Riccarda Ann Als würde ich das nicht wissen. Genau aus diesem einen Grund und aus keinem anderen ließ ich ihn auch seine Grenzen austesten und tat im Augenblick noch nichts dagegen, aber ich wusste wirklich nicht, wie lange ich da noch still halten konnte. Das Gewitter schüchterte mich zwar weiterhin ein und meine panische Angst davor war auch nicht von einer Sekunde auf die andere aus der Welt geschaffen worden, aber dennoch musste ich mir nicht alles bieten lassen. Und langsam aber sicher schrammte Isaac an dem Rahmen des Erträglichen und schien diesen aber mit aller Macht ausdehnen zu wollen. Er sollte sich doch eigentlich freuen, dass ich wieder mit ihm sprach und dann alles auf so eine riskante Spielerei zu setzen… es war waghalsig, etwas anderes viel mir dazu nicht ein und ich wusste auch, dass es ihn nicht störte. So gut kannte ich den jungen Mann bereits und ich war mir genauso gut dessen bewusst, dass er mich mindestens ebenso gut kannte, wie ich ihn. Das brachte so eine erzwungene Ehe eben einher – man lernte sich unfreiwillig besser kennen. Ich glaubte auch, dass das nach wie vor ein großer Dorn in seinen Augen war, denn nun war er gebunden, nicht mehr zu haben, wobei es mir egal wäre, wenn er sich mit irgendwelchen Betthäschen die einsamen Nächte verschönerte. Wahrscheinlich würden sich die Boulevardzeitschriften und Klatschblätter darüber freuen, aber sein Vater würde ihn wahrscheinlich endgültig von der Bildfläche radieren und meiner würde ebenfalls am Rad drehen, weil es das doch nicht sein konnte und blablabla. Aber ich wollte nicht so genau darüber nachdenken, denn auf einen grünen Zweig kam ich so oder so nicht. Das tat ich nicht, wenn ich in Ruhe darüber nachdachte oder wenn ich mitten im Regen darüber nachdachte. Da hatte jemand aber die Weisheit mit dem Löffel gefuttert. Blöderweise hatte er in bis zu einem gewissen Grad sogar recht. Ich sehnte mich einfach nach jemanden, der mich auch einfach mal in den Arm nahm, wenn ein Gewitter im Himmel hing und es einfach nicht besser werden wollte oder wenn wirklich niemand in dem großen Palast war, mit dem ich meinen Abend verbringen konnte. Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich so früh heiraten würde und dann noch gegen meinen Willen einen Werwolf, der mich genauso wenig leiden konnte, wie ich ihn. Gerade war ich auf einem absoluten sentimentalen Tief, was Isaac sicherlich schamlos ausnutzen würde, wenn ich mich nicht bald wieder gesammelt hatte. Ich musste den Kopf wieder klar bekommen, aber das funktionierte mit seinem Körperkontakt einfach nicht so, wie ich das wollte. Es stimmte schon, dass wir auch einmal eine andere, positivere Erfahrung gemeinsam gemacht hatten, aber dennoch sollte er seine Argumentation nicht allein darauf beziehen, obwohl seine Worte wirklich klug gewählt waren und mir damit sämtlichen Wind aus den Segeln nahm. Ich durfte einfach nicht klein beigeben, da konnte ich mich noch so stark nach ein wenig Aufmerksamkeit sehnen, die ich ja durchaus von ihm bekommen konnte, aber anschließend würde ich dann mit ihm über kurz oder lang im Bett landen und dafür war ich echt noch nicht bereit. Wirklich nicht. Isaac schien echt Eier zu haben – was ich ja eh wusste, aber trotzdem – denn nun wagte er sich sogar so weit nach vorne, dass er seine kalten Finger unter mein durchnässtes Top schob und mir damit einen kalten Schauer über die Arme und den Rücken jagte. Vielleicht hatte ich mich vorher ja wirklich noch wohl gefühlt, aber hiermit wäre dieses Gefühl auch im Keim erstickt worden. „Okay, du hast deine Grenze erreicht“ meinte ich dann entschieden, packte seine Hände und zog sie von meinem Körper runter. Für einen Augenblick spielte ich mit dem Gedanken, dass ich ihn ein bisschen verbruzeln konnte, nur so als Vorwarnung, aber dann ließ ich es aus welchem Grund auch immer bleiben und trat lediglich zwei Schritte von ihm weg, was schon sehr viel Überwindung verlangte. Ich drehte mich dann mit vor der Brust verschränkten Armen um und überlegte, was ich ihm jetzt noch sagen konnte, aber da machte mir ein Donnerschlag einen fetten Strich durch die Rechnung. Erschrocken zuckte ich wieder zusammen und starrte erneut in den Himmel hinauf, wo die Tropfen weiterhin erbarmungslos hinunter fielen. Ich hatte sogar vergessen, was ich sagen wollte, weshalb ich Isaac nur kurz nachdenklich anschaute, nachdem ich mich von dem Himmel gelöst hatte.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Kurz weil handy q.q rechtschreibfehler darfst du behalten :'D
Isaac Ich musste wirklich fast lachen. Es war eine unheimliche Genugtuung für mich, dass Riccarda es nicht abstritt, dass sie die eine Nacht während der Flitterwochen voll und ganz genossen hatte, dass ihr gefiel, was ich mit ihr angestellt hatte. Nicht, als bräuchte ich in dieser Hinsicht noch irgendeine Bestätigung, ich war schon oft genug als Sexgott betitelt worden, aber wenn mir das sogar eine Engelsfrau nachsgen konnte, dann würde ich zu behaupten wagen, dass es für mich in dieser Hinsicht echt nicht besser laufen konnte - das einzige, was mir wirklich zunehmend fehlte, war regelmäßiger Sex. Mir blieb mittlerweile wirklich nichts anderes mehr übrig, als von Zeit zu Zeit selber Abhilfe zu schaffen.. irgendwohin musste das blöde Testosteron einfach und nur mit Jagen und ein wenig Training war es da leider nicht getan. Hatte mich aber wohl allgemein nun wirklich zu weit aus dem Fenster gelehnt - Hochmut kam eben doch vor dem Fall. Riccarda schob meine Hände von sich weg, aber ich nahms ihr ja gar nicht übel. Mir war ja von vornherein klar gewesen, dass sie für solche Annäherungen noch mehr Zeit brauchen würde, das hatte ich mir ganz herrlich selber verbockt. Mit den Folgen meines Überfalls musste ich jetzt leben, ob ich wollte oder nicht. So hob ich nur weiterhin mit dem fetten Grinsen im Gesicht kurz beschwichtigend die Hände. Eigentlich war ich verwundert darüber, dass sie keine Anstalten machte, mir ein wenig die Haut zu versengen. Verdient hätte ichs bestimmt, war hier schon echt dreist von mir das alle. "Ist okay, akzeptier ich." versicherte ich ihr, dass ich verstanden hatte und sie nicht weiter gegen ihren Willen anfassen würde - wobei ja eigentlich nur meine letzten Berührungen nicht erwünscht gewesen waren, alles davor war für sie mehr als oke gewesen, sie hatte meine schützende Nähe fast schon ausgenutzt. Ich ließ die Arme wieder sinken, folgte ihrem Blick in den Himmel für einen Augenblick, bevor ich den Blick wieder senkte und zum Weg nach drinnen ansetzte. Als ich direkt neben ihr war, hielt ich kurz inne, warf ihr einen vielsagenden Seitenblick zu. "Für heute genug Gewittertraining.. ich geh wieder rein." sagte ich noch, bevor ich ins trockene Innere des Schlosses zurück kehrte, dort auch schonmal das Shirt auszog, was ohne Riccardas Körperkontakt eher einfach nur lästig am Körper klebte. Ich machte mich nach einem letzten flüchtigen Blick in Richtung des Engels dann auch auf den Weg nach oben zu meinem Zimmer, wollte dort die nassen Klamotten loswerden und mir trockene anziehen.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
ich hab nicht bemerkt, dass du geschrieben hast o.o yay, ich liebe geschenkte Rechtschreibfehler *o* _____________
