Sasha Aimee kam wenig später auch schon aus dem Badezimmer, allerdings alles andere als in irgendeiner Hinsicht glücklich wirkend. Konnte man ihr aber in der momentanen Situation nicht verdenken, absolut nicht. Wobei sich die Wut, die sich bei ihr anbahnte, viel mehr auf meine Antwort gerade eben bezog, als auf den ganzen Mist - was ja noch sehr mild ausgedrückt war -, den ich heute und die beiden Jahre zuvor gebaut hatte. Eigentlich hatte ich nicht vor, ihr nochmal eine bessere und deutlichere Antwort zu geben, was sich allerdings änderte, als ich ihren Tonfall hörte... denn den war ich so gar nicht gewohnt. Ich sah kurz auf ihre Tasche runter, dann wieder zu meiner Freundin selbst. Ich gab ihr allerdings erst eine Antwort, als sie mit der Geige wieder zurück kam. "In 'nen alten Kriegsbunker außerhalb der Stadt." gab ich ihr also eine Antwort, die wohl deutlich genug sein sollte und nahm dann auch schon - mit em unverletztenb, linken Arm- ihre Tasche hoch. "Und jetzt los, die können immernoch jeden Moment noch hier aufkreuzen.." fügte ich dem Ganzen noch recht hektisch hinzu und schob die junge Frau dann auch schon vor mir aus der Wohnungstür, schloss die Tür hinter uns und lief die Stufen im Treppenhaus hinunter. Wir hatten nun wirklich keine Zeit, hier und jetzt zu diskutieren. Sie durfte mich gerne nachher im Bunker ordentlich für die ganze Scheiße zusammen stauchen, aber nicht hier, solange wir nicht in Sicherheit waren.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Geht doch, weshalb nicht gleich so. Aber ob ich die Antwort wirklich hatte wissen wollen, wusste ich nicht so recht. Ein Bunker? Vom Krieg? Gefiel mir überhaupt nicht, weil es da doch bestimmt nass und kalt war. Dazu waren da bestimmt Spinnen und anderes Ungeziefer, von dem ich mich ekelte. Wie konnte er mir so etwas antun? Weshalb konnten wir nicht einfach aus der Stadt raus und in die nächste? Vermutlich lag das an seiner Verletzung, versuchte ich mich einzureden und seufzte leise, als ich die Treppen runterlief und meine Sachen im Wagen verstaute. Ich war müde, hatte tierische Kopfschmerzen von dem ganzen Stress und ehrlich gesagt wusste ich nicht ob ich noch mit Sasha zusammen sein wollte, geschweige denn überhaupt konnte. Von dem Vorfall würde ich bestimmt wieder träumen, was erstmal hiess das ich keine ruhige Minute schlaf mehr bekommen würde und zweitens das Sasha wohl genauso wenig schlaf bekommen würde. Andererseits war ich mir bewusst das er genauso wenig schlaf bekommen würde wenn weg wäre, also tat ich einfach das was mir am besten erschien und machte was er wollte. Wir könnten nachher noch reden, wenn ich überhaupt mit ihm reden wollte was ich bezweifelte. Wenigstens hatte er irgendwas mit seiner Schulter gemacht das die nicht mehr so krass blutete. Zumindest sah ich es nicht mehr, was eigentlich auch reichte. Oh man, ich wollte das dieser Albtraum aufhörte. Ich wollte in wenigen Sekunden aufwachen, verschwitzt und vielleicht mit einem leisen Schrei und sehen das es alles nur ein Traum war. Ein ganz böser und beschissener Traum. Als ich angeschnallt war und er losfuhr, zwickte ich mich sogar. Nur wurde ich nicht wach, sondern ich blieb genau da wo ich war.
