achja... wohin gehn eigentlich die Flitterwochen? XD _______
Isaac Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft gecheckt worden war, dass ich auch ja den perfekten Auftritt nachher abliefern würde. Der Anzug, den ich trug, war nochmal eine ganze Ecke schicker als jene, die ich für gewöhnlich bei Familienversammlungen trug. Musste er sein, sollte schließlich der Tag meines Lebens sein - nach außen hin natürlich der beste Tag in meinem noch jungen Leben, aber für mich war es das komplette Gegenteil. Ich würde später wirklich mit einem Ehering aus dem Saal gehen... irgendwie war ich mir dessen erst jetzt, wo es mehr oder minder kurz bevor stand, so richtig klar gewesen. Nein, ich würde den Tag hier niemals vergessen. Nicht, weil ich da die Liebe meines Lebens geheiratet hatte - Riccarda war zwar viel, aber ganz bestimmt keine Person, die mir am Herzen lag! -, sondern weil von jetzt an mein ganzes Leben so richtig eintönig verlaufen würde. Mit der jugendlichen Freiheit war Schluss, mir wurden symbolisch gesehen Ketten angelegt und ich hatte endlich Verantwortung zu übernehmen, ob ich nun wollte oder nicht. Ich würde nur noch das tun dürfen, was das allerbeste für die Familie, für den Ruf des Namen Garcia in der Stadt bedeutete. Gefühlte tausend mal hatte meine Mutter getestet, ob ich denn wirklich einen überzeugend glücklichen Gesichtsausdruck hinbekommen würde und ich hatte etliche Versuche gebraucht, bis es so aussah, dass man es mir wirklich abkaufte. Ich würde den perfekten Ehemann abgeben, solange die Veranstaltung andauerte und die Hochzeit würde nicht direkt nach der Zeremonie vorbei sein, noch lange nicht. Ich war sicher, dass sie bis ich den Abend oder gar die Nacht hinein dauern würde. Blanker Horror. Ich würde mich jede Sekunde dazu zwingen müssen, dass die Mundwinkel nicht wieder absanken und das auch noch in Anwesenheit meiner zukünftigen Ehefrau, Riccarda... das alles klang alles andere als wie Musik in meinen Ohren. Jetzt jedenfalls saß ich mit völlig ausdruckslosem Gesicht in der schwarzen Limousine, starrte beinahe wie versteinert aus dem Fenster. Keine wilden Partys, keine unzähligen One Night Stands, keine Unabhängigkeit mehr... ich würde richtig eingehen, da war ich mir sicher. Den Kampf gegen meinen Vater hatte ich lange aufgegeben und auch die Wut auf Riccarda hatte sich ein wenig dezimiert. Nicht, weil ich sie plötzlich leiden konnte, sondern weil sie in der Sache genauso mit drin hing wie ich. Hassen tat ich sie trotzdem noch, aber ich würde wohl nicht mehr so sehr versucht sein, ihr vor aller Augen die Kehle aufzuschlitzen. Mein Bruder musste mich an der Schulter anticken, um mich aus meinen Gedanken heraus zu holen und ich zuckte kurz zusammen, ehe ich nickte und ausstieg. Es war noch einige Zeit hin bis zur eigentlichen Hochzeit und bis die unzähligen Gäste eintreffen würden, aber es gab noch einige Sachen zu besprechen, eben letzte Vorbereitungen zu machen. Ich hatte um ehrlich zu sein das Gefühl, als würde die verdammte Krawatte mich erwürgen, während ich so langsam wie nur irgendwie möglich meinen Eltern zu dem etwas älteren Rathaus folgte, es letztlich betrat. Schon jetzt wollte ich hier einfach nur noch verschwinden, wie würde das wohl sein, wenn ich erstmal mit der meist gehassten Person vor dem Altar stand?
aaahm... vielleicht so ne einsame Waldhütte, wo niemand die Mordversuche mitbekommen kann ^^ ______
Riccarda Ann Ich hatte früher gerne meiner Mutter zugehört, wie sie mir und auch hin und wieder ein paar meiner Cousinnen von ihrem großen Tag erzählt hatte. Sie heiratete ebenfalls jung und kam von gutem Hause, war aber ebenfalls ein Engel, denn etwas anderes würde meinem Vater wohl niemals ins Auge gefallen sein. Aber es war dann ja doch der Fall und die beiden verliebten sich, aber kaum, dass es offiziell wurde, begannen die Eltern dies zu verbieten... ein ziemlich typisches Verhalten von Eltern, da man noch nie gehört hatte, dass alle Seiten von Anfang an einverstanden mit der Heirat waren. Aber sie hatten es durchgemacht und jetzt waren sie noch immer glücklich zusammen, meine Mam stand mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen vorm Altar und bekam selbst heute noch dieses Leuchten in den Augen, wenn sie von ihrem großen Tag erzählte. Ich hatte mir auch so einen Traum in Weiß gewünscht, gehofft, dass ich den Prinzen meiner Träume finden würde und dann glücklich bis ans Ende neben dieser einen geliebten Person stehen würde. Aus. Vorbei. Mein Vater und der verhasste Werwolfclan haben alles zerstört, all meine Träume zunichte gemacht. Ich betrachtete den glänzenden Ausdruck in den Augen und wusste, dass es kein glücklicher Glanz war. Ich kämpfte mit eisernen Willen gegen die Tränen, als würde ich zu meiner eigenen Ermordung in Kleid eingeladen werden und nicht einmal mehr fliehen könne. Denn meine Eltern vertrauten mir in dieser Hinsicht wohl viel zu, da mich diese Schrankmänner die restlichen Tage bis zu dem besagten Samstag nicht alleine gelassen hatten, als würden sie vermuten, dass ich mich jederzeit aus einem Fenster stürtzen würde. Dabei war mir aufgefallen, dass mir meine eigene Mutter nicht mehr in die Augen sehen konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Nichts anderes hatte diese Verräterin bekommen und nun sollte sie spüren, wie sehr sie mir damit ins Herz stach. Hatte sie sich denn nie eine glückliche Tochter gewünscht? Teilnahmslos saß ich auf den hölzernen Stuhl und ließ gleich drei Frisöre in meinen Haaren herumpfuschen, damit alles perfekt saß... nur leider saß ich hier nun schon seut guten zwei Stunden und der dämliche Schleier passte noch immer nicht in den Augen irgendwelcher Personen nicht perfekt in die goldblonde Mähne. Das Kleid war ebenfalls schon fix und fertig, zum Anziehen bereit. Ich war aber nicht startklar. Mir hatte man aufgezwungen, dass ich in einem der Nebengebäude des hergerichteten Rathauses übernachten sollte, damit alles direkt in der Früh beginnen konnte und so saß ich nun schon eine halbe Ewigkeit für die verschiedensten Proben, aber jetzt gab es keine Versuche mehr... Die Schminke lag geschmeidig und wie ein Kunstwerk auf meiner reinen Haut und auf die Sekunde genau wurden die verschiedenen Profis da an meinen Haaren fertig, denn meine Mutter raste wie ein nicht aufhaltbarer Wirbelsturm eine gute Stunde vor dem Beginn der Zeremonie in das Zimmer und wollte mir ins Kleid helfen, welches wirklich wundervoll war, aber es konnte meine betrübte Laune nicht bessern. EIn Stück Stoff konnte einen nicht auf einmal glücklich machen... was erwarteten sich denn alle? Gedankenversunken ließ ich mir in das Kleid helfen und bei jeder noch so kleinen Bewegung wurde etwas neu nachgezupft oder korrigiert, weil eine Locke verrutscht war.
