Brooke Auch sie blieb viel länger wach, als sie eigentlich wollte. Sie hatte gedacht, es würde ihr nichts ausmachen, wie es ihr auch sonst nie was ausmachte, wenn sie jemanden küsste. Es war so selten was Ernstes, meistens tat sie es einfach, weil sie es eben gerade wollte, weil sie die Bestätigung brauchte, dir sie dadurch gewann, weil sie die Liebe spüren wollte, die sie nie mehr bekommen würde, weil sie nie jemanden an sich heranlassen durfte, wegen dem Geheimnis und allem. Aber vielleicht war diesmal auch alles anders. Normalerweise sah sie den Mann, den sie geküsst hatte, nicht wieder. Meistens lag er auch nicht neben ihr im Bett und wenn doch, dann sicher nicht so. Sie versuchte sich selber einzureden, dass diesmal alles anders war, da lag das Problem. Darum hatte sie ihn geküsst - auch wenn sie das selber erst jetzt merkte. Sie hatte ihm alles erzählt, weil sie auf Verständnis hoffte. Sie wollte jemanden finden, der sie mochte, der mit all dem klar kam. Sie hatte so lange gesucht und hatte gestern einfach entschieden, dass es das Schicksal so wollte und er diese eine Person war, ein Freund für sie werden könnte. Aber damit hatte sie ihn nur in ein Muster hineingezwängt, in eine Figur, die er nicht war. Er mochte sie nicht, sie waren sich nicht vertraut und das würde sie auch nicht ändern können. Nicht auf diese Art, nicht in nächster Zeit und sie konnte es nicht herbeizwingen. Klar fühlte er sich zu ihr hingezogen, weil das einfach so passierte. Aber sie wollte nicht, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte, weil sie ein Vampir war, sie wollte nicht, dass sie ihn manipulieren musste, damit er mit ihr klar kam. Wieso war es so schwer, sie zu mögen? Wieso war sie so geworden, früher war sie beliebt gewesen, was hatte sie mit sich gemacht? Sie wusste es nicht. Aber es belastete sie doch stetig mehr. Was dann letztendlich dazu führte, dass sie die Nacht wohl nicht mehr als vier Stunden Schlaf fand. Klar brauchte sie auch nicht mehr. Aber normalerweise schlief sie ruhiger, entspannter und sowieso besser. Was hatte sie sich da bloss eingebrockt.. Sie würde es wohl noch hundert mal denken aber ihr wurde einfach immer wie bewusster, wie viel besser es gewesen wäre, wenn sie an diesem einen Tag einfach abgehauen wäre und Nick sie nie erwischt hätte. Besser für sie beide, er konnte ja auch nicht behaupten, glücklich zu sein mit der Situation. Als sie aufwachte, war draussen immernoch alles dunkel. Sie blieb unter die Bettdecke gekuschelt liegen und betrachtete in der fast vollkommenen Dunkelheit ihren schlafenden Begleiter. Sie wollte eigentlich nicht, dass er neben ihr aufwachte und sie das Erste war, was er am Morgen sah. Er sollte sie vielleicht einfach gar nicht mehr sehen. Sie hatte sowieso kaum mehr Geld, vielleicht sollte sie ihn alleine lassen, ihn nur noch beobachten, ohne dass er es merkte. Ob er froh darum wäre? Wenn sie einfach aus seinem Leben verschwinden würde, das wollte er doch oder? Sie war sich nicht sicher, weil sie ihn einfach genauso wenig einschätzen konnte, wie das wohl umgekehrt der Fall war. Einerseits war er wie alle anderen und andererseits eben doch komplett verschieden. Anstrengend, sich die ganze Zeit Gedanken darüber zu machen. Mit einem sehr leisen Seufzen schloss die Brünette die Augen wieder, schlüpfte noch tiefer unter die Decke und schloss die Augen wieder, wenn sie auch nicht mehr richtig einschlafen konnte. Sie versuchte einfach, sich zu entspannen und einen Plan zu finden, wie sie ihre Zukunft gestalten sollte. Aber überraschenderweise fiel ihr einfach genau gar nichts ein.
