weißt du was! Ich schick dir jetzt dann meine Nummer, wenn nämlich alles scheiße ist und du reden möchtest, ist das sicher nicht so passend, wenn wir das in nem einsehbaren Privi machen (: Ich kanns mir ja mal anschauen und Hannah hat mir eh auch schon bisschen was gesagt ^^ ______________
Riccarda Ann Ich vertrat wirklich die Überzeugung, dass wir einen schönen Abend zusammen verbringen konnten, denn mir fiel es mittlerweile gar nicht mehr so schwer, Isaacs Nähe an meiner Seite zu akzeptieren und langsam begann ich auch seine Aufmerksamkeit wieder in vollen Zügen zu genießen. Ich wusste selber, dass er kein Mann war, der eine Frau seine Welt zu Füßen legte, aber das wollte ich auch nicht. Es war lange Zeit so, dass ich mich schlichtweg für etwas Besseres gehalten hatte, aber der junge Mann hatte mir bewiesen, dass er so viel Charakter besaß, dass sich so manch ein Engel meiner eigenen engeren Verwandtschaft ruhig etwas abschauen konnte. Harte Schale, weicher Kern mochte vielleicht auch nicht im Ganzen auf ihn zutreffen, aber dennoch war ich mir sicher, dass er nicht nur das gemeine Arschloch war, das er so gerne zur Schau stellte. Isaac konnte viel mehr sein. Ich glaubte an ihn und er zeigte es auch, wenn man ihm wiederum bewies, dass man es wert war, sich die Mühe zu machen. Ich mochte ihn. Ich mochte ihn nicht in dem Ausmaß, dass ich ihm verträumte Blicke zuwarf und jeder zweite Gedanke von ihm handelte, aber ich wollte ihn auch nicht mehr missen. Mir würde seine Anwesenheit fehlen, seine sarkastischen Bemerkungen und seine ausdrucksstarken Augen. Ich hatte mich an ihn gewöhnt, ohne ihn als selbstverständlich zu betrachten. Es war derzeitig genau richtig, auch wenn ich sicherlich noch eine bessere Steigerung gab, die wir noch in Angriff nehmen würden. In dem Punkt war ich voller Zuversicht, dass wir das doch noch auf die Reihe bekamen, was doch auch dieser gemeinsame Abend symbolisierte. Wir zeigten uns gemeinsam grinsend in der Öffentlichkeit, ohne von den schauspielerischen Fähigkeiten Gebrauch nehmen zu müssen. Seine Bemerkung zu meinen Tanzküsten zupfte an meinen Mundwinkeln, sodass ich sein Grinsen erwiderte. „Als würde ich das jemals wagen“ stieg ich in den Scherz ein und hob leicht die Schultern, wie m meine Unschuld dadurch zu bekräftigen. Pf. Die gefühlt tausend Tanzstunden, die ich absolvieren musste, bewahrten Isaacs Füße heute wohl vor meinen eigenen.
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Isaac Ja, genau, als würde sie sowas wagen... da musste ich dann doch mal einen Moment auflachen. Sich trauen mich - fast - umzulegen, aber auf die Füße treten war absolut tabu, ja? Sehr witzig, ehrlich. Aber nein, wie gesagt, fand ich recht amüsant und ich glaubte ja auch nicht dran, dass sie zwei linke Füße hatte. Sie legte ja doch meist recht viel Eleganz an den Tag, zumindest in der Öffentlichkeit, da würde sie sich auch auf der Tanzfläche zu bewegen wissen. Doch, mit Sicherheit. Blamieren würde sie mich hier auf keinen Fall. "Nein, du doch nicht..." entgegnete ich bloß leicht kopfschüttelnd, noch immer mit dem Grinsen im Gesicht, dass sich aber mal kurz verabschieden musste, als ich weitere Schlücke aus dem Champagnerglas nahm. Früher hatten wir solche Bemerkungen nicht machen können, ohne dass wir uns dabei gegenseitig an die Gurgel gegangen waren. War schon interessant, wie sehr sich sowas verändern konnte, wenn man einfach nur die richtige Einstellung an den Tag legte. Aber es fiel mir jetzt, wo ich ein paar meiner Probleme los war - auch, wenn irgendwie ständig neue dazu zu kommen schienen, momentan interessierte mich das herzlich wenig, ich lebte einfach so in den Tag hinein -, auch einfach alles wesentlich leichter. Zwar war ich von dauerhafter Entspannung nach wie vor ziemlich weit entfernt, aber es ging dennoch langsam so ein bisschen aufwärts. "Das musst du mir erstmal beweisen, Fräulein."
manchmal mangelt es halt an Motivation ^^ ________
Riccarda Ann Genau genommen wäre ich Isaac vor ein paar Monaten noch absichtlich auf die Füße gestiegen, nur damit ich ihn ärgern konnte und eine Auseinandersetzung provozieren konnte, in der ich meinen aufgestauten Frust auslassen konnte. Ja zugegeben, dass mein Ehemann öfter mal als Sündenbock herhalten musste, aber wie sollte es auch anders sein, wenn wir uns auf jede erdenkliche Art und Weise angefeindet hatten. Zum Glück lag das hinter uns, denn es war auf Dauer schon verdammt anstrengend, sich nicht leiden zu können und mit Absicht dem anderen das Leben schwer zu machen… als würde es einem selbst dadurch besser gehen. Kurzzeitig hatte ich mich überlegen und schadenfroh gefühlt, aber schlussendlich war ich doch nur angefressen, wenn die Retourkutsche kam und ich mir wieder was Neues überlegen musste. Da machte es deutlich mehr Spaß, wenn man sich gegenseitig auf einer humorvollen Ebene necken konnte und es mit einem breiten Grinsen abgetan war. Es freute mich, dass dies mittlerweile möglich war. Isaac hatte da auch meine volle Bewunderung, denn für ihn musste es allein auf Grund seines impulsiven, reservierten oder auch blutrünstigen – Werwolf halt – Wesens schwieriger sein, einfach mal locker zu bleiben und nicht das Temperament durchgehen zu lassen, selbst wenn er mir in dem Punkt nicht viel vormachen brauchte, weil ich das selbst ganz gut mitziehen konnte. Überhaupt fand ich es ganz unterhaltsam, dass immer ein bisschen die Herausforderung zwischen uns stand, sodass ich erst recht keinen Rückzieher mehr machen würde, als Isaac erklärte, dass ich ihm das erst noch beweisen müsste. Ja schon klar, das konnte er gerne haben. „Du wirst dich noch wundern, Mister“ versicherte ich ihm selbstsicher und vertraute da vorerst noch auf mein Können. „Im Notfall kann ich es noch immer auf die Führung rausreden“ ließ ich ihn mit einem charmanten Grinsen wissen und zwinkerte kurz, bevor ich einen Schluck von dem Sekt nahm.
