Neah Und dann stand sie endlich wieder auf der vertrauten Straße.. nur zwei Blocks von ihrer Wohnung entfernt. Sie atmete erleichtert aus, schloss für wenige Sekunden die Augen und vertrieb wenig später aber auch schon wieder ihre Gedanken, denn als sie die Augen wieder öffnete, war Richi immer noch da. Ein Vampir. Kein Traum. Es war sowas von echt, was ihr gerade mal wieder schmerzlich bewusst wurde. Es sollte einfach nicht echt sein, aber das schien sie sich schlicht und ergreifend nicht aussuchen zu können. Die Brünette wandte dem Vampir ihren Blick zu, die blauen Augen.. stand aber immer noch in etwa zwei Schritte von ihm entfernt, weil mehr bis jetzt einfach nicht drin gewesen war. Und zugegeben, ja.. sie hätte ihn zu gerne einfach nur angeschrien, ihm eine gescheuert, sonst was getan.. aber gerade war sie einfach nur froh wieder mehr vertrautes um sich herum zu haben. "Danke... fürs zurück bringen." kam ihr also nur recht leise, ein wenig zittrig - einfach vor Erleichterung - über die Lippen, bevor sie sich nochmal die lose Haarsträhne hinter das Ohr strich und sich mit der Zunge kurz über die Lippen strich, bevor sie sich langsam abwandte. "Nimms mir nicht übel.. aber ich hoffe wirklich, wir sehn' uns nie mehr." nuschelte sie noch leise... sozusagen als Verabschiedung. Sonst sagte man ja bekanntlich 'Auf wiedersehen.' aber das wäre in dieser Situation einfach absolut falsch.. gewesen. Mehr als falsch. Kam ihr einfach so vor.
Richi Konnte ich nur zu gut verstehen, wenn ich ehrlich war. Sie war mit Sicherheit nicht davon begeistert gewesen, was in den letzten Tagen passiert war. Eher weniger, glaubte ich zumindest. Liebend gerne hätte ich ihr zugestimmt, aber das ging nicht. Eben weil es nicht stimmte. Ja, sie würde mich nicht mehr wieder sehen. Vorerst zumindest nicht. Je nach dem, ob etwas passieren würde, würde ich kommen und mich zeigen und wenn nicht, dann... eben nicht. So einfach war das. Anstatt ihr also mit einem Nicken oder Kopfschütteln zu antworten, tat ich einfach nichts, außer schmal lächeln. Weder verabschieden, noch ihr meinen Plan unter die Nase reiben wollte ich, also tat ich das gesunde Mittelmaß... nichts. Absolut gar nichts. Als sie sich langsam abwand, seufzte ich, streifte kurz ihren Arm und hielt sie noch einen Moment zurück. "Pass auf dich auf und... ja...", mir war der letzte Teil des Satzes entfallen, weswegen ich mit einem entschuldigenden Lächeln wieder von ihr abließ. Erst dann wurde mir bewusst, dass sie mich vermutlich ja doch noch einmal sehen würde, zumindest das, was ich hinterlasse würde... tote, junge Frauen. Blutleer und entsorgt wie Müll. Genau. Denn aufhören konnte ich damit nicht, so viel stand fest. Klar, ich konnte meine Bedürfnisse umstellen, die Leichen ein wenig geschickter entsorgen aber das... nein, das wollte ich nicht, definitiv nicht und wenn sie weiter an den Fällen arbeitete... hey, konnte ich sie gleich um einiges besser beobachten und wenn nicht... musste ich das eben alles anders regeln, aber das würde schon klappen, da war ich mir sicher!
Neah Und ja, was? Neah blieb nochmal kurz stehen - er hatte sie ja ohnehin mehr oder weniger nochmal gestoppt, wobei sie seine Hand hatte im ersten Moment abschütteln wollen.. allerdings hatte sie dieses.. Bedürfnis erfolgreich verdrängt, bei Seite geschoben, woraufhin es auch recht schnell abgeklungen war. Sie nickte nochmal ein wenig, wollte nicht weiter nachfragen. Einfach nur noch nach Hause, eine neue Türe.. weil ohne fühlte sie sich definitiv einfach gar nicht mehr wohl. Was sollte ihr schon noch passieren.. mittlerweile dürfte sie doch schon so ziemlich alles durch haben. Was sollte ihr noch passieren, mit dem sie mittlerweile nicht rechnete? Vampire. Es gab verdammt nochmal Vampire, eine vollkommen andere Welt.. Wesen, von denen sie nicht einmal aus Büchern gewusst hatte. Naja, oder Filmen.. oder was auch immer, Erzählungen. Übernatürliches, welches noch vor einer Woche gar nicht existiert hatte. "Was soll mir schon noch.. passieren." murmelte sie noch mit einem halbherzigen, erschöpften Lächeln auf den Lippen, bevor sie sich gänzlich abwandte, die Tasche fest umklammert, bevor sie die Straße ansteuerte, in welcher das Haus lag, in dem ihre Wohnung war.. Einfach nur noch ins traute Heim.. insofern sie sich daran überhaupt noch.. wohl fühlte. Je nachdem. Momentan würde sie sich wohl an keinem Ort der Welt zu Hundert Prozent sicher und geborgen fühlen. Egal wo sie war und egal mit wem sie dort war. Sie wusste wer der Mörder ihrer Opfer war und sie wusste ebenso gut, dass sie ihn niemals dingfest machen würde. Egal was sie tun, versuchen würde. Sie würde ihn nicht erwischen. Wobei sie einige Schritte später doch noch einmal stehen blieb, sich zu ihm umwandte. "Tötest du weiter?" einfach gerade heraus. Wieso lange drum herum reden?
