same here ^^" ich muss auch die ganze Zeit überlegen _________
Riccarda Ann Unsere Beziehung zueinander konnte wohl niemand in Worte kleiden, denn es war ein ständiges bergauf und bergab. Einmal verstanden wir uns, kamen ganz gut miteinander klar und vielleicht schafften wir auch den ein oder anderen kleinen Scherz. Dann kam es aber wieder so schnell zu einem Streit, sodass die Fetzen flogen und wir uns gegenseitig am liebsten auf den Mond schießen würden. Am neutralsten waren die Tage, an denen wir uns kaum sahen und eher mieden, weil wir beide wussten, dass es an diesem Tag wohl einfach am schlausten war, wenn wir uns nicht sahen. Wie beschrieb man sowas also? Als heißblütige Affäre konnte man es nicht bezeichnen, aber eine Hassliebe war es genauso wenig. Wir waren gegen unseren Willen verheiratet worden und vertrugen uns aber dennoch so gut es eben die jeweilige Stimmung zuließ. Manchmal fragte ich mich wirklich, wo das alles noch einmal hinführen sollte. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es für einen Engel und einen Werwolf ein gutes Ende geben sollte, aber dann wollte ich auch wieder nicht so mega negativ sein, denn wenn ich den Teufel jetzt schon im Vorhinein an die Wand malte, dann konnten wir es eh vergessen. Genauso gut könnte ich dann nämlich jetzt aufstehen und sagen, dass es eh alles keinen Sinn machte. Aber ich blieb sitzen und fand es echt amüsant, wie sich Isaac leise vor sich hermurmelnd beschwerte und sich dabei aber sicher war, dass ich es hören musste, denn wir saßen schließlich nahe genug aneinander. Isaac machte es mir wirklich nicht leicht, mich auf den Film zu konzentrieren, denn es juckte mich förmlich, etwas darauf zu sagen. Schlussendlich fiel mir aber eh nichts für die Situation passendes ein, sodass ich einfach nur gut gelaunt zu grinsen anfing und den Kopf leicht schüttelte. Was für ein armes Kerlchen er doch war. Grinsend wandte ich meinen Kopf dann doch zu ihm hinüber und hob für einen kurzen Moment die Schultern. Frau wollte es einem halt nicht immer leicht machen, aber seit wann war das Leben auch ein Ponyhof? Noch immer bestens gelaunt, schaute ich dann noch einmal zu dem Film und hatte jetzt schon keinen Plan mehr, was die Kernaussage war. Es fiel mir wirklich schwer, wenn ich ihn neben mir sitzen hatte, mich auf den Bildschirm zu konzentrieren. Schon gar nicht, wo er nun noch näher an mir dran saß. Im Moment hatte ich nichts dagegen, denn irgendwie sehnte ich mich ja doch nach ein wenig Körpernähe von einem Kerl. Selbst wenn es Isaac war. „Ich will ja nicht, dass du dich verausgabst“ meinte ich lächelnd und rutschte dann doch zu ihm rüber. Ich meinte es ja nicht verarschend, auf eine gemeine Art oder so.
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es is einfach schwer irgendwas zu finden, weswegen sie sich nicht direkt streiten XD es sollte wirklich eine andere idee zum schreiben her.. ___
Isaac Ja ganz genau, es wäre schrecklich, wenn ich mich wegen dem bisschen Filmschauen und Kuscheln - war mir nicht sicher, ob man das schon als solches betiteln konnte, aber formulieren wir es einfach mal so - so schrecklich verausgaben musste, nur weil sie sich zu schön dafür war, sich auch etwas an dem Ganzen hier zu beteiligen! ... Sarkasmus Ende. Nene, war ja nicht so, als würde ich nicht gerne derjenige sein, der für mehr Nähe sorgte, aber ich war es nunmal gewohnt dass sich mir die meisten Frauen förmlich entgegen schmissen und Riccarda war einfach die erste, bei der das nicht so war. Sie machte es mir - völlig berechtigt, das musste man allerdings dazu sagen - recht schwer mich ihr anzunähern, spielte eher die Unnahbare als den kleinen Schoßhund. Zwar war sie mir einmal eben auch schon wortwörtlich freiwillig auf den Schoß gehüpft, aber das war wohl wirklich Schuld des Alkohols und des Gewitters, ganz besonders ohne den Champagner hätte sie das wohl nie gemacht und deswegen war ich wirklich dankbar dafür, dass sie aus freien Zügen so tief ins Glas geschaut hatte. Das gab mir jetzt in der Hinsicht, dass ich wusste, dass es sich lohnte auf weitere gemeinsame Nächte mit der jungen Frau hinzuarbeiten, auch ein wenig mehr Ansporn mir richtig Mühe zu geben. Bisher hatte ich das ja auch wirklich gemacht, nicht grade wenig Aufwand für die Prinzessin betrieben, aber ob ich dieses Maß halten würde und konnte... naja, ich war zwar eigentlich ausdauernd, wenn ich etwas wirklich wollte, aber sollten wir uns zwischendurch nochmal in die Haare kriegen, würde der Elan wohl ein wenig schwinden. Musste man wohl einfach sehen, wohin das ganze führen würde. "Danke, sehr entgegenkommend." erwiderte ich bloß eher knapp auf ihre Worte hin, trug weiterhin das eher beschwingte als überladene Grinsen auf den Lippen und legte den Arm ein wenig enger um sie. Vielleicht wäre mir ein normaler DVD-Abend doch lieber gewesen... dann müsste ich mir jetzt nicht jedes Wort im Kopf zurecht legen, sondern wäre mit großer Wahrscheinlichkeit wenigstens schon beim Knutschen angekommen. Dann würde ich auch bald schon die Finger nicht mehr stillhalten können und was dann kam wussten wir ja alle - DVDs zu schauen war in jedem Fall, außer in diesem hier, nur ein stumpfer Vorwand um zu vögeln.
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Streit ist bei den beiden so viel einfacher zu schreiben ^^ also ich hätte nur so mal die Idee, dass etwas brennt und die beiden eben schauen müssen, wie sie das wieder in Ordnung bringen oder keine Ahnung... irgendwas gemeinsam halt erleben ____________
Riccarda Ann Es war doch schon einmal positiv zu erwähnen, dass wir das Abendessen heil überstanden hatte, es zwar bei einem simplen Smalltalk geblieben war, aber besser als boshafte, sarkastische Antworten, die den anderen nur unnötig reizten. Wir saßen sogar hier recht nahe auf der Bank und schauten einen Film. Dabei horchten sich allein zwei Dinge schon mal falsch an: Erstens. Wir saßen eigentlich nie gemeinsam mitten im Wohnzimmer so eng aneinander. Lag vielleicht auch zum einen daran, dass meine Eltern immer mal vorbeikamen und schauten, was sich so tat, denn interessant blieb es dennoch, dass ein Werwolf mit der eigenen Tochter verheiratet war und meine Brüder wurden bereits öfter bestochen, dass sie ein Auge auf uns beide warfen, damit mir Isaac ja nicht dumm kommen würde. Genau, als könnte ich mich nicht eh irgendwie gegen ihn wehren. Zweitens. Film schauen war doch eigentlich ein unausgesprochenes Synonym für Vögeln. Das war eine festgelegte Tatsache und unumstößlich. Bereits im Jugendalter lernte man schnell gewisse Andeutungen zu verstehen, denn kein Junge schaute sich freiwillig einen lahmen Film mit einem Mädchen an, ohne sich davon etwas zu erhoffen. Oder sie bestanden auf einen Horrorfilm, sodass die Braut nur noch näher an ihnen dran klebte und sie dadurch sehr einfaches Spiel begannen. Es war also vom Grund auf schon mal ein bisschen irritierend, dass das erste gemeinsame Date mit einem Essen und Filmschauen begann, denn heute würden keine weiteren Annäherungen von mir aus kommen, obwohl sich Isaac da doch noch die ein oder andere Freiheit herausnehmen durfte. Anscheinend hatte er eh gerade in meinen Gedanken herumgestochert oder sie vielleicht durch Zufall erraten, denn da wurde ich doch ein wenig gegen ihn geschoben, als er den Arm fester – nicht grob oder aufdringlich fester, sondern eher bestimmter – um mich legte. Mir passte es im Grunde eh auch, wenn er ein wenig den Ton angab, denn für mich musste der Mann eben einfach die Hosen anhaben, selbst wenn ich mich selber liebend gern ein wenig aufspielte und an dem anderen messen wollte, aber damit muss der besagte Partner, Isaac, eben klarkommen. Ich war niemand, der auf Pfiff sprang und tat, aber so war ich auch nicht erzogen worden und deshalb fing ich mir das ganz bestimmt auch nicht an. Es war eigentlich vorprogrammiert, dass wir immer wieder aneinandergerieten, aber für mich gehörte das mittlerweile zum Alltag – traurig, aber wahr – und so fand ich mich auch schon im Laufe der Zeit damit ab. Gerade eben passte mir die Situation aber auch sehr gut in den Kram… konnte nur sein, dass es schnell eintönig wurde, denn der Film war inzwischen mehr zur Nebensache geworden. Viel mehr interessierte mich die Decke mit den Sternen, sodass ich den Kopf ein wenig in den Nacken legte.
