Riccarda Ann Ich war froh darüber, dass sich Isaac mir anvertraut hatte, denn das bedeutete doch auch irgendwie, dass er mir vertraute und mich nicht komplett von sich wegstieß, aber auf der anderen Seite legte er mir gleichzeitig die Bürde auf, es meinen Eltern und dem restlichen Engelsclan zu sagen. Vielleicht tat er das nicht mit Absicht, aber ich fühlte mich nun einfach dazu verpflichtet, meinen Ehemann ein wenig zu entlasten und das Überbringen der schrecklichen Nachrichten selber zu übernehmen. Womöglich erfuhr ich dann auch, wie die tödlichen Wunden seiner Mutter überhaupt zustande kamen. Seufzend sah ich noch einmal in den Spiegel, erkannte dort aber nur einen Blondschopf mit traurigen Augen und missmutiger Miene. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich nicht glauben, dass ich mein Spiegelbild vor mir hatte. Nachdem ich mir etwas Anderes angezogen hatte, verließ ich mein Zimmer , hielt nach Isaac Ausschau, aber wie ich es nicht anders vermutet hatte, war er im Schloss nicht zu finden, weshalb ich darauf tippte, dass er sich einen ausgiebigen Spaziergang gönnte und seine Ruhe haben wollte. War wohl die beste Entscheidung. Niemand konnte ihm hier nachempfinden, wie er sich fühlen musste, denn meine Eltern lebten zum Glück noch beide, was sicherlich noch länger so blieb und die Verbundenheit in meiner Familie war eine ganz andere, als die in dem Rudel seiner Familie. Da herrschten andere Beziehungen zueinander. Schweren Herzens suchte ich zuerst einmal meine Mutter auf, die mir an der Nasenspitze ansehen konnte, dass ich etwas mit mir herumtrug, was alles andere als erfreulich war. Schockiert fragte sie mich, ob ich schwanger wäre, weil ich so betrübt schaute, aber nach einem vernichtenden Blick, entschuldigte sie sich für die voreilige Schlussfolgerung und horchte meinen kurzen Ausführungen schweigend zu. Bei dem Teil, indem ich das Ableben der Ehefrau des Alphas ansprach, weiteten sich ihre Augen und eine Hand wanderte vor ihren Mund. Klugerweise kam sie selber dahinter, dass Isaac besser nicht angesprochen wurde. Ich verzog mich nach der Verkündung ebenfalls und erklärte meiner Mam, dass sie es weitersagen sollte und ja. Auf einmal interessierte es mich gar nicht mehr, wieso seine Mutter umgekommen war. Sie war es, egal wie. Mit fehlender Motivation machte ich mich auf den Weg zu den Pferden, wo ich mich ein bisschen abzulenken versuchte. Dennoch machte ich mir bereits jetzt Sorgen um die Beerdigung, wo Isaac sicherlich aufkreuzte und auch sein Vater und… ich fürchtete um den Frieden, der bei einem Begräbnis gewahrt werden sollte.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
ich spar mir mal die Autofahrt da hin usw... denke ich nicht von Nöten, solche Monologe xD ------
Isaac Es vergingen noch 5 Tage, bis es dann so weit war - die Beerdigung meiner Mutter stand auf der Tagesordnung. meine Verletzungen waren schon fast ganz verheilt, nur die am Rücken war noch deutlich sichtbar. Die weniger gravierenden waren nicht mehr offen, es hatte sich eine - wenn auch noch recht dünne - neue Hautschicht darüber gebildet, die durch ihre hellere, zartere Farbe noch erkennbar war. Die am Rücken war noch nicht zugeheilt, bedurfte noch immer einer gewissen Schonung und Rücksicht. Wie es um meine psychische Beschaffenheit stand... naja, sagen wir mal, ich war inzwischen etwas weniger anfällig für von Trauer getriebene Gefühls- und Wutausbrüche. Es ging etwas aufwärts, wenn auch langsamer, als mir selbst recht war... ich war wieder etwas gefasster, konnte mich auch mit Konzentration und Beherrschung wieder normal mit den Engeln unterhalten, obwohl ich das nach wie vor gerne mied. Einfach um blöde Situationen zu vermeiden. Auch Riccarda hatte ich nach unserer gemeinsamen Nacht eher gemieden, nur wenige Worte mit ihr gewechselt. Ich war einfach damit beschäftigt gewesen, das alles zu verarbeiten - alleine, so wie immer. So, wie ich es für richtig hielt. Es war wahrscheinlich besser für hier alle anwesenden Engel und auch für mich selbst. Recht gefasst trat ich hinter den Engeln her in die Kirche ein, bildete das Schlusslicht. Meine Hände hatte ich in den Hosentaschen des Anzugs. Ich hatte mir die Freiheit genommen, selbst dem Beerdigungsoutfit meinen eigenen Schliff zu verleihen - jedes Mal hatte es zu Hause eine Schelle gegeben, wenn das Hemd nicht bis ganz oben zugeknöpft und die Krawatte auch nur ansatzweise schief saß. Vielleicht wollte ich auch einfach nur meinen Vater damit provozieren, gar keine Krawatte zu tragen und die oberen drei Knöpfe offen zu lassen. ich fragte mich sowieso, wie er überhaupt noch in den Spiegel schauen konnte... hatte er gar keine Schuldgefühle? Trauerte er überhaupt? Ich würde es ihm zutrauen, einfach nur froh darüber zu sein, einen Klotz weniger am Bein zu haben. So und nicht anders schätzte ich ihn ein, glaubte nicht daran, dass er überhaupt noch sowas wie Liebe oder Trauer empfinden konnte. Das hatte sich meiner Meinung nach in seinem mehr als gefassten Gespräch mit der Presse deutlich genug gezeigt - er war kaltherzig und verbittert wie immer gewesen, hatte nicht eine einzige Gefühlsregung gezeigt. Aber apropos Presse... wenn die Beerdigung vorüber war, würde ich liebend gerne noch persönlich mit ein, zwei Reportern sprechen. Mein Vater sollte bluten, ich würde ihn in Grund und Boden reden. Provokation war eine viel zu milde Beschreibung für die Worte, die ich mir schon jetzt anfing im Kopf zurecht zu legen. Ich persönlich ritt mich ja liebend gerne in ein Familiendrama hinein, das auch der Bevölkerung über die geherrscht wurde nicht verborgen blieb. Mein Vater würde wieder kochen vor Wut... wenn ich ehrlich war, freute ich mich schon jetzt, wo ich mich auf einer der für die Engel geplanten Bänke niederließ, darauf ihn brodeln zu sehen. Ursprünglich war es ja gar nicht so geplant gewesen, dass der Großteil der Engel mitkam, sondern nur die Familienoberhäupter und eben Riccarda, weil sie zu mir gehörte. Aber ja, ich wollte provozieren, mehr als das, hatte dafür gesorgt, dass mehr als nur die wenigsten Engel mitkamen. Ich wusste nämlich gut genug, dass mein Vater sie nicht hier haben wollte... hatte er die Rechnung wie immer gemacht, ohne mich in die ganze Sache mit einzuberechnen, dabei sollte er doch inzwischen klüger geworden sein.