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gar nicht mal an der Motivation, eher an der Kreativität xD Brauch erstmal ne Apsirin, hab schon wieder Sonnen-Kopfschmerzen.. __
Isaac Das wiederum hielt ich jetzt für recht unwahrscheinlich - wundern würde es mich schließlich kein Stück, wenn sie eine ausgezeichnete Tänzerin war. Da hatten ihre Eltern sie sicher lange genug mit Tanzstunden geärgert, um ein sauberes, guten Gewissens vorzeigbares Ergebnis zu bekommen. Ich für meinen Teil hatte mich ja irgendwann einfach geweigert, da weiter mitzumachen, aber ich war von vornherein was das anging auch ein wenig... naja, begabt oder talentiert zu sagen, wäre ziemlich übertrieben, aber es lag mir schon ein bisschen. Hatte also nicht so lange gedauert, bis ich der Meinung gewesen war, dass ich jetzt genug geübt hatte und mich einfach aus dem Tanzsaal verzogen hatte. Wie so oft, wenn ich meine Ruhe hatte haben wollen, war ich dann einfach in den Wald abgedampft und hatte mir danach dann Zuhause die Strafe dafür abgeholt, die wie inzwischen allseits bekannt keineswegs harmlos ausgefallen war. Aber gut, wollte ich gar nicht weiter dran denken, würde mir sonst im Endeffekt nur die gute Stimmung vermiesen und das wollte ich nun wirklich nicht. Nicht heute. "Unter meinem Kommando kann sowas gar nicht schief gehen." sagte ich ein wenig verschmitzt und kippte selbstsicher den Rest des edlen Tropfens in meinen Rachen. Genug geredet, meiner Meinung nach wurde es Zeit für ein paar Taten. Rumstehen und Reden war ja soweit ganz nett, aber ich könnte ein bisschen Bewegung gebrauchen. Danach konnten wir uns immernoch irgendwo an einen Tisch setzen und uns unterhalten. "Dann überzeug' mich mal von deinen Tanzkünsten.." grinste ich ihr bester Laune entgegen und hielt ihr meine Hand hin. Ob sie das Glas jetzt ebenso leer machte wie ich, oder aber irgendwo abstellte, war mir ziemlich gleich. Hauptsache, sie kam mir.
Bin heute auch nicht gerade die Kreativste... Unterleibsschmerzen der unschönen Art -.- _______________
Riccarda Ann Meine Eltern hatten sich wirklich alle Mühe gegeben, ihre drei Kinder traditionsbewusst und mit Manieren aufzuziehen, weshalb ich eigentlich schon immer eingetrichtert bekommen hatte, dass der Mann eigentlich das Oberhaupt war und die Hosen anhatte. Naja, wie man ja mittlerweile wusste, war ich nicht immer ganz einverstanden mit dieser Ansichtsweise, aber im Großen und Ganzen stimmte ich dann doch dafür, weil es irgendwie doch paar praktische Vorteile hatte. Zum Beispiel konnte ich mich dann wirklich auf Isaac ausreden, wenn etwas passierte, auch wenn ich das derzeit niemals im anschuldigenden Ton machen würde, sondern höchstens zum Spaß ein bisschen meckern würde, dann gab es da auch noch die Entspannung, weil ich mich selber nicht um alles kümmern musste, sondern einfach einmal ganz relaxed darauf warten konnte, wann der Mann denn etwas unternehmen wollte und fügte mich dem dann eben – sofern es mir in den Kram passte, aber von dem ging ich gerade einmal stark aus. Okay. Spontan fielen mir nur zwei gute Gründe ein, aber ich hatte auch schon mal mehr zu bieten, als ich mir wirklich Gedanken darüber gemacht hatte. Problem war in dem Moment nur, dass ich mir die Zeit nicht nehmen wollte, um erneut darüber nachzudenken zu beginnen, sodass ich noch einmal kurz einen Schluck von meinem Sekt machte und diesen dann einfach mal bei der Bar auf dem Tresen abstellte. Mal schauen, ob ich den danach wieder bekommen würde oder der für immer verschwand. Wäre echt schade drum. „Aber ich kann nichts dafür, wenn die anderen dann alle neidisch werden“ meinte ich noch grinsend und nahm dann seine Hand mit einem gut gelaunten Lächeln entgegen. Da sollte er mir mal zeigen, wie gut er wirklich tanzen konnte, denn ich fühlte mich ziemlich sicher auf der Tanzfläche, auf der zugegeben eh nicht sonderlich viel los war. Eigentlich kaum etwas, bis auf ein junges Paar, das eher hilflos zum Rhythmus der Musik wippte, dann zwei junge Frauen, die gemeinsam halbwegs tanzen konnten und dann ein etwas älteres Paar, die sich geschmeidig über den Boden bewegten.