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isses wirklich... die sind einfach zum streiten und nicht zum lieben gemacht! XD *zeitsprung mach* o.o __
Isaac Inzwischen war es mit den ruhigen, entspannten Abenden - oder allgemein mit meiner eher lockeren Stimmung tagsüber - ja wirklich wieder gänzlich vorbei. Erst seit vier Tagen war ich jetzt mit meiner Ehefrau in mein Heimatschloss eingekehrt und ich konnte jetzt schon sagen, dass ich wieder dauerhaft unter Strom stand, eine innerliche Grundspannung dauerhaft vorhanden war und sich durch nichts so richtig lindern ließ. Zwar konnte ich so weit klar denken, dass ich es möglichst immer vermied, meine schlechte Laune an Riccarda auszulassen - das würde mir mein bisheriges Werk ja nur unnötig verpfuschen und ich hatte ja irgendwo inzwischen auch gelernt, dass ich in ihrer Gegenwart durchaus auch gut gelaunt sein konnte -, aber dennoch viel es mir schwer, sie meine Launen nicht spüren und hören zu lassen. Es war einfach die ganze negative Atmosphäre, die mit meinem Zuhause einher zog, die mich so unruhig machte. Ich verband so viel schlechtes mit diesem Ort, dass es mir einfach allgemein nicht leicht fiel auf andere Gedanken zu kommen und meinen Emotionen somit Luft zu machen, meinem aufgeheizten Körper eine Pause zu geben. Es war schier unmöglich wieder gänzlich runter zu kommen, einfach weil ich jederzeit darauf gefasst war, dass mein Vater mich wieder wegen irgendeiner Kleinigkeit aufsuchen und zur Schnecke machen würde, einfach weil er Spaß daran hatte - sofern ich mich nicht zu sehr gegen seine Worte wehrte zumindest. Jedenfalls hatte ich versucht, mich heute ein wenig durch frische Luft und die Jagd abzulenken. Allerdings alles auch wieder im Alleingang, weil ich Pascal mied - ich war mir nicht sicher, inwiefern ich ihm trauen konnte und wie weit er Schuld an dem letzten großen Parteien-Treffen war, welches ja so gar nicht glimpflich verlaufen war. Ich wusste zwar nicht, was er damit hätte bezwecken wollen und was er davon gehabt hätte, aber irgendwo traute ich es ihm trotz unserer Freundschaft zu.. denn auch, wenn er - was meine Meinung über meinen Vater anging - größtenteils hinter mir stand, war er letztendlich dennoch parteiisch und tat, was der Alpha ihm sagte. Ich wollte mir darüber aber eigentlich gar keine Gedanken machen, als ich auf dem Nachhauseweg war und ausnahmsweise wieder fast ein kleines bisschen entspannt. Es dauerte nicht mehr lange, bis die Schlossmauern zwischen den Bäumen hindurch sichtbar wurden und ich schließlich einmal recht tief seufzte, bevor ich durch das hintere Tor das Grundstück meiner Familie betrat.
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anscheinend harmonieren sie doch auf eine sehr kranke Art und Weise XD _________
Riccarda Ann Leider war es Teil der Abmachung, dass wir die Behausung jedes Monat wechselten, solange wir noch keine eigene Bleibe hatten, was bestimmt auch noch ein bisschen dauerte, denn ich wusste nur, dass es vorerst in Planung war, aber sich die beiden Familien deshalb wegen den kleinsten Dingen in die Haare bekamen und dadurch alles noch ein paar Tage verzögert wurde, bis eben das nächste Problem auftauchte, weshalb sie sich nicht einfach alle lieb haben konnten – haha – und diese scheiß Hütte aufbauten. Ich schimpfte wirklich nicht oft, aber langsam bekam ich schon einen richtigen Grant auf die beiden Familienoberhäupter, weil sie einfach nicht über ihren Schatten springen und ihren Stolz hinunterschlucken konnten, eben beide mit der Kopf durch die Wand wollten. Sie verdarben damit jedem, also mir, die Freude an dem eigenen Haus, denn irgendwie hatte ich herzlichst wenig Lust, mich weiterhin von meiner Familie ausspioniert fühlen zu müssen oder hier dumm angestarrt zu werden, wenn ich zufällig um die Ecke kam, aber nicht erwartet wurde. Sie gewöhnten sich alle zusammen nicht daran, genauso wenig wie meine Verwandten sich daran anpassen wollten, dass es nun mal so war, dass ich mit einem Werwolf verheiratet worden war. Wie oft sollte ich denn noch sagen, dass ich es mir selber nicht ausgesucht hatte und verdammt noch mal nichts dafür konnte, dass es so gekommen war, wie es nun einmal kam!? Die Mentalität und Einstellung, die in diesem gesamten Gebäude ausgestrahlt wurde, stimmte mich schon langsam auch immer gereizter, missmutiger und patziger. Ich wusste nicht woran es lag, aber ich konnte mir angepisste Blicke, zynische Kommentare und abwertende Antworten vereinzelt nicht mehr verkneifen und handelte mir dadurch immer wieder mal einen tadelnd grimmigen Blick von irgendwem aus der Familie ein, was mich dann nur noch gereizter stimmte. Es war gut, dass Isaac meine Anwesenheit öfter mied, denn er schien sogar noch angespannter als ich selbst zu sein, was mich dann oft wieder auf den Boden der Tatsachen brachte, aber an diesem Tag war es besonders schlimm. Ich hatte mich wie so oft auch in die kleine Bibliothek zurück gezogen, in der ich normalerweise nur auf seine Mutter – die einzig vernünftige Person in dem Schuppen, zumindest kam es mir so vor – antraf, die mich dann entweder ignorierte oder nicht dumm anschaute, weil ich mich aus meinem Zimmer getraut hatte. Das Gebäude war wirklich schön eingerichtet, das hatte ich schon bei vergangenen Besuchen festgestellt, aber frei bewegen wollte ich mich dennoch so gut wie nicht. Aber egal. Denn an diesem Tag las ich gerade in einem zerlesenen Taschenbuch, als es mir auf einmal grob aus der Hand gezogen wurde. Als ich aufschaute, stand da der Alpha breitbeinig vor mir und starrte mich hasserfüllt an, als wäre ich ganz persönlich an allem Übel der Welt schuld. „Wer hat dir erlaubt, dass du hier her darfst?“ schnauzte er mich knurrend an, was mich stutzen ließ. Im ersten Moment wusste ich gar nicht, wie mir bekam, als er das Buch auf den Boden knallte und mich erneut wütend anfauchte „Ich rede mit dir, also hast du gefälligst eine Antwort zu geben, du Göre!“ Was pudelte er sich denn so auf? Bisher war ich hier drinnen zwischen den Regalen niemandem ein Dorn im Auge gewesen… aber ich bezweifelte, dass ich da das Problem war, denn der Vater von Isaac schien ganz gezielt nach Streit gesucht zu haben. Toll, da hatte ich mal wieder das große Los gezogen… nicht. Arschkarte traf es besser. Ich war nur überhaupt nicht in der Laune mich blöd von oben herab anmeckern zu lassen, weshalb ich dann selber aufstand, nach wie vor um einiges kleiner blieb, aber egal, mir ging es in dem Fall ums Prinzip, dass er mich nicht so nieder machen musste, obwohl ich ihm kein Haar gekrümmt hatte. „Ich bin hier jetzt schon vier Tage drinnen und keinen hat es gestört, also warum auf einmal der Zirkus? Ich les schon niemandem die Buchstaben weg“ erwiderte ich patzig und verschränkte dabei die Arme vor der Brust. Nicht die klügste Entscheidung im Nachhinein gesehen, aber in dem Moment war ich von null auf hundert gekommen.
