Neah Es hatte wohl wirklich die gewünschte Wirkung.. er war sauer auf sie. Er war richtig sauer - verständlicherweise. Aber es war nun mal genau das, was sie hatte erreichen wollen. Exakt das, was sie hatte haben wollen. Das er sauer war und dann eben mit etwas Glück doch verschwand. So beschissen es schon wieder klang, es war einfach so. Trotz allem zuckte sie leicht zusammen, als Richi sie so anfuhr, blieb aber dennoch erst einmal auf der Matratze sitzen, sah aber zu ihm hinauf. "Du hattest es auch vor... ich weiß nicht, wieso du dich umentschieden hast, aber vor hattest du es auch." stellte sie leise fest, hob einen Moment die Augenbrauen an. Ja, er hatte sie immerhin auch entführt, er hatte sie auch am zweiten Tag noch zu dieser Lagerhalle gebracht und was immer Ausschlaggebend dafür gewesen war Neah zu verschonen... zuvor war es noch nicht der Fall gewesen. Und wieso es jetzt der Fall war, verstand sie ohnehin auch nicht. Was auch immer ihn geritten hatte, ihn davon überzeugt hatte ihr zu helfen. Sein Leben dabei aufs Spiel zu setzen... sie wollte nicht, dass er wegen ihr und ihrer Familie leiden musste, dafür war er ihr momentan einfach schon viel zu wichtig geworden. Und da er scheinbar immer noch nicht vor hatte zu gehen, stand sie jetzt doch auf und atmete tief durch, bevor sie ihre Hand auf ihren Bauch legte und schwach den Kopf schüttelte. "Und... schwanger bin ich auch nicht. Ich bekomme kein Kind von dir, ich... hab mir das nur ausgedacht, weil ich sauer war und du einfach wieder hier rein gekommen bist.. ich wollte sehen wie du reagierst und dann.. warst du so verantwortungsvoll und... ich weiß auch nicht, wieso ich dir nicht gleich die Wahrheit gesagt habe..." nuschelte sie leise, bevor sie den Blick langsam wieder anhob, um die Reaktion auf ihre Worte zu sehen. Was er tun würde. Wie er reagieren würde.
Richi Das... das wurde ja immer besser. Nicht nur, dass sie wollte, dass ich gehe, nein, jetzt war sie doch nicht schwanger von mir. Mir verschlug es einen Moment lang echt die Sprache, in der Zeit lief ich allerdings hochrot an vor Wut. Das war nicht ihr ernst, oder? Ehrlich, sie hatte mir nicht ernsthaft vorgeheuchelt, dass sie schwanger von mir wäre und dann warf sie mir auch noch vor, dass ich ja auch genau das Gleiche mit ihr vorhatte. Aber ich hatte es nicht getan, verdammte Scheiße! Stattdessen hatte ich mir den Arsch für sie aufgerissen, damit sie nicht von solchen Affen wie Isaac und Nexus überfallen wurde und dann... dann kam sowas! Wusste sie eigentlich, wie verdammt dumm und verarscht ich mir vorkam? Das... das war gar nicht zu beschreiben. Gut, ich war nicht immer der perfekte Gentleman gewesen, wusste ich, aber das sie mir so krass in den Rücken fiel, das tat weh. Wirklich. Vor allem, weil ich sie in letzter Zeit echt ins Herz geschlossen hatte. Hatte ich ja auch schon gesagt gehabt. War dementsprechend echt ein herber Vertrauensbruch, aber hey, was erwartete ich eigentlich anderes von einem Menschen? Waren doch alles nur verlogene Schweine, verstanden nicht, was es hieß, wenn eine Frau schwanger war... die waren einfach alle in den Neuzeitwahn versunken, niemand mehr richtete sich nach dem alten Hause. Ich allerdings schon, genau aus dem Grund war ich auch geblieben, aber wenn sich das jetzt so verhielt, war das natürlich was anderes. Wie schon mehrfach erwähnt ließ ich mich nämlich ungerne verarschen und das... das war gerade echt die Höhe gewesen. "Du kleines, verlogenes Miststück", knurrte ich ihr lediglich entgegen, spannte meinen Körper schon wieder an. Liebend gerne hätte ich jetzt einfach ausgeholt und zugeschlagen, ganz egal ob es meinen Werten entsprach, oder nicht, aber das.. das wäre mehr als nur verdient gewesen, verdammt! Jedoch entschied ich mich dagegen aus dem einfachen Grund, dass ich nicht vorhatte, sie umzubringen und das wäre vermutlich der Fall gewesen, hätte ich wirklich richtig ausgeholt. War nun mal so, dass ich um einiges stärker war, wie sie... da konnte das nicht gut gehen. Statt also hier vollkommen auszurasten, wandte ich mich von ihr ab, steuerte direkt die Tür an, wo ich mich ein letztes Mal zu ihr umdrehte. "Dann sieh doch zu, wie du klar kommst, wenn die Idioten wiederkommen... wär ich bloß nicht aufgekreuzt, ehy, ich war so dumm", stellte ich trocken fest, schüttelte den Kopf über meine eigene Dummheit, ehe ich die Haustür aufzog, wortlos verschwand. Ne, also das ging gerade echt gar nicht, jetzt musste ich erst mal wieder runter kommen.