Richi Oh und was ihr noch alles passieren konnte, aber Angst machen wollte ich ihr jetzt auch nicht unnötig, war sie doch gerade erst mal froh, dass sie wieder auf Erden war, dass sie gleich wieder in ihre vertraute Wohnung gehen konnte, sich in die Wanne sinken lassen und die Welt um sich herum einfach mal vergessen können. Heute würde ihr nichts mehr passieren, nein, ich war da, ich würde da bleiben, ob ihr das passte oder nicht... aber da war sie auch schon gegangen, bevor ich ihr auch nur irgendwas hätte antworten können und auch jetzt stahl sich wieder ein schwaches Lächeln auf meine Lippen, ich nickte nur schwach, was sie vermutlich gar nicht gesehen hatte. Na ja, war ja auch egal... Zugegeben ein wenig traurig sah ich ihr hinterher, war ein wenig verwundert darüber, dass sie sich noch einmal zu mir umdrehte. Allerdings erfreute mich die Frage nicht wirklich. Nein... ich hatte etwas anderes erwartet. Etwas, womit ich mehr hätte anfangen können, aber da kam nur... nur das. Diese doofe, überflüssige Frage. Natürlich würde ich weiter töten! Was blieb ich mir denn auch anderes übrig? Mit einem schweren Seufzen nickte ich also, zuckte mit den Schultern und rang nach meinem Lächeln, welches ich eben noch auf den Lippen gehabt hatte, war gerade einfach verblasst, jop. "Was bleibt mir anderes übrig?", fragte ich, kratzte mich verlegen im Nacken. Gar nichts. So sah es nämlich aus. Weder sie, noch irgendwer anderes würde sich dazu bereits erklären, für mich als Blutspender zur Verfügung zu stehen, also...
Neah Was ihm anderes übrig blieb? Er konnte auf Tierblut umstellen, die Tiere müsste er nicht töten, weil sie nicht sprechen konnten, niemandem verraten konnten, was er tat. Was er ihnen antat. Sie konnten also weiter leben und Tiere... verdrängten Solche Gedanken doch auch einfach wieder erfolgreich. "So einiges, denke ich. Entweder du findest jemanden, der das mit sich machen lässt. Freiwillig-" es gab ja immer so verrückte "-oder du steigst auf Tierblut um. Ob es dir schmeckt oder nicht. Damit müssten keine unschuldigen, jungen Frauen die noch ihr ganzes Leben vor sich haben sterben. Wenn es eine Ausweichmöglichkeit gibt, sollte man sie definitiv ergreifen und nicht weiter Unrecht tun." stellte sie fest, nickte noch ein klein wenig um ihre eigene Aussage noch ein wenig zu unterstützen. War doch so. Er war vielleicht ein Arschloch, aber sie konnte ihm ansehen, dass er definitiv auch etwas anders tun würde, wenn es eine Ausweichmöglichkeit mit weiterhin menschlichem Blut geben würde. Neah würde sich ihm zwar definitiv niemals anbieten.. definitiv nicht, das würde und konnte sie sich nicht antun, aber es sollte doch Menschen geben, die auch für so etwas bereit waren. Wenn man nur suchte, Geduld hatte. Und was die Tiere anging. Manchmal musste man eben Opfer bringen. Abstriche eingehen. War einfach so.
