Neah Gab es, konnte es von ihr aus geben. Aber bitte nicht in ihrem Leben! Sollten sie weiter leben, wie sie leben wollten, aber ohne sich ihr zu zeigen, ohne sonst was mit ihr zu machen. Sie zu entführen, zu bedrohen. Sollte jeder sein eigenes Leben leben. Wie sie ihres auch leben wollte. Und er, er sollte doch bitte auch einfach aus ihrem Leben verschwinden. Von dieser Welt verschwinden. Und was für einen Packt denn bitte? Gut im Grunde egal.. Hauptsache war doch, dass er nicht gebrochen wurde. So sah es aus. Neah seufzte leise und senkte den Pinsel langsam wieder, bevor sie den Blick kurz auf den Boden richtete, dann aber wieder anhob und mehr ohne nachzudenken einfach eine Frage von sich gab, die eigentlich keinerlei Bedeutung hatte. Richi war zwar superschnell, superstark... Ja, aber sein Sperma doch sicher nicht. Was für ein Gedanke. Grr. "Sag mal.. kann ein Mensch von einem Vampir auch schwanger werden?" damit hob sie die Augenbraue einen Moment in die Höhe, ebenso den Blick wieder um den Vampir unverwandt und direkt anzusehen. Sie wechselte den Pinsel von einer Hand in die andere. Nein, sie wusste definitiv nicht, wieso genau sie das nun fragte, aber.. vielleicht wollte sie es einfach nur.. wissen eben. In Twilight war dann immerhin auch ein.. was auch immer dabei heraus gekommen und seine Reaktion.. Ja, vielleicht wollte sie auch seine Reaktion einfach sehen. Neah neigte den Kopf ein klein wenig zur Seite und bemühte sich wirklich den Blick nicht zu senken. Sie wollte wissen, wie er reagierte. Jede kleine Reaktion konnte ihr etwas verraten.
Richi Einen Augenblick lang schob ich die Augenbrauen zusammen. Wieso fragte sie das? Ich nickte zögerlich, verwirrt, sah an ihrem Körper hinunter, hielt an ihrem Bauch inne. "Du... das..." Nein, ich fand gerade definitiv nicht die richtigen Worte, wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Wieso sonst sollte sie mir eine solche Frage stellen? Es gab definitiv keinen anderen Grund als den, den ich mir ausmalte und ... ich wusste nicht, was ich dazu hatte sagen sollen. Klar, einerseits hatte ich nicht vor, Vater zu werden, alleine schon aus Prinzip, aber würde sie mir das wirklich auftischen wollen, dann... dann würde ich mich erst recht nicht aus dem Staub machen wollen, weil dann nicht nur ihr Leben, sondern auch noch das, eines ungeborenen Kindes auf den Spiel stand und verdammte scheiße, das konnte ich definitiv nicht verantworten, auf keinen Fall. Ohne, dass ich es mitbekommen hatte, spannte ich mich ein wenig mehr an, biss mir vorsichtig auf die Unterlippe. "Du bist aber nicht ... oder?", fragte ich dann schließlich gerade heraus, machte Anstalten, wieder auf die zu zugehen, blieb allerdings ein wenig hibbelig auf der Stelle stehen. "Ich meine... ich dachte... und du... das..." Scheiße. Einfach nur scheiße, wirklich. Also nicht scheiße im Sinne von... ach, keine Ahnung, ich bekam gerade keinen klaren Gedanken mehr fassen. Von jetzt auf gleich war es so... so komisch, sie anzusehen. Dabei war gerade doch noch alles gut gewesen. Na ja, war es ja jetzt auch noch, aber... es war Verwirrung, vielleicht auch ein klein bisschen Freude und ... hmpf.
Neah Und schon war ihm sein beschissenes Grinsen aus dem Gesicht gerutscht, gewandert, geflogen.. geflohen. Es war schneller weg gewesen, wie man hatte 'Tschüss' sagen können, was ihr eine gewisse Genugtuung verpasste und als er dann auch schon weiter fragte, platzierte sie ohne sonderlich lange nachzudenken ihre Hand auf dem 'noch' flachen Bauch, bevor sie kurz darauf hinunter sah und dann zu dem Vampir blickte, schwach mit den Schultern zuckte. "Würde ich fragen, wenn ich es nicht in Betracht ziehen würde? Ich bin seit gut einer Woche überfällig. Und ich hab in meinem Zustand mit Sicherheit nicht an Verhütung denken können." grummelte sie leise. Ohja, hatte sie definitiv nicht. Wie denn auch, wenn in ihrem Gedanken nur noch drei Worte anwesend gewesen waren? Sex mit Richi. SO. Wie hatte sie da auch nur ansatzweise an Verhütung denken sollen? Gut, ja.. sie nahm die Pille und überfällig war sie definitiv auch nicht, aber naja.. es machte Spaß ihm einfach mal das zurück zu geben, was er ihr angetan hatte. Ihn zu verwirren, zu verunsichern. Ihm auch nur annähernd das anzutun, was er ihr angetan hatte und das heraus auch noch aus einem seiner Fehler. "Das..." nein, keine Ahnung was sie noch anhängen sollte, weswegen sie nur langsam den Kopf schüttelte. Wobei sie immer noch nicht vor hatte Richi an sich heran zu lasen. Ne, ganz sicher nicht. Sie war absolut nicht Lebensmüde.