Neah Zugegeben hatte die Brünette mit einem richtigen Wutausbruch gerechnet.. im schlimmsten Falle, dass er ihr den Kopf abriss, whatever. Im Grunde wäre er dann ja fein raus aus der Sache gewesen. Er könnte sie jetzt einfach töten, dann wäre er raus aus der Sache, sicher.. nicht mehr auf der Liste des Teufels, aber er tat es nicht... er drehte sich viel mehr um und wollte scheinbar gehen, was Neahs Schultern einmal absacken ließ, während sie auf seinen Rücken starrte und seine Worte in ihrem Kopf wieder und wieder abgespielt wurden. Mit kleines, verlogenes Miststück hatte er es wohl ziemlich genau auf den Punkt getroffen.. er hatte recht und trotzdem war es ihr damals einfach als so.. richtig erschienen. So.. einfach. Klar war ab und an mal das schlechte Gewissen hoch gekommen, aber es war auch wieder verschwunden und jetzt.. jetzt hatte sie ja was sie wollte, dass er ging.. aber es fühlte sich noch schlimmer an wie die Tatsache, dass er hier war. Dann hatte sie sich wenigstens ansatzweise sicher gefühlt und jetzt.. jetzt war sie gänzlich Schutzlos. Aber vollkommen. Kein schützender Richi mehr bei sich, mit seinen Vampirkräften. SSS und so. Neah schluckte schwer und blinzelte ihm einen Moment schweigend, beinahe wie versteinert hinterher, bevor sie den Mund öffnete, sogleich aber auch wieder schloss.. schlicht weg weil sie nicht einmal wusste, was sie sagen und/oder tun sollte gerade. Klar war es das, was sie gerade noch hatte wollen.. aber gerade war eben auch nicht jetzt - sie kam sich ja wirklich vor wie Schwanger und wie schwanger mit riesigen Stimmungsschwankungen. Aber mehr als riesigen. Neah verlagerte ihr Gewicht von einem Bein auf das andere, bevor sie sich mit einem leisen, zittrigen Seufzen in Bewegung setzte. Noch war der Vampir normal schnell - oder langsam, je nachdem -, sodass sie ihn doch recht gut einholen konnte.. noch bevor er an der Türe war. "Ich..." begann sie, als sie sich zwischen ihn und die Haustüre geschoben hatte.. war doch immer so, dass man merkte was man hatte, wenn man es nicht mehr hatte.. was man also gehabt hatte. Eben gehabt, aber sie hatte es nicht mehr. Irgendwann hätte er es ja aber doch auch erfahren. War einfach scheiße gerade. "Es... tut mir Leid, ich weiß auch nicht wieso ich das getan habe.. aber.. ich will... ich habe gesagt, dass du gehen sollst, weil ich nicht will, dass dir etwas passiert nur weil.. der Teufel es auf mich abgesehen hat. Du.. bist mir viel zu wichtig, als dass ich damit leben könnte zu wissen, dass du wegen mir gestorben bist." faselte sie also dann doch ziemlich.. hektisch vor sich hin. So zeug war erstens noch nie ihr Ding gewesen und zweitens hatte sie ohnehin wirklich Angst davor, dass er weg war, sie es verkackt hatte. Er einfach.. zu sauer und enttäuscht war.. was sie ja sogar gut verstehen könnte und trotzdem..
Richi Da hatte ich gerade die Hand von der Türklinke genommen, weil die Tür weit genug offen stand um zu verschwinden, da stellte Neah sich auch schon in meinen Weg. Liebend gerne - ich konnte gar nicht beschreiben, wie sehr ich das wollte - hätte ich sie jetzt einfach beiseite geschoben, mich aus dem Staub gemacht, allerdings fing sie da auch schon wieder mit dem Reden an, ließ mich anfangs gar nicht zu Wort kommen, was wohl auch besser so gewesen war, sonst während hier mehr als nur unschöne Beleidigungen durch den Raum geflogen, vermutlich auch durch das Treppenhaus, weil ich ja doch nicht hätte leise können. Als Neah fertig war mit reden, prustete ich belustigt, schüttelte den Kopf. "Es tut dir leid? Was von der ganzen Scheiße, die du abgezogen hast?", fragte ich knurrend. "Ich hab mich für alles entschuldigt, ich hab auf dich aufgepasst und dich vor nicht mal zwei Stunden vor zwei Idioten gerettet, die dich in Null Komma Nix zerfleddert hätte, weißt du, was Isaac ist, weißt du das? Ein Werwolf, verdammt noch mal! Und wäre da nicht dieser beschissene Auftrag gewesen, hätte der dich auf offener Straße angefallen, bist du dir dessen eigentlich bewusst?", fragte ich, schüttelte weiterhin den Kopf. "Und mir tut meine beschissene Lunge weh, weil er, falls dir das nicht aufgefallen ist, dich mit seinem Kampfgewicht von was auch immer auf harten Asphalt gedrückt hat. Man sein, dass Schrammen bei mir innerhalb von wenigen Minuten verheilen und auch das größere Wunden nicht mehr allzu dolle Schmerzen, aber solch kleine Dinge wie blaue Flecken, die bleiben auch bei mir, weil sie nicht lebensgefährlich sind oder einen auf Ewig verschandeln und weißt du, wieso ich das in Kauf genommen habe? Das mir Arme und Beine weh tun? Weil ich gesehen habe, das du in Gefahr bist und das Kind, was ja nun gar nicht existiert", brüllte ich sie schließlich doch an, konnte die Wut einfach nicht mehr zügeln. Dazu war sie viel zu groß, mein Stolz viel zu verletzt. Und dann kam sie mir auch noch mit: Ich wollte nicht, dass dir wegen mir etwas passierte; verdammt noch mal - ja, ich war gerade total in Rage, konnte das fluchen nicht unterdrücken - das war ich ohnehin gewesen! Ob ich bei ihr geblieben wäre oder die Biege gemacht hätte. In Gefahr war ich so lange, bis sie nicht von mir eigenhändig umgebracht worden war, was war daran so unverständlich? Jedoch ging ich darauf nicht weiter ein, weil mich der Anfang des Satzes, ich wäre ihr ja zu wichtig, einfach stutzig machte, also... einfach auf sich beruhen lassen, würde schon seinen Sinn und Verstand, Hand und Fuß haben. Ja...