Burn Motherfucker, Burn! You try but you can't reach me! #FFDP #MF
Riccarda Ann Die Atmosphäre hatte sich in den letzten Tagen in unserem Schlösschen ziemlich geändert, denn die Nachricht verbreitete sich wie das Feuer bei einem Waldbrand. Wo vorher noch aufgeregt darüber diskutiert wurde, wie unerhört dieses elende, stinkende Gesindel war, so herrschte nun Vorsicht und Bedacht, wenn über die verfeindete Familie gesprochen wurde. Trauer klebte in den Räumen und verseuchte die Luft, die wir rund um die Uhr einatmeten. Isaac wurde vollkommen in Ruhe gelassen, aber er zeigte sich auch kaum, was nach einer Weile doch ziemlich ungewohnt war, wo ich ihn die letzten Monate tagein, tagaus um mich hatte. Es war eine Abwechslung, von der ich nicht wusste, wie ich mit ihr umgehen sollte. Die Vorbereitungen für das Begräbnis gingen unsere Familie nichts an, aber manchmal würde ich es mir für meinen Ehemann wünschen, dass er ein bisschen miteingebunden wurde… sich ein bisschen dazugehörig fühlen würde, damit er sich auch dadurch von seiner Mutter verabschieden konnte. Aber nein, er schottete sich ab und hatte wohl auch keinen Kontakt zu seiner leiblichen Familie. Konnte ich verstehen, da wollte ich Isaac nicht reinreden. Ebenso hielt ich den Mund, als er immer mehr Engel zu dem Begräbnis seiner Mutter einlud, was dem Alpha sicherlich nicht gerne sah. Meine Familie wollte da nicht zu viel hineininterpretieren, aber mir konnte er in dem Fall wenig vormachen. Es war doch offensichtlich, dass er die Schuld seinem Vater zuschob und diesen leiden lassen wollte – oder eher zur Weißglut treiben. Ich hielt mich da raus, schritt mit gesenktem Blick in die Kirche hinein und suchte mir dann ein Plätzchen zwischen Isaac und meinem älteren Bruder, der wiederum neben unserem ältesten Bruder saß und dann kamen schon unsere Eltern. Kurz suchte ich das Kirchenschiff nach bekannten Gesichtern ab, aber die andere Seite tat anscheinend so, als würden wir hier gar nicht erst existieren. Trotzdem fiel mir das zornesrote Gesicht des Alphas auf, nachdem er sich kurz bewegt hatte und anscheinend geschaut hatte, wer von uns auftauchen würde. Schien ihm nicht zu gefallen, was seine Augen da erblickt hatten. Prüfend sah ich zu Isaac, hielt aber weiterhin den Mund. Bitte, lass die beiden nicht aneinander geraten!
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Vorerst ließ ich meinem Vater keinerlei Blicke zukommen, tat so, als würde ich überhaupt seine ganze Anwesenheit gar nicht wahrnehmen. Natürlich war das ganze nur Schein, er nahm recht viel meiner Aufmerksamkeit ein und ich merkte auch, wie sich das auf meinen Gemütszustand auswirkte, aber ich versuchte es zu ignorieren. Mich nicht jetzt schon auf seinen stechenden Blick einzulassen, mich nicht provozieren zu lassen, bis das Begräbnis sein Ende gefunden hatte. Schließlich war ich wegen meiner Mutter hier, nicht wegen meinem Vater. Zwar war ich, denke ich, psychisch noch immer nicht in der Lage, ganz von ihr Abschied zu nehmen, aber ich wollte ihr wenigstens die letzte Ehre erweisen, welche ihr mehr als nur zustand. Sie war hier jetzt der Mittelpunkt, nicht der Hass auf meinen Vater. Der würde später noch dran kommen, jetzt erst einmal stand die Beerdigungszeremonie meiner Mutter an. Als alle eingetroffen waren und Platz genommen hatten, fackelte der Pfarrer auch gar nicht so lange, mit der vorbereiteten Rede zu beginnen. Ich hielt den Kopf ziemlich aufrecht, mein Blick blieb dauerhaft nach vorne gerichtet. Für meinen Geschmack hatte ich in den letzte Tagen schon genug Verletzlichkeit gezeigt, da wollte ich jetzt halbwegs gefasst bleiben. Keine Frage, zwischendurch kamen da ein paar ungewollte Gefühlswellen angeschwappt, aber die behielt ich ziemlich gekonnt für mich. Einmal heulen in aller Öffentlichkeit war genug, ein zweites Mal musste dann doch nicht unbedingt sein, konnte ich gut drauf verzichten. Immer wieder durfte ich den Seitenblick meines Vaters spüren, aber auch der beeinflusste mein Verhalten in keinster Weise. Ich war gewissermaßen ein wenig erleichtert, als der kirchliche Teil der Beerdigung abgeschlossen war und der kurze Marsch zum Friedhof folgte. Für unsere Familie gab es dort natürlich eine ganz eigene Ecke, man wollte sich ja nicht dazu herablassen, dem gewöhnlichen Volk zu nahe beigesetzt zu werden. Wenigstens konnte ich auf dem Weg dorthin noch einmal ein wenig durchatmen, lief neben Riccarda her. Nach einigen Schritten griff ich schließlich nach ihrer Hand - nicht, weil ich der Presse, die hier an ein paar Ecken in einigen Metern Entfernung lauerte, ein perfektes Pärchen oder Ähnliches vorspielen wollte, sondern weil mir das half. Weil ich ein Stück weit das Gefühl brauchte, dass trotzdem noch irgendwer für mich da war. Jahrelang war meine Mutter - vom verräterischen Pascal abgesehen - die einzige Person gewesen, deren Rückhalt ich bekommen hatte. Jetzt war Riccarda so ziemlich die einzige Person, die mir sowas geben konnte. Sicherlich auf eine andere Art und Weise als meine Mutter, ersetzbar war sie nicht - und das wollte ich auch gar nicht, wäre merkwürdig meine Mutter durch meine Ehefrau zu ersetzen.. -, aber ich wusste, dass Riccarda mich unterstützte. Zumindest in einigen Hinsichten, in allen natürlich nicht. Dennoch stand sie hinter mir und ohne das würde es mir in diesem Moment definitiv wesentlich dreckiger gehen..
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Ich fühlte mich nicht wohl. Begräbnisse waren allgemein keine schöne Begebenheit und nicht so meins, aber diese Beerdigung ganz speziell… die raubte mir echt nicht den letzten Nerv. Die Stimmung war angespannt, die Luft knisterte förmlich. Die Feindseligkeit zwischen den beiden Familien war deutlich wie nie und man musste schon blind – oder ein naiver Mensch – sein, um die Abneigung zu übersehen, die in den Blicken deutlich wurde, sobald die Aufmerksamkeit auf die gegnerische Seite fiel. Selber ließ ich meine Augen kurz durch die Kirche wandern, über den Priester, aber ich konnte mich nicht auf dessen Worte konzentrieren. Es waren doch eh immer dieselben weisen Zitate, die sie aus der Bibel nahmen und im geistigen Sinne interpretierten. Sie suchten sich immer die üblichen Gleichnisse raus und rezitieren diese, wie der Priester bei den vorherigen Beerdigungen auch schon gemacht hatte. Und dennoch war jedes Begräbnis wohl etwas ganz Anderes. Gedankenverloren ließ ich die Predigt über mir hinweg ziehen. Erinnerte mich ein wenig wehmütig an das freundliche Lächeln der verstorbenen Frau, die sich so viel gefallen lassen musste, die sich gegen einen blutrünstigen Alpha durchsetzen musste und schlussendlich an einer Fehde zugrunde ging, die sie eigentlich gar nicht betraf. Mich würde brennend interessieren, wie sich der unsympathische Rudelführer und die liebenswerte Menschenfrau damals kennen gelernt hatten. Ein stummes Seufzen glitt über meine Lippen, als mein Blick an dem offenen Sarg hängen blieb. Hübsch war sie gewesen, aber die Probleme und Sorgen hatten ihr Gesicht geprägt. Wie es üblich war, durften die Anvertrauten noch einmal nach vorne zu der Verstorbenen treten und sich persönlich verabschieden, aber ich war doch erleichtert, als der Sarg geschlossen wurde. Bei der Prozession hinaus trottete ich mit langsamen Schritten der kleinen Ansammlung nach und schaute auf den Kiesweg vor meinen Füßen. Auf dem Friedhof hatten die Garcia eine eigenen Ecke, genauso wie meine eigene Familie ebenfalls eine Gruft auf der anderen Seite des Grundstückes hatten. Es war wirklich deprimierend… ich hasste Beerdigungen. Mit meiner Ansicht war ich aber nicht die Einzige. Isaac war ebenfalls bedrückt, das konnte ich an seiner gesamten Körpersprache spüren und bemerkte es spätestens dann, als er nach meiner Hand griff. Kurz drückte ich seine Hand und sah zu ihm auf, konzentrierte mich dann aber wieder auf meinen Weg und blieb dann schlussendlich stehen, als die gesamte Prozession zu ihrem Ziel gelangt war. Jetzt kam der schmerzhafte Teil, bei dem die meisten Beteiligten wieder zu weinen begannen und ich hoffte einfach mal, dass meine Wangen trocken blieben. Ich mochte seine Mutter wirklich… wirklich und nein… das hatte sie einfach nicht verdient!