Richi Das konnte doch wohl nicht wahr sein, das war ein schlechter Scherz. Genau. Sie wollte mich doch hier verarschen, aber andererseits... machte ich mir doch Gedanken, ob da nicht eventuell was dran sein könnte, schließlich... na ja, wusste ich ja nicht, ob sie die Pille genommen hatte und ich hatte ja auch nicht an Verhütung gedacht. Konnte also gut möglich sein. Ja, doch. Nun aber trat ich wirklich einen Schritt auf die zu, versuchte vergebens meine Schultern zu entspannen, fuhr mir durch die Haare. "Aber... dann kann ich dich erst recht nicht in Ruhe lassen!", stellte ich seufzend fest, sah sie ein wenig planlos an. "Ich meine, wenn doch noch jemand kommt... zwei Wochen ist so gut wie gar keine Zeit... und da kann ich dich und das Baby doch nicht hier lassen", fügte ich hinzu, ließ die Arme hängen, die Schultern ebenso, was ein wenig schmerzte, wenn sie so verspannt waren, aber egal. Nicht weiter wichtig. Viel wichtiger war jetzt erst mal Neah. Eigentlich hatte ich fragen wollen, ob sie schon einen Test gemacht hatte, aber das wäre wohl dämlich gewesen. Sie hatte gesagt, es könnte sein, sie war überfällig, mit einem Test würde sie das schon wissen, also verkniff ich mir diese Frage, dachte eher darüber nach, wie das jetzt weiter gehen sollte, hierbleiben konnte sie doch auf keinen Fall!
Neah Konnte er nicht? Doch konnte er. "Doch kannst du. Ich will nicht, dass mein Kind mit irgendwelchen.. mit... Vampiren oder sonstigen Wesen in Kontakt kommt. Weder mit dir noch mit irgendjemand anderem. Egal wem. Einfach nur.. Menschen. Normale Menschen, die ihm nichts antun. Woher soll ich wissen, dass du nicht irgendwann einfach.. kein Beherrschung mehr hast und es anfällst, sein Blut trinkst? Es umringst?" brachte sie ihm also entgegen, trat an der Wand entlang einen Schritt zur Seite, um seinen Schritt wieder auszugleichen. "Ich möchte nicht, dass du mir näher kommst. Hörst du mir nicht zu?" fauchte sie leise. schüttelte nochmal den Kopf. Klar, irgendwo war es schon.. niedlich, wie er sofort annahm, was sie sagte, sie nicht beschimpfte, das Kind könnte von jemand anderem sein, sie weiterhin beschützen wollte.. das war definitiv.. vorbildlich. Aber damit musste Neah erst mal klar kommen. Sie musste für sich erst einmal akzeptieren, dass es vielleicht gar nicht so schlecht sein konnte, ihn in ihrer Nähe zu haben.. weil dann schlicht und ergreifend zumindest kein Mensch mit Waffe oder sonst was ihr etwas antun könnte. Wäre für den Job sicher ganz praktisch. 'Waffe weg oder ich hetze dir meinen Vampir auf den Hals' hahaha. Ne, mal ernsthaft. Und er würde davon überzeugt werden, niemanden mehr zu ermorden. Sich zurück zu halten.. im Besten Falle auf Tiere umzusteigen. Naja.. was passierte, wenn der Bauch dicker werden sollte.. wusste sie nicht, dachte sie gerade nicht drüber nach.. schien so unrealistisch.