And I don't know where I'm going but I know it's gonna be a long time..👣 ~ Ellie Goulding, Beating Heart
Nick Ich schlief nicht ganz durch, sondern wachte immer wieder auf. Natürlich nur, um in den nächsten unschönen Traum zu purzeln und es war mitten in der Nacht schon klar, dass ich am Morgen duschen müssen würde. Als ich gegen 8 Uhr - was man ja also nicht-arbeitender-Mensch echt nicht als spät bezeichnen konnte - aufwachte, war ich schweißgebadet und mein Herz schlug definitiv schneller, als es das für gewöhnlich tat. Im Augenblick war es mir auch ziemlich egal, ob Brooke noch am Schlafen war oder womöglich schon wach. Ich richtete mich zum Sitzen auf, atmete einmal tief durch und strich mir mit der Hand übers Gesicht, anschließend durch die dunklen Haare. Die junge Frau war immer wieder in den Träumen aufgetaucht, nur konnte mein Gehirn sich anscheinend nicht entscheiden, in welche Sparte sie die Vampirin stecken sollte - mal war sie der böse Vampir schlechthin, der mir das ganze Leben zur Hölle machte und mich zu Tode hetzte, und fünf Minuten später im nächsten Traumabschnitt war sie diejenige, die mir das Leben gerettet hatte und mir dabei half, es wieder von Grund auf neu aufzubauen. Dieses ganze hin und her war für mich schrecklich und ich wusste langsam nicht mehr, was ich eigentlich über Brooke denken sollte. Mal war sie mir eine unfassbar große Hilfe und versuchte wirklich, auf mich einzugehen und ein paar Stunden später bereitete sie mir die Schmerzen meines Lebens, kugelte mir gefühlt beide Schultern aus... kurz darauf küsste sie mich dann aber nach Lust und Laune und zack war das Chaos wirklich perfekt. Es wäre alles nicht halb so verwirrend, wenn ich sie einfach von mir weggeschoben hätte, als sie ihre Lippen auf meine gelegt hatte. Aber das hatte ich zu dem Zeitpunkt gar nicht gewollt. Ich hatte nunmal keine Angst vor Brooke - meistens zumindest nicht! - und ich hatte auch prinzipiell nichts gegen ihre Nähe, die mir ja offenbar eher schon ziemlich gut gefiel, aber von Vertrauen ihr gegenüber konnte keine Rede mehr sein. Das würde wohl auch erst zurück kommen, wenn sie damit anfing, mir zu vertrauen. Verließ sie sich auf mich, konnte ich mich auch besser auf sie verlassen. Aber ich glaubte nicht, dass das so schnell passieren würde. Ohne einen Blick in Richtung der jungen Frau geworfen zu haben schnappte ich mir frische Klamotten und verschwand damit im Badezimmer, um mich wenig später auch schon unter die Dusche zu stellen. Allzu lange duschte ich allerdings nicht, wenns hoch kam vielleicht so um die zehn Minuten, mehr nicht. Anschließend unterzog ich mich auch der restlichen morgendlichen Routine. Man sah mir den Schlafmangel Gott sei Dank nur ein klein wenig und nicht übermäßig an. So machte mich mir, nachdem ich in die frischen Klamotten geschlüpft war, auch als letztes noch kurz die Haare, damit sie nicht ganz so sehr nach gerade erst aufgestanden aussahen. Den Dreitagebart hatte ich mir vorher kurz ein wenig gestutzt, der wurde sonst noch zum Vollbart. Was den Bartwuchs anging hatten meine Gene nicht mit der Männlichkeit gespart. Schließlich schlurfte ich ins eigentliche Zimmer zurück, wo ich dann zum ersten Mal in Brookes Richtung sah. Allerdings ohne einen bestimmten Hintergedanken, sondern einfach nur um rauszufinden, ob sie denn wach war - offenbar war sie das. Außer einem eher knappen, etwas gemurmelten "Morgen." sagte ich aber nichts, packte stattdessen die Boxershorts weg, in denen ich geschlafen hatte, um mich zumindest für ein paar Sekunden abzulenken.
what doesn't kill you makes you wish you were dead. #BMTH
Kennst du ‘Somebody to Die For’ von Hurts? Das Lied erinnert mich immer an Brooke xD Ist wahrscheinlich nicht so deine Musik, aber der Text passt einfach in ihre Problemsituation^^ Und ich hab jetzt wieder etwas kürzer gemacht, weil.. ja.. xD ____
Brooke Ihr war schon aufgefallen, dass er unruhig geschlafen war und als er aufwachte, schlug sein Herz auch hundert Mal zu schnell. Trotzdem öffnete sie die Augen nicht, um ihn anzuschauen. Sie wusste schliesslich nicht, ob er sie auch anschaute und wenn er schon schlecht geschlafen hatte, wollte er bestimmt auch nicht aufwachen und zuerst einmal feststellen, dass er beobachtet wurde. Als sie schliesslich aber die Badezimmertür hören konnte, drehte sie sich auf die andere Seite und schlug die Augen auf. Ihre Motivation für diesen Tag war zu hundert Prozent im Keller. Sie wollte weder aufstehen, noch ihren Freund sehen oder sonst irgendwas Aktives unternehmen. Und so blieb sie nur wach liegen und starrte die Zimmerdecke an, bis Nick auch schon aus dem Badezimmer zurückkam. Er hätte auch länger dort bleiben dürfen. Wahrscheinlich wollte er eh noch frühstücken, dann war sie ihn wieder für ein paar Minuten los. Sie wusste ja selber nicht, wieso sie auf einmal so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben wollte, wahrscheinlich einfach, weil er sie so verunsicherte und sie nicht klar kam mit der Situation. Sie murmelte ebenfalls ein „Morgen“, vor sich hin, um die Höflichkeit erwidert zu haben. Mit einem kaum hörbaren Seufzen schob sie schliesslich ihre schlanken Beine unter der Bettdecke hervor und setzte sie auf dem Fussboden ab, verweilte einige Sekunden in dieser Stellung, ehe sie die Decke zur Seite schob und sich ganz erhob. Sie ging zu ihrer Tasche, suchte sich Kleider raus, welche sie auch sogleich anzog. Dafür ging sie bestimmt nicht ins Bad, er hatte sie ja eh schon in Unterwäsche gesehen. Und das fand sie jetzt auch nicht schlimm, sonst hätte sie sich einen Schlafanzug angezogen. Wenn sie sowas überhaupt hätte, tat sie aber nicht. „Wenn du willst, kannst du ja schon mal frühstücken gehen…“, schlug sie vor, als sie fertig war mit anziehen und warf ihm wieder einen kurzen Blick zu. Dann schnappte sie sich ihre Toilettensachen und verschwand im Badezimmer.