Neah Er brauchte nicht so schreien, Neah war vielleicht kein Vampir, aber verstehen konnte sie ihn durchaus auch in normaler Lautstärke, so war es ja nicht. Die Brünette zog den Kopf etwas ein, ließ aber dennoch jeden Satz, jedes Wort von ihm kommentarlos und schweigend über sich ergehen, bevor sie einfach nur zustimmend nicken konnte. "Alles was du als falsch ansiehst..." grummelte sie leise auf seine erste - sicherlich rhetorische - Frage hin und zuckte leicht mit den Schultern. Gerade tat ihr tatsächlich alles Leid, was ihn gerade dazu veranlasste sie so anzuschreien. Definitiv. Neah hatte den Blick derweil auf den Boden gesenkt gehabt, hob ihn aber nun auch schon wieder an, um den Vampir vor ihr anzusehen. Im Grunde hatte er ja kein Problem hier zu verschwinden, er würde sie mit dem kleinen Finger problemlos aus dem Weg schieben können.. dass er hier aber noch vor ihr stand gab ihr doch einen gewissen Schimmer an Hoffnung. Sie biss die Zähne einen Moment aufeinander, zwang sich ihn weiter anzusehen, auch wenn es ihr schon wieder danach verlangte den Boden zu begaffen. Ne, war jetzt einfach nicht drin. Konnte sie nicht bringen.. ehrlich nicht. War einfach scheiße, aber sowas von. "Es... tut mir wirklich Leid, ich wollte dich wirklich nicht in meinen Scheiß mit rein ziehn'... ich weiß.. war scheiße dich anzulügen.. hätte ich nicht tun sollen, aber ich kanns auch nicht rückgängig machen - und glaub mir, ich würds tun. Wirklich.. ich würde die Zeit so weit zurück drehen wie nötig, um das hier alles... rückgängig zu machen. Sodass du hättest einfach diesen beschissenen Job erledigen können - aber es ist eben so gelaufen... ich kanns auch nicht mehr rückgängig machen..." Ehrlich, sie würde ihm ja jetzt auch sagen, er solle ihn jetzt zu Ende bringen.. aber sie hatte nicht vor sich selbst in die Hölle zum Teufel zu befördern und ihm diesen Gefallen zu tun. Auch nicht für Richi.. und für sich selbst, weil es dann wenigstens endlich vorbei wäre.. nein, so einfach war das dann doch nicht, irgendwo hing sie ja doch noch an ihrem Leben.. wenn er es tat.. gut, konnte sie ohnehin nichts gegen ausrichten, aber bitten oder ihm das vorschlagen - definitiv nicht. Einfach nein.
Richi Mit Müh und Not schaffte ich es, so halbwegs wieder runter zu kommen, nicht wieder anzufangen, so loszubrüllen, eben weil sie ja auch irgendwo recht hatte. War jetzt passiert, war scheiße, aber konnte keiner von uns beiden nun ändern, mussten wir also so hinnehmen, das Beste draus machen, sag ich mal. Diese Erkenntnis führte dazu, das meine merklich angespannten Schultern nun ziemlich absackten, ich mich seufzend gegen die Tür lehnte und mir mit einer Hand verwirrt, nachdenklich, sauer durch die Haare fuhr. "Man Neah...", murmelte ich schließlich, nachdem ich einige Zeit lang einfach an ihr vorbei ins Treppenhaus gesehen hatte. War nicht sonderlich lange gewesen, allerdings hatte sich meine Stimmlage deutlich verändert, war nicht mehr ganz so sauer, nun eher enttäuscht und verletzt. Besagter Blick wanderte jetzt langsam wieder zu dem Gesicht der jungen Polizistin, musterten dieses kurz. "Hast du eine Ahnung, wie scheiße das ist, wenn einem so in den Rücken gefallen wird, ich meine, ich hab dir in den letzten Tagen ja wohl nichts getan, oder? Und wenn du mir nicht so wichtig geworden wärst, hätte ich ganz sicher auch nicht mit dir zusammen geguckt, wer sein Leben für dich gelassen hat", stellte ich nüchtern fest, schnaubte ein wenig resigniert. "Ehrlich ehy, mach das nie, nie wieder!" Sonst würde ich mich ganz sicher nicht noch einmal so schnell überreden lassen, eine Entschuldigung anzunehmen. War eben auch nur so gewesen, weil sie mir schon etwas bedeutete und ich sie noch immer wirklich ungern allein lassen wollte... Grml.