Richi Als Neah mich so anfauchte, blieb ich beinahe schon automatisch stehen, hob wieder die Hände. "Sorry, ich ... nur ..." Betreten seufzte ich. Nein, das war alles so vollkommen neu für mich, etwas, was nicht hätte passieren sollen, etwas... was eigentlich ganz und gar nicht gut sein würde. Nein. Ein... ein Mensch und ein Vampir, das konnte doch nicht gut gehen, ging genetisch einfach nicht. Ich meine, es war ja wohl logisch, das ich anders war, aber an mir war wirklich ... ALLES anders. Ausnahmslos. Ich hatte keinen komplett anderen Organismus, anderes Denken, andere Fertigkeiten, als die Menschen. Ich war... ja, so etwas wie Superman, wenn man es mal so sagen wollte. Ich konnte zwar nicht fliegen, aber na ja, war auch nicht wichtig. Kam zu Fuß auch ganz gut klar, haha. Wieder tigerte ich auf ein und derselben Stelle rum. "Man, aber das kannst du doch nicht machen, ich meine, es braucht doch auch einen Vater und ohnehin wird das Kind nicht... normal sein", klärte ich sie etwas verzweifelt auf, musste mich erst einmal mit einem Arm an der Wand anlehnen. Das war doch gerade echt... alles ein bisschen zu viel. Genau. "Und sorry, nur ich..." Ich wusste nicht, was ich auf ihre letzte Aussage antworten sollte. Das... keine Ahnung, war komisch, punkt. War ungewohnt, hatte ich noch nie, wollte ich eigentlich auch nie, aber mein Gott, wenn... dann wollte ich es ja doch wenigstens richtig machen.
Neah Dieses Mal kam es ihr fast so vor, als würde er bereitwilliger stehen bleiben.. schneller reagieren, als würde er sie nicht weiter reizen wollen. Neah schüttelte leicht den Kopf. "Das... es... braucht keinen solchen Vater. Es braucht einen.. normalen Vater, vor dem es keine Angst haben muss... und.. was meinst du mit.. 'nicht normal sein'?"misstrauisch hob sie die Augenbrauen, wobei sie auf seine letzten Worte nicht mehr wirklich einging. Viel mehr interessierte sie, was er mit dem Kind meinte, dass es nicht normal sein würde - mal davon abgesehen, dass sie gar nicht schwanger war. War sie einfach nicht, konnte sie gar nicht sein. Vor wenigen Tagen hatte sie noch 'Erdbeerwoche' - ihre Periode - gehabt.. demnach war das alles also gar nicht möglich. Nein, absolut nicht. Aber mal ehrlich.. was kam da raus? Ein Menschlicher Vampir? Ein wesen das ohne Blut leben konnte und doch scharfe Beißerchen hatte? Das war ja grausam, wenn es so war... dann war sie einfach nur froh kein Kind von ihm zu erwarten. Zumal Neah so oder so niemals Kinder haben wollen würde. So. Sie wollte keine, Kinder waren laut, sie stanken, sie gingen einem auf die Nerven und sie waren undankbar. Nein, sowas brauchte die Brünette definitiv nicht. Sie brauchte ihr Leben als Agent, mehr nicht.. Spannend und abwechslungsreich.. etwas was mit Kindern nicht mehr ging und Neah lebte nun mal für ihren Job, anders konnte man das nun mal einfach nicht sagen, betiteln. Nein. Neah wollte absolut keine Kinder. Niemals.
Richi Okay, zugegeben, die Worte trafen mich schon in gewisser Hinsicht. Sie stellte mich gerade ernsthaft wie ein... Monster hin. Eines das absolut alles und jeden ohne mit der Wimper zu zucken töten würde. Zumindest fühlte es sich so an, ich spürte förmlich, dass sie es nur nicht sagen wollte, haha, und ja, ehrlich gesagt gefiel mir der Gedanke nicht, zu gehen, mich von ihr und dem Kind - meinem Kind - fern zu halten. Aber wenn sie das unbedingt wollte, dann musste ich ihre Entscheidung wohl akzeptieren, ob mir das passte, oder eben nicht. Auf ihre Frage hin, legte ich meinen Kopf leicht schief, zog dann die Schultern ein wenig nach oben, kniff die Augen zusammen und deutete mit den Fingern auf mich. "Ich bin nach wie vor kein Mensch... ich bin genetisch anders aufgebaut wie du, mutierter, falls ich dich dran erinnern darf... denkst du ehrlich, dass ein Kind komplett menschlich auf die Welt kommt?", fragte ich, gefolgt von einem leisen Seufzen. Jap und damit stand es fest, dass ich absolut keine Ahnung hatte, wie ich mich verhalten sollte. Ob ich wütend, verzweifelt, glücklich oder einfach nur... ich sein sollte. In meinem Kopf herrschte gerade das totale Chaos. Ich wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte, weswegen ich meine Gegenüber einfach nur ziemlich überfordert ansah. Letztlich überwand ich mich dann aber doch noch mal zu einem ziemlich gewagten Satz, weil sie mich mit ihrer ersten Tatsache wirklich verletzt hatte. "Denkst du echt, ich vergehe mich an einem Kind? Ich bitte dich, Neah, von Kinder habe ich immer die Finger gelassen und werde das auch in Zukunft weiter so handhaben, mein Gott, nur weil ich ein Vampir und nicht von dieser Welt bin, bin ich noch lange kein Monster, verdammt!"
