sind wir schon zwei... während Ferien hab ich irgendwie nie so nen Lauf >.< ________
Riccarda Ann Okay, okay, okay. Der Verwirrung in meinem Kopf nach konnte ich die Sache wohl doch nicht so einfach auf die Seite schieben, wie ich mir das am Anfang noch erhofft hatte. Nur durfte ich nun die Nerven auf keinen Fall wegschmeißen, immerhin brauchte ich die noch, wenn ich den restlichen Abend mit Bravour überstehen wollte, weiterhin ein gutes Bild von mir geben wollte, was ich eigentlich so oder so immer zu tun hatte. Wie würde es denn aussehen, wenn die Tochter eines der einflussreichsten Familienoberhäupter aus der Reihe tanzte und sich unmöglich aufführte, nur weil ihr Ehemann sie in aller Öffentlichkeit geküsst hatte. Für die Menschen hier war das wahrscheinlich keine große Sache, aber für mich – zumindest in meinen Gedanken – durchaus, weshalb es wohl auch ganz gut war, wenn ich alleine zu dem etwas abgelegenen Tisch hinüber stolzierte und dabei die Blicke im Nacken ignorierte. Die anderen Besucher hier würden schon noch eine andere Aussicht finden, die sie anstarren konnten und Isaac oder mich oder eben uns beide in Ruhe lassen. Ruhe. Genau das war es, was ich glaubte, nun zu brauchen. Aus diesem Grund ließ ich mich mit einem imaginär gedachten Aufseufzen auf den Sessel fallen und schaute hinaus auf das im spärlichen Glanz der Beleuchtung des Schiffes glänzende Wasser, wie es in sanften Wellen schaukelte und ansonsten nichts tat. Falls ich mir erhofft hatte, dadurch irgendwie einen Schritt weiter in meinem Durcheinander zu kommen, so hatte ich wenig Glück. All die Filme, die einem solche Szenen schmackhaft machten, gaukelten einem lediglich eine Illusion vor, die niemals der Realität gleichen würde. Mir kam durch den Anblick keine glorreiche Idee und es machte sich auch nicht die Erkenntnis schlechthin in mir groß. Ich saß weiterhin als blonder Engel auf dem Schiff und wurde erst aus diesen bizarren Überlegungen gerissen, als Isaac einen Cocktail direkt vor meiner Nase erscheinen ließ, sich anschließend selber setzte und dabei wieder so viel makellose Eleganz ausstrahlte, das es beinahe wieder arrogant rüber kam. Dabei wollte ich gar nicht wissen, wie ich selber durch die Gegend stolzierte und welchen Eindruck ich dabei auf die Menschen machte. Ebenfalls interessierten mich die bösen Zungen der Neider nicht. Streng genommen hatte ich mein Interesse an diversen Anfeindungen verloren, plusterte mich diesbezüglich nicht mehr auf, sondern wollte einfach meinen Frieden von diesen Banalitäten haben, weshalb ich mit einem schwachen Lächeln alle störenden Gedanken in den Hintergrund schob und mich mit einem „Danke, das genau richtig“ bedankte und mir die bunte Flüssigkeit in dem tiefen Glas anschaute. Cocktails gingen immer, auch wenn sie extrem schnell wirkten, aber ich hoffte einfach mal darauf, dass Isaac mich nicht abfüllen wollte und deshalb nicht genau das Gesöff genommen hat, das mich am schnellten unter den Tisch brachte. Was mich aber noch mehr beschäftigte war die komische Situation zwischen uns, die wohl nur mit einem guten Gespräch aus der Welt geschafft werden konnte, aber wie fing man sowas denn an? Das konnte ich nicht auf Knopfdruck!
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Ist immer so... grade dann, wenn man Zeit hat, gehts nicht so, wie man das gerne hätte.. :'D ___
Isaac Meine Ehefrau machte doch schon irgendwie einen etwas abwesenden, ziemlich nachdenklichen Eindruck. Nicht, als könnte ich ihr das irgendwie verübeln, immerhin war die Situation schon wirklich recht merkwürdig und es war jetzt für mich auch nicht ganz einfach. Ich wusste weder was ich tun, noch was ich sagen sollte. Das war bei mir ziemlich selten der Fall. Auch, wenn mich das ganze jetzt nicht wirklich hibbelig oder anderweitig wahnsinnig machte, so breitete sich innerlich doch so eine leichte Unruhe in mir aus, als ich ihr auf ihren Dank hin kurz zugenickt hatte, immernoch das leichte Lächeln auf den Lippen. Die Ursache für mein Tun, für mein Handeln, war nicht allzu schwer auszumachen. Hatte wohl zwei recht schwerwiegende Gründe. Der erste war, dass ich mich so langsam aber sicher einfach ein wenig nach körperlicher Nähe sehnte. Dass ich zu Sex nicht kam, damit hatte ich mich schon lange abgefunden, das war ja inzwischen für mich nichts Neues mehr und ich hatte andere Wege gefunden, meinen Frust abzubauen. Aber mir fehlte es dennoch, so die eine oder andere Zärtlichkeit auszutauschen.. sowas entspannte einfach, ließ ein gutes Gefühl zurück. Grund Nummer zwei schien zu sein, dass ich so langsam aber sicher eben doch eine etwas stärkere verbale Verbindung zu meiner Ehefrau aufgebaut hatte, ihr deswegen auch körperlich gerne etwas näher wäre. Das mochte jetzt wahrscheinlich total bescheuert klingen, schon allein wegen der Tatsache, dass ich nunmal ein Werwolf war, aber.. das mit der harten - betonhart, stahlhart - Schale und dem weichen Kern war bei mir wohl mehr oder weniger der Fall. War mir nur vorher nie aufgefallen, weil ich ja gar niemandem überhaupt die Möglichkeit gegeben hatte, besagten Kern unter den Tonnen von familiärem Schutt hervor zu holen. Wobei es wahrscheinlich sowieso bisher auch noch gar niemand hätte versuchen wollen. Riccarda hatte das zu Anfang auch nicht gewollt, war eher dazu gezwungen worden, sich meiner anzunehmen, aber dennoch hatte ich mittlerweile das Gefühl, dass sie sich in meiner Anwesenheit doch relativ wohl fühlte.. wenn ich nicht grade der Meinung war, sie aus dem Nichts heraus küssen zu müssen, an der leicht gedrückten Stimmung jetzt zwischen uns war ich ja selber schuld. Während all dieser Gedanken hatte Schweigen geherrscht, das ich jetzt doch ganz gerne brechen würde, aber mir wollte nicht so recht einfallen, wie ich das am besten anstellte. Ich überlegte tatsächlich, mich aufrichtig für den Kuss zu entschuldigen, entschied mich dann aber deutlich dagegen. Einfach deshalb, weil es mir nicht leid tat. Ich entschuldigte mich nicht für Dinge, die ich nicht bereute, egal ob sie nun falsch oder richtig gewesen waren. "Ich hätte das nicht machen sollen, ich weiß.. aber du kennst mich, Riccarda, und du weißt, dass ich meistens einfach nach Gefühl handle. Mag sein, dass ich diesmal mit dem Gefühl falsch gelegen habe.." redete ich so mit recht ruhiger Stimme vor mich hin. Denn die innere Unruhe wurde auf meine rechte Hand übertragen, die mein Whiskeyglas drehte, auf das ebenfalls mein Blick gerichtet war. Diesen hob ich dann aber an, um die junge Frau mir gegenüber wieder direkt anzusehen, denn davor scheuchte ich nach wie vor nicht zurück. "..aber ich hab mich einfach ein bisschen danach gesehnt."