Richi Stimmt, das könnte ich tun... aber ich hatte ihr ja schon mal klar gemacht, dass ich definitiv nicht der Typ Tierblut war, schmeckte einfach abscheulich, machte nicht satt, half also rein gar nicht... Erneut zuckte ich leicht mit den Schultern. Ich würde mich nach einer anderen Möglichkeit umsehen, ihr zu liebe, und wenn ich von Haus zu Haus ziehen musste, um mir von ein, zwei jungen Frauen das Blut zu holen, ohne sie dabei umzubringen. Vermutlich würde ich dabei sogar noch ein wenig Spaß haben, was sprach also dagegen? So ziemlich... vieles, wie ich fand, denn immerhin konnte ich in der Zeit schlicht und ergreifend nicht nach Neah sehen und das... na ja, war eher weniger geil, wie ich fand hier in der Stadt gab es eben auch nur sehr wenige, wirklich hübsche Frauen, würde das Ganze also nur noch ein wenig schwieriger gestalten. "Ich lasse mir was einfallen", hatte ich ihr hinterhergemurmelt. Sie hatte ja recht, leugnete ich auch nicht, aber dennoch passte mir das so gar nicht, vermutlich, weil ich mir hier gerade allen ernstes Fehler eingestand, die eigentlich gar nicht... falsch waren. Für mich zumindest nicht. Für die Menschen... ja, für die schon, aber eben für mich nicht. Punkt. Das war das, was eigentlich zählte, normalerweise nahm ich auch keinerlei Rücksicht auf meine Mitmenschen oder gestalten. Wieso auch? War doch ehrlich nicht mein Problem...
Neah Was einfallen. Es würde ihr ja auffallen, wenn das mit den Leichen weiter ging.. ändern würde sie es ohnehin nicht können. Deswegen war das Thema damit dann wohl auch gegessen. Ohne weiter irgendetwas zu sagen oder auf seine Worte zu reagieren, drehte sie sich mit einem leisen Seufzen wieder von ihm weg, um ihren Weg nach Hause fortzusetzen, wo sie wenig später dann auch schon ankam. Wobei das erste was sie tat, als sie die kaputte Tür sah, das Telefon zu suchen. Letztlich stellte sich aber heraus, dass das und alles was sonst noch von Wert gewesen war weg war. Klar, wer nutzte schon nicht die Gelegenheit und stieg in eine Wohnung ein, wenn die Tür schon mehr oder minder so ziemlich im Eimer war? Hätte wohl so gut wie jeder gemacht. Mit einem resignierten, genervten Seufzen sank Neah die Wand entlang auf den Boden im Flur, gegenüber der Tür.. der Platz an dem sie gestanden hatte, als Richi in ihre Wohnung eingedrungen war. Das konnte doch echt alles nicht wahr sein. Ehrlich nicht. Einige Minuten verharrte sie in ihrer Position, blieb einfach ruhig sitzen, bis sie wieder klar denken konnte und erhob sich dann, um zu ihren Nachbarn zu gehen, die sichtlich erleichtert schienen Neah an einem Stück zu Gesicht zu bekommen. Das ältere Ehepaar bat sie hinein und bot ihr sogar an, bei ihnen die Nacht zu verbringen, bis die neue Tür bei ihr eingebaut war. Neah nahm dankend an, beschloss aber, dass definitiv mal ein Tapetenwechsel nötig war. Sie musste hier weg. Einfach ein anderes Haus, eine andere Wohnung. Etwas neues, ohne Erinnerungen. Jetzt ließ sie sich erst einmal langsam auf das alte, gemusterte, staubige Sofa sinken, bevor ihr auch schon ein Tee in die Hände gedrückt wurde, woraufhin die Brünette dankbar lächelte.
Richi Ich hatte mich mit einer Flasche Wasser auf der Plattform des Daches niedergelassen, meine Beine angewinkelt und die Arme auf den Knien abgelegt, während ich mein Trinken aufschraubte, schließlich einen Schluck aus der Flasche nahm. Es waren mittlerweile zwei Wochen vergangen, in denen so einiges passiert war. Neah hatte sich mittlerweile eine neue Wohnung gesucht, war wieder arbeiten gegangen und und und. Binnen der wenigen Wochen war auch noch nichts passiert, jedoch zweifelte ich immer noch stark daran, dass es das jetzt einfach so gewesen sein sollte. Aber gut, wie auch immer, ich war jedenfalls froh, dass bis dato noch nichts weiter passiert war, sie hatte herunterkommen können, aber nun hatte ich doch mehr oder weniger das Bedürfnis, mich noch einmal einfach mit ihr zu unterhalten, in ihrer Nähe zu sein, ohne dass sie mich anfiel. Na ja, dass hoffte ich zumindest, schließlich wusste ich ja mittlerweile, dass sie ganz gerne Mal mit