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Isaac Ich ließ mir bei meinem Weg vom hinteren Eisentor bis zu der nächstgelegenen Eingangstür so viel Zeit, wie nur irgendwie möglich war, lief fast schon in Zeitlupe mit in den Hosentaschen verstauten Händen den Kiesweg entlang. Meine Gedanken kreisten wirklich überall und nirgendwo, blieben letztendlich aber doch wieder bei meinem absolut beschissenen Lage hängen. Ich meine, ja, irgendwo fühlte ich mich innendrin nach wie vor zu meinem Rudel hingezogen, einfach weil meine Natur danach verlangte, nicht alleine umher zu streifen, sondern den Rückhalt und Schutz meiner Kumpanen zu genießen - aber konnte man meine Familie wirklich noch als solche ansehen? Ich zweifelte daran, war mir nicht einmal so sicher, ob mich bis auf meine Mutter und Pascal irgendwer auch nur ansatzweise vermissen würde. Vielleicht sah es in den Köpfen meiner Verwandtschaft ja eigentlich ganz anders aus, als ich mir das immer ausmalte, aber ich wagte es einfach stark zu bezweifeln. Einfach weil nie, wirklich zu keinem Zeitpunkt irgendwer hinter mir stand oder mich verteidigte. Da wir ja doch allesamt halb Mensch und halb Tier waren, konnte mir auch keiner von ihnen sagen, dass sie das nur aus Instinkt heraus taten - man ordnete sich vielleicht in einem normalen Wolfsrudel einfach so dem Alpha unter und akzeptierte stumm, aber ich war doch nicht der Einzige hier, der die miserablen Umstände erkannte... ich stempelte sie allesamt als feige ein, absolut feige. Als ich die hintere Flügeltür aufschob war das erste, was ich zu hören bekam, ein nicht leiser Knall, der mich etwas aus meinen Gedanken rüttelte. Wo kam das jetzt wieder her? Noch vor ein paar Jahren hätte ich gesagt, es würde sicherlich von Pascal und seiner Schwester kommen, die wieder irgendwas anstellten, aber die beiden verbrachten inzwischen nur noch wenig Zeit miteinander - allgemein schien sich das Rudel immer mehr auseinander zu leben. Als die Tür hinter mir wieder ins Schloss fiel, fing ich an etwas intensiver zu lauschen, meine Sinne zu schärfen und bekam schon bald die Stimme meiner Ehefrau zu hören - sie klang, gelinde gesagt, etwas aufgebracht und so folgte ich der Stimme, ging ihr nach. Der Bibliothek näher kommend konnte ich auch bald meinen Vater hören... na das versprach doch mal wieder eine herrliche Party. Schon alleine sein Tonfall und seine Worte - ich zitiere: "Ich würde dir empfehlen einen anderen Ton anzuschlagen Madame, sonst kann das ziemlich unschön für dich werden!" ließ Wut in mir aufsteigen. Sollte er doch wieder versuchen seine Launen an mir auszulassen, aber nicht an Riccarda. Sie hatte weder mit meiner Familie, noch mit dem Streit den wir hier hatten auch nur ansatzweise etwas zu tun und nur, weil der Mister schlechte Laune hatte, sollte er sie verdammt nochmal nicht anschreien, geschweige denn ihr drohen. Ich hielt vor dem mit Büchern gefüllten Raum aber dennoch erst einmal kurz inne, obwohl ich mir fast sicher war, dass mein Vater mich ganz deutlich spüren können würde, wenn er sich denn darauf konzentrieren würde und weniger damit beschäftigt wäre, meine Ehefrau wegen nichts und wieder nichts hier anzuschnauzen.
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Riccarda Ann Ich kam mir nur dezent verarscht vor, als er mich so dämlich ansprach und dann doch auf so eine provokante Art bei den oberflächlichen Höflichkeiten blieb, die man sich aber nur hin und wieder von dem älteren Mann erwarten konnte. Ich wartete nur darauf, dass diese eine Ader an seiner Schläfe explodierte, denn im Moment trat sie verdächtig weit hervor, sodass ich da wirklich Hoffnungen hineinlegte. Vielleicht kam ich ja auf diesen Weg schneller aus dieser sinnlosen Situation hinaus, denn gerade war ich wirklich nicht in der Stimmung den Kopf zu senken und mich wie ein geprügelter Hund – sorry, aber das musste sein – in einer Ecke zu verkriechen. Das ließ mein Stolz nicht zu und gefallen lassen wollte ich mir das bestimmt nicht von dem ohnehin alles andere als beliebten Alpha. Der konnte mir doch den Buckel runterrutschen mit seinen Drohungen. Was wollte er mir denn schon machen? Genau diese Frage zeigte ich auch in meinem Gesichtsausdruck, als ich abwartend eine Augenbraue hob und mein Gewicht auf ein Bein verlagerte, sodass ich gleich ein wenig bequemer dastand, als würde mich das Ganze hier nur extrem langweilen und rein gar nichts mit meiner Persönlichkeit zu tun haben. Natürlich wusste ich nur zu gut, dass ich ihm auf die Nerven ging, schon alleine, weil ich hier war und nicht bei meinem Clan Kuchen futterte und Tee soff. Ich hatte mich damit arrangieren können, dass wir diesen Monat hier verbrachten, aber dann sollte er doch auch so erwachsen sein und seine Entscheidung nicht im Nachhinein so bereuen, dass er mir hier das Leben schwer machte. „Ich lass mir hier bestimmt nicht vorschreiben, wie ich was zu sagen, denn ich lass mich für meinen Teil nicht unterbuttern“ fauchte ich dann ebenfalls aufgebracht und bemerkte dann schon langsam, wie ich mich über so oder so schon weit unten angebrachte Toleranzgrenze an Herausforderung in der Stimme drüber schob und das Gesicht des Alphas rot anlief, als würde er gerade etwas sehr, sehr, sehr Scharfes gegessen haben. Eben den Mund zu voll genommen. Abwartend funkelte ich ihn sauer an, hatte dabei keine Augen für meine Umgebung, weil er mich wirklich aufregte und ich endlich jemanden gefunden hatte, an dem ich meinen überschüssigen Frust abbauen konnte, selbst wenn ich schon einmal klügere Entscheidungen getroffen hatte. Ich sah mich in diesem Fall nur auf der Seite der Unschuldigen. „Ich gehe jedem aus dem Weg, verziehe mich in eine Bibliothek, wo sonst niemand ist und man sieht mich kaum. Ich hab auch keinen Bock hier zu sein, aber man hätte sich die Konsequenzen einer Zwangsheirat eben vorher überlegen müssen…“ erklärte ich dann noch einmal ganz ausdrücklich mit einer ordentlichen Ladung Nachdruck und Trotz in der Stimme. Mhm… die Wut spiegelte sich richtig in den dunklen Augen des älteren Mannes direkt vor mir und seine Gesichtsmuskel begannen sogar leicht zu zucken. Alles in mir schrie auf einmal, das sich ganz schnell die Fliege machen sollte, aber mein Stolz hielt mich dennoch hier. Ich hielt diese Zustände nicht mehr aus, könnte aus der Haut fahren und früher oder später bekam eben eine x-beliebige Person mein Temperament ab.
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Isaac Nicht, als würde ich meinen Vater verteidigen wollen - mal davon abgesehen, dass er das so oder so absolut nicht verdient hätte -, aber meine Ehefrau wählte auch weder ihre Worte, noch ihren Tonfall wirklich bedacht. Sie kannte den alten Sack doch und müsste eigentlich wirklich gut genug wissen, dass er bei jeder noch so winzigen Kleinigkeit direkt die Beherrschung verlor... falls er sowas überhaupt noch hatte, ich glaubte da ja nicht unbedingt dran. Zwar konnte ich da auch ein Lied von singen, weil ich ja selbst auch ziemlich schnell explodierte, dazu brauchte es echt nicht besonders viel, aber er hatte sich das Ganze hier doch wirklich selbst eingebrockt und weder Riccarda, noch ich konnten was dafür, dass unsere Väter es für eine wundervolle Idee gehalten hatten, uns in eine Zwangsehe zu stecken. Wenn er nicht wollte, dass sie hier war, dann hatte er da schlicht und ergreifend Pech, solange wir noch kein eigenes Heim für uns hatten. Der Engel hatte sich zwar genauso wie ich einiges zu Schulden kommen lassen, aber wenn man mich im Engelspalast auch halbwegs respektierte, ohne mich ständig niederzumachen, dann durfte ich doch wohl auch von meinem Pack erwarten, dass sie Riccarda tolerierten! Aber es schien zu viel verlangt. Als ich die Tür zur Bibliothek öffnete, setzte mein geliebter Vater gerade wieder an zu Reden. Ich konnte ihm deutlich ansehen, dass er diesen Streit mit dem Engel bewusst gesucht hatte. Wahrscheinlich nur, weil ich gerade eben außer Haus gewesen war und er jemand anderen brauchte, an dem er alles auslassen konnte. Auch, wenn er meine Ankunft unmöglich überhört haben konnte, ignorierte er mich gänzlich. "Ich glaube es wird Zeit, dass dir Miststück mal jemand zeigt, was Manieren sind!" knurrte er Riccarda entgegen - und mit knurren meinte ich auch wortwörtlich knurren. Bis hier hin mochte es noch gehen, aber als er doch tatsächlich ansetzte, die rechte Hand zu heben, sah ich sofort rot und setzte mich erneut in Bewegung. Jetzt waren ihm wohl endgültig alle Sicherungen durchgebrannt oder was?! Gerade als er dann ausholen wollte kam ich bei den beiden an, hielt seinen Unterarm fest - fester als fest.. wäre er kein Werwolf gewesen, hätte ich ihm sicherlich den Arm zu Muß verarbeitet - und funkelte ihn drohend von der Seite an. "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst.. ich schwöre, dann brech' ich dir jeden verdammten Knochen einzeln." drohte ich ihm gefährlich leise mit scharfem Ton, bevor ich ihn ein ganzes Stück von meiner Frau wegschob. Mein Vater schien -zumindest im ersten Moment - verdutzt darüber zu sein, dass ich tatsächlich einen Engel in Schutz nahm.