Neah Okay, klang logisch.. er war nicht normal, also war das Kind auch nicht.. normal. Was ein Glück, dass sie nicht ein.. solches Ding in sich trug, ehrlich. Die Brünette presste die Lippen einen Moment aufeinander, konnte aber gar nicht wirklich auf den Satz eingehen, weil Richi dann auch schon wieder etwas sagte, wobei sie auf sein 'verdammt' hin ein wenig zusammen zuckte und das Gesicht für wenige Augenblicke verzog. "Ich... weiß es nicht. Ich weiß wirklich nicht, was ich von dir halten soll." murmelte sie leise, ein wenig unbeholfen und zuckte leicht mit den Schultern. Genau genommen entsprach das auch ziemlich der Wahrheit. Sie musste nur an das dreckige Grinsen denken, das er drauf gehabt hatte, nachdem sie doch ziemlich panisch halb von der Couch geflogen war und sich die Vase geangelt hatte.. Wie schadenfroh er ihr mitgeteilt hatte, dass sie Schuld daran sei, dass sie ihn mit zu viel nackter Haut verführt hatte. Wie amüsiert er ihr erzählt hatte, dass das eben die Nebenwirkungen seines Blutes waren und dass sie ansonsten gestorben wäre. Als hätte er ihr den größten Gefallen damit getan. Kinder waren zwar eine ganz andere Nummer.. und definitiv um einiges.. perverser und ehrlich, traute sie ihm das nicht zu.. aber andererseits.. hatte sie ihm das zugetraut, was bis jetzt geschehen war? Neah strich sich durch die losen Haarsträhnen, die aus dem unsauberen Pferdeschwanz gefallen waren und schüttelte schwach den Kopf. Nein, sie wusste wirklich nicht was sie von überhaupt noch irgendetwas halten sollte. Gar nichts.
Richi Das war ja super. Ehrlich. Klasse. Stellte sie mich ehrlich als perverses Monster hin. War ja richtig geil. Liebend gerne hätte ich aus Wut jetzt gegen irgendeine Wang geschlagen, aber das würde ihre Vermutungen ja nur unterstreichen, also ließ ich das gepflegt bleiben, atmete einfach tief ein und wieder aus, ehe ich mich zur Tür umdrehte. "Sorry... ja, du hast Recht... das Kleine sollte mit einem normalen Vater aufwachsen, einem, der sich nicht an jungen Frauen vergeht." Mit einem Nicken tat ich das ab. Genau. So sollte es sein. Vielleicht wäre es wirklich besser, ich würde mich schlichtweg aus dem Staub machen. Ich brauchte mir ja scheinbar kein schlechtes Gewissen einzureden, Neah wollte sich partout nicht helfen lassen, also musste ich mir auch keine Vorwürfe machen, wenn ihr etwas zustieß, oder? Genau so sah es aus... Und bevor ich jetzt hier wirklich noch aus der Haut fuhr, würde ich gehen, sie in Frieden lassen. Sollte sie doch zusehen, wie sie klar kam. Hätte ich gewusst, dass sie gar nicht wirklich schwanger war und mir nur etwas vorgegaukelt hatte... Ohh, bei Gott, ich wäre sowas von ausgeflippt. Ehrlich. Bei sowas verstand ich absolut keinen Spaß, aber ich konnte es ja nicht wissen, hatte weder einen Test, noch eine ärztliche Bescheinigung. Im Grunde genommen hätte sie mir hier wirklich das Blaue vom Himmel lügen können, aber daran dachte ich natürlich nicht im Geringsten. Whatever. Ich schnaubte nur noch einmal ziemlich trocken, sah über meine Schulter hinweg noch einmal zu ihr, wandte mich dann mit einem leichten Kopfschütteln ab. Ich sollte es echt lassen, wirklich. Ich sollte nicht mehr hierher kommen, mir eine andere Stelle auf der Erde suchen, wo sie mich nicht finden, nicht sehen konnte. Dann wäre für sie und das Kleine alles gut und für mich auch, ja, niemand mehr, der in meinen Gedanken rumspukte, mich terrorisierte. So sah es aus.