Sasha Wenigstens bekam ich jetzt erstmal nichts zu hören und Aimee ließ sich schweigend von mir zu meinem Auto eskortieren - wäre aber auch ein wenig dämlich, wenn sie das nicht zulassen würde. Schließlich wollte ich einfach nur für ihren Schutz sorgen und an einem Ort, wo uns nunmal absolut niemand vermuten würde, war es für uns beide am sichersten. Sie brauchte sich auch keine Sorgen machen, dass sie auf dem Boden schlafen musste... ich hatte dort auch schon zwei bis drei Tage hintereinander verbracht wenn es sein musste und weil das eben mehr als nur einmal vorgekommen war, hatte ich zumindest für eine Art Bett gesorgt... das gelbe vom Ei war es nicht und an mein Designerbett im Loft kam es logischerweise nicht mal ansatzweise ran, aber es war besser als der kalte und harte Betonboden. So fuhr ich jetzt zielstrebig aus der Stadt heraus und noch ein oder zwei Kilometer weiter, wie gesagt war es nicht allzu weit von der Stadt selbst entfernt. Die Luke im Boden befand sich am Rand des Waldes, war im Unterholz aber ganz gut versteckt. Durch die Bäume dort konnte ich auch wenigstens den Audi ein wenig tarnen, der war ja nunmal leider kein unauffälliges Autos, was in solchen Situationen scheiße war. Ich hielt den Wagen also schließlich am Waldrand hinter ein paar dichteren Büschen und Bäumen, bevor ich ohne zu zögern ausstieg. Wäre ich es nicht gewohnt, könnte mir die Dunkelheit und Stille hier echt Angst machen.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Ich schwieg die ganze Fahrt über und versuchte die Tränen zurückzuhalten die wieder hochkommen wollten. Als wir dann irgendwo im Wald hielten, bekam ich im Gegensatz zu meinrm lieben Freund sehr wohl Angst und blieb wohl auch erst ein paar Sekunden sitzen während er schon ausgestiegen war. Ich wollte hier nicht raus. Vielleicht hatte ich ihm noch nie gesagt wie ich Wälder hasste, weil es nie wichtig gewesen war, aber ich hasste es. Man konnte mich jetzt als eitel bezweichnen, aber ich hielt es nicht für nötig in einen Wald zu gehen im da irgendwas im Dreck zu machen. Kurz gesagt, ich war ein totaler Stadtmensch, der mit einem Garten klar kam aber nicht mit einem ganzen Wald. Mehr als nur widerwillig stieg ich aus dem wagen und ging zu Sasha, stolperte fast über eine Wurzel. Der Wald hatte was gegen mich, da war ich mir sicher. Immer noch hatte ich kein Wort gesagt sondern sah Sasha abwartend an, sollte er mir doch seinen tollen Bunker zeigen. Ich hasste es jetzt schon, dazu hatte ich kalt und war immernoch wütend auf ihn. Würde ich wohl noch eine ganze Weile sein und es würde genauso dauern bis ich ihm wieder vertraute. Wenn das überhaupt wieder gehen sollte und ich davor nicht vollkommen verrückt wurde. Ich hatte nämlich jetzt schon das Gefühl das hinter jedem Baum irgendwas lauerte.
Sasha Ich ging erstmal zum Kofferraum, um dort Aimees Sachen rauszuholen. Wollten die ja schließlich nicht umsonst mitgenommen haben und außerdem glaubte ich zu wissen, dass sie sich, wenn wir in den Gängen unterhalb der Erde angekommen waren, ziemlich schnell etwas überziehen wollen würde. Es war jetzt nicht eiskalt da unten, aber die Temperatur betrug doch spürbar ein paar Grad weniger als hier oben. Meine Freundin schien sich hier oben ja schon sichtlich unwohl zu fühlen, wie es dann wohl erst war, wenn wir unten waren? Naja, würde sich dann ja zeigen. Jedenfalls schien der Wald nicht unbedingt ihr Ding zu sein, aber das hatte ich mir eigentlich schon denken können. Sie war ja nicht so abgestumpft und abgehärtet wie ich. Ich sah Aimee noch für einen Moment direkt in die Augen, bevor ich ohne ein Wort zu sagen los ging. Es waren keine 100 Meter von hier aus, 50 vielleicht... plus minus ein bisschen, wir brauchten jedenfalls nicht lange, bis ich die stählerne Luke am Boden sah. Ich stellte Aimees Tasche daneben ab, damit ich den Stahldeckel anheben und bei Seite legen konnte. Ich blieb einen Moment lang kniend dort sitzen, sah zu meiner Freundin hoch. "Soll ich zuerst runter oder gehst du..?" Eigentlich kannte ich die Antwort schon, aber ich wollte mich dennoch vergewissern..