die mordversuche... hach ja, ich mag die beiden ja immernoch XD aber waldhütte klingt gar nicht so verkehrt... in rustikaler umgebung fühlt sich mein wölfchen ja ohnehin sehr wohl :3 _________
Isaac Überall wuselten Leute herum. Egal wo man hinsah, irgendwer huschte immer durchs Blickfeld und ging seinen Arbeiten nach. Ich selber ließ den Blick durch die Eingangshalle schweifen. Alles war fertig dekoriert, wobei ich für meinen Teil auf sowas ja hätte verzichten können. Ich war ein Wolf, keine Fee. Ich konnte mit den ganzen Blumengestecken und was weiß ich nicht alles nichts anfangen, aber es gehörte nunmal scheinbar zu einer anständigen Hochzeit. Ich würde also tatsächlich noch vor meinem Bruder heiraten, vor dem Vorzeige-Geschäftsmann der Familie, welcher es doch eigentlich um einiges leichter haben sollte, eine geliebte Frau zu finden. Ich hatte mir das alles hier ja aber ohnehin nicht ausgesucht. Er würde die Wahl haben, ich nicht. zwar hatte ich mir das wohl größtenteils selbst zu verdanken, aber die Frau, mit der ich nachher die Ehe eingehen würde, war nun wirklich auch nicht unschuldig an der ganzen Sache. Ich jedoch würde dem allem noch den Rest gegeben haben, als ich vor ein paar Wochen bei ihr Zuhause auf feindlichem Gebiet aufgekreuzt war. Eigentlich sollte ich mich wohl glücklich schätzen, dass die Engel mich nicht gekillt hatten, hätte ich doch beinahe der süßen kleinen Riccarda die Kehle aus dem Hals gerissen... aber ich schätze, selbst dafür waren sie einfach zu 'gut'. Wahrscheinlich so richtige Moralapostel und einen davon würde ich bald meine Ehefrau nennen dürfen - kotz. Ich seufzte einmal ziemlich schwer und sah dann zu meinem Bruder, der versuchte, mir ein aufmunterndes Lächeln zukommen zu lassen.. als ob mir in diesem Moment auch nur ansatzweise nach Lächeln zu Mute wäre, echt nicht. Reichte schon, dass ich das nachher die ganze Zeit glaubwürdig faken musste. Würde ich das allerdings nicht machen, würde mein Vater mir sehr wahrscheinlich den Kopf absäbeln, ich würde also spuren, gehorchen. Etwas anderes blieb mir nicht übrig, wenn ich nicht von der eigenen Familie getötet werden wollte. Was das anging waren Wölfe kaltblütig, machten kurzen Prozess, besonders mein Vater. Dieser war nun auch schon wieder irgendwohin ausgestreut, um mit ein paar Leuten zu reden, letzte Anweisungen zu geben. Alles erst, nachdem er ein paar Leuten der Engelsfront mit eher resigniertem Gesichtsausdruck die Hände geschüttelt hatte. Ich würde mich sicherlich jetzt nicht auch noch dazu ringen. Stattdessen ließ ich mich deprimiert auf einen der Stühle am Gang in der letzten Reihe der Zuschauerplätze fallen und das waren wirklich unzählige. Viele von den Leuten, die kommen würden, kannte ich nicht einmal und dennoch würden sie alle, jeder einzelne ein Auge auf mich haben, wenn ich mit der Engelsgöre die Ehe einging. Meine Mutter war meinem Vater gefolgt, meine Cousins unterhielten sich untereinander und mit meinem Bruder. Vielleicht hatte ich Glück und ein Kronleuchter würde mich noch erschlagen... ha, ha.
ein richtiges Dreamteam nach dem Bilderbuch ^^ wir wollen ihnen den Aufenthalt ja wneigstens ein wenig versüßen (; ____
Riccarda Ann Irgendwann steckte ich dann in dem moderneren, aber dennoch stilvollen Kleid aus teurer Seide oder was auch immer das war. Mein Vater hatte keine Mühen oder Kosten gescheut und war daher ziemlich aufgebracht, wenn nur eine einzelne Kleinigkeit nicht passte - er hatte sogar versucht sich mit kleinen Aufmerksamkeiten wieder bei mir einzuschleimen, aber er war damals an dem Tag der Entscheidung für mich gestorben und da müsste schon etwas sehr Gravierendes passieren, damit ich ihm diese Schandtat jemals verzeihen konnte. Nein, ich zählte ihn definitiv nicht mehr zu meiner Familie und das wussten auch alle anderen Mitglieder des Bundes, weshalb mehrmals am Tag jemand zu mir gekommen war um zu reden. Als würde Reden jetzt noch ansatzweise irgendetwas ändern können? Ich wollte es noch immer nicht akzeptieren und das hatte ich gestern beim Mittagessen auch noch einmal klar und deutlich von mir gegeben, weshalb viele ja dachten, dass ich heute gar nicht erst auftauchen würde... mich irgendwo erhängt hatte. Der Gedanke war ja nicht einmal so abwägig. Frustriert sah ich an mir herunter und sah die ganzen feinen Muster in dem Stoff eingearbeitet, die man bei einem schnellen Blick erst gar nicht sehen würde, aber die Blicke würden eh auf mich gerichtet sein, da hatten sie allesamt Zeit sich dieses prächtige Brautkleid anzusehen und sich an dem Anblick zu erfreuen. Um das ganze Erscheinungsbild abzurunden hatten sie mir einen - ganz nach der Tradition - langen Schleier ins Haar gesteckt, denn mir irgendwelche kleinen Menschlein hinterherschleppen würden. Die möglichen Familien hatten sich darum geschlagen, wer die Ehre haben durfte und sein Kind solch eine wichtige Rolle unter den Bürgern zu anvertrauen konnte. Mein Vater wählte zwei würdige Mädchen aus, die mir eher ängstlich vorgekommen waren, aber die Eltern marschierten seitdem mit vor Stolz geschwellter Brust durch die Gegend. Diese Aufregung war einfach nur zum Kotzen. Überhaupt wurde mir in dem KLeid ziemlich die Luft abgeschnürrt, da man auf das altbewährte Korsett nicht verzichten durfte und mir beinahe mit aller Brutalität die Lungen zusammenquetschen wollte. Als litt ich nicht bereits genug. Endlich scheute meine Mam alle aus dem großen Raum hinaus und strich mir über die Wange, darauf bedacht, dass ja nichts verwischen konnte. "es tut mir leid, mein Schatz" diese Entschudligung konnte sie sich wirklich sparen, aber doch kamen mir die Tränen in die Augen, die ich nur mehr knapp zurückhalten konnte und schlussendlich den Kopf auf die Seite neigte. Seufzend ließ sie ihre Hand wieder sinken und trat einen kleinen Schritt zurück, was ich nicht weiter verhindern wollte. Sie sollte den selben Schmerz spüren wie ich, aber das würde nur schwer gehen, da sie nie im Leben zwangverheiratet werden würde. Hoffentlich wusste meine Mutter, dass sie eine Mittäterin war und ich mir noch ein paar Mal überlegen musste, ob ich darüber hinwegsehen konnte... in ein paar Jahrhunderten vielleicht. "es geht bald los" vor diesen Worten hatte ich mehr Angst gehabt als vor allen bisherigen Androhungen oder Strafpredigten. Sie bedeuteten nämlich mein Ende, was sich nur noch mehr herausstellte, als meine Mam mir noch einmal den Schleier zurechtzupfte und dann bereits aus dem Zimmer schob "Vergiss nicht, was wir noch besprochen haben" Klar, glücklich aussehen, denn es war ja mein großer Tag.