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Riccarda Ann Upps. Mir war ganz und gar bewusst gewesen, dass ich eine aggressive Reaktion zu erwarten hatte, denn ich durfte den alten Herren ja nun schon besser kennen lernen und ihn in seinen verschiedensten Gemütszuständen beobachten, wobei es da nicht so viele Unterschiede gab. Entweder war er wirklich extrem mies drauf, was meistens dann eintrat, wenn ich mich ebenfalls in dem Raum befand oder jemand wagte, das Wort an mich zu wenden, während er im selben Raum war oder einfach mal wieder mit seinem kompletten Leben unzufrieden war und diesen Frust an seinen Rudelmitgliedern auslassen musste – dabei war überflüssig zu erwähnen, dass Isaac eine wandelnde Zielscheibe für seinen eigenen Vater war – oder er war weniger ungehalten, dann aber auch nur, weil seine Frau gerade neben ihm stand und ihn von den ganzen schlechten Dingen im Raum und seinem Umkreis ablenken konnte. Ich verstand nach wie vor nicht, wie so eine gute, durch und durch menschliche Frau, auf solch einen Idioten reinfallen konnte und tatsächlich Gefühle für diesen entwickelte, selbst wenn der großgewachsene Mann früher vielleicht nicht allzu verbittert war und man ihn ansatzweise als freundlich abtun konnte. In dieser Situation ließ es aber kaum Raum für Zweifel an seiner versteckten Freundlichkeit offen, die seiner Ehefrau damals ins Auge gesprungen sein könnte. Was hatte sie denn an einem jähzornigen Alpha, der wie ein wütender Tornado nur Unheil über das Land brachte? Der vor Wut bebende Mann schien wahrlich eine Naturgewalt zu sein, als er sich noch ein paar Zentimeter größer machte, sich zu seiner vollen Statur aufbaute und dabei noch einmal zeigte, dass er alles andere als alt und eingerostet war. Auf einmal kam er mir wieder viel fitter vor, als ich es vorhin eingeschätzt hatte, nachdem er mir das Buch aus den Fingern gezogen hatte. Als wären das so die englischen Manieren gewesen! Ich war nach wie vor davon überzeugt, dass ich ihm überhaupt nichts Unrechtes angetan hatte und seine groben Worte keineswegs verdient hatte. Selber hätte ich vielleicht die Klügere sein können, denn bei dem aufbrausenden Vater konnte ich keine Einsicht erwarten, was sich dann ebenso schnell bewahrheitete, als er mir mit einem animalischen Knurren die Meinung geigte. Allein da lief mir bereits ein eiskalter Schauer über den Rücken, aber ich zwang mich nach wie vor gerade stehen zu bleiben, einfach aus Protest heraus, dass ich mich hier nicht so leicht unterkriegen ließ. Ich rebellierte doch weder gegen seinen Erziehungsstil, noch gegen seine Führungsqualitäten, sondern wollte schlichtweg meine Ruhe haben, die er mir aber nicht zu vergönnen schien. Auf einmal zuckte sein rechter Arm noch oben, wie wenn er Schwung für eine saftige Ohrfeige holen wollte… mit flauem Gefühl im Magen wurde mir schnell klar, dass es nicht nur eine Andeutung war, sondern an dem irren Blick ließ es sich leicht erkennen, dass ich demnächst an der nächsten Wand kleben würde, denn trotz meiner übernatürlichen Gene war ich zierlich gebaut und konnte der Kraft eines ausgewachsenen Werwolfes nicht im Geringsten standhalten. Schockiert und ängstlich zugleich, zuckte ich ein paar kleine Schritte zurück, aber da war der weiche Sessel bereits, der meine Flucht vereitelte, weshalb ich mich einfach nur kleinmachen konnte und hoffte, dass er mir nicht das Rückgrat brach. Doch bevor der Schmerz kam, zischte auf einmal Isaac drohende Worte zu seinem Vater, was mich selber verwundert aufsehen ließ. Da trat der junge Mann doch tatsächlich für mich gegen seinen eigenen Vater ein, packte ihm am Unterarm und schob ihn, den Moment der Überraschung ausnutzend, von mir weg. Mit großen Augen sah ich zu, wie die rötliche Farbe in dem Gesicht des älteren Mannes vor Zorn noch intensiver wurde. Er schien es ebenso wenig wie ich fassen zu können, was Isaac da gerade machte.
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Isaac Ich persönlich kannte diesen vor Wut kochenden Gesichtsausdruck meines Vaters inzwischen so gut, dass ich mich von diesem allein keineswegs mehr einschüchtern ließ - viel mehr animierte er mich noch mehr dazu, mit meiner eigenen Wut dagegen zu halten, was meistens nicht grade von Vorteil war. In Streit endete es so oder so jedes Mal, egal wie ich mich verhielt, zu verlieren hatte ich also was das anging ohnehin nichts, wenn ich statt nachzugeben eben gegen hielt. Es war glaube ich mittlerweile sowieso immer vollkommen egal, wie ich auf ihn, auf seine Handlungen und Worte reagierte. Es endete immer entweder damit, dass ich ihm wortwörtlich gerne an die Kehle springen würde und mich irgendwer davon abhielt, oder aber damit, dass er mich wieder einmal seine Fäuste spüren ließ. Das einzige, was hiervon eine Ausnahme bildete, waren öffentliche Veranstaltungen, bei denen wir beide anwesend waren. Da versuchten wir zumindest, uns nicht zu provozieren und uns weitgehend in Ruhe zu lassen, aber auch wirklich nur, damit das seinem Image und allgemein dem Ruf der Familie nicht schadete. Er hielt sich keinesfalls zurück, um mir Peinlichkeiten zu ersparen, da ging es - wie eigentlich immer - viel mehr nur um ihn selbst. Jetzt aber sah er natürlich keinen Grund dafür, sich auch nur ansatzweise zurückzuhalten, riss seinen Arm aus meinem Griff und wäre das physikalisch möglich gewesen, hätte er wohl aus den Ohren geraucht. Aber wie gesagt war dieser Anblick nun wirklich nichts Neues für mich, weshalb ich mich mehr auf seine Bewegungen, als auf seinen Gesichtsausdruck konzentrierte. "Du bist der letzte, von dem ich mir drohen lasse!" schrie er mir entgegen, bevor ich dann den Hieb einbüßen musste, der ursprünglich für Riccarda gedacht war. Er saß eigentlich wie fast immer ziemlich perfekt und ich krümmte mich reflexartig, als sich der Schmerz in meiner Magengegend breit machte. Ich mahlte mit dem Kiefer, kniff die Augen für einen Augenblick zusammen. Mir wäre es wirklich lieber gewesen, wenn der Engel das Ganze hier nicht mitbekommen würde, sich in Luft auflösen würde. Nicht, weil ich mich dafür schämte, sie wusste ja ohnehin was Sache war, aber ich wollte nicht, dass die Sprache hierauf kam. Ich redete nicht gern darüber und auch, wenn Riccarda womöglich das nötige Einfühlungsvermögen dafür besaß, mich eben besser nicht darauf anzusprechen, würde sie es vielleicht für nötig halten, mich darüber reden zu lassen... man sagte ja, dass Reden in so manchen Fällen wirklich gut für die Seele sein konnte, wenn man einfach alles mal aussprach und bis zu einem gewissen Maß damit losließ. Ich glaubte aber nicht daran, dass das in diesem Fall so sein würde, dazu war ich schon viel zu geprägt von dem ganzen Scheiß. Als der Schmerz langsam verflog - was nicht lange bis dahin dauerte, war immerhin ein Werwolf - richtete ich mich langsam auf, wobei sich aber mein Körper schon zu verwandeln begann. Naja, wussten wir ja alle, dass ich es mit der Beherrschung nicht so hatte. Aber natürlich würde mein Alter kaum in seiner schwächeren, menschlichen Gestalt ausharren, solange wir hier alleine waren... wäre er ja schön blöd, könnte ich ihn problemlos platt machen. Es flößte mir aber doch immer wieder ein wenig Respekt ein, dass er mir von der Größe her vollkommen ebenbürtig war, auch nicht sehr viel weniger durchtrainiert. Er wurde seinem Ruf als Alpha vollkommen gerecht, aber das alles hielt mich dennoch nicht davon ab, auf ihn loszugehen. Inzwischen war der ganze Lärm aber wohl durchs Schloss gewandert und hatte die... naja, nennen wir es mal Beschützer wachgerüttelt, doch besser einmal vorbeizuschauen. So verbiss ich mich gerade im Nacken meines Vaters, als mein Bruder und mein Onkel zur Tür rein kamen. Die Anwesenheit des Engels hatte ich dann doch recht schnell erfolgreich ausgeblendet, war zweitrangig geworden.