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Nope.. wird wahrscheinlich wirklich nicht mein fall sein, aber ich hör trotzdem mal eben rein. :D wurde bei mir eher etwas länger, weil...ich weiß gar nicht wieso, irgendwie schreibdrang oder so. xD __
Nick Ich wusste nicht, ob ich froh darüber sein sollte, dass Brooke einfach schwieg. Einerseits war ich das schon irgendwo, einfach weil dann nichts zur Sprache kommen konnte, was mir irgendwie unangenehm war. Aber andererseits... naja, die Stille war auch ein Stück weit drückend und das Schweigen - bis auf die flüchtige, eher spärliche Morgenbegrüßung - irgendwo einfach auch nicht das, was ich wollte. Aber ich hatte ja sowieso momentan nicht wirklich eine Ahnung davon, was ich wollte. Mal wollte ich, dass Brooke noch eine Weile bei mir bleiben und mich bei der ein oder anderen Sache unterstützen würde, ein paar Stunden später wollte ich sie aber einfach nur noch von mir weg haben, weder ihre Stimme hören noch ihre Anwesenheit spüren müssen. Aber jetzt gerade? Nein, im Moment wusste ich nicht, was von beidem ich vorziehen sollte. Es war einfach schon jetzt eine ziemlich komplizierte, merkwürdige Beziehung zwischen uns beiden und ich wusste nicht, ob ich das auch weiterhin haben wollte. All diese Gedanken machten mir zu schaffen, während ich nach unten zum Frühstücken ging, dort dann immerhin ein kleines bisschen zur Ruhe kam, einfach weil gutes Essen immer ziemlich gut ablenkte. Ich stopfte aber nicht viel in mich rien, aß mich lediglich satt. Ich war die ganzen letzten Tage nicht zum Trainieren gekommen, da wollte ich wenigstens nicht noch unnötig Fett und/oder Zucker in mich reinstopfen. Während ich dann wieder nach oben ging, nahm ich mir noch etwas unsicher vor, die Vampirin doch mal auf das alles anzusprechen. Ich hasste es, wenn Sachen so offen und gänzlich ungeklärt zwischen mir und einer anderen Person standen. Gerade dann, wenn ziemlich klar war, dass ich noch weiterhin Kontakt mit dieser haben würde... zumindest ging ich mal davon aus, dass Brooke mich nicht einfach so frei herumlaufen lassen würde, nicht nach dem Gespräch letzter Nacht. Selbst wenn sie sagen würde, sie ließe mich in Zukunft in Ruhe, so würde sie mich sicherlich noch unbemerkt im Auge behalten. Daran hatte ich keinerlei Zweifel. Als ich wieder oben im Zimmer war, hatte die junge Frau das Badezimmer schon wieder verlassen - ich hatte mich alles andere gehetzt beim Frühstück, mir ordentlich Zeit gelassen. Einfach weil ich sicher war, dass ich heute noch genug Stress haben würde. Ich wusste jetzt nur nicht wirklich, wo ich ansetzen sollte, also redete ich ziemlich wirr drauf los, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte und in ihre Richtung sah. "Brooke, das.. geht so nicht. Du kannst nicht einfach... eigentlich wollte ich darüber kein Wort verliern, aber es lässt mir keine Ruhe." faselte ich so vor mich hin, strich mir fast schon etwas nervös durch die Haare. "Ich weiß wir haben uns in der kurzen Zeit, in der wir uns jetzt kennen, schon oft gestritten und wir haben echt unsere Differenzen... aber ich hab nichts gegen dich und ich will auch nicht, dass sich das ändert. Also bitte tu' mir den Gefallen und manipulier mich nicht. Du weißt denke ich ziemlich gut, was es für 'ne Wirkung auf jemanden hat, wenn du ihn küsst, also.." Ich war unschlüssig ein paar Schritte umher gegangen, ließ mich letztendlich jetzt aber doch auf die Bettkante fallen und wippte stattdessen leicht mit dem rechten Bein. Mir war das irgendwo einfach alles unangenehm. "..bitte benutz' es nicht so leichtfertig, um eine blöde Situation loszuwerden. Es ist nicht so, als würde ich deine Nähe nicht mögen, nur... wenn du meine willst, dann hol' sie dir auf ehrliche Weise. Das steht jetzt schon zwischen uns und das will ich einfach nicht, es machts nur... kompliziert." So, genug geredet. War ja nahezu zum Wasserfall mutiert, aber manchmal musste das, was ich dachte, einfach raus und dann gab es eben kein Halten mehr. Ich war mir zwar ziemlich sicher, dass Brooke die ganze Situation nicht so sehr störte wie mich, aber wie gesagt, ich wollte jetzt doch einfach darüber geredet haben, weil es mir mit Schweigen auch wirklich nicht in den Kram passte. Wäre sie unattraktiv oder würde sie scheiße Küssen, wäre das alles sehr viel einfacher...
