedacht, mir würde gleich etwas um die Ohren fliegen oder so. Aber nein, da war nichts. Eher wies er mich darauf hin, dass er mir doch gesagt hatte, dass ich mit ihm über alles reden konnte... Hm, ja, das stimmte schon, aber ich fand das Thema war einfach unangenehm anzusprechen. Nur vermutlich hätte es uns den ganzen restlichen Stress dann erspart, wenn die erste Scham dann mal überwunden war. Ich sah es ja ein, okay?! Seufzend tat ich es ihm nach, fuhr mir durch die blonde Mähne und suchte verzweifelt einen Punkt im Zimmer, den ich anstarren konnte. Jake wollte ich im Augenblick nämlich weniger direkt ansehen. "Ich weiß... und es tut mir auch leid, das musst du mir glauben, aber ich wusste einfach nicht, wie ich dir das erklären sollte, ohne, dass du das in den vollkommen falschen Hals kriegst. Man Jake... Ich liebe dich." BAM! Na ja... noch zumindest. Hatte ja keine Ahnung, was noch so alles passieren würde in ferner Zukunft. Aber jtzt, für den Moment, war mir erst mal wichtig, dass er das wusste.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.
Jake Ich konnte es ja schon auch irgendwie verstehen, dass es Hannah unangenehm gewesen wäre, mich darauf anzusprechen. Es war ihr ja jetzt auch unangenehm, als sie es ansprach, aber man. Es hätte uns einfach was ersparen können, wenn sie den Mut genommen und den Mund aufgemacht hätte. zumindest mir hätte es Einiges erspart.. denn ehrlich gesagt zweifelte ich daran, dass Hannah diesen One Night Stand wirklich bereute. Einfach weil er ihr wohl die Abwechslung gegeben hatte, die ihr mit mir fehlte. Also nein, würde sie wohl nur wenig bis gar nicht bereuen und das gefiel mir nicht, so gar nicht. Verzeihen konnte ich ihr aber so oder nicht von jetzt auf gleich. Auch nicht mit dem 'Ich liebe dich'. Zwar löste das irgendwo schon was in mir aus, aber mich dazu bewegen, sie einfach so wieder anzunehmen, würde es trotzdem nicht. Sie würde jetzt auch nichts in der Richtung von mir zurück bekommen, einfach aus Prinzip. Ich konnte und wollte sowas jetzt nicht erwidern, sagen. "Ich.. brauch etwas mehr Zeit, um das zu verarbeiten." meinte ich schließlich bloß noch mit einem leisen Seufzen und stieß mich von der Wand ab, nahm die Hände aus den Hosentaschen. Das Einzige, was ich heute noch machen würde, war wohl in meinem Zimmer vor mich hinvegetieren und jeden, der mir auf die Nerven ging, kommentarlos rausschmeißen. Und mit Schmeißen meinte ich auch Schmeißen.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Hannah Ich hatte jetzt nicht erwartet, dass irgendwas on der Form zurück kam, aber mit der Reaktion war ich irgendwie auch nicht zufrieden. Doch vermutlich war ich gerade die Letzte, die auch irgendwas Positives hoffen durfte, was Jakes Entscheidungen anging. So seufzte ich einfach leise auf seine Aussage hin, sah ihn nach wie vor traurig an, als er sich schließlich von der Wand ab stieß, mir so mehr oder weniger freiwillig ein Stück näher kam, streckte ich meine Hand nach ihm aus, strich ihm vorsichtig über die Wange. "Okay... du weißt ja, wo du mich findest", murmelte ich mit einem schwachen Lächeln, löste mich dann eher widerwillig von ihm, wandte mich ab. "Es tut mir Leid." Und mit diesen Worten verschwand ich schließlich aus seinem Zimmer, fing wieder an zu heulen. Hach, war das Scheisse hier.
bruises and bitemarks say takes one to bring the pain.