Riccarda Ann Mein Blick lag auf Isaac, wie er da so gegenüber von mir saß und… nichts machte. Als würde er mein eigenes Verhalten spiegeln. Wahrscheinlich glichen sich unsere Ausdrücke in den Augen sogar, denn der junge Mann erweckte ebenfalls ganz den Anschein, als würde er seinen eigenen Gedanken nachhängen. Wie ich. Aber nachdem ich mir bereits meinen Kopf darüber zerbrochen hatte, wie ich dazu stehen sollte, aber zu keinem guten Ende gekommen war, wollte ich mich nicht länger damit aufhalten, sondern suchte beinahe fieberhaft nach einer guten Möglichkeit, um dem Schweigen ein Ende zu setzen. Irgendetwas musste es doch geben, womit ich ein wenig von dem Thema abkommen konnte und vielleicht konnte ich es ja verdrängen. Aber wollte ich das denn überhaupt in den Hintergrund schieben und Gras darüber wachsen lassen? Eine sehr interessante Fragestellung, wenn ich es mir recht überlegte, denn ich konnte nicht verleugnen, dass ich seine zaghafte Berührung nicht bis zu einem gewissen Grad – abgesehen von dem Schockmoment – genossen hatte. Es überraschte mich, dass mich diese Erkenntnis nicht überraschte. Komisch. Als hätte ich irgendwo in einem dunklen, versteckten Eck meines Kopfes regelrecht erwartet, dass er mich küssen würde… als hätte ich mich vielleicht sogar danach gesehnt. Nach seiner Nähe und seinen Berührungen. Konnte das denn möglich sein? Ich wusste es nicht. Damit stellte ich mich vor eine Frage, auf die ich keine Antwort finden konnte. Zumindest nicht allein. Nachdenklich strich mein Blick über Isaac, dessen Hand weiterhin an dem Glas mit der klaren Flüssigkeit klebte, und richtete meine Augen dann doch auf dem Cocktail, an dem nippte und dabei zuschaute, wie sich die drei Farben zu vermischen begannen, als ich mit dem Strohhalm umzurühren begann, damit sich die einzelnen Schichten vermengten und ganz unten nicht dann die Wucht des Alkohols auf mich wartete. Erst als er wieder die Stimme erhob, das Wort ergriff blickte ich auf und legte den Kopf leicht schief, als er eine Erklärung für sein Verhalten abgab, wobei niemand danach verlangte. Er musste sich nicht entschuldigen, er musste sich nichterklären oder rechtfertigen. „Ja, ich kenn dich tatsächlich mittlerweile soweit, dass ich weiß, dass du lieber nach Gefühlen handelst“ stimmte ich Isaac zu, indem ich seine Worte wiederholte und ihm ein schwaches Lächeln schenkte. „Und ehrlich gesagt, gefällt mir das auch besser, als wenn du über alles nachdenken würdest, was du tust“ erklärte ich leise, überlegte, ob ich den Blick senken sollte, aber behielt ihn dann doch weiterhin aufrecht. Auch wenn mein Ehemann erst verzögert zu mir schaute, aber das hatte mich noch nie soweit beeinflusst, dass ich mich deshalb zurückhalten würde. „Nein. Du hast nicht falsch gelegen“ gestand ich ihm und war horchte auf, als er vorhin noch meinte, dass er sich vielleicht sogar ein wenig danach gesehnt hatte. Sein Gefühl trog ihn selten und auch in diesem Fall hatte es ihn auf der sicheren Seite gelassen, immerhin wünschte ich mir durchaus seine Nähe. Ich hatte einen Mann an meiner Seite und dann wollte ich das gefälligst auch zu spüren bekommen.
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Wird jetz hier wohl kürzer, muss erstmal reinkommen ftw o.o xD ___
Isaac Puh, gut. Ich schien sie also scheinbar wirklich nicht irgendwie verärgert zu haben oder sonst irgendwas in dieser Richtung. Viel mehr schien es ihr eher zu gefallen, dass ich den Kopf des öfteren einfach mal aus machte und stattdessen die Gefühle meine Handlungen leiten ließ. Sicher, in manchen Momenten war das sicher auch falsch, leichtsinnig oder gar dumm, aber es war nunmal die Eigenschaft von mir, die mich am meisten ausmachte. Die es vielen schwer machte, mich genau einschätzen und meine Handlungen vorhersehen zu können. Aber Riccarda versicherte mir wortwörtlich, dass sie diese Eigenschaft nicht störte und dass es mich auch heute Abend scheinbar nicht im Stich gelassen hatte. Ich musste unwillkürlich ein wenig lächeln, einfach weil es mich schon auf ehrliche Weise freute, dass sie meine Nähe trotz meiner in Vergangenheit liegender Vergehen wieder zu mögen schien. Sie störte sie nicht, sie hatte den Kuss ja sogar auch erwidert... nachdem sie ein wenig überrascht inne gehalten hatte. Aber war auch verständlich, dass sie davon etwas überrumpelt gewesen war. Schließlich hatte es geheißen, sie erst nach allen Dates zu 'belästigen'. Aber dieses Versprechen hatte ich gekonnt zu Nichte gemacht. Ich fragte mich einen Augenblick lang, ob sie es bedauert hätte, wenn ich mich einfach ohne den Kuss wieder von ihr gelöst hätte. Ich meine, es war doch eigentlich wirklich der perfekte Moment dafür gewesen.. wärs also nicht ärgerlich gewesen, wenn ich nicht wie so oft auf mein Bauchgefühl gehört und sie geküsst hätte? Doch, irgendwie schon, fand ich. "Gut... dann hab ich wohl ausnahmsweise mal alles richtig gemacht." antwortete ich der blonden jungen Frau und legte den Kopf leicht grinsend schief. Kam ja nicht so oft vor, dass ich mal was richtig machte. Also ich meine richtig in den Augen anderer, in meinen Augen war ja fast alles richtig, was ich tat. War halt doch auch immer Ansichtssache.
Abwesenheit wirkt auf die Liebe wie Wind auf Feuer - was klein ist wird ausgelöscht, was groß ist noch weiter angefacht.