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Ja... Ich mags eben und es erinnert mich an sie - sonst würd ichs dir auch nicht zeigen xD Und sorry, ich hatte wieder meine sehr unmotivierten Tage… :/ Und dann waren da auf einmal 5 Privis zu beantworten und wenn ich in einer solchen Situation bin, dann bin ich immer gestresst und noch langsamer als sonst immer xD ______
Brooke Sie hatte sich in aller Seelenruhe ins Badezimmer begeben, sich kurzum entschlossen, doch noch zu duschen und hatte sich dann aus Langeweile, weil Nick sich ganz offensichtlich ordentlich Zeit liess, sogar die Haare geföhnt und ein bisschen aufwendiger frisiert. Wenn sie schon mal so viel Zeit hatte, wieso auch nicht. Dann hatte sie sich noch ein kleines Bisschen geschminkt, bis sie wirklich nicht mehr wusste, was sie noch im Badezimmer tun sollte. Die Brünette packte all ihre Sachen zusammen, stopfte alles mehr oder weniger ordentlich in die Tasche und setzte sich dann wieder auf die Fensterbank. Nachdenklich liess sie die Beine aus dem Fenster baumeln, als sie kurz darauf auch schon die Tür hörte und sich umdrehte, um Nick anzuschauen. Hätte ja auch wer anderes sein können und sie wollte gerade prinzipiell keine andere Person in diesem Zimmer sehen als Nick. Aus rein sicherheitstechnischen Gründen, versteht sich. Als er dann aber zu reden begann, wünschte sie sich augenblicklich wieder, er wäre ganz einfach gar nicht hergekommen. Sie brauchte das gerade nicht, sie brauchte das nie, wieso konnte er nicht einfach still sein? Kaum hatte er zu reden begonnen, hatte sie den Blick auch wieder von ihm abgewandt, starrte stattdessen stur zum Fenster raus und wartete. Wartete, dass er alles gesagt hatte und sie doch nicht wusste, was sie jetzt antworten sollte. Sie würde ja gerne einfach sagen, dass sie ihn gar nicht manipulierte und dass ihre Küsse keine andere Wirkung auf einen Mann hatten, als die von jeder anderen Frau. Aber das stimmte nicht. Sie wusste sehr wohl darüber Bescheid, einer der vielen Gründe, wieso sie es überhaupt getan hatte. Sie wusste, dass sie ihn fast schon von sich abhängig machen konnte, dass sie ihn immer wieder zu sich zurück holen konnte, wenn sie es haben wollte. Und sie wusste auch, dass sie sich alles viel zu einfach machte, mit der Art, wie sie mit allem umging hier. Sie hatte einfach gehofft, dass er nicht damit anfing, es schlecht zu finden. Dass er es einfach wortlos akzeptierte… Ziemlich lange schaute sie einfach nach draussen, antwortete nicht, tat nichts. Wahrscheinlich erwartete er schon gar keine Antwort mehr, als sie sich dann doch noch umdrehte, von der Fensterbank runter hüpfte und unentschlossen ein paar Schritte in den Raum hinein trat, wieder stehen blieb, sich gegen die Wand lehnte und ihn nur kurz anschaute, ehe ihr Blick wieder zu Boden glitt. Offenbar hatte sie es wirklich mal wieder verkackt, so richtig. „Okay dann…“, sie schwieg wieder, zuckte leicht mit den Schultern und biss sich auf die Lippe. Stand in etwa so da wie ein kleines Kind, dass etwas verbrochen hatte und nicht wusste, wie es das wieder gerade biegen konnte. Es wäre gelogen, zu sagen, dass es ihr egal war. Nein, war es nicht, es war ihr überhaupt nicht egal. „Dann lass ich das eben jetzt. Dann suchen wir.. also… du... eine Wohnung und... einen Job und dann lass ich dich in Ruhe“, sie atmete tief durch, blickte ihn wieder ganz kurz an. Das war jetzt einfach nur noch unangenehm. Peinlich. Am liebsten würde sie einfach davonlaufen. Vielleicht sollte sie genau das tun, er kam schon allein zurecht. Wahrscheinlich wäre es ihm sogar lieber, wenn sie einfach ging. Wieso tat sie es dann nicht endlich?