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Riccarda Ann Noch immer mit geweiteten Augen stand ich nun da, spürte erst im Nachhinein, dass meine Knie und Hände wild zitterten, aber konnte den Blick dennoch nicht von dem Geschehen abwenden, geschweige denn mich einfach einmal hinsetzen und damit die Zentimeter verlieren, die ich durch das Stehen irgendwie gut machte, obwohl beide Werwölfe ziemlich groß geraten waren und ich daneben eher lächerlich aussehen würde, wenn ich mich einmischen wollte – was natürlich nicht der Fall war, schließlich hing ich an meinem Leben und wollte mir demnächst nicht das Schauspiel von oben ansehen müssen. So ein Werwolf konnte einem Engel bestimmt nicht leicht den Gar aus machen, aber auf Dauer fanden sich sicherlich genug Wege, was mir Isaac schon einmal bewiesen hatte. Zwar sah man die Narben an meiner Hüfte nicht mehr, aber dennoch blieb mir in Erinnerung, dass wir uns gegenseitig so gut wie ausgeschalten hatten. Wir waren schon ein bisschen blöd gewesen, aber gut… das war vergangen und gerade schien die Welt komplett anders auszusehen, sonst würde sich nicht Isaac für mich einsetzen. Nie im Leben hatte ich erwartet oder auch nur ansatzweise in Erwägung gezogen, dass er dafür gegen seinen Vater eintrat. Egal, ob es nun für seinen eigenen Stolz war und er sich das nicht gefallen lassen wollte oder ob er mich damit wirklich decken wollte. Ich rechnete es ihm hoch an, dass er nicht einfach nur zugesehen und sich anschließend aus dem Staub gemacht hatte, denn DIESEN Schlag hätte ich bestimmt nicht so schnell wegstecken können. Selber hielt ich eh für einen Moment den Atem an und zuckte zusammen, als die geballte Faust auf den jungen Mann niederflog und sich dieser reflexartig zusammenkrümmte, aber dennoch auf den Beinen stehen blieb. Mich hätte es im Vergleich gegen die nächste Wand gewischt, wie ein lästiger Käfer auf der Windschutzscheibe. Nicht mehr und nicht weniger. In diesem Augenblick konnte ich nur sagen, dass etwas Böses passieren würde, wenn nicht bald jemand dazwischen ging, denn die Entschlossenheit war beiden ins Gesicht gemeißelt, obwohl ich Isaac nur von schräg hinten sehen konnte, so kannte ich ihn doch gut genug um zu wissen, dass die Grenze erneut erreicht wurde. Eigentlich war es kaum zu vermeiden gewesen, dass von einer Sekunde auf die andere zwei aufgewühlte, riesige Wölfe in der Bibliothek standen und der größte Platz unter freiem Himmel auf einmal zu eng geworden wäre. Ich traute mich in diesem Moment nicht einmal mit den Wimpern zu zucken, geschweige denn jemanden zu holen, der die beiden vielleicht trennen könnte, wenn sie sich wirklich anfielen, was ebenfalls nicht lange auf sich warten ließ. Zum Glück – es war das erste Mal, dass ich mich über den Anblick von ein paar Rudelmitgliedern freute – erschienen dann Verwandte von ihnen und versuchten sich rasch einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Ihr Blick blieb nur für eine Hundertstelsekunde an mir hängen, da verwandelte sich der eine auch schon und versuchte Isaac irgendwie von dem Alpha runter zu bekommen.
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Isaac Es tat unheimlich gut. Nicht, weil ich jetzt gerne Blut und Fleisch zwischen den Zähnen haben wollte, das hatte ich ja schon in der Jagd mit dem Reh ausführlich und auch sadistisch genug hinter mich gebracht, das war für heute abgehakt gewesen. Aber es gab mir ein unheimlich gutes Gefühl, ihm weh zu tun, ihm etwas von dem Schmerz zurück zu geben, den ich die ganzen Jahre über hatte ertragen müssen, den ich auch jetzt immer wieder zu spüren bekam. Ich genoss es richtig, ihn einmal kurz aufjauchzen zu hören, bevor ich aber auch schon gepackt und von ihm weggerissen wurde, ebenfalls ein paar Zähne zu spüren bekam - die meines Bruders. Er mochte zwar ein ganzes Stück kleiner sein, aber er hatte gelernt sich auch das zu Nutzen zu machen. Nur weil er kleiner war, hieß das ja auch nicht, dass er nicht auch ordentlich zubeißen konnte, durfte ich ja grade selber merken. Wieder vollkommen in meinen 'Rage Mod' verfallen drehte ich mich sofort zu ihm um, schnappte nach ihm ebenfalls, bekam aber nichts als Luft zu fassen - er war dank seiner geringeren Größe verdammt wendig, das musste ich ihm wirklich lassen. So war er immer eine Ecke schneller als ich, lenkte mich lange genug ab, damit der Bruder meines Vaters mich wieder mit seinem über die Jahre hinweg perfektionierten Griff in die Mangel nehmen konnte. Meine bessere Geschwisterhälfte eilte indessen zu meinem verhassten Vater, der sich wieder zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte, mich nur einen Moment lang von oben herab ansah, bevor er sich zum Gehen wandt und dabei - nach wie vor in Wolfsgestalt, wo er durchaus nochmal ganz anders klang - nur noch die Worte "Schmeißt ihn in die Zelle, soll er doch da verrecken." von sich gab. Das machte mich nur noch rasender. Das Verließ in der hintersten Ecke des Schlosskellers wurde wirklich nur in Notfällen genutzt, wenn es gar nicht anders ging aus welchen Gründen auch immer. Aber gut, dass mein Vater mittlerweile wirklich vollkommen wahnsinnig war, das wusste ich ja. Aber ganz gleich, wie wütend mich seine Worte machten - irgendwo taten sie trotz meines Hasses auf ihn auch ein Stück weit weh. Normalerweise sprach er das nicht laut aus, aber es schien ihm wirklich gleich zu sein, wenn ich nicht mehr unter den Lebenden wandern würde. Wenn ich da unten elendig verhungerte, verdurstete, was auch immer. "Hör auf so feige zu sein und dich immer hinter den anderen zu verstecken!" knurrte ich ihm noch hinterher, wollte dass er sich mir endlich mal eins zu eins stellte, aber keine Chance, in der nächsten Sekunde war er aus der Bibliothek verschwunden und ließ mich mit seinen Handlangern - denn das waren sie alle beide, nichts anderes mehr als seine Marionetten! - und Riccarda zurück. Weiter versuchte ich mich loszureißen und es gelang mir auch für zwei, drei Sekunden in denen ich sofort los rannte, bevor ich von Zähnen am Schwanz gepackt und festgehalten wurde. Mein Bruder hielt mich noch kurz fest fest, während mein Onkel sich inzwischen ebenfalls verwandelt hatte und mich dann zielstrebig mit seinem festen Biss in meinem Nacken aus der Bibliothek und in Richtung der Kellertreppe verschleppte. Ich wehrte mich weiterhin vehement dagegen, kam aber nicht wieder los. So wurde ich schließlich ein paar Minuten später wirklich in die Zelle geschmissen, kam unsanft auf dem Boden auf, als ich auch schon das Tor mit einem recht lauten Knall hinter mir zugeworfen und anschließend verriegelt wurde. Bruder und Onkel warfen mir nur noch einen kurzen Blick zu, ehe sie sich in ihrer menschlichen Gestalt wieder aus dem Keller verzogen, zurück nach oben gingen. Noch immer vollkommen in Aggression versunken warf ich mich einmal gegen das Tor, was mir aber nichts als weitere Schmerzen einbrachte. So setzte ich mich nach einigen Sekunden, in denen ich wie ein wildes, eingesperrtes Tier umher gelaufen war, schließlich hin und gab eine Art Hilferuf von mir - es war ein klagendes, niedergeschlagenes, fast schon traurig klingendes und sämtliche Wände durchdringendes Heulen.