____ ich werd dann auch mal schlafen gehen... gutes Nachterl :3
Isaac Hatte nicht allzu lange gedauert, da hatte ich dann auch schon wieder von dem Stuhl aufstehen und doch ein paar Leuten die Hand reichen müssen - einige Gäste trafen nämlich nach und nach ein und so war es auch Zeit für mein Lächeln geworden. Dieses zierte fortan meine Lippen, wich nicht mehr aus meinen Gesichtszügen. Wenn man mich nicht besonders gut kannte - was wohl auf den Großteil der Leute hier zu traf -, dann kaufte man mir diese gestellte Glücklichkeit zu hundert Prozent ab, ohne zu zögern. Aber wenn man mich kannte, dann konnte man in meinen Augen ganz genau sehen, dass ich wirklich alles andere als glücklich oder zufrieden war, dass ich mich keineswegs auf das kommende freute. Normalerweise war da nämlich immer so ein gewisses Funkeln in meinen Augen, dass einfach meine Lebenslust und meinen dauerhaft anwesenden Kampfinstinkt zeigte. Weder von ersterem noch von letzterem war jetzt was vorhanden. Wieso sollte ich mich auch auf mein zukünftiges Leben freuen? Ich würde bis an mein Lebensende an Riccarda gebunden sein, die Person, die ich wohl wirklich als letzte auf diesem Planeten heiraten wollte. Der Rest meines Lebens war von nun an quasi vorprogrammiert, ich hatte nur noch wenig bis gar kein Mitspracherecht mehr und alles, was ich tun oder lassen würde, wurde mir zukünftig vorgeschrieben. Ich hatte nur noch wenig bis gar keinen Einfluss mehr auf das, was mir jetzt bevorstand. Die Hochzeit würde bald losgehen und so war alles, was in meinen Augen lag, ein leicht trüber Schimmer. Sozusagen das komplette Gegenteil von dem, was man normalerweise sah, wenn man in meinen dunkelbraunen Wolfsaugen sah. Der Kampfgeist war in dieser Hinsicht gänzlich vereitelt und beseitigt worden, ich hatte mich wie so oft meinem zornigen Vater gebeugt, der jetzt auch nur noch am lächeln war. Weniger gestellt, als ich das machte, aber wahrscheinlich auch nur, weil es bei ihm inzwischen Routine war, dieses höfliche Lächeln an den Tag zu legen. Für mich war das Neuland und so kämpfte ich jetzt schon damit, die Ruhe zu bewahren und weiterhin so zu tun, als wäre ich glücklich, als würde mit diesem Tag ein Wunsch in Erfüllung gehen - dem war ja ganz gewiss nicht so. Der Saal wurde immer voller und mit jeder Person, die den Raum betrat, wurde ich ein Stück weit nervöser. Alles in mir sträubte sich dagegen, so freundlich eine Hand nach der anderen zu schütteln, überhaupt noch weiterhin hier zu bleiben. Aber ich hatte ja keine Wahl, ich musste mich hier weiter durchquälen. Mein Vater warf immer wieder prüfende Blicke in meine Richtung, wahrscheinlich um zu sehen, ob ich mich auch ja an das Besprochene hielt, aber er kam schließlich doch ganz zufrieden zu mir rüber und stellte mich dann noch ein paar wichtigen Geschäftsmännern vor, die wohl zu den Leuten mit am meisten Priorität und Einfluss hier gehörten. Ich war gezwungen, mich ein paar Minuten freundlichst mit ihnen zu unterhalten. Mein Alter sagte ihnen dann letztlich noch, wie stolz er doch auf mich sei. Ja, klar, ich würde denen halt noch dreister ins Gesicht lügen... mir wären wirklich beinahe die Gesichtszüge entglitten, weil ich doch ganz genau wusste, wie sehr er mir eigentlich abgeneigt war, aber ich ließ mir mit viel Anstrengung nichts anmerken. Ein paar wenige Minuten später wurden dann alle gebeten, Platz zu nehmen. Es war doch jetzt noch nicht wirklich so weit, oder? Durfte es einfach nicht... mein Kopf suchte verzweifelt nach einer letzten Möglichkeit, der Hochzeit zu entrinnen, aber es wollte mir nicht mehr ein einziger vernünftiger Gedanke kommen. Dafür war ich jetzt schlicht und ergreifend zu nervös. Einfach viel zu viele Leute, die mich ansehen würden... normalerweise stand ich ja wirklich sehr gerne im Mittelpunkt, aber heute? Nein, echt nicht, ich würde mich am liebsten im nächstbesten Erdloch eingraben. Lieber lebendig begraben sein, als Riccarda vor tausenden von Augen heiraten.
Riccarda Ann Ich war nervös, sehr nervös. Meine Knie zitterten mit jedem Schritt, dem ich mich dem gewaltigen, alten Rathaus und somit meiner bevorstehenden Hochzeit näherte. Meine Mutter, die mich an der Hand führte, zerrte mich förmlich, da ich mich mit aller Kraft dagegen zu wehren versuchte. Es war nicht einfach, denn wir Engel hatten eine unerahnte Kraft in den Muskeln, was man nur zum Glück nicht erkennen konnte. So wurde meine Mutter auch ein wenig ungehalten und zog mich mit einem festen Ruck direkt vor das alte Tor meines Unglücksortes. "Stell dich nicht so an, Riccarda!" fauchte sie beinahe aufgebracht und funkelte mich zornig an, da ich mich weiterhin nicht gerade anschickte freiwillig einen Fuß vor den anderen zu setzten. "Mir gefällt es auch nicht, dich an diese stinkenden Tiere zu verlieren, aber es gibt keinen anderen Ausweg mehr." Langsam, aber sicher trieben ihre Worte mir doch Tränen in die Augen und dennoch blieb ich aufrechten Hauptes vor ihr stehen, versuchte mir zumindest meine Trauer nicht ansehen zu lassen. Doch meine eigene Mutter kannte mich besser, als ich es in diesem Zeitpunkt wollte "Ich hoffe, dass du deinem Vater und mir jemals verzeihen kannst" nun musste ich meinen Blick doch abwenden und sah auf das einschüchternde Tor "Wir müssen jetzt los... ich darf ja nicht zu meiner eigenen Party zu spät kommen" Meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und Spott, was man ebenfalls als Antwort auf ihre vorherigen Hoffnungen verstehen konnte. Ohne ihr einen weiteren Blick zu schneken, drückte ich den schweren Flügel auf und fand mich dann vor meiner Familie wieder. Sie alle standen mit diesen hellen Augen und dem gut geschauspielerten Lächeln vor mir, dass man meinen könnte, sie wäre wirklich über das heutige Ereignis froh. Endlich kam ihre Jüngste unter die Haube. "Es ist alles bereit" Mein Vater verriet keine einzige Regung, nicht einmal Reue konnte ich in seinen Augen erkennen und nun richtete sich zum ersten Mal in meinem Leben der Hass gegen meinen Vater, mein Vorbild. Ich schüttelte nur den Kopf und stellte mich dann mit erhobenen Oberkörper vor die zweite Tür.... die Tür, die mich von Isaac, meinem zukünftigen Ehemann, und den ganzen eingeladenen Partygästen trennte. Ich seufzte noch einmal protestiv als mein Vater mir seinen Arm anbot und ich mich unterhacken musste. Meine Mutter räusperte sich und ich ließ ein glückliches Lächeln wie von Zauberhand auf meinen Lippen erscheinen. Die einleitende Musik begann zu spielen und mein Zeitpunkt war gekommen, was sich durch die aufgezogene Tür bemerkbar machte. ICH WOLLTE NICHT!
Isaac Gut, dann war es jetzt so weit - das Ende meines noch jungen und eher kurzen Lebens war gekommen und ich konnte rein gar nichts daran ändern. Weder mein eiserner Wille, noch meine Wolfsgestalt würden es verhindern können und das wurde mir gerade schmerzlicherweise bewusst. Rein gar nichts konnte ich gegen meinen Vater und dessen Pläne ausrichten, weil die gesamte Familie hinter ihm stand und ich ohne von den meisten sehr skeptisch angesehen wurde. Klar, ich war eben alles andere als der perfekte Vorzeigesohn, das wusste ich selbst auch gut genug, aber dennoch könnte man wohl wenigstens ein kleines bisschen Beistand erwarten. Mein Bruder würde sich schließlich auch nicht einfach so mit einer Frau verheiraten lassen wollen, für die er nichts empfand - bei mir war es ja noch schlimmer, ich konnte meine Zukünftige nicht ausstehen und sie war auch noch ein verdammter Engel mit diesen blond gelockten Haare. Aber ich konnte dagegen nichts machen, war dem ausgeliefert wie ein kleines Baby einem... keine Ahnung, großen bösen Wolf? Nur mir dem Unterschied, dass ich hier der große böse Wolf war und trotzdem der, der litt und hilflos nach einer Lösung im letzten Moment suchte - aber es gab keine, logischerweise. Ich war bereits nach vorne an den Altar getreten, sollte schließlich auf Riccarda dort warten. Kaum kam mir der Name besagter Person in den Sinn, so wurde auch schon die große Flügeltür aufgestoßen und die Musik wurde eingespielt - Hilfe! Ich musste mich gerade wirklich zusammen reißen, auch wirklich ein echt wirkendes, nicht gespieltes Lächeln zu Stande zu bringen, aber es gelang mir dann doch gerade so. Diesen nahezu gedemütigten, trüben Ausdruck würde niemand aus meinen Augen vertreiben können, nein. Jetzt allerdings musterte ich sie mit besagtem Lächeln auf den Lippen erstmal, wobei man schon sagen musste, dass sie wirklich umwerfend in dem Kleid aussah, Hässlich gefunden hatte ich sie ohnehin nie, aber das übertraf dann doch so ziemlich alle ihrer bisherigen Outfits.. wobei mir das knappe Kleid auch gefallen hatte, so wars ja nun auch nicht. Also nein, ich brauchte mich weiß Gott nicht schämen, eine solche Frau zukünftig an meiner Seite zu haben, hatte sie nicht nur das gewisse Aussehen sondern auch noch einen hohen Status in der Gesellschaft - das änderte aber nichts daran, dass ich sie einfach nicht leiden konnte und das würde wohl auch in Zukunft so bleiben. Ich würde wohl lernen, mit ihr aus zu kommen, ohne sie zu töten, aber das war es dann wohl auch schon wieder gewesen. Nicht nur meine Augen, sondern auch die aller anderen waren auf die hübsche Blondine gerichtet, als sie den Gang entlang lief, natürlich elegant, stolz.. perfekt eben, es hätte wohl nicht besser sein können.