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Isaac Wahrscheinlich traute sich letztendlich gar keiner mehr auf die Tanzfläche, wenn wir beide da dann gleich erstmal unser Unwesen trieben. Wahrscheinlich schämte sich der Rest am Ende noch, nur sie keine Tanzstunden eingedrillt bekommen hatten so wie meine herzllerliebste Ehefrau und meine Wenigkeit. Fand ich gar nicht so abwegig, wenn ich ehrlich war. Ich wägte also während des Gangs zu Tanzfläche einmal in Gedanken ab, welche Möglichkeiten es gab. Nummer Eins war also, dass sich der Rest nicht mehr traute, weil er nicht tanzen konnte. Möglichkeit Nummer Zwei war, dass es die anderen gar nicht weiter interessieren würde, was wir beide hier machten, aber diese Variante hielt ich für doch eher unwahrscheinlich. Wir waren schließlich das allseits so bekannte junge Ehepaar, welches aus den beiden so angesehenen Adelsfamilien gemischt worden war. Aufsehen erregen taten wir also so oder so, egal ob wir uns unauffällig verhielten, oder nicht. Solange aber niemand zu mir kam und mich nervt, war alles gut. Glaubte allerdings auch nicht, dass sich das irgendwer trauen würde, uns zu stören. Wenn doch, würde derjenige schon merken, dass man das definitiv besser bleiben lassen sollte. Ich blieb schließlich stehen, wandte mich Riccarda zu. "Die sind so oder so neidisch auf dich, da macht das glaub ich nicht mehr so viel Unterschied." Das Grinsen wollte gar nicht so recht mehr verschwinden, fühlte sich wohl ganz wohl, bei mir, haha. War aber auch wesentlich bessre so, als wenn ich nun schlechte Laune bekam. Außerdem wars ja kein überladenes, sondern viel mehr nach wie vor ein charmantes Grinsen. Ihre eine Hand behielt ich direkt in meiner, während meine andere zu ihrer Taille wanderte. Wir wollten ja erstmal ordentlich tanzen hier, wobei ich mir wohl dennoch relativ viel Mühe geben würde, sie mir zwischendurch etwas näher zu bringen. Sagen wir einfach, ich würde teilweise meinen eigenen Stil mit reinbringen... so wie eigentlich bei allen Dingen, die ich tat. 0815 gabs bei mir nicht, also durfte Riccarda sich schonmal darauf einstellen, zeitweise überrascht zu werden, als ich mich mit ihr in Bewegung setzte.
Riccarda Ann Manchmal vermisste ich es wirklich oder sehnte mich eher danach, einmal in die Rolle – in die Haut – eines normalen Bürgers dieser Stadt zu schlüpfen und die Welt aus diesen naiven Augen sehen zu können. Ohne den internen Kriegen zwischen den Adelsfamilien, Zwangshochzeiten und hin und wieder sehr komplizierten Familienverhältnissen. Ich stellte mir dieses Leben bedeutend einfacher vor, als es mein reales war. Gleichzeitig fragte ich mich, wie ich dann auf mich selber reagieren würde, wenn ich da so einen jungen Blondschopf sehen würde, der nichts in seinem Leben geleistet haben musste, um dennoch in Geld und Ansehen zu schwimmen. Wahrscheinlich würde ich mir wünschen, einmal ausprobieren zu dürfen, wie das war… und ja… wegen Isaac wäre ich sicherlich extrem eifersüchtig. Schon allein aus dem Grund, dass ich überhaupt keinen Dunst hätte, was er wirklich war und wie er manchmal sein konnte. Menschliche Frauen erlebten wohl zuerst die charmante Art und Weise, wenn er sie wirklich wollte und wurden dann sicherlich eiskalt vor die Tür gestellt, aber das Thema war nun schon längere Zeit abgehackt worden. „Oder eher auf meinen Tanzpartner?“ stellte ich grinsend fest und musterte ihn dann einmal kurz, obwohl ich das Gesicht vor mir doch eh schon gut kannte, es mir vertraut war. Gerade in diesem Augenblick verspürte ich nicht das Bedürfnis, einmal die Rollen tauschen zu wollen, sondern legte meine Hand brav auf dessen Schulter, wo man es mir eben beigebracht hatte. Niemals hätte ich gedacht, dass ich irgendwann wirklich froh um das ganze Drumherum war, aber nun brachte es mir doch was – brachte mir irgendwie immer etwas, wie ich stetig mitbekam. Ich folgte dann auch schon brav seinen Schritten, als er sich in Bewegung setzte und überlegte nun erst recht wieder, wie uns die anderen Tanzenden wohl sahen, mit welchen Gedanken sie uns begegnen würden. Vielleicht waren sie wirklich neidisch, eingeschüchtert, abgeneigt… ich könnte mir alles vorstellen.
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Isaac Ja gut, das war natürlich auch sehr gut möglich, wer wäre auf mich wohl nicht neidisch, hm? Jaja, mein Ego war mittlerweile wieder ziemlich gut beinander, seit ich meinen Vater vor aller Welt bloß gestellt hatte. Seitdem hatten noch ein paar Presseleute versucht, mich mal irgendwo zu erwischen, allerdings erfolglos. Im Paparazzi' ausweichen war ich die Jahre über echter Profi geworden, da machte mir so schnell wirklich keiner was vor. Mein Vater würde sich wohl kaum mehr auch nur vor die Tür trauen, aber das war gut so. Brauchte ich wenigstens momentan noch keine Angst haben, dass er mich 'holen kam'. Wobei Angst dafür eigentlich eh das falsche Wort war. Es war keine Angst, es würde nur einfach unerwartet kommen und ich wollte mich auf das kommende Zusammentreffen ganz gerne vorbereiten können. Zwar war ich körperlich inzwischen schon wieder in völliger Topform, hatte keine Wunden mehr und auch sonst stand es ums Training sehr gut, aber psychisch war ich eben doch noch etwas angekratzt... von meinem Ego halt abgesehen, das fühlte sich auf seinem jetzigen Level ziemlich wohl. "Ja, das wahrscheinlich auch.." gab ich grinsend zurück, während Riccarda sich wie bereits erwartet passend zu meinen Schritten bewegte. Also nein, ich brauchte keine Angst haben, dass mir auf den Füßen rum getreten wurde.. wäre mit ihren Schuhen auch wirklich sehr unschön gewesen. "Einigen wir uns einfach darauf, dass sie auf uns neidisch sind.. ich denke, das kommt ganz gut hin." fügte ich nach einigen Sekunden noch hinzu und drehte Riccarda anschließend einmal - nicht mit übermäßig viel Schwung, aber eben so, dass sie sich ohne große eigene Mühe um die eigene Achse drehte - und zog sie anschließend wieder zu mir hin. Nicht grob, sondern ganz elegant und stets bedacht.