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Ich zitterte ja jetzt schon, das aber eher weil ich seit ein paar, vielen, Stunden nichts mehr gegessen hatte und mein Körper wohl am Ende seiner Kräfte war. Hoffentlich war es da unten nicht allzu gruselig damit ich mich hinlegen könnte. Das hoffte ich gerade wirklich sehr, auch wenn ich Angst hatte ich würde Albträume bekommen. Da ich mir aber ziemlich sicher war das ich welche bekam, egal was ich tat, konzentrierte ich mich lieber auf den Weg den ich hier Sasha hinterher stolperte. laufen war wohl immer noch nicht drin, was doch ein wenig doof war. Nur wenige Momente später, waren wir auch an der Luke angekommen wo wir hineinsollten. Wollte er mich eigentlich verarschen? Ich wollte nicht in einen verdammten Bunker, der irgendwo in einem beschissenen Wald lag. Als er mir dann noch diese Frage stellte, fragte ich mich ob mit ihm nicht doch irgendwas nicht stimmte. Hatte er mehr abgekriegt als die Wunde an der Schulter? Eigentlich war es doch total klar das er vorgehen sollte. Das sollte auch ihm klar sein, ich würde mich nicht getrauen mich einfach so in das dunkle Loch hineinfallen zu lassen. Nie im Leben, ganz bestimmt nicht. "Du..." antwortete ich nur kurz und sah vorsichtig darein. Oh man, das konnte kaum gut gehen. Wir müssten unbedingt zusammen reden. Über das was wir nun machen würden und über das was passiert war. Letzteres einfach damit ich vielleicht die Möglichkeit hatte ein wenig zur Ruhe zu kommen und nicht mehr so viele Fragen im Kopf hatte. War gar nicht schön.
Sasha Ja, das war eindeutig die Antwort, die ich bereits erwartet hatte. Es wäre doch beinahe merkwürdig gewesen, wenn sie zuerst da runter hätte gehen wollen. Aimee war ja ohnehin nicht grade der Typ Frau, den man nun als mutig oder ganz besonders taff beschreiben konnte. Ne, nun wirklich nicht. Ich nickte ihr nur einmal kurz zu, bevor ich auch schon anfing, durch das Loch im Boden nach unten in den Bunker zu klettern. Einen Fuß nach dem anderen setzte ich die stählernen 'Stufen' - falls man das so nennen konnte, waren ja eher nur metallene Stäbe - nach unten und bekam dann schließlich wieder den betonierten, festen Boden unter die Füße. Ich hätte vielleicht doch heute noch zu mir nach Hause fahren und 'ne Taschenlampe mitnehmen sollen, aber dafür wars jetzt zu spät und so tastete ich mich langsam zu der gegenüberliegenden Wand vor, suchte diese dann mit den Händen nach dem kleinen Sicherungskasten ab. Ich fand ihn erst nach gut zwei Minuten. Also den Kasten an sich hatte ich früher zu fassen gekriegt, nur den richtigen Schalter nicht, war ja stockfinster hier. Allerdings machte Dunkelheit an sich mir rein gar nichts aus, ich hatte sogar gelernt mich blind zu verteidigen... nunja, jedenfalls gingen dann wenigstens ein paar wenige der Deckenlampen hier an, allerdings war der Großteil davon aber schon kaputt und Abschnitte der Gänge blieben komplett im Dunkeln. Gut, dass ich mich hier inzwischen auskannte. Die Wandlampe nahe der Luke ging glücklicherweise noch und so sah ich zu Aimee hoch. "Schmeiß mir zuerst deine Sachen runter und komm dann nach." wies ich sie an. Ich klang nicht befehlend oder dergleichen, aber doch ein bisschen eindringlicher. Ganz einfach deshalb, weil ich grade unheimlich gestresst war und ich am liebsten jetzt, sofort und auf der Stelle pennen gegangen wäre, einfach nur damit mich nicht mehr all diese scheiß Gedanken nervten. Aber das würde zumindest noch so lange warten müssen, bis meine Verletzung versorgt war. Vielleicht würde ich auch der Schmerzen wegen gar nicht richtig pennen können, aber doch immerhin zumindest ein bisschen. Aber da war ja auch noch die eventuelle Aussprache mit Aimee... gott, heute war echt sowas von NICHT MEIN TAG.