Riccarda Ann Natürlich fiel mein Blick, sobald es diesem zumindest möglich war, nach vorne zum augebauten Alter, wo auch mein Zukünftiger stand. Nun konnte ich mir nur nicht mehr einreden, dass dort jemand stand, den ich wirklich heiraten wollte und der mich auch wollte. Aber dort stand nun mal Isaac Garcia, ein ungeliebter Werwolf, der auch niemals für mich mehr als abneigung und später vielleicht Resignation emfinden würde. Ich war also von meinem eigenen Vater dazu verdammt worden einen Mann zu heiraten, denn ich bis auf den Tod wegen durchaus schwerwiegenden Gründen nicht leiden konnte. Erstens war mein Zukünftiger ein Werwolf, was schon einmal gegen alles war, was man mir jemals als engel erkärt wurde und schlichtweg gegen die Natur war. Noch nie hatte jemand versucht das Gute mit dem Bösen zu verkuppeln und wenn doch, dann hatte es nicht funktioniert, weil sonst würde man davon berichten und mir irgendwann einmal gesagt haben. Zweitens wollte mich besagter Wolf bereits einmal umbringen und hat die Grenzen unseres Anwesens ohne Einladung überschritten, was dazu führte, dass ich im Krankenhaus landete und nun mit dem Ekel verheiratete wurde. Ich musste mich wirklich stark zusammenreißen, dass sich kein wütender Ausdruck auf mein Gesicht schlich, denn schlussendlich war nur er daran schuld, dass ich nun mitdrinnen hing. Dieser Gedanke hatte nur den Effekt, dass ich wieder unglücklich wurde und mir ein Lächeln auf die Lippen zwingen musste. Gott verdammt, es war nicht einfach in meiner Haut zu stecken und wenn jemand tauschen wollen würde, dann sollte er sich gefälligst schnell mal melden. Aber es tat sich nichts und so schritt ich dem verhassten Mann hoch erhobenen Hauptes immer weiter entgegen und konnte dadurch auch erkennen, dass es ein wertvoller Anzug war, der sicher eine nette Stange Geld gekostet hatte. Aber es war den Preis auf alle Fälle wert, denn der Kerl hier sah wirklich scharf aus, was so oder so die meisten Männer im Anzug taten, aber dieser hier stand ihm einfach. Wie viele Mädchen würden wohl nun an meiner Stelle hier stehen und wie viele gebrochene Mädchenherzen würde er unter den Menschen hinterlassen? Ich konnte mein Ego damit beruhigen, dass ich wenigstens jemanden hatte, den jedes andere Weib im Umkreis von ein paar Kilometern haben wollte. Es machte die Situation nur wenig besser, aber ich selber fühlte mich schlagartig wohler - sprich nun wollte ich nicht mehr Selbstmord begehen und mich danach vor ein Auto werfen. Oder? Naja, das konnte ich nicht bringen, weshalb ich mich davon ablenkte und weiterhin Isaac anschaute, wie er da so selbstbewusst mit einem unwiderstehlichen Lächeln im Gesicht stand. Wenn ich nicht wüsste, dass es einfach durch und durch gespielt war, hätte ich es ihm abgekauft. Zu aller Freude - nicht - konnte ich sein Lächeln dann acuh schon aus nächster Nähe bewundern, nämlich als ich neben ihm zum Stehen kam un dmein Vater sich auf seinen Platz verzog. Toll, jetzt stand ich da so mutterseelen allein und hatte einen Puls von 180, sodass mir ganz anders wurde.
habs gestern nich mehr fertig gebracht zu antworten, bin einfach weggepennt :'D texte können bisschen kürzer werden, bin ein bisschen fertig von gestern und hab nich viel geschlafen q.q ______
Isaac Sollte auch nicht länger als ein paar Sekunden dauern, bis Riccarda dann schließlich vorne bei mir angekommen war. Eigentlich wurde die Sache mit dem Schleier völlig überbewertet, fand ich. War das früher nicht ohnehin ein Zeichen von Unschuld gewesen? Ich würde mal ganz stark bezweifeln, dass die junge Frau vor mir noch Jungfrau war, konnte ich mir wirklich nicht vorstellen. Ihr würden wohl nicht weniger Kerle zu Füßen liegen, als mir Frauen. Also nein, sie würde wohl kaum noch unberührt sein, sonst hätte sie sich auch nicht so von dem Typen einlullen lassen, der sich da auf besagter Horrorparty an sie heran gemacht hatte. Geendet war das Ganze ja alles andere als schön und nur der Gedanke daran könnte mir jetzt wieder den Kragen platzen lassen, weshalb ich das alles ganz schnell bei Seite schob, um unschöne Zwischenfälle hier zu vermeiden. War angesichts der Tatsachen wirklich beinahe unmöglich, die Mundwinkel nicht fallen zu lassen, aber die Drohungen meines Vaters reichten wohl doch aus, um das zu verhindern. Allerdings ließ es sich wohl dennoch nicht vermeiden, dass mir das Herz aus Nervosität gegen die Brust schlug und ich alles andere als die Ruhe selbst war. Aber konnte man in einer solchen Situation denke ich auch gar nicht sein, immerhin war das eine Hochzeit... ganz gleich, ob erzwungen oder nicht - wenn einen gut tausend Leute auf einmal ansahen, dann war das selbst mir ein Stück weit unangenehm. Ich musste auch ein Schlucken unterdrücken, als auch die Musik schließlich versiegte und eine richtig unangenehme Ruhe im Saal einkehrte. Mit Musik war das alles ja noch schön und gut gewesen, aber diese Stille machte alles nur noch schlimmer. Gut war aber wohl, dass der Pfarrer immerhin gleich wieder zu reden anfangen würde, was hieß, dass die Ruhe nicht von langer Dauer sein würde. Andererseits hatte ich jetzt ohnehin noch einen kurzen Handgriff zu erledigen, sollte Riccarda der Schleier ja nicht die ganze Zeremonie über im Gesicht hängen. Deshalb drehte ich mich jetzt auch in ihre Richtung - natürlich weiterhin mit dem perfekten Lächeln auf den ebenso perfekten Lippen -, sah sie dann noch einen kurzen Augenblick an, weil ich für den Bruchteil einer Sekunden zögerte und hob dann aber ihren Schleier an, um ihn nach hinten zu legen. War bei meiner Körpergröße nicht besonders schwierig, ich kratzte ja doch an den zwei Metern. Ich musste zwar beinahe ein leichtes Zittern unterdrücken, weil sich einfach alles in mir gegen diese verdammte Hochzeit wehrte, aber sollte man nach außen hin nicht allzu sehr merken... und wenn doch, dann war es schlicht und ergreifend die berechtigte Aufregung. Meine Gedanken wurden ein paar Sekunden später dann aber auch schon unterbrochen, weil der Pfarrer mit seinem Text begann, den ich aber wohl nur so zur Hälfte mitbekam, war in meinem Ermessen einfach unwichtig, überflüssig, jeder hier wusste worauf das hinaus lief. Und zwar, dass ich fortan nicht mehr der begehrteste Junggeselle der Stadt, sondern verheiratet war.