Riccarda Ann Verwundert war ich nun im Nachhinein nur mehr über mich selbst und mein Verhalten, das ich da gerade an den Tag legte. Was machte ich denn in meiner Panik? Innerlich konnte ich lediglich den Kopf über meine eigene Gier nach Zuneigung den Kopf schütteln. Wäre ich nicht selbst so darauf angewiesen, endlich jemanden zu haben, der fürsorglich und wohlgesinnt mit mir umging - abgesehen von meiner Familie natürlich -, hätte ich mich dem Kuss um keinen Preis hingegeben, schließlich hatte ich die unerwaretet Berühurng auf meinen Lippen sogar erwidert, nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt hatte und sich mein Körper selbstständig gemacht hatte. Mit Vernunft hatte diese reaktion rein gar nichts am Hut gehabt. Bestimmt nicht. Die Verwunderung über mein eigenes Verhalten wirbelte nach wie vor durch meinen Kopf, während ich den Blick aufrecht hielt und meine Augen nicht von Isaac abwandte. Ebenso, wie die Verblüffung präsent war, war auch das Gefühl da, das ich es dennoch nicht bereute. Ich warf weder mir etwas vor, noch meinem Ehemann. Und das war der eigentliche Punkt, der mich derart irritierte, dass ich auch jetzt ein wenig brauchte, bis ich das volle Ausmaß seiner Worte wieder erfasst hatte. Nun stellte sich mir die nächste Frage: wie konnte ich auf seine Worte reagieren? Durfte ich bereits wieder ein wenig neckend sein oder verletzte ich damit seine Gefühle? Oder sollte ich weiterhin ernst und tiefsinnig sein, dabei riskieren, dass es komisch wurde und das zunichte machte, was wir uns während der vergangenen Dates und Monate mühsam aufgebaut hatten. Ich fühlte mich hin und hergerissen, konnte mich nicht entscheiden. Der ausschlaggebende Faktor war dann aber doch, dass Isaac mich schief angrinste, was automatisch meine Mundwinkel nach oben zog und mich ebenfalls zum Grinsen brachte. Anscheinend war die Situation - das Thema an sich - nicht ganz so seriös, weshalb ich gleich ein wenig lockerer werden konnte und meiner Meinung nach die Atmosphäre umgeschwungen ist. Eindeutig in eine angenehemre Richtung, sodass nur für den Bruchteil einer Sekunde die Sorge in mir aufkam, dass sich Isaac nun häufiger die Freiheit herausnahm und glaubte, einfach mal das Richtige zu tun, indem er Grenzen überschritt, die ich noch gerne da hatte, wo sie waren. Ich vertraute dem jungen Mann... meinem Ehemann, dass er dennoch die Balance nicht verlieren würde und ganz ehrlich gesagt... ich wusste nicht, ob mich ein weiterer Kuss tatsächlich so stark stören würde. Ich sehnte mich nach Nähe, das war unumstritten, aber dennoch hielt ich mich weiterhin zurück, weshalb ich auch jetzt nichts anklingen ließ, das ihn dazu animieren könnte, weiter zu gehen, als mir lieb war. "Du hast auch bisher schon viel ausnahmsweise richtig gemacht", ließ ich ihn dennoch mit einem zuversichtlichen, vielleicht auch bis zu einem gewissen Grad frechen Lächeln wissen, bevor ich erneut einen Schluck von dem süßen Cocktail nahm.
Isaac Der Abend an Deck des Schiffs war eher ruhig ausgeklungen und nach der Schrecksekunde des Kusses hatte ich ihr auch nicht noch weitere Überraschungen beschert, weil das Limit dafür heute wohl schon erreicht war. Ich musste es ja nicht gleich übertreiben, wo das auch eigentlich nur unplanmäßig so gekommen war. Aber diese Art von "Schocktherapie" schien ja ein Stück weit angeschlagen zu sein, immerhin hatte meine Ehefrau den Kuss erwidert, obwohl sie sich sonst meist bisher immer dagegen gewehrt hatte. Außer eben bei unserer Geschichte in den Flitterwochen, aber danach waren wir uns nicht gerade nähergekommen, hatten uns eben viel mehr immer weiter voneinander entfernt und umso stolzer war ich irgendwie auch darauf, es scheinbar schon halbwegs wieder gerade gebogen zu haben. Sowas machte ich normalerweise ja eher selten bis gar nicht und es dann auch noch richtig zu machen, das ließ mein Ego ja schon wieder ein bisschen seine Freudensprünge machen. Inzwischen waren wir wieder im Schloss der Engel angekommen, gingen nebeneinander die Treppe nach oben und ich erlaubte es mir, ihre Hand dabei zu halten. Meine Finger mit ihren zu verschränken. Die ersten paar Schritte mochte es noch ungewohnt und ein wenig verkrampft ausgesehen haben, aber ich für meinen Teil hatte mich schon daran gewöhnt. Einfach, weil ich es im Gegensatz zu früher nicht mehr so unendlich schlimm fand, mich mit Riccarda, einem Engel, umgeben zu müssen. Dass sie vom eigentlich so verhassten Feindlager stammte, merkte ich schon gar nicht mehr, weil es mich nicht interessierte. Es mochte ja für die Gedanken eines Werwolfs ziemlich kitschig wirken, aber sie schien mich inzwischen so zu nehmen, wie ich nunmal war und das hatte - meine Mutter mal ausgenommen, aber die zählte ja irgendwie nicht wirklich - bisher nunmal einfach noch keiner. Ja gut, Pascal vielleicht, aber der musste sich als mein ursprünglicher bester Freund auch nicht wirklich mit meinen Macken auseinander setzen, sondern nur dafür sorgen, dass ich wieder runterkam, wenn ich eben am ausrasten war. Back to topic - ich kam mit der jungen Frau vor ihrer Schlafzimmertür an und drehte sie leicht lächelnd noch einmal zu mir, um ihr die freie Hand an die Wange zu legen und schon zum zweiten Mal an diesem Abend über die zarte Haut zu streichen. "Ich hoffe du schläfst gut, Riccarda.. auch, wenn ich wieder mehr oder weniger für Unruhe gesorgt hab'." murmelte ich ihr zu und lächelte dabei wohl ein wenig schelmisch, konnte mir letztere Worte nicht so ganz verkneifen. Aber wieso auch, ich sagte ja nur, wie es war.
