haha, isso x'D okaysi... muss jetzt aber erst schnell zu den pferden, noch abendration futter verteilen und so q.q hoffe du bist nachher noch da ^^ ______
Isaac Ganz ehrlich? Mittlerweile war ich ziemlich müde. Der Tag war in aller - außer meinen - Augen vielleicht schön gewesen, aber für mich war es bloß eine nervenaufreibende und anstrengende Tortur gewesen, die mir wirklich so einiges abverlangt hatte. Nicht nur, dass ich ständig so beschissen hatte vor mich hinlächeln und auf überglücklich machen müssen, nein... ich musste auch noch mit unzähligen Geschäftsleuten reden und mich über weiß Gott was unterhalten. Hinzu kam noch der widerliche Kuss, allgemein dass ich Riccarda zu fast jedem Zeitpunkt hatte nah sein müssen und ich fragte mich ehrlich gesagt, wie ich das in Zukunft hinkriegen sollte, ohne sie wortwörtlich aufzufressen. Wie konnte man auch zwei Leute miteinander verheiraten, bei denen es eigentlich offensichtlich war, dass sie sich hassten? Das Einzige, was an dem Tag heute gut gewesen war, war das Essen - Wölfe waren grundsätzlich immer hungrig, wobei wir aber nie zu dick werden konnten... guter Stoffwechsel und so, naja. Jedenfalls hatte das wenigstens geschmeckt und war ein kleiner Lichtblick gewesen. Leider aber eben nur ein kleiner und der einzige. Mich wunderte es ja ehrlich gesagt schon so ein bisschen, dass unsere Eltern beabsichtigten, uns wirklich ganz allein hier raus in den Wald zu schicken. Ich meine, hallo? Ich war ein Wolf, der Wald war quasi mein liebstes Zuhause und ich musste da einen Engel mit einschleusen... konnte man doch nicht gut heißen sowas und ich würde mich wohl ununterbrochen in meinem Revier bedroht fühlen, definitiv. Was das anging war ich wohl auch mehr Tier als Mensch, ließ sich nicht vermeiden. Jedenfalls waren meine Nerven wirklich zum Zerreißen gespannt, als ich den Wagen jetzt schließlich am Ende des Schotterwegs anhielt. Und wo endete der Weg, hm? An einer Hütte. An einer gottverdammten, nicht besonders großen Hütte. Sicher, sie würde alles haben, was wir für die nächste Zeit brauchten - außer meine heißgeliebte Fußbodenheizung vielleicht - und ich fühlte mich hier im Wald ja ohnehin wohl, aber ich würde das bisschen Platz, was da in der Hütte war, mit der meist gehassten Person teilen müssen und es war jawohl klar, dass mir das so gar nicht gefiel. Außerdem war sie eine Frau - die meckerten doch meist ständig an irgendwas herum und so, wie wir hier die nächsten Tage leben würden, war sie es ganz sicherlich nicht aus ihrem Schloss gewohnt. Bei uns Wölfen gehörte das zum Training dazu - einige Tage draußen im Wald zu verbringen, meine ich. Ich für meinen Teil hatte mir ja jetzt schon vorgenommen, Riccarda bei der nächstbesten Gelegenheit einen Schrecken einzujagen und das sollte hier im Wald nicht allzu schwierig sein. But whatever - ich warf einen kurzen, wenn auch wirklich ziemlich angepissten Blick zu meiner Beifahrerin rüber, ehe ich auch schon ausstieg. Einen Moment lang ließ ich den Blick schweifen - ich konnte schließlich auch in der Dunkelheit bestens sehen. Die Hütte lag an einem kleinen, nicht allzu großen See, der dem Ganzen wenigstens ein klein wenig schmeichelte, wenn auch nicht übermäßig. Wenn sie mich ankotzt - und das würde sie! - konnte ich getrost einfach mal eine Runde abtauchen. Ich löste meinen Blick von der ruhigen Wasseroberfläche und ging stattdessen zum Kofferraum, um unsere Sachen rauszuholen. Ich würde drauf wetten, dass sich 99% aller Ehepaare ganz sicherlich ihre Flitterwochen anders vorstellten.