hab ich mir eh schon gedacht ^^ warum denn nicht viel geschlafen o: _______
Riccarda Ich stand dann also so alleine da vorne, denn Isaac konnte ich bei aller Feindschaft - haha, ach der liebe Sarkasmus würde mir wohl immer ein wenig besitehen - nicht als Unterstützung rechnen, egal ob er nun im selben Boot saß oder nicht. Schlichtweg zählte für mich nur, dass ich von meiner Familie verraten neben einem Werwolf stehen musste, der mir nun auch meinen letzten Schutz entriss. Dabei konnte ich seine zitternde Hand erahnen und spürte die Genugtuung, dass es nicht so einfach an ihm vorbeiging und ich nicht die Einzige war, der es mit dieser Entscheidung das Leben zerstörte. Es war kein gutes Gefühl, als der Schleier nun weg war und ich ebenfalls mit dem perfekt einstudierten oder eher gesagt eingetrichterten Lächeln auf den Lippen dastehen musste. Engel logen nicht - aber der ganze Scheiß hier war eine einzige Lüge... unser ganzes Leben war eine einzige fette Schwindelei, da die Menschen hier alle etwas Schönes feiern wollten und nicht eine Zwanghochzeit, nur damit besagtes Volk weiterhin im Unwissen leben konnten. Boah, das regte mich so auf, dass ich aus der Haut fahren konnte und am liebsten ganz schnell hier aus dem Gebäude verschwinden musste. Zum Glück aller unterbrach der engagierte Pfarrer meinen Gedankenfluss, denn wenn man verzweifelt war, dann wurde man zu vielem fähig und das meiste würde meinen Kopf kosten, denn danach würde ich mir irgendwo eine Schaufel für ein Grab suchen müssen. Nein, das wäre mir dann auch schon egal, denn ich wollte nicht mit dem gutaussehenden Isaac verheiratet werden, denn jeden Tag mit ihm zusammengepfercht zu sein, würde mich in den knappen Wahnsinn treiben. Wie konnten mir meine Eltern das allen Ernstes antun? Ich wandte mich dann der ruhigen, aber dennoch starken Stimme des Geistlichen zu, der natürlich ein Mensch war. Denn welcher Werwolf würde so etwas schon übernehmen und welcher Engel wollte zu sehen, wie sie ein Mitglied an einen stinkenden Hund verloren. Dieses eine Mal erlaubte ich mir den Ausdruck noch, denn danach würde ich ihn nicht mehr so einfach beleidigen können, wenn ich mich nicht selber deprimieren wollte - wer wollte schon an einen stinkenden Wolf für den Rest seines Lebens gebunden sein? Die einzelnen Sätze und Moralpredigten schwammen ungetrübt in meinem Kopf herum und terrorisierten mich von dort aus, sodass ich dem eigentlichen Geschehen kaum folgen konnte. Mein Puls ging nach wie vor so rasend schnell, dass ich glaubte, men Herz würde jede folgende Sekunde zwischen den Rippen hervorspringen. Meine Knie drohten nachzugeben, wobei ich nur froh sein konnte, dass man es durch das bodenlange Kleid nicht erkennen konnte - es war alles wunderbar kaschiert und mit dem Lächeln im Gesicht sah ich einfach nur ein wenig nervös aus... niemand erahnte auch nur im Entferntesten die Wahrheit dieser Versammlung.
weiß auch nich, bin ständig aufgewacht und hatte glaub ich nie so ne richtige tiefschlafphase.. ohne ohne die is schlaf ja nun eher weniger effektiv ._. _______
Isaac Das Einzige Gute an dem langweiligen, fahlen Gerde des Geistlichen war, dass ich währenddessen mit dem Rücken zur Menge stand. So musste ich nicht in all die glücklichen, fröhlichen Gesichter schauen. Denn die Menschen schienen uns das alles durchaus abzukaufen. Sie waren einfach davon überzeugt, dass Riccarda und ich uns gesucht und gefunden hatten, wie es eben vor den ganzen Bilderbuch- und Filmhochzeiten so war. Gott, schon allein der Gedanke daran verursachte bei mir auch so einen gewissen Würgreiz. Nie hatte ich heiraten wollen, war mir bisher wirklich noch nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. Wieso auch? Ich hatte mein Singleleben immer in vollen Zügen genießen können, auch, wenn dadurch bekannt geworden war, dass ich eben doch ein ziemlicher Herzensbrecher war und es mich einen Scheißdreck interessierte, wenn die Frauen, die ich im Bett gehabt hatte, am Folgetag am heulen waren - ganz gleich ob vor Unterleibsschmerzen oder aus Liebeskummer, war mir egal gewesen. Aber jetzt war ja ohnehin Schluss mit alle dem, ich hatte als treuer Ehemann da zu stehen. Apropos treu - bisher hatte ich mir um ehrlich zu sein noch nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie das Ganze bei Riccarda und mir aussehen würde. Sex mit einem Engel? Klang schon allein abartig und ich war mir nicht mal sicher, ob ich das ausprobieren wollte. Aber den Rest meines Lebens selbst Hand anlegen? Also ne, kam ja irgendwie auch so gar nicht in Frage. Ich war jung und musste mich ausleben, ich würde mit Selbstbefriedigung wohl sehr schnell unglücklich werden. Andererseits würde Riccarda das wohl kaum interessieren, sie würde mir noch wieder ihre glühende Hand aufs Gesicht halten, bevor sie mit mir schlief. Aber jetzt mal ganz von meinen Bedürfnissen abgesehen - also nein, zu Kindern würde mich nun wirklich niemand überreden können. Ich konnte diese Drecksplagen nicht leiden, wollte ich einfach nicht haben, konnten mir gestohlen bleiben. Wobei ich sowieso nicht wusste, was da dann bei raus kommen würde... wieso sollte man auch einen Wolf mit einem Engel kreuzen?! Langsam aber sicher näherte sich der Pfarrer dem Ende seiner Rede und es würde jetzt dann wohl ans Eingemachte gehen. Konnte nicht doch noch ein Kronleuchter von der Decke fallen? Oder ein Klavier? Irgendwas?! ... nein, konnte nicht. Denn der Moment, in dem ich ernsthaft mit einem Ja - was echt sowas von gelogen war! - antworten musste, rückte in unangenehme Nähe. Würde ich einfach mit einem Nein antworten, war ich ein toter Wolf, was ich nun wiederum auch nicht wollte. Zwar war fragwürdig, ob ein Leben mit der Engelsgöre hier für mich überhaupt lebenswert war, aber es führte ja kein Weg daran vorbei und so musste ich aber dennoch kurz tief durchatmen, bevor der Pfarrer mit seinem Gerede zum Ende kam und ich gefragt wurde, ob ich sie denn heiraten wollte. Nein, wollte ich nicht, aber mir blieb ja nichts anderes übrig, verdammte Scheiße. Also antwortete ich nach einem kurzen Seitenblick zum Pfarrer mit einem doch sehr klassischen "Ja, ich will." ... schön klar und deutlich versteht sich, damit es hier auch ja jeder hören konnte. Mein Blick blieb dann wieder auf Riccarda gerichtet, wobei es mir unangenehm war, ganz egal, wohin ich jetzt schaute. Vielleicht hatte Riccarda ja vor, einfach alles platzen zu lassen und gleich mit einem Nein oder wortlos aus dem Saal zu stürzen. Wäre aber auch wirklich zu schön um wahr zu sein.