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Nick Dass sie erstmal wirklich nichts tat, außer zu meinen Worten zu Schwiegen, brachte mich gefühlt um. Einfach weil ich nicht wusste, wie sie nun über die ganze Sache dachte und ob sie das akzeptierte, oder ob sie weiterhin einfach tun würde, wonach ihr der Sinn stand - in jeglicher Hinsicht. Ich meine ja, wie gesagt hatte ich nicht unbedingt etwas dagegen sie zu küssen, einfach weil es schön war, weil auch ich mich bis zu einem gewissen Maß nach der Aufmerksamkeit eines anderen Menschen sehnte. Aber ich wollte nicht, dass sie mit Biegen und Brechen auf diese Art und Weise versuchte unangenehmen Situationen aus dem Weg zu gehen, mich danach süchtig zu machen oder mich ihr gar gänzlich unterzuordnen, nur für ein paar Berührungen alles tun würde, was sie wollte. Ich wollte eigentlich einfach nur, dass wir uns nicht mehr so viel stritten und ein wenig besser verstanden, als das momentan der Fall war... nicht, dass sie mich ganz in Ruhe ließ, so wie sie mir das jetzt sagte. Ich wollte gar nicht, dass sie einfach die Fliege machte und mich mir selbst überließ. Das hatte auch nicht den Grund, dass ich nicht alleine sein wollte oder dachte, alleine nicht zurecht zu kommen - wie gesagt, ich hatte nichts gegen Brooke und es wäre auch gelogen zu sagen, dass ich sie nicht mochte oder so gar nicht attraktiv fand, es war nur einfach... eine wirklich beschissene Situation, in die ich mich nicht noch tiefer rein reiten wollte, ohne dass ich mir sicher war, was ich da tat und was ich eigentlich wollte. Ich sah vom Bett aus zu der jungen Frau auf, die in ihrer momentanen Position einfach über mir stand. "Nein, so... meinte ich das gar nicht." sagte ich und schüttelte ganz leicht den Kopf. "Ich hatte eigentlich trotzdem drauf gehofft, dass du's vielleicht noch ein wenig länger mit mir aushalten würdest... ich meine du musst natürlich nicht, aber ich dachte eigentlich... naja.." Ja, jetzt war mir das definitiv noch unangenehmer als vorher. Es wirkte einfach so, als würde ich nicht wirklich wissen, was ich eigentlich wollte. Und eigentlich war das auch so - eigentlich. Ich hatte den Blick inzwischen wieder auf den Fußboden gesenkt und knetete mir die eigenen Finger etwas durch, um die Nervosität irgendwie abzuleiten oder so.
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Brooke Sie schaute bloss zu Boden und hob als einzige Regung ein wenig den Kopf, als er zu reden begann. Und ihr widersprach. Er wollte also doch nicht, dass sie ging. Ja was wollte er dann? Sie verstand es wirklich und beim besten Willen nicht. Wieso musste er sich auch in solch rätselhafte Worte fassen? Vielleicht wäre es auch einfach gar nicht so kompliziert, wenn sie es nicht selber so kompliziert machen würden. Er wollte doch im Grunde genommen einfach, dass sie ihn nicht mehr küsste. Seine Schwäche nicht mehr nutzte, um eine dumme Situation zu beseitigen. Und wenn man es so betrachtete, sollte das ja auch gar kein Problem sein. Sollte. Denn für sie war es eben doch ein Problem, mit dem sie nicht klar kam. Sie kannte keinen anderen Weg, Konflikte zu beenden. Entweder, man ging einfach oder man küsste sich. Klang total behindert, aber ja. Reden war nicht so ihre Stärke, dazu war sie viel zu aufbrausend, viel zu schnell beleidigt und sowieso grundsätzlich ungeeignet. „Also… dann... Was genau willst du denn? Dass ich dich nicht mehr küsse?“, fragte sie noch einmal nach, weil ihr der Gedanke ganz einfach nicht wirklich gefiel. Sie küsste eben gerne, was will man machen. Und es funktionierte so gut wie immer. Also würde es der Brünette ganz sicher nicht leicht fallen, diesen einfachen Weg des Friedeschliessens aufzugeben. Diese Situation war einfach nur unangenehm und absurd. Wenn sie ihn jetzt küssen würde, wäre doch auch wieder alles gut. Zumindest für die nächsten Zehn Minuten, dann würden sie wieder streiten, das war es ja, was sie die ganze Zeit taten. Wahrscheinlich waren sie einfach nicht für einander geschaffen, war ja irgendwie offensichtlich. Und sie kam eben damit klar, dass sie sich stritten, küssten, kurzer Scheinfriede herrschte und sie sich wieder stritten. Er nicht. Das war dumm. Sie rieb sich mit den Händen übers Gesicht und seufzte leise zu sich selber. „Ich weiss nicht, was ich machen soll. Ich war schon ewig nicht mehr so lange mit einem Mensch unterwegs, ich glaub, ich kann das gar nicht mehr. Wir gehen uns ja die ganze Zeit auf die Nerven und streiten uns, wie soll das auch gut gehen in Zukunft?“, diese Frage konnte er selber wahrscheinlich auch nicht beantworten und so drehte sie sich mit einem weiteren Seufzen einfach zur Tür um, schnappte sich ihre Tasche und ging in Richtung Ausgang. „Lass uns jetzt einfach gehen.“, ja, da war dann auch schon ihre zweite Art, eine Konfrontation mit einem Problem zu beenden. Einfach gehen und nicht mehr drüber reden.