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Ohne die Anwesenheit meiner Ehefrau wäre ich wahrscheinlich entweder immer nervöser, oder immer trauriger geworden. Vielleicht auch beides, einfach weil ich innerlich total aufgewühlt war und doch gleichzeitig ziemlich sauer auf eine bestimmte Person, die ich denke ich schon gar nicht mehr erwähnen brauchte, weil klar war, wer denn damit gemeint war. Es ging nicht spurlos an mir vorüber, dass er genauso kalt und stur dreinblickte, wie er es immer tat. Man sollte eigentlich meinen, wenn die eigene Ehefrau verstorben war - und man aus Liebe geheiratet hatte -, empfand man Trauer, Schmerz. Aber nichts davon war bei ihm zu finden, während der ganze Rest hier wirklich ein einziger Trauerhaufen war. Den, dem es eigentlich am nähesten gehen sollte, juckte es nicht die Bohne, was passiert war und ich konnte auch nicht so ganz beschreiben, was das nun alles in mir auslöste. Wölfe liebten doch sowieso nur in Ausnahmefällen wirklich ehrlich... das bei meinen Eltern war Liebe gewesen, aber dass man davon etwas gesehen hatte, war gefühlte Jahrhunderte her. Auch das eigentliche Begräbnis meiner Mutter, das jetzt folgte, ertrug ich schweigsam aber mit doch etwas mitgenommenem Blick. Immer mehr Erde bedeckte den Sarg, bis er schließlich irgendwann unter dieser verschwunden war, sich das Grab gänzlich schloss. Hier und da war nochmal ein Schluchzen zu Hören, die eine oder andere Träne kullerte auch noch... bei mir aber nicht. Ich für meinen Teil malte mir gedanklich schon aus, wie mein Vater gleich schauen würde. Denn sobald die Beerdigung abgeschlossen war, forderte er die anderen Wölfe mit einem vielsagenden Blick dazu auf, Leine zu ziehen, sich vom Friedhof zu verziehen und sich dem folgenden Essen zu widmen - ich persönlich fand es immer wieder grotesk, wie man sich nach einer Beerdigung so dermaßen den Bauch vollschlagen konnte. Mir war so gar nicht nach Essen zu Mute, ehrlich nicht. Ich warf noch einen kurzen Blick nach drüben - beziehungsweise unten - zu meiner Ehefrau, ehe ich meine Finger von ihren löste und auch schon meinem Vater und den anderen hinterher lief. Relativ zügig allerdings, weil ich bis zu meinem Vater aufschließen wollte. "Na, gefällt dir das? Eine Plage weniger, um die du kümmern musst? Eine von zwei Personen weniger, die dir sagt, dass du deine Herrschaft falsch führst?" Ich sah geradeaus, spürte aber, dass sein Blick sofort zu mir rüber schnellte und mich durchbohrte, während er meinen Worten lauschte. "Verschwinde bevor ich..." "Nein, jetzt bin ich mal derjenige von uns beiden, der austeilt - du wirst für alles, für jede noch so kleine Kleinigkeit büßen müssen. Und genau jetzt fang' ich damit an... Rufmord soll Spaß machen, hab ich gehört." Noch entschlossener als vorher legte ich an Tempo zu, wobei mein Vater mich dann aber gleich ziemlich unsanft am rechten Arm festhielt. "Sehr gut, geb der Presse gleich mal noch mehr Beweise dafür, was für ein beschissener Vater du bist, sehr dynamisch! Willst du vielleicht gleich zum Fotos machen mitkommen?" Ja wie gesagt, das war wohl schon etwas mehr als Provokation, aber ich schaffte es, dass er seinen Griff lockerte, kurz inne hielt und mich forschend ansah. Er überlegte wohl, ob ich nur bluffte, oder ob ich das ernst meinte. "Das wirst du nicht machen." zischte er mir knurrend zu, die Ader an seinem Hals würde wohl bald wieder kurz vorm Platzen sein - war mir nur recht. Er ließ mich schließlich los. "Und wie ich das mache." sagte ich mehr zu mir selbst als zu meinem Alten, bevor ich zielstrebig die schon vor dem Friedhof wartenden Reporter ansteuerte... na dann wollten wir ihnen doch mal eine geile Story liefern, darin war ich ja sowieso schon Profi, wenn auch bisher eigentlich eher unfreiwillig.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Es war mir persönlich einfach wichtig gewesen, dass ich bei der Beerdigung dabei war. Ich wollte selber von der Frau Abschied nehmen, die mir den Aufenthalt bei Isaacs Familie halbwegs erträglich gemacht hatte, mit der ich normale Unterhaltungen führen konnte und bei der ich mir nicht wie der Staatsfeind Nummer Eins vorgekommen war. Sie hatte mich einfach in ihren Reihen akzeptiert, selbst wenn sie sicherlich nicht von Anfang an von meiner Wenigkeit begeistert war, aber immerhin hatte sie mich nicht direkt abgestempelt, wie es das komplette Rudel gemacht hatte. So gesehen, war ich es der Ehefrau des Alphas mehr als nur schuldig. Dennoch trieb mich auch mein eigener Ehemann auf diese traurige Feier… ich brachte es nicht übers Herz, ihn alleine hierher gehen zu lassen, wo er noch einmal vor allen anderen mit dem Tod seiner Mutter konfrontiert wurde. Er war zwar hart im Nehmen, verkraftete es, litt still, aber zu viel wollte ich ihm dennoch nicht zumuten. Genauso wenig würde ich danach darauf herumreiten, sowas tat man nicht und ich hatte keinerlei Recht, auch nur irgendetwas dazu zu sagen. Selber würde ich die ganzen Beileidsbekundungen nicht hören, also sprach ich sie auch nicht vor dem jungen Mann aus, der damit wahrscheinlich auch herzlich wenig anfangen konnte. Mit verschwommenem Blick – ich war ja auch nur ein kleiner Engel – sah ich dabei zu, wie der Sarg im Erdreich verschwand und sich immer mehr Beteiligte von der entstandenen Traube, oder eher dem Halbkreis entfernten. Es schien vorbei zu sein. Das merkte ich auch daran, dass Isaac kurz darauf meine Hand losließ und seinen eigenen Weg gehen wollte. Gut. Ich brauchte eh kurz, um mich wieder zu sammeln. Verstohlen wischte ich mir die paar Tränen aus dem Augenwinkel und von den Wangen, sodass ich nicht ganz so verheult aussah. Ich hatte nicht viel geweint, aber mir tat es halt weh, wenn ich die tiefe Trauer in den Blicken erkannte… und dann wurde ich sauer, als ich die stolze Haltung des Alphas sah. Er zeigte keinerlei Regungen, kein Anzeichen von Trauer oder Verlust. Wie konnte er nur? Verbissen stierte ich ihn an, sodass ich sehr schnell auch sah, dass Isaac seinen Vater anvisiert hatte und kurz mit ihm im Gespräch war, was wenigstens nicht in einem Kampf endete, aber so viel besser war es auch nicht, was man so an den Blicken erkennen konnte. Was hatte er denn jetzt schon wieder vor? Alarmiert und besorgt zugleich setzte ich mich ebenfalls in Bewegung.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Hach ja... ich merkte, wie schon allein durch diese eher kleine Auseinandersetzung mit meinem Vater etwas Adrenalin durch meinen Körper gepumpt wurde. Für den Augenblick war die Trauer ziemlich bei Seite geschoben, auch wenn sie sicher schneller zurückkommen würde, als mir lieb war. Aber im Moment war sie weg. Hätte ich eine Krawatte getragen, hätte ich diese noch einmal gerichtet, bevor ich vor ein Mikrofon oder eine Kamera trat - aber ha, da war ja keine! So gab es also gar nichts mehr zu richten und ich sah genauso gut aus wie auch sonst, wenn ich in die Öffentlichkeit trat. Weder von dem Schlafmangel letzter Woche, noch von dem mehrmaligen - meist heimlichen - Tränenvergießen war irgendwas sichtbar, ich war der gleiche Isaac Garcia wie immer. Sicher, da würde ab und an ein ziemlich wehmütiger Ausdruck in meinen Gesichtszügen hängen, solange ich vor der Presse stand... schauspielern war für mich leicht, hatte ich schon unzählige Male getan und sei es beim Frauen verführen gewesen. Jahrelange Übung der Kontrolle über jede Phase meines Körpers prägte mich und das kam mir jetzt mit Sicherheit zu Gute. Zwei Reporter empfingen mich nur allzu gerne, waren gleich Feuer und Flamme, hochmotiviert mir jedes noch so kleine wichtige Detail aus der Nase zu ziehen. Sie würden aber definitiv nur das bekommen, was ich sie auch wissen lassen wollte. Über meine Mutter oder ihre Beerdigung wollte ich nicht reden, so viel war klar, das würde mich nur in meiner