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Glücklicherweise bekam ich von seinen Gedanken nichts mit, meinen Mut betreffend, sonst hätte er wahrscheinlich eine Ohrfeige bekommen was nebenbei schon längst fällig wäre. Einfach weil er mir vor ein paar Tagen unterstellt hätte ich würde ihn mit Ian betrügen, dann weil ich wegen seines verkackten Jobs entführt und fast getötet worden war und als letzten Grund weil er mich jetzt in einen dunklen Bunker schleppte, in dem es bestimmt arschkalt war. Mir war ja schon hier im Wald kalt und ich zitterte. Vielleicht lag das aber auch noch an dem ganzen Stress in den letzten Stunden, genau konnte ich das nicht sagen. Natürlich konnte es auch beides sein, was ich jetzt am ehesten vermutete. Während ich darauf wartete das Sasha was von sich hören liess, hatte ich mich auf den Waldboden sinken lassen um nicht noch umzufallen. Wie lange mich meine Beine nämlich noch tragen würden konnte ich nicht genau sagen, also setzte ich mich lieber. In der kleinen Ewigkeit die es dauerte bis mein Freund was von sich hören liess, huschte mein Blick nervös durch die Bäume um zu schauen ob nicht irgendwo noch irgendwas lauerte. Tat es glücklicherweise nicht, oder ich entdeckte es einfach nicht. Die Ewigkeit war dann endlich rum war und ich, brav wie ich war, gab Sasha zuerst meine Sachen runter, als ob ich sie schmiss wenn ich nicht genau wusste wo er denn nun stand und als alles unten war, kletterte ich selbst vorsichtig runter. Ganz ohne die Hilfe von ihm, weil ich gerade viel zu sauer und stolz war um das noch anzunehmen. Ich brauchte nur kurz meinen Blick schweifen zu lassen um zu wissen das ich diesen Ort hasste. Der Gang war eng, trotz den paar Lampen dunkel und ausserdem roch die Luft feucht. Vielleicht bildete ich mir das aber auch nur ein, spielte nun gar keine Rolle. Tatsache war das ich ihm am liebsten wirklich eine reingehauen hätte, was ich aber nicht konnte. Der Hauptgrund war wohl seine verletzte Schulter, nicht etwa das ich viel zu müde war damit es ihm noch richtig weh täte. Nein, gar nicht.
Sasha Dauerte nicht lange, dann waren sowohl Aimee als auch ihre Sachen hier unten bei mir angekommen. Schon ihr Gesichtsausdruck verriet mir, dass sie von dem Ort hier wohl beinahe angewidert war, aber sie war nunmal eine Frau und verdenken konnte ich es ihr eigentlich auch nicht wirklich. Meinem tollen Loft oder ihrer Wohnung glich das hier schließlich keinesfalls. Es war unbewohnt, kalt, teilweise ziemlich staubig und andererseits in der einen oder anderen Ecke aber feucht, weil der Bunker hier nunmal verdammt alt war und langsam aber sicher den Witterungen nicht mehr ganz standhalten konnte. Mir reichte es allerdings, wenn mir die Decke hier nicht auf den Kopf fiel und bisher war hier nirgends was eingestürzt, würde also wohl auch erstmal nicht passieren. Ich ging nochmal kurz die Stufen hoch, wollte zur Sicherheit den 'Deckel' wieder drauf machen. Wieder unten angekommen sah ich erst kurz zu Aimee, dann den langen schmalen Gang entlang, durch den wir mussten, um zu... naja, eben zu dem Raum zu kommen, in dem wir nächtigen würden. Hatte da wie gesagt ein provisorisches Bett - sprich eine 0815 Matratze auf ein paar Paletten - und da war meines Wissens nach auch alles trocken. Vielleicht hatte ich da sogar noch irgendwo ein paar Dosen Fertigfutter rumstehen, in 'nem Schrank oder so... war allerdings völlig irrelevant, da mir nun wirklich nicht nach Essen zu Mute war. Ich nahm Aimees Tasche in die Hand und murmelte noch ein "Da lang.", nickte dabei zu dem Gang und setzte mich dann auch schon langsam in Bewegung. Eigentlich hatte ich ja ihre Hand nehmen wollen, einfach damit sie sich sicherer fühlte. Aber ich glaube mal nicht, dass das nach dem heutigen Tag angebracht war.