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Nick Ja, genau das war die entscheidende, aber ziemlich schwer zu beantwortende Frage - was wollte ich? Ich hatte ja selber keinen Plan davon, was ich eigentlich wollte und wie es denn das Beste für alle Beteiligten war. Ich wollte wie gesagt gar nicht, dass Brooke ging, ich hatte sie irgendwo schon gern in meiner Nähe.. was womöglich bisher aber kaum bis gar nicht aufgefallen war. Ich hatte nichts gegen sie, eigentlich mochte ich sie. Die junge Frau machte es mir nur einfach nicht leicht, das auch zu zeigen. Dass wir beide so stur waren, war definitiv ziemlich hinderlich fürs Aufbauen einer normalen Beziehung. Wenn wir das alles schon auf Streit aufbauten, war das wahrscheinlich nicht so gut. Aber es führte einfach so ziemlich jedes Gespräch dazu, dass wir uns in die Haare bekamen.. vielleicht müssten wir einfach beide aneinander arbeiten, darauf achten, nicht gleich so auszurasten, sondern möglichst einen klaren Kopf zu behalten, wenn es zu Konflikten kam... was es ja leider ständig tat. Dann meinte Brooke auch noch, sie wäre einfach gar nicht mehr wirklich dazu im Stande, sich lange mit ein und derselben Person abzugeben. Das glaubte ich eher weniger, wo ein Wille war, war nämlich bekanntlich auch ein Weg. Vielleicht ein langer und steiniger, der von beiden Seiten zugewuchert war, aber es war immer einer vorhanden. Sie brauchte sich nur den besagten Pfad entlang kämpfen und es könnte funktionieren, wenn ich mich genauso ins Zeug legte. Dann nahm sie aber einfach ihr Zeug und verkrümelte sich ohne Vorwarnung aus dem Zimmer, was mich kurz verdutzt blinzeln ließ. Ihr war das alles wohl genauso unangenehm wie mir selbst, was ich nun wirklich nicht vermutete hatte. Ich schnappte mir nur ebenso fix meine Sachen und folgte ihr dann, hatte sie auch wenig später eingeholt. So einfach würde sie mich jetzt nicht loswerden. "Fällt es dir wirklich so schwer, mal nicht egoistisch zu sein?" fragte ich nach, wobei das an sich eigentlich gar nicht provokant klang, sondern als ganz normale Frage formuliert war. "Wenn wir uns beide mal ein bisschen Mühe geben würde, würde das sicherlich funktionieren.." redete ich weiter, wobei es eher ein Murmeln war.
Trust me, I know when you look at me you see nobody at all. #StickToYourGuns #KonzertImMai*-*
Sooo, ich geb mir jetzt wieder etwas mehr Mühe mit rechtzeitig schreiben^^ Bist du jetzt eigentlich beim Praktikum? _____
Brooke Sie hatte den Weg zum Auto hinunter ziemlich schnell, beinahe fluchtartig hinter sich gebracht. Sie wollte nur weg von diesem Gespräch, seinen Worten und dem dauerhaften Gefühl, irgendwas falsch zu machen. Eigentlich wollte sie doch wirklich nur glücklich sein, eigentlich wollte sie nur ein normales Leben führen. Aber das war wohl nicht so einfach wie gehofft.. Nick hatte sie ziemlich schnell eingeholt und stelltr dann auch schon wieder eine Frage, die sie kurz inne halten liess. Egoistisch..? War sie wirklich egoistisch? Besser gesagt, war wirklich ihr Egoismus schuld an ihren Problemen? So hatte sie das ja noch nie gesehen. Für sie war einfach ihre Spezies schuld und die Tatsache, dass sie kein Durchhaltevermögen hatte. Wenn etwas nicht gleich klappte, gab sie auf, weil es sowieso auch später nicht klappen würde. Weil es nie funktionieren würde. Weil es hoffnungslos war. Für sie zumindest. Sie lehnte sich mit der Stirn gegen das Autodach und dachte nach. Der Schlüssel steckte zwar schon in der Tür, aber geöffnet hatte sie diese noch nicht. "Ich bin es nicht gewohnt, nicht egoistisch zu sein... Vielleicht liegt es daran", sie lebte schon eine ganze Weile ziemlich abgekapselt, konnte man sowas verlernen? Offensichtlich. Mit einem Seufzen stiess sich die kleine Frau von dem Auto ab und öffnete die Tür, um sich gleich darauf auf den Sitz fallen zu lassen. Sie startete den Wagen und atmete noch einmal durch. "Ich schlage vor, wir suchen erstmal eine Wohnung und dann einen Job, ist gut?", fragte sie Nick. Sie konnten auch zwei Wohnungen suchen, wenns ihm wichtig war. Wäre bloss teurer und sie wusste nicht, wie gross das Budget seinerseits war, ihres war am zusammenschrumpfen und sie musste bald wieder Geld beschaffen.