Sachen um sich warf und wenn ich nicht aufpasste, würde ich auch noch eins vor die Glocke bekommen. Jetzt jedenfalls warf ich erst mal von oben einen Blick in ihr neues Wohnzimmer, dass sie gerade am Streichen war, konnte ein leichtes Lächeln einfach nicht unterdrücken. Klar, irgendwo kam ich mir schon spannermäßig vor, logo, ich klebte ihr quasi 24/7 am Arsch, aber das fand ich besser, als der Gedanke, dass irgendein schmieriger Typ sich Neah annehmen würde. Ne ne darauf konnte ich ganz gut verzichten, wäre einfach scheiß schlechtes Gewissen gewesen, punkt. Eine ganze Weile saß ich oben auf dem Dach, hatte die Luft durch meine Haare wehen lassen, bis ich mich schließlich mal dazu hatte aufraffen können, vom Dach zu steigen, wieder nach unten zu gehen, festen Boden unter den Füßen zu spüren. Würde ich sie eben mal in ihrer schicken neuen Wohnung besuchen, fragen, ob ich helfen konnte. Haha. Und generell erst mal sehen, ob sie erfreut drüber war, nach dem, was sie mir an den Kopf geworfen hatte, glaubte ich das zwar eher weniger, aber hey, es sollte Wunder geben. Zwar würde ich - wie immer eigentlich - nicht gerade gentlemenlike auftreten, aber das war ja, wie gesagt, nichts neues, für mich. Als ich bei ihr im Treppenhaus angekommen war, sah ich mich nach ihrer Tür um, blieb schließlich mit einem schwachen Grinsen vor der Tür stehen. Nein, normal klingeln wäre ja langweilig, wenn schon, denn schon. Aber aufbrechen im Sinne von Klinke ausreißen war bei der neuen Wohnung auch nicht so Wahre. Aber irgendwie musste ich ja da reinkommen, weswegen ich schließlich den Knauf so weit drehte, bis er nachgab. Ganz leise versteht sich. Der hätte sich beim Drehen in die richtige Richtung auch sofort wieder eingekriegt. Waren gar nicht so schwer, die Türen hier aufzubrechen, wusste nicht, was sie Einbrecher sich das immer so schwer machten, haha. Na ja, wie dem auch sei, sollte niemand auf doofe Gedanken kommen, echt nicht. Nun trat ich erst mal bedacht langsam und leise in Neah' Wohnung, lehnte die Tür lediglich ein wenig an und verschwand mit einem pfeifenden Windzug auch schon in einen der Nebenzimmer. Ach, hatte sie bestimmt vermisst... nicht. Hahahaha.
Neah Die zwei Wochen.. waren anstrengend und doch auch einfach.. entspannend gewesen, weil einfach nichts übernatürliches mehr geschehen war. Sie kam sich zwar ab und an doch ziemlich beobachtet vor, ignorierte es aber. Paranoid konnte man es wohl beinahe schon nennen.. aber mal ganz ehrlich, wenn man von einem Vampir in eine fremde, unbekannte Welt entführt worden war, dann war Paranoid wirklich... was vollkommen normales in dem Sinne.. sie könnte immerhin auch in Richtung Suizid einschlagen, tat sie aber nicht.. dazu war sie dann doch einfach zu.. zu Neah eben. Jetzt konzentrierte sie sich ganz darauf den Pinsel zu schwingen und die Wohnzimmerwand in einem hellen beigefarbenen Ton zu streichen, der ihr eben einfach zugesagt hatte, außerdem auch gut zu ihrer Couch passte. War also alles in Ordnung so. Ein altes Radio mit CD-Player stand an der wohl so ziemlich einzigen funktionierenden Steckdose hier im Haus - im Flur - und spielte Laut irgendwelche alten Songs aus ihrer Kindheit, die sie einfach schlicht und ergreifend ablenkten. Neah war ausnahmsweise auch mal voll Entspannt, weil sie einfach nicht davon ausging, nochmal irgendjemandem zu begegnen, der auch nur ansatzweise etwas übernatürliches, mystisches an sich hatte. In den zwei Wochen hatte sie diese Gedanken so gut verdrängt, dass es ihr einfach vorkam, als wären sie nur Träume gewesen.. unecht. Sie konnte einfach nicht mehr wirklich einschätzen, sagen, ob es nun echt gewesen war oder nicht. Klar, ihre Wohnung war im Eimer.. die Türe total kaputt, aber solche Dinge wurden schlicht und ergreifend ausgeblendet. Neah trällerte gerade einfach guter Dinge mit zu dem Lied, welches gerade lief und hatte den Blick auf die noch zu streichende, weiße Fläche gewandt. Noch ein paar Tage und sie konnte hier gänzlich einziehen. Ja, doch.. ihre Laune war heute definitiv gut. Noch. Noch war sie gut, wohl nicht mehr allzu lange.