Beherrschung beeinflussen und das wäre unvorteilhaft. So antwortete ich diesbezüglich auf gar nichts, wimmelte sie ab, teilte ihnen stattdessen etwas anderes mit, was ihr Interesse sogleich weckte - wem ich die Schuld für das alles gab, wer in meinen Augen den Tod meiner Mutter zu verschulden hatte. Ich rückte meinen Vater so gut es ging ins schlechte Licht, schwieg auch nicht noch länger über das kaputte Familienverhältnis, auch nicht über seine Gewaltanwendung, die jahrelange Demütigung, einfach absolut alles, was ihm schadete. Ein paar Meter hinter mir gingen die anderen Wölfe nach und nach, mein Vater hielt nur kurz inne und sah einen Moment lang in meine Richtung, bevor er sich vor den Paparazzi rettete und ebenfalls ging. Sie schienen enttäuscht, von ihm kein Statement zu kriegen, aber das war ja zu erwarten gewesen. "Aber nur über ihn berichten, klar? Ich will nirgends etwas lesen müssen, was mich als kaputten Sohn darstellt, haben wir uns verstanden? Sonst können sie was erleben." Ich bekam nickendes Einverständnis auf meine Forderung. Das wollte ich einfach klargestellt haben, damit mich niemand bemitleidete, weil das wirklich das letzte war, was ich jetzt wollte - Mitleid von fremden Leuten. Zu guter Letzt verkündete ich noch, dass ich mich gänzlich von meiner eigenen Familie abgekapselt hatte und bis zur Fertigstellung meines Eigenheims wohl erst einmal im Hause Kerloow untergekommen war, bei meiner Frau lebte. Aber damit reichte es dann auch erstmal... die Öffentlichkeit würde reichlich Stoff zum Diskutieren haben. So schob ich zufrieden die Hände in die Hosentaschen und lehnte mich leicht nach hinten gegen die relativ hohe Mauer des Friedhofs, als die Reporter sich verzogen. Es war wahrscheinlich ziemlich unangebracht, aber es schlich sich der Hauch eines Grinsens in mein Gesicht. Mein Vater hatte sich schlicht un ergreifend mit dem falschen Sohn angelegt. Wie ich den Rest des Tages noch verbringen würde... naja, nicht mit Essen. Vielleicht würde ich noch eine Runde spazieren gehen. Oder Sport machen... der lenkte gut ab und ich wollte die im Wald hochgepushte Fitness weiter so halten. Sie würde mir spätestens im Kampf gegen meinen Vater dann zu Gute kommen.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Mein Blick lag weiterhin wachsam auf dem jungen Mann, der mit Sicherheit etwas im Schilde führte, denn einfach so , ohne einem guten Grund, würde er seinen Vater doch nicht vor allen ansprechen und dann einfach stehen lassen, sodass dieser rot anlief. Endlich einmal eine bemerkbare Regung in dem faltigen Gesicht, aber nicht direkt die Emotion, die ich dort gerne gesehen hätte. Ja, ich würde mich besser fühlen, wenn ich in den kalten Augen eine Art von Trauer und Schmerz erkennen könnte… dadurch würde ich nicht sofort wieder anfangen, denn Mann zu hassen. Engel hassten nicht, aber dieser Kerl rief solch einen Groll in mir hervor, dass es man es nicht mehr mit Abneigung oder einer starken Antipathie bezeichnen konnte. Der Alpha ging mir schlicht und ergreifend eindeutig gegen den Strich und mir würde es besser gehen, wenn er auf einmal von der Erdfläche verschwand, was aber sicherlich nicht so schnell passieren würde. Leider sah er noch recht gut für sein Alter aus und wer wusste schon, was die durchschnittliche Lebenserwartung von einem Werwolf war. In der Hinsicht wollte ich es nicht wissen… wirklich nicht. Argwöhnisch sah ich dabei zu, wie Isaac von ein paar Reportern aufgehalten wurde, die voller Tatendrang die gefallenen Worte niederschrieben und an den Lippen des jungen Mannes hingen, sodass ich unbemerkt ein paar Schritte gehen konnte, bevor auch ich kurz in Beschlag genommen wurde. Die Ehefrau des Sohnes der verstorbenen Frau des berühmt berüchtigten Herrn Garcia. Ja, anscheinend war ich genau die. Seufzend wimmelte ich die taktlosen Fragen ab und äußerte mich nur kurz und diplomatisch zu den neuesten Meldungen, die man so in der Zeitung zu lesen bekam. Nichts Aufregendes halt und schon gar nichts, das gegen eine der Familien verwendet werden konnte. Im Moment hatte ich nicht den Kopf dafür, mich durch die hinterhältigen Fragen zu schlängeln. Endlich zogen sie wieder ab, registrierten widerwillig, dass sie nicht mehr aus mir herausbekamen, als ich mich auch schon wieder umzuschauen begann und endlich die Person fand, nach der ich Ausschau gehalten hatte. Isaac lehnte ganz entspannt gegen die Friedhofsmauern und machte einen… zufriedenen Eindruck. Wie konnte denn das passieren. Misstrauisch trat ich ein paar Schritte auf ihn zu, schüttelte dann aber zu mir selbst den Kopf, als ich mich abwandte und ließ es lieber sein. Es würde doch eh nichts bringen, wenn ich ihn nun darauf ansprach. Da vergönnte ich ihm eben die kurze Freude über was auch immer, schließlich hatte er in den letzten Tagen immer zerstört ausgesehen. Da war das mal eine willkommene Abwechslung, selbst wenn der Zeitpunkt schlecht gewählt war.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
ich steig dann halt jetz mal da ein... weil beerdigung is ja soweit vorbei '-' __
Isaac Inzwischen lag auch die Beerdigung schon wieder zwei Wochen zurück. Ich hatte mich allgemein wieder besser im Griff, was meine Emotionen anging, konnte mich auch mit den Engeln unterhalten, wenn meine Laune grade einmal nicht so gut war, ohne direkt auszurasten. Allgemein versuchte ich mich zumindest ein bisschen mehr in die Familie meiner Ehefrau zu integrieren, aber es fiel nach wie vor nicht leicht. Wenigstens fasste mich aber keiner mehr mit Samthandschuhen wegen dem Tod meiner Mutter an.. wäre das nämlich der Fall, würde ich sie wohl nach wie vor anschnauzen, weil ich sowas einfach nicht leiden konnte. Aber war glücklicherweise eben alles im grünen Bereich und ich brauchte mir diesbezüglich keine Gedanken machen. Von meinem Alten hatte ich auch seit der Beichte vor der Presse weder etwas zu hören, noch zu sehen bekommen. Der war wohl damit beschäftigt, sich Zuhause vor den Reportern zu verstecken, aber mir war das nur recht - so hatte ich genug Zeit, langsam wieder mal richtig zur Ruhe zu kommen, einen klaren Kopf zu bekommen. Naja, aber wie dem auch sei, über diesen ganzen Mist wollte ich mir heute keine Gedanken mehr machen. Die waren nämlich schon auf etwas anderes fixiert - es stand ein weiteres Date mit Riccarda an, auf das ich mich voll und ganz konzentrieren wollte. Das wie vielte war das noch gleich? Ehrlich gesagt hatte ich gar nicht mitgezählt, weil ich so oder so bis nach dem letzten warten musste, bis ich auch nur irgendwas an der körperlichen Distanz ändern durfte - es sei denn natürlich, sie würde sich schon vorher umentscheiden, aber das wagte ich doch ziemlich zu bezweifeln. Ich konnte schon froh sein, dass sie überhaupt gewillt war, das Verhältnis zwischen uns beiden wieder aufzubessern, sofern ich mich eben motiviert dafür zeigte... und das war ich, ehrlich. Es war für uns beide einfach angenehmer, wenn wir nicht mehr 24/7 am streiten waren. Es war jetzt kurz vor 20 Uhr und die Sonne machte langsam ihrem Weg Richtung Horizont, während ich an den Metallzaun am Ufer des Hafens gelehnt auf Riccarda wartete. Sie würde hier abgesetzt werden, ich wartete geduldig. Ich rechnete bei Frauen schon lange nicht mehr mit hundertprozentiger Pünktlichkeit und ich für meinen Teil war ja auch ein paar Minuten zu früh gewesen. Wollte aber eben einfach sicher gehen, dass ich auch wirklich rechtzeitig alles schaffte und gut aussah, wenn ich mich schon in aller Öffentlichkeit mit meiner Ehefrau zeigte. Zwar vermutete uns die Presse hier ganz bestimmt nicht, aber auch vor der schwachen menschlichen Bevölkerung wollte ja ein guter Eindruck hinterlassen werden.. mir persönlich war sowas ja normalerweise egal, aber es ging hier ja nicht nur um mein Image, sondern auch um Riccardas.