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Stumm beobachtete ich wie er die Luke wieder zumachte und kurz darauf mich einen Moment lang ansah. Das war aber auch nur ein kurzer Moment und er schaute lieber woanders hin wie es mir schien. Ob er mir so sehr ansehen konnte das ich die momentane Situation überhaupt nicht mochte? Wahrscheinlich hätte das jeder erkannt, egal ob die Person mich kannte oder nicht, ich konnte ja kaum besonders glücklich aussehen. Immer noch hielt ich die Klappe als er losging und da es doch an ein paar Stellen dunkel war und ich mich mehr als nur unsicher fühlte, hielt ich mich ein wenig an seinem Shirt fest. Der Weg war zwar ebenmässig, aber ich fühlte mich trotzdem einfach total mies und hatte Angst das jede Sekunde irgendwer von vorne oder hinten kam der uns erschiessen wollte. Also konnte man nicht sagen das ich sonderlich entspannt war, auch wenn es für ihn noch viel unbequemer sein musste. Der Gang war ja für mich schon eng, es kam mir zumindest so vor, und dann für Sasha der eindeutig ein Stück grösser und breiter gebaut war..Dazu noch seine verletzte Schulter die ich mir vermutlich noch ansehen musste. Darauf freute ich mich ja auch schon besonders. Nicht. Es konnte kaum gut gehen wenn ich mit noch mehr Blut konfrontiert wurde und das war unvermeidlich wenn wir seine Schulter richtig verarzten mussten. Das mussten wir aber auch tun, sonst würde es sich noch entzünden und schlussendlich wurde er noch krank, was ganz klar schlecht wäre. Für mich dauerte es recht lange bis wir schlussendlich in dem eigentlich Bunker ankamen, wo bestimmt ein paar Leute Platz hatten und eine Matratze lag. Wie hatte Sasha eine Matratze hier hereinbekommen? Durch diese Luke? Irgendwie konnte ich das nicht ganz glauben, aber wenn ich es mir genau überlegte war es mir vollkommen egal wie sie denn nun da rein gekommen war. "Sollen wir zuerst deine Schulter anschauen?" fragte ich ihn leise und liess sein Shirt los, zitterte immernoch. Vielleicht sollte ich zuerst noch einen wärmeren Pulli anziehen und dann würden wir seine Wunde versorgen.
Sasha Die eine oder andere Minute dauerte es wohl, bis wir schließlich da angekommen waren, wo ich hingewollt hatte. Dass Aimee sich beinahe die ganze Zeit über an meinem Shirt festgehalten hatte, hatte mich ein klein wenig gestört. Ganz einfach deswegen, weil es dadurch zwischendurch mal hier hin oder dort hin und somit durch die Wunde gezogen wurde. Aber ich hatte einfach geschwiegen und es ertragen, das bisschen mehr oder weniger machte den Kohl jetzt auch nicht fett und so hatte ich nichts gesagt. Ich war viel mehr froh darüber, dass sie scheinbar trotzdem noch mehr oder weniger meine Nähe suchte, weil sie sich dann zumindest ein klein wenig sicherer fühlte. In dem Raum angekommen, ließ ich erstmal ihre Sachen auf den Boden sinken. War glücklicherweise nicht so schwer gewesen, wie der Koffer, den sie im Urlaub mit gehabt hatte. Auf ihre Frage hin zog ich trotz der Kälte zuerst das Shirt aus, bevor ich antwortete. "Wäre wahrscheinlich besser, ja.." murmelte ich, während ich mir die Wunde besah. Doch, da war jetzt eine klaffende Wunde aus dem Messerstich entstanden. Alleine würde ich das nicht verarztet kriegen, sonst würde ich Aimee das jetzt nicht auch noch antun. Aber ich brauchte ihre Hilfe hiermit, allein würde ich das nicht richtig hinbekommen. Ich musterte meine Freundin jetzt noch einen Augenblick und es war kaum zu übersehen, dass ihr kalt war. Schon allein die Gänsehaut sprach dafür. "Zieh du dir erstmal was über, ich geh mal den Verbandskasten holen." sagte ich, weil ich einfach nicht wollte, dass sie fror. Ohne noch eine Antwort abzuwarten ging ich in den kleinen Vorratsraum nebenan. Ja, ich hatte tatsächlich noch was zu Essen hier, wenn auch nicht viel... ich durchsuchte die Schubladen und Regale nach dem Kasten mit dem Verbandszeug, den ich dann auch gefunden hatte. Ohne große Umschweife ging ich