Riccarda Ann Keine dummen Sprüche? Keine wissenden Blicke? Keine mehrdeutigen Gesten? Was war denn nur los mit ihm? Ich konnte mir wirklich keinen Reim darauf machen, was gerade in der Zeit hier draußen geschehen war. Zwar konnte ich mir zirka vorstellen, dass er das nicht aus Nächstenliebe getan hatte und selber einen Nutzen in der ganzen eben gezeigten Freundlichkeit hatte, aber hinter den war ich eben noch nicht gekommen. Womöglich wollte Isaac sich einfach einschleimen, ein wenig beliebter bei mir machen. Wenn das wirklich sein Ziel war, dann hatte er es leider echt geschafft. Auch wenn ich ihn weiterhin nicht an die Wäsche lassen wollte, hatte ich seine Nähe akzeptiert und willkommen geheißen. Wahrscheinlich hatte ich ihn gerade als Schutzfunktion vor dem Gewitter ausgenutzt und er mich, damit er sich annähern konnte oder was auch immer – das nötige Vertrauen, das ich zum Sex brauchte, war deshalb noch lange nicht aufgebaut oder auch nur ansatzweise wiederhergestellt worden. Gerade als ich mir das dachte, kam es mir auch wieder dämlich vor. Obwohl es sicher ein Hintergedanke von ihm war, verstand ich nicht, wieso er sich die Mühe gemacht hatte und dann auch noch auf so ein Thema zu sprechen kam. Ich verstand, dass er mal wieder ran wollte – er war auch nur ein Kerl – aber ich verstand nicht, wieso er dann auf einmal von seiner angeblichen romantischen Seite zu sprechen begann. Das hatte er wieder super hinbekommen, denn in Ruhe ließ mich das bestimmt die nächsten Tage nicht mehr. Genauso wenig wie die Erkenntnis darüber, dass ich mir ziemlich viel von seinen Tests gefallen lassen hatte. Vielleicht bereute ich es in den kommenden Tagen auch ganz schnell wieder, aber ein wenig Zuneigung wollte ich eben und an die musste ich dann eben über diesen Weg kommen. Engel waren nicht zum Alleine sein gemacht, wir brauchten einfach ein wenig Harmonie und Zärtlichkeit. Aus diesen Dingen waren wir geschaffen worden und demnach hatten wir diese Gefühle auch bitter nötig, was ich gerade echt verfluchen konnte. Es nervte mich richtig, aber ändern ließ es sich dennoch nicht. Wäre ja nicht so, als hätte ich es nicht das ein oder andere Mal versucht. Okay, ich hatte also meinen Vorteil und Isaac vergönnte ich diesen daher auch. Es überraschte mich auch ein wenig, dass er das so einfach akzeptierte, dass ich nicht weiter mitspielen wollte und genug von dem Theater hatte. Also irgendwas war hier wirklich im Busch! Gleichzeitig stimmte es mich betrübt, dass ich wirklich so vom Schlechten ausging, wenn die Sprache auf den jungen Mann fiel. Egal, egal. Ich hatte gerade ein wichtigeres Problem: auf einmal stand ich wieder allein im Regen und fühlte mich dem Gewitter schutzlos ausgeliefert. Wie konnte er mich denn hier alleine stehen lassen? Ganz einfach, wie Isaac gerade eben bewiesen hatte, aber trotzdem! Zögerlich schob ich mich von meinem Platz weg und achtete dabei genau auf meine Umgebung, als würde mich bei einer falschen Bewegung der Blitz treffen. Als ich endlich bei der Flügeltür angekommen war, zog ich diese hastig hinter mir zu und seufzte einfach auf. Ich war gerade durch die Hölle gegangen, verdammt! Besser fühlte ich mich keineswegs, aber vielleicht kam das nur. Gerade eben sehnte ich mich nur nach einer warmen Dusche und meinem Bett. Für heute hatte ich genug erlebt und nachdenken musste ich bestimmt auch noch eine Zeit lang.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
hahaha :D du hast nich ganz zufällig einen glorreichen Einfall, wie das Ganze weitergeht, also halt was für ne situation wir als nächstes zusammen kritzeln? Wenn nicht dann werd' ich versuchen ein wenig darüber nachzudenken... xDDD na dann is ja gut :3 XD
Isaac Ich glaube, dass ich da wirklich ein ziemlich herrliches Durcheinander in Riccardas Kopf hinterlassen haben musste und ich hätte gelogen, wenn ich gesagt hätte, dass mir das nicht gefiel. Es war ein netter Gedanke, dass sie sich womöglich noch eine ganze Weile über mein Handeln und meine Worte ihren hübschen Kopf zerbrechen würde und noch besser wäre es natürlich, wenn ihr das alles keine Ruhe lassen würde. Dann würde sie nämlich irgendwann von alleine darauf zurück kommen und das hieße ja, dass ich ihr Interesse an mir irgendwo schon wachgehalten hatte, trotz meines Vergehens. Naja, sie wusste aber halt wirklich auch einfach, dass ich auch anders konnte und Bettgeschichten eines der wenigen Dinge waren, bei denen ich nicht nur auf mich selber achtete, sondern auch auf mein Gegenüber. In den meisten Fällen zumindest, das neulich konnte man da wohl eher weniger dazu zählen... aber hey, da war ich im Rage Mod gewesen - das war vielleicht keine Entschuldigung für mein Vergehen, aber es war der Grund dafür. Nunja, aber wie dem auch sei, ich war jedenfalls jetzt auf dem Weg nach oben in mein Zimmr, kam dort schon wenig später an und entledigte mich meiner nassen Klamotten, die direkt erstmal auf die Heizung wanderten. Danach ging ich ins anliegende Bad und unterzog mich einer Fünf-Minuten-Dusche, weil ich auf mehr jetzt dann keine Lust mehr hatte, aber es war halt nicht davon auszugehen, dass das Regenwasser besonders sauber war. Kam schließlich ursprünglich aus Seen, Pfützen, dreckigen Teichen, dem Meer... alles nicht zwingend saubere Wasserquellen. So duschte ich mich doch noch flüchtig ab, bevor ich mich abtrocknete und Boxershorts anzog. Danach schlurfte ich zum Bett rüber und ließ mich einfach auf die Matratze fallen, zog die Decke ran und machte es mir bequem. Ich grinste doch noch so ein klein wenig vor mich hin, aber mit zunehmender Müdigkeit verklang das langsam und ich schlief relativ schnell ein.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
Riccarda Ann Ab wann begann der Körper beim Menschen eigentlich abzubauen? Nach 21 Jahren, wenn mich nicht alles täuschte. Tja, dann hätte ich wohl nicht mehr lange Zeit, um Wissen und Muskeln oder was auch immer aufzubauen. Aber zum Glück lief das bei Engeln komplett anders, genauso wie Werwölfe einen unterschiedlichen Alterungsprozess hatten. Genau kannte ich mich nicht aus, aber ein Engel konnte schon extrem alt werden und bereits über die hundert Jahre gekommen sein, aber auf der Straße noch immer wie eine junge 30-jährige Frau herumhüpfen. Natürlich mussten wir ebenfalls auf unseren Körper schauen, aber unsere Gene ließen doch einiges durchgehen, sodass wir nicht schnell fett wurde – obwohl es dennoch ein paar hinbekamen aus allen Nähten zu platzen – und auch nicht wegen einer etwas schwereren Krankheit gleich dahingerafft wurden. Auch Fieber konnte uns kaum etwas anhaben, was durchaus praktisch war, denn Grippe oder sowas machte keinen Bogen um übernatürliche Wesen, die aus dem Himmel auf die Erde gesandt wurden. Aber naja, eigentlich wollte ich gerade nicht an diverse Krankheiten und Todesmöglichkeiten denken, denn heute war im Grunde ein ziemlich schöner Tag. Ich wandelte seit dem heutigen Tag ganze 20 Jahre über die Welt und machte manchen das Leben schwer. Dabei dachte ich ganz speziell an eine Person, aber ich dachte mal, dass das keine große Überraschung war, an wen meine Gedanken gerichtet waren. Isaac und ich hatten uns seit der Gewitternach nicht viel miteinander unternommen, warum uns aber auch nicht aus dem Weg gegangen, was ich vielleicht manchmal doch gern getan hätte, aber dann riss ich mich doch jedes Mal am Riemen und hielt mir vor, dass er mir geholfen hatte und ich selber schuld war, dass er meine Schwäche da so ausnutzen konnte, um an mich ran zu kommen. Vielleicht bildete ich mir im Nachhinein zu viel darauf ein, aber ganz mir zuliebe konnte er das einfach nicht getan haben und näher gekommen waren wir uns dabei ja auch ein wenig, weshalb es ihm keinerlei Nachteile gebracht hatte. Naja, nass war er geworden, aber das war ich auch. Und schon wieder drifteten meine Gedanken vom eigentlichen Geschehen ab. Mit neuer Konzentration versuchte ich meine Aufmerksamkeit auf dem Tischgespräch halten zu können, aber eigentlich interessierte es mich ziemlich wenig, was die gesamte Familie zu sagen hatte, denn gegessen hatten wir gerade und somit waren die größten Sorgen meiner Mutter ebenfalls aus der Welt geschafft worden. Wenn ich nämlich die ganze Familie sagte, dann meinte ich auch wirklich alle, alle! Bei uns wurden Geburtstage immer in einem ganz großen Rahmen gefeiert, weil man eben nur einmal im Leben 20, 21, 22 und so weiter wurde. Musste also jedes Mal ein riesiger Tumult drum gemacht werden – verständlich oder? Seufzend blinzelte ich erneut und schaute wieder am Tisch entlang und dabei fiel mein Blick auch kurz auf Isaac, der sich ebenfalls etwas Spannenderes vorstellen konnte, als inmitten von hunderten blonden Engeln zu sitzen. Endlich standen die ersten schon wieder auf und dann wurde ich erst recht wie ein Stück Torte von einer Person zur nächsten weitergereicht, weil mir jeder gratulieren wollte. Eben noch wurde ich von einer Tante auf die Wangen geküsst, da bekam ich auch schon einen freundschaftlichen Schlag von einem entfernten Cousin auf die Schulter. Wachsam schaute ich mich immer wieder nach meinen Eltern um und passte genau den Moment ab, indem ich mich von dem Trubel ein wenig entfernen konnte, denn ich liebte meine ganze Familie, aber auf einem Haufen waren sie einfach nur alle zusammen anstrengend. Anders konnte es niemand bezeichnen. Anstrengend bis zum Umfallen. Das Lachen und die Stimmen waren selbst hinter der verschlossenen Tür zu hören und ich atmete einmal auf. Himmel. Ein schlechtes Gewissen, dass ich Isaac da drinnen zurück gelassen hatte, verspürte ich nicht, denn er wüsste sich schon selber zu helfen oder würde ebenfalls das Weite suchen, wenn er es meinem Beispiel gleich machen wollte. Er sollte nur schauen, dass es niemandem auffiel, was nun nicht die schwierigste Aufgabe für den jungen Werwolf in einer Scharr Engel sein dürfte.