Riccarda Ann Logisch, dass das seinem Ego wieder imponiert hatte, aber bei mir war es keinen Deut anders gewesen. Ich bildete mir doch ein wenig auf meine Persönlichkeit ein, ohne um direkt zu sagen, dass ich arrogant war, aber unter meinem Wert würde ich mich auch nicht verkaufen, bildlich gesprochen. Da standen wir uns gegenseitig in nichts nach, sodass es wirklich die beste Lösung war, zu sagen, dass die Menschen allgemein auf uns eifersüchtig waren. „Mal schauen, wie lange sie sich trauen auf der Tanzfläche zu bleiben.“ In deren Augen waren wir die jüngsten Sprösslinge der Anführer der Adelsfamilien und hatten keinen Plan, was es bedeutete, zu einer dieser Familien zu gehören. War alles nicht so leicht und unbeschwert, wie wir es immer an die Öffentlichkeit dringen ließen – mit der Ausnahme von dem Gespräch, das Isaac sich bei der Beerdigung seiner Mutter mit den Reportern nicht verkneifen konnte. Das Thema wurde noch immer in so manch einem Klatschblatt aufgegriffen, in seine Einzelteile zerlegt und es kamen immer neue Theorien auf, die selbst mir neu waren und ich steckte da doch ziemlich tief mit drinnen. Mit wenigen Worten: es war nicht immer so entspannt wie jetzt, wo man zu zweit auf einem Schiff tanzte. Meine Erwartungen an seine Tanzkünste waren keineswegs unberechtigt gewesen, wo sie schlussendlich sogar ein wenig über meine Vermutungen hinaus gingen. Hatte schon etwas Anziehendes an sich, wenn der Mann gescheit tanzen konnte und nicht nur zum Takt des Bass in einem Club die Hand hob. Ein gewaltiger Unterschied. Die Schritte waren so verinnerlicht, dass ich nicht mal nachdenken musste, wie ich mich nun genau drehen musste, sondern tat es einfach, sodass ich kurz darauf wieder sicher an meiner Stelle landete, von der ich vorhin weggedreht worden war. Ja, es machte wirklich Spaß… sogar mehr, als ich gedacht hatte, da mich die Nähe zu Isaac auch immer weniger störte, sich sogar langsam das Gegenteil zeigte.
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Isaac Ich konnte die Blicke der Leute auf uns immer deutlicher spüren, ließ mich davon aber natürlich in keinster Weise beeinflussen. War es ja ohnehin gewohnt, dass man mich in der Öffentlichkeit ansah und nachdem ich ja auch allgemein schon immer gerne für Trubel gesorgt hatte, beziehungsweise dafür, dass man sich über mich das Maul zerriss, war das vollkommen in Ordnung so. Zwei junge Frauen tuschelten miteinander und ich fragte mich anfangs, woher mir das Gesicht der Brünetten so bekannt vorkam, ich sie aber keinem Namen zuordnen konnte. Es dauerte auch noch eine Weile, bis mir dann wieder in den Sinn kam, woher ich sie kannte. War wohl einer meiner One Night Stands gewesen... der Name wollte mir aber trotz Nachdenkens nicht einfallen, war einfach nicht hängen geblieben und ich hielt ihn auch für unwichtig. Ich hatte mir der Person nichts mehr zu tun, sie spielte für mich keine Rolle und es war mir auch egal, worüber sie mit ihrer Freundin am reden war - ich blendete einfach mal alles aus, was nicht Riccarda oder Musik war. Denn so, wie sie bisher auf mich wirkte, schien sie auch an diesem Date ihre Freude zu haben, was sich keineswegs ändern sollte. Also galt es, sich weiterhin zu 101% auf sie zu konzentrieren Ich änderte nicht viel an meinem Tanzstil, ließ ihn weder zu ruhig, noch zu hektisch werden und schwieg einfach, weil mein Lächeln eigentlich auch so genug aussagte. Die Musik hatte sich auch nicht großartig verändert, aber der DJ verlangte jetzt wohl nach einem kurzen Umschwung - Kuschelsong. Ehrlich gesagt war das so gar nicht meine Musik, viel zu ruhig und zu wenig aggressiv, aber ich passte mich ihr dennoch gekonnt an. Ich ließ Riccardas Hand los und positionierte meine stattdessen ebenso wie die andere an ihrer Taille, um sie ein klein wenig näher zu mir hin zu ziehen. Nicht so, dass sie förmlich an mich gepresst war oder dergleichen, aber ich wollte den Musikwechsel dennoch ausnutzen. Ich sah zu ihr runter, beinahe ein wenig fragend, so als obs denn in Ordnung war, wenn ich sie ein wenig näher zu mir holte. Ich konnte sie was die körperliche Nähe zu mir anging noch immer nicht hundertprozentig einschätzen, würde fast sogar sagen, dass ich in dieser Hinsicht noch etwas unsicher war. Auch, wenn Unsicherheit mir eigentlich ein Fremdwort war.
Riccarda Ann Für einen kurzen Moment rutschte die Musik wieder in den Hintergrund, sodass ich mich mehr auf meine Umgebung konzentrieren konnte. Dabei verließ ich mich vollkommen auf Isaacs Führung und wie sich herausstellte, war das auch kein Fehler. Ich fiel nicht um und noch dazu tanzte ich niemandem in die Seite… war auch schwer, denn wie sich herausstellte, war vorhin im Vergleich zu jetzt noch weniger auf der Tanzfläche los. Ganz zu meiner Überraschung kannte ich kein einziges der Gesichter, die sich immer wieder in unsere Richtung drehten. Das war ein Umstand, mit dem ich im Moment sehr gut umgehen konnte, denn so hatte ich kein Problem damit, dass wir auf einmal von jemandem angesprochen wurden und sich die Unterhaltung auf Wirtschaft und Politik verlagern würde. Mega interessant, wenn man ein über sechzig Jahre alter Mann mit einer Bank, langweiligen Ehe und dummen Kindern war. Wenn man verstand, was ich meinte. Lange hielt meine Konzentration aber nicht auf der kleinen Menschenmasse, die sich an der Bar ansammelte und dort weiterhin fröhlich ein Gläschen nach dem anderen kippte. Das könnte heute noch echt lustig werden. Lächelnd schaute ich wieder zu meinem Ehemann auf, gleichzeitig kam es auch zu einem Umschwung der Musikrichtung, was mich ein wenig stutzen ließ, denn dieser Kuschelsong war sicherlich nicht die Richtung an Musik, die Isaac bevorzugte und auch ich brauchte schon einen Grund, wieso ich mir eine langsame Ballade antat. Wobei nein… ich war auch nur ein Mädchen, das hin und wieder sentimental im Bett langsame Lieder hörte. Aber genug davon, denn die kurz aufflammende Unsicherheit in Isaacs Augen musste aus der Welt geschaffen werden, weshalb ich meine zweite Hand ebenfalls auf seine Schulter legte, als beide Hände von ihm auf meiner Taille lagen. Die Nähe machte mir keine Probleme, was mein Tanzpartner ruhig wissen durfte. Die Beklemmungen hatte ich bereits vor ein paar Wochen heruntergeschluckt, zwar noch nicht in der einen Gewitternacht, aber das war doch ein ausschlaggebender Augenblick gewesen.