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Die Ereignisse der letzten Woche hatten tiefe Spuren in meiner Familie gezogen, die man oberflächlich nicht mitbekam, aber sobald man sich einen Engel vorknöpfte, konnte sogar ein stumpfsinniger Mensch die Erschöpfung und das Chaos erkennen, das derzeit zu herrschen schien. Allein die Flucht aus dem Heim der Werwölfe steckte noch dem ein oder anderen Blondschopf in den Knochen und der nervenzerrende Streit mit der blutigen Auseinandersetzung war ebenfalls in der ein oder anderen kleinen Verletzung, die mittels Bandagen und Pflastern verarztet worden waren, noch zu erahnen. Unsere Wunden heilten zwar ebenfalls schneller als die eines durchschnittlichen Menschen, aber dennoch nicht so schnell, wie bei einem Werwolf. In dem Punkt waren sie unserer Rasse um Längen überlegen, wofür wir wahrscheinlich mir härteren Knochen ausgestattet worden waren, denn wir bekamen nicht so schnell einen Bruch, wie andere Lebewesen. Es schien sich also doch um eine mehr oder weniger gerechte Balance zu handeln. Auch das Begräbnis hatte unser Schloss erreicht, denn nach der Beerdigung war noch zu Ehren seiner Mutter der große Festsaal abgedunkelt worden und meine komplette Verwandtschaft hatte Schwarz getragen, sodass sich Isaac nicht in seiner Trauer allein gelassen fühlte. Das war dann aber schon alles an Zugeständnis, was mein Vater ihm machen wollte, sodass ziemlich schnell versucht wurde, die Normalität zurück zu bekommen. Das bedeutete auch, dass sich Isaac einfach irgendwie eingliedern musste und überraschenderweise war das so gut gelungen, dass ich mich an diesem Abend wieder mit ihm verabredet hatte. Wir trauten uns sogar unter die Menschen, was ja durchaus was hieß. Der Wagen hatte gerade am Hafen angehalten, als die Sonne unterzugehe begann und es wahrscheinlich ein bisschen frischer wurde, aber diese Aussichten hatten mich dennoch nicht daran gehindert, mein neues Kleid zu tragen, denn wenn ich mich schon unter die Menschen begab, dann mit Stil. Mein Stolz verlangte das von mir. Nachdem ich ausgestiegen war, zupfte ich mir den kurzen Rock des tiefschwarzen Kleides wieder zurecht, der während der Fahrt ein wenig nach oben gerutscht worden war. Der Stoff war eng anliegen und figurbetonend, zeigte aber dennoch so viel Stil, dass es nicht billig rüber kam, sondern in seiner Schlichtheit extravagant wirkte. Als ich noch einmal kurz zurück zu dem Fahrer schaute, nickte mir der Fahrer kurz zu, was ich mit einem Lächeln erwiderte und stolzierte dann aber zu Isaac hinüber, der lässig gegen das Metallgeländer gelehnt dastand. Wie immer strahlte er eine gewisse Anziehung aus, der eine Frau kaum widerstehen konnte – tja, außer man wusste eben besser über ihn Bescheid, aber selbst das machte seinem Aussehen kaum einen Abbruch, was er nur zu gut wusste.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
eigentlich hab ich keine lust zu antworten und eigentlich ist das jetzt viel zu kurz, aber ich hab ja die stille hoffnung, dass du dann evtl. diesmal früher wieder antwortest x'D __
Isaac Ich musste gar nicht lange auf meine Ehefrau warten, sie tauchte schon bald - natürlich mit Chauffer, wie sollte es in einer Adelsfamilie auch anders daher gehen - auf und kam mir entgegen. Auch, wenn es nicht ganz leicht viel, versuchte ich mich an einem leichten Lächeln und stieß mich - natürlich nicht unelegant - von dem Geländer ab. Ich kam ihr die letzten paar Schritte entgegen, musterte sie dabei flüchtig. Zweifelsohne wusste sie, wie sie ihrem eigentlich ohnehin schon sehr guten Aussehen noch die Krone aufsetzen konnte. Das kurze Schwarze war immer eine gute Wahl und bei ihrer Figur natürlich erst recht ein Hingucker. Sie konnte sowas ohne Nachzudenken tragen, keine Frage.. aber das schien sie auch zu wissen, wirkte so selbstbewusst wie immer. Vielleicht würde ich auch mich selbst am heutigen Abend von den noch nicht so weit zurückliegenden Geschehnissen etwas ablenken können, ich hoffte es inständig. Einfach einen schönen Abend mit Riccarda verbringen, den Tag angenehm ausklingen lassen, die ganzen negativen Einflüsse einfach einmal ausblenden und genießen. Mit ein wenig Glück würde das ein schöner Abend werden. Nicht nur für mich, sondern für uns beide. Ich ging einfach mal recht optimistisch an die ganze Sache ran, würde schon schiefgehen. "Du sieht wirklich schön aus.." bemerkte ich fast ein wenig beiläufig, stoppte sie aber gar nicht im Laufen, sondern lotste sie geschickt in Richtung Schiff weiter, legte dann ganz unauffällig leicht meinen Arm um ihre Taille. Ich fand, zu sagen, dass sie nur gut aussah, war nicht genug. Perfekt war zu 0815. Geil oder heiß passte absolut nicht, sowas verwendete man für einen spontanen, schnellen Flirt. Außerdem traf es nicht auf sie zu, schließlich war sie nicht billig angezogen, sondern brachte Eleganz und Stil mit, besaß einfach natürliche Schönheit, was man von nicht allzu vielen Frauen behaupten konnte. In diesem Sinne hatte die Zwangsehe wirklich etwas Gutes - ich würde mich niemals darüber beschweren müssen, dass sie nicht gut aussah. Sie brauchte ja nicht einmal Make Up, um schön zu sein. Sie war eben doch einfach ein Engel und kein Mensch. Inzwischen konnte ich aber auch von mir behaupten, dass mich das nicht mehr störte. Es war mir mittlerweile ziemlich egal geworden, dass sie von dem eigentlich so verhassten Engelspack abstammte... sie hatte Charakter, hatte das Herz am richtigen Fleck sitzen. Das war es, was sie mir doch recht sympathisch gemacht hatte - dass sie eben meist dann für mich da war, wenn es sonst keiner war.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Ehrlich gesagt hatte ich mich schon ziemlich auf diesen Abend gefreut, denn dadurch kam ich endlich wieder aus dem Schloss raus, das hin und wieder regelrecht zum Gefängnis wurde, obwohl mich eh niemand aufhalten konnte, mal unter zu tauchen. Aber wo sollte ich denn auch groß hin? Viele menschliche Freunde hatte ich nicht, denn die waren meist hinter meinem Geld und den Ansehen her, das ich nun mal dank meinem Nachnamen genoss, her. Manche nutzten das mehr zu ihrem Vorteil und andere verfluchten dieses Privileg, wenn es um die Suche nach Freunden ging. In dem Fall zählte ich mich selbst auch zu der zweiten Sorte, aber das sollte derzeit nicht das Thema sein, das in meinem Gedanken vorherrschend behandelt wurde. Ich wollte mich auf diesen Abend einstimmen, hatte mich deshalb auch extra ein wenig mehr beeilt, als ich es sonst tat, weil ich Isaac nicht unnötig lang warten lassen wollte. Selber ging es mir auch gegen den Strich, wenn man mich zur Geduld zwang, wo eigentlich keine nötig wurde, also war ich beinahe stolz drauf, dass ich sicherlich nicht viel Verspätung auf mich nehmen musste. Mein Blick lag natürlich auf dem jungen Mann, der wie immer auf sein Aussehen geachtet hatte und sich dessen auch bewusst war, denn wenn man nicht genug Selbstbewusstsein an den Tag legte, dann war man auch nicht in der Lage, solche eleganten Bewegungen zu machen, die dennoch locker von der Hand zu gehen schienen. Gut aussehen tat er auf jeden Fall und meine Güte… ja, er sah auch wirklich scharf aus, wenn ich das mal so ganz unschuldig in meinen Gedanken feststellen durfte. In der Hinsicht hatte ich sicher viele Träume junger Frauen gebrochen, die sich erhofft hatten, einmal auf den berühmten Isaac Garcia zu treffen und dann sein Herz soweit zu erwärmen, dass er sich für sie sesshaft machte. Pech gehabt, aber es wäre sicherlich ein kleiner Trost, wenn es an die Öffentlichkeit käme, dass wir gar aus rein familiären Problemen verheiratet worden waren und ich sein Herz nicht für mich erwärmen konnte – dabei war ich mir absolut sicher, dass er ein guter Ehemann sein konnte, wenn man es ihm nur bewies, es auch wert zu sein. Charmant konnte Isaac jedenfalls sein, was ich mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm. „Danke schön.