Riccarda Ann Gehetzt huschte ich in meinem geräumigen Zimmer herum und machte meiner persönlichen Magd das Leben schwer. Ich fand meine Kette nicht und ich weigerte mich aufs Tunlichste ohne ihr das Gebäude zu verlassen. Immerhin verdankte ich diesem Schmuckstück mehr oder weniger mein Leben. Die Erinnerungen waren nur dunkel an den Überfall, aber ich wusste besser als mir lieb war, dass ich schon ziemlich nah an meinem eigens verschuldeten Tod gestanden war. Ich wusste selber nicht, warum sie die Schranke auf einmal geöffnet hatte und ich mich nicht mehr von dem Wolf trennen konnte... ich wusste jetzt nur mehr, dass ich fürchterliche Schmerzen hatte und auf einmal das Gefühl der Leere über mir einbrach. Als würde ich in einen weißen Raum ohne jeglichen Reizen fallen, aus dem es kein Entkommen mehr geben konnte. Aber ich überlebte. Sonst würde ich heute nicht wie eine Verrückte durch mein Zimmer rennen und jeden noch so kleinen Gegenstand drei Mal umdrehen, um die Kette mit dem Anhänger wieder zu finden. Ich brauchte den doch! Verzweifelt ließ ich mich aufs Bett fallen und war den Tränen nahe. Wegen meiner Verletzungen hatte ich keine einzige Träne vergossen und auch nicht, als mich meine Eltern beschimpft und kritisiert hatten, wie sie es vorher noch nie in ihrem Leben getan hatten - dabei konnte ich ausnahmsweise wirklich nichts dafür, was sie mir aber aufs Wort nicht glauben wollten. Da war mein ein einziges Mal wirklich unschuldig und dann fielen einem die eigenen Eltern in den Rücken. Es hatte mich doch getroffen, aber es war in dem Trotzunter gegangen. Jetzt war ich nur wirklich traurig. Mein Hals fühlte sich ohne der Kette so leer an und allgemein kam ich mir so schutzlos vor. Genau in diesem angeschlagenen Zustand wollten meine Eltern aber, dass ich mit ihnen zu dieser komischen Versammlung kam. Was dort so Aufregendes sein sollte, hatten sie mir nicht erzählt... nur das meine Anteilnahme als vollständiges Familienmitglied Pflicht ist, obwohl es nur ein informeller Rahmen sein würde. Was bei uns soviel bedeutet, wie keine Menschen an Board. Das war der einzige Aspekt der mich wirklich nicht störte, denn der Verband um meine gesamte Taille drückte, auch wenn er nur hauchzart angebracht war und meine Cousine ganze Arbeit geleistet hatte - Narben würden mir bleiben! Dafür würde ich diese besudelte Kanalratte am liebsten wirklich umbringen, dabei wusste ich nicht einmal, ob ich das nicht eh geschafft hatte, denn seit dem Vorfall drang keine einzelne Information mehr bis zu mir durch. Schrecklich, wenn man so im Unwissenden schwebte. Aber es half alles nichts, denn ich steckte nun schon in dem Traum aus Seide, der meine Figur schwach betonte und mir einen braven Touch verlieh. Dennoch konnte man einen gewissen Ausschnitt erkennen, der mir das niedliche nahm. Die Locken trug ich in langen Wellen über die Schultern und so stackste ich noch immer fix und fertig in die Limousine, damit wir zu dem vereinbarten Ort fahren konnten, welcher sich natürlich auf neutralen Grund befand... wie könnte es denn auch anders sein? Ich kannte das Gebäude nicht, zu dem wir fuhren. Es sah nur schon sehr alt und mitgenommen aus, was ich aber gut ignorieren konnte. viel zu schnell tat mir nach dem kurzen Weg wieder alles weh und die Haut spannte unangenehm über den frisch heilenden Wunden. Drinnen nahm ich in der hintersten Ecke Platz und augenblicklich - so schnell konnte ich nicht einmal "Scheiß Köter" sagen - standen eine Reihe von Men in Black vor mir.