Riccarda Ann Sonst war nichts mehr an Deck des Schiffes passiert, zumindest Nichts, das mein Herz einen kleinen Aussetzer erleiden ließ oder meine Gefühle durch den Wind wirbelte, als wären diese nicht fest an Ort und Stelle verankert. Ich wusste doch, was ich zu fühlen und zu empfinden hatte, wenn ich mit Isaac unterwegs war. Ich war mir dessen bewusst, dass ich den jungen Mann bereits ins Herz geschlossen hatte und nicht mehr auf ihn und seine Art verzichten wollte, aber dennoch hatte ich nach wie vor daran zu nagen, dass ich den Kuss tatsächlich erwieder hatte... oder nein: Ich knabberte viel mehr daran, dass ich ihn erwidert hatte und mich dabei wohl gefühlt hatte, als würde ich tatsächlich das Richtige machen. Aber war es das denn nicht auch, denn offiziell war er mein Mann, wir waren verheiratet. Doch die Sache sah meistens anders aus, als sie 'offiziell' war. Als wüsste ich das nicht zu gut. Immer wieder bemühte ich mich darum, auf andere Gedanken zu kommen, mich verstärkt auf das Gespräch zu konzentrieren, aber immer nur mit dem Erfolg, dass ich für ein paar Augenblicke, vielleicht sogar Minuten, wirklich abgelenkt war, dann aber schnellte ich zurück zum eigentlichen Thema in meinem Kopf, wie ein Gummiband, das man zu weit gedehnt hatte und es zurück in seine ursprüngliche Form schnalzte. Dennoch glaubte ich zu wissen, dass man mir meine innere Zerstreuung nicht anmerken konnte, denn Isaac ließ nichts davon durchblicken, aber das bedeutete ja irgendwie gar nichts. Höchstens, dass er Manieren besaß und mri nicht unter die Nase rieb, dass man mir ansehen konnte, wie sehr ich davon eigentlich wirklich verwundert war... oder er verstand es falsch und... Stop, Halt, Schluss jetzt. Irgendwann war echt der Punkt erreicht, an dem ich mich selbst zusammenreißen musste und ich mich mehr auf das gemütliche Geplänkel konzentrieren wollte, um den restlichen Abend wirklich zu genießen. Sollen mich meine Überlegungen doch mal gern haben. Im Moment stand mir nicht der Kopf danach, sinnlos über mein Verhalten zu spekulieren, wenn ich es doch eh nicht mehr ändern konnte und zu Tode analysieren brachte nun genauso wenig, weshalb es mir nach dieser Erkenntnis sogar recht leicht viel, den Abend auf der Yacht soweit noch zu genießen, dass ich es beinahe schade fand, als wir erneut an dem HAfen anlegten und wir den Heimweg antraten. War ja schon praktisch, dass Isaac nun bei uns wohnte, auch wenn die Gründe nicht die schönsten waren. So kam es nämlich, dass er mich bis zu meinem Zimmer begleitete - ganz der Gentleman eben, wenn er wollte - und mich dann vor der Tür, die ich eigentlich gerade öffnen wollte, noch einmal zu sich drehte. Unwillkürlich begann mein Herz ein wenig schneller zu schlagen, doch noch blieb ich ruhig und wich nicht misstrauisch zurück, als er seine Hand ein zweites Mal an diesem Tag zu meiner Wange hob und über meine Haut strich. Vollkommen in den Bann gezogen, konnte ich den Blick nicht von ihm wenden, als er leise mit mir sprach. Seine Worte lösten erneut ein amüsiertes Lächeln aus. "Mittlerweile hab ich mich ja schon fast daran gewöhnt", ließ ich ihn schmunzelnd wissen und fügte dann noch etwas hinzu, ohne genau zu wissen, was ich eigentlich tat: "Willst du nicht einfach hierbleiben?" Im selben Moment, kaum das die Worte über meine Lippen gekommen waren, fragte ich mich auch schon, was ich gerade getan hatte, doch irgendetwas in mir hielt mich davon ab, so zu tun, als hätte ich das nicht ernst gemeint und mir einen blöden Scherz erlaubt. Nein... ich doch nicht... ich schaute ihn stattdessen fragend aus großen, braunen Augen an und wusste selbst nicht so recht, wie mir gerade geschah. Um meine plumpe Art wenigstens ein bisschen auszubügeln, bemühte ich mich um ein lockeres Schulterzucken. "Du musst nicht den ganzen Weg zurück, hab ich mir halt gedacht...", murmelte ich immer leiser werdend vor mir her, ohne direkt zu wissen, was ich eigentlich sagte.
Isaac Viel was anderes blieb ihr wohl auch nicht übrig, als sich an mich und meine Ecken und Kanten zu gewöhnen. Eine davon war eben das des öfteren mal fehlende gute Benehmen und aus der Reihe tanzen, aber das machte mich halt einfach aus. Riccarda würde sich an diese rebellische Ader wohl wirklich schon ein Stück weit gewöhnt haben, immerhin schlugen wir uns schon recht lange miteinander rum seit der Zwangshochzeit. Uns blieb ja gar nichts anderes übrig. Ich für meinen Teil hatte mich inzwischen aber ganz gut damit abgefunden, schon allein deshalb, weil es sich immer mehr um Missfallen meines Vaters zu entwickeln schien und das war für mich Grund genug, es gut zu heißen. Die Worte, die allerdings als nächstes über Riccardas Lippen kamen, hatte ich ganz und gar nicht erwartet. Ich meine, wie kam sie darauf, dass es eine gute Idee war, mich neben sich schlafen zu lassen? Etwas Anderes würde sie sich von meiner Anwesenheit nicht versprechen und dass ich gut und gerne mal zu weit ging, wusste der Engel doch nur zu gut. Sie schien also tatsächlich darauf zu vertrauen, dass ich mich benehmen konnte, wenn es wirklich darauf ankam. Auf sowas sollte man sich bei einem Werwolf aber nie verlassen. Riccarda war mir zwar mittlerweile echt wichtig geworden, aber dass ich noch nie wirklich diszipliniert gewesen war, was meine zweite Hälfte anging, war ja nun auch kein Geheimnis. Würde ich also einwilligen und hier bei ihr bleiben, würde ich mich wohl arg im Zaum halten müssen. Könnte ich hinbekommen, wenn ich mich denn konzentrierte und nicht mein Ziel aus den Augen verlor. Außerdem wäre es sicher ein guter Vertrauensbeweis, wenn das mit dem im selben Bett schlafen hinhaute. Also wollte ich wohl mal nicht so sein und mir Mühe damit geben, hier zu bleiben und sie wenn möglich nicht zu sehr zu betatschen, auch wenn die Versuchung auf jeden Fall da sein würde. Bei den Worten, die sie noch hinzufügte, musste ich wieder ein ganz kleines bisschen Grinsen. Es schien ja eine ziemlich spontane Sache zu sein. Hätte sie sich schon vorher überlegt mich zu fragen ob ich nicht hier bei ihr bleiben wollte, dann hätte Riccarda sicherlich nicht so eine unüberlegte 'Begründung' für ihre Frage benutzt. Die war nämlich überflüssig und verriet mir, dass sie das gerade einfach aus dem Bauch heraus getan hatte. So, wie ich das auch immer machte. "Gerne.. zu zweit schläft sichs besser." grinste ich ihr nur kurz zu, ehe ich ihr einen zarten Kuss auf die Stirn drückte und mich dann wieder von ihr abwendete, um die Zimmertür zu öffnen und das Schlafzimmer des Engels zu betreten. Als sie ebenfalls im Raum war, schloss ich die Zimmertür wieder hinter ihr. Ich war ja schon gespannt, wann ich einschlafen können würde.