Neah Gott, konnte sich niemand vorstellen wie erleichtert die Brünette gerade war. Neah atmete leise aus, hatte gar nicht gemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte und ballte die Hände einen Moment zu Fäusten, damit sie endlich mit dem leichten Zittern aufhörten. War ja beinahe wie ein Junkie auf Entzug, ehrlich.. schlimm, wirklich schlimm. Sie wollte einfach nur wieder runter kommen. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wollte einfach, dass alles wieder beim alten war. Kein Teufel hinter ihr her war, dass sie sich anders kennen gelernt hätten, dass er ein.. ganz normaler Mensch war. Dann wäre es doch niemals so weit gekommen. Er war ein Vollidiot, ja.. aber sie war ein noch viel größerer.. Ehrlich. Passte ja, zwei Idioten zusammen. Hmpf. Neah griff nach der Türklinke, um die Tür zu schließen, wobei er ja noch dagegen lehnte, weswegen es erst einmal bei dem greifen nach der Türklinke blieb. "Genau genommen hab ich dir in den letzten Tagen auch nichts getan.. bis auf das eben..." murmelte sie leise, zuckte schwach mit den Schultern. "Ich war sauer, du bist schon wieder in meine Wohnung eingestiegen und hast mir gezeigt, wie verdammt Schutzlos ich in meinen eigenen vier Wänden war und immer noch bin... ich hab nicht nachgedacht und ich wollte dir auch eins reinwürgen.." erklärte sie also... so halbwegs ihr handeln, auch wenn es immer noch beschissen klang. Es war nun mal so.. sie war sauer gewesen und sie hatte nicht weiter nachgedacht, dann war es eben passiert. Einfach weil sie wütend war.. über alles was bis dato passiert war, so einfach.. konnte sie jetzt auch nicht mehr ändern, wie schon gesagt.. war eben so. Pech gehabt.
Richi Mein Gott ja, ich war in ihre Wohnung eingestiegen und vielleicht hatte ich ihr das Gefühl gegeben, dass sie schutzlos war, aber es war ja auch so! Es war schlicht und ergreifend die Wahrheit, dass sich jeder Vollidiot - ob Mensch oder Übernatürliches - Zutritt zu ihrer Wohnung hatte verschaffen können, ob ihr das nun passte oder nicht. Das war also noch lange kein Grund, mir aufzutischen, die sei Schwanger von mir. Ehrlich, dass hatte den Vogel sowas von abgeschossen! Vertrauen war damit logischerweise erst mal verspielt oder zumindest ziemlich gedämpft. Trotzdem würde ich vermutlich weiterhin auf sie aufpassen. Als Neah die Tür schließend wollte, stieß ich mich leicht vom Holz ab, gegen das ich lehnte, grummelte leise. "Das ist kein Grund, mir weismachen zu wollen, dass du ein Kind von mir erwartest, ich meine, dass sind zwei unterschiedliche paar Schuhe!", klärte ich sie kopfschüttelnd auf, während ich mich umdrehte, den Flur bis zum unfertigen Wohnzimmer entlang streunte, mich einen Moment umsah. "Außerdem bin ich nur wieder in deine Wohnung gekommen, weil du nicht sicher warst, hast du ja heute gesehen", fügte ich mit den Schultern zuckend hinzu, trat an das Fenster durch das schwaches Licht schien, sah nach unten auf die Straße und stützte dann meine Hände auf dem Fensterbrett ab, beobachtete eine Weile den Verkehr. "Aber du hast recht... damit, dass es passiert ist und nicht wieder rückgängig gemacht werden kann, dementsprechend sollten wir überlegen, wie es in Zukunft weitergehen soll, vorausgesetzt, das du mich nicht doch noch rauswerfen willst", murmelte ich, hob den Blick ein wenig an um Neah durch das Spiegelbild des Fensterglases anzusehen. Lag jetzt ganz allein an ihr, ob ich noch hierbleiben sollte, oder eben nicht.
Neah Nachdem er von der Tür weggegangen war, schloss sie diese langsam und lehnte sich dann auch gegen das angenehm glatte und kühle Holz besagter Türe, während sie ihm mit ihrem Blick bis zum Fenster folgte, ihn einfach nur ansah. "Wie gesagt, ich war einfach Sauer.. und habe nicht weiter darüber nachgedacht.. eigentlich wollte ich nur sehen wie du reagierst.. aber irgendwie... hab ich dann nicht den Zeitpunkt gefunden um dir zu sagen, dass es eben nicht so ist..." murmelte sie leise, zuckte schwach mit den Schultern. Ob sie ihn noch raus schmeißen wollte? Die Antwort müsste wohl klar sein, immerhin hätte sie sich ihm nicht in den Weg gestellt, dann wäre er jetzt schon weg und würde mit der Wut im Bauch auch gar nicht erst wieder auftauchen.. aber er war hier, weil sie sich entschuldigt hatte und er sich hatte.. mehr oder weniger weichklopfen lassen, worüber sie alles in allem auch einfach froh war. "Will ich nicht." entgegnete sie also doch recht knapp aber mit deutlicher Überzeugung in der Stimme, während sie auf seinen Rücken starrte. Wobei ihr dann auch schon wieder das Buch in den Sinn kam. Das Buch, die Dusche und das weiche, weiche Bett... schlafen. Ja, sie war müde.. aber andererseits hatte sie eben doch noch eine ganze Menge zu machen. Wobei sie sich auch fest vornahm, wenn sie nichts in dem Buch fand ihre Familie anzurufen. Anschließend duschen und dann mal noch was essen, vergaß sie momentan des Öfteren und konnte alles andere als gesund sein. Auch wenn ihr die Lust dazu für heute auch schon wieder vergangen war, aber was wollte man schon machen? Richtig, nichts..- also einfach was essen und hoffen es drin zu behalten. War im Normalfall nicht so schwer.