Neah Wow. Und dann war er weg, wo sie sich gerade noch mit dem Gedanken angefreundet hatte, sich vielleicht ein wenig.. verhätscheln zu lassen. Vielleicht war sie ja jetzt an der Reihe, den nächsten Zug zu tun. Vielleicht war sie jetzt nicht mehr sein Spielzeug, sondern er ihres.. Rollentausch. Sie hatte etwas, das ihm scheinbar noch mehr als normalerweise sagte, dass er sie beschützen musste. Wegen einem Kind, dass sie sich lediglich ausgedacht hatte. Was so ein.. Balg alles mit einem Männerhirn anstellen konnte, war wirklich äußerst faszinierend. Neah sah ihm einen Moment hinterher, bevor sie den Pinsel in den Farbeimer neben der Türe fallen ließ - wobei sie selbst nicht glauben konnte, was sie hier gerade tat - und ihm langsam, recht zögerlich folgte. Aber sie folgte ihm. Er schien ziemlich geknickt und verletzt.. und wenn es auch irgendwo das gewesen war, auf was sie aus gewesen war.. jetzt passte ihr das nicht so ganz, dass er sie einfach stehen ließ: Ja, sie konnte sich nicht entscheiden... benahm sich schon wie eine Schwangere mit ihren Stimmungsschwankungen. "Richi warte. So hart wollte ich das nicht ausdrücken." naja.. im Grunde hatte er ja recht. Er verging sich an jungen Frauen.. da war nichts zu leugnen.. aber er konnte sich ja auch ändern. Scheinbar schien ja tatsächlich auch ein guter Kern in ihm zu stecken. Nicht nur ein Mörder, ein Spanner, ein.. was auch immer. Sondern auch ein Fünkchen gutes.. ein Funken konnte im Normalfall entfacht werden. Wobei sie dennoch selbst nicht glaubte, was hier gerade von ihrer Seite aus - freiwillig! - geschah. So ganz wollte sie sich allerdings doch noch nicht entschuldigen oder sonst was.. erst einmal heraus zögern. "Ich... könnte vielleicht doch Hilfe beim Streichen gebrauchen." brachte sie also erst einmal recht.. matt hervor und lehnte sich in den Türrahmen, während sie in seine Richtung sah.
Richi ... nein, ich hatte definitiv nicht damit gerechnet, dass Neah mir jetzt hinterher gelaufen kam. War ehrlich gesagt doch ein recht ungewohntes Gefühl, sonst war sie ja immer froh gewesen, wenn ich die Biege gemacht hatte und jetzt wollte sie auf einmal doch nicht, dass ich ging? Nein, auch ich als Vampir würde wohl nicht verstehen, was ihr Problem war. Meine Vermutung waren ja Stimmungsschwankungen wegen den Hormonen oder sowas, aber gut, sollte mich eigentlich nicht weiter jucken, Tatsache war, dass Neah gerade vor mir stand und sich mehr oder weniger dafür entschuldigte, dass sie es ja nicht so gemeint hätte. Nahm ich ihr zwar nicht wirklich ab, aber hey, einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul, also nahm ich das einfach mal so hin und eigentlich wollte ich das ja auch wahr haben, wollte, dass es Stimmungsschwankungen waren, damit ich zum ersten Mal etwas von der - oder dem - Kleinen mitbekam und sie jetzt beiseite zu schieben und zu gehen, wäre wohl wirklich ziemlich doof und unklug. Meines Erachtens nach, immerhin gestand sie sich auch mal etwas ein, wenn auch nur indirekt. War der erste Weg zur Besserung, haha. Als Neah dann schließlich erwähnte, dass sie doch Hilfe beim Streichen brauchte, seufzte ich schwer, fuhr mir erneut durch die Haare. "Ich wollte dein Leben nicht so aus den Bahnen werfen", murmelte ich schuldbewusst, sah sie aber direkt an. Wenn ich hier schon anfing einen auf Big Daddy zu machen, dann wollte ich wenigstens ihre Reaktion darauf genaustens beobachten können. Ehrlich, war in meinem verhältnismäßig langem Leben noch nicht sonderlich oft vorgefallen... das ich mir um irgendjemanden Sorgen machte, vor allem, wenn es in den Fällen um Frauen ging... Nein, ich konnte nicht sagen, dass ich eine gute Seele war. Definitiv nicht. Aber ich konnte behaupten, dass mir an Neah doch schon ein klein wenig mehr lag, als an anderen jungen Damen.