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Riccarda Ann Das ausgeschüttete und im Blut der beiden hitzigen Werwölfe zirkulierende Adrenalin machte sich leicht bemerkbar, als die Gefühle auf einmal mit allen durchzudrehen begannen. Sein Vater jaulte kurz auf, als ihn sein eigener Sohn im Nacken erwischte und sich dort entschlossen verbissen hatte, nicht bereit, von alleine die Zähne aus dem Fleisch zu nehmen. Es brauchte einen weiteren Wolf, der den jungen Mann – meinen Ehemann – von dessen Vater hinunter bekam und ihn von dem Alpha weglockte, der mit lodernden Blick ein bisschen aus dem Geschehen zurückweichen wollte, aber noch immer mit den Gedanken ganz bei dem Angriff zu sein, denn seine Lefzen waren weiterhin nach oben gezogen, sodass man die langen, gebogenen Reißzähen ausmachen konnte und allein der Blick wäre in der Lage, eine ganze Legion auf der Stelle umzubringen, wenn das denn möglich wäre. Doch Isaac ließ sich von diesen Anzeichen nicht beirren, sondern schnappte direkt erneut nach seinem Vater, was dazu führte, dass er erneut gepackt wurde und anscheinend zum Verwandeln gedrängt wurde, aber so ganz konnte ich das in meiner Situation nicht nachvollziehen und nachfragen würde ich bestimmt nicht. Dazu hätte ich weder den Mum, noch die Spucke. Schwer schluckend sah ich weiterhin dabei zu, wie sich Isaac versuchte zu befreien, dass dann sogar schaffte und sich kurz mit einem kleineren, aber dafür wendigen Wolf auseinandersetzte, aber dann doch an ihm vorbeikam und es ein großes Durcheinander aus Wölfen wurde, sodass ich schnell den Blick für das Wesentliche verlor. Was war das Wesentliche denn überhaupt? Der nie ausgetragene Konflikt zwischen Vater und Sohn? Der Hass zwischen Werwölfen und Engeln? Die ewige Rebellion und Aufmüpfigkeit von Isaac? Wahrscheinlich spielten alle drei Faktoren in diese Eskalation hinein, denn die Wogen glätteten sich überhaupt nicht, wenn es nicht sogar noch schlimmer wurde. Ich hatte zwar nicht einmal den Ansatz einer Ahnung, was es bedeutete in den Keller geworfen zu werden, aber an dem Zorn und der Verachtung in dem Knurren des Alphas konnte ich mir eins und eins zusammen zählen… es hatte sicherlich nichts Erstrebenswertes an sich, in diese Zelle verbannt zu werden. Ich hielt es wirklich für einen leeren Befehl, aber Isaac jagte ihm dann ja noch einmal nach, wurde gerade noch an der Rute gepackt und zurück gezogen. Zwei gegen einer war auch unfair. Sie hatten ihn dann soweit in die Mangel bekommen, dass seine Verwandten den nach wie vor tobenden Werwolf aus dem Zimmer hinaus brachten und wahrscheinlich nach unten bringen würden. Auf einmal waren sie weg und die Luft zum Atmen traute sich zurück, sodass ich einmal tief Luft holte und die Augen für einen Moment schloss. Mein Herz schlug mir nach wie vor bis zum Hals und meine Hände hatten sich unbemerkt zu Fäusten geballt, die ich nun wieder öffnete. Bedrückt hob ich das kleine Büchlein vom Boden auf, stellte es an seinen Platz zurück und wartete… ich wartete so lange, bis ich mir absolut sicher war, dass ich dem Alpha nicht mehr über den Weg laufen würde und auch sonst auf niemanden mehr traf. Und dann machte ich mich auf die Suche nach Isaac, denn so einfach ließ ich das bestimmt nicht auf mir sitzen und… es kam mir eben falsch vor, wenn ich ihn nun in dieser besagten Zelle versauern ließ. Blöderweise nahm es ziemlich viel Zeit in Anspruch, bis ich einmal in den Keller fand und dort hörte das Labyrinth aus Gängen ja nicht auf, sondern wurde noch verwirrender, bis ich aber irgendwann mal ein durchs Mark gehendes Heulen hören konnte. Isaac? Wie erstarrt blieb ich stehen, wusste nicht, ob es wirklich so eine gute Idee war, jetzt hier her zu kommen. Der Lautstärke nach, musste ich aber schon ziemlich nah an ihm dran sein oder die Akustik hier unten war erstklassig.
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Isaac Schließlich ließ ich mich gänzlich auf den kalten Steinboden sinken, legte den Kopf auf den Vorderbeinen ab und jauchzte kaum hörbar, es war eher ein leises Winseln. So sollte es mit mir enden? Ausgehungert im Verließkeller meiner eigenen Familie? Schönen Dank auch. Ich konnte es wirklich nicht fassen, dass mein Bruder und meines Vaters Bruder diesem Befehl Folge leisteten, ohne das Ganze auch nur für eine Sekunde lang in Frage zu stellen. Sollte mein Vater wirklich ernst machen und mich länger als ein paar Ausnüchterungsstunden hier unten lassen, würde ich mehr als nur ein bisschen verkümmern, zu Grunde gehen. Zwar hoffte ich inständig, dass er dann wenigstens noch so viel Güte besaß, mich hier unten nicht verhungern zu lassen, aber sicher war ich mir da ganz und gar nicht. Eher bestärkte mich seine Handlung in der Annahme, dass er mich inzwischen als ernsthaft Bedrohung sah und mich los haben, von der Bildfläche verschwinden lassen wollte. Viel anders konnte ich mir das hier nun wirklich nicht erklären und ich war emotional zu diesem Zeitpunkt auch ein Stück weit verwirrt - zum einen Teil war ich nach wie vor stocksauer auf meinen Vater, wenn nicht inzwischen sogar auf die ganze Sippschaft. Sie folgten stumpf seiner Herrschaft, ohne die Augen aufzumachen. Zum anderen Teil stimmte es mich einfach nachdenklich und traurig, dass es jetzt so weit war, dass man mich gänzlich außen vor schob und mehr oder minder aus dem Familienkreis ausgliderte, nicht mehr duldete, zumindest aus Sicht des Alphas. Aber gut, vielleicht sollte ichs auch einfach mal anders herum sehen, um mich damit etwas weniger negativ zu stimmen - sollten sie doch alle zusammen ins Verderben hecheln. Ich war dann derjenige, der oben stand und sie auslachte, alle miteinander. Wenn sie dann angekrochen kamen, würde ich nichts anderes machen, als sie ebenfalls in irgendwelche Zellen zu stecken oder ihnen bestenfalls einfach auf die Füße - oder noch besser ins Gesicht - zu spucken. Sollten sie dann sehen, wie sie zurechtkamen. Ich hörte ein paar Minuten später Schritte im Gang, weshalb sich meine Ohren wieder etwas aufmerksamer aufstellten und ich ganz genau lauschte. Es waren eher kleinere, leichtere Schritte. Nicht solche, die einem großen, ausgewachsenen Werwolf gleichkommen würden. Ich würde aber zu bezweifeln wagen, dass sich meine Mutter einfach so hier runter traute und eine Erlaubnis würde sie dafür auch ganz bestimmt nicht bekommen. Erst, als die mir so bekannten blonden Locken in Sicht kamen, hob ich den Kopf wieder an. Was zum Teufel machte Riccarda denn hier unten?