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Isaac Dauerte gar nicht lange, bis mir meine Ehefrau zu verstehen gab, dass ich sie in keinster Weise bedrängte oder anderweitig irgendwas falsch machte. Ich schien für den Augenblick mal alles richtig zu machen, was eigentlich wirklich selten vorkam bei mir. Aber grade war es so und es war angenehm. Hätte Riccarda immernoch etwas Bedenken bei meiner Nähe, dann würde mir doch so langsam ein bisschen die Ideen und auch die Asse im Ärmel ausgehen, wo ich mir doch Alles in Allem wirklich schon große Mühe damit gab, Riccarda wirklich alles Recht zu machen. Es fiel mir inzwischen zwar relativ leicht, meine eigenen Interessen dafür aufzuopfern, aber es wäre dennoch ärgerlich, wenn das Alles zu rein gar nichts geführt hätte. Aber es schien ja so, als wäre alles in Ordnung für sie, als würde sich meine Mühe langsam aber sicher bezahlt machen. Ich merkte es ja auch so im Alltag - wir gingen ganz anders miteinander um als noch vor zwei Monaten, hatten uns aufeinander abgestimmt. Es war auf jeden Fall gut so, wie es war, aber es könnte noch besser sein. Diesen Gedanken gab ich auch in meiner folgenden Tat wieder, als ich meine Arme enger um sie legte, sie ihr förmlich um die Taille schlang und sie mehr oder minder damit dazu gezwungen war, ihren Kopf an meine Brust zu betten. Ich war ganz ehrlich - mir fehlte die Zuneigung. Ich hatte damit früher Vieles vom Stress kompensiert, einfach damit abgebaut, musste das jetzt irgendwie anders verarbeiten. Klar konnte ich damit inzwischen besser umgehen, als noch zu Anfang, aber da blieb eben doch eine Lücke, die gefüllt werden wollte. Aber Riccarda war diejenige von uns beiden, die das rote und grübe Licht der Ampel in der Hand hatte. Sie war diejenige, die bestimmte, was mir erlaubt war und was nicht.
Riccarda Ann Nur schwer hätte man mich jemals davon überzeugen können, dass ich mich so wohl bei einem Werwolf fühlen konnte, der ohne es übertreiben zu wollen, mal mein schlimmster Albtraum gewesen war. Nur machte es einem eben dieser Werwolf auch sehr schwer, ihn zu hassen, wenn er sich mit dieser Seite zeigte, die mich selber auch immer wieder aufs Neue überraschte und weiter lockte, sodass ich mich weiterhin auf ihn einließ und mich einfach mitziehen ließ. Vielleicht war das ja auch naiv und ich würde mich dann erneut in einem Albtraum wiederfinden, aber gerade eben war ich vollkommen glücklich mit der Situation und es gab eigentlich kaum etwas, das ich ändern würde. Wäre halt schön, wenn ich mir nicht so beobachtet vorkam, aber daran sollte ich mittlerweile gewohnt sein, sodass ich darüber hinwegsehen konnte, immerhin war auch meine Hochzeit in allen Medien gezeigt worden, da sollte sowas hier ein Klacks dagegen sein – war es aber doch irgendwie nicht, denn der eine Tanz hier bedeutete mir doch mehr, als die gestellte Hochzeit, in der meine Tränen als Tränen der Freude und nicht der Verzweiflung gewertet worden waren. Naja… die Vergangenheit sollte vergangen sein und mich nicht weiter beeinflussen, weshalb ich mich auch nicht dagegen wehrte, als Isaac mich ein wenig näher an sich zog und seine kräftigen Arme enger um mich schlang, wodurch ich mich gleich angeschmiegter an seinem Oberkörper wiederfand. Selber verschränkte ich meine Finger in seinem Nacken, da sich der Platz als gemütlicher erwies und ich sogar ein klein wenig Gefallen daran fand. Zumindest imponierte es mir, dass er ebenfalls meine Nähe suchte und seine Hände dabei nicht nur auf meinem Hintern landeten, was ich, so ungern ich es zugab, doch irgendwie im Hinterkopf befürchtet hatte, aber umso positiver nun darauf reagieren konnte.