Isaac Schon wieder diese ganze Anzugscheiße. Ich könnte so richtig abkotzen, ehrlich. Sie wussten doch allesamt, dass es mir wirklich noch nicht sonderlich gut ging, wieso konnten sie mich dann nicht einfach mal auf den Anzug verzichten und mich in normalem Aufzug gehen lassen? Ein bisschen Einsicht konnte man doch wenigstens mal zeigen! ... Naja, okay, war vielleicht nicht berechtigt von mir, auch noch Einsicht und Verständnis haben zu wollen. Schließlich hatte ich mich quasi hier aus dem Schloss geschlichen, um einem Engelsgör den Kopf abzureißen und war dabei auch noch gescheitert. Vielleicht wäre man hier nicht ganz so enttäuscht von mir, wenn ich es geschafft hätte... andererseits wäre dann hier aber trotzdem die Hölle los gewesen, schon rein aus Prinzip. Ich hatte etwas gemacht, was mir definitiv ausdrücklich untersagt war. Schließlich sollte alles nach Friede, Freude, Eierkuchen zwischen den herrschenden Familien aussehen und es war unmöglich gewesen, den Krankenhausaufenthalt von mir der presse gänzlich zu enthalten. Die Paparazzies fanden ja doch immer einen Weg, um an die Informationen zu kommen, die sie haben wollen und sei es Erpressung mit Geld. Irgendeinen Weg gab es ganz offensichtlich immer und so langsam aber sicher fiel es wohl auch ziemlich auf, dass ich mich mehr als nur ein bisschen auffällig verhielt. Erst die Schlagzeile mit der Polizei und dem versauten Abend, an dem ich Ricarda so dreist zu Boden geschubst hatte und dann jetzt auch noch ein Krankenhausaufenthalt, dessen Ursache aber einfach nicht Preis gegeben worden war. Wusste ja außer den Adelsfamilien ohnehin niemand, die Ärzte allerdings plauderten leider gerne gegen Geld aus, was sie wussten. Apropos Ärzte... diese rätselten ja immernoch herum, was zur Hölle solche Verbrennungen in mir ausgelöst haben konnte und es sollte auch ein Rätsel, ein Geheimnis bleiben. Einer der Ärzte - auch mein behandelnder Arzt - war zwar ein Freund der Familie - beziehungsweise ein Freund meines Vaters -, aber das war echt nicht Grund genug, ihn darüber aufzuklären. Wir hatten das alles damit abgetan, dass ich an den merkwürdigen Unfall keine Erinnerungen mehr hatte und gut war, mehr gab es da nicht zu erzählen. Eben eine kleine Amnesie, Gedächtnisverlust, whatever - jetzt jedenfalls saß ich neben meinem großen Bruder in der Limousine, auf dem Weg wohin auch immer. Wollte mir ja niemand sagen, was ich mehr als nur unverschämt fand. Man könnte mich doch wenigstens mal einweihen, wenn ich schon derjenige war, der sich hier mit den Schmerzen herumquälen durfte. Ich bezweifelte auch ziemlich, dass sich jemand aus der Familie schonmal solche Verletzungen zugezogen hatte - also bitte mal ein bisschen mehr Respekt und Einsicht! Jedenfalls stieg ich ein paar Minuten später nach meinem Bruder aus der Limousine, wenn auch lange nicht so elegant, sondern viel mehr mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ging nicht anders, tat verdammt nochmal immer noch weh, auch wenn das hier jeder geflissentlich ignorierte. Ja, schönen Dank auch, das nannte sich also Familie. Konnte ich scheinbar auch drauf verzichten, mir schenkte von nun an wohl sowieso niemand mehr großartig Beachtung. Ich betrat also hinter meinem Vater und meiner Mutter neben meinem Bruder den Raum, wo wohl diese Versammlung für was auch immer stattfinden sollte. Dann wurde mir auch klar, wieso man mir hiervon nichts gesagt hatte. Das Miststück war auch anwesend... sie war also offensichtlich leider nicht verblutet. Grml... mein Gesichtsausdruck wurde prompt wesentlich dunkler und weniger leidend, als ich von meinem Vater einfach auf den Stuhl gedrückt wurde, der am weitesten von Ricarda entfernt war. Dauerte auch nicht lange, bis ich meine persönlichen Wachmänner dastehen hatte und der Rest meiner Familie ebenfalls Platz genommen hatte. Während sich alle hier mehr oder minder freundlich begrüßten, verzog ich keine Miene mehr und hatte den Blick bereits wieder auf den so verhassten Engel fixiert. Nö, ich sah es gar nicht ein, hier jetzt zu irgendwem nett zu sein oder Manieren zu zeigen, also ließ ich sämtliche Begrüßungen einfach mal weg und hielt die Klappe, während der Kopf schon wieder am Rattern war.