Richi Wollte sie nicht. Okay. War... okay, ja, dann würde ich eben weiterhin hierbleiben und aufpassen, dass sie der Tod nicht biss, haha. Eine ganze Weile stand ich einfach noch am Fenster, besah sie mir im Spiegelbild, ehe ich mich umdrehte, wieder auf sie zu ging und vor ihr zum Stehen kam. Ein leises Seufzend entrann meiner Kehle, als ich Neah mit flüchtigen Blicken musterte. "Wir sollten dann langsam auch mal schlafen gehen, ich glaube, für heute reicht es...", murmelte ich mit einem leichten Schulterzucken, versuchte sie ein wenig anzulächeln, klappte auch ganz gut, wenn ich ehrlich war. "Außerdem tut meine Brust nach wie vor hin, das Atmen ist ein bisschen schwer, stehen ist bei mir somit dann auch nicht mehr lange", stellte ich schmunzelnd fest, hatte mich dann aber auch schon von ihr abgewandt, trat wieder in das ziemlich leere Schlafzimmer und direkt auf die Matratze zu, wo noch immer das Stammbuch lag. Da würde ich... morgen einen Blick reinwerfen. Ja. Ehrlich, ich war ja kein Mensch, beziehungsweise Wesen, dass Schlaf zwangsläufig brauchte, hatte ich ja nun schon durch gehabt das Thema, aber der heutige Tag hatte mich einfach so sehr geschlaucht, dass ich froh war, wenn ich die Augen zumachen durfte. Wirklich, was anderes wünschte ich mir gerade gar nicht. Ob nun mit oder ohne Neah in der Nähe, ich würde vermutlich sofort einpennen, würde ich mich hinlegen... Seufz.
Neah Schlafen. Ja, gut... Neah ging trotzdem erst mal duschen. Sie folgte ihm langsam ins Schlafzimmer und angelte sich den Stapel Klamotten vom Boden, lag ja noch von zuvor da. Was das Buch anging.. vielleicht danach noch kurz einen Blick hinein werfen, dann aber.. weiter sehen. "Ich geh noch duschen.." murmelte sie mehr zu sich selbst wie zu Richi, bevor sie sich auch schon abwandte, um das Badezimmer anzusteuern, hinter sich die Tür abzuschließen, auch wenn es irgendwo natürlich mal wieder nichts brachte.. naja. Er würde ja jetzt wohl kaum wieder... mehr oder weniger einbrechen. Wenn ja konnte er doch abzischen, aber sowas von. Einen Moment lehnte sie sich noch gegen die Türe, bevor sie sich ihren Kleidern entledigte und auch schon in die Dusche stieg - Duschkabine gabs hier leider nicht, war aber auch egal. Nach etwa 10 Minuten - für länger fehlte einfach die Lust und Motivation - trat sie auch fertig geduscht schon wieder aus dieser, um sich in ein Handtuch zu wickeln und die Haare abzutrocknen. Wobei sie sich auch recht zügig wieder anzog, sich die Zähne putzte und die Haare zusammen band, bevor sie zurück ins Schlafzimmer lief. Im Grunde war sie müde, ja.. aber eben auch nur im Grunde.. sie war viel zu.. verwirrt und aufgebracht, als das sie wohl direkt einschlafen könnte.. und doch würde es vermutlich einfach nur gut tun, wenn sie sich hinlegte.. davon ging sie zumindest aus und vielleicht würde sie ja auch viel schneller einschlafen wie zu Anfang vermutet. Konnte ja gut der Fall sein, wieso sollte es auch nicht. Doch, ja.
Richi Gut, dann sollte sie erst noch duschen gehen, hatte ich kein Problem mit. Nachdem Neah aus dem Schlafzimmer verschwunden war, ließ ich mich müde auf die Matratze fallen, schälte mich dann ein wenig schwerfällig aus Shirt und Hose, sodass ich mich lediglich mit Boxershorts bekleidet, unter die Decke schieben konnte. In der Wohnung war bis jetzt noch kein Sofa oder Gästebett gewesen, auf welchem ich hätte schlafen können und nun war ich doch schon viel zu müde gewesen, um noch mal aufzustehen, also musste Neah wohl damit klar kommen, dass ich mich nun mit in ihr Bett verkrochen habe. Ehrlich, nach der Scheiße gerade, war das ja wohl das mindeste und es war ja nicht so, als hätte ich sie im Schlaf überfallen wollen oder sowas. Ne, ich wollte gerade einfach nur meine Ruhe, ein bisschen Schlaf und sonst nichts. Ich würde sie schon nicht belästigen, da brauchte sie sich keine Sorgen machen, haha. Nun gut, war aber nun auch relativ egal, wie gesagt, hoch käme ich jetzt beim besten Willen nicht mehr. Mir fielen ja so schon beinahe die Augen zu und ich wartete eigentlich nur noch darauf, das Neah unversehrt aus dem Bad zurück kam. Zwar konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich irgendwer - der nicht ich war - Zutritt zu ihrer Wohnung verschaffte, schon gar nicht, wenn ich da war, aber dennoch. War ich da eben einfach ein wenig wachsam. Wenige Minuten später - es hatte sie wie eine halbe Ewigkeit angefühlt - kam sie dann auch schon wieder, weswegen ich müde den Kopf hob, nur um zu sehen, ob es ihr auch wirklich noch gut ging, aber ja... War noch alles dran. Haha.