Neah Na klasse, musste hier ja jetzt nicht weiter sentimental und persönlich werden, wie die Brünette fand. Sie zuckte also erst einmal lediglich mit den Schultern auf seine Entschuldigung hin. "Das kannst weder du noch ich ändern. Lassen wir das Thema also bitte." entgegnete sie also relativ neutral, bevor sie sich wieder vom Türrahmen abstieß und die Haustür schloss, die schon geöffnet gewesen war. Langsam schob sie sich an ihm vorbei, lief dann aber auch schon zurück ins Wohnzimmer. Nein, darüber wollte sie definitiv nicht auch noch reden. Sie musste schon die ganze Zeit darüber nachdenken, was genau er mit ihrem Leben angestellt hatte, wie es wohl wäre, wenn es nicht so gekommen wäre.. was sie dann tun würde, was weiter geschehen würde. Einfach wie alles gelaufen wäre.. aber wie gesagt, ändern konnte man es ohnehin nicht.. also brachte es auch nichts weiter darüber nachzudenken oder gar zu sprechen. Es war schon beschissen genug, man musste es nicht noch weiter aufwühlen, in der Wunde bohren. Reizen. Die schlanke Brünette seufzte leise, bevor sie den Pinsel aus der Farbe fischte, in welche sie ihn kurz zuvor noch geworfen hatte. "Lass uns einfach so.. normal wie eben irgendwie möglich miteinander umgehen." fügte sie noch an, wischte den Pinsel schließlich mit einem leichten Schulterzucken am Stoff ihres weißes Tops ab, welches so oder so schon einiges an Farbe abbekommen hatte. Anders lag der Pinsel einfach unangenehm in der Hand, wobei sie mit der freien Hand nun auf eine Farbrolle deutete, um sie Richi anzubieten. Ehrlich, eigentlich wäre es ihr in einer Hinsicht doch lieber, wenn sie hier alleine war.. andererseits aber eben auch wieder nicht. Sie konnte sich ja selbst nicht entscheiden, es war wirklich zum Mäuse melken.
Richi Gut, okay, dann würden wir da eben nicht weiter drüber reden, es war ja auch einfach nur eine Entschuldigung gewesen. Große Reden schwingen wollte ich diesbezüglich auch nicht, aber ich hatte ihr leben ja doch schon ganz schön auf den Kopf gestellt... genau aus dem Grund fand ich die Entschuldigung einfach angebracht, ich meine, wenn wir schon mal dabei waren? Aber nun gut jetzt, Neah wollte jetzt nicht weiter darüber reden, es war okay für mich, ich würde nun einfach meine Klappe halten, versuchen, so normal wie möglich mit Neah umzugehen. Wie sie es eben wünschte. Als sie sich auch schon an mir vorbei schob, sah ich der jüngen Brünette einen Augenblick lang hinterher, ehe ich mich selbst umdrehte, ihr folgte und schließlich im Türrahmen des Wohnzimmers stehen blieb, mich erst wieder in Bewegung setzte, als sie auf Farbrolle deutete. Ansonsten, hätte sie mich nicht auf die Rolle aufmerksam gemacht, wäre ich wohl stehen geblieben und hätte sie einfach nur beobachtet, aber dem war ja nun nicht so, weswegen ich auch nur leicht nickte, mir die Farbrolle schnappte und mich dann wieder neben Neah gesellte, schwach und ziemlich schmal lächelte. Wie auch immer... ehrlich, ich sollte mir darüber nicht weiter Gedanken machen, zumindest nicht jetzt, wo ich die Wand mit streichen wollte. Dann, wenn ich eine ruhige Minute hatte, könnte ich das machen, aber so? Nein... einfach nein.. Einen Augenblick lang verweilte mein Blick noch nachdenklich auf meiner Nachbarin, ehe ich anfing, so langsam die Farbe an die Wand zu bringen.