Richi Ich befand mich hier wohl in dem zukünftigen Schlafzimmer Neah', sah mich einen Augenblick lang um, ehe ich mir im Klaren darüber wurde, was ich hier eigentlich gewollt hatte. War ja schließlich nicht umsonst das mittlerweile dritte Mal in ihre Wohnung eingestiegen. Wie auch immer. Ehrlich. War egal, ich sollte mir darüber keine Gedanken machen, war zwar erst zwei Wochen her, aber hey, sie hatte sich prächtig holt, in nur 14 Tagen, musste ich ja mal sagen. Mit gutem Gewissen trat ich in den Flur, wo ich mich schmunzelnd, aber leise und unauffällig am Radio vorbei, das nebenbei wirklich.. schreckliche Musik trällerte. War nicht ganz so meine Musikrichtung, aber gut, Mensch, ich lenkte mich schon wieder viel zu sehr ab, gleich würde ich noch vor sie ins Wohnzimmer stolpern, was eigentlich nicht Sinn und Zweck der Aktion war, denn auch wenn ich sie irgendwo schon gern gewonnen hatte, die zwei Wochen über, in denen ich sie einfach nur verfolgt und beobachtet - gott, klang das falsch - hatte, und ja, nun wollte ich sie eben noch mal ein wenig aufziehen, murmelte durch die recht laute Musik so gut es ging ihren Namen, während ich mich in die Ecke quetschte, einfach vor mich hingrinste. Oh, sicherlich würde sie wieder irgendwas entgegen werfen. Haha.
Neah Bis zu einem gewissen Punkt war eben alles gut gewesen. Bildete sie sich das gerade nur ein ihren Namen gehört zu haben? Neah stoppte einen Moment in ihrer Bewegung, verstummte ebenfalls, bevor sie einige Sekunden einfach nur gegen die Wand starrte, bei der sie gerade dabei war ihr einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Haare waren zu einem recht unordentlichen Pferdeschwanz zusammen gebunden und im Gesicht klebte auch das ein oder andere an Farbe, ebenso an dem weißen Top und an den nackten Beinen - Nein, sie stand hier nicht halb nackt, sie hatte einfach nur eine kurze Hose an. So. Naja, wie gesagt hatte sie in der Bewegung inne gehalten, gestoppt, war verstummt.. grölte also nicht mehr mit in den alten Erinnerungs-Liedern sondern lauschte angestrengt, konnte so an sich aber nichts hören.. was ja nichts heißen musste, weswegen sich Neah dann auch nach einigen Sekunden langsam umdrehte und dann auch schon den Kerl erblickte, den sie am liebsten vollkommen aus ihren Gedanken gestrichen hätte, der sie aber in jedem Traum irgendwie verfolgte. Neah schnappte im ersten Moment erschrocken nach Luft, bevor sie beinahe über den Farbeimer stolperte, dann aber auch schon wieder runter kam. Das war doch alles hier ein schlechter Scherz. Bildete sie sich ein.. Nicht? Doch.. auf alle Fälle. Konnte nur eine Einbildung sein. Wie war er hier rein gekommen? - Haha, dumme Frage. "W-Was.... Wie bist du hier rein gekommen. Ich... das... ist Einbruch." stotterte sie leise vor sich hin, ließ ihn - mal wieder - nicht aus den Augen.
Richi Das Lächeln war nicht von meinen Lippen gewichen, auch, als Neah sich langsam zu mir herumgedreht und sich erschrocken hatte, fragte, wie ich denn hier hereingekommen sei. Doofe Frage... wie die andere Male auch. Eben durch die Tür, wie jeder 'normale Mensch' - haha - auch. "Ich freue mich auch, dich zu sehen", war das erste, was ich murmelte, bevor ich die Lippen zu einem schwachen Grinsen verzog, leicht mit den Schultern zuckte und in Richtung Tür nickte. "Brauche ich dir sicherlich nicht zu sagen, immerhin weißt du ja mittlerweile, wie ich zu Türen stehe", antwortete ich auf ihre Frage, trat einen Schritt auf sie zu, bevor ich meinen Blick einen Augenblick lang schweifen ließ. "Du hast dir echt eine schöne Wohnung ausgesucht, brauchst du noch Hilfe beim streichen?", fragte ich, als wäre es das Normalste der Welt, dass ich - der Typ, der sie entführt und ein, zwei Tage festgehalten hatte - nach zwei Wochen, nachdem ich sie wieder in ihrer Welt ausgesetzt hatte, einfach mal so zu Besuch auf der Matte, beziehungsweise im Flur stand. Allerdings wurde ich mir meines schlechten Benehmens auch sogleich bewusst, kratzte mich ein wenig im Nacken. "Ich wollte eigentlich auch gar nicht so hereinplatzen, ich dachte nur, weil du gerade am streichen warst und ja..."