Ohw.... ich hasse solche Nächte, da dreh ich mich von einer Seite auf die andere, aber das hilft alles nix mehr s: ________
Riccarda Irgendwie waren meine Hoffnungen ja doch noch darauf gestützt, dass der junge Mann neben mir einfach den Schwanz einzog und shnell verduften wwürde, am besten gleich aus der Stadt fliehen würde, damit ich ihn nie wieder sehen würde. Dabei war mir eigentlich bewusst, dass diese Geschichte hier kein Happy End für mich nehmen würde. Niemanden interessierte es, wie es für das junge Paar aussehen würde und was wir dann noch so Anforderungen vorgesetzt bekommen würden. Kinder vielleicht? Das konnten sie sich ja mal ganz schnell wieder abschminken, denn mit dem Werwolf würde ich mir nicht einmal ein Bett teilen wollen - da übernachtete ich vorher auf der Bank oder sogar auf dem kalten Boden irgendwo in der Küche zum Beispiel. Ich hielt meinen Blick leicht gesenkt, so als würde ich meine Nervosität in Griff bekommen müssen, um nachher bei einem der wichtigen Teile so einer Hochzeit ja nicht zu stottern. Aber all die mentalen Vorbereitungen halfen nichts, denn in mir machte es Klick, als ich die für immer bindenden Wort aus seinem Mund hörte. Mein letztes Stündlein hatte geschlagen und nun musste nur noch ich Amen zu der fiesen Tat unserer Eltern sagen - dann gab es wirklich kein Zurück mehr. Aber kam es mir nur so vor oder verlor wirklich gerade alles seinen Glanz in meiner Welt? Hatte auf einmal alles einen dunklen, trostlosen Touch angenommen? Erst als es weiterhin still war, bemerkte ich, dass der Pfarrer nun auch gerade die Worte wiederholte, die er vorher zu dem werten Herr Garcia gesagt hatte. Am liebsten würde ich Nein danke, kein Bedarf oder sowas auf die Art von mir geben und am besten gleich in Kleid und allem drum und dran die Umgebung hier verlassen - ein Leben als Nomadin anfangen oder einfach irgendwo verhungern. Tja, blöd nur, dass ich nicht einmal zur Tür kommen würde... daher musste ich mich einfach meinem Ungewollten Schicksal beugen "Ja... ich will" meine Stimme hatte kein einziges Anzeichen von Nervosität mehr und auch so glitt sie füssig wie Gold durch den Raum. Ehrlich gesagt, hatte ich das vor dem Spiegel geprobt und daher klappte das jetzt auch so gut. Aber anscheinend hatte ich mich zu früh gefreut, denn eine einzelne Träne sammelte sich im Augenwinkel und fand den Weg schnell über meine Wange, wo sie dann weiter hinunter perlte. Es war mir egal, ob Isaac es sehen konnte, da ich ihn eigentlich direkt anschaute und dabei noch immer krampfhaft vor mir herlächelte. Es war mir egal, ob meine Eltern es sehen konnten, denn die sollten den Stich im Herzen spüren, dass sie ihre Tochter damit ins Verderben und Unglück gestoßen hatten. Es war mir auch am aller meisten egal, was die beteiligten Menschen davon halten würden, denn die vermuteten doch eh nur, dass es die Tränen der Freude wären... jede Braut weinte ja schließlich an dem schönsten Tag ihres Lebens, warum dann nicht auch ich?
Isaac Alle meine letzten Hoffnungen wurden im Keim erstickt, als sie auch zu mir Ja sagte. Ich glaube, dass das ein ewiges Hasswort in meinen Augen werden würde - ich würde von nun an das simple Ja verfluchen, verabscheuen, hassen. Bevor ich es noch ein weiteres Mal in den Mund nehmen würde, würde ich wohl noch eher nicken oder irgendwie anders bestätigten, dass ich einer Sache zustimmte oder was auch immer... nein, ich würde dieses Wort nicht mehr öfter in den Mund nehmen, als sein musste, so viel stand für mich fest. Immerhin besiegelten sie meine Ehe mit Riccarda und das war - wie allseits in meiner und auch ihrer Familie bekannt sein sollte - so ziemlich das letzte, was ich gewollt hatte. Das Allerletzte, schließlich war sogar Selbstmord begehen mir sympatischer vorgekommen, als diesen Engel zu heiraten. Menschen benutzten das Wort Engel wohl gerne für Spitznamen, Kosenamen... in meinen Augen nahm es logischerweise aber eine völlig andere Bedeutung ein. Es war eine Beleidigung, etwas, dass ich auch den Tod nicht ausstehen konnte und verfluchte. Und an sowas war ich jetzt gebunden, nachdem auch Riccarda den Mund geöffnet hatte, um dem Allem hier zuzustimmen, um zu sagen, dass sie mich heiraten wollte. Musste das nicht wehtun? Meines Wissens nach legte ihresgleichen doch großen Wert auf Ehrlichkeit und diesen ganzen Mist, eben alles, was für den Großteil der Wölfe völlig irrelevante Dinge waren. Mit entging auch die Träne nicht, die sich ihren Weg an Riccardas Wange hinunter bahnte... wie auch, sie stand ja unmittelbar vor mir und ich sah sie ohnehin ununterbrochen mit diesem falschen Lächeln an. Doch im Gegensatz zu den hier anwesenden Menschen wusste ich diesen salzigen Tropfen richtig zu deuten - wurde sicherlich von allen hier für ein Zeichen der Freude, der Glückseligkeit gehalten, aber ich und auch der Rest der hier anwesenden Adelsfamilien wusste es besser, kannte die Wahrheit. Wusste, dass alle hier anwesenden Gäste zum Narren gehalten wurden. Menschen waren wirklich unfassbar leichtgläubig. Würde ich alles und jedem so leicht Glauben schenken, würde ich inzwischen sicherlich schon nicht mehr unter den Lebenden wandern. Aber wie dem auch sei - jetzt stand der nächste Schritt an, ein ebenso grauenvoller. Der Pfarrer hatte sich zum Altar umgedreht und nahm die Ringe, um sich daraufhin auch schon wieder umzudrehen. Wieder sollte ich zuerst an der Reihe sein, ebenso wie bei dem vorangegangenen 'Schwur'... also um ehrlich zu sein war ich mir ja ohnehin nicht so sicher, ob das mit der ewigen Treue hin haute, aber das musste die Zukunft zeigen und notfalls konnte man ja alle Zeugen umbringen, sollte nicht das Problem sein. But whatever, zurück zum Hier und Jetzt - ich nahm Riccardas Ring von dem kleinen, roten Samtkissen - ohja, wurden doch wirklich so einige kitschige Klischees bedient. Aber gut wenigstens war rot eine Farbe, die ich mochte. Schließlich war Blut ja rot. Ich musste wohl wieder recht tief durchatmen, ehe ich mich dazu überwinden konnte, die Hand der jungen Frau vor mir zu nehmen und ihr den Ring an dem Finger nach oben zu schieben - lieber hätte ich ihr beide Hände abgehackt, damit man diesen Teil einfach vermeiden konnte, aber obwohl diese Hochzeit hier nach wie vor das Letzte war, das ich wollte, war ich nicht grob gewesen, hatte ihr den Ring vorsichtig und eher langsam angesteckt. Eben so, wie man es erwartete. Schließlich sollte ich mich ja so verhalten, als würde ich den Engel, der hier vor mir stand, lieben... was so absolut gar nicht der Fall war, aber das hatte ich nun wohl auch schon oft genug erwähnt.
und dann bekomm ich Durst oder Hunger und die Sache mit weiterschlafen is sowieso weg ^^" ________
Riccarda Ich hatte mich dann doch schnell wieder unter Kontrolle und versuchte mich noch einmal in einem weniger beschwerten Lächeln, als ich Isaac anschaute. Ich reflektierte einfach sein falsches Gesicht, damit wir beide überglücklich dastanden und innerlich den anderen am liebsten umbringen würden. Es war keine einfache Sache hire so still zu stehen und nicht weiter in Tränen auszubrechen, es war noch schwerer für mich die Hand ruhig zu halten, als er sie nahm und sich anschickte den Ring bedächtig anzustecken. In meinen Fingerspitzen kitzelte es richtig, weil ich so scharf drauf war ihm jetzt gerade in dieser Situation die Pfoten zu verbrennen und eine zu panieren, damit er morgen noch nicht wusste, wo und wer er eigentlich war. Doch diesen dominaten Wunsch musste ich in den Hintergrund meines Denkens schieben und weiterhin ein freudiges Gesicht zeigen, so als würde ich es kaum erwarten ebenfalls den Ring zu nehmen und ihn damit an mich zu binden, wie er es gerade bei mir getanhatte. Auf Wiedersehen, geliebte Freiheit! DerPFarrer faselte weiterhin vor sich her und schließlich kam dann ich an der Reihe. Noch immer zögerte alles in mir und ich sah Isaac einen Moment lang an, aber es kam mir so vor, als würden nur mehr wir beide hier stehen und uns voll udn ganz einig sein, dass es höchste Zeit war zu verschwinden. Nur leider wurde ich aus dem Wunschgedanken gerissen, als mein Vater sich leicht räusperte und mich zum Weitermachen trieb - als hätte er einen sechsten Sinn für meine Vorhaben... konnte einen dermaßen aufregen. Echt jetzt. Aber jeder Gefühlsausbruch würde es nur noch schlimmer machen und daher nahm ich auch seine Hand und den Ring, welchen ich ruhig und ohne zitternden Händen auf seinen Finger schob. Es war also bald geschafft und ich würde mein Leben neben einem Werwolf fristen müssen. Warum konnte man sich nicht einfach einmal schnell scheiden lassen? Es war doch schon extrem veraltet, dass sich Adelige einmal in ihrem Leben einen Partner aussuchten und danach für immer wie die Pinguine aneinanderhängen mussten. Diese Welt und ihre Traditionen konnte ich einfach nicht nachvollziehen und so würde mir nichts anderes übrig bleiben, als weoterhin in meinem Kopf zu schimpfen und nach Außen hin happy zu wirken. Jay... hreiaten.