“ Dennoch kam es mir übertrieben vor, wenn ich ihm nun meinerseits ein Lob aussprach, dass er wieder einmal richtig gut aussah, aber das bedeutete noch lange nicht, dass ich mich nicht geschmeichelt fühlte. Nicht nur aus diesem Grund hatte ich auch kein Problem damit, als er seinen Arm um meine Taille schlang, denn ich wollte ihm weiterhin die Nähe geben, die er sich womöglich ersehnte und bis zu einem bestimmten Grad spielte ich da gerne mit. War ja nicht so, als würde ich seine Berührungen nicht genießen und seine Aufmerksamkeit in vollen Zügen auskosten – da war ich auch nur eine junge Frau, die sich gerne beachtet fühlte. Das Schiff glich irgendwie einer zu groß geratenen Yacht, da es ziemlich edel und heraus poliert aussah, wie es da im leicht schwankenden Wasser lag und festlich beleuchtet worden war. Gefiel mir von außen wirklich gut, weshalb ich meinen Blick in aller Ruhe über das Schiff gleiten ließ und erst dann meine Aufmerksamkeit auf die kleine Menschengruppe legte, die bereits dabei war, das Schiff zu betreten. Man konnte nicht sagen, dass nur eine Altersgruppe vertreten war, was mich direkt ein wenig aufatmen ließ, denn insgeheim hatte ich schon die Angst gehabt, dass hier nur alte Leute waren, die mit ihrem Geld bei einem Glas Champagner angeben mussten.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Ihren Dank nahm ich sogleich mit einem leichten Nicken in Kenntnis, sagte sonst in der Hinsicht aber nichts mehr weiter. Sie wusste gut genug, dass sie attraktiv war, unnötig viel Honig ums Maul schmieren war da jetzt wirklich nicht nötig. Zumal sie das wahrscheinlich - ebenso wie mich - eher genervt hätte. Das war nämlich bestimmt immer so gewesen, wenn sie von irgendeinem sterblichen angemacht worden war. Endlos lange Komplimente, die Schoßhündchen schlechthin. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie ihr allesamt einfach so zu Füßen gelegen hatten, immer in der stillen Hoffnung, sie irgendwie für sich gewinnen zu können, aber darauf hatten sie wahrscheinlich nur wenig Einfluss gehabt. Ich denke mal, dass Riccarda da nicht viel anders gewesen war als ich - sie hatte sich nur das heraus gesucht, was sie eben wirklich haben wollte. Sie war eben niemand, der sich mit dem erstbesten zufrieden gab, in der Hinsicht schenkten wir beide uns wohl nicht viel. Wir kamen bald an dem Schiff an, zögerten auch nicht lange, es zu betreten. Was sollten wir auch noch unnötig hier unten am Hafen herumstehen, das wäre einfach unnötige Zeitverschwendung. Mir fiel auf, dass ich schon länger nicht mehr zur See gewesen war.. nicht, als würde mich ein unangenehmes Gefühl oder gar Übelkeit beschleichen, aber ich merkte eben schon, dass das Wasser nicht gänzlich ruhig war. Sollte aber kein Problem darstellen, nein. Zumal das Schiff ja nicht gerade klein war, da balancierte das alles also sehr viel besser aus. Am Hauptort des Geschehens angekommen, ließ ich erstmal den Blick kurz schweifen. Auf den ersten Blick sah ich niemand wirklich Bekanntes, aber wenigstens waren wirklich nicht nur alte Leute anwesend. Wäre für mich definitiv ein Stimmungskiller gewesen, wäre einfach nicht schön gewesen. An sich gab die Beleuchtung aber eine ganz schöne Atmosphäre her, die sicher noch besser werden würde, wenn es erstmal ganz dunkel war. Jedenfalls stellte ich mir das schon jetzt in der Dämmerung toll vor. Meine Aufmerksamkeit galt schließlich aber wieder Riccarda, der ich meinen Blick zuwandte. "Möchtest du was trinken, dich setzen,..?" Es galt für mich wieder, mich ganz nach ihr zu richten, mich selbst hinten an zu stellen. Aber das war auch gar kein Problem, störte mich nicht. Immerhin war ja genau das das Ziel der von mir angeordneten Dates - ihr schöne Stunden bereiten, ihr zeigen, dass ich durchaus auch anders konnten, wenn ich das wollte.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Riccarda Ann Eigentlich hatte ich nichts gegen eine bequeme Schiffsfahrt, aber normalerweise war ich auch mit meinen Eltern oder meinen Brüdern unterwegs, weil es sich um eine Party handelte, auf der wir geladen waren, um eben noch ein paar mehr Gäste zu locken. Wie oft wohl Isaac schon als Lockvogel für weitere Gäste verwendet worden war? Eine ganz schön sinnlose Frage, an die ich eben noch meine Gedanken verschwendet hatte, aber mir waren eben die musternden Blicke nicht entgangen, die uns beiden zugeworfen worden waren, als wir das Schiff betreten hatten und ich mich auf neuem Terrain befand. Das leichte Wackeln, verursacht durch die regelmäßigen Wellen, war kaum zu spüren und dennoch wusste ich nur zu gut, dass der Boden unter meinen Füßen auf Wasser trieb, das jeden Augenblick zur Bestie mutieren konnte, wenn sich ein Unwetter auftürmte… und das war ehrlich gesagt auch meine größte Angst an diesem Abend. Ein Gewitter könnte aufziehen und mich in das weinerliche Nervenbündel verwandeln, was in der Öffentlichkeit wirklich nicht mein Wunsch wäre. So gar nicht. Demnach war es wohl auch das Beste, wenn ich keinen weiteren Gedanken darauf verschwendete und mich lieber damit abgab, die kleine Gruppe ebenfalls flüchtig anzuvisieren, immerhin durfte ich das auch, wenn sie selber zu starren begannen. Ertappt drehte sich eine junge Frau weg, hackte sich bei ihrer Begleitung unter und versuchte sich wieder in dem Gespräch einzuklinken. Gut, junge Menschen waren immer gern gesehen, vor allem konnte ich mit denen eher etwas anfangen als mit diesen betagten Politikern und Wirtschaftlern, die meinten zu wissen, was eigentlich abging und dabei keinen blassen Schimmer hatten. Mit einem charmanten Lächeln nickte ich der kleinen Gruppe kurz zu, wandte mich dann aber lieber Isaac zu, dem meine volle Aufmerksamkeit zustand, als er mich etwas fragte. „Ja gerne, einen Platz können wir uns dann später auch noch suchen“ meinte ich und sah ihn abwartend an. Ich hatte es wirklich gut getroffen, wenn man es sich genau überlegen wollte. Der junge Mann bemühte sich und seine Bemühungen wurden auch belohnt, was er jetzt noch nicht wusste, aber ich begann erneut Zuneigung für ihn aufzubauen. Zwar war ich noch weit von Liebe und den richtigen Voraussetzungen einer Hochzeit entfernt, aber immerhin fürchtete ich mich nicht mehr vor seinen Berührungen und konnte gelassener auf seine Anwesenheit direkt neben mir reagieren. War alles schon mal anders. Soweit ich wusste, war das unser achtes Date, die erfolgreich waren und es ging immer mehr bergauf aus meiner Sicht. Natürlich interessierte es mich brennend, wie es seiner Meinung nach lief, aber sein Plan war definitiv aufgegangen. Vertrauen baute sich nicht so schnell auf, wie es zerstört werden konnte, aber auf dem richtigen Weg waren wir bestimmt.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
vervollständige ich heut abend, wollts nur ned wieder löschen, gehe spontan reiten... :'D ^^