Neah Ja, Richi und Türen... er fühlte sich von ihnen scheinbar förmlich aufgefordert sie aufzubrechen. "Du hast sie aber nicht schon wieder kaputt gemacht? Ansonsten darfst du zahlen. Das letztes Mal war echt teuer und außerdem hat man mich ausgeraubt, nur weil die Türe offen stand. Absolut nur dein Verdienst. Alles war weg." grummelte sie leise in seine Richtung, entspannte sich zwar etwas, wich aber trotz allem einen Schritt zurück, als er einen auf sie zu kam. Hilfe beim Streichen? Was wollte dieser Vollidiot? Meinte er, er konnte hier einfach auftauchen und einen auf heile Welt machen? War der bescheuert? Neah war gerade dabei gewesen all das Geschehene zu verarbeiten und jetzt so etwas. Tauchte er einfach wieder auf, total unerwartet und einfach.. Man, es nervte schlicht weg. Es.. er machte alles wieder zu Nichte, alles was sie sich in ihrer kleinen, eigenen Welt aufgebaut hatte. In der alles einfach wieder gut und wie früher gewesen war. Er trat es förmlich mich Füßen. "Ich brauche deine Hilfe nicht und woher weißt du schon wieder wo ich wohne? Das ich streiche... was... zum Teufel ist hier eigentlich schon wieder los?" Die Brünette wedelte ein wenig genervt mit den Händen, woraufhin die Farbe ziemlich durch den Raum spritzte, welche noch am Pinsel gewesen war..
Richi Ich hatte ja wirklich auf ihre Fragen antworten wollen, da war sie auch schon der Meinung, mit der Farbe vom Pinsel herumspritzen zu müssen, was mich einerseits zum Grinsen brachte, andererseits auch dazu führte, dass ich wieder einen Schritt zurück wich. Ich wollte einfach nicht dreckig werden, so einfach war das. Ich mochte meine Klamotten und die sollten gefälligst auch sauber bleiben. Punkt. Nun aber, als ich mich halbwegs wieder in Sicherheit gebracht hatte, zuckte ich schwach mit den Schultern. "Nein, man muss sie nur wieder nach rechts drehen, dann geht die wieder normal", klärte ich sie also leise auf, ehe ich vom neuen mit den Schultern zuckte. Waren einfach fragen, die ich nicht hatte beantworten wollen, aber schlussendlich doch musste, einfach, damit sie nicht schon wieder dachte, ich würde sie entführen oder gar verführen wollen. Ja ja, ich erinnerte mich nur zu gut und auch zu gerne an die Sache bei mir oben in der Hütte. War schon spannend und richtig gut gewesen, aber das tat hier ja gerade einfach nicht zur Sache, war vollkommen Fehl am Platze. Ich sollte ihre Fragen beantworten, wahrheitsgemäß und meine Gedanken außen vor lassen. "Iiiich... hab die Wochen über halt ein Auge auf dich geworfen gehabt, weil ich dachte, dass es das noch nicht war, ich bin davon ausgegangen, dass... na ja, das was ich angefangen hatte, auch zu ende gebracht werden sollte, gestand ich ein wenig verlegen, grinste sie schief an. "Ich hatte wirklich nicht vor, dir wieder irgendwelche Unannehmlichkeiten zu bereiten, ehrlich nicht, nur ich wollte halt mal vorbei schauen, weil ich... ehm ja...", wie sollte ich ihr das denn jetzt erklären? Gerade heraus wäre am besten, oder? "Na ja, ehrlich gesagt war ich gerade oben auf dem Dach gesessen und hab ein bisschen zugeguckt", klärte ich sie letzten Endes auf, schmunzelte nun aber nur noch. War ja so, nichts gelogen, nichts hinzugedichtet. Fakt.
Neah Nur wieder nach rechts drehen? Ohne Scheiß? Neah würde so bald es möglich war diese Türe gegen.. gegen was auch immer für eine Türe ersetzen. Gegen eine Türe mit 10 Schlössern wenn es sein musste. Aber sowas von. Hier sollte absolut niemand mehr einfach so herein kommen. Das würde das erste sein, was sie tun würde. Die Türe austauschen lassen. Am besten noch Heute, ehrlich.. Darauf gab sie auch gar keine wirkliche Antwort mehr, sie seufzte nur leise, was sollte sie darauf auch sagen? Man sah ihr deutlich an, dass es ihr alles andere als recht war, dass er hier schon wieder eingestiegen war. Immerhin war es einfach beschissen und zeigte ihr nur nochmal mehr, dass sie hier absolut nicht sicher war, egal wie sicher sie sich auch fühlen mochte. "Du hast was? - Du hast... und das ist Stalking. Einbruch, Stalking, Entführung, Mord, unter Drogen setzen.... und ich könnte noch so einiges mehr aufzählen. Bald hast du das gesamte Gesetzbuch durch. Reicht es dann endlich mal? - Wie du siehst, geht es mir gut. Niemand ist mir aufgelauert.. mit der Ausnahme von dir natürlich. Du bist die einzige Gefahr." murmelte sie in seine Richtung, strich sich mit dem Handrücken in wessen Hand sie den Pinsel hielt über die Wange und presste die Lippen auf seine letzten Worte hin zusammen. "Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Wieso... tust du das?" Ja, das war doch mal eine Frage. Interessierte sie wirklich. Was brachte ihn dazu, so.. zu handeln. Wieso tat er das alles? Wieso konnte er nicht aufhören? Sie einfach in Ruhe lassen..