Neah Und da lag er auch schon auf ihrer Matratze, ihrem Bett unter ihrer Decke. Neah blieb einen Moment im Türrahmen stehen, setzte sich dann aber mit einem leisen Seufzen auch wieder in Bewegung, brachte ja irgendwo alles nicht. Grml. Langsam ließ sie sich neben ihn auf die Matratze sinken, blieb aber erst einmal sitzen und angelte sich nun doch das Buch. Einfach, weil sie sich in dem Moment noch nicht dazu überwinden wollte zu ihm unter die Decke zu krabbeln. War alles in allem einfach sowas von absurd... wobei sie sich vor zwei Tagen wohl noch mit Händen und Füßen dagegen gesträubt hätte... das hier war also durchaus schon ein Fortschritt. Wobei Sie jetzt erst nochmal das Buch auf ihrem Schoß aufschlug und den Blick stur darauf senkte. Einfach nur auf die Buchstaben, die Seiten des Buches. Richi ignorierte sie mehr oder weniger. Im Grunde konnte er ja schon mal schlafen, vielleicht fiel es ihr dann einfacher sich neben ihn unter die Decke zu legen, wenn sie sich sicher war, dass er eben schlief. Sie vertraute ihm mittlerweile zwar größtenteils und ging nicht davon aus, dass er auf dumme Ideen kam. Aber irgendwo schlummerte da eben doch noch das Misstrauen in ihr, was er sich gänzlich selbst zuzuschreiben hatte. Immerhin waren ihre ersten Stunden gemeinsam wirklich nicht perfekt verlaufen. Zumindest nicht für Neah und es würde wohl noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen, bis diese einprägsamen Stunden erst einmal verebbt, versiebt waren... einfach erst einmal in Vergessenheit gerieten und verdrängt wurden. So lange musste er eben mit der gewissen Zögernis und der in gewisser Maßen Abneigung rechnen. Konnte sie nicht ändern. Es war einfach alles in allem nicht so einfach, wie man sich das vorstellte.
Richi Als Neah sich schließlich zu mir auf die Matratze fallen ließ, lächelte ich schwach. Auch wenn sie gezögert hatte, so war sie letzten Endes doch hergekommen, hieß also, sie fand sich so langsam aber sicher damit ab, dass ich hier war, dass ich... eben zwangsläufig ein Teil ihres Lebens geworden war, ob ihr das nun passte, oder nicht. Ich hatte ja bereits gesagt, vermutlich wäre ich ja trotzdem noch in ihrer Nähe geblieben, auch wenn sie mich mit Sack und Pack vor die Tür gesetzt hätte. Hatte sich einfach routiniert, konnte ich mir nicht so schnell wieder abgewöhnen und auch wenn die Sache mit der vorgetäuschten Schwangerschaft mal sowas von der Vertrauensbruch war, so war sie mir eben doch wichtig geworden und Leute, die mir wichtig waren... konnte ich nun mal nicht so einfach vergessen, ignorieren... was auch immer. Ging einfach nicht, widerstrebte mir mal sowas von. Wenige Augenblicke später hatte Neah auch schon das Buch auf ihren Schoß gezogen, was mich leise seufzen ließ. "Willst du nicht erst einmal schlafen?", fragte ich fast ein klein wenig besorgt, als ich mich halbherzig auf meinen Ellenbogen stemmte, mit einer Hand vorsichtig ihre Hüfte streifte. Gut, ich konnte ja verstehen, dass sie vielleicht neugierig und ziemlich aufgewühlt war, aber morgen war auch noch ein Tag und sie war doch mit Sicherheit auch müde, da konnte so ein bisschen Schlaf nicht schaden und immerhin war ich auch noch hier. Haha. Ob sie das nun gut hieß, oder nicht, wusste ich nicht, aber wer fühlte sich nicht sicher, wenn ein SSS-Kandidat in der Nähe war, hm? Ja, doch, wäre ich normalsterblich, so würde ich das doch schnieke finden.. wobei... wenn es eine Frau wäre, würde ich vermutlich unter starken Minderwertigkeitskomplexen leiden und wenn es ein Kerl war ... ehm ... nein, einfach... nein. Ich war nicht schwul, würde für mich also auf keinen Fall in Frage kommen, aber... hm.
Neah Erst einmal schlafen? Das war so einfach gesagt.. ehrlich. Er war stark, er war in gewisser Hinsicht unsterblich, er war schnell... nicht sie. Ihr war vorhin schon die Luft weg gewesen, bevor sie auch noch zwischen dem Vampir und dem Werwolf eingepfercht worden war.. nur weil dieser Werwolf gemeint hatte Richi mal zu zeigen, dass er durchaus in der Lage war der Brünetten das Genick zu brechen, wenn er wollte. Er wollte sie zwar beschützen - und daran zweifelte sie auch gar nicht, aber er war alleine.. wer wusste schon wie viele Leute da draußen noch auf sie angesetzt wurden, wenn es einfach nicht nach Plan lief.. was es ja eben nicht tat. Er konnte auch nicht gegen Gott - oder Teufel - und die Welt ankämpfen. Nicht einmal er und da lag das Problem. Sie konnte nicht mal gegen einen dieser Idioten ankommen und Richi, der hatte wenigstens noch eine Chance, aber er konnte wenn es hart auf hart kam wohl kaum sich und sie beschützen. War einfach so und im Grunde war es auch gut so.. nicht, weil es ihr gefiel, der Gedanke.. aber eben weil es eben.. normal so war. Daran war nichts übernatürliches und auch nichts übernatürliches könnte dies ändern. Es war einfach so und fertig. Seine Berührung wurde von ihr gar nicht weiter beachtet, störte in dem Moment nicht, wurde nicht einmal richtig realisiert.. vielleicht als 'Versehen' abgestempelt. "Ich.. kann jetzt nicht schlafen. Ich muss an viel zu viel denken.." grummelte sie leise, hob den Blick aber keine Sekunde von dem Buch an. "Du kannst ruhig schon schlafen.. ich will hier nur eben noch das Buch durch schauen, das geht ja nicht so lange.." fügte sie noch ebenso leise an. Und sie wollte eben warten, bis er schlief. So, hatte sie sich einfach in den Kopf gesetzt und war jetzt mit Sicherheit auch nicht mehr raus zu kriegen. Sturkopf hoch 10. Aber sowas von.