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so hier nach ewigkeiten dann doch auch mal wieder was von mir.. ._. *schäm* wird leider auch nich viel.. denke das mit der verletzung im praktikum hast du ja im quassler bestimmt mitgekriegt.. '-' __
Nick Sie schwieg erst einen Augenblick, antwortete nicht gleich auf meine Worte und das konnte meiner Meinung nach nur zwei verschiedene Ursachen haben. Erstens, sie dachte wirklich über das nach, was ich gesagt hatte, machte sich wirklich Gedanken darüber, dass sie in meinen Augen ziemlich oft egoistisch war. Oder aber zweitens, sie regte sich gedanklich darüber auf, wie dreist ich doch war, ihr sowas überhaupt zu unterstellen. Vorstellen konnte ich mir wirklich beides, aber auf ihre folgenden Worte hin schloss ich dann doch eher darauf, dass sie einfach nur ein wenig nachgedacht hatte. Offenbar war Brooke wirklich eine ziemliche Einzelgängerin, zumindest schlussfolgerte ich das aus ihren Worten. Allerdings wusste ich auch gar nicht, was ich dazu noch großartig sagen sollte, stieg stattdessen kurz darauf auch schon ins Auto ein, nachdem die Vampirin es aufgeschlossen hatte. Dann warf sie auch schon ihren groben Plan in den Raum und ich nickte ihn einfach mal ab. Viel was besseres fiel mir ja jetzt auch nicht ein und es wäre wohl ganz gut, wenn etwas Normalität einkehrte, ich - beziehungsweise wir - wieder einen festen Wohnsitz hatte und irgendeinen Job, mit dem ich mich beschäftigen konnte. Ablenken von der ganzen Vampirgeschichte... wenn ich etwas anderes hatte, worauf ich mich konzentrieren konnte, dann war ich vielleicht auch nicht mehr ganz so leicht reizbar. "Ist gut.." tat ich es jetzt auch noch einmal wörtlich ab und schnallte mich an, nachdem ich die Beifahrertür geschlossen hatte.
Burn Motherfucker, Burn! You try but you can't reach me! #FFDP #MF
Ach… ich bin im Moment alles andere als besser… Und ist nur gut, wenns nicht zu viel ist. Ne, hab ich nicht mitgekriegt… wasn passiert? .-.
und wir sollten uns hier mal was einfallen lassen, weil es wird gleich sehr langweilig, da Häuser und Jobs suchen irgendwie nicht so toll ist xD _____
Brooke Sie nickte nur noch einmal zu sich selber, als er ihren Vorschlag guthiess und fuhr dann auch schon los. Auch wenn sie eigentlich nicht wusste, wo sie hin wollte. Irgendwie näher zur beziehungsweise in die kleine Stadt, wäre wohl schon mal ganz gut. Und dann könnten sie Wohnungen suchen. Tat man zwar normalerweise übers Internet, aber gut. Sie konnten ja auch übers Internet suchen, bloss brauchten sie erstmal einen Internetzugang. Sie hatte ja tolligerweise kein Handy mehr, weil ihr Beifahrer ihr Selbiges vor einer Weile mal abgenommen und nicht mehr zurückgegeben hatte. Genau wie ihr Portemonnaie, ihre Schlüssel und andere mehr oder weniger wichtige Dinge. Hatte sie ihm aber mittlerweile verziehen. Weil sie so nett war. Als sie nach etwa zehn Minuten ziemlich bis zum Stadtzentrum vorgefahren waren, parkte die Brünette das Auto in ein etwas zu knappes Parkfeld und stieg schliesslich aus. „Wir können in ein Internetcafé gehen oder so.. Dann könnten wir erstmal Adressen raussuchen, rumtelefonieren und so, um später dann hoffentlich Wohnungen zu besichtigen“, schlug sie vor und schaute ihn um Zustimmung verlangend an. Auch wenn sie nicht wusste, wieso er was dagegen haben sollte. Immerhin hatte er vorhin auch zugestimmt, als es darum ging, überhaupt erst Wohnungen zu suchen. So ging sie auch schonmal los, noch bevor er überhaupt die Möglichkeit zu antworten bekommen hätte. Sie wusste nicht, wo ein Internetcafé zu finden war, aber im Notfall konnte man sich ja durchfragen.
Hat sich durch Überbelastung eine alte Verletzung im rechten Fuß wieder entzündet.. und meine Knie (die ja auch schon oft entzündet warn) haben zwischendurch wehgetan - soll heißen, dass ich den Beruf an sich knicken kann, weil mein Körper das nicht mitmacht..