Riccarda Ann Zu aller erst fragte ich mich direkt, was diese dichte Mauer aus schwarz gewandeten Männern bedeuten sollte. Waren meine Eltern nun schon so bedacht auf meine eigene Sicherheit, dass ich mich ohne persönlicher Armee nicht mehr aus dem Hause wagen durfte. Schrecklich, wenn manche Leute so penibel waren und noch dazu sollte meine Familie langsam aber sicher verstanden haben, dass ich mich einmal ins Rollen gekommen, nicht mehr bremsen lassen würde. Deshalb standen sicherlich auch gleich fünf von den Schrankmännern um mich herum - eine bemuskelte Linie, die Nichts und Niemanden auseinanderlassen würde. Misstrauisch sah ich mich in dem geräumigen Zimmer um, denn es war äußerst altmodisch eingerichtet, wie es zwei alte Spezien wohl am liebsten hatten. Dabei konnte ich dieses geheimnisvolle Getue noch nie ganz ab. Wie viel einfacher wäre es, wenn wir den Menschen endlich zeigen könnten, was wir waren? Das Volk würde uns, den Engeln, sofort folgen und diese stinkenden Werwölfe wären endlich vollkommen entmachtet. Meine Augen glänzten bei der Vorstellung und meine Laune besserte sich alleine durch die verbannenden Gedanken. Doch die langsam aufkommende Freude schlug schneller als es mir lieb war wieder um. Irgendetwas passte hier überhaupt nicht und so dauerte es auch nicht lange, bis ich den Übeltäter fand. Aber nein... es war nicht nur einer! Es war die ganze verpestete Köterfamilie, die mit hohen Nasen in den Raum spaziert kamen. Die führenden Erwachsenen waren mir egal, die konnten in sonst einem Aufzug hier antanzen und ich würde ihnen nicht eine Sekunde meine wertvolle Aufmerksamkeit schenken. Auch der politisch interessierte Bruder interessierte mich einen feuchten Dreck, denn meine einzige Zielperson war der auf den Tod gehasste Hund mit den hoffentlich überdimensionalen Verletzungen. Jeder Schritt sollte ihm höllische Schmerzen bereiten und am liebsten wäre es mir, wenn man - also eigentlich nur ich - das Leid durch den arroganen Blick in den dunklen Augen erkennen konnte. Es musste ihn einfach umhauen, denn niemand von den dunklen Wölfen konnte meine Gabe so einfach wegstecken... niemand! Meine Haltung versteifte sich, als der besagte Hund auf die andere Seite des Gemäuers gebracht wurde und sich ebenfalls eine Wand aus Bodyguards aufbaute. Unsere Eltern waren also doch so weit gekommen, dass sie nicht mehr vor der Feindseligkeit die Augen verschließen konnten. Gut, doch der Gedanke blieb nicht lange in meinem Kopf hängen, denn ich spürte die hasserfüllten Blicke der Feinde am Körper und baute automatisch eine Fassade der Ignoranz und des Hochmutes um mich herum auf. Ja, sie sollten mich nicht ansehen, welche Schmerzen ICH noch hatte. Niemandem würde ich diese Schwäche eingestehen wollen.
Isaac Grml... mir war echt mehr als klar, wieso sie diese 'Security-Mannschaft' hier angeschleppt hatten. Ich hatte mich ja so schon kaum unter Kontrolle, trotz der wirklich noch recht gravierenden Schmerzen im ganzen Körper. Würde wohl auch noch ein paar Tage dauern, bis ich endlich wieder von mir behaupten können würde, auch nur ansatzweise schmerzfrei laufen zu können. Sie hatte mir echt alles angekokelt, was sie mir hätte ankokeln können... innerlich, versteht sich. Äußerlich sah man rein gar nichts - sie hatte mir also ausnahmsweise das Gesicht verschont, obwohl das durchaus in unmittelbarer Reichweite gelegen hatte -, dafür waren die innerlichen Schmerzen umso schlimmer. Ich glaube, dass sie auch sehr gut wusste, was sie da mit mir angerichtet hatte... und ich hatte nicht vor, dass so auf mir sitzen zu lassen. Es würde schon noch eine Situation kommen - wenn auch spontan -, in der ich ihr den verdammten Kopf abreißen konnte und ich sie ein für alle mal los sein würde. Da konnte sie sowas von Gift drauf nehmen, konnten alle hier im Raum. Allerdings würde ich sie in Zukunft nicht mehr ganz so arg unterschätzen, vermute ich. Sie hatte ja gezeigt, wozu sie fähig war und was sie anrichten konnte, wenn sie selbst dafür einiges aufopferte... zumindest ging ich nicht davon aus, dass sie nur wegen dem großen Blutverlust so in sich zusammen gesunken war, wobei das sicherlich auch noch ein Faktor gewesen war. Aber wie dem auch sei, es sollte wohl nicht weiterhin Schweigen im Raum herrschen, da mein Vater das Wort ergriff, so den Großteil der Aufmerksamkeit für sich gewann - meine ganz bestimmt nicht, auch, wenn ich mit halbem Ohre zuhören würde, der Blick würde weiter auf das Engelsgör gerichtet bleiben, ganz ohne Zweifel. "Ich denke, ihr wisst ebenso gut wie wir, dass es so nicht weiter gehen kann." sagte er mit recht tiefer, ernster Stimme und ebenso wenig begeistertem Gesichtsausdruck. Er warf einen Seitenblick in meine Richtung, was ich aber geflissentlich ignorierte und stur weiter zu Ricarda sah. Ne, nochmal würde ich den Blick nicht früher abwenden. "Irgendwelche Vorschläge?" Er ließ seinen Blick prüfend durch die Runde schweifen, so als wollte er sicher gehen, dass sich hier nicht gleich alle gegenseitig an die kehle sprangen. War an sich auch gar nicht sooo unwahrscheinlich, so wie hier garstige Blicke verteilt wurden. __ bisschen kurz, aber hab grad kopfschmerzen ._.