Richi Ein breites Grinsen zierte unwillkürlich meine Lippen, als sie so aufzählte, was ich denn schon alles verbrochen hatte. "Hey, mir kann doch eh niemand was anhaben?", stellte ich daraufhin fest, lehnte mich nun leicht gegen die Wand, welche hinter mir stand, wandte meinen Blick allerdings zu keiner Zeit von Neah ab. Auf ihre Feststellung hin schüttelte ich nur schwach den Kopf. "Hast du mich zu Anfang gesehen? Hast du gewusst, dass ich kommen und dich holen würde?" Wieder schüttelte ich den Kopf. Nein, ich ging mal stark davon aus, dass sie das nicht getan hatte. "Ich denke nicht und ich denke auch, dass zwei Wochen absolut keine Zeit ist, nach der ich schon wieder abhauen sollte. Es könnte weiß Gott was passieren!" Mit den Worten stieß ich mich auch schon wieder von der Wand ab, um auf sie zu zugehen. "Und das siehst du falsch, ich bin keine Gefahr für dich", korrigierte ich ihren vorvorletzten Satz, fuhr mir mit der Hand durch die teilweise ziemlich zerzausten Haare, allerdings ließ ich ihre letzten beiden Fragen einfach mal offen im Raum stehen, eben weil ich darauf wirklich keine... Antwort hatte. Zwar hatte ich gesagt, dass ich das tat, weil ich es ihr schuldig war, aber da glaubte ich schon lange nicht mehr dran. Schuldig war ich ihr nur gewesen, dass ich sie wieder auf die Erde brachte, alles weitere... ja, konnte man meinen, machte ich aus Jucks und Tollerei.
Neah Oh doch! Und wie er eine Gefahr darstellte. Als er sich langsam in Bewegung setzte in ihre Richtung, trat sie selbst wieder einige Schritte zurück, bis sie schließlich wie Wand im Rücken spürte, was ihr ein leises Grummeln entlockte. "Komm mir... nicht näher!" forderte sie ihn also letztlich auf, wobei sie auf seine anderen Worte mehr oder weniger nicht mehr wirklich einging. Nein, sie hatte ihn zu Anfang ebenfalls nicht gesehen und ja, man konnte ihm so oder so nichts anhaben. Aber die Hoffnung, dass da vielleicht doch irgendwo ein Gewissen war, war eben doch da.. leider scheinbar umsonst. Neah glaubte sehr wohl, dass zwei Wochen reichten um festzustellen, dass nichts weiter passierte. Zumal er hier wirklich der einzige war, der sie verrückt machte, ihr Angst machte. Hier war sie noch keinem seiner Monster, seiner Nachbarn begegnet.. aus dieser komischen, anderen Welt. Hier war in den zwei Wochen alles normal verlaufen und jetzt wusste sie auch, wieso sie sich beobachtet gefühlt hatte. Neah schluckte schwer und versuchte ansonsten einfach ruhig zu bleiben. Tief durchatmen und einfach.. ruhig bleiben. Sowas von ruhig bleiben. Neah biss sich auf die Unterlippe und wartete förmlich darauf, dass er wieder stehen blieb, ihr nicht näher kam. "Ich... werf dir gleich den Pinsel gegen den Kopf, wenn du nicht stehen bleibst..." klärte sie ihn auf und hob den Arm mit dem Pinsel wieder etwas an. War zwar taktisch ziemlich unklug, ihm zu verraten was sie vor hatte.. aber hey... vielleicht blieb er ohne werfen stehen, das war ihr Pinsel. Den sollte er wenns ging nicht in die Finger bekommen.