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Die nächsten Tage verliefen wieder eher ziemlich eintönig, ruhig und viel zu langweilig für mich. Ich fand zwar immer mal wieder durchs Training eine Beschäftigung, weil ich ja schließlich nichts von meinen Muskeln verlieren wollte, aber das waren pro Tag maximal 2 Stunden, meist eher weniger, weil ich nicht so viel nötig hatte. Ein paar entsprechend anstrengende Basics reichten da und ich hielt meine Figur mühelos, da spielte eben ziemlich der Wolfsbonus mit rein, wo ich aber nun wirklich nichts gegen hatte. Andererseits hätte ich mehr Zeit mit dem Training totschlagen können, wäre es anders gewesen... aber näh, nur deshalb würde ich in dieser Hinsicht ganz bestimmt nicht mit irgendeinem Sterblichen tauschen wollen, niemals. Auch das Jagen bot mir ab und an ein wenig Abwechslung, wie gewohnt strich ich eigentlich jeden Tag für einige Minuten durch den naheliegenden Wald. Allerdings brauchte ich das Fleisch auch nicht jeden Tag, so glich es also von Zeit zu Zeit mehr einem entspannten Spaziergang und zeitweise war da vielleicht mal ein kurzer Sprint - alles in allem liefen die Tage dennoch fast immer gleich ab und ich fand es anfangs noch wirklich gut, dass meine geliebte - hust - Ehefrau dann Geburtstag hatte. Was mir daran aber so gar nicht gefiel, waren die zig Engel, die anwesend waren. Echt, egal wo ich hinsah, sah ich einen blonden Lockenkopf. Und egal in welche Richtung ich den Kopf nun drehte, es wehte mir immer der ekelige Engelsgeruch entgegen, der noch intensiver war als sonst schon. Ich meine, der hing hier ja eh konsequent überall im Schloss rum, aber es war wirklich kaum noch erträglich mit dem Haufen hier. Ich sah, dass Riccarda sich nach einer Weile aus dem Raum schmuggelte. Ich wurde leider weiter festgehalten, weil irgendeine Oma oder Tante oder was auch immer - ich hörte ihr nicht wirklich zu - auf mich einredete, ich solle doch die arme Riccarda gut behandeln, sie hätte etwas viel besseres als mich verdient. Ich wusste schon, warum das ganze Pack hier von vornherein bei mir unten durch war! Irgendwann schaffte ich es dann aber doch, mich von der Engelsmeute zu entfernen und mich aus dem Raum zu schleichen - wahrscheinlich nicht unbedingt unbemerkt, aber das war mir ehrlich gesagt in dem Moment scheiß egal. Wenn das Geburtstagskind gehen durfte, durfte ich das auch, punkt. So suchte ich Riccarda auch ohne große Umschweife auf, hatte da noch etwas zu erledigen... ich wollte ihr das Geschenk nicht inmitten der tausend Stimmen überreichen, sie viel mehr noch etwas zum Nachdenken anregen. Vielleicht waren die Gedanken an meine Worte im Regen neulich schon wieder völlig verwaschen, aber ich würde wissen sie aufzufrischen. So erreichte ich den Engel noch bevor sie ganz an ihrem Zimmer angekommen war - war ja fix vor den anderen Engeln weggelaufen, haha. "Ich hab da noch was für dich, Riccarda.." fing ich an zu reden, als ich sie fast erreicht hatte, noch ein paar Schritte hinter ihr war.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
Riccarda Ann Mir rauchte der Kopf jetzt schon ein bisschen, weil es einfach viel zu viel zu erzählen gab und jede Tante von ihren neuen Schuhen oder Pelzmänteln erzählen wollte, genauso wollten die Onkel denn fragen, wie es mit dem Werwolf so auszuhalten war und ob es etwas von der anderen Seite zu berichten gab… sie taten nach wie vor so, als wären wir alle mitten im Krieg und die Heirat war nur dazu bestimmt, dass sich die Stadt in kein Schlachtfeld mit viel zu vielen Menschen verwandelte. Falls es jemals zu einem Bruch dieser angeblichen Waffenruhe kam, dann fragte ich mich eh, was sie mit den tausend Einwohnern der Stadt vorhatten. Wahrscheinlich waren sie die armen Trottel, die dann den ganzen Dreck am Schluss ausbaden mussten und sich vorher aber noch irgendwelche Ränge und Belohnungen erwarteten, weil sie sich auf die jeweilige Seite gestellt hatten und ein bisschen schmutzig über die Gegner herzog. Ich würde mich sogar darauf stützen, dass sie alle dafür eine Streicheleinheit und ein Leckerli bekamen, weil sie sich ja schließlich für die eigene Seite entschieden hatten. Nein, Politik war noch nie meines gewesen und ich wusste nur zu gut, dass diese großen Familientreffen über kurz oder lang immer genau zu diesem Thema führten, worauf ich bestimmt nicht scharf war und da lieber die Düse machte. Es durfte eh niemandem aufgefallen sein, zumindest folgte mir niemand durch die Gänge bis zu meinem Zimmer hinauf, das ich auch beinahe erreicht hatte. Fast hatte ich wegen den ganzem Aufgebot meiner Verwandten vergessen, dass da ja auch noch ein Werwolf in ihrer Mitte hockte, der sich giftige Blicke und die verschiedensten Anschuldigungen gefallen lassen durfte. Tauschen wollte ich mit Isaac auf keinen Fall, aber mit ganz viel Pech würde es mich ebenfalls einmal so treffen, denn der junge Mann hatte genauso Geburtstag und seine Familie – zumindest der Großteil – würde mit ihm das Älterwerden feiern wollen. Von den Engeln konnte sich niemand etwas erwarten, aber das tat sicherlich auch keiner von den Beteiligten. Als ich dann doch seine Stimme hinter mir wahrnahm, war ich etwas überrascht, dass er mir wirklich nachgekommen war und nicht den Weg zu seinem Zimmer eingeschlagen hatte, das eigentlich in die andere Richtung lag. Neugierig geworden, drehte ich mich dann doch um und schaute ihn abwartend ab, weil ich nicht so genau einschätzen konnte, was er denn nun genau damit meinte, dass er noch etwas für mich hatte. Ich sah mich einmal kurz um, aber ich wusste selber nicht genau, warum ich das machte und deutete dann mit dem Kopf leicht auf die Tür zu meinem Zimmer. „Ich will nicht blöd am Gang herumstehen“ eröffnete ich ihm und drückte die Tür auf, sodass ich den Raum betreten konnte und er mir schon folgen würde, weshalb ich mir nicht die Mühe machte und hinter mir schloss. Meine Neugier war auf jeden Fall geweckt, denn ich hatte nicht erwartet, dass mir Isaac etwas schenken würde… wirklich nicht.