Richi Gut, dann sollte sie sich halt noch das Buch ansehen, wenn es ihr dann besser ging. Sollte mich nicht stören, solange sie danach nicht die Biege machte, aber einschlafen, bevor sie sich nicht ebenfalls hingelegt hatte? Ich war müde, ja, aber wenn ich jetzt einschlafen würde, dann würde sie morgen doch bestimmt nicht mehr da sein, so wie ich sie mittlerweile kannte. Ne, also da war das nicht mit einfach mal umdrehen und wegdösen, auch wenn ich das jetzt liebend gerne getan hätte. Seufzend schob ich den Arm, auf dem ich mich gerade abgestützt hatte, unter das Kissen, auf welches ich schließlich auch meinen Kopf bettete, jedoch die Augen offen hielt, zu Neah rauf sah, die sich das Buch besah. Sie wollte es sich gerne noch angucken, bitte, aber ich würde nicht eher schlafen, bis sie sich nicht ebenfalls hingelegt hatte, punkt. Vorher würde ich weder die Augen zu machen, noch anständig zur Ruhe kommen. Konnte sie mal sowas von vergessen. Leise seufzend sah ich an ihrem Rücken hinauf, schüttelte schwach den Kopf, nur so leicht, dass es definitiv nicht auffällig gewesen wäre. "Wenn du was gefunden hast, mach mich wach, okay?", murmelte ich ihr zur Tarnung noch entgegen und auch wenn ich gesagt hatte, ich komme heute nicht mehr hoch, so würde ich das ja doch noch irgendwie schaffen um mir anzusehen, was sie gefunden hatte.
Neah Ja... Ja, war schon okay. Sie würde ihn wecken. Wobei das im Grunde auch bis morgen warten könnte. Sie nickte nur noch ein wenig, ging aber ansonsten gar nicht weiter auf den Vampir ein, ließ ihm nur nochmal kurz einen Blick zu kommen, wobei sie ebenfalls müde war und sich wohl beeilen würde. Langsam senkte sie den Blick wieder auf das Buch und blätterte nach überfliegen der Seiten immer wieder die nächste um, um nach einem Kreuz, dem Wort 'Gestorben' oder sonst was zu suchen.. nichts aus den letzten Hundert Jahren, etwas von vor 22 Jahren. Wobei sie tatsächlich erst auf der zweitletzten Seite auf etwas traf, das passte. Ihr Geburtstag war der Todestag der jüngeren Schwester ihrer Mutter und als Neah das las - sie hatte nicht einmal gewusst, dass ihre Mutter eine damals 18-Jährige Schwester besessen hatte - drehte es ihr förmlich den Magen um. Sie verzog einen Moment das Gesicht und zwang sich tief durchzuatmen, während sie die Tränen aus ihren Augen blinzelte. Es klang so absurd und doch passte es einfach. Was war, wenn Lucie - so hatte sie wohl gehießen - wegen ihr gestorben war? Weil sie hatte weiter leben dürfen und wieso hatte ihre Mutter, ihre Eltern.. nie ein Wort darüber verloren? Über Lucie? Vielleicht.. war sie auch eines natürlichen Todes gestorben? Oder wegen einem ganz normalen Unfall? Aber wieso sollte sie ihr dann verschwiegen werden? Wieso hatten ihre Brüder nicht mal geplaudert? Wieso sollten sie ihr es nicht sagen, wenn sie nicht Schuld daran war? Wenn diese Lucie für sie hatte sterben müssen? Neah biss sich nachdenklich und verwirrt zugleich auf die Unterlippe, bevor sie das Buch so leise wie in ihrer momentanen Situation möglich zuschlug und tief durchatmete. Sich dann mehr oder minder müde - eher minder, viel zu viele Gedanken - auf die Matratze sinken ließ, mit dem Rücken zu Richi. Dabei hatte sie nicht einmal geschaut, ob er denn nun schlief. Aber das einzige, auf was sie sich gerade konzentrierte war ihr wild schlagendes Herz und die Gedanken, die sie irgendwann so sehr erdrückten, dass sie eben doch in einen unruhigen Schlaf sank.
Richi Also entweder... sie hatte nichts gefunden, oder aber sie wollte mir schlicht und ergreifend nicht sagen, dass sie etwas gefunden hatte, was mir im Nachhinein wirklich logischer erschien, schließlich schien sie es ja darauf abgesehen zu haben, mich lieber schlafen zu lassen, als mich zu wecken, wenn irgendwas war. Neah eben. Es entlockte mir ein leises Seufzen, als sie schließlich das Buch zuschlug, wenn auch versucht leise, bekam ich es natürlich mit. War ja nicht so, als wären meine Sinne auch im Dösezustand nicht nahezu perfekt ausgeprägt. Wobei man von Dösezustand nun auch nicht mehr wirklich sprechen konnte. Ich war vollkommen fertig und wirklich froh darüber, dass Neah nun vermutlich auch schlafen gehen würde, ich endlich die Augen zu bekam. Bevor ich das aber tat, legte ich vorsichtig, da ich nicht vor hatte, meine momentane Lebensgefährtin – haha – zu bedrängen, eine Hand an ihre Hüfte, wartete einen Moment, ob noch irgendeine Reaktion ihrerseits kam, allerdings schien sie so fertig gewesen zu sein, dass sie das schon gar nicht mehr mitbekam, ich deswegen kurze Zeit später dann auch schon meine Augen schloss. Dauerte dann auch gar nicht mehr lange, bis ich ebenfalls eingeschlafen war, schlicht und ergreifend keine Lust mehr hatte, mich jetzt noch großartig auf sie zu und von ihr weg zu bewegen. Es blieb bei der Hand auf ihrer Hüfte, nicht mehr, nicht weniger, ehrlich, hatte selbst ich gerade keine Kraft mehr und ich konnte ja wohl behaupten, dass ich durchaus einen mehr als gesunden Energievorrat gehabt hatte... da durfte ich mir jetzt das schlichte Nichtstun auch mal erlauben. Genau.