Riccarda Ann Ich musterte weiterhin mit forschen Blick die gegenerische Partei, was mich nicht weiter störte beziehungsweise daran hinderte, den Blickkontakt aufrecht zu erhalten. Ohne mit der Wimper zu zucken, sah ich den kalten Kerl an. Ließ keine einzelne Gefühlsregung über mein fein geschnittenes Gesicht laufen und erhoffte mir, dass ich ebenso überlegen wie der abscheuliche Werwolf rüber kam. Ich wollte ihm meine Schmerze nach wie vor nicht zeigen, denn die Schwache war ich mit Sicherheit nicht. Boah, ich könnte schon wieder auszucken und die Stimme des dominanten Alphamännchens riss mich ebenfalls nicht aus dem beinahe schon tranceartigen Blick. NIemals konnte ich jetzt wegschauen und meine Konzentration auf etwas anderes lenken. Ha, das würde ich ihm nicht angehen lassen und so glitten die Worte beinahe ungehört an mir vorbei. Aber halt. Stop. Pause! Was musste den geändert werden? Wir würden uns weiterhin versuchen umzubringen. Nichst und niemand konnte uns daran hindern, also was wollten diese ungehobelten Eltern dagegen machen. Mein Vater wäre jedoch nicht er selbst, wenn er nicht sofort die aufmerksamkeit an sich reißen wollte und ebenfalls neben den Werwolf trat. Dabei stellte er sich provokativ nahe neben den Feind, so als würde er allen Seiten zeigen wollen, dass es auch ohne Mordandrohungen funktionierte. Als würde ihm das auch nur irgendjemand abkaufen können. In welcher Welt lebte der denn? Dennoch fand ich es interessant, was meinem Dad nun wieder im Kopf herumspukte. Wegschauen tat ich dennoch nicht, meine Konzentration steigerte sich in das NIcht-nachgeben-wollen. "Ich bin ganz Ihrer Meinung und bin daher für eine radikale Veränderung, damit es auch ein gutes Beispiel für andere sein wird" es war deutlich zu vernehmen, dass solche Vorkommnisse eben nicht noch einmal... nun ja... geschehen sollten.
Isaac Radikale Veränderung? Ja, sicher doch, von mir aus. Solange ich mich da so wie sonst auch immer irgendwie rauswinden konnte, war alles in Butter und ich würde weiterhin nach dem Tod der aufmüpfigen jungen Frau trachten. Also wie gesagt, sollten sie ruhig irgendwas verändern, solange es mich nicht direkt und unverkennbar betraf, solange es für mich eben eine Möglichkeit gab, mich aus diesen Veränderungen irgendwie raus zu halten. Noch wusste ich ja nicht, worauf das alles hinauslaufen würde und hätte ich es gewusst... dann hätte ich hier, sobald ich den raum betreten hatte, ein Blutbad angerichtet. Egal, ob ich dabei drauf gegangen wäre, oder nicht, aber... ne, einfach unvorstellbar. But, back to topic - ich war schließlich beschäftigt. Damit, Ricarda weiterhin mit meinen Blicken aufzufressen. Leider Gottes nur im übertragenen Sinne. Zwar konnte ich mir nicht sicher sein, wie Engel denn schmeckten, aber eigentlich ging es auch nur ums Prinzip. Wenn ich sie noch zur Strecke bringen würde - und dem war ich mir zu mehr als nur hundert Prozent sicher! -, dann würde ich auch gleich was gegen das Blutverlangen und den fast dauerhaft anhaltenden Hunger tun. Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und ich wäre zum ersten Mal seit langem wieder halbwegs ausgelastet. Mein Vater bedachte den Engelstypen neben sich einen Moment lang mit einem skeptischen Blick, ließ ihn aber gewähren. Um des Friedens Willen oder whatever, war mir auch ziemlich schnuppe, das Hauptaugenmerk lag jedenfalls weiter auf Ricarda. Mein Vater nickte schließlich bestätigend, schien sich ausnahmsweise mal mit dem Engel einig zu sein. "Es muss jedenfalls etwas sein, das in Erinnerung bleibt, etwas, das prägt... damit sowas nicht nochmal vor kommt." faselte mein Vater wie so oft vor sich hin, wurde dabei zwar ein wenig leiser, aber hier hatte wohl jeder gute Ohren, weshalb das nicht von Bedeutung war. Er sah dann nachdenklich zwischen dem Miststück und seinem eigenen Sohn, mir, hin und her. Er schien da irgendwas auszutüfteln, es war deutlich zu sehen, wie sich die Rädchen in seinem Kopf am drehen waren. Dann hob er den Kopf augenblicklich ein wenig an, er war mit Denken fertig, legte den Kopf schließlich auch ein wenig schief. "Wie wärs mit einer Hochzeit?" sagte er dann schließlich nach einigen Sekunden. "Find ich gut, er hier ist schon zu lange single." sagte ich vor Sarkasmus triefend und klopfte meinem doch schon etwas älteren Bruder auf die Schulter. Doch, er sollte wirklich langsam mal heiraten, ja... haha, aber bestimmt niemanden von den hier anwesenden Leute, ne, da kam mir ja die Kotze hoch. Das bedeutete entweder Engel oder Inzest. Also nein, einfach nein. "Ich hab ganz bestimmt nicht von deinem Bruder geredet, Isaac." sagte mein Vater dann scharf und so richtete sich mein Blick dann doch ziemlich schlagartig auf ihn. Bitte was? ... BITTE WAS?! Konnte er nicht ernst meinen, war ein ganz schlechter Witz. Mehr als nur flach!