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Na da schaute sie mich doch ziemlich überrascht an, würde ich meinen. Aber konnte man ihr das verübeln? Nur, weil wir beide verheiratet waren, hieß das ja lange noch nicht, dass ich ihr zwingend etwas schenken musste. Ich meine wir waren ja auch sonst nicht wie ein 0815 Ehepaar - dass wir nicht un ein und dem selben Bett schliefen war beispielsweise so ein Punkt. Außerdem liebten wir uns nicht. Das war normalerweise der Grund, warum man heiratete. Eben wenn man diese eine Person gefunden hatte, die man nicht missen wollte, die man in seiner Nähe haben wollte, die man immer willkommen hieß, der man alles verzeihen würde. Naja, für mich war sowas ja sowieso ziemlich merkwürdig, da ich sowas wie Liebe nur wenig bis gar nicht kannte. Die einzige, die mir so etwas jemals entgegen hatte kommen lassen und bei der ich es auch erwiderte, war meine Mutter. Sie war mitunter eine der wenigen, die ihre Hoffnungen in mich nie aufgeben würde und die mich immer unterstützen würde, komme was da wolle. Ich war ihr unfassbar dankbar dafür und wenn ich sie - aus welchen Gründen sei mal dahin gestellt - verlieren würde, dann würde mich das ziemlich treffen. Wir standen uns zwar nicht mehr so nahe wie noch vor ein paar Jahren, wo ich noch eher ein lieber kleiner braver Junge gewesen war, aber uns verband immernoch sehr viel. Es gab nur nicht mehr sehr viele Situationen, in denen wir das zeigten. Es war allgemein alles ganz... naja, anders als noch vor ein paar Jahren. Schlimmer. Aber zurück zum Thema, ich schweifte schon wieder sehr weit ab. "Hättest sowieso in dein Zimmer gehen sollen." sagte ich und lächelte ein klein wenig. Würde ich jetzt grinsen, dann würde sie das ganz bestimmt in den falschen Hals kriegen - aber nein, ich hatte keine zweite Vergewaltigung oder andere Nötigungen im Sinn, eher ganz im Gegenteil. So folgte ich ihr möglichst entspannt in ihr Zimmer, schloss anschließend die Tür hinter mir. Dann sah ich noch einmal kurz in Richtung des großen Spiegels, in dessen Richtung ich sie auch sogleich schob, indem ich sie an den Schultern anfasste - vorsichtig, nicht drängend. Zwar war ich innerlich von dem Tumult da unten noch recht angespannt, versuchte mir das aber nur wenig bis gar nicht anmerken zu lassen. Das gehörte jetzt hier nicht hin, auch wenn mir dieses blöde, softe Getue eigentlich gar nicht stand. Fand ich jedenfalls. Ich war schlichtweg lieber der Arsch und der Matcho, wobei mir letzterem ja jetzt sowieso Schluss war. "Augen zumachen.." forderte ich sie mit ruhiger Stimme auf, stand weiterhin direkt hinter ihr, wenn auch nicht ganz so nahe wie noch neulich im Regen. Wie gesagt, kein Drängen, kein auf die Pelle rücken, kein Nötigen. So wartete ich nur kurz darauf, bis sie die Augen zugemacht hatte, eher ich etwas aus meiner rechten Hosentasche zog. Es war eine handangefertigte Kette (nur damit du dir das besser vorstellen kannst, so in etwa soll die aussehn, farblich aber variabel, mir selbst is das gold zu gelblich XD) - ja okay, nicht von mir selber, für sowas war ich viel zu ungeschickt und ungeduldig, aber war ein Einzelstück und das zählte dann doch mehr. Ich wollte ihr nichts schenken, was ich in jedem zweiten Geschäft bekam. War zwar dementsprechend teuer gewesen das Teil, aber dass Geld bei uns nicht wirklich eine Rolle spielte, dürfte wohl jedem klar sein. So legte ich Riccarda die blonden Locken sachte nach vorne über die Schulter, bevor ich ihr - ebenso bedacht und vorsichtig - die Kette umlegte. "So, jetzt kannst du gucken.." sagte ich und betrachtete zufrieden über ihre Schulter hinweg im Spiegel, dass sie ihr durchaus stand. Andererseits gab es wohl eh nicht viel, was die junge Frau nicht hätte tragen können. "Schau sie dir genau an... siehst du die Schlüssel? Sind insgesamt 12.." fing ich an zu reden, sah ihr dabei mittels des Spiegels ins Gesicht, ohne dass sie sich zu mir umdrehen musste. "Jeder davon steht für einen Abend, den wir zusammen verbringen... also nicht für einen, an dem wir uns streiten, sondern für einen schönen." Musste ja klar gestellt werden. Schließlich war es kein Geheimnis, dass wir uns oft in die Haare kriegten. War kaum zu vermeiden, dafür hatten wir einfach beide viel zu viel... nennen wir es mal ganz vorsichtig Eigensinn. "Erst, wenn alle Schlüssel... umgedreht sind, werd' ich dir wieder näher kommen. Und wann ein Date als erfolgreich abgestempelt werden kann, bestimmst du allein. Vorher werd' ich mich voll und ganz nach dir richten, dir nicht unaufgefordert zu nahe kommen, ich kenn' ja jetzt die Grenze.. es sei denn natürlich du forderst mich dazu auf, sie zu übertreten, da sag ich dann auch nicht nein." Ich fing doch ein klein wenig an zu grinsen, ließ sich nicht ganz vermeiden. "Als ich die Kette hab' anfertigen lassen, hab ich den Mittelpunkt der Kette als dich beschrieben - der Schmuckdesigner meinte, ich sollte es aber nicht nochmal als tickende Zeitbombe betiteln, wenn ich dir die Kette gebe." Ja, das war dann das bisschen an meinem ganz originellen Isaac Charme - mal ehrlich, wenn ich nicht noch irgendwas leicht sarkastisches hintendran gesetzt hätte, dann hätte da was nicht gepasst, zu viel Gesülze ging nicht. Der Zeiger der Uhr war in der Mitte der Kette zu sehen und Riccarda hatte verflucht viel Temperament und Sturheit, genau wie ich - deswegen die Sache mit der tickenden Zeitbombe, haha. Das würde auf mich wahrscheinlich noch besser zutreffen als auf sie, aber ich verzichtete eigentlich sehr gerne auf Schmuck. Bah, ne. Das einzige, was ich besaß, waren zwei Lederarmbänder, aber auch die trug ich nur eher selten. Nunja, egal jetzt.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
omg... WIE UM ALLES IN DER WELT bist du auf diese GRANDIOSE Idee gekommen? *o* XDDD ______________
Riccarda Ann Mittlerweile machte ich mir nichts mehr daraus, wenn Isaac in meinem Zimmer war, denn an das leicht beklemmende Gefühl, sobald er in meiner Nähe war, hatte ich mich bereits gewöhnt und ich wehrte mich nun auch nicht mehr so penetrant gegen seine Anwesenheit, wodurch es mir viel leichter gefallen war, damit abzuschließen und einen Schlussstrich darunter zu ziehen, dass ich in diesem Zimmer einmal misshandelt worden war. Ich konnte aber nicht einmal in einen anderen Raum ausweichen, weil das dann ziemlich viel Verdacht aufwerfen könnte und ich wollte mir nicht die Mühe machen, indem ich mir eine aufwendige, intelligente und vor allem glaubhafte Ausrede für den Umzug einfallen ließ. Auf das war ich echt nicht scharf gewesen, weshalb ich es einfach gelassen hatte und versuchte, mich mit den Tatsachen zu arrangieren. Und siehe da… schließlich hatte es ja doch funktioniert. Zumindest schlief ich wieder ruhiger und noch dazu hatte ich kein Problem damit, dass Isaac mit mir in diesem Raum, meinem Zimmer, war. Wahrscheinlich wäre er so oder so mit hinein gekommen, was er mir dann eh mit den passenden Worten bestätigte, weshalb ich darauf nicht näher einging, sondern mitten in dem Raum auf dem Teppich stehen blieb und ihn mit einem abwartenden Blick bedachte, als er mich bei den Schultern nahm und vorsichtig vor den Spiegel schob. Seine sanfte Art verunsicherte mich dabei doch in gewisser Weise, weil ich das von ihm einfach nicht erwartet hatte und dann noch immer voller Neugier in den Spiegel schaute, wo ich mich selber und Isaac direkt hinter mir erkennen konnte. Wurde das nun wieder so etwas, wie draußen im Regen, halt nur mit dem Unterschied, dass wir uns dabei selber bewundern konnten? Ich wurde einfach nicht schlau aus der Situation, was mich mitunter ein wenig beunruhigte, aber das der junge Mann vollkommen gelassen blieb, zwang ich mich eben zur Ruhe. Die Augen schloss ich dennoch nur ungern, aber gab nach einem kurzen Zögern doch nach und wartete einfach, denn etwas anderes blieb mir wohl oder übel eh nicht übrig. Meine Sinne waren dabei wachsam auf ihn hinter mir fixiert. Ich konnte nichts Verdächtiges hören, blieb demnach auch ruhig und zählte in Gedanken leise mit, damit ich etwas zu tun hatte. Weit war ich beim Zählen nicht gekommen, da spürte ich auf einmal etwas kaltes am Dekolleté und war versucht, kurz zu blinzeln und einen Blick auf das kühle Objekt zu erhaschen, aber in letzter Sekunde konnte ich mich noch davon abbringen und blieb diszipliniert. Wunderte mich eigentlich selber, aber ich wollte die Überraschung nicht sabotieren. Endlich – ich hatte nun wirklich ungeduldig darauf gewartet – gab mir Isaac das okay, dass ich schauen durfte und das musste er mir wirklich nicht zweimal sagen. Augenblicklich fiel mein Blick auf die zarte Kette, mit dem Anhänger dran, die in dezenten Farben gehalten war und… ja, ich war sprachlos. Ich wusste wirklich nicht, was ich darauf sagen sollte, aber das Reden schien eh Isaac übernehmen zu wollen, weshalb ich ihn keineswegs daran hintere, sondern brav zuhörte und dabei mit dem Blick aber nicht von der grazilen Kette weg kam. Während seinen Erläuterungen wanderten meine Mundwinkel immer weiter nach oben, bis sie bei einem sanften, durch und durch positiv überraschten Lächeln hielten und sich das aber soweit fortsetzte, dass es auch meine Augen erreichten. Ich konnte es gerade gar nicht glauben. Wie viel Gedanken