Neah Die Hand war ihr schon gar nicht mehr aufgefallen, da war sie einfach schon... eingeschlafen. Schlicht weg einfach so müde und erdrückt gewesen, dass sie trotz tausenden von Fragen in ihrem Kopf zu müde gewesen war, zu geschafft von dem ganzen Tag. Wobei es Richi wohl kaum anders ging. Man erwartete von einem Vampir zwar vielleicht etwas anderes, aber alles in allem war er ja irgendwo auch nur ein Mensch.. nur eben einer der SSS-Fraktion, wenn man es mal so nehmen wollte. Naja, die gesamte Nacht hatte sie schon durch geschlafen, wenn auch mit wirren Träumen und ziemlich unruhig, zugegeben hätte es sie nicht einmal gewundert, wenn sie Richi im Schlaf ein paar geballert hätte - natürlich aus Versehen. Wie sollte sie das im Schlaf auch mit Absicht tun. Aber sie war ohnehin ein Mensch, der beim schlafen viel Platz brauchte, erst recht wenn sie so aufgewühlt war.. da lud sich alles einfach im Schlaf ab. War ja normal so. Naja, am nächsten Morgen wurde sie wach, weil es klingelte und zwar erst um 9:25 Uhr - wenn man es genau nehmen wollte. Voll verschlafen und trotzdem irgendwo einfach noch Hundemüde, dabei war sie - oder waren sie - ja gar nicht so spät ins Bett gegangen. Müde blinzelnd öffnete sie die Augen, als es von neuem klingelte, woraufhin Neah ein verschlafenes ''Mooment'' von sich gab und sich über die Augen rieb, bevor sie sich aufsetzte, woraufhin ihr dann auch erst mal wieder der Vampir neben ihr auffiel, was ihren Herzschlag gleich einen Ticken beschleunigte, bevor sie eilig aufstand, weil die Tür ja wartete. Grml. In Jogginghose und weißem Top tapste sie barfuß aus dem Schlafzimmer in den Flur um wenig später achtlos die Haustür zu öffnen, was im Nachhinein echt dumm war.. wobei nur der Postbote vor der Türe stand und ihr drei Briefe in die Hand drückte. Bevor sie ein 'danke' von sich geben konnte, war er auch schon wieder verschwunden. Ungeduldiger Zeitgenosse. Aber sowas von.
Richi Ich gähnte müde, als es an der Tür klingelte und das schrille Geräusch meine eingeschlafenen Sinne prompt wieder weckten. Verschlafen blinzelte ich erst mal den Schleier vor meinen Augen weg, ehe ich mich langsam auf den Rücken drehte, mir einen Augenblick über das Gesicht wischte. Wie lange hatte ich denn geschlafen? Fühlte sich an, wie gerade mal zwei Stunden, wenn ich ehrlich war. Ich war so kaputt, dass ich mich am liebsten wieder umgedreht und weitergeschlafen hätte, allerdings war daran jetzt wohl erst mal nicht zu denken, denn als ich mich wieder in Richtung Neah drehte, war diese verschwunden, was mich gleich ein wenig wacher werden ließ. Mit gerunzelter Stirn schob ich die Decke beiseite um meine Beine aus dem 'Bett' zu schwingen, aufzustehen und mich doch erst einmal ein Stück weit zu strecken. Musste jetzt kurz sein, brachte die Knochen im Körper gleich mal ein wenig ins Knacken, den Kreislauf langsam in Gang, ich wurde wacher. Dennoch ziemlich müde und nebenbei bemerkt noch immer nur in Boxershorts wanderte ich auf leicht wackligen Beinen in den Flur, wo ich mich erst einmal umsah, Neah aber auch gleich erblickte, was mich leise seufzen ließ. Die Briefe in ihrer Hand verrieten mir, dass der Postbote wohl da gewesen sein musste, was mir im Nachhinein ein wenig seltsam vorkam. Wozu gab es für Briefe den Briefkasten? Den benutze man doch dafür, oder war das nur in meiner Welt so? Ne ne, das würde auch hier so sein, ich glaubte kaum, dass die Menschen und die übernatürlichen Wesen so viel anders gewesen waren, vor allem, weil es irgendwo auch ziemlich wenig Sinn ergab, wenn man mal so drüber nachdachte. Wieso zur Hölle sollten die Briefkästen hier nur als Deko rumstehen? Ach, wie auch immer. Viel zu viele Gedanken am frühen morgen. „Morgen...“, murmelte ich erst mal leise in ihre Richtung um sie nicht wieder zu erschrecken, ehe ich mit einem leichten Kopfnicken auf die Briefe in ihrer Hand deutete. „Hast du einfach so die Tür aufgemacht?“, fragte ich schließlich, lehnte mich in den Türrahmen des Schlafzimmers, verschränkte meine Arme vor der Brust, sah Neah abwartend an, hatte die Augenbraue ein kleines bisschen hochgezogen. Sehr riskant, musste ich sagen. Zwar wäre ich ohnehin vom Krach geweckt worden, sollte jemand auf dumme Gedanken gekommen sein, aber trotzdem... definitiv nicht das Wahre. Ne.