Riccarda Ann Es schien als würde die Spannung in dem Raum ins Unermessliche steigen wollen und so rutschte ich nach einer Weile doch ein wenig unwohl auf meinem gepolsterten Plätzchen hin und her, was mich dennoch nicht von dem unnachgiebigen Blick abbringen konnte. Er würde als erstes den Schwanz einziehen und wie ein geschlagener Köter die Fliege machen, ich war hier sicher nicht unterwürfiger und meine Eltern sollten mich keineswegs schwach erleben - erst vor Kurzem war ich als offizielles Mitglied erklärt worden und nun schien sich sofort alle Welt um mich zu drehen. Es kam mir persönlich zumindest so vor und im Grunde hatte ich auch nichts dagegen, wenn da nicht dieses schlechte Bauchgefühl mitmischen würde und es dauerte nicht lange, da weiteten sich meine Augen überrascht. Hochzeit? Das ich nicht lachte und das musste ich mir wortwörtlich zurückhalten, denn nach dem Blick des völlig überrumpelten Hundchens musste man einfach anfangen zu lachen... ich amüsierte mich rein an dem Blick köstlich und kaute so ein wenig auf der Unterlippe herum, um nicht doch noch in ein unanständiges Kichern zu fallen. Rache war so süß und augenblicklich konnte ich mich besser entspannen, denn der Idiot sollte seine Strafe ruhig bekommen und ich würde mich so irgednwie aus dem tödlichen Griff wenden. Mein losgelöster Blick huschte prüfend über meine Cousinen und überlegte, wen man ihm den aufs Auge drücken würde, als ich den strengen Blick meines eigenen Vaters auf mir ruhen sah. "Ich bin beinahe begeistert von Ihrer Idee und wüsste da auch schon jemanden..." meinte mein selbsterkorenes Familienoberhaupt und konnte den Blick anscheinend nicht von mir wenden, denn seine Augen lagen noch immer stechend auf mir, sodass meine anfängliche Enstpanntheit wie nichts im Wind verflogen war. Das verstohlene Lächeln erlosch schlagartig, als ich in diesen zwei kalten Seen zu lesen begann und es mich mehr wie ein Faustschlag in die Fresse traf. NEIN! Das konnte man mir doch nicht antun, immerhin wollte mich diese Vieh da drüben umbringen... aber nur die Ruhe... sie haben noch nichts von mir gesagt. Aber warum waren sie sich auf einmal so einig, was man eigentlich nicht von ihnen erwarten konnte.
Isaac Na das war ja ganz toll. Zu allem Überfluss schien Riccardas Vater wirklich angetan vom Vorschlag meines Vaters zu sein. die wollten mich doch alle verarschen hier, ernsthaft. Die versteckten Kameras konnten sie dann jetzt auch wieder rausholen und sich schlapp lachen, weil ich gerade wohl mehr als nur dumm aus der Wäsche guckte, aber sie sollten verdammt nochmal damit aufhören, so einen Scheiß zu reden. Man konnte mich doch nicht mit einem dieser Engelsgören verheiraten! Nicht, als wäre da nicht die eine oder andere junge hübsche Frau dabei, aber es waren nunmal einfach Engel. Konnten die wohl noch so gut aussehen und ich würde mich nicht für sie interessieren. Müsste man mich wahrscheinlich schon für einen On Night Stand unter Drogen setzen, ehrlich. Ich wollte wohl gar nicht wissen, wie Sex zwischen einem Engel und einem Werwolf ablief... ich war mir nicht mal sicher, ob es sowas überhaupt schon einmal gegeben hatte. Ich würde jedenfalls nicht darauf wetten und ich wagte auch mal stark zu bezweifeln, dass sowas in Zukunft vorkommen würde - ich würde mich wirklich mit Krallen und Zähnen dagegen wehren, mich hier mit irgend einer blonden Zicke verkuppeln zu lassen. Inzwischen wurden die Blicke hier nämlich immer ernster und nachdenklicher, was mich zu der Annahme brachte, dass eben leider Gottes keine versteckten Kameras vorhanden waren und das wirklich der Ernst meines Vaters war, der da gesprochen hatte. Und zu allem Überfluss, als wäre das so schon alles nicht schlimm genug gewesen, sollte es scheinbar auch noch meine wandelnde Zielscheibe sein, die mit mir in den Hafen der Ehe einfahren sollte. Also nein, das ging doch jetzt echt zu weit. Ehe ich auch nur irgendwas hätte einwerfen können, sprach mein Vater aber auch schon weiter. "Ausgezeichnet." stimmte er mit einem Nicken zu, sah sich ebenfalls einmal kurz Riccarda an, ehe sein Blick wieder zu ihrem Vater wanderte. "So wären auch die Vorfälle der letzten Wochen kaschiert... zwar wird es auch die eine oder andere Frage aufwerfen, aber die kann man ja vor der Presse ganz gezielt beantworten." Mein alter Herr schien immer begeisterter von seiner Idee zu sein und so nickte er noch ein zweites Mal bestätigend, ehe sein Blick anfing, zwischen der Engelsgöre und mir hin und her zu wandern. "Nein, vergisses, da mach ich nicht mit!" sagte ich kopfschüttelnd, wobei ich gleichzeitig ein wenig aufgewühlt, genervt und aggressiv klingen musste. Ich sah es wie gesagt nach wie vor so absolut gar nicht ein. "Nach deiner Meinung hat hier aber niemand gefragt." knurrte mein Vater mir sofort forsch entgegen und es war auch der Ansatz eines tierischen Lautes seine Kehle hinauf gekrochen.