Neah Und er tat es tatsächlich ohne irgendwie weiter etwas zu sagen. Neah war.. zugegeben, angenehm überrascht. Die Brünette warf dem jungen Mann - Vampir, was auch immer - neben sich einen verstohlenen Blick zu, ehe sie ihn wieder vor sich auf die Wand richtete, die sie weiter säuberlich bepinselte. Wieso auch immer sie den Pinsel für die Hauptfläche genommen hatte, konnte sie nicht sagen.. vielleicht um länger zu brauchen, länger nicht alleine zu wohnen? Länger bei dem alten Ehepaar zu bleiben, weil sie sich in Gesellschaft schlicht weg wohler fühlte? Konnte gut sein, sie hatte ja nun einige Male mit bekommen, wie leise, lautlos er hier in die Wohnung einbrechen konnte.. und von seiner Sorte gab es mit Sicherheit noch mehr.. und sie hatte auch mit bekommen, wie stark er war, wie schnell... wie er auf ihr Blut reagierte... wie er sie ohne Probleme einfach das tun lassen konnte, was er wollte. Entweder mit Gewalt oder eben doch seinem Blut. Nach was auch immer ihm gerade stand und wenn das ein Vampir konnte, konnten das sicher auch all die anderen Vampire, von denen sie bis dahin noch gar nichts mit bekommen hatte. "Von deiner.. Sorte gibt es doch sicher noch mehr.. oder? Vampire meine ich.. und wie erkenne ich sie? Was gibt es noch, das mir gefährlich werden kann?" Nein, das Kind ließ sie jetzt ganz direkt und wissentlich weg, weil es einfach beschissen war ihm so dreckig ins Gesicht zu lügen. Und trotzdem tat sie es, einfach weil sie sich damit sicherer war, dass er ihr aus welchen Gründen auch immer an den Hals springen würde. Das war wohl so ziemlich der einzige Grund, auch wenn sie sich zugegeben doch ziemlich mies bei der Sache fühlte.
Richi Ich hatte gerade die Rolle in die Farbe getaucht, hockte dementsprechend mehr oder weniger neben ihr, als zu stehen. Mein Blick wanderte bei ihrer Frage an den schlanken nackten Beinen über ihren Hintern zu ihr rauf, ich blinzelte sie ein wenig verwirrt an. Ja, natürlich gab es noch mehr außer mich, wieso sollte es das auch nicht? Schließlich war ich ja... besonders, im Sinne von einzigartig. Es gab viele, die so waren wie ich und eben viele, die besser oder schlimmer waren. Ich nickte auf ihre Frage hin also leicht, wenn auch nicht unbedingt willig, die anderen ebenso zu beantworten, aber ich wollte mal nicht so sein, ließ die Rolle im Farbeimer und richtete mich dann mit einem schwachen Seufzen auf, lehnte mich gegen das Stück unbepinselte Wand, verschränkte die Arme vor der Brust. "Na ja... woran erkennt man die...?", fragte ich mehr oder minder zu mir selber, eher um zu überlegen, nichts anderes. "Scharfe Eckzähne, wobei das nicht zwangsläufig sein muss... sind meistens recht blass, vielleicht was an den Augen... keine Ahnung, ich weiß es nicht. Es ist für mich so, als würde ich jemanden beschreiben, wie du einen Menschen beschreiben würdest. Ich sehe quasi ein Abbild von mir, meine Spezies, für mich scheint sie genau so normal zu sein, wie für es für dich deine Menschen sind, da habe ich keine Ahnung, wie man sie jetzt wirklich erkennt... was siehst du denn an mir? Viel unterscheiden tue ich mich da nicht von anderes... außer vom optischen her." Ich zuckte mit den Schultern, löste meine Arme auch schon wieder. "Und was dir gefährlich werden kann? So ziemlich alles, ist hier auf der Welt doch nicht viel anders. Bei mir sehen sie halt noch ein wenig seltsamer aus, aber normalerweise sind das alles ganz... nette Wesen, insofern man sie nicht reizt, beleidigt oder sowas, aber was anders als Vampire und Hexen habe ich hier auf der Erde noch nicht gesehen, keine Ahnung, ob es noch was anderes hier gibt... Eventuell noch Sirenen und Nymphen, ansonsten... kann ich mir nicht vorstellen."
Neah Ja, sie hatte sich ein klein wenig an Richi gewöhnt und ihn irgendwo wohl auch mehr oder weniger in ihrer Nähe akzeptiert. Auch wenn sie sich noch immer ziemlich beobachtet und bespannerd vorkam. Naja, sie brauchte ihn nicht ununterbrochen bei sich, war aber mittlerweile als ganz froh, wenn er mal vorbei schaute. Sie hatte sich damit abgefunden und sich daran gewöhnt. Sie genoss es manchmal sogar beinahe. Die junge Frau war gerade auf dem Heimweg von der Arbeit, mittlerweile war es schon wieder beinahe 23 Uhr, also reichlich spät und absolut stockfinster. Bis auf das Licht der fahlen Straßenlaternen. Angst hatte Neah definitiv nicht. Nicht, weil sie sich schon wieder beobachtet fühlte und Richi in ihrer Nähe vermutete.. sondern einfach, weil sie wieder ruhiger geworden war.. sich entspannt hatte. Es war nun über zwei Wochen einfach gar nichts passiert, wieso also, sollte jetzt etwas passieren? Das war vollkommen absurd und auch schwachsinnig. Neah strich sich durch die dunklen Haare und verdrängte den aufkommenden Gedanken der vorgespielten Schwangerschaft, weil sich schon wieder ein schlechtes Gewissen anzubahnen schien. Sie war also alles in allem doch ziemlich entspannt und ruhig, freute sich auf das warme Bett, welches bei dem alten Ehepaar auf sie wartete, die warme Dusche. Bald würde sie in die neue Wohnung einziehen können.. was leider Gotte echt nicht das war, was sie sich wünschte.. immer noch nicht, aber sie würde das schon hin bekommen. Ja, doch. Irgendwie.