Riccara Ann Hatte ich das nun wirklich getan? War ich tatsächlich soweit gegangen, dass ich Isaac darum gebeten hatte, die Nacht bei mir zu verbringen? Na anscheinend hatte ich das in der Tat... und zwar ohne davor auch nur eine Sekunde zu überlegen. Die Idee war soontan gekommen und meiner Meinung nach hatte das rein gar nichts damit zu tun, dass ich mich nach ein wenig Nähe sehnte. Ob das so eine gute Idee von mir war? Ich wagte es ein Stück weit zu bezweifeln, was mir auch das mulmige Gefühl im Magen bestätigte, doch einen Rückzieher machte ich genauso wenig. Ich schlug schließlich nichts vor, fragte danach, nur um im nächsten Moment kleinlaut einzugestehen, dass es eventuell doch kein so guter Vorschlag war. Ich stand zu meiner Meinung... also auch zu der Frage, weshalb ich mich um einen entschlosseneren Blick bemühte, als ich weitergin zu Isaac schaute. Blieb also nur noch offen, ob er auch hier bleiben wollte, bei mir. Da konnte ich den jungen Mann nur schwer einschätzen. Ein kleiner Teil in mir hoffte, flehte regelrecht, dass Isaac abwinken und sich verabschieden würde. Doch dieses Stimmchen war dünn und sehr leicht zu unterdrücken. Ich wollte ihm die Chance geben, nachdem er sich immer so bemüht hatte und den kleinen Ausrutscher hatte ich ihm bereits verziehen. Das stand nicht länger zur Debatte. Allen Anschein nach empfand nicht nur ich so, denn Isaac überlegte nur kurz, bevor er mich angrinste und dann eine Meldung schob, bei der mir für den Bruchteil einer Sekunde doch anders wurde. Schluckend sah ich ihn prüfend an, doch nichts an seiner Körperhaltung ließ darauf schließen, dass er sich erneut an mir vergreifen würde, was mich wiederum ein wenig entspannen ließ. Er würde mir nichts tun. Daran durfte ich nicht aufhören zu glauben und ich vertraute ihm ja auch. Ein wenig klang es danach, als müsste ich mir gut zureden, aber ehrlich gesagt tat ich das auch, um ruhig zu bleiben und nur belustigt über seinen Kommentar den Kopf zu schütteln. Dass er im Grunde recht hatte, sparte ich mir zu sagen, sondern schritt an ihm vorbei, sobald er die Tür geöffnet hatte und in mein Zimmer getreten war. Erneut erklärte ich mir selbst, dass ich nichts zu befürchten hatte, als die Tür mir einem leisen Klicken ins Schloss fiel und ich allein mit Isaac in dem Raum stand. Überraschenderweise schlug mir mein Herz nicht bis zum Hals und ich konnte auch soweit ruhig bleiben, dass ich aus den schwarzen High Heels schlüpfen konnte, die zugegebenermaßen bereits zu schmerzen begonnen hatten, und locker zum Bett hinüberstackste, indem ich irgendwo mein Shirt liegen hatte, das mir ein wenig zu groß und dadurch optimal zum Schlafen war.
Isaac Ich konnte ziemlich deutlich spüren, dass Riccarda sich bei ihrer Sache nicht hundertprozentig sicher war. Es machte zwar den Anschein, als würde sie mir vertrauen, aber es war wohl irgendwo auch verständlich, wenn sich der Engel mit ein paar Dingen noch unsicher war, einfach ein wenig Bedenken hatte. Ich selber war ein Werwolf und konnte bestätigen, dass man uns Wölfen lieber nicht trauen sollte, weil sowas in der Regel immer mit irgendwelchen Intrigen oder Ähnlichem endeten. Aber diesmal würde das nicht so sein. Ich bereute es, mich an der ziermlichen jungen Frau derart vergangen zu haben und würde ihr keine Gründe geben, mich das Vertrauen zu ihr erneut aufbauen lassen zu müssen. Hoffte ich zumindest, ich vertraute mir ja nicht einmal selbst zu hundert Prozent. Zwar lag ich mit meinem Bauchgefühl meist gar nicht so weit daneben und eigentlich hatte ich da gerade ein gutes Gefühl, aber auch die eigenen Sinne konnten einen durchaus mal trügen. Bei uns Wölfen war das zwar schwerer, aber wohl auch möglich. Ich folgte dem Engel mit meinem Blick, den ich versuchte nicht zu stechend wirken zu lassen, während sie zu ihrem Bett rüber ging. Wenigstens schien sie nicht zu verspannt zu wirken. Für mich selbst wäre es recht unangenehm, wenn sie die ganze Nacht wach liegen und sich Gedanken machen würde. Einfach weil ich diese permanente Unruhe spüren würde und dann am Ende selber auch nicht pennen konnte. Nebeneinander wach zu liegen wäre für uns beide wohl eher... unschön, wo uns tiefsinnige lange Gespräche nur wenig bis gar nicht lagen. Ich wendete meinen Blick langsam wieder von meiner Ehefrau ab und schob mir die Schuhe von den Füßen, knöpfte dann in aller Ruhe das Hemd auf und zog es anschließend aus, hängte es einfach über die Stuhllehne nahe des Schreibtisches. Auf den Boden schmeißen käme wahrscheinlich wieder so rüber, als würde ich das gänzlich als mein Revier betrachten und das tat ich nicht. Ich war hier meiner Meinung nach immernoch eher ein Gast als wirklich heimisch, aber ich wurde eben geduldet, weil ich guten Willen bewiesen hatte. Weil klar war, dass ich meine Wolfsfamilie wohl genauso hasste, wie die Engel es taten. Die Dinge hatten sich alles in allem ziemlich geändert, seit ich mit Riccarda an unserer Beziehung arbeitete und ich würde auch zu behaupten wagen, dass ich mich ein wenig verändert hatte die Zeit über. Zum Positiven, wenn auch nach wie vor mir unkontrollierten Auszuckern. Jedenfalls war ich auch so frei, mich meiner Hose zu entledigen und schlurfte dann mir den Nacken reibend zum Bett rüber. War irgendwie eine merkwürdige Situation. Sie beunruhigte mich zwar in keinster Weise, aber sie war einfach... komisch eben. Ich lies mich nur noch mit den Boxershorts bekleidet auf die noch freie Seite des Betts sinken und machte es mir dann einfach bequem. Schweigend, weil ich nicht wusste, was ich hätte sagen können.