musste er sich da denn gemacht haben, um auf so eine Idee zu kommen und das alles dann auch noch anfertigen zu lassen und… ich kam schon wieder nicht nach, das gerade eben in Worte zu fassen. Ich freute mich wirklich und das zeigte ich auch, denn ich hielt nicht viel davon, dass ich auf einmal meine Freude zurück hielt, nur damit ich ihm vielleicht etwas zu Fleiß machen konnte. Keinesfalls wollte ich undankbar erscheinen! Und gerade eben hatte ich vielleicht doch große Lust, die Grenzen doch ein wenig auszuweiten, aber ich rief mich selber zur Vorsicht, denn kaufen lassen wollte ich mich dennoch nicht und das war auch gut so. Fasziniert blieb ich dennoch und das würde sich so schnell auch nicht ändern. Insgeheim war das auch das schönste Geschenk, das ich an diesem Tag bekommen hatte, weil ich mir einfach dachte, dass sich hierbei am meisten überlegt worden war. Mich würde nur brennend interessieren, von wo er den Einfall genommen hatte oder ob das so eine brillante Idee war, die einem mal eben spontan unter der Dusche kam. Bei seiner letzten Anmerkung grinste ich dann ebenfalls, weil es schon stimmte, dass ich gerne einmal auszuckte und dann so richtig aus der Haut fahren konnte, aber das Explodieren war dann ja doch mehr Isaacs Part in der Beziehung, was ich ihm keinesfalls streitig machen wollte. Anscheinend war dann auch das Ende seiner kurzen Einführung bezüglich der Kette gekommen und ich schaute das erste Mal von dem Spiegel an mir herunter, wo ich mir den Anhänger dann in der Hand genauer anschaute und die kleinen Schlüssel ebenso wie die Uhr hinter der Musterung anschaute. Dabei war der Vergleich mit einer Zeitbombe doch gar nicht so abwegig. „Danke schön“ meinte ich leise und betrachtete das Schmuckstück näher, dessen Wert ich nicht im Entferntesten einschätzen konnte. Ich drehte mich um und legte den Kopf leicht in den Nacken, weil er nach wie vor ein gutes Stück größer war als ich. Meine Hand sank dann wieder, sodass ich die Kette nicht mehr zwischen den Fingern hielt und ich ihn anschauen konnte. „Sie ist echt extrem schön und du weißt aber, dass das nicht nötig gewesen wäre, oder?“ fragte ich lächelnd nach, denn er hatte mir damit nach wie vor eine riesen Freude gemacht.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Quassler, you know XD Hier wieder sorry für rechtschreibfehler usw q.q
Isaac Ich schien einhundertprozentig ins Schwarze getroffen zu haben, genau so wie es mir erhofft hatte. Ich meine, ich hatte mir mit Geschenken noch nie wirklich Mühe gegeben, mal ganz abgesehen davon, dass ich allgemein nur selten etwas verschenkte. Gab eben wirklich kaum Jemanden, der mir dafür wichtig genug war, dementsprechend kam es nicht oft vor, dass ich mir die Arbeit machte und freiwilig ein Geschenk besorgte. Es freute mich also wirklich ein Stück weit, dass Riccarda die Kette gefiel. Das zeigte sie ganz offensichtlich, der Engel machte daraus kein Geheimnis und so stellte mich das noch zufriedener. Erst hatte ich wirklich darüber nachgedacht, extra so etwas wie eine Rede vorzubereiten, aber das wäre dann wirklich too much gewesen. So, wie ich es gerade spontan gesagt und erklärt hatte, war es eindeutig besser gewesen und ich hatte ziemlich genau den Effekt erzielt, den ich hatte haben wollen. Als sich die junge Frau schließlich zu mir umdrehte, sah ich vom Spiegel weg zu ihr runter, sah ihr auch jetzt wieder in die Augen. Mein Grinsen behielt ich einfach bei - es war ja nicht provokant, sondern einfach nur, weil sich meinr Laune deutlich angehoben hatte, nicht mehr so mies war wie noch zuvor in dem Engelshaufen. "Du hast aber Geburtstag, da wollte ich dir 'ne Freude machen.. schön, dass sie dir gefällt, war 'n Haufen Arbeit.." erwiderte ich auf ihren Dank hin, zuckte kaum merklich mit den breiten Schultern. "Und ich dachte mir ich kann schonmal damit anfangen, dich davon zu überzugen, dass ich wirklich noch eine andere Seite habe.. manchmal zumindest." Ich würde zu behaupten wagen, dass die Kette wirklich ein guter Schritt in diese Richtung war, immerhin strahlte sie richtig, die Freunde über mein Geschenk war absolut nicht zu übersehen.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
dieses Mal warst du aber gar nicht so großzügig mit den gratis Fehlern zum Mitnehmen ._. x'DD _____________
Riccarda Ann Es war wohl wirklich kein Geheimnis, dass mir die Kette extrem gut gefiel und ich eigentlich nicht damit gerechnet hatte, dass mir Isaac überhaupt etwas schenkte und wenn doch, dann bestimmt nicht in diesem Stil. Ich fühlte mich wirklich ein bisschen schlecht, weil ich ihm das auf keinen Fall zugetraut hatte und nun wirklich positiv überrascht vom Gegenteil überzeugt worden war. Meine Freude zeigte ich gerne offen, trug ich zur Schau und hatte kein Problem damit, dass sich der junge Mann nun vielleicht auch Stück weit fühlen würde, weil er damit so einen Volltreffer gelandet hatte. War mir wirklich alles egal, was ich aber nicht zugeben wollte war, dass ich nun vielleicht doch in Erwägung zog, dass er diese geheime, gut versteckte Seite hatte und meine Neugier nun erst recht angestachelt worden war. Ich wollte nun wissen, was hinter dem impulsiven Werwolf steckte, wenn er schon offen zugab, dass mehr in ihm drin war, als man auf dem ersten Anblick vermuten würde. Okay, ich hatte nicht nur einmal hingeschaut und trotzdem nicht viel mehr als Wut und Temperament entdeckt, aber daran wollte ich gerade ehrlich gesagt nicht so wirklich denken, denn es gefiel mir halt, so angenehm von meiner falschen Annahme abgebracht zu werden. Ohne Streit. Ohne Diskussion. Ohne, dass die Fetzen flogen und wir beide sauer auseinander stürmten. Diese Zeit würde so oder so wieder kommen, darauf konnten sich alle verlassen, weshalb ich diesen Moment der versöhnlichen Begegnung genoss. „Du hast mir auf jeden Fall eine Freude gemacht“ versicherte ich ihm ebenfalls grinsend und musste dann einfach noch einmal an mir runter schauen, damit ich mir den Anhänger genauer ansehen konnte und mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Er hatte also von sich aus vor, dass das Verhältnis, so gestört und zerbrochen es auch sein mochte, verbessert werden konnte und schien das wirklich aus eigenem Antrieb zu machen, weshalb ich mir direkt einmal fest vornahm, dass ich es vermied, dagegen anzusteuern und ebenfalls ein bisschen mehr auf eine friedliche Atmosphäre zwischen uns gab. In dem Fall war ich doch ein typischer Engel, der die Harmonie dem Streit vorzog und das Mädchen in mir stand dann noch dazu auf Geschenke, bei denen sich auch etwas überlegt worden war. „Das glaub ich dir auf’s Wort, dass es aufwendig war. Allein die Idee zu bekommen…“ überlegte ich laut, als ich dabei zuschaute, wie der Zeiger unter der Musterung weiter hüpfte und ich total verzaubert von der Kette war. Ich war sogar soweit, dass ich wirklich versucht war, ihn zu küssen, aber dann wusste ich nicht, wie ich weiter handeln würde und im Bett wollte ich trotzdem nicht landen, weshalb ich das unterließ und lieber auf die Reaktion von Isaac wartete. „Es war auf jeden Fall eine gute Wahl, es so zu versuchen“ meinte ich gut gelaunt und musste erneut feststellen, dass Isaac sich nun mal wirklich mit der Frauenwelt auskannte und wusste, wie er sich einschmeicheln konnte. Musste ich ihm einfach lassen.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
GUT! :'D is jetz leider wieder nich lang, bin aufm sprung xd __