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Isaac Ich dachte einen Moment darüber nach, was passiert wäre, wenn Riccarda das jetzt so gar nicht in den Kram gepasst hätte. Immerhin wäre es vor aller Augen nicht so gut gewesen, wenn sie mich zurück gewiesen hätte, einfach den Images wegen. Wir galten als glücklich verliebtes, verheiratetes Paar und das sollte eigentlich auch weiterhin so bleiben. Gerüchte über Beziehungsprobleme und Ähnliches waren jetzt so ziemlich das letzte, worauf ich Lust hatte. Wäre nur eine weitere lästige Sache, die einfach überflüssig war un mich nerven würde, was sich wiederum auf meine Laune und somit auch auf mein Verhalten auswirken würde. Wussten hier ja alle, dass ich mir da nicht viel reinreden ließ, sondern einfach die Gefühle die Führung übernahmen. Manchmal war das gut, meistens aber eher leichtsinnig und unvorteilhaft, vor allem meinen Mitmenschen gegenüber... und ich wollte mich weiß Gott nicht wieder wie ein Arschloch verhalten Riccarda gegenüber, wirklich nicht. Wäre mehr als scheiße, wo wir doch jetzt auf so einem guten Weg waren. Aber wir wussten beide, dass sie, wenn sie etwas wirklich absolut nicht wollte, das auch normalerweise nicht duldete... aber gut, malen wir uns nicht weiter aus, was passiert wäre, wenn sie Protest eingelegt hätte. Das Lied neigte sich dem Ende zu, war schließlich vorbei und es war wohl so ziemlich das erste Mal in einem Leben, dass ich das bedauerte, weil ich ihre Nähe doch gerne noch etwas länger genossen hätte. Aber Mann konnte eben nicht alles haben, das Leben war nach wie vor kein Wunschkonzert... wovon ich wohl wirklich ein Lied singen konnte. So löste ich mich nach Ausgang des Songs wieder ein wenig von Riccarda, hob die rechte Hand an und strich ihr ganz leicht über die Wange. Es zierte nach wie vor ein unbeschwertes, zufriedenes Lächeln meine Lippen und ich fixierte ihren Blick mit meinem, wusste in dem Moment aber nicht so recht, was ich hätte sagen sollen, weil mir so Vieles durch den Kopf ging. Und, weil das normalerweise der Moment wäre, wo ich sie küssen würde. Aber dass wir beide nicht normal waren, war ja nun auch nichts Neues... Trotzdem hätte ichs gern getan, schon allein deshalb, weil ich wusste, wie es sich anfühlte, einfach dass sie gut küssen konnte. Gosh, hoffentlich waren die Dates bald vorbei, ich fing schon an gefühlsduselig zu werden.
Riccarda Ann Ich hatte mir nicht erwartet, dass so ein langsamer Tanz derartige Gedanken und Gefühle hervorlocken konnte, die sich eigentlich – meiner festen Überzeugung nach - nicht einmal in meinem Kopf befinden dürften. Schon klar, dass mir Isaac nicht egal war und ich in mancherlei Hinsicht gar nicht so viel Pech mit ihm hatte, aber im Großen und Ganzen war ich noch immer der Meinung, dass ich meine Hochzeit doch lieber mit dem Mann gefeiert hätte, der mich aus freien Stücken nehmen wollte und nicht, weil sich unsere Väter nicht mehr weiter zu helfen wussten. Der Meinung war ich eigentlich schon immer gewesen und bisher dachte ich auch, dass es nach wie vor mein Standpunkt war, nur wenn es mir noch immer so widerstrebte, dass ich mit Isaac verheiratet war, wieso um alles in der Welt fühlte ich mich dann so wohl bei ihm? Den Verhältnissen entsprechend verstand sich natürlich. Das Einzige, was mich gerade an der Situation beruhigte, war mein weiterhin gleichmäßig schlagendes Herz, das keine verrückten Ausfälle erleiden musste oder auf einmal wie wahnsinnig gegen meine Rippen hämmerte. Das wären nämlich Zeichen, die ich womöglich zu bekämpfen beginnen würde, weil ich sie mir nicht erklären konnte. Ebenso wenig konnte ich mir genauer erklären, wieso ich es bedauerte, dass das Lied sein Ende fand. Ich wollte noch nicht, dass erneut eine Distanz zwischen uns aufgebaut wurde. Erst recht nicht, als er mir für einen kurzen Moment mit ein paar Fingern über die Wange strich. Es fühlte sich zwar nicht vertraut an, hatte aber dennoch etwas Angenehmes an sich, dem ich mich nicht entziehen wollte. Aber jetzt war so eine potentiell peinliche Situation entstanden, in der ich mich kaum zu verhalten wusste. Einfach weiterhin so dastehen würde nur bedeuten, dass ich meine Unsicherheit nach außen trug, was ich vermeiden wollte und wenn ich dann aber doch etwas tat, konnte ich es genauso schnell wieder bereuen. Schwierig. Etwas fragend schaute ich zu Isaac auf, der mich mit seinem Blick gefangen hielt.
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na mal sehn, ob ich den folgenden Post nicht irgendwie bereue und Isaac weiter Schwierigkeiten mache, so war das von mir jetzt ursprünglich nicht geplant, aber naja... XD ___
Isaac Peinliches Schweigen, sowohl von meier Seite, als auch von ihrer. Es war wirklich fast ein bisschen Folter für mich... eine Art von Folter, die ich so vorher noch nie wirklich gehabt hatte. Es war einfach eine ziemlich komische Situation, von der ich nicht wusste, wie ich sie bei Seite schaffen sollte. Wir waren uns einerseits total nahe, in manch anderer Hinsicht aber doch irgendwie fern. Die Tatsache, dass ich allgemein nicht genau sagen und beurteilen konnte, was denn in Riccardas Kopf vorging, machte mir das alles hier so unheimlich schwer. Das war jetzt also ein Moment, in dem ich mir wünschte, lieber Gedanken lesen, statt nur manipulieren zu können.. es würde das hier so einfach machen, ich wüsste genau, was ich sagen oder tun müsste, damit es ihren Vorstellungen entsprach und nicht nur meinen. Wobei es eigentlich egal wäre, wenn es meinen nicht entsprochen hätte. Ich wollte einfach nur, dass meine Ehefrau den Abend genoss und zufrieden, glücklich wieder in ihr Bett hüpfte, mit positivem Gedanken einschlafen konnte. Und ich wusste einfach nicht, ob sie das auch tun würde, wenn ich jetzt einfach meinem Gefühl nachging, so wie ich es eben sonst immer tat, wenn ich nicht wusste, was zu tun war. Es war einfach eine ziemlich verzwickte Situation und je länger wir uns anschwiegen, desto schlimmer wurde sie. Also folgte eine spontane Kurzschlussreaktion. Mein Blick schweifte von Riccardas' ab hin zu ihren vollen, weichen Lippen. Noch ein kurzes Zögern, dann aber näherte ich mich ihr langsam, ganz bedacht und nicht zu überstürzt. Schon kurz bevor sich unsere Lippen in einem ganz sanften, vorsichtigen Kuss trafen, hatte ich die Augen geschlossen, genoss einfach den harmonischen Augenblick. Solche Momente waren in meinem Leben einfach total selten - um nicht zu sagen nie - vorgekommen und ich hoffte die Stimmung zwischen uns beiden mit dem Kuss nicht zu zerstören, konnte es leider nicht garantieren. Ich ließ besagten Kuss auch nicht zu lange werden, weil es sonst definitiv too much wäre, also löste ich meine Lippen wieder von ihren, lehnte stattdessen meine Stirn mit noch immer geschlossenen Augen leicht an ihre. Ich schluckte ganz leicht, kaum hörbar, hatte doch wirklich fast schon ein wenig Angst davor, dass sie mich jetzt gleich mit Distanz für den Bruch meines Versprechens bestrafen würde. "Ich weiß, ich habs dir versprochen, aber.. ich konnte nicht anders." murmelte ich, wobei es fast schon nur noch ein Hauchen war gegen Ende. Jetzt einfach nur noch gedanklich beten, dass ich mich nicht schon wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt hatte..