Isaac Ich lauschte ihren Worten, nickte schließlich leicht. "Dann auf." lächelte ich so vor mich hin, mehr an mich selbst gerichtet und eigentlich gar nicht an Riccarda. Getränke waren eigentlich nie eine verkehrte Wahl.. bei uns Wölfen - war das bei den Engeln eigentlich genauso? - schlug der Alkohol in der Regel auch nicht so stark an, wie das bei den Menschen der Fall war, man brauchte sich also nicht so schnell Gedanken über mögliche peinliche Aktionen in der Öffentlichkeit machen. Sowas wollte ich Riccarda beim besten Willen ersparen, musste uns nun wirklich nicht dieses Date kaputt machen, wo doch die vorherigen eigentlich immer einwandfrei gut gelaufen waren. Wie gesagt fühlte ich mich inzwischen doch recht verbunden mit ihr, eben einfach weil sie für mich da war. Weil sie mir zuhörte und mir auch half, wenn ich sie darum bat. Ich schien mich wirklich auf sie verlassen zu können und ansonsten gab es in meinem Leben momentan keine Person, von der ich das selbe hätte behaupten können. Wenn man so darüber nachdachte, war das schon irgendwie ein bisschen traurig.. aber ändern konnte ichs jetzt auch nicht so von jetzt auf gleich und teilweise war ich so einfach wirklich besser dran. Ohne meine falsche, verlogene Familie im Nacken. Da war ich dann doch lieber viel allein, als weiter unter dem Terror meines Vaters leiden zu müssen... ich litt noch immer unter der Trauer nach meiner Mutter, aber ich war davon überzeugt, dass es mir ohne das ganze Wolfspack sehr viel besser gehen würde, sobald eben etwas Moos über den Verlust gewachsen war. Ich schob das Thema in meinem Kopf in die hinterste Ecke, weil es mich nicht stören sollte, als ich mit Riccarda an der Bar ankam - war nicht allzu groß, aber das sagte ja nichts über die Fähigkeiten des Barkeepers aus. Ich ließ mir ein Glas Champagner zuschieben, mir war nicht nach Spirituosen oder süßen Cocktails. Manchmal durfte es einfach ein edler Tropfen sein... und vielleicht war später noch ein Schluck Whiskey drin, bevor wir gingen, es sei denn natürlich wir waren zu beschäftigt. Aber es dürstete mich nicht nach Alkohol und ich hoffte doch, dass das auch nachher noch der Fall sein würde. Dass einfach nichts schiefging, alles glatt lief, wir uns weiter ein wenig näher kamen. Denn ich würde schon zu behaupten wagen, dass ich meiner Ehefrau inzwischen vertraute. Ich sah keinen Grund dafür, es nicht zu tun. Ihr hingegen würde ich es absolut nicht übel nehmen, sollte sie noch Misstrauen mir gegenüber haben... hatte mir einfach mehr als ein bisschen zu viel geleistet und deshalb war es ganz gut, dass ich jetzt so für ihre Nähe ackern musste. Ich sah dann abwartend zu Riccarda, mein Glas in der Hand haltend. Trinken tat ich aber noch nicht - man wollte ja schön warten, bis man mit seinem Gegenüber anstoßen konnte, haha.
What have I done and what have I become? I saw the devil today and he looked a lot like me.
Ich weiß nicht, ob es auch schon zu dir durchgedrungen ist, aber ich wollte mich eben persönlich - so fern das im Internet eben geht - bei dir entschuldigen. Ich habe echt nicht damit gerechnet, dass ich so viel lernen muss und es horcht sich sicherlich nach einer laschen Ausrede an, aber wenn ich zwischendurch on gekommen wäre, und wäre es nur am Handy gewesen, dann hätte ich erst recht wieder nicht gelernt. Bin so oder so mim Stoff nicht ganz fertig geworden, was zum Glück kein Problem geworden ist, aber das ist jetzt nicht das Thema. Es tut mir wirklich leid! Vor allem, weil ich noch gesagt habe, dass ich jetzt mehr Zeit habe und mir dabei so extrem sicher war :/ Ich fühl mich wirklich schlecht deswegen und verstehs auch, wenn deine Lust deshalb mit mir zu schreiben schwindet, auch wenn ich das schade finden wäre. Es tut mir auf jeden Fall leid, wie es gekommen ist und das ich die ganze Lernsituation von Anfang an falsch eingeschätzt habe, sodass ich mich hier wegen meinem eigenen Schweinehund nicht blicken lassen konnte. Uuuund ich finde, dass das doch eh nicht mehr vervollständigt werden muss, was du da bereits geschrieben hast! ;D __________
Riccarda Ann Manchmal interessierte es mich wirklich brennend, wie Isaac zu uns stand. Es war kein Geheimnis, dass es eine Zeit gab, in der wir uns mit Vorliebe das Leben gegenseitig schwer gemacht hatten und uns dabei beinahe umgebracht hatten. Der Hass war innerlich der beiden Familien über Generationen hinweg geschürt worden, aber mit den Konsequenzen hatte damals noch niemand gerechnet. Naja… Isaac und ich eigentlich auch nicht, aber meiner Meinung nach, hatten wir das in der vergangenen Zeit eher schlecht als recht gemeistert und die wirkliche Annäherung war erst in den letzen paar Wochen ins Rollen gekommen. Es war makaber zu sagen, dass der Tod seiner Mutter ein bedeutender Auslöser war, aber dennoch musste ich es aus diesem Blickwinkel ebenfalls betrachten: ohne diesem Ereignis wäre mein Ehemann nie komplett bei meinen Eltern und mir eingezogen und hätte meine Welt ein bisschen besser kennen gelernt, sofern er es zuließ. Es würde mich wirklich ungemein interessieren, ob er hin und wieder derselben Ansicht war, wie ich oder wir einmal mehr in zwei komplett verschiedene Richtungen steuerten. Nachdenklich musterte ich den gutaussehenden, jungen Mann, wie er neben mir zu der edlen Bar schlenderte und kurz darauf ein Glas mit perlendem Champagner in die Hand gedrückt bekam. Selber war ich dem Gesöff nicht abgeneigt, aber dennoch fiel meine Entscheidung auf einen Rosé-Sekt, der mir von dem bärtigen Barkeeper und dem grauen Strähnen im Haare wärmstens empfohlen wurde. Mit einem leichten Lächeln nickte ich und bekam kurz darauf ebenfalls ein schön geformtes Glas in die Hand gedrückt, sodass ich mich wieder an Isaac wenden konnte. „Auf was willst du anstoßen?“ fragte ich ihn grinsend, während ich die Flöte weiterhin vorsichtig in der Hand hielt. Es war nichts Extravagantes, sonst wären hier sicherlich andere Gäste eher anzutreffen, aber dennoch bewies die komplette Yacht einen stilvollen Geschmack und das kaum Kosten gescheut worden waren. Es gefiel mir hier… zugegeben. Dennoch verbat ich es mir, meinen Blick im inneren des Schiffes umher schweifen zu lassen, sondern sah stattdessen zu Isaac auf.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Jouuu habs grade im Quassler schon überflogen. :) Ist doch halb so schlimm, RL geht einfach immer vor, ich mach dir da keine Vorwürfe.^^ Dauert halt nur nach jeder längeren Schreibpause in 'nem RS seine Zeit, bis ich da wieder rein komme.. :'D also werd ich zu anfang nu wohl immer recht lange zum antworten brauchen ^^ Aber dieses RS zu beenden käme mir nie in den Sinn, das kannste mir glauben. XD Es wurde ja auch schon fertig vervollständigt, hahaha :D der Text hier wurde jetz aber nicht grade lang, bin psychisch wieder etwas down.. hoffe, das ist trotzdem okay so ^^ ___
Isaac Das war eine gute Frage, aber nicht allzu schwer zu beantworten. Wie gesagt war ich eigentlich ja gar nicht der Typ für Romantik und Kitsch gewesen - das hieß aber nicht, dass ich nicht wusste, wie man sowas bei einem Date einzusetzen hatte, um der weiblichen Begleitung zu schmeicheln. Eher ganz im Gegenteil. Ich war nur nicht immer gewillt, auch diese charmante Seite zu zeigen. Mir lag einfach wesentlich mehr das blutrünstige Arschloch, aber das hatte hier nicht wirklich was zu suchen. Würde ich wieder zum Ekelpaket mutieren, dann wäre ich wahrscheinlich endgültig unten durch. Aber inzwischen kostete es mich auch wesentlich weniger Anstrengung und Konzentration, mich nur von meiner guten, eher weniger bekannten Seite zu zeigen. Auch einfach weil ich es wollte und mich nicht schon von innen heraus dagegen sträubte, einfach mal nett zu meiner Ehefrau zu sein. Ich tat es gern, weil ich selber auch deutlich merkte, dass es die Mühe wert war, wir einander etwas näher kamen und alles in allem einfach das Zusammenleben angenehmer geworden war, seit wir mit dem daten angefangen hatten. War also eine wirklich gute Idee von mir gewesen, konnte ich mir nur selber auf die Schulter klopfen, haha. "Auf einen schönen Abend.. und auf meine wunderschöne Ehefrau." sagte ich charmant, sah sie dabei direkt an. Während der zweiten Satzhälfte wurde mein Lächeln viel mehr zu einem Grinsen, das ich einfach nicht sein lassen konnte. Es war schon ein kleiner Triumph, Riccarda meins nennen zu dürfen. Da waren bestimmt einige Typen neidisch. Sicher, es hatte für mich auch seine Schattenseite, an sie gebunden zu sein, aber die waren schon lange nicht mehr wirklich präsent. Sie interessierten mich auch gar nicht mehr. Ich hatte es so akzeptiert, wie es jetzt war. So hob ich leicht das Glas an, um ihr zuzuprosten, ehe ich einen Schluck vom Champagner nahm.