Riccara Ann Noch immer redete ich mir in Gedanken gut zu, war dann aber doch soweit zufrieden mit meiner inneren Ruhe, dass ich mir das Shirt über den Koof zog, sodass eine doppelte Schicht an Stoff über mir lag und ich mir keine Sekunde lang entblößt vorkommen musste. Man. Warum hatte ich mir das denn eigentlich angetan? Ich fühlte mich nicht unwohl, aber eben auch nicht zu hundert Prozent wohl, weshalb ich mich zu einem kurzen, lediglich flüchtigen Blick über die Schulter hinreißen ließ, den ich irgendwie unbemerkt geschehen lassen wollte. Isaac knöpfte sich in aller Seelenruhe das Hemd auf, was mich kurz in seinen Bann zog, aber ebenso schnell riss ich mich wieder von dem Anblick los. Klar, jetzt starrte ich auf einmal also auch noch... konnte ja heiter werden. Mit einem leisen Seufzen, von dem ich mir nicht sicher war, ob ich es nicht nur in meinem Kopf hören wollte, griff ich zu meinem Rücken, um den goldenen Zipp bis zu meinen Lendenwirbeln aufzuziehen, sodass der schwarze Stoff nicht länger wie eine zweite Haut an mir klebte. Ein wenig befreiter konnte ich dadurch schon atmen, auch wenn ich mir schmerzlichst bewusst war, dass mein Shirt nur knapp über meinen Hintern reichte. Nur wollte ich genauso wenig unnötige Blicke auf mich ziehen, weil ich in dem großen Kleiderschrank zu kramen begann, weshalb ich stattdessen einfach flink unter die Bettdecke schlüpfte. Gerade rechtzeitig, um zusehen zu können, wie Isaac sich aus der schwarzen Hose schälte und kurz darauf nur mehr in Boxershorts durch den Raum zum Bett schlurfte. Meine Nervosität stieg mit jedem Schritt, den er sich mir näherte. Egal, dass er auf die andere Seite ging... schlussendlich saß ein heißer Typ in Boxer neben mir im Bett, der genauso wenig wusste, was er sagen sollte. Peinliche Sache. Mit dem Polster im Rücken saß ich so halb, hatte die Decke bereits über mich gezogen und drückte diese leicht gegen mich. Auch wenn das kaum etwas an der eigentlichen Situation änderte, fühlte ich mich dadurch bedeutend sicherer, sodass ich einen fragenden Blick zu Isaac werfen konnte. "Gar nicht komisch... oder?", wollte ich mit dem Hauch von Belustigung wissen, der meine Unsicherheit gefälligst überspielen sollte. Nachdem ich die Stille in dem Raum durchbrochen hatte, war es nur nich halb so bedrückend und ich konnte mich ein wenig mehr in die Matratze rutschen lassen, sodass ich eher in eine liegende Position kam, aber noch immer nicht ganz lag. Und ich lag nicht schlecht... was genau dafür verantwortlich war, wollte ich nicht zu gebau hinterfragen, denn unterm Strich zählte vorerst, dass ich mich begann richtig zu entspannen - obwohl sich Isaac direkt nebe mir im Bett befand. Wir machten eindeutig Fortschritte!
Isaac Gott sei Dank war Riccarda so gütig, die nervige Stille zu unterbrechen. Glücklicherweise auch nicht mit etwas Ernstem, sondern mit unserem gewohnten Sarkasmus, der es uns wohl überhaupt erst möglich gemacht hatte, uns irgendwie einander anzunähern. Wir waren beide wohl nicht so der Typ für ernste Gespräche, aber ein oder zwei hatte es davon selbst bei uns gegeben. Ich denke sie waren auch der Hauptgrund dafür, dass ich angefangen hatte, dem Engel zu vertrauen, obwohl mir mein wölfischer Instinkt etwas ganz anderes geraten hatte. Ihr hatte ich Dinge anvertraut, über die ich sonst mir ausnahmslos niemandem redete und das hatte mich wohl auch ein wenig zum Nachdenken angeregt. Immerhin würde es einen Grund haben, warum ausgerechnet sie so etwas erfahren sollte und nicht jemand, den ich viel länger und besser kannte. Aber inzwischen würde ich mich wirklich so weit aus dem Fenster lehnen zu sagen, dass ich Riccarda vertraute. In so ziemlich jeder Hinsicht. Sie würde mit Sicherheit nichts, was ich ihr im Geheimen anvertrauen würde, einfach irgendwem erzählen. Wenn es wirklich drauf angekommen war, dann hatte ich mich immer auf sie verlassen können. Sie mochte ja manchmal eine Zicke und ziemlich eigen sein, aber sie war eine aufrichtige, ehrliche Person und das war es, worauf es mir ankam. "Nein, gar nicht.." erwiderte ich in ähnlichem Tonfall, drehte mich dann auf die Seite und stützt den Kopf in den Ellbogen. Die Decke hing mir wohl so etwa bis zur Taille, wobei ich nicht allzu viel davon abbekommen hatte. Aber ich war sowieso eine wandelnde Heizung, von mir aus konnte also Riccarda die ganze Decke für sich haben. "..aber ich denke mal ein guter Schritt in die richtige Richtung." fügte ich noch hinzu, sah sie dann wieder direkt an. Über die richtige Richtung ließ sich streiten, aber als Ehepaar machten wir hier definitiv einen Fortschritt, wenn wir zumindest im selben Bett schliefen.
Riccarda Ann So unangenehm es im ersten Moment auch gewesen sein mochte, auf einmal - also nicht wirklich plötzlich, sondern eher schleichend - war es gar nicht mehr sooo schrecklich, dass Isaac mit ziemlich wenig Stoff am Körper bei mir lag und auch die Decke nicht bis unters Kinn zog, sodass es weiterhin möglich war, einen guten Blick auf seine gut durchtrainierte Muskulatur zu erhaschen. Ich war ja auch nur eine Frau, in gewisser Hinsicht, und trotz der Gründe, die mich von dem jungen Mann fern hielten und mir die Zweifel bescherrten, war uch auf sein attraktives Äußeres nicht immun. Dennoch, zumindest glaubte ich das, hatte ich mich soweit ganz gut im Griff und nahm die Situation 'locker', sodass ich schlussendlich ganz in eine liegende Position rutschte und nur den Kopf zu Isaac drehte, wodurch ich ihn ansehen konnte - auch wenn ich jetzt zu ihm hinauf schauen musste, aber das konnte ich hinnehmen, denn er kam mir auf sehr sympathische Art entgegen. Mein Grinsen sollte Zustimmung genug sein und trotzdem konnte ich den Mund nicht komplett halten... wie sollte es auch anders sein? "Ein Ehepaar nach dem Bilderbuch eben", witzelte ich daher und legte eine Hand auf meinen Bauch.
Isaac Haha, ja. Ich glaube, bis wir einem Bilderbuchehepaar glichen, würden noch Jahre vergehen. Wahrscheinlich würden wir überhaupt nie so sein, allein weil unsere Herkunft uns das verbot und wir beide ganz und gar nicht dafür geschaffen waren, das perfekte Ehepaar darzustellen. Jetzt gerade wurde mir erst bewusst, wie sehr ich meine Meinung über das Ganze geändert hatte. Noch vor ein paar Monaten hätte ich alles getan, was in meiner Macht stand, um den Engel wieder loszuwerden. Ich hatte sie wirklich gehasst, aber davon war jetzt überhaupt nichts mehr übrig. Meine Meinung über Riccarda hatte eine 180°-Wende gemacht und könnte jetzt eigentlich kaum besser sein, würde ich zu behaupten wagen. Ich meine klar, alle Differenzen zwischen uns würden sich nicht aus der Welt schaffen lassen, aber inzwischen hatten wir doch zumindest schon so eine Art Freundschaft. Das war einiges wert, fand ich zumindest. Ich konnte wohl nicht in Riccardas Kopf sehen und lesen, was genau sie eigentlich mittlerweile von mir hielt, aber ihre Meinung von mir konnte ja nicht mehr allzu schlecht sein, wenn sie mich freiwillig - wenn auch spontan - bei sich schlafen lies. Zwar hatte sie wohl sicher noch den gewissen Respekt von mir, aber wirklich richtige Angst haben konnte sie dann im jetzigen Moment zumindest nicht. Würde ich ja spüren und von Angst war hier nix zu merken. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf, musste wieder leicht grinsen. "Ich glaube ein blutrünstiger Werwolf passt nicht so gut in ein Bilderbuch.." meinte ich ironisch und legte den Kopf ein wenig schief. "Aber wenn man die Sache mit Engeln und Wölfen mal außen vor lässt, würden wir eigentlich ziemlich gut in ein Märchenbuch passen. Die engelsgleiche Prinzessin und der böse rebellische Prinz miteinander vereint..." redete ich weiter so vor mich hin mit dem gewissen belustigten Unterton, wendete den Blick aber nicht von Riccarda ab.