ja sollten wir wirklich... ich bin nur so kreatief momentan ._.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Oh nein, ist ja kacke.. Tut mir echt leid für dich ://
ich bin momentan leider auch etwas ideenlos, bzw. hab nicht so den Kopf fürs Schreiben .-. Aber naja, irgendwohin spulen wäre bestimmt nicht schlecht. weiss nur nicht wohin
Ja, das mit dem Zeitsprung klingt einleuchtend.. :D hm-hm... vielleicht einfach, dass die beiden grade umgezogen sind in ihr neues heim, dass sie sich quasi den halben tag während dem einräumen gegenseitig nur dumm angeschnauzt haben - wie soll mans von den beiden auch anders kennen XD - und dass sie dann abends quasi beide etwas fertig aufm sofa rumchillen, bisschen fernsehen oder irgendwas, sich irgendwie dann da aber doch wieder näher kommen.. von Nick aus versteht sich, er hats ihr ja "verboten" :'D wäre meine erste, aber wohl nicht sooo spannende idee jetzt... könnte ja dann 'n zeitsprung von zwei wochen oder so sein, wo sie sich mehr oder weniger gut miteinander arrangiert haben ^^
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Wir können das ja mal schreiben, ich finds gut^^ weil sonst werden sie sich nur immer hassen xD Und vielleicht fällt uns bis da dann wieder was ein haha^^
Ja, eben, deswegen dachte ich wir lassen sie mal etwas "zusammen rutschen".. xD Dann steig ich da gleich mal ein... muss nur erst noch schnell was erledigen, dann fang ich mit schreiben an :)
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Super :) ich geh jetzt noch innen Garten, schreibe dann heute Abend zurück, denk ich. Vielleicht auch gleich, kommt drauf an wie lang ichs draussen aushalte xD
Nick Die letzten zwei Wochen waren alles in allem ziemlich anstrengend gewesen: Wohnungsbesichtigungen, gleichzeitig Jobsuche und allgemein fast 24/7 mit Brooke zusammen unterwegs sein. Inzwischen hatte ich zwar wirklich das Gefühl, dass wir nach dem letzten Gespräch im Hotel etwas besser miteinander klar kamen und es gab - bis zum heutigen Tag - auch nicht mehr ganz so viele Reibereien zwischen uns. Heute war nämlich der große Umzug vor der Tür gestanden und es hieß, sich irgendwie in der neuen Wohnung miteinander zu arrangieren, was in manchen Hinsichten wieder nicht so ganz funktionieren wollte... sie wollte die Kommode dort haben, ich aber an einer anderen Wand. Sie wollte das Geschirr dort einräumen, ich aber in einem anderen Hängeschrank. So ging das ungefähr den ganzen Tag zwischen uns hin und her, wobei immer nur widerwillig einer von beiden nachgegeben hatte. Jetzt waren wir mehr oder weniger fertig mit der Wohnung, für heute jedenfalls und es würde sich vorerst ganz gut so hier leben lassen, denke ich mal. Einen Augenblick lang stand ich etwas erschöpft in der Küche rum, bis ich schließlich langsam zum Kühlschrank schlurfte und mir ein Bier rausnahm. In Hinsicht auf die Kost, die wir im Haus hatten, hatte ich natürlich vollkommen freie Hand, Brooke brauchte ja nichts dergleichen. So schloss ich den Kühlschrank wieder und ging langsam, sehr gemütlich rüber ins Wohnzimmer, wo ich mich schließlich mit einem leisen Seufzen ins Sitzkissen des Sofas fallen ließ. War einfach ein langer Tag gewesen, da verdiente ich mir jetzt die Pause... vor dem Fernseher, de ich dann einfach mal einknipste. Irgendwas Brauchbares würde bestimmt laufen.
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Brooke Auch die kleine Brünette hatte die letzte Zeit zugegeben nicht so besonders genossen. Auch wenn ihr Verhältnis zu Nick nicht mehr ganz so von Hass geprägt war wie am Anfang, weil sie sich beide wohl etwas zusammenrissen, so empfand sie es trotzdem nicht gerade als traumhaft, so lange so eng zusammen zu leben. Wurde Zeit, dass sie arbeiteten und einander nicht mehr die ganze Zeit sahen, sonst platzte wohl irgendwann wieder eine Bombe. Als sie dann jedenfalls endlich eine Wohnung gefunden hatten - sie wunderte sich ja immer noch, wieso sie jemals vorgeschlagen hatte, zusammen zu wohnen - konnten sie das Hotelzimmer und das gemeinsame Bett auch mal verlassen. Fand sie gut. Wer wollte schon mit einem Kerl im gleichen Bett schlafen, der einem jede Nacht den Rücken zukehrte, den man nicht berühren durfte und bei dem es unangebracht war, nackt zu schlafen? Dementsprechend freute sich Brooke auch darauf, endlich wieder ein eigenes Bett zu haben. Hatte sie nämlich gekauft, weil sie wieder genug Geld zur Verfügung hatte. Während er nach Jobs gesucht hatte und sie dasselbe hätte tun sollen, hatte sie in Wahrheit nämlich nebenbei auch noch gleich ihren Kontostand wieder ein Bisschen gepusht. Nur gut, dass Nick sie noch nie gefragt hatte, woher ihr Geld überhaupt kam. Er glaubte wahrscheinlich immer noch, dass es angespart war und in diesem Glauben würde sie ihn auch lassen. Immerhin war das eine sehr plausible Möglichkeit und da sie vielleicht ja auch irgendwann einen Job fand, würde diese ‘Übergangslösung' in der Geldbeschaffung gar nicht auffallen. Naja wie dem auch sei, jetzt hatten sie ja eine Wohnung und gerade auch einen ziemlich nervenaufreibenden Tag hinter sich gebracht. Eigentlich hatte Brooke ja wenig Lust, sich jetzt noch länger in seiner Nähe aufzuhalten. Aber als sie nach dem Duschen in ihren schwarzgrauen Nikeshorts und einem gemütlichen Top das Badezimmer verliess und dabei die Geräusche des Fernsehers vernahm, beschloss sie dann doch, auch noch im Wohnzimmer vorbeizuschauen. Sie warf ihrem besten Freund einen kurzen Blick zu und liess sich dann mit einem leisen Seufzen neben Nick aufs Sofa plumpsen. Eigentlich interessierte sie sich gar nicht für das, was im Fernseher lief. Sie wollte sich nur entspannen, was sie auch tat.