ja, is bei mir auch immer so q.q ich hatte heute morgen dann auch echt krass hunger ;o ____________
Isaac Sollte auch nicht allzu lange dauern, bis Riccarda sich dann daran machte, mir ebenfalls den Ehering zu verpassen... zwar hatte sie wohl kurz gezögert oder irgendwas in der Richtung, aber übel nehmen konnte man ihr das keineswegs. Nein, wirklich absolut gar nicht. Ich wollte das alles hier sicherlich ebenso wenig wie sie, aber wir hatten uns da jetzt einfach nicht rauswinden können, ganz gleich, was wir versucht hätten. Sie saß in dieser Sache ebenso fest, wie ich es tat und es führte einfach absolut kein Weg daran vorbei. Selbst, wenn wir es jetzt vielleicht geschafft hätten, uns irgendwie dieser Hochzeit zu entziehen, so wäre sie eben nur eine Woche aufgeschoben worden und wir hätten eben ein paar Tage später Ja gesagt - es lief einfach immer auf das selbe, völlig unumstößliche zu, die Hochzeit. Egal was wir gemacht hätten, wir konnten uns dieser nicht entziehen. Allerdings stand jetzt etwas noch viel, viel schwierigeres und abartigeres bevor und jetzt war ich wohl an der Reihe mit dem Zögern. Immerhin sollte das alles hier echt aussehen, echt auf die hier Anwesenden wirken. Es sollte eine stinknormale - wenn auch adelige - Hochzeit werden und dazu gehörte nunmal auch ein Kuss, nachdem die Sache mit dem Jasagen und dem Ringe anstecken erledigt war. Und zum Teufel, ich wollte diese frau nicht küssen, absolut nicht. War eines der Dinge, die ganz sicherlich nicht auf meiner To-Do-Liste standen und absolut alles in mir wollte sich dagegen wehren, lieber wieder den Wolf raus lassen, als dass ich hier meine Lippen auf ihre legte. Aber auch das wurde von mir verlangt. Sicher, sollte nur ein normaler Kuss werden, kein übermäßig leidenschaftlicher oder sonst was, aber trotzdem, es ging ums Prinzip. Nur, weil ich ein guter Küsser war, hieß das nicht, dass ich das jede Frau dieser Welt wissen lassen wollte - Riccarda gehörte definitiv nicht zu denen, für die meine Lippen bestimmt waren, echt nicht. Dennoch musste ich, mir blieb ja absolut nichts anderes übrig. Der Pfarrer hatte das Kissen inzwischen auch bei Seite gelegt und die Hände ineinander gelegt. Um auch noch das letzte Klischee zu bedienen, kamen noch die Worte "Sie dürfen die Braut jetzt küssen." aus seinem Mund und Gott, ich hätte mir gewünscht, er würde sich das sparen und dass ich irgendwie drum herum kommen würde. Aber es half ja doch nichts. Ich hielt noch einen Moment lang inne, ehe ich meine linke Hand dann schließlich an die Wange der jungen Frau legte und mich zu ihr runter beugte, um meine Lippen mit ihren zu verschließen, sie zu küssen - und ja, ich würde mir später sowas von doppelt und dreifach die Zähne putzen. Ich hätte schwören können, dass ich den Glitzerstaub schmeckte... bah, widerlich.
damit is das dann weiterhin hinfällig, wenn man denkt, dass man eigentlich auch noch ein Stündchen schlafen könnte ._. __________
Riccarda Ich bekam nun doch noch richtig Bauchschmerzen und die Übelkeit kam in mir hoch, als der Pfarrer die schlimmsten Worte des Tages ohne mit der Wimper zu zucken aussprach und es war dann eher an Isaac gerichtet, was es definitiv nicht einfacher machte. Für keinen der Beteiligten. Ich wollte noch nie in meinem Leben wissen, wie es war einen Werwolf zu küssen und auch jetzt konnte ich ruhigen Gewissens auf diese Erfahrung verzichten, aber ein kurzer Blick in die versammelte Gemeinschaft zeigte mir, dass eigentlich nur alle darauf gewartet hatten. Jeder wollte sehen, wie die zwei adligen Jüngsten in den Bund der Ehe eintraten und das ganze mit einem Kuss besiegelten. Ha, alle wollten das sehen nur ich wollte es nicht spüren. Falls mir das vor einem Monat jemand gesagt hätte, hätte ich ihm mit meiner Kraft das Maul verbrannt und danach nur schadenfroh gelacht, aber nun war ich nicht mehr die Letzte, die lachte und all meine Sünden wurden heute wohl verrechnet. Verdammt, Mann! Ich sah zögernd zu dem dunklen Werwolf hinauf, der ebenfalls zögerte, aber die Blicke waren allesamt bohrend und unnachgiebig auf uns gerichtet, was nur noch mehr Druck auf mich ausübte und ich am liebsten wegrenne würde. Daher zuckte ich auch nur einen kleinen Millimeter weg, als seine Hand auf meiner Wange landete - so als hätte ich Angst, dass er mich verätzen würde und ich danach einen fetten Kratzer auf der Wange haben würde. Es war gerae Folter pur und dabei hatte er seine Lippen doch nicht einmal auf meine gelegt. Boah, bitte lass es einfach nur schnell vergehen und so kniff ich die Augen rasch zusammen, als er mich auch schon küsste. Gerade, dass ich meinen Kopf nicht wegdrehte und ihn nur ein kurzes Küsschen riskieren konnte. Ging nur leider nicht mehr, die Idee war zu spät gekommen und hätte sicher nicht gegolten - bei niemanden hier. Immerhin mussten wir ja schon ein Zeitchen glücklich zusammen gewesen sein, dass wir heute heirateten und war dann halt nur fraglich, warum wir uns in der Öffentlichkeit immer so aufgeführt hatten. Mein Vater hätte das aber sicherlich schon geklärt, darauf konnte ich Gift nehmen. Die Zeit verstrich gerade in Zeitlupe und ich konnte die Augen noch immer auf mir spüren, wobei sie sicherlich auch größenteils auf dem attraktiven Kerlchen da vor mir gerichtet waren. Jetzt ist aber bald mal genug, ehy! Irgendwann machte ich dem ganzen dann doch ein Ende und versuchte mich ganz dahingeschmolzen von seinen Lippen zu trennen - hier waren meine schauspielerischen Künste gefragt und ich hoffte einfach nur, dass es halbwegs normal rüber kam. Würde schon passen und wir mussten hier ja nicht gleich übereinander herfallen - haha, wie wahr diese Feststellung doch war. Auch nach dem Kuss hatte sich nichts in meiner Einstellung zu ihm geändert und ich fand Isaac nach wie vor tiatl beschränkt. Aber mal eine andere Frage an die Allgemeinheit: hatte jemand einen Kaugummi da?!