Isaac Und da bekam ich dann sogar noch einmal eine wortwörtliche Bestätigung dafür, dass die junge Frau den ganzen Aufwand, den ich allein wegen diesem einen Schmuckstück betrieben hatte, zu schätzen wusste. Auch dafür, dass ich scheinbar den richtigen Riecher dafür hatte, einer Frau Geschenke zu machen und dass ich durchaus fähig war, mir Mühe zu geben, wenn ich es denn auch wirklich wollte. Wie gesagt, es musste es in meinen Augen halt nunmal einfach wert sein und da ich mit der jungen Blondine hier wohl noch den Rest meines Lebens verbringen würde, wollte ich eigentlich - nachdem ich mal etwas länger und gründlicher darüber nachgedacht hatte -, dass das mit uns schon halbwegs gut funktionierte. Ich meine, dass es nicht die Liebe auf den ersten Blick war und dass wir wohl nie wie ein normales Paar sein würden, das wusste ich. Aber mein Leben war schon bis zu diesem Zeitpunkt von Hass, Wut und Aggression so durchtränkt, dass ich das nicht noch den Rest meines Lebens so weiterführen wollte. Bis zu einem gewissen Grad gehörte die Wut zwar einfach zu mir, weil ich der Typ Werwolf war, der seine Kräfte darin schürte und daraus nahm, aber ich wollte nicht ununterbrochen auf Riccarda sauer sein, nicht für den ganzen, langen Rest meines für einen Werwolf noch wirklich kurzen Lebens. Und je früher ich mit den Verbesserungsversuchen anfing, desto eher würde ich auch mehr davon haben, alles in allem wahrscheinlich auch wieder etwas entspannter werden. Denn wenn ich nicht weiter gleichzeitig von meinem Vater und Riccarda in den Dreck gezogen wurde, sondern nur noch von einer Seite, war ich mir fast sicher, dass ich mein kleines Aggressionsproblem wieder etwas besser in den Griff bekommen würde. Da hatten auch meine Mitmenschen - oder Wölfe, Engel, was auch immer - etwas von. Zwar würde es noch ein ganzes Stück Arbeit sein, Riccarda bis zu dem Punkt zu kriegen, an dem ich sie haben wollte, aber gut... ich denke mal, dass es das doch irgendwo wirklich wert war. Blieb nur zu hoffen, dass ich nicht die Lust daran verlor, auf dieses Ziel hinzuarbeiten. "Naja... in der Regeln bin ich ja doch eher der Typ, der es auf Biegen und Brechen mit Gewalt versucht, aber... man sieht ja, wo das endet." sagte ich etwas leiser und fuhr mir kurz mit der rechten Hand durch die dunklen Haare. Letztendlich hatte mich dieses 'Biegen und Brechen' zwar dazu bewegt, dass ich der jungen Frau gut durchdachte Geschenke machte, aber was davor alles passiert war, hätte ich mir dennoch wirklich sparen sollen. Das wusste ich selber. "Ich will zumindest versuchen, es jetzt besser zu machen... mehr als schiefgehn' kanns ja eigentlich nicht." sagte ich und ließ ihr noch ein kurzes Lächeln entgegen kommen, bevor ich ihr einen ganz leichten Kuss auf die Stirn drückte - da würde sie schon nix dagegen haben. "Aber keine Sorge.. ich glaube, dass trotzdem genug von Isaac übrig bleibt." fügte ich dem ganzen breiter grinsend noch hinzu, strich ihr dabei sachte mit der Hand über die Wange.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
Riccarda Ann Gewalt war eben eine ganz spezielle Sache, die wohl für immer zwischen uns stehen würde. Er setzte lieber seine Muskeln ein, um an sein Ziel zu kommen und ich… ich konnte nicht einmal sagen, dass ich immer meinen Verstand einsetzte, denn manchmal ließ ich mich nur von meinen Gefühlen steuern und da hatte mein Hirn dann sehr wenig beizusteuern, weshalb es gut und gerne das ein oder andere Mal nach hinten losging, aber von meinen diversen Fehltritten wussten die Wichtigsten eh Bescheid und an die große Glocke wollte ich meine kleinen Ausrutscher auch nicht hängen. Isaac und ich waren einfach sehr verschieden, was unsere Herangehensweisen an die Probleme betrat, wenn ich es so besser ausdrucken konnte. Er war impulsiv und explosiv… konnte mit den beiden Eigenschaften andere sehr schnell einschüchtern und einen Schaden damit anrichten, aber mit Worten konnte man genauso Schaden anrichten, weshalb ich weiterhin nicht wusste, wie ich dazu stehen sollte, als er mir dieses Eingeständnis vermittelte und sogar ganz offensichtlich zuließ, dass ich mir selber nun meine Gedanken dazu machte. Es schien wohl doch ein wenig bergauf zu gehen, aber zu viel Hoffnung wollte ich da noch nicht hinein legen, denn es konnte noch alles passieren, wenn wir ehrlich und vor allem realistisch blieben. Es war demnach auch besser, wenn ich dazu meinen Mund hielt und meinen Senf nicht dazu kam, sonst trat ich doch noch mit meinem Talent einen Stein los und brachte den Streit erneut ins Rollen. Dabei waren wir doch eigentlich gerade dabei uns aus dem persönlichen Tief zu bewegen, was Isaac dann selber noch einmal sehr treffend beschrieb. Es konnte nämlich wirklich nicht mehr schlimmer zwischen uns werden, obwohl wir uns gerade in dem Moment doch recht gut zu verstehen schienen. Ich zumindest fand keinen Grund, etwas gegen ihn zu sagen und damit eine gereizte Atmosphäre hervor zu provozieren. „Wir haben nichts zu verlieren…“ meinte ich dann doch leise und unterstrich damit meine Zustimmung bezüglich seiner Aussage kurz, damit ich nicht stumm wie Fisch ihn reden ließ und mich überhaupt nicht daran beteiligte, obwohl mich die Kette doch sehr ablenkte und ich sie mir am liebsten noch einmal ganz genau anschauen würde, aber das musste ich mir wohl für später aufheben, denn weglaufen würde sie mir jetzt eh nicht mehr. Das wüsste ich zu verhindern. Außerdem wurde ich dann wieder abgelenkt, als mir mein Herz doch ein Stück weit aufging, denn so sacht hatte ich den jungen Mann noch nie mit mir umgehen sehen – oder es eben gespürt. Das sprach im Moment gerade wirklich für ihn, aber mein Geheimnis blieb das trotzdem, denn ich wollte den Bogen selber auch nicht überspannen. Die Gefahr wurde von ihm aber eh erfolgreich gebannt, als er wieder mehr der Alte wurde und noch einen sarkastischen Teil losließ. „Wäre auch schade wenn nicht… mit wem sollte ich mich denn dann messen können?“ stieg ich ebenfalls grinsend ein.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Ja, eben! Mit wem sollte sie sich denn sonst streiten und prügeln? Hier im Schloss gab es schließlich nur Engel und die waren ja dafür bekannt, dass sie lieber immer nur auf Friede, Freude, Eierkuchen machten und Streit so gut wie es möglich war aus dem Weg zu gingen. Fragte mich wirklich, ob es denen nicht zu langweilig wurde, wenn es nie irgendwelche Konfrontationen gab. Ich persönlich brauchte sowas ja wirklich zwischendurch, sonst würde ich wohl wirklich nach und nach etwas wahnsinnig werden. Ich würde nicht sagen, dass ich ein durch und durch streitsüchtiger Kerl war, aber sowas gehörte nunmal einfach dazu. Für mich war es mehr oder weniger Alltag und ohne würde ich mich wohl einfach auch sehr langweilen. Umso besser, dass Riccarda dazu bereit war, mich in dieser Hinsicht weiterhin zu unterhalten, haha. Nein, mal ganz im Ernst - ich denke mal, dass wir uns noch zahlreiche Beleidigungen an den Kopf werfen und uns zoffen werden, da führte absolut kein Weg dran vorbei. Vielleicht würde sie mich auch noch ein paar Mal so weit provozieren, dass ich völlig die Fassung verlor und zum wiederholten Mal im Pelz vor ihr stand. Ob ich dann noch einmal zubeißen würde? Hm, gute Frage. Wie gesagt wollte ich wirklich etwas dafür tun, dass sich unsere Beziehung zueinander verbesserte, aber wenn ich wirklich wütend war, dann kannte ich bekanntlich ja absolut keine Grenzen, weshalb ich nicht so scharf darauf war, demnächst mal wieder einen mehr als nur verbalen Kampf mit meiner Ehefrau auszufechten. Das denke ich würde nämlich eher weniger als gelungenes Date durchgehen. "Ich glaube, das könnte ich fast schon als Kompliment nehmen." erwiderte ich weiterhin grinsend, ließ meine Hand dann langsam wieder von ihrer Wange sinken. Hm-hm. Und was nun? Ihr Geschenk hatte sie mit vollem Erfolg von mir überreicht bekommen, ich hatte hier nun eigentlich nichts weiter zu tun. Ich könnte mich wohl entweder weiterhin hier bei ihr aufhalten und angenehme Gespräche führen, oder aber ich ließ ihr Zeit für sich, wo wir doch bis vor Kurzem noch beide unten bei ihrer Verwandtschaft fest gesessen hatten und Ruhe sicherlich nicht verkehrt war. "Möchtest du deine Ruhe haben? Wenn ja, dann geh' ich ein bisschen raus.." fragte ich dann einfach nach, hielt weiterhin Blickkontakt zu der jungen Frau. Wenn sie alleine sein wollte, dann würde ich einfach ein wenig nach draußen gehen und frische Luft schnappen, schaden würde das bei dem ganzen Engelsgeruch hier ganz bestimmt nicht. An Riccardas' hatte ich mich ja gewöhnt, aber das heute war eindeutig zu viel. Wenn sie weiterhin meine Gesellschaft wollte... naja, dann würde ich mal nicht so sein und sie sich weiter in meiner Anwesenheit sonnen lassen, haha.