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Riccarda Ann Hier unten herrschten düstere Bedingungen: staub wirbelte bei jedem Schritt durch die Luft, Licht war kaum vorhanden und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, dass mich von oben gleich eine mutierte Spinne oder ein anderes zu groß geratenes Krabbelvieh anfiel, weil es schon lange kein Frischfleisch hier unten mehr gegeben hatte. Bei jeder Ecke sandte ich ein kleines Gebet nach oben, dass ich in keine Folterkammer stolperte oder nicht in ein paar Skelette hineinlief… wer wusste schon, was mich in dem Keller der Werwolf-Familie erwartete, ich für meinen Teil versuchte auf alles vorbereitet zu sein, aber dennoch fiel mir jedes Mal ein Stein vom Herzen, als hinter einer Abbiegung nur ein weiterer leerer Gang war, der schwach beleuchtet wurde. Isaac musste wirklich unten durch sein, wenn seine Vater ihn hier wegsperrte, wo man höchstens durch Zufall hing fand, denn ich konnte nicht von mir behaupten, dass ich hier schon mal war und mir deshalb den Weg gemerkt hatte. So gesehen war mein Unternehmen extrem idiotisch gewesen, denn mich würde sicherlich niemand die nächsten paar Wochen vermissen, sollte ich mich hier unten verirren und nicht mehr nach oben finden. Die Wölfe würden es sicherlich feiern, wenn sie nun uns beide vom Hals hatten, wobei ich es noch immer nicht verstand, wieso man gleich zu solch harten Maßnahmen greifen musste. Anscheinend konnte sich der Alpha anders nicht mehr durchsetzen, was doch nur von seiner Schwäche zeugte. Hier unten war es kühl, ich fühlte mich schon seit dem ersten Schritt nicht wohl und würde am liebsten umdrehen, aber das schlechte Gewissen trieb mich weiter, lenkte mich durch die verschiedenen Gänge und brachte mich schlussendlich zu meinem Ziel. Es war ein größerer Raum mit ein paar Zellen, aber nur eine einzige war verschlossen und besetzt. Besetzt mit einem großen Werwolf, der geknickt am Boden lag und erst aufsah, als ich vollständig im Raum drinnen war. Im ersten Moment konnte ich mich nur nicht auf Isaac konzentrieren, sondern musste mich einmal an die leeren, zum Teil aufgebrochenen Zellen gewöhnen. Es herrschte eine regelrecht deprimierende Stimmung hier unten, was erneut unterstrichen wurde, als mein Blick auf den jungen Mann in Wolfsgestalt fiel. Unsicher ging ich zu ihm hinüber und setzte mich dann vor der Absperrung auf den staubigen, kalten Boden. „Es tut mir leid“ meinte ich leise, weil mir sein Heulen vorhin nicht entgangen war, in dem die Wut, Empörung, aber auch die Trauer mitgeschwungen war. Ich wollte ihm helfen, aber die Frage war nur, wie ich das anstellen konnte. Prüfend sah ich mir die Tür und das Schloss an, aber da ließ sich wohl nicht allzu viel machen. Sah verdammt stabil aus.
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Isaac Es leuchtete mir wirklich so gar nicht ein, weshalb sie hier runter gekommen war. Sie müsste doch viel mehr noch irgendwo da oben schockiert herum sitzen und sich ihre Gedanken zu dem Ganzen machen, vielleicht sogar ihre Sachen packen und einfach das Weite suchen, denn hindern würde sie daran sehr wahrscheinlich niemand. Für mich selbst stand inzwischen nämlich ebenfalls felsenfest, dass ich dieses Schloss verlassen würde, sobald ich irgendwie die Möglichkeit dazu haben würde hier raus zu kommen. Dann wurde meiner Familie gänzlich der Rücken gekehrt, auch wenn mich das im Fall meiner Mutter und Pascal ein wenig schmerzte - die beiden waren die einzigen, denen ich hier noch vertraute, aber es ging nur ganz oder gar nicht. Es sei denn natürlich sie würden dem Rudel ebenfalls den Rücken kehren, aber das war doch höchstunwahrscheinlich, gerade bei meiner Mutter. Sie beteuerte ja nach wie vor, meinen Vater zu lieben, weiß Gott wieso. Sie war so eine zarte, inzwischen doch ein wenig in die Jahre gekommene Frau, die sich hier gegen nichts und niemanden wehren konnte. Aber ich fragte mich doch, was mein Vater tun würde, wenn sie sich dazu entschließen würde, zu gehen... ob er sie wohl genauso daran hindern und einfach wegsperren würde, wie er es jetzt mit mir gemacht hatte? Ich traute es ihm voll und ganz zu. Zwar schien sie ihm doch noch wirklich etwas zu bedeuten, aber ich wagte stark zu bezweifeln, dass das reichen würde... Ich folgte Riccarda bei jeder ihrer Bewegungen mit meinem Blick, sah sie aufmerksam an, auch als sie sich schließlich vor der Zelle auf den nicht unbedingt sauberen Boden setzte. Für nötig halten tat ich es nicht, dass ich mich ebenfalls aufsetzte. In meiner wölfischen Gestalt war ich auch im Liegen nicht unbedingt klein, eher ein wenig mehr als mit ihr auf Augenhöhe. Mein Blick war wohl noch immer ziemlich unruhig, als ich ihren Worten lauschte und nicht so ganz verstand, wofür sie sich eigentlich entschuldigte. Sie traf schließlich keine Schuld, oder zumindest nicht maßgeblich viel davon.. ich schrieb das alles gänzlich meinem Vater zu. "Muss es nicht.. du bist nicht schuld daran." erwiderte ich und versuchte, dabei halbwegs ruhig zu klingen, was aber eher ein wenig misslang. Ich stand noch immer völlig unter Strom.
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Riccarda Ann Die Situation überforderte mich zugegebener Maßen, weshalb ich froh über die Zeit war, in der ich bis zu der einzig besetzen Zelle hin musste und mich dann auf den kalten Boden niederließ, was mir noch einmal ein paar Sekunden Zeit zum Nachdenken einhandelten, aber mehr als eine leise Entschuldigung wurde es dann ja doch nicht und die wurde von Isaac abgetan, hatte für ihn wenig Bedeutung, weil er die Schuld anscheinend auf seinen Vater schob und mich dabei außen vor ließ, zumindest machte er den Anschein, dass er in mir nicht den Sündenbock und die Hauptschuldige sah. Das erleichterte mich doch ein wenig, denn in den letzten Wochen hatten wir uns doch immer soweit gut verstanden, dass wir sogar ein bisschen miteinander lachen konnten und die Scherze über den anderen nicht augenblicklich als Angriff verstanden worden waren. Zwar bezweifelte ich, dass wir nun wie Romeo und Julia für einander sterben würden, aber wir verstanden uns immerhin, was mehr war, als man als Außenstehender erwarten konnte. Also… trotz der Erleichterung bezüglich seiner Einverständnis, dass ich diesen Ausbruch wirklich nicht provieren wollte – denn ich hatte mich falsch verhalten, aber konnte doch nicht ahnen, dass es Konsequenzen dieser Art mit sich ziehen würde und alles so aus dem Ruder lief –, beunruhigte mich seine Stimme, wie er gerade sprach. Er klang nach wie vor unruhig, aufgebracht und alles andere als zufrieden, was auch sein vollstes Recht war, aber ich tat mich schwer einzuschätzen, ob es nun der Hass auf seinen Vater im Allgemeinen war oder doch eher die Enttäuschung auf die Handlung seines Vaters, wie er schamlos seine Position als Alpha gegen seinen eigenen Sohn ausgenutzt hatte. Das traurige Heulen von vorhin wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Es war auch das erste Mal in meinem Leben, dass ich Isaac in einem schwachen Moment erlebt hatte, obwohl mir schon seit Längerem bewusst war, dass seine Schwäche nicht bei so etwas lächerlichen wie einem Unwetter lag, sondern mehr bei der alles anderen als herzlichen Familienbeziehung zueinander lag. Helfen konnte ich ihm nur bedingt, aber mir persönlich war es vorerst einmal wichtig, dass wir von hier wegkamen und das funktionierte nicht, solange er so am Boden war und nicht einmal in seine menschliche Gestalt zurück wollte. „Wir müssen dich hier zuerst einmal heraus bekommen…“ meinte ich leise, denn es war doch auch in seinem Interesse, dass er aus dieser Schuhschachtel rauskam. Oder? Isaac würde jetzt nicht im Selbstmitleid versinken und auf bessere Tage waren, das würde ich auch nicht zulassen, damit das einmal fest stand. Kritisch schaute ich mir das Schloss noch einmal an, genauso wie die ganze Anlage hier unten, blieb aber dennoch auf meinem Allerwertesten sitzen. Sah schon ziemlich herunter gekommen aus, also durfte das doch nicht allzu viel aushalten. Irgendwie musste ich ihn da auch ohne in dem Besitz des Schlüssels zu sein rausbekommen.