ja ._. also ähm.. ich hatte mir das jetz iwie so gedacht, dass dann gleich eben noch das Essen und danach in einem der beiden schlösser noch ne feier stattfindet usw... muss man ja nich alles schreiben, ich denk das wär sonst echt zu viel und auf dauer langweilig... aber gehn die direkt noch am abend oder am nächsten tag in die flitterwochen? <.< _____
Isaac Und ja, ich war definitiv froh, dass der Kuss nicht allzu viel später beendet war. Ihr so nahe zu sein war mir dann doch noch eine ganze Ecke unangenehmer, als einfach nur vor ihr zu stehen. Ich konnte sie ja so schon nicht leiden, mir war also nie in den Sinn gekommen, sie zu küssen. An einer Vergewaltigung hätte meine sadistische Ader sicherlich ihren Gefallen, aber das kam wohl kaum in Frage. Wäre außerdem ganz sicherlich schmerzhaft für mich, selbst wenn ich ihre Gedanken ein Stück weit manipuliert kriegen würde... ich wusste ja nicht mal, ob das bei ihr überhaupt funktionierte. Nicht alle, aber eben manche Engel waren immun dagegen und ich konnte ihnen damit nichts anhaben. So blieben mir zwar immernoch mein Kampfgewicht, sowie Krallen und die langen scharfen Reißzähne, aber... manchmal konnte mentale Einwirkung wirklich hilfreich sein. Dennoch griff ich normalerweise nur nach meiner körperlichen Kraft, wenn ich gegen jemanden am kämpfen und rebellieren war. Spielte jetzt grade allerdings keine besonders große Rolle, weil hier einige gerade in Tränen ausbrachen. So sollte Riccarda auch nicht die Einzige gewesen sein, die ein paar Tränen vergoss. Tatsächlich waren auch ein paar andere Frauen hier am Weinen, weil sie wohl schlichtweg einfach total gerührt waren, nah am Wasser gebaut. Jetzt sollten die hier mal nicht sentimental werden... mochte sein, dass wir das hier sehr gut rüber brachten, einfach perfekt darauf vorbereitet worden waren und es deshalb wohl die Traumhochzeit vieler Frauen gewesen wäre - schon allein weil ich hier der Bräutigam war, mein Ego sollte ja nicht zu kurz kommen -, aber war denn gar niemand skeptisch? Ich konnte es wirklich absolut gar nicht nachvollziehen, schließlich hatten Riccarda und ich uns vorher wirklich nie gemeinsam öffentlich gezeigt - um zu veranschaulichen, dass wir uns liebten, meine ich. Die Fetzen waren in aller Öffentlichkeit ja nun oft genug geflogen und das war doch nur ein Grund mehr, uns das ganze hier nicht abzukaufen und das alles zu hinterfragen. Darauf schien hier aber niemand zu kommen, lediglich freuten sich alle für und mit uns. Wenn die wüssten.. Meine Hand war bei Ende des Kusses sofort von der Wange des hübschen Engels gewandert, ich musste sie ja nun nicht mehr anfassen als nötig war, widerstrebte mir ohnehin. Gut, immerhin war die blöde Zeremonie jetzt dann zu Ende und ich müsste mich nur noch durch das Essen quälen, welches gleich im Anschluss folgen sollte... in einem Nobelrestaurant, versteht sich. Alles nur für uns heute ausgelegt, die Tische umgebaut, das alles nur weil ja heute eine so unglaublich wichtige Hochzeit war und unsere Eltern genug Kohle hatten, sich ein fünf Sterne Restaurant zu 'mieten'. Ich brauchte diesen ganzen Aufriss ohnehin nicht, für mich machte es absolut keinen Unterschied, ob ich nun kostspielig oder nur standesamtlich mit Riccarda die Ehe eingehen würde - es lief aufs Gleiche raus, machte mich unglücklich, würde mir in den nächsten paar Tagen sicherlich schon gänzlich die Lebensfreude nehmen, da war ich eigentlich zu mehr als hundert Prozent sicher. Jetzt jedenfalls wollte ich erstmal aus diesem grässlichen Saal raus, stand sowieso auch auf der Tagesordnung, auf dem 'Plan'. Irgendwann würde ich das Rathaus hier aus Protest in Schutt und Asche legen, ehrlich. Nun aber blieb dafür keine Zeit, denn mir war aufgetragen worden, Hand in Hand mit meiner Ehefrau nach draußen zu gehen - und zur Hölle nochmal, da sollten dann erstmal reichlich viele Fotos gemacht werden. Ich könnte kotzen, zumal ich sowieso nur zögerlich nach Riccardas Hand griff - immerhin hatte sie mir damit das letzte Mal beinahe das Leben aus dem Körper gebrannt, da war eine gewisse Vorsicht angebracht. Noch ein kurzer Blick zu meiner Ehefrau - das hörte sich sowas von schrecklich in meinen empfindlichen Wolfsohren an -, dann setzte ich mich langsam in Bewegung... vielleicht würde die frische Luft draußen gut tun und ich würde mich nicht mehr so fühlen, als würde man die Luft zum atmen nehmen - allerdings lag das denke ich sowieso nicht daran, dass es hier drin ein klein wenig stickig geworden war, weil einfach so viele Leute hier waren.
ich würd sagen noch am selben Tag (; damit sie die Hochzeitsnacht gleich genießen können x'DDD aber ja ein guter Plan, würd ich so machen! ________
Riccarda Ann Ich würde es wohl sicherlich keine Sekunde länger hier drinnen aushalten, aber vielleicht würde es ja doch komisch wirken, wenn ich Hals über Kopf aus dem Rathaus floh und wenigstens musste ich nicht noch so einen beschissenen Blumenstrauß werfen - das hatte ich meiner Mutter gerade noch ausreden können und darauf war ich ehrlich gesagt auch mega stolz. Immerhin hatte ich ihn letzter Zeit nie meinen Willen durchsetzten können und da half so ein kleiner Triumph bereits das angeknackste Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Ich würde am liebsten mit einer der unzähligen Menschenfrauen mitweinen, aber die würden dann nur irgendwelche unsinnigen Glückwünsche parat haben, die mich keineswegs trösten könnten und so ließ ich den Gedanken gar nicht erst weiter reifen - das ganze Händeschütteln kam sicherlich früher als mir lieb war und darauf konnte ich gerade eben noch verzichten. Mal ehrlich gesagt, war ich voll durch den Wind und wollte es überhaupt nicht begreifen, dass ich nun verheirtat bin und zwar mit dem schlimmsten Kerl, den man sich für mich aussuchen konnte. War ja eigentlich eh klar, dass ich mir meinen Zukünftigen nie komplett allein aussuchen durfte, aber das man mir alle Rechte auf Mitsprachrecht entzog, dass hatte ich damals noch nicht gedacht und erschütterte noch immer mein eigentlich so tief verwurzeltes Vertrauen zur Familie. Von meiner inneren Zerstörtheit ließ ich mich nur nicht runterdrücken, sondern musste dieses Stück noch sauber über die Bühne bringen, welches nach einer kurzen Pause in den zweiten Akt - das Festessen - überlaufen würde. Eine Pause brauchte ich nun wirklich und das mehr als alles andere. Hand ihn Hand, dabei hoffte ich schwer für meinen Mann - das horchte sich vollkommen falsch an - das er mir nicht zu nahe kommen wollte, denn meine Fingerchen taten ihm nie sonderlich gut, wie er wahrscheinlich nicht gerne zugeben würde. Am liebsten würde ich ihn nun misstrauisch mustern, aber sowas ging jetzt nicht mehr und daher grinste ich einmal in die Runde als ich neben ihm herstolzierte und wieder meine alte Würde versuchte zusammenzukratzen. Mein Stolz war noch nicht ganz gebrochen worden und so ging ich mit hoch erhobenen Haupt neben dem Hündchen her nach draußen an die frische Luft, wo uns wahrscheinlich die halbe Stadt erwarten würde. Jeder Bürger wusste schließlich, welcher Tag heute war und nur weil die wichtigsten Persönlichkeiten eingeladen waren, hieß das noch lange nicht, dass sich das gemeine Fußvolk davon abbringen ließ, ebenfalls mal einen Blick auf das Brautpaar zu erhaschen. Dennoch konnte mich niemand auf das bevorstehende vorbereiten, denn solche eine Ansammlung hatte ich noch nie vor dem alten Rathaus gesehen. Es war erdrückend, obwohl wir nun unter freiem Himmel standen, glaubte ich, dass mir irgendetwas auf den Kopf fallen würde. Konnten die nicht einfach einmal verschwinden und mich in Ruhe lassen? Sollte sich Isaac doch heldenhaft in die Aufmerksamkeit stürzten und mich da außen vor lassen. Darauf hatte ich nun wirklich keinen Bock mehr.