Der Himmel in grau, dunkle Wolken ziehn auf. Ich atme den Regen, ertrage das Leben. #KontraK #AusDemSchattenInsLicht
Riccarda Ann Es war eindeutig neu, dass Isaac und ich so besonnen miteinander umgingen, der Sarkasmus nicht einmal im Entferntesten als Angriff zu verstehen war und keine versteckten Beleidigungen zwischen den ausgesprochenen Zeilen standen. Es war regelrecht ungewohnt, dass wir so behutsam zueinander waren und anscheinend wirklich bedacht darauf waren, durch unsere Entgegnungen nicht die friedliche Atmosphäre zu zerstören. Auch, dass seine Hand über meine Wange strich, war außergewöhnlich – heute schien allgemein ein Tag der Überraschungen zu sein. Es wunderte mich einfach. Das bedeutete noch lange nicht, dass es mir gegen den Strich ging, aber ein wenig gruselig war es schon, wenn man sich ansonsten entweder mied oder suchte, weil man seinen Frust ein bisschen auslassen wollte und wo konnte man das besser, als bei dem jeweils anderen? Ich konnte zugeben, dass ich mich gerne bei Isaac über Belangloses aufregte, nur damit ich meiner Wut auf irgendetwas ein wenig Dampf ablassen konnte, aber sonderlich förderlich war das nun mal nicht, aber jeder machte das irgendwann einmal. Da war ich mir ziemlich sicher und es gehörte einfach dazu, dass einmal die Fetzen flogen und der Haussegen mehr als nur schief hing, sondern bereits am Boden lag. Außerdem konnte ich mich da auf den jungen Werwolf verlassen, dass es mit der Zeit immer mal ein wenig Streit oder etwas zum lautstarkem Diskutieren geben wird. Um aber nicht doch noch in letzter Sekunde einen Streit vom Zaun zu brechen, grinste ich nur kurz, denn es blieb im überlassen, wie er mein Kommentar genau aufnahm, obwohl ich es wirklich nicht schlecht oder negativ meinte. Ein Kompliment war womöglich übertrieben. Jedoch hatte ich langsam selber keine Lust mehr darauf, dass ich mir jedes Mal überlegte, was ich denn eigentlich sagen sollte, damit ich seinem Ego keinen Kick nach oben gab. Ich wollte einfach mal wieder aus reiner Freude nett zu ihm sein und nicht befürchten müssen, dass ich es demnächst wieder bereuen könnte, denn niemand konnte verleugnen, dass Isaac bis zu einem gewissen Maß eingebildet war und sehr große Stücke auf seine eigene Person legte. Manche kamen damit klar, andere nicht. Ich schwankte strak zwischen diesen beiden Seiten, aber im Moment war das nicht so wichtig. Ich kam schon wieder vom Thema ab und dieses Mal war nicht einmal die Kette daran schuld, die ich mir übrigens noch immer sehr gerne in Ruhe anschauen wollte, aber genauso konnte ich die Gesellschaft von ihm weiterhin vertragen. Wenn meine Verwandten sehen würden, dass Isaac gegangen ist, wüssten sie, dass ich nun wieder alleine war und sie mich wieder in Beschlag nehmen konnten… meine Ruhe bekam ich also so oder so nicht. „Meine Ruhe werd ich vor deren“ es war klar, dass die Ansammlung von Engeln einen Stock tiefer gemeint war „Abreise eh nicht bekommen, aber wenn du raus willst, dann kann ich das echt verstehen“ wandte ich lächelnd ein, denn ich an seiner Stelle, würde auch lieber ganz weit weg sein, wenn hier eine Scharr von Werwölfen herumlungern würde.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Hm, war ihr also egal, ob ich nun hier blieb, oder ob ich ausflog und mich anderweitig beschäftigte. Einerseits könnte ich schon irgendwo noch versuchen, weiter ihr Vertrauen zu gewinnen, ihr zu zeigen, dass sie in meiner Nähe durchaus auch gute Gefühle erleben konnte, sich bei mir wohlfühlen konnte - wenn ich eben so nett war, das auch zuzulassen und nicht der Werwolf-Arsch höchstpersönlich zu sein. Letzterer würde ich weiterhin immer mit dem größten Vergnügen sein, aber zukünftig würde ich selber erstmal ein wenig zurückstecken müssen und mich mehr auf Riccarda konzentrieren. Sonst würde ich da nämlich nur wenig bis gar nichts mehr erreichen und ich wollte doch jetzt anfangen, wo es noch nicht zu spät war, um etwas zu ändern. So musste ich vorerst wohl öfter mal mehr den Schoßhund als den großen bösen Wolf geben, auch wenn mir persönlich das nicht so schmeckte. Zehn Prozent Verlust hatte man immer, wie man so schön zu sagen pflegte. So stand ich einen Augenblick lang unschlüssig da und überlegte fieberhaft, was ich nun tun sollte, weil es ihr vom Prinzip her egal war und mir selbst aber eigentlich auch. Vielleicht würde es mir dennoch gut tun, wenn ich ein wenig raus kam, weil mich der ganze Engels-Talk doch schon wirklich ziemlich angestrengt und genervt hatte. So überlegte ich noch einen Moment lang hin und her, bevor ich schließlich die Schultern zuckte und wieder zum Reden ansetzte. "Dann werd' ich wohl ein bisschen rausgehn... dann hast du auch noch ein bisschen Zeit, das ganze hier zu verdaun'." sagte ich, noch immer so ein wenig grinsend, bevor ich ihr noch einen vielsagenden Blick zuwarf und mich dann aber gänzlich von ihr löste und das Fenster ansteuerte - und JA, ich musste unbedingt jetzt hier durchs Fenster! Ich wollte nicht noch einmal unten am Engelspack vorbei, sondern ihnen tunlichst aus dem Weg gehen. So öffnete ich das Fenster, warf meiner Ehefrau über die Schulter hinweg noch einen kurzen Blick zu und dann war ich auch schon gesprungen, hatte mich währenddessen in die pelzige Isaac-Version verwandelt. Hatte lange gedauert, bis ich das so im Sprung drauf gehabt hatte, aber mittlerweile funktionierte das völlig reibungslos und so machte ich mich gemütlichen Schrittes auf dem Weg zum naheliegenden Wald.
I've been to hell an back. Can you give me just another day and I'll make it worth it.. You always get what you give, there's nothing more to say. So tell me, do I really deserve this? #CaptureTheCrown #Firestarter
Riccarda Ann Es war mir wirklich nicht so wichtig, ob Isaac sich nun weiterhin mit meiner Verwandtschaft herumquälte oder einem aufgescheuchten Tier im Wald das Leben schwer machte. Es war seine Entscheidung, denn nur weil er sich hier einmal von seiner angenehmen – wobei das nicht das richtige Wort war, denn es konnte auch entspannend sein, wenn ich mich mit ihm anlegte, weshalb es vielleicht richtiger wäre, wenn ich sagte, dass es sich mehr um eine umgängliche – Seite gezeigt hatte, hieß das noch lange nicht, dass ich ihn unbedingt hier im Schloss haben wollte, wenn ich genauso damit überfordert war, dass hundert Tanten und Onkel auf mich einredeten und es schlussendlich eh immer nur um dasselbe Thema ging: Heirat. Manche hatten mich das letzte Mal bei meinem 19. Geburtstag gesehen und waren demnach bei der Hochzeit nicht dabei, was bedeutete, dass sie ihren Schock jetzt ziemlich verspätet ausleben und präsentieren mussten. Mal schauen, wie lange ich mich vor den Mitleids-Bekundungen noch drücken konnte. Es war wahrscheinlich eh das Beste, wenn Isaac ein bisschen Abstand halten würde, denn lange war es bestimmt nicht mehr auszuhalten, wenn immer mehr eindringliche Blicke und forsche Mienen in seine Richtung geworfen wurden. Leider hatte ich nicht kontrollieren können, ob sie sich eh alle zusammen wenigstens ein bisschen am Riemen halten konnten, wenn sie versuchten mit ihm zu reden, aber bei mehr als der Hälfte war ich mir absolut sicher, dass sie ihre Höflichkeiten und Manieren liebend gerne über Bord warfen oder geworfen hätten. Zum Glück schien mein Vater ebenfalls ein mahnendes Wort gesprochen zu haben, sonst wäre schon beim Anfang der Feier die Hölle los gewesen. Während ich meinen Gedanken nachhing, wandte sich der junge Mann ab, aber nicht zur Tür hin, sondern er steuerte direkt mein im Moment noch verschlossenes Fenster an, das er sogleich aufzog und draußen im Freien verschwand. Seine Worte hingen dabei noch in meinem Kopf fest, als ich dabei zuschaute, wie er sich mitten im Sprung in die pelzige Gestalt verwandelte. Kurz abwartend stand ich weiterhin nur in der Mitte des Zimmers und sah zu dem geöffneten Fenster, das ich dann aber wieder schloss und mich stattdessen auf das Bett fallen ließ. Wo ich die Kette dann doch über den Kopf triff und sie mir so noch einmal genauer anschaute. Er hatte sich wirklich Gedanken dabei gemacht… das war nicht zu übersehen! Ehrlich gesagt freute ich mich über diesen Umstand sogar noch mehr, als über das eigentliche Geschenk.