Richi Lachend hob ich die Hände, blieb aber auf der Stelle stehen, sah sie an. "Wow, nicht so aggressiv, Kleines", meinte ich ironisch, auf ihre Aussage, beziehungsweise der Drohung, dass sie mir den Pinsel - der nebenbei noch voll Farbe war - gegen den Kopf hatte werfen wollen. Na ja, ich wusste nicht so recht, ob mich das wirklich aufhalten würde, vermutlich nicht, aber ich hatte ja eben schon gemeint, dass es nicht unbedingt sein musste, dass sie mich bepinselte... Wäre nicht so geil, nein. Aber wäre irgendwas lebensnotwendiges gewesen, wäre ich natürlich trotzdem auf die zugegangen, ganz klar. Nun aber blieb ich erst mal stehen, grinste einfach nur schmal vor mich hin. "Was ist denn da jetzt so schlimm dran, dass ich hier bin?", fragte ich schließlich, wobei ich die Antwort ohnehin schon wusste, hatte sie ja gerade aufgezählt. Stalking, Mord und so weiter... aber dennoch... den letzten Tag vor zwei Wochen hatten wir uns doch auch super verstanden, haha. Sie war richtig rattig auf mich gewesen, konnte sie schlichtweg nicht leugnen und vielleicht bildete ich mir darauf - auch wenn ich genau wusste, woran es eigentlich lag - ein kleines bisschen was ein. Na ja.
Neah Na wenigstens war er stehen geblieben. Das war ein Anfang. Jetzt sollte er sich doch bitte umdrehen und ihre Wohnung verlassen, dann war Neah rundum zufrieden. Naja, vielleicht nicht rundum aber so größtenteils. Mehr als sie es jetzt gerade in diesem Moment war. Aggressiv war sie auch nicht, nur Vorsichtig und Klein.. Klein ebenso nicht. Sie war ganz normal groß. So. "Alles." antwortete sie also erst einmal trocken auf seine Frage, was denn nun so schlimm daran war, dass er hier war. Sie hielt den Pinsel schon wieder in der Höhe.. sollte er auch nur noch einen Schritt näher kommen würde er fliegen. So sah es aus. Es würde ihn zwar nicht wirklich verletzten, aber hey.. er schien ihr fern zu bleiben, solange sie damit drohte und das war jetzt momentan einfach erst mal das einzige, wichtigste. Wirklich. "Die Tatsache, dass ich mir gewünscht habe, dich nie wieder zu sehen.. weil einfach alles total.. falsch und unnormal war und.. ich einfach mein altes, normales Leben wieder haben will. Einfach das ist schilmm." Klärte sie ihn also in Runde Zwei nochmal ausführlicher auf und strich sich eine lose Haarsträhne hinters Ohr, bevor sie schwer schluckte und dann auch wenigstens wieder minimal enspannte. Wieso auch immer. Wohl einfach, weil er stehen geblieben war und ihr nicht weiter auf die Pelle rückte.
Richi So, daher wehte also der Wind. Sie dachte ernsthaft, weil ich etwas ... nicht natürliches war, würde ich gleich ihr ganzes Leben auf den Kopf stellen? Na ja, vielleicht mochte das ja sein, aber wenn sie es in dem Sinne meinte, dass ich es verändern wollte, dann hatte sie sich geschnitten. Nein, ich wollte ganz sicher nicht, dass sie... anders lebte, sich anders verhielt, nur weil sie wusste, beziehungsweise auch gesehen hatte, dass es noch andere Wesen neben den Menschen gab. Ich war nun wirklich der letzte, der sich das wünschte. Echt. "Unnormal vielleicht, aber es muss nicht zwangsläufig heißen, dass es schlecht es... es gibt viele übernatürliche Wesen, die hier auf der Erde leben!", klärte ich sie mit einem leichten Schulterzucken auf, sah sie nachdenklich an. Mittlerweile war das Lächeln aus meinem Gesicht gewichen, ich sah sie einfach nur... zwischen neutral und nachdenklich an, konnte einen tiefen Seufzer gerade noch so unterdrücken. "Und außerdem gibt es sehr, sehr viele Wesen, die sich für die Menschen einsetzen... vermutlich hätte eure Spezies gar nicht überlebt, hätten ein paar aus dem 'Nachbarort' nicht einen Packt geschlossen." Was das für einer war, wusste ich nicht. Nicht genau zumindest. Er beinhaltete auf jeden Fall, dass sie Menschen in Ruhe und Frieden leben konnte, auf dieser kleinen, bescheidenden Welt. Das war das einzige, was ich wusste, was ich wissen musste und was es auch zu akzeptieren galt. Aus dem Grund hatte ich also auch nicht vor, mich noch mal in irgendeiner Weise an Neah zu vergehen. Zumindest nicht auf der Erde. Sollte sie mich noch mal besuchen kommen ... vielleicht, haha. Aber ansonsten? Nein, sie angreifen und überfallen würde ich sie ganz sicher nicht mehr, hatte ich schon einmal zu oft getan, dass ich sie angegangen war. Jop.