Riccarda Ann Blutrünstiger Wolf. Noch vor ein paar Monaten hätte ich das ohne mit der Wimper zu zuvken bestätigt. Viel Gutes hatte ich für den jungen Mann und seine Sippe nicht übrig gehabt. Blutrünstig war dann meist noch ein gimpfliches Wort zur Beschreibung Isaacs gewesen, da mir meist etwas vulgärere Bezeichnungen eingefallen waren, an die ich nun kaum dachte - höchstens in Verbindung mit seiner Familie, doch der Dunkelhaarige war da schon lang nicht mehr in der berallgemeinerten Betitelung als stinkender Köter dabei. Er hatte mir selbst bewiesen, dass es da mehr gab, weshalb ich mich auch darauf einlassen konnte, ihn richtig - oder eben besser und näher - kennen zu lernen. Ich bereute es nicht. Zumindest jetzt nicht mehr. "Du hast das Märchen von Rotkäppchen vergessen, da würdest du doch ganz nett hinein passen", neckte ich ihn grinsend, weil mir eh bewusst war, dass er keine alten Leute fraß - die Gründe dazu waren nicht direkt Respekt und Achtung vor dem Alter, aber zählen tat ja nur, dass er diese Bevölkerungsschicht in Ruhe ließ. Ich wusste auch nicht, wie regelmäßig er sich an Menschen oder Tieren vergriff, aber das wollte ich auch gar nicht so im Detail wissen. Es reichte mir, wenn ich kleine Scherze machen konnte... und halt einfach fröhlich war, statt mir zu überlegen, wie ich Isaac am besten eines reinwürgen konnte. Daran dachte ich schon gar nicht mehr. Leise lachend rollte ich mich auf die Seite, sodass mein Nacken nicht länger unangenehm zog und schenkte ihm ein belustigtes Grinsen. "Engelsgleich und rebellisch böse? Da warst du aber gerade sehr kreativ. Aber schlussendlich würde es ja doch in irgendein Klischee passen. Die arme Prinzessin lässt sich von dem Charme des Bösen beeinflussen... das kann ja nur gut ausgehen", sinierte ich amüsiert.
Isaac Wollte grade sagen. Als ob ich gerne alte Leute fressen würde, ganz bestimmt nicht. Schmeckte nicht, da war ich mir sicher. Ausprobiert hatte ichs noch nicht und es stand auch definitiv auf keiner meiner To-Do-Listen. Konnte mir nicht vorstellen, dass das meinen Geschmacksnerven und meinem Magen besonders gut bekommen würde. Da nahm ich mir doch lieber junges, frisches Fleisch... wobei ich inzwischen nicht mehr so viel davon konsumierte, wie vor meinem Einzug ins Engelsschloss. Einfach, weil ich hier wesentlich weniger Stress hatte als Zuhause und deshalb nicht so viel Wut in sinnlosem Gemetzel ausarten lassen musste. Ich ging zwar noch genauso oft jagen, aber seltener auf menschlicher Basis. Wild tat es da meistens auch, wenn es eben nur um das rohe, blutige Fleisch ging, nach dem es mir dürstete. Zwischendurch musste dann zwar auch immer wieder ein Menschlein herhalten, aber ich denke, die jetzigen Opfer waren es wert. Einfach weil ich immer weiter darauf zustrebte, meinem Vater das Licht auszuknipsen und dafür musste ich alle Energie nutzen, die ich aufbringen konnte. Meine fast tägliche Dosis Fleisch versorgte mich einfach mit allem, was ich für den Muskelaufbau brauchte. Außerdem war ich nach dem Jagen und dem meist gleich darauf folgenden Sport oft ziemlich ausgeglichen und das war für den weiteren Beziehungsaufbau mit Riccarda ja nur hilfreich sein. Wir wussten ja beide, dass ich geladen nur wenig bis gar nicht zu gebrauchen war, weil ich dann einfach permanent schwarz sah und man mich am besten gar nicht erst ansprach. "Gut, also wenn man die Zwangsheirat außen vorlässt, dann könnten wir vielleicht wirklich in ein Bilderbuch passen, ja.." grinste ich weiter vor mich hin. Außerdem waren in Märchen doch auch immer alle so hübsch, "die Guten" zumindest. Attraktiv waren wir beide, das ließ sich nicht abstreiten. Zeichnungen von mir würden sich in den Hallen im Wolfsschloss vorzüglich machen, wobei ich eigentlich noch gar nicht so viel Gedanken über meine mögliche Rückkehr dorthin machte, weil ich bislang gar nicht vor hatte, die Macht meiner Familie an mich zu reißen.
Riccara Ann Stimmt. Welche Märchenbücher - die ja meistens für die jüngete Generation gedacht waren - erzählte auch hon Zwangsehen und diplomatisch begründeten Hochzeiten, die verzweifelte Väter ins Leben riefen, um den Schein zu wahren? Kam mir nicht sehr kindergerecht vor... zumindest nicht als Bücher, die einen anderen Sinn als Abschreckung und potentielle Albträume inne hatten. Jedoch sprach ich diesen Aspekt nicht weiter an, denn ich bezweifelte, dass Isaac sich groß dafür interessieren könnte. Soweit kannte ich den jungen Mann schon und noch dazu ging ich davon aus, dass es ihn eher belustigte als Gruselgestalt in dunklen Träumen kleiner Kinder aufzutauchen, die von irgendwelchen Schauermärchen und ein wenig naiver Phantasie gefüttert wurden. Aber mir kam ein anderer Gedanke, bei dem ich offensichtlich zu schmunzeln beginnen musste. Der böse, rebellische Prinz hatte ja meistens die Arschkarte zugesteckt bekommen und flog direkt auf die Fresse, bevor die engelsgleiche Prinzessin ihren Edelmut bewies und es zu einem Happy End kommt. Den beschissenen Teil mit all seinen moralischen Tiefs und Schicksalsschlägen hatten wir dann wohl schon hinter uns... und ehrlich gesagt wartete ich nun langsam auf ein gutes Ende. Nichts Kitschiges, Sentimentales oder gar Oscarreifes, aber dennoch ein positiver Abschluss, mit dem sowohl Isaac, als auch ich gut leben konnten. Zufrieden waren. Ich dachte mir, dass das nicht zu viel verlangt war. Oder doch? Aber bevor ich zu nachdenklich werden konnte, besann ich mich eines Besseren und lachte lediglich über seine Worte. "Jetzt hör aber auf", meinte ich bestens amüsiert, während ich hinter meinen Kopf griff, um diesen mit einer flinken Bewegung vorzuziehen und Isaac ins Gesicht zu drücken. Die Idee kam spontan und ich überlegte zum zweiten Mal nicht viel, sondern handelte einfach.