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac So, dann war es also heute Abend so weit - ich bekam die Möglichkeit, den ersten der 12 Schlüssel zu knacken. Ich zweifelte in keinerlei Weise daran, dass ich das auch hinbekam. Ich würde nicht scheitern, dafür versprach ich mir inzwischen viel zu sehr vom Ziel der ganzen Geschichte. Sicher, bis dahin war es noch ein ziemlich langer Weg - ein zu langer, wenn man mich fragte, aber auf meine Meinung wurde hier in diesem Gebäude ja ohnehin meist keinerlei Wert gelegt -, aber dass ich ausdauernd und stur war, war ja nun wirklich kein Geheimnis. Meinem Vater ging ich schließlich auch erfolgreich weiterhin Woche für Woche auf den Sack, haha. Und mit Riccarda konnte ich mich eigentlich wirklich ausgezeichnet verstehen, wenn ich das wollte. Hatte man an ihrem Geburtstag sehr gut gesehen, dass ich ihr entgegen kommen und sogar eine Freude machen konnte, wenn ich das wollte. Das Wollen war halt immer so eine Sache, aber in diesem Fall war ich doch eigentlich ziemlich motiviert - immerhin würde das wohl irgendwann auch belohnt werden und von da an musste ich dann - so dachte ich mir das zumindest - nicht mehr ganz so viel in ein gesundes Verhältnis zwischen meiner Ehefrau und mir investieren. Irgendwo war einfach eine gewisse Grenze und ewig würde ich ihr ganz bestimmt nicht alles zu Füßen legen, dafür war ich mir ohnehin viel zu stolz, das war gar nicht im Bereich des Möglichen. Aber für den heutigen Abend stand das Wohl des Engels über meinem eigenen. Schließlich stand ich also frisch geduscht vor Ricardas Zimmer und klopfte an - ich musste gar nicht lange warten, bis sie zur Tür kam und mir aufmachte. Wäre aber auch eine richtige Frechheit gewesen, wenn sie das jetzt nicht getan hätte, schließlich betrieb ich den ganzen Aufwand nur zu ihrem Wohl. Zumindest auf den ersten Blick, auf den zweiten dann doch viel mehr für mein eigenes Wohlergehen, haha. "Das Essen ist fertig um serviert zu werden, junge Dame." grinste ich ihr charmant entgegen, hielt ihr dann meinen Arm zum einhaken hin. Wir wollten ja ein paar Klischees hier bedienen und eine gewisse Höflichkeit, Förmlichkeit gehörte gerade auch dazu. Immerhin führte ich mich sonst zumeist eher wie ein wildes Tier auf Tollwut auf, da wollte ich heute mal ganz den zivilisierten, sehr attraktiven Gentleman geben!
I've been to hell an back. Can you give me just another day and I'll make it worth it.. You always get what you give, there's nothing more to say. So tell me, do I really deserve this? #CaptureTheCrown #Firestarter
Riccarda Ann Ich wollte oder besser gesagt konnte es noch immer nicht ganz glauben, dass wir das mit den zwölf Dates wirklich durchzogen und Isaac das ernst nehmen konnte. Natürlich würde er es nicht einfach so gesagt haben, aber dennoch war ich bis zu dem heutigen Abend nicht so ganz davon überzeugt gewesen, dass er sich diesen ganzen Aufwand wirklich antat und das nur dafür, dass ich mich von ihm wieder anfassen ließ und mehr zwischen uns beiden auf der körperlichen Eben laufen konnte – ich hatte nämlich die naive Hoffnung aufgegeben, dass das zwischen uns doch noch gerade gebogen werden konnte, wenn wir uns nur bemühten. Aber ehrlich gesagt wollte ich mich nicht bemühen, denn ein noch so kleiner Streit oder eine Unstimmigkeit konnten schon wieder alle Bemühungen in den Wind schießen und dafür wollte ich mir ehrlich gesagt nicht den Hintern aufreißen. Demnach war ich noch immer sehr verblüfft darüber, dass heute Abend das erste dieser Dates wirklich stattfand und noch keine imaginären Gewitterwolken aufgezogen waren. Ob ich dasselbe für ihn machen würde, wenn ich es mir mit ihm verscherzte? Ich konnte es nicht sagen, denn dazu müsste ich zuerst einmal herausfinden, ob wirklich ich den Mist gebaut hatte oder ich es doch mit gutem Gewissen – weil wegen Engel und so – auf Isaac schieben konnte und mich dadurch ein bisschen aus der Schuld rausreden konnte. Wäre nicht das erste Mal, dass ich mir gewisse Situationen schön redete. Nun gut. Ich war wirklich positiv und motiviert, den Abend auch von meiner Seite aus angenehm zu gestalten und nichts anzustellen, sodass ich dieses Treffen ruinieren oder fehlschlagen lassen konnte. Ich würde mich wirklich zusammenreißen, obwohl ich darin keine sonderlich große Schwierigkeit sah, schließlich hatte ich mich die meiste Zeit über unter Kontrolle. Ja, ich ließ mich gerne von ihm mitreißen, aber darum ging es gerade nicht, als ich mir nachdenklich durch die Haare bürstete und eigentlich dann bald einmal hinunter schauen wollte, als es bereits an meiner Tür klopfte. Nachdem ich die Tür geöffnet und Isaac da so stehen gesehen hatte, musste ich mir wirklich mit aller Macht ein breites Grinsen verkneifen, denn den Weg nach unten hätte ich schon alleine gefunden. Fand ich aber trotzdem toll, dass er sich so um mich bemühte – gewöhnen dürfte ich mich halt nur nicht daran. Meine Mundwinkel zogen sich dann aber trotzdem nach oben, als er mir seinen Arm zum Unterhacken anbot und ich auf diese Art Einladung einging. „Kann es kaum erwarten“ meinte ich ebenso charmant, eben auf meine Art.
I hate people who steal my ideas before I think of them ~
Isaac Hach ja. Wenn wir uns beide ein wenig Mühe gaben - oder zumindest ich - keinen Streit anzuzetteln oder den jeweils anderen zu provozieren, dann könnte das fast wirklich ein angenehmer Abend werden. Ich meine, ich hatte ja eigentlich wirklich keinerlei Erwartungen hinsichtlich körperlichem Kontakt, schließlich hatte ich gesagt, ich würde mich gänzlich nach Riccarda richten, sie nicht mehr bedrängen, ihr nicht mehr in irgendeiner Weise zu sehr auf die Pelle rücken. Die junge Frau sollte sich bei mir wohlfühlen und nicht Panik schieben, weil sie dachte, ich würde sie noch ein zweites Mal zu meinem eigenen Wohlergehen missbrauchen. Ne, das hatte ich wirklich nicht vor, weder jetzt, noch in Zukunft irgendwann. Eher das Gegenteil, wie man wohl ganz gut sehen konnte. Zwar würde ich ihr niemals so wie ein gewöhnlicher Kerl wie eine Fußmatte zu Füßen liegen, sondern ihr durchaus auch sagen, wenn mir etwas nicht passte, aber ich würde mir meine Worte etwas besser überlegen und mich am Riemen reißen - so wie jetzt, wo ich sie nach unten zu unserem kleinen Dinner geleitete. Wir waren im Schloss sogut wie alleine, konnten also einfach tun, wonach uns der Sinn stand und die Ruhe gemeinsam genießen. Mein Magen knurrte wie aufs Stichwort, als wir unten ankamen und ich mich von Riccarda löste, um ihr den Stuhl zurück und - als sie Platz nahm - wieder ran zu schieben. Jaja, ich hielt mich voll und ganz an die Gentleman-Masche. "Ehrlich, ich weiß nicht wie Köche das aushalten... ständig beim Essen stehen und nichts essen dürfen, muss schrecklich sein." sagte ich, als ich ihr gegenüber Platz nahm. Ich hatte ja ein wenig mitgekocht, um meinen Teil zu der ganzen Sache hier beizutragen, hatte den letzten Feinschliff aber dann doch lieber den Chefkoch machen lassen. Nicht, dass ich da was verpfuschte und uns das hier das Essen vermieste, das wollte ich nun wirklich nicht. Dauerte gar nicht lange, bis uns auch schon jemand die Speisen servierte. Um das selber zu machen war ich mir dann doch wirklich zu fein, zu solchen Arbeiten würde ich mich nicht herablassen, nur um Riccarda zu gefallen. Nein, da hatte der Stolz doch deutlich mehr zu sagen als meine Ehefrau. Das würde sich wahrscheinlich auch niemals ändern, dafür saß meine Vergangenheit zu tief in mir fest. Ich hatte es mir nunmal zum Lebensziel gemacht, mir von nichts und niemandem auf der Nase herumtanzen zu lassen - erst recht nicht mehr von meinem Vater, niemals.
I've been to hell an back. Can you give me just another day and I'll make it worth it.. You always get what you give, there's nothing more to say. So tell me, do I really deserve this? #CaptureTheCrown #Firestarter