Riccarda Ann Eigentlich hatte ich mich ziemlich sicher gefühlt und meine Schadenfreude hatte sich viel zu schnell für meinen Geschmack in Entsetzen verwandelt. Ich war kein Wesen, das gerne unvorbereitet ins kalte Wasser gestoßen wurde und nun wurde mir mit aller Kraft die Luft zum Atmen aus den Lungen gepresst. Ein wager Rettungsversuch musste jedoch starten und so sprang ich aufgebracht auf, denn dieses einzige Mal - was wirklich eine Ausnahme war und nie wieder vorkommen würde - war ich ganz auf der Seite des stinkenden Köters. Ich konnte es nicht einmal lange in einem Raum mit dem Kerl aushalten und da sollte ich mit dem widerlichen Hund auch noch verheiratet werden? Wie stellten sich die das bitte vor, wenn man doch eine Lösung für den Konflikt suchte. Mein Vater unterschrieb gerade das Todesurteil seiner jüngsten Tochter oder würde bald eine Mörderin in seiner Familie haben. Er konnte es sich aussuchen und das musste ich ihm noch klar machen "Vater! Du weißt, dass dieser Werwolf mich umbringen wollte" rief ich komplett außer mir in den Saal hinein, sodass sich die meisten Blicke in meine Richtung wandten. Durch die plötzlich gewonnene Aufmerksamkeit war ich nur noch wütender und ballte die Fäuste, sodass ich mir mit den Fingernägeln ins eigene Fleisch grub. Mein Vater brachte mich noch um und das zeigte ich ihm nur zu deutlich mit meinem vor Hass funkelnden Blick. Aber es brachte alles nichts, denn mein Vater unterband es mit einer drohenden Geste und seine Stimme klang ungewohnt tief und monoton, so als würde es ihn selbst eine Menge Überwindung kosten - gut, hoffentlich würde er seine entgültige Entscheidung noch einmal ganz gut und in aller Ruhe überlegen! Die Hoffnungen verpufften nur wie eine Seifenblase "Riccarda Ann, ich verbiete es mir, dass du so mit mir sprichst. Die Sache ist besiegelt und ich will kein Sterbenswort mehr von dir hören. UND jetzt setz dich wieder hin" Okaaaaay, jetzt hatte er echt überreagiert, denn die kleine Ader an seiner Schläfe trat gefährlich hervor, was ein Anzeichen für seine Wut war, die ins Grenzenlose zu laufen schien. Verdattert klappte mir der Mund auf und noch immer im Schock ließ ich mich wieder in den Sesse fallen. Was war jetzt passiert? Ein kurzer Blick zu meinem angeblichen Zukünftigen zeigte mir, dass er es genauso wenig verstehen wollte. Wer würde das in diesem Raum auch, da nicht nur wir zwei Betroffenen völlig verdattert aussahen... die komplette Mannschaft zeigte bedenkliche Mienen oder erstaunte Gesichter. Niemand hatte mit so einer Entscheidung gerechnet, denn damit verbündeten sich die Familien auch irgendwie... WAS?!
Isaac Ja, natürlich, ich interessierte wieder keinen. Würde es hier um meinen Bruder gehen, wäre es sicherlich auch wieder eine ganz andere Sache, ihm würde man sowas wie eine Hochzeit mit einem Engel unter keinen Umständen zumuten. Aber mir? Doch, ja, scheinbar ging das ganz easy und zeigte mir nur mal wieder, dass das Verhältnis zwischen Vater und mir wirklich viel besser sein könnte. Inzwischen glaubte ich wirklich, dass er mich hasste. Aber es war auch wirklich völlig egal, was ich machte, es war ja doch jedes Mal wieder falsch und alles was ich in der Familie abbekam, war Wut und Hass. Wunderte sich da eigentlich irgendjemand noch darüber, dass ich mich so schlecht unter Kontrolle hatte? Ich war wohl wirklich das schwarze Schaf - mit langen Reißzähnen und Krallen - in der Familie. Sicher, meine Mutter und mein Bruder standen für gewöhnlich schon hinter mir, es sei denn es ging darum, einen Engel abzumurksen, aber das war ja auch wieder eine ganz andere Sache, eine extreme Ausnahme die sonst so nicht vorkam. Ich verstand mich auch super mit meinen Cousins, aber die hatten gegenüber meinem Vater nur noch weniger Mitspracherecht und würde sich hier absolut niemand trauen, auch nur irgendwas gegen dessen Vorschlag, mich einfach so mit einem Engel zu verheiraten, einwenden. Der Einzige, der sich das aus der Familie hier traute, war ich. Und ich hatte ganz offensichtlich kein Recht, mit zu bestimmen oder gar zu entscheiden, was denn nun richtig und was falsch war. Meine Meinung interessierte nicht, wie mein Vater mir soeben schön ins Gesicht gefaucht hatte. Ich setzte trotzdem noch ein zweites Mal an, um etwas einzuwerfen, aber mein Vater erstickte diesen Versuch schon im Keim durch einen nahezu tötenden Blick. So blieb mir der Mund nur einen Moment offen stehen, ehe ich ihn auch schon wieder schloss und den Blick senkte. Was meinen Vater anging war ich eben doch ziemlich unterwürfig... war hier aus der Familie absolut jeder, es würde von allen still schweigend akzeptiert werden, ohne dass sie noch einen Einwand oder einen Kommentar abgaben. Was mein Vater sagte war Gesetz, sozusagen... ohne wenn und aber. Riccarda hatte wohl eben versucht ihren Vater mit einem nicht ganz irrelevanten Punkt dazu zu überreden, dass er sich das nochmal überlegte, aber er schien sich seiner Sache wohl auch zu mehr als hundert Prozent sicher zu sein. Fakt war also, dass ich mich zukünftig mit dieser Göre abgeben musste, ob ich wollte oder nicht. Zu allem Überfluss musste ich wohl auch noch versuchen, glücklich mit ihr auszusehen... ich wusste jetzt schon, dass das nicht funktionieren würde. "Gut, dann wäre das ja geklärt. Ich schlage vor, dass die Hochzeit so schnell wie möglich vollzogen wird. Ich bin die ständigen Auseinandersetzungen der beiden leid." Zum Teufel, nein! Konnte er mir nicht wenigstens noch ein paar Monate in Freiheit geben? Nur ein paar wenige, damit ich mich noch ein bisschen austoben konnte? Hochzeit hieß schließlich, dass ich mich nicht mehr durch die Stadt vögeln durfte, wie es mir passte. Ich würde über kurz oder lang sowas von wahnsinnig werden, ein psychisches Wrack. Da war ich mir sowas von und absolut sicher.