kurzer Halbschlaf-Post, bin erledigt von gestern... xD Frohes Neues Jahr übrigens ♥ --- Isaac Aha. Das Vertrauen schien ja inzwischen so weit aufgebaut zu sein, dass sie sich gut und gerne ein paar 'Scherze' erlauben konnte und da hatte ich nichts gegen. Riccarda würde mir ja nicht wieder an die Gurgel wollen, da konnte ich mir denke ich doch ziemlich sein und das spielerische Ärgern mit dem Kissen fand bei mir guten Anklang. Wir hatten uns länger keine Duelle mehr geleistet und bei einer kleinen Kissenschlacht war ich immer gern mit von der Partie. Noch vor einer Weile war wohl auch sowas bei uns beiden undenkbar gewesen, so ganz ohne Mordversuche durch Erstickung. Aber ich wollte jetzt gar nicht lange warten und griff nach dem Kissen, welches eben noch in meinem Gesicht gelandet war und 'schlug' Riccarda mit einem "Na warte.." und einem fetten Grinsen auf Bauchhöhe. Ich holte natürlich nicht voll aus, wobei es ihr selbst dann wahrscheinlich nicht weh getan hätte. War ja nur ein Kissen, womit ich sie hier malträtierte, haha. Tat mir aber gut, ein wenig mit ihr herumzualbern, denn für den Moment war der Kopf wirklich komplett aus und ich verschwendete keine Gedanken an den Schutt, der noch auf meinen breiten Schultern lastete. Die Bedenken hinsichtlich der Zukunft waren gänzlich bei Seite geschoben und ich konnte mich einfach mal wieder entspannen. Sicher, zur endgültigen, restlosen Entspannung fehlte mir der Sex, aber so wars schon auch gut. Kam ja jetzt schon eine ganze Weile ohne aus und ich würde es sicher auch noch ein wenig länger aushalten... weil ich musste, versteht sich.
Danke dir, Liebes. Wünsch dir auch einen guten Rutsch im Nachhinein. ♥ ______
Riccarda Ann Kurfristig hegte ich die Befürchtung, dass ich zu weit gegangen war, aber nachdem Isaac sich lachend ebenfalls daran machte, den Polster für sich zu beanspruchen, um zu einem Gegenschlag auszuholen, verflüchtigte sich die Sorge und machte kindlicher Freude Platz, die sich mit einem unterdrückten Lachen äußerte. Das flauschige, kuschelige Ding traf mich direkt am Bauch, was mich breit grinsend die Augen zudrücken ließ. Eigentlich wollte ich mich gegen eine Attacke in mein Gesicht wappnen, weshalb ich die Unterarme vor die Augen gehoben hatte, sodass mir das mit Daunen gefüllte Kissen nicht direkt auf die Nase klatschte, sondern davor abgefangen wurde. Blöd gelaufen... denn der junge Mann umging diese halbherzige Abwehr ziemlich geschickt, indem er einfach auf eine andere Stelle schlug, wobei es sich falsch anhorchte, wenn man von 'schlagen' sprach, immerhin tat es ja nicht weh. Klang burtaler, als es sich in der Realität abspielte. Lachend versuchte ich ihm den Polster aus den Fingern zu ziehen, doch irgendwie hatte er den zu fest im Griff, dass ich eben einen anderen zur Hilfe holen musste. Genug 'Munition' gab es ja in meinem Bett, an dem sollte es bestimmt nicht scheitern. Inzwischen hatte ich mich auch schon aufgesetzt, um nicht so bewegungsunfähig - oder zumindest eingeschränkt in der Bewegungsfreiheit - herumzuliegen. Es galt schließlich eine Schlacht zu gewinnen! Trotz meiner Bemühungen entwickelte es sich soweit, dass ich mich irgendwann nur mehr duckte und versuchte, nicht alle paar Sekunden einen Polster in die Seite zu bekommen oder über den Kopf gezogen zu bekommen, während ich die Arme immer weider ausstreckte. Ich hatte noch genau ein Kissen in der Hand, das ich fest gegen mich drückte, während unzählig andere um das Bett verteilt lagen. "Schau nur, was du angerichtet hast", quieckte ich belustigt und wischte mir ein paar wirre Haarsträhnen aus dem Gesicht, um wieder freie Sicht zu haben. Gleichzeitig fühlte ich mich aber auch erschöpft... aber auf eine glückliche Weise halt. Schwer zu beschreiben, jedoch spürte ich keine Anflüge von negativen Gefühlen, sondern genoss einfach nur den lockeren Umgang zwischen Isaac und mir.
So, bin auch endlich mal wieder zum antworten gekommen... ^^ & Danke :3 ___
Isaac Zu Anfang wehrte Riccarda sich noch recht effektiv gegen mich und ich bekam auch ein paar Kissenschläge ab - welch Wunder, ich überlebte sie aber unbeschadet, haha. Es ging wohl wirklich ein paar Minuten ziemlich ausgeglichen hin und her, aber irgendwann lies der Engel ein klein wenig nach und ich gewann nach und nach die Überhand. Kein Wunder, war ich eben doch wesentlich größer als sie und körperlich zweifelsohne auch in der besseren Verfassung. Ich meine, klar, Riccarda hatte eine makellose Körperfigur für eine Frau, aber selbst bei solchen kleinen Spielereien machte sich wohl früher oder später bemerkbar, dass ich einen ziemlich durchtrainierten Körper hatte. Wäre aber auch eine Schande, wenn es nicht der Fall wäre, schließlich tat ich mehr als genug, um mich in sehr guter bis perfekter Form zu halten. Mein guter Stoffwechsel erledigte den Rest von allein, was das anging hatte ich meinen Wolfsgenen wohl wirklich zu danken. Schließlich war die kleine Rangelei aber dann auch beendet und ich sah mal davon ab, sie weiter mit dem relativ großen Kissen zu verkloppen, welches ich noch in der Hand hielt. "Ihr habt doch eure Bediensteten nicht umsonst... und ich finde das wars wert." sagte ich breit grinsend und zuckte kurz mit den Augenbrauen, bevor ich auch den Griff des letzten Kissens lockerte und mich zurück nach hinten auf die Matratze sinken ließ. War genug Aufregung für heute, war dann jetz auch mal gut, haha.