jaaap ^^ bin da halt immer nur Phasenweise on (; ich heiße dort Smileye_ _________
Riccarda Ann Ich wollte mich eigentlich nur noch hinlegen und den Tag vergessen. Schon schlimm genug, dass ich den widerlichsten und abtrünnigsten Menschen auf diesem gottverdammten Fleckchen Erde nun als offiezielen Mann und somit bis an meins Lebensende an der Backe hatte, sondern auch noch die angeblichen Flitterwochen irgednwo komplett abgeschottet im Wald, wo ich mich überhaupt nicht auskannte, aber der Wolf natürlich wieder seinen riesen Vorteil daraus zog. Wahrscheinlich hatten meine Eltern den Platz der Hochzeit aussuchen dürfen und dafür die Familie Garcia den Aufentahltort für diese beschissenen sieben Tage oder waren es noch mehr - wenn es wirklich so wäre, würde ich mich in dem See ertränken gehen und dann hoffen, dass alle meinten er hätte mich umgebracht und ebenfalls unter die Erde befördert. Die Erwachsenen beider Arten schienen schließlich über Leichen zu gehen, wenn es um ihren wertvollen Ruf gehen sollte. Man, wie mich das gerade anging und ich konnte meine Wut nicht einmal richtig auslassen, weil das Essen ungeheuer lang in den Abend hineingedauert hatte und man uns erst irgendwann entlassen hatte, damit wir uns auf zur Blockhütte machen konnten. Besagtes Häuschen stand da nun vor uns und ich war nach wie vor nicht begeistert. Mich wunderte es ja sogar, dass Isaac uns nicht einfach gegen irgendeinen beliebigen Baum hefahren ist, damit das Leid ein Ende hatte. Naja, so gütig war der Typ dann wohl nicht oder er hing noch immer an seinem erbärmlichen Leben, welches ich ihm nach wie vor - Hochzeit hin oder her - nicht vergönnen wollte. Die komplette Fahrt über hatten wir uns sauer angeschwiegen und niemand hätte es wohl heil überstanden, wenn ein einzelner Laut gefallen wäre. Wie würde das jetzt auf diesem engen Raum werden, wo wir die ganze Zeit in der Nähe zusammengesperrt waren und niemand die Rettung rufen konnte, wenn wir beide uns mal wieder ein kleines Käpfchen liefern wollten. Toll, mein Testament hatte ich zum Glück schon verfasst, aber ob man das auch finden würde? Frustriert stieg ich mit dem Gedanken aus und lief ebenfalls nach hinten zu dem Kofferraum, nachdem ich die Wagentür mit einem lauten Knall zugeworfen hatte. Konnte ruhig merken, dass ich sauer war und da machte ich auch vor nichts Halt. Nur kurz gönnte ich mir einen überfliegenden Rundblick, da man eigentlich eh nur einen Baum nach dem anderen sehen konnte und dann noch jede Menge Wasser. Grün und nass... was wünschte man sich als frisch Verheiratete denn mehr? Ich schüttelte leicht den Kopf, sodass sich meine nach wie vor gelockten Haare hinter die Schulter strichen und der leichte Wind trug seinen Teil dazu bei. Ich war ja nur froh, dass ich aus dem engen Kleid rausgekommen war und nun wieder in einem ganz normal modernen kurzen Kleidchen mein verwunschenes Leben weiterführen durfte. Oder verlangte der werte Wolf nun auch noch, dass ich wie ein Spießer herum lief... gefallen lassen würde ich mir das so oder so nicht, aber man konnte ja noch abwarten, was er sich so alles leisten wollte.
Isaac Sie würde jetzt aber nicht erwarten, dass ich ihr die Sachen trug, oder? Konnte sie nämlich knicken. Ein Gentleman war ich ohnehin noch nie gewesen und nur, weil wir jetzt unfreiwillig den Bund der Ehe geschlossen hatten, hieß das jawohl noch lange nicht, dass ich mich auch wie ein guter Ehemann verhalten würde. Ne, sah ich nämlich so absolut gar nicht ein ehrlich gesagt, gab schließlich keinen triftigen Grund, mich Riccarda gegenüber anders zu verhalten als vorher. Also schloss ich den Kofferraum wieder - das laute Zuschlagen der Beifahrertür hatte ich bewusst ignoriert, nichts weiter darauf gesagt oder darauf reagiert - und danach auch mittels Knopfdruck auf dem Autoschlüssel auch den ganzen Wagen ab, ehe ich mir mein Gepäck nahm und einfach kommentarlos Richtung Hütte ging. Manieren brauchte sie wie gesagt gar nicht erwarten, ich besaß sie ohnehin nur, wenn es absolut notwendig war. Ich hatte mich schließlich weder im Restaurant, noch auf dem vorherigen Ball oder der anschließenden Party richtig verhalten können - jedes Mal hätte ich ihre Sticheleien schließlich auch einfach ignorieren können, aber sowas auf mir sitzen zu lassen kam nunmal einfach nicht in Frage und sie hatte mich immer wieder aufs Neue richtig aggressiv gemacht. Jetzt allerdings kam ich ohne nochmal einen Blick über meine Schulter hinweg geworfen zu haben an der Haustür an und schob den Schlüssel ins Schlüsselloch, um aufzuschließen und dann auch schon die Tür aufzuschieben. Naja, gut, wenigstens hatten wir hier fließend Wasser und Strom, ich glaube sonst wäre ich doch auch irgendwo noch unzufriedener gewesen, als ich es jetzt ohnehin schon war. Mochte zwar sein, dass ich auch ohne auskam, gerade eben weil ich ein Wolf war und da kratzte es mich weder wenn es dunkel war, noch wenn ich aus einer natürlichen Wasserquelle trinken musste. War ich wie gesagt ohnehin bis zu einem gewissen Grad gewohnt, aber mir ging es dann mit Licht und eine funktionierenden Wasserleitung doch ein Stück weit besser. Deshalb streckte ich jetzt den linken, freien Arm aus, um den Lichtschalter am Anfang des schmalen Flurs zu betätigen und siehe da, es werde Licht. Besagten schmalen Gang betrat ich dann auch schon und dann einen Blick durch den linken Türrahmen warf - ein kleines, aber durchaus akzeptables Wohnzimmer inklusive Küche. Klar, war wirklich weniger als nichts, wenn man das hier mit dem Luxus verglich, den ich für gewöhnlich genoss, aber naja, war wie gesagt auszuhalten. Rechts vom Gang befand sich hinter verschlossener Tür ein Badezimmer, was zwar nicht besonders groß war, aber sah immerhin frisch saniert aus. War auch besser so für meine Eltern, sonst würde ich meinem Vater wohl doch wieder versuchen, den Marsch zu blasen - zwar sehr wahrscheinlich erfolglos, aber das ließ ich ab und an gerne mal außen vor. Ich ging dann aber geradeaus durch ins vermeintliche Schlafzimmer, wo sich logischerweise nur ein Bett befand. Fakt war, dass sie von mir aus echt sonst wo pennen konnte, aber ich würde mich wie auch Zuhause im Bett breit machen. Ich war erledigt von dem Tag heute und da würde ich mich sicherlich nicht um die weiche Matratze bringen lassen, ne. Jedenfalls stand ich meine große Tasche jetzt erstmal auf dem Boden am Fußende des Bettes ab, seufzte dabei doch hörbar niedergeschlagen. Der schlimmste Tag meines noch kurzen Lebens, ehrlich.