Riccarda Ann Ich schluckte schwer, als ich die kippende Atmoosphäre förmlich zu spüren bekam und alle Nerven blank lagen. Wie ein Häufchen Nichts saß ich in meinem Sessel ganz hinten in der Ecke und durfte nichts über meinen weiteren Lebenslauf bestimmen oder mich jemals glücklich verlieben und den dann heiraten. Mir wurde gerade der größte Traum eines jeden Mädchens zerstört und vernichtet. Ich wollte es einfach nicht akzeptieren und sah betreten zu Boden. Da fiel mir aber doch noch ein einziger Ausweg ein: meine Mam. Wenn jetzt noch jemand etwas gerade biegen konnte, dann war es meine Mutter, aber die wich meinen Blick feige aus. Ihre Miene war zu Stein erstarrt und doch erkannte ich in ihrer Haltung eine Änderung... sie sah älter aus, als sie eigentlich sollte und man konnte stark annehmen, dass sie ebenfalls gegen diese Zwangsheirat war. Ihre einzge Tochter wurde somit ihrer Obhut entzogen und da kam bereits die nächste Frage auf, wie wir denn das machen wollten. Ich würde definitiv nie in meinem Leben auch nur einen Fuß auf den Grund des gegenerischen Anwesens setzten - das der Wolf da weniger Hemmungen hatten, wussten ja bereits alle Anwesenden. Da machte es auch erst richtig klick: ER, Isaac alleine, war Schuld an dem ganzen Mist hier. Wenn er sich doch nur ein einziges Mal zusammenreißen könnte, dann würde ich hier nicht mit in der Scheiße stecken! augenblicklich brodelte in mir die allbekannte Wut wieder auf und am liebsten würde ich dem arroganten Drecksköter die Augen auskratzen und ihn bei lebendigem Leibe den Wölfen zum Fraß vorwerfen - welche Genugtuung mich da nur durchströmen würde, wenn er von seinen eigenen verwandten Tieren vollständig zur Strecke gebracht werden würde. Leise brummelte ich etwas vor mir, was sicherlich niemand der Anwesenden als KOmpliment auffassen konnte und es auch zum Teil gegen meine eigene Spezies ging. Dennoch konnte ich mich nicht damit abfinden, schon gar nicht, wenn es so plötzlich kommen sollte. Ich wollte mich noch in der Öffentlichkeit bewähren und ein wenig Verrücktes erleben... nicht weggesperrt werden und nie wieder den Geschmack der Freiheit zu spüren. Ich fühlte mich bereits jetzt dazu verdammt einsam mein restliches, langes Leben zu fristen und irgendwann unglücklich zu sterben. Mein Vater und seine aufmerksamkeitsfordernde Stimme holten mich aus der trostlosen Zukunft zurück in die Realität "Am besten so schnell wie möglich und wir müssen die wichtigsten Menschen dazu einladen... die Presse darf natürlich auch nicht fehlen..." Anscheinend war der menschliche Teil bereits vorbei und nun ging es an die Planung. Aber das konnte doch nicht deren Ernst sein.