Isaac Mittlerweile waren wir der Bullenschlampe ja schon einige Tage auf der Spur, was echt schwer war, wenn man von dem Vampir nicht bemerkt werden wollte, der ihr eigentlich ununterbrochen an den Fersen klebte. Bis jetzt hatte er es aber wohl noch nicht gemerkt, demnach machten wir unseren Job also gar nicht so schlecht. Naja, auf alle Fälle besser wie der Vampir. Was ja aber auch kein Wunder bar.. Vampire waren schlicht weg unterbelichtete Wesen. So sah es aus. Und nein, wir würden jetzt nicht noch länger warten. Dazu war ich erstens schlicht weg zu ungeduldig und zweitens auch der.. Boss. Er wollte das bald etwas geschah, dass bald zu Ende gebracht wurde, was der Blutsauger verkackt hatte. Ich konnte es nur immer und immer wieder sagen.. Blutsauger waren einfach unfähig irgendetwas richtig zu erledigen, zu tun.. Absolut unfähig. Aber gut, konnte er und ein Partner [Name hindenken] jetzt zeigen, wie unfähig Vampire waren und wie fähig sie. Dann würde man diesen Blutsaugern einfach schlicht weg keine Chance mehr geben. Verdient hatten sie ohnehin keine. So einfach war das. Aber zurück zum Job.. Jetzt war sie an der Reihe. Würde er sich ganz der schlanken Brünette widmen, die gleich an der Gasse vorbei kommen würde, in der er und [Name] standen. Und dann würde sie endlich denen vorgeführt werden, denen sie letztes Mal schon hätte vorgeführt werden können. Interessierte ihn ja wirklich, was da genau gelaufen war, dass ein Vampir sich von einer einfachen... Sterblichen, einem Menschen behindern ließ.. bei einem Job, dem ihn der Teufel höchstpersönlich aufgetragen hatte.
Nexus Endlich ging es hier mal einigermaßen voran. Ich hatte so langsam definitiv die Schnauze gestrichen voll, immer wieder warten zu müssen, nur weil dieser Vollidiot ihr wie eine Klette am Arsch klebte. Das machte mich kribbelig. Es brannte mir in den Finger, mal endlich wieder leiden zu sehen und verdammte Scheiße, außerdem hatte ich die letzte Zeit auch so nicht viel... Ablenkung bekommen, wenn man das mal so sagen konnte. Ich wollte zurück, zurück in unsere Welt, wo ich mir ein Weib schnappen konnte. Na ja... drei Weiber. Da-Silva und Alessandro wollten nämlich auch auf ihre Kosten kommen, also brauchte ich, wie gesagt, drei Frauen oder verdammt guten Sex. Genau so sah es aus. Nun aber mussten wir uns erst mal die Kleine schnappen, unseren Auftrag ausführen und so lange mussten wir hier noch auf der Erde bleiben, ich musste leiden und Isaac... Ja, keine Ahnung, was mit dem Spinner war. Hatte scheinbar keine Bedürfnisse der Gute, oder aber er verhalf sich selbst ein wenig Abhilfe, was ich eher vermutete, wobei ich ihm die letzten Tage ja genau so am Arsch geklebt hatte, wie dieser Blutsauger an der Bullenbraut, dementsprechend war es eigentlich gar nicht möglich gewesen, es sei denn, er hatte im Schl... nein, nein, das war absurd, widerlich und generell undenkbar, nicht meine Welt, nichts von irgendwas... wäh, weg mit dem Gedanken. Ernsthaft. War ekelig. Brauchte ich gerade nicht, schien darüber aber ein wenig die Miene verzogen zu haben, hatte leicht den Kopf geschüttelt. "Sag mal, was überzeugt dich jetzt eigentlich davon, dass der Blutsauger weg ist?", fragte ich, legte den Kopf leicht schief, als ich zu Isaac rüber sah. "Nicht, dass der uns hier jetzt noch die Pläne durchkreuzt, ich hab nämlich so langsam keine Lust mehr", grummelte ich und ja, man konnte mir deutlich ansehen, wie verärgert und angesäuert sowie untervögelt war. Alle. Drei. Grrrr.