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Isaac Sie schien das auch einfach so zu akzeptieren, dass ich ihr die Schuld dafür nicht in die Schuhe schob, sondern viel mehr wem anders. Aber wer würde das auch nicht erleichtert hinnehmen, schließlich hieß das ja, dass ich nicht sauer auf Riccarda war, sie ganz und gar nicht im Visier meiner Wut und Aggression stand. War für sie nur gut. Offenbar stand ihr ja auch der Sinn danach, mich hier rauszuholen. Deswegen war sie also die unzähligen Gänge hier runter gegangen, hatte ich mir vorher echt nicht erklären können. Aber es schwand ein kleines bisschen was von meiner Wut, weil sie es ehrlich mit mir zu meinen schien und sie wohl momentan ziemlich die einzige Person war, die mir hier raus helfen wollte. Gut, vielleicht gab es da auch noch zwei andere, die das gerne wollten, aber die würden es beide nicht tun und so blieb letztlich nur der Engel übrig. Man könnte fast sagen ich war ein wenig stolz darauf, dass ich es mehr oder minder geschafft hatte, mich so 'beliebt' bei ihr zu machen - denn ich war mir ziemlich sicher, sie würde nun nicht bei mir hier unten herum sitzen, wenn ich ihr weiterhin alle paar Tage die Kehle rauszureißen versuchen würde. Ich stand nun doch langsam auf, weil mich ihre Worte dazu bewegt hatten, doch zumindest einen etwas klareren Kopf zu kriegen. Wenn sie mir hier raus half, wusste ich zwar nicht so recht wo hin mit mir, aber... vielleicht konnte ich mir zumindest ein kurzes Asyl bei den Engeln rausschlagen, wenn ich mich darum bemühte und sie nicht mehr so viel anschnauzte, sondern einfach so wie zu Riccarda freundlich und aufgeschlossen war. Zwar konnte ich diese Einstellung nur schwer dauerhaft an den Tag legen, aber zumindest für einen gewissen Zeitraum würde ich das bestimmt hinkriegen. Mit viel Training ablenken, dann ging das schon. "Zwei Gänge weiter dürfte immernoch eine Abstellkammer sein.." Ich ließ mal außen vor, was da alles herumlag. "Vielleicht findest du da irgendwas zum auf hebeln.." Gut, es war unwahrscheinlich, dass dort eine richtige Brechstange zu finden war, aber da würde schon irgendwas außer ein paar alten Balken und Brettern herumliegen. Wenn nicht... naja, solange sie am Suchen war, könnte ich ja über eine Alternative nachdenken. __ nich so lang, muss aber jetz duschen XD
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Riccarda Ann Ich hatte gerade wirklich Lust darauf, Isaac ein wenig aufbauend anzulächeln, als er sich langsam ein Stück weit aufrichtete und nicht mehr so mutlos auf dem dreckigen Boden herumlag, obwohl einem Wolf das wahrscheinlich ziemlich egal war, wo es im Wald – dem natürlichen Lebensraum des Raubtieres vor mir – auch nicht so viel sauberer war. Dennoch wusste ich nur zu gut, dass es gerade nicht um den Zustand hier ging, sondern vielmehr um die Tatsache, dass sein Vater den Anschein annahm, jede erdenkliche Bindung zu seinem Sohn gekappt hatte und diesen hier unten im Notfall auch verrecken lassen würde. Blöd nur, dass er sich das ganz schnell wieder abschminken konnte, denn mir war Isaac weitaus wichtiger als auch nur irgendein stinkender Köter in diesem Gebäude, weshalb ich auch verbissen genug war, um ihn hier wieder mit allen Mitteln herausholen zu wollen. Aus diesem Grund lächelte ich auch nicht. Zwar war meine Wut auf seinen Vater ganz schnell verflogen und durch Abscheu ersetzt worden, aber dennoch stimmte es mich zornig, dass ich meinen Ehemann hier so zerschlagen sehen musste. Außerdem bezweifelte ich, dass Isaac nun aufbauende Gesichtsausdrücke und Worte von mir hören wollte, wo ich doch nicht mal ansatzweise nachempfinden konnte, wie es ihm in dieser Situation erging. Da war es das Beste, wenn ich die Klappe hielt und mich nützlich machte. Nickend bestätigte ich, dass ich seine Anweisung verstanden hatte und erhob mich wieder, klopfte mir den Staub von der Hose und nieste leise, als ich den Raum verließ, um mich nach der beschriebenen Abstellkammer umzusehen. Ich ging auch nur zwei Gänge, aber egal gegen welche Tür ich drückte, es ließ sich keine einzige öffnen, weshalb ich dann die andere Seite einschlug, wo ich mehr Erfolg hatte. Ich musste mich mit dem ganzen Gewicht, das ich aufbringen konnte, gegen das massive Holz lehnen, aber schlussendlich gab sie ja doch nach und ließ sich mit einem leisen Knarren öffnen. Erinnerte mich an einen Horrorfilm, aber daran durfte ich nicht denken, wenn ich eine Hilfe sein wollte. Entschlossen drückte ich die Tür soweit auf, dass der schwache Lichtschein auch in den vollgestopften Raum fiel und ich mich nach einem Hilfsmittel umsehen konnte, dass so eine Tür aufbekommen konnte. Wäre ja zu einfach, wenn hier irgendwo ein Ersatzschlüssel oder sowas herumliegen würde. Mit spitzen Fingern – ich blieb dennoch ein Mädchen, das auf keine Spinne oder anderen Kellerbewohner greifen wollte – kramte ich ein wenig herum, bis ich ein längliches Rohr aus Metall gefunden hatte. Schien mir recht stabil zu sein, weshalb ich mit dem Drum in der Hand wieder zu Isaac zurück ging, nachdem ich mich erneut verirrt hatte und den Weg erst wieder suchen musste. Wäre wirklich bitter, wenn ich da nicht mehr hinfinden würde! „Könnte das mit dem Teil funktionieren?“ fragte ich schon beim Hereinkommen und wedelte mit der Metallstange in der Hand herum. Hatte halt keinen Hacken zum Einfädeln unten, wie ein Brecheisen, und ähnelte mehr dem etwas verrosteten Stiel einer Schaufel.
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Isaac Und zack, da war der blonde Lockenschopf auch schon wieder im Gang verschwunden, verließ meine unmittelbare Nähe und machte sich auf die Suche nach einem nützlichen Gegenstand, der mich mit etwas Glück hier aus der Zelle befreien konnte. Mochte zwar wirklich sein, dass ich die nicht einfach so mit Druck aufschieben, aufdrücken konnte, aber das Verließ hier unten war definitiv stark in die Jahre gekommen und wenn wir zu zweit Druck darauf ausübten, dann würde das Teil doch bestimmt irgendwann nachgeben. Musste es einfach, ich wollte nicht die nächsten Stunden oder womöglich auch Tage hier drin verbringen müssen. Aber eigentlich war ich fast schon guter Dinge, dass wir dieses verdammte Tor hier irgendwie aufbekamen. Teamwork war ja normalerweise so gar nicht meins, einfach weil man sich meiner Meinung nach auf kaum jemanden wirklich verlassen konnte, aber in diesem Fall war das ganze ja nur zu meinem eigenen Wohl, also konnte ich da mal eine Ausnahme machen, mich auf ihre Hilfe voll und ganz einlassen. Sie wollte mir wohl kaum etwas böses damit, mich hier rauszulassen. Ich stellte mich in der Zeit, in der sie am Suchen war, wieder auf alle Viere und zwang mich dann - obwohl es mir selbst ehrlich gesagt noch widerstrebte und mich einig Anstrengung kostete - mich in meine menschliche Gestalt zu zwängen. Es brachte mich tatsächlich ein wenig ins Schwitzen, weil sich der Wolf in mir weiterhin wehrte, aber einfach jetzt da drinbleiben musste. Schließlich kam Riccarda dann auch zurück und ich sah fast richtig erleichtert auf das Stück Metal in ihren Händen - doch, ja, könnte mit ein wenig Glück funktionieren. So nickte ich der jungen Frau kurz zu, bevor ich auch wörtliche Antwort gab. "Geht bestimmt.. ausprobieren, würde ich sagen. Ich drück von innen zusätzlich dagegen, dann wird das schon funktionieren.." sagte ich noch immer recht angespannt mit entsprechendem Gesichtsausdruck, ehe ich meine Position innen an der Zellentür einnahm. Auf los gehts los... oder so.
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