Isaac Sofort kam wieder ein zustimmendes Nicken von meinem Vater, als das Engelsoberhaupt ausgesprochen hatte. Schön, dass die beiden sich da so einig waren, echt... dabei war das Wort Familie bei Wölfen eigentlich unheimlich groß geschrieben, wichtig. Diese Tiere waren gesellig und banden sich in ihrem Leben auch nur ein einziges Mal fest an jemanden, danach gab es für sie niemand anderen mehr. Was Familie anging legten Wölfe ein beinahe schon soziales verhalten an den Tag, aber in meiner eigenen Familie war das wohl schon lange den Bach runter gegangen. Ich würde vermuten, dass alles, was früher wichtig gewesen war, nun einfach vollkommen hinter der Familienfehde stand. Diese war an erster Stelle, alles andere zweitrangig und weniger von Bedeutung. So kam es wohl auch, dass es meinen Vater einen Scheißdreck interessierte, wie ich leiden würde, sobald ich mit der Göre gegenüber verheiratet war. Er machte sich das alles wirklich gerade mehr als nur einfach. Er entschied ohne Rücksicht auf Verluste, im Vordergrund stand die Wirkung nach außen an die Öffentlichkeit und die Presse, nicht mehr und nicht weniger. So hatte es für ihn natürlich ebenso wie für den Engel Priorität, dass alle wichtigen Leute der Stadt auf besagter Hochzeit anwesend sein würden, alles was rang und Namen hatte würde in den Reihen sitzen. Und ich? Ich musste auch noch versuchen, irgendwie ein falsches glückliches Lächeln aufzusetzen, wo man doch ohnehin so selten irgendwelche positiven Emotionen von mir sehen konnte. Einerseits war ich gerade wirklich gänzlich niedergeschlagen, andererseits aber auch einfach unfassbar wütend auf alles und jeden hier im Raum. Nach außen hin würde von meiner Verwirrung wohl nur zu sehen sein, dass ich nicht wusste, wie ich mich entscheiden sollte, nicht wusste, welche Emotion nun Vorrang hatte und nach außen trat. "Ganz ihrer Meinung." bestätigte mein Vater noch einmal wörtlich, was mich sofort aus meinen Gedanken heraus zog. "Ich würde sagen, Stichtag ist Samstag in zwei Wochen. Bis dahin sollte alles zu organisieren sein, denke ich. Für uns lassen ohnehin alle Personen mit Einfluss ihre Termine ausfallen, sollte also kein Problem darstellen." sprach er beherrscht weiter. Ja, sicher... für eine von beiden Adelsfamilien nahmen sich Leute schon frei, dann würden sie es sicherlich erst recht tun, wenn eine Hochzeit mit beiden auf der Tagesordnung stand. Hieß also, dass wahrscheinlich bereits Morgen die Verlobung preis gegeben werden würde und auch die Einladungen schon morgen raus gehen würden. Also inzwischen klang Selbstmord begehen in meinen Ohren immer sympatischer, echt..
Riccarda Ann Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so wertlos und unterdrückt gefühlt. Ich war es eindeutig nicht gewohnt, dass mein Vater nicht auf mich Rücksicht nahm, denn eigentlich hatte ich immer die bessere Karte als einzige und noch dazu jüngste Tochter unter seinen Kindern. Ich wurde Daddy's Liebling genannt und meine Vrüder beneideten mich um diese behütete Stellung in den Augen des Anführers. Das war nun wohl alles egal, ich war nun nur mehr ein Mittel zum Zweck, damit die Menschen keinen Verdacht von dem internen Krieg mitbekommen konnten, der nun schon so viele Jahrhunderte vertuscht wurde. Umso ein größerer Schock würde die menschliche Bevölkerung dann durchwandern, da es bis jetzt noch nie in der ganzen Geschichte eine Hochzeit zwischen den beiden Familien gab. Wir waren einfach zu verschieden und das wussten die Menschen, ihnen war bewusst, dass wir mehr Unterschiede hatten und deshalb dachten sie ja auch, dass die Regierung so toll funktionierte. Aber das tat sie nicht und man konnte jetz gerade besser als sonst erkenne, dass sie sogar um den eigenen Ruf zu bewahren Sonne und Mond miteinander verkuppeln wollten. Nur dachten sie wirklich, dass ihre Kinder mit dieser Entscheidung glücklich werden würden? Das konnte nicht deren Ernst sein, wenn man unsere Gesichter und die Reaktionen aller Beteiligter nur annähernd miteinbeziehen würde, dann könnte man verstehen, dass dies die schlimmste Entscheidung in meinem Leben sein würde. Ich wollte diesen verrückten Mann nicht heiraten, schon alleine weil er mich umbringen wollte und noch dazu ein stinkender Hund war. Was war mit dem Recht der Meinungsfreiheit, für das sich die Engel immer so einsetzten, sodass keine Minderheiten entstehen konnten und man sich dadurch weniger beachtet vorkommt. Ein Völkeraufstand war nicht gewollt und es war wohl taktisch nicht blöd, wenn man ihnen nun auch noch eine Heirat vor die Füße warf. Mir grauste es bereits jetzt vor der hellen Aufregung, um den Samstag in zwei Wochen - ab heute der Weltuntergangstermin. Mein Vater aber schien noch immer hellauf begeistert zu sein und nickte bereits beschäftigt vor sich her "wir werden uns wohl gleich zusammensetzen, um die wichtigen Bankier und die reiche Oberschicht zu informieren." Als würde sich jemand dieses Jahrhundertspektakel entgehen lassen wollen? Man würde sich um die Einladungen prügeln und die Presse würde sich das Maul zerreißen.
iiich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich finbd den rest der unterhaltung wohl jetz nich soooo interessant, sind ja im grunde genommen eh nur noch die väter, die da labern o.o könnte man also überspringen, wenns recht ist o.o ________