ich bin schwer am Überlegen, wie ich sie reagieren lassen soll ^^" ______________
Riccarda Ann So. Nun stellte sich die Frage, wie das hier weiter laufen würde, denn ehrlich gesagt hatte ich keinen Plan, wie die Situation noch gerettet werden konnte, ohne dass sie extrem peinlich oder unangenehm oder im schlimmsten Fall sogar beides werden würde. In meinem Gedanken ging ich verschiedene Szenarien durch, driftete dabei aber ins vollkommen Absurde ab, sodass ich diesen Versuch schnell wieder in den Hintergrund verdrängte, wo ich mir hoffentlich weniger Gedanken darum machte. Da Isaac nicht gerade den Eindruck auf mich ausübte, als würde er der Herr der Lage sein, wollte ich schon engreifen, als er doch auf einmal eine Regung zeigte, in dem er direkt auf mich zukam. Und was dachte ich mir dabei… gar nichts. Denn ich geriet in Panik, weil ich mir schon vorstellen konnte, wohin das führen konnte und dennoch war es um mich geschehen, so schnell konnte ich gar nicht schauen. Schon schlossen sich meine Augenlider flatternd und keine Sekunde später lagen seine Lippen vorsichtig auf meinen, was mir doch einen gehörigen Schreck einjagte. Bis zum Schluss hatte ich erwartet, dass Isaac doch noch einen Rückzieher macht und sich nicht so weit vor wagte, denn ehrlich gesagt wusste ich überhaupt nicht, wie ich diese Berührung nun aufnehmen sollte. Irgendwie war ich vollkommen aufgewühlt, denn er hatte mir doch eigentlich versprochen, dass er sich mir nicht näher wollte, außer wenn ich ganz klar die Signale dafür gab, was ich an diesem Abend eigentlich nicht beabsichtigt hatte. Oder schon? Ich konnte es gerade nicht sagen, konnte den Moment nicht zum Nachdenken nutzen, denn meine Muskeln hatten sich kurzfristig angespannt, sodass ich etwas verklemmt dastand, aber ebenso schnell lockerten sie sich wieder und eine wohlige Wärme machte sich in mir breit. Eben jenes Gefühl war es auch, dass mich unsicher werden ließ, denn im aller ersten Augenblick wollte ich ihn von mir stoßen und das Weite suchen, aber schlussendlich blieb ich doch bei ihm stehen und… genoss diese flüchtige Annäherung sogar. WAS um alles in der Welt lief mit mir falsch? So lief das in meinen Vorstellungen bestimmt nicht ab, auch wenn der Moment gerade perfekt für einen Kitschfilm gewesen wäre, reif für die Kinoleinwand genau genommen. Wenigstens merkte Isaac, sobald er sich wieder von mir gelöst hatte, dass er hier gerade ziemlich was aufs Spiel gesetzt hatte, was mir im Grunde schon reichte, aber dennoch musste ich den kurzen Schock der unerwarteten Wendung verdauen und musste meine Gedanken neu sortieren. Schlussendlich kam ich aber zu dem Entschluss, dass ich ihm keine Szene machen wollte, denn er kam mir auf einmal viel zu verletzlich und niedergeschlagen vor, weshalb ich den Moment nicht zerstören wollte und dadurch auch den ganzen Abend in einen dunklen Schatten schieben würde. Das war nicht meine Absicht. „Ist schon okay“ versicherte ich ihm leise und löste eine Hand aus seinem Nacken, sodass sie langsam nach vorne zu seinem Schulterblatt rutschen konnte, wo sie dann liegen blieb.
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Isaac Es schien so, als hätte ich bei der Aktion hier nochmal gewaltiges Glück gehabt. Denn ich bekam weder eine Geklatscht, noch einen tötenden Blick entgegen geworfen oder gar anschuldigendes Geschrei. Zwar konnte ich spüren, dass sie sich kurze Zeit ziemlich verkrampfte und wohl auch unsicher war - mit Letzterem war sie ja aber bis jetzt nicht die Einzige gewesen -, aber sie entschied sich dennoch dazu, dass sie mich für den Kuss nicht bestrafen wollte. Ich hätte ihre Gedanken auch einfach beeinflussen können... ich eintrichtern können, dass sie diesen Kuss genauso gewollt hatte, wie ich und dass sie es gut hieß, dass ich die Grenze übertreten hatte. Dass sie ohnehin heimlich still und leise darauf gehofft hatte, dass ich den Rebellen spielte und tat, wonach mit beliebte. Aber nein, machte ich nicht. Ich hätte es kommentarlos in Kauf genommen, wenn sie mich von nun an wieder auf Abstand geschoben hätte... aber ehrlich gesagt wäre es mir das voll und ganz wert gewesen. Es hatte sich gut und auch richtig angefühlt, sie zu küssen. Genauso wie es sich ganz allgemein richtig anfühlte, wenn ich mich in ihrer Nähe aufhielt. Kaum zu fassen, dass ich sowas dachte, aber es war so und leugnen würde ichs auch nicht. Nach ihren Worten löste ich mich ein klein wenig von ihr, sah ihr anschließend noch für einen Moment in die Augen. "Kommt auch nicht wieder vor, wirklich.." murmelte ich noch zu ihr runter. Ehrlich gesagt war ich mir aber gar nicht so sicher, ob ich das zu 100% garantieren konnte. Es wurde einfach immer verlockender, wo wir uns doch mittlerweile wirklich gut verstanden, uns halbwegs nahe waren - körperlich wie geistig. Aber ich würde mich wieder etwas mehr zusammenreißen müssen, ihr zu Liebe, sie brauchte einfach Zeit. Also löste ich mich dann Stück für Stück doch gänzlich von ihr, sah kurz in Richtung Bar und dann zu einem freien Tisch nahe der Bordkante, sprich mit gutem Ausblick. "Sollen.. wir uns 'nen Moment hinsetzen?" Wenn sie einwilligte, dann würde ich vorher aber noch zur Bar marschieren und mir was zu trinken holen, vielleicht doch einen Whiskey. Auf Wunsch würde ich ihr natürlich auch was mitbringen... wäre vielleicht sogar besser so.