Riccarda Ann Ich hatte natürlich alles mitbekommen und verdrehte nur die Augen genervt, wenn er glaubte, dass es mich sonderlich stören würde, dass meine Sachen da noch immer in dem versperrten Auto waren, dann fragte ich mich doch, was er dannach zu einem ruinierten Wagen sagen würde? Meine Kraft beschränkte sich nämlich nicht darauf einen Wolf das Fell zu verbrennen... ich konnte auch beinahe prblemlos ein Loch in den sicherlich arschteuren Wagen brennen, so wie es mir gerade passte. Daher kümmerte es mich herzlichst wenig, dass er mit seinen Sachen jetzt in die eindeutig zu kleine Hütte hineinmarschierte und sich dort eben einnistete... war mir jetz noch egal, denn ich würde mich da drinnen nur so selten aufhalten, wie ich konnte. Boah, nicht einmal die Stadt pkus angrezenden Umgebung waren groß genug für uns beide und da verlangte man dann auch noch von mir, dass ich mit dem in einer Waldhütte lebte und weil man ja das perfekte Bild der glücklichen Ehe aufrechterhalten musste, gab es sicherlich auch nur ein Bett. Eigentlich hätte ich dem Hund auch einn Körbchen mitnehmen können oder ihn überhaupt hinaus zu den Bäumen pflanzen können, wenn er doch eh so ein Naturbursche war. Ich seufzte frustriert auf und ballte kurz die Hände zu Fäusten, aber ließ sie schnell wieder locker werden, da sich die ganze Aufregung so oder so nichts brachte und ich ruhig bleiben musste, damit ich nicht noch die Nerven auch verlor. Ich schaute noch einmal kurz zu dem Wagen und hatte dann aber doch anderes im Sinn - es war nicht gerade produktiv, wenn ich das Auto gleich am ersten Tag nach nicht einmal einer halben Stunde zu meinem Opfer machte und danach würde ich wohl einen Kopf kürzer sein... Männer und ihre Autos eben. Ich seufzte noch einmal und sah weiter zu der Holzhütte, in der nur ein wütender Werwolf wartete, dass irgendetwas auftauchte, das ihm nicht in den Kram passte und ebenfalls seine üble Laune an mir entladen wollte. Nein, darauf konnte ich wirklich verzichten udn so machte ich mich erstmals auf den Weg hinunter zum See, wo ein langer Steg von Ufer aus hinein führte. Ich dachte dann gar nicht lange nach, sondern zog mir am begrasten Ufer die hohen Schuhe aus, um die Füße am Ende der Holzkonztruktion meine Beine ins Wasser baumeln zu lassen. Das Nass war kühl und erfrischend... es glitzerte sogar in den letzten Sonnenstrahlen und tauchte den ganzen Platz hier in eine magische Atmosphäre. Hier könnte es sogar richtig schön sein, wenn ich innerlich nur nicht so zerstört wäre.
Isaac Ich setzte mich erstmal einen Moment aufs Bett und atmete dann tief durch, ehe ich für gut eine Minute den Kopf in die Hände legte. Was ging mein Leben gerade den Bach runter... ich glaube, dass es ehrlich nicht schlimmer hätte sein können, mein Vater hatte mir damit wohl schonmal die Sarggrube ausgehoben. Ich würde es sicherlich ein paar Monate, vielleicht sogar ein paar wenige Jahre mit Riccarda aushalten, aber ihm musste doch wohl klar gewesen sein, dass ich das nicht ewig durchhalten würde. Er hatte doch auch niemanden geheiratet, den er abgrundtief hasste - im Gegenteil, er hatte sich ja sogar eine menschliche Frau an seine Seite genommen, sie mit einer Ehe an sich gebunden und er hätte mir echt nicht erzählen können, dass das der Idealfall gewesen war. Normalerweise wurden Wölfe auch lediglich mit anderen gekreuzt, wir hatten nur zwei Sterbliche in unseren Reihen und eigentlich waren sogar das schon zu viele. Aber klar, da konnte man wieder eine Ausnahme machen, der Liebe wegen... uns bei mir konnte man nicht mal respektieren, dass ich dieses gottverdammte Engelsweib nicht heiraten wollte? Nein, konnte man natürlich nicht, war ja alles irrelevant. Wahrscheinlich wäre ich glücklicher mit meinem Leben geworden, hätte man mich wie einen räudigen Köter irgendwo ausgesetzt und mich mir selbst überlassen, ohne Geld, ohne alles. Aber das wiederum hätten sich meine Verwandten, insbesondere mein Vater, wohl auch nicht getraut - schließlich wussten sie alle zu gut, wie gerne ich Chaos stiftete und mein Unwesen trieb. Normalerweise ohne zu viel Aufsehen zu erregen, aber seit ich Riccarda kannte, hatte meine Zerstörungswut wohl ein vollkommen neues Maß angenommen und ich konnte für sogut wie nichts mehr garantieren. Ich rieb mir noch einen Moment lang mit den Händen übers Gesicht, ehe ich die Augen wieder öffnete und auch vom Bett wieder aufstand - was übrigens wirklich bequemer war, als zu erwarten gewesen war. Hieß also, ich würde wenigstens halbwegs gut schlafen können... vorausgesetzt ich konnte überhaupt einschlafen, schließlich brodelte und kochte in mir alles erdenklich Mögliche, war ich doch jetzt tatsächlich an diesen Engel gebunden. Ich würde wohl kein Auge zukriegen, aber ich wollte es wenigstens versuchen und das ginge auf dem Boden oder dem kleinen Sofa im Wohnzimmer sicherlich weniger gut - bei letzterem vor allem wegen meiner doch ziemlich beachtlichen Körpergröße, ich hätte da niemals komplett Platz drauf. Jedenfalls räumte ich jetzt erstmal meine Klamotten in den Schrank, um mich so ein wenig von den momentan absolut schrecklichen Umständen abzulenken. Allerdings war das dann doch recht schnell erledigt gewesen, weil wir ja nun doch nicht allzu lange hier blieben. Deshalb sah ich mich dann nach einer anderen Beschäftigung um und entdeckte den ein wenig älteren Ofen - eigentlich brauchte ich keine Wärme, ich war selbst Heizung genug, aber ich hatte es manchmal trotzdem ganz gerne ein klein wenig kuscheliger und so ging ich wieder aus der Hütte, um mich nach Feuerholz umzusehen.