Wahrscheinlich ärgert es mich selber am aller meisten, dass mir das blöde Lernen so dazwischen gefunkt und mich vom Schreiben abgehalten hat. Und ich kenn das eh... brauch dannn auch immer ein bisschen, bis ich wieder ganz in der Story drinnen bin, also kein Problem - die Länge ist ja nicht das Wichtigste xD hehe Was denn los? o: ________
Riccarda Ann Ich musste wohl oder übel zugeben, dass diese Dates am Anfang schon ein kleiner Krampf waren, auch wenn sich Isaac immer größte Mühe gegeben hatte, aber wirklich locker waren wir zu Beginn seiner Idee sicherlich nicht gewesen. Auch an meinem Geburtstag damals war die Stimmung war erträglich, aber wirklich vertraut waren wir noch nicht miteinander umgegangen. Im Laufe der Verabredungen war das Eis zwischen uns aber immer mehr zum Schmelzen gedrängt worden, sodass ich schon nach seinen ersten paar Worten breiter Lächelte und dann bei seinem Anhang ebenfalls zu grinsen anfing und den Kopf ganz leicht schüttelte. Nein, ich verbat es mir, rot zu werden. Ich mochte das nicht, wenn ich wie jede andere menschliche Frau wegen seiner charismatischen Seite zu Butter wurde und auf den Wangen sogar errötete. Da überspielte ich das eindeutig lieber, mit einem breiten Grinsen und hob ebenfalls das Sektglas mit der rosé-farbenen Flüssigkeit darin. „Dann auf einen schönen Abend und meinen äußerst charmanten Ehemann“ erklärte ich ebenfalls mit einem Lächeln auf den Lippen, sodass sich auch eine Reihe weißer, gerader Zähne zeigte. Es gefiel mir natürlich, wenn Isaac sich von dieser Seite zeigte und das konnte er auch gerne wissen, denn ohne Hintergedanken hatte ich sicherlich nicht gesprochen. Er konnte ruhig erfahren, dass ich ihm nicht abgeneigt war und sein Charme immer mehr Einfluss auf mich ausübte. Ich vertraute da auch auf meine Standhaftigkeit, sodass ich nicht auf einmal nur mehr wie ein kleines Küken auf ihn angewiesen war und mein Selbstbewusstsein auf seine Worte aufbaute, aber schmeicheln tat es mir dennoch. Und ja… meine Gedanken waren gerade etwas konfus geworden, weshalb ich da einen Schnitt machte und mich lieber darauf konzentrierte, kurz von dem Getränk zu nippen. Gleichzeitig waren auch die letzten Gäste auf das Schiff gekommen und die Angestellten erledigten die letzten Vorkehrungen, sodass die Yacht vom Hafen ablegen konnte.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
haha, dann bin ich ja beruhigt xD ach, einfach alles... es läuft nichts so, wie ichs mir vorstelle. Einfach alles absolut scheiße grade... bis auf meinen Freund vielleicht, aber gut, Liebe rettet einem nicht vorm Rest des großen, bösen Lebens. ^^ Uuuund achja, Hannah und ich sind der Meinung, dass du gut ins vorhin flüchtig Gruppen-Privi passen würdest.. falls du dir sicher bist, dass du Lust zu sowas hast und auch erstmal länger aktiver sein wirst :D grobe Story könntest du auf der ersten Seite im dazugehörigen Quassler lesen, falls Interesse besteht. _____
Isaac Ha, sag ich doch! Ich konnte also tatsächlich eine durchaus charmante Art an den Tag legen, wurde mir gerade wunderbar bestätigt. War ich ja schon recht erfreut drüber, musste ich mal so gesagt haben. Schließlich war es bei einem Werwolf alles andere als selbstverständlich, dass so eine Seite überhaupt existierte und nicht nur künstlich aufgesetzt war. Ich brachte das Ganze offenbar glaubwürdig und ehrlich rüber - wollte ich ja auch, war ja auch nichts Vorgespieltes, keine Lüge. Ich machte das hier nicht einfach nur, weil ich gerne mal wieder Sex hätte, sondern weil mir was an Riccarda lag, weil sie mir wichtig war. Und, weil ich ein besseres Verhältnis zu ihr wollte... ein noch besseres. Wir verstanden uns ja momentan an sich schon alles in allem recht gut, aber wir würden den Rest unseres Lebens miteinander verbringen. Ich lernte einfach langsam zu schätzen, was ich an ihr hatte. Sah in ihr mittlerweile Dinge, die ich nie für wirklich möglich gehalten hatte. Riccarda war mir wichtig geworden - nicht als Ehefrau-Spielzeug, sondern als Freundin. Es lag weiterhin ein leichtes, lockeres, entspanntes Grinsen auf den Lippen, als das Schiff schließlich ablegte. Ich glaube die Menschen nahmen das leichte Schwanken des Bootes kaum wahr, zumal das Wasser ziemlich ruhig war, beinahe still. Aber mir als Wolf fiel sowas natürlich auf. War aber nicht weiter schlimm, interessierte michan sich herzlich wenig, weshalb meine Aufmerksamkeit nach einem kurzen Blick in Richtung der anderen wieder vollkommen Riccarda zu Teil wurde. "Ich hoffe mal, dass du auch Tanzen kannst.. oder muss ich womöglich Angst haben, dass mir jemand auf die Füße tritt?" neckte ich sie ein kleines bisschen, was aber keinesfalls böse gemeint war. Eben einfach nur so eine kleine Stichelei, die man sich auch wenn man sich gut verstand erlauben konnte. Machte man normalerweise so unter Freunden und ich glaubte auch nicht, dass Riccarda sich das jetzt zu Herzen nehmen würde. Eigentlich ging ich nämlich sogar davon aus, dass sie eine gute Tänzerin war... zumindest würde es mich stark wundern, wenn ihre Eltern ihr keinen Tanzkurs aufgezwungen hätten.