Riccarda Ann Ich wusste nach wie vor nicht so recht, wie ich auf diese plötzliche Wendung eingehen sollte, wie ich das Ganze interpretieren musste und was ich weiter machen wollte, denn einfach so im Raum stehen bleiben und die letzten Reste des Schocks zu verdauen… nun ja, das klang für mich nicht so einladend, vor allem, wo ich mir auf einmal furchtbar angestarrt vorkam. Eigentlich waren wir verheiratet, wo es normal war, wenn man sich eben einmal küsste, aber nicht bei uns beiden, denn wir waren definitiv kein normales Paar, wie man es eigentlich gewohnt war. Wir stachen da heraus, hatten eine alles andere als harmonische Vergangenheit gemeinsam und im Grunde war Isaac auch nur auf Bewährung, wenn man es so plump ausdrucken konnte. Der Kuss war sicherlich nicht Teil eines Plans von dem jungen Mann gewesen, immerhin schien er mir dafür selber viel zu aufgelöst zu sein, nachdem er sich Stück für Stück von mir trennte und schlussendlich noch immer ein wenig unschlüssig fragte, ob wir uns vielleicht setzen würden. Froh, von der Tanzfläche zu kommen, nickte ich ein wenig zaghaft und schaute noch einmal prüfend zu ihm auf. Wenn er jetzt meinem Blick ausgewichen wäre, dann hätte ich mich echt zu fragen begonnen, was das hier für ein Spiel war, aber er schaute ja immerhin zurück und ließ seinen Blick erst danach weiter zu der Bar schweifen, wo ich doch eigentlich noch mein Glas stehen hatte. Das wollte ich genau genommen wieder haben, weshalb ich kurzerhand zwischen dem Platz etwas abseits des Geschehens und der gut besuchten Schiffsbar hin und her schweifen ließ, bis ich zu dem Entschluss kam, dass ich vielleicht den jungen Mann schicken könnte, um mir meinen Champagner zu holen. „Könntest du bitte schauen, ob mein Glas dort noch irgendwo zu finden ist oder mir einfach etwas mitnehmen?“ fragte ich ihn mit und widmete ihm weiterhin meine volle Aufmerksamkeit. Irgendwie hatte ich doch noch immer die leise Angst, dass er sich nun komplett zurück zog und vollkommen in sich gekehrt war, obwohl es doch gar keinen Grund dafür gab. Zumindest nicht in meinen Augen, denn die Annäherung von eben noch, hatte ich ihm schon wieder verziehen – außerdem würde ich es ihm eh nicht erzählen, dass ich seine Berührung sogar genossen hatte… soweit käme es ja noch; genau.
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muss auch gar nicht^^ hab selber wieder nen mächtigen Kreatief momentan... x.x __
Isaac Gut, also das mit dem Hinsetzen schien kein zu schlechter Vorschlag von mir gewesen zu sein und sie stimmte zu. War ihr wahrscheinlich auch einfach lieber, wenn wir hier nicht mehr so absolut im Mittelpunkt standen, sondern uns ein wenig vor den Blickender anderen Leute versteckten. Wobei verstecken nicht das richtige Wort war, man konnte uns nach Belieben ja trotzdem weiter mit Blicken stalken, wenn einem danach war. Es sahen uns zwar auch einige Leute nach, als wir von der Tanzfläche gingen, aber das war denen wohl wieder nicht spannend genug, sodass doch relativ bald ziemlich viele ihre Blicke auf etwas Anderes richteten, sich einfach weiter unterhielten und ihre Aufmerksamkeit anderweitig verteilten. Meine Ehefrau schien wirklich nach etwas Alkohol zu sein - wunderte mich jetzt nicht unbedingt allzu sehr, wenn ich ehrlich war - und so nickte ich auf ihre Bitte hin einmal leicht, ließ ihr ein schwaches Lächeln zukommen. "Klar, mach ich." antwortete ich auch noch wörtlich und verabschiedete mich dann gemütlich, eher langsam in Richtung Bar, hatte es kein bisschen eilig und achtete dabei wohl dennoch darauf, gut auszusehen, die gewisse Eleganz und den Stolz nicht zu verlieren. Es war trotzdem irgendwie einfach eine ganz komische Situation jetzt zwischen uns beiden... aber gut, das würde sicherlich auch wieder vorüber gehen, wenn wir uns jetzt einfach ganz normal ein wenig unterhielten. Es stand für mich nicht zur Debatte, wieder ihr altes Glas mit anzuschleppen. Ich traute einfach den hier anwesenden Menschen nicht, konnte jederzeit irgendwas rein getan haben. Zwar würde ich das eventuell auch heraus riechen können, aber ich wollte mich nicht hinstellen und an dem Glas schnüffeln. Also ließ ich mir vom Barkeeper Whiskey einschenken und Riccarda würde - ob sie wollte oder nicht - mit einem Cocktail Vorlieb nehmen müssen. War allerdings keiner, der zu viel Alkohol enthielt.. sie sollte ja keinen falschen Eindruck von mir bekommen, ich wollte sie nicht ein zweites Mal abfüllen oder dergleichen. Aber Cocktails schmeckten den meisten Frauen einfach gut, weil sie etwas süßlicher waren und nunja, ich wollte ja, dass es Riccarda schmeckte. So kehrte ich also mit den beiden Gläsern in den Händen zu meiner Ehefrau zurück, die inzwischen schon an einem Tisch Platz genommen hatte, und reichte ihr zuerst ihr Getränk, bevor ich mich ihr gegenüber niederließ und recht entspannt zurück lehnte. Eben locker und gleichzeitig elegant, wie ich das so oft tat. "Hoffe, das ist in Ordnung.." meinte ich bezüglich des Drinks.