Riccarda Ann Ich schaute auf das Wasser hinab und da war einfach nur tiefstes Blau und ein paar wenige Schatten zu sehen, die sich dann aber schnell wieder weiterbewegten, als ich meine Füßchen im See bewegte und dadurch ein paar Wellen auslöste, die sich harmonisch wegbewegten und irgendwann komplett verschwanden. Jaja, am Anfang lief immer alles schön gleichmäßig und wie man es sich eben wünschte, aber umso weiter man dieses Ziel verfolgte, umso schwacher wurden die Impulse, dass man noch am richtigen Weg blieb und irgendwann verschwand dann alles wie von Zauberhand weggewünscht - man stand alleine da, von allen verlassen und richtig hintergangen. Ich fühlte mich allein gelassen und verbannt - aus der Obhut meiner Eltern gerissen und noch dazu mit dem schrecklichsten Kerl aller Zeiten. Der Typ wollte mich UMBRINGEN verdammt und dennoch saß ich hier nun mitten im Wald und hatte nur ihn. Es war einfach nur mehr erbärmlich und meine eigentlich so stolze Fassade bekam immer mehr Risse. Warum hatten sie mir das nur angetan? Ich war doch nie wirklich so schreckloch gewesen, dass ich soetwas verdient hatte. Natürlich wusste ich, dass ich mir den ein oder anderen Konftlikt ruhig verkneifen konnte, aber schlussendlich war noch immer der Werwolf schuld an dem ganzen Disaster... er wollte mich umbringen, indem er sich auf den fremden Grund geschlichen hatte und deshalb sollte ich für den Rest meines Lebens mit ihm unglücklich zusammenleben? Es ging mir einfach nicht in den Kopf und so zerstreut konnte ich unmöglich den Hasstiraden von ihm bestehen... da war es eindeutig besser oder eher sicherer für mich, wenn ich mich hier nach draußen verkroch, wo er keine Ahnung wie viele Kilometer ausweichen konnte und wir uns nicht über den Weg laufen mussten. Wie kalt wurde es eigentlich in der Nacht hier draußen? Ich spielte sogar mit dem Gedanken, einfach im Freien zu bleiben und nur wenn es sich nicht weiter umgehen ließ in die Hütte zu gehen. Dem Wölfchen würde das schon recht sein und er brauchte sich dann auch nicht weiter beschweren - ich wich doch nur aus, weil ich keinen weiteren Streit an diesem Tag ertragen würde und fertig mit den Nerven war. Da klappte irgendwann das stärkste Selbstvertrauen ein, aber vielelicht hatte ich mir immer nur eingeredet, dass ich so stark und unnachgiebig war. Ich sah ja eh, wies im Moment mit mir aussah.
Isaac Draußen angekommen schenkte ich Riccarda vorerst keine weitere Beachtung, sondern sah mich stattdessen hinter dem Haus nach besagtem Holz um, damit ich drinnen heizen konnte. War wie gesagt an sich nicht nötig, aber dann verbrauchte ich selber auch weniger Energie dafür, mich warm zu halten und ich war wie schon mehrmals erwähnt ohnehin nicht besonders fit. Fürs Schlafen gehen mochte es zu früh sein - sprich: Ich würde mitten in der Nacht wieder aufwachen, wenn ich jetzt schlafen ging, eben sobald genau acht Stunden Schlaf vorüber waren. Meine innere Uhr tickte da wirklich ganz genau -, aber ich konnte mich noch ein wenig vor den kleinen, etwas älteren Fernseher pflanzen. Klar, ich war riesige Flachbildschirme mit HD, beziehungsweise 3D gewöhnt, aber der kleine Fernseher würde es auch tun. Ich würde mich auch damit über die Dummheit der Menschen amüsieren können, über die Unwissenheit, die Schwäche... Menschen waren so unglaublich verletzlich und mit mir hatten sie das ultimative Raubtier als Gegenspieler - ich durfte mich ja nur leider nicht zu erkennen geben. Ich wette, dass ich das ganze Land regieren könnte, weil sie sich mir alle freiwillig unterwerfen würden, nur um nicht zu sterben versteht sich. Ich könnte mir meine eigene kleine Wolfsarmee aufbauen und ein bisschen Gott spielen - ohne Riccarda! Zu besagter Person wanderte mein Blick dann doch einen Moment, als ich mit den Armen voll Holz wieder nach vorne zum Eingang des Hauses ging. Ja, sie wirkte zweifelsohne genauso mies gelaunt wie ich, mit dem Unterschied, dass ich hier ganz definitiv das Sagen hatte und sie sich fügen musste, egal ob sie wollte oder nicht - meiner Meinung nach jedenfalls, aber sie war ja bekanntlich grundsätzlich immer anderer Ansichten als ich. Mir entfloh ein kurzer, eher leiser und abwertend klingender Laut, als ich wieder nach drinnen ging und besagtes Feuerholz in den Ofen im Schlafzimmer legte, ehe ich es kurz darauf auch schon angezündet hatte. Von hier aus würde sich die Wärme wohl in der Hütte verteilen, war nämlich die einzige Heizmöglichkeit hier. Also ließ ich die Zimmertür einfach offen, als ich den Raum wieder verließ und packte mich dann kurz darauf auf die Couch im Wohnzimmer. Gott, sie sollte ja draußen bleiben, ich konnte sie hier ehrlich so gar nicht gebrauchen und sie würde meine ohnehin schon ultra schlechte Laune nur noch weiter in den Keller ziehen, insofern das möglich war. Aber gut, jetzt erstmal mit ein bisschen fernsehen ablenken, vielleicht würde ich wenigstens ein paar Minuten ein wenig Entspannung finden.
Riccarda Ann Ich aller Ruhe schaute ich zu, wie die letzten Sonnenstrahlen hinter den hohen Baumkronen verschwanden und die Nacht leise und unaufhaltsam den See in eine ruhige Finsternis tauchte. Die Welt legte sich schlafen und signalisierte, dass ich den ersten Tag einer wahrscheinlich totbringenden Ehe hinter mir hatte. Ich schüttelte leicht den Kopf und sah weiterhin gedankenverloren aufs Wasser hinaus, aber ich wusste eigentlich selber nicht wonach ich Ausschau hielt. Mein Charakter zeichnete sich nämlich nicht gerade dafür aus, dass ich an jeder Ecke ein Enhorn auf dem kunterbunten Regenbogen daherreiten sah oder mich in einer Illusion von der wieder gut werdenden Situation hingab. Es war schlicht und ergreifend aus und nein... ich übertrieb da nicht. Man brauchte doch nur Isaac fragen, der würde es sicherlich bestätigen und als noch viel schlimmer beschreiben, weil er der ach so beliebte Weiberheld nun gefesselt an einen unschudligen Ebgel leben muss. Überhaupt war ich schon gespannt, wie viele Drohungen mich noch erreichen würden, da er nun einfach der Schwarm schlecht hin war. Er hatte das Geld, das Aussehen und den passenden Ruf zum schlechten Image. Die jungen Gören standen ja nur Schlange, damit sie einmal in seinem Bett Spaß haben durften und dann amnächsten Tag vor die verschlossene Tür gestellt wurden, redeten die denn nicht untereinander, dass er einfach nur ein grausames Arschloch war? Ich seufzte in die Still der Dämmerung oder eher schon Nacht hinein, denn was sollte ich denn noch groß dagegen tun? Die Würfel waren gefallen und ich hatte kein eigenes Leben mehr, über das es sich zu entscheiden lohnte. Da konnte ich genauso gut hineingehen und mich anfauchen lassen, weil ich auf seine Seite des Zimmers geschaut hatte. Naja, ob ich es überhaupt so lange aushalten konnte war hier die Frage, die ich nicht genau beantworten konnte. Schließlich machte ich mich doch aber auf den Weg zu dem schneidigen Auto, wo mein einzelner Koffer stand - immerhin musste ich dem meckernden Weib da drinnen nicht noch mehr Grund geben und irgendetwas von typisch fassen hören... Schwer war das Teil dennoch und so mühte ich mich einfach ab, den Koffer ins Haus zu bekommen, wo ich ihn direkt im kleinen Vorraum stehen ließ und mich gegen die Wand lehnte. Wie lange würde es wohl dauern, bis er mich wieder anschnauzte? Mann, ich konnte mir gerad selbst so leid tun!
Isaac Ich konnte schon hören, wie sie auch nur auf die Hütte zu lief... und ehrlich, ich hätte mir gewünscht, sie würde einfach heute Nacht da draußen erfrieren. Dann wäre sie tot und ich wäre noch nicht mal daran Schuld, man könnte mich also nicht dafür bestrafen oder gar töten, weil es schlichtweg nicht mein Verschulden wäre. Aber nein, Madame hatte wohl nicht vor, die ganze Nacht draußen zu bleiben und schon allein diese Tatsache reizte mich wieder, wo ich aber doch gerade immerhin wieder so ein ganz kleines bisschen wieder von meinem Trip runter gekommen war... so schön das auch gewesen war, es sollte jetzt augenblicklich wieder durch Wut und Hass ersetzt werden. Aber um das alles viel besser ertragen zu können, stand ich vom Sofa auf und ging zum Kühlschrank rüber, als ich sie gerade rein kommen hörte - immerhin war für unser Wohl gesorgt und wir würden mit dem, was sich da im Kühlschrank befand, locker eine ganze Woche auskommen. Aber nach Essen war mir gerade nicht, ich griff lediglich nach einer der sechs Flaschen Bier, die sich dort befanden und schloss den Kühlschrank dann wieder. Der Flaschendeckel wurde einfach an der Kante der Arbeitsfläche in der Küche abgemacht und er blieb auch vorerst da liegen. Konnte man morgen auch noch wegräumen, so einfach. Schon allein die unmittelbare Anwesenheit des Engels sorgte dafür, dass sich meine Muskeln wieder ein wenig anspannten und meine Instinkte stärker hervor traten, aber ich ertränkte beides erstmal mit drei Schlücken aus der Bierflasche, nachdem ich mich wieder auf dem Sitzpolster des Sofas niedergelassen hatte. Sollte sie sich doch mit dem Gepäck abmühen, war sie selber Schuld. Frauen schleppten grundsätzlich viel zu viel mit, imemr mehr als sie eigentlich brauchten und so schadete es wirklich ganz und gar nicht, dass sie ihre Sachen selbst in die Hand nahm. War sicherlich ohnehin eine völlig verzogene und verhätschelte junge Frau, an die ich jetzt gebunden war... naja, ob sie wollte oder nicht, bei mir hatte sie sich unterzuordnen. Zumidest, solange wir allein oder auf meinem Grund und Boden waren. Es war ja so vereinbart, dass sich vorerst abgewechselt wurde, wir mal bei ihr und mal bei mir hausten, ehe unser eigenes Haus - oder eher Villa - fertig war und so war wohl klar, dass ich mich auf Engelsboden zu fügen hatte, weil ich sonst was erleben konnte. Reichte wohl, dass ich einmal versucht hatte, sie da zu killen... man würde dort wohl ganz speziell ein Auge auf mich haben und ich würde mich hüten müssen, aus der Haut zu fahren. Zu viele Engel auf einmal würde ich schlicht und ergreifend nicht überleben. Nein, nicht mal ich. Ich hatte ja allein mit Riccarda schon zu kämpfen gehabt, mit mehreren Engeln gleichzeitig würde ich mich also wohl kaum anlegen.
Riccarda Ann Okay, dann war ich also einmal in der Höhle des Löwen... ähm Wolfes und irgendwie fühlte ich mich gerade wie Rotkäppchen oder wie auch immer dieses kleine Mädchen aus dem Märchen hieß, das seiner Großmutter den Korb druch den Wald bringen sollte. Wer war denn auch so dämlich und zog mit rund 70 Jahren in einen dunklen Wald, wo angeblich ein großer, böser Wolf leben sollte? Ich seufzte nur über diese Ironie und schüttelte den Kopf. Welcher Engel war so bescheuert und zog ein Haus mit Wolf der kalten Nacht ohne Wölfchen vor? Ich, weil mir einfach kalt geworden war und wenn er es nicht aushielt hier mit mir unter einem Dach, dann konnte er sich nur zu gerne hinaus begeben und in seinem komischen Monsterlook so viel herumlaufen, wie er wollte - es hinderten ihn niemand daran und ich bestimmt auch nicht. Aber da würde ich schnell wieder die Hoffnungen aufgeben können, als ich den Kühlschrank hörte und mir schon denken konnte, das das Tier gerade zu fressen begann oder sich vollaufen ließ, nachdem ich etwas Blechernes scheppern gehört hatte. Es war einfach viel zu leise in diesem kleinen Häuschen, welches ganz verloren nur durch eine einzelne unbefestigte Straße überhaupt gefunden werden konnte mitten unter tausenden Bäumchen stand. Der Wald umschloss die gesamte Stadt und wir befanden uns ziemlich nördlich von dieser, da ich mir noch klugerweise eine Karte in den Koffer gepackt hatte, falls ich fliehen musste oder ihm einfach eine übern Deckel ziehen musste. Ich hatte gerade keinen Plan, was ich mit mir machen sollte und wenn er schon die Küche in Beschlag nahm, dann würde ich mich direkt auf die andere Seite begeben: das Badezimmer. Ich zerrte den schweren Koffer gleich einmal hinter mir her und ließ ihn mitten in dem kleinen Raum fallen. Am besten wäre es wohl, wenn ich die Tür zuschlug, aber dann konnte die Wärme nur bedingt in den kleinen Raum kommen und mir war noch immer sau kalt in dem kurzen Kleidchen. Doofe Kombination, aber ich hatte ja auch nicht genau gewusst, was die verschiedenen Partein unter Waldhütte verstanden.
________ sry, dass so kurz wurde, aber ich weiß grade nicht mehr zu schreiben und muss nebenbei noch englisch machen S:
bin eh selber auch bisschen abwesend, passt schon so ;) _____
Isaac Na wenigstens war sie so schlau, keine Anstalten zu machen, zu mir ins Wohnzimmer, beziehungsweise die Küche, zu kommen. Ich glaube, dann hätte ich ihr ohne großartig vorher zu zögern den Marsch geblasen und sie angeschnauzt, was das denn bitteschön sollte. Ich würde ihr einfach zeigen, wo es lang ging und ihr schön ordentlich ins Gesicht sagen - brüllen, knurren... whatever -, was sie zu tun und zu lassen hatte. Eben einfach, dass sie sich mir unterordnen musste. Würde ihr sicherlich nicht in den Kram passen, aber das wiederum würde mich einen Scheißdreck interessieren. Ich konnte nichts dafür, dass unsere Väter so bescheuert waren, zu glauben, dass das mit Riccarda und mir irgendwie in Einklang zu bringen war, dass wir uns schon noch daran gewöhnen würden, miteinander verheiratete zu sein... nein. Definitiv nein! Ich würde mich da nicht dran gewöhnen, nicht in einer Million Jahren, nie. Es war völlig undenkbar, dass ich mich mit diesem Weib, welches sich ein paar meter weiter im Badezimmer verschanzte, irgendwann auch nur ansatzweise gut verstehen würde, aber das konnten oder wollten sie einfach nicht verstehen. Ich für meinen Teil tippte ja auf letzteres, immerhin war wohl keiner von beiden dumm. Zwar stellte ich die Engelsmannschaft gerne als unterbelichtet da, aber ich wusste nur zu gut, dass das nicht der Fall war. Was den Intellekt anging waren sie uns wohl ebenbürtig und das würde auch der Grund sein, weshalb sie sich immernoch erfolgreich gegen uns auflehnte, sie Herrschaft über die Stadt nicht abgeben wollten. Naja, mal sehn, wie lang das noch hielt. Aber nach dem zweiten Bier war für mich dann heute auch schon Schluss gewesen. Ich brauchte schließlich noch Vorrat für die nächsten Tage, nur für den Fall, dass irgendwas passieren würde, was man gerne in Alkohol ertränkte. Ich ging zwar mal nicht davon aus, aber ein bisschen Alk war immer gut, um die Nerven zu beruhigen.. bei mir jedenfalls, bis ich richtig dicht war, dauerte es nämlich eine ganze Weile. Aber wie auch immer - ich schaltete den Fernseher schließlich ab und stellte die beiden leeren Bierflaschen fast direkt neben den Deckeln auf der Platte der Küchentheke ab und streckte mich anschließend kurz, ließ die Schultern kreisen, musste dann auch ein wenig gähnen... doch, ich würde mich jetzt in die Falle haun. Zwar würde ich dann morgen wirklich zeitig wach werden, aber das sollte nicht unbedingt schaden. Deshalb verließ ich jetzt den Raum und warf einen Seitenblick durch die fast geschlossene Badezimmertür, als ich daran vorbeikam. Sah jedenfalls nicht so aus, als würde sie sich in meiner Nähe aufhalten wollen und das war wohl auch besser so. Im Schlafzimmer angekommen schloss ich die Tür hinter mir, damit die restliche Wärme auch ja hier im Zimmer blieb - ich hatte keine Lust, nochmal nach draußen zu gehen und Holz zum nachlegen zu holen, also musste das reichen und teilen war ohnehin noch nie meine Stärke gewesen. Ich zögerte dann auch gar nicht lange, entledigte mich der Jeans und dem Shirt. Ich schlief nunmal immer in Boxershorts und frieren tat ich ja nie, dank des netten Wolfsbonus. Deshalb ging das immer und zu jeder Jahreszeit. Nachdem ich einen kurzen Blick durch das Fenster in die Dunkelheit geworfen hatte, ließ ich mich dann auch schon aufs Bett fallen. Auch, wenn ich nicht glaubte, dass ich jemals freiwillig geheiratet hatte, so war das wohl die absolut lausigste Hochzeitsnacht, die ein Kerl haben konnte. Der Sex würde schließlich gänzlich ausbleiben.
Riccarda Ann Ich wusste gerade überhaupt nichts mit mir anzufangen und sah betrübt in den Wandspiegel, der vor mir hing, aber nur ein blasses Gesicht wiederspiegeln konnte. Tja, so einen Eindruck machte ich also gerade auf andere? Nicht sonderlich einladend, aber wenn musste ich jetzt schon noch gefallen? Meinem Ach so wunderbaren und nächstenliebenden Werwolfmann, denn betrügen konnte ich ihn nur schwer. Es war schockierend, dass ich als wahrer Engel an solch eine Schandtat auch nur denken musste und es ließ mich sofort wieder sauer werden, sodass mir beinahe die Tränen der Wut in die Augen traten. Nein, ich musste mich zusammenreißen und so ging das wirklich nicht weiter. Ich durfte mich nun nicht hängen lassen und einfach nachgeben. Isaac würde das vielleicht so wollen, aber den Gefallen tat ich ihm mit Gewissheit nicht auch noch. War schon schlimm genug, dass ich mich hier ins Badezimmer berkrümmelt hatte und er sich brav im Schlafzimmer breit machte, aber was sollte ich ihm Moment schon nohc groß dagegen machen, da ich einfach zu müde bin, um ihn noch groß aufzuscheuchen. In den nächsten Nächten würde es wahrscheinlich - hoffentlich für mich - besser aussehen und dann konnte sich der feine Hund etwas überlegen. Ich hätte ihm wirklich den Korb oder eine Hundehütte für draußen mitnehmen sollen. Dass ich da nicht vorher dran gedacht hatte. Noch immer vor mir hergrummelnd begann ich mir die Zähne zu putzen und das Gesicht zu waschen, da ich das Kunstwerk von heute Mittags endlich aus dem Gesicht bekommen wollte. Eigentlich tat es mir fast leid, dass ich diese ganzen Bemühungen mit einem Wisch wegwaschen konnte, aber nichts sollte mich mehr daran erinnern. Ha, aber da fiel der Blick auf meinen nagelneuen Ring, wie er auf einmal richtig schwer wurde und mich zu Boden ziehen wollte. Ich konnte richtig auszucken und mich vollkommen vergessen. Irgendwohin musste mein Zorn dann aber doch gehen und so schnappte ich mir den erstbesten Gegenstand, den ich in die Hände bekam und schmetterte ihn auf den Boden. War nur blöderweise ein Glas, das durch den harten Aufprall mit dem Boden in tausend Scherben zerbrach und über die Fließen verstreut wurden. Hatte ich ja genial gemacht, aber immerhin konnte ich mich dadurch ein wenig abreagieren, was definitiv auch kein Fehler war. Nur musste ich den ganzen Haufen hier irgendwie wieder wegbekommen und ehe ich mich versah, war ich auch schon in eine der Scherben hineingestiegen - jupe, hatte nach wie vor keine Schuhe an, was einfach nur dumm von mir war, aber konnte nun nicht mehr geändert werden. Ich wusste eigentlich nur, dass es sau mäßig wehtat und hatte sonst keinen Plan. Ich musste hier raus, sofort! Völlig außer mir platzte ich wieder aus dem Badezimmer hinaus und riss die Eingangstür auf, damit ich sie mit einem noch lauteren Knallen, welches den sensiblen Werwolf hoffentlich in den Ohren wehtun würde, wieder hinter mir zuknallen konnte. Ich lief den Weg hinunter zum See richtig, wobei das letzte Stückchen mehr humpeld war und ließ mich dann ziemlich unelegant ins Gras fallen. Ich hatte es gar nicht anders erwartet, aber überall war Blut und bäääh.
Isaac ...sie wusste es doch ganz genau, verdammte Scheiße. Sie wusste, wie empfindlich meine Sinne waren, zumindest eben was Gehör- und Geruchssinn anging. Also da übertrumpfte ich wirklich jeden zweitklassigen normalen Hund und sie machte da Lärm wie sonst was. War doch nicht zu fassen, echt nicht... da war man gerade zur Ruhe gekommen und hatte es sich schön im Bett bequem gemacht, hätte vielleicht sogar relativ schnell einschlafen können... und dann musste sie einen Lärm machen, wie es schlimmer nicht ging. Klirrendes Glas war immer eine ganz heikle und vor allem unangenehme Sache in meinen Ohren, weil es doch schon recht schrille Geräusche waren. War einfach nicht schön und außerdem ließ das eine Wolf sofort wieder hellwach werden - konnte immerhin Gefahr, eine Bedrohung sein und man sollte alles eliminieren, sofort im Keim ersticken. Zwar wusste ich ganz genau, dass das nur Riccarda sein konnte, aber der Instinkt sagte nunmal, dass man sowas auch erst mit Sicherheit sagen konnte, wenn man es mit eigenen Augen überprüft hatte. Wobei ich das im Grunde genommen schon getan hatte, schließlich hatte ich den jungen Engel vorhin noch im Badezimmer verschwinden sehen und sonst war hier kilometerweit ohnehin niemand. Niemand menschliches, meine ich... potenzielle Beute konnte ich sogar riechen, aber Rehe hatten auch immer einen so unheimlich penetranten Geruch, die roch man von Weitem. Nur als wäre das alles noch nicht genug, stieg mir kurz darauf der Geruch frischen Blutes in die Nase und das sollte endgültig dafür sorgen, dass ich die Augen aufriss und prompt wieder hellwach war. War sie jetzt wirklich so dumm gewesen, sich auch noch an dem runter gefallenen Glas zu verletzen? Ich war derjenige mit Alkohol im Blut, nicht sie... ich nahm das mit dem Intellekt wieder zurück. Jedenfalls nahm ich eigentlich an, dass sie das Chaos beseitigen würde und somit auch dem verführerischen Geruch ein Ende gesetzt war, aber dem war nicht so. Sie verschwand einfach wieder nach draußen und ja, ich hätte ja wirklich schon wieder an die Decke gehen können. Was bildete die sich eigentlich ein? Ich knurrte leise vor mich hin, ehe ich ja doch wieder aufstand. Nicht aber, um das Zeug selbst wegzuräumen, oooh nein, ganz bestimmt war ich hier nicht die Putze. Aber zweifelsohne musste das da weg, weil ich sonst nicht schlafen konnte, wegen des Blutes... ganz gleich ob noch frisch oder bereits getrocknet, ich würde es weiterhin riechen und mein Körper würde keine Ruhe geben, bis ich es auch schmecken konnte. Also ging ich zielstrebig den Flur entlang bis zur Haustür, die gerade eben so unsanft zugemacht worden war - und das war wirklich noch mild ausgedrückt. Ich zog besagte Tür auf, nur um nah draußen zu spähen und mit zusammen gekniffenen Augen zu Riccarda zu sehen. "Würdest du vielleicht mal den Saustall beseitigen, den du fabriziert hast?!" knurrte ich in ihre Richtung, merklich ein wenig hochgepusht, unruhig und selbstverständlich in einem ziemlich mies gelaunten Tonfall. Ob sie gerade am frieren war oder Schmerzen hatte ging mir - wie zu erwarten war - gänzlich am Arsch vorbei, war irrelevant.
Riccarda Ann Mein Fuß brannte wie Hölle und es kostete mich einige Überwindung, von der ich niemals erwartet hatte, dass ich sie aufbringen konnte, eine der kleinen Scherben aus meinem Fuß zu ziehen und dabei nicht einfach nur so vor mich hinzuschreiben und meiner restlich aufgestauten Wut Luft zu machen. Doch diesen Luxus gönnte ich mir nicht, sondern sog nur scharf die Luft ein, als ich meinen Fuß ohne lange weiter darübe rnachzudenken in den eiskalten See hinein. Ja, so ein Gewässer kühlte anscheinend extrem schnell ab und meine Zehen fühlten sich nach wenigen Sekunden bereits schockgefroren an. "Verpiss dich du elender Köter" schrie ich ihm beinahe schon hysterisch entgegen und kam gerade überhaupt nicht mit der Situation klar. Wenn es ihn doch so störte, dann konnte er das ruhig alleine machen, denn niemand hatte ihr schriftlich festgelegt, dass ich einen auf Diener machen musste, nur damit der angebliche Hausherr hier einen nette Urlaubswoche verbringen würde. Sicherlich nicht mit mir, denn so weit kam's ja gerade noch. Falls er das nämlich geglaubt hatte, dann musste ich ihn wohl oder übel enttäuschen. Klar, hätte ich den Saustall alleine weggemacht, aber wenn er mich noch dazu so anschnauzte, dann siegte der Trotz wieder und ich schaltete alte Regler auf stur, wie ein Eselchen. Noch dazu tat mir mein Fuß nach wie vor weh und da war sicherlich noch irgendein Bestandteil des zerbrochenen Glases drinnen, denn die Scherben waren in alle Richtungen gesprungen, sodass man gar nicht auf alle achten konnte - war doch irgendwie vorprogrammiert gewesen, dass ich mich da auch noch verletzte. Der Tag war ja wirklich einer der schönsten überhaupt und ich konnte gerade tot umfallen, es würde die Lage nur besser machen. Langsam holte ich den eisigkalten Fuß wieder aus dem klaren Wasser und schaute, ob ich in der Dunkelheit auf gut Glück noch etwas finden konnte, damit der stechende Schmerz endlich aufhören konnte und ich nicht weiter wie ein verwundetes Tier vor mir herbluten musste. Außerdem hatte ich da doch so meine Bedenken, denn so ein Wölfchen futterte mit Sicherheit nicht vegetarisch oder gar vegan. Das ich nicht lachte, ich wünschte es ihm von ganzem Herzen, dass ihn mein Blut verrückt werden ließ und er hatte es doch eh schon so oft geschmeckt - vielleicht hatte er ja Gefallen daran gefunden. Haha, das wäre ja mal eine amüsante Info, die er mir dennoch nie offenbaren würde, so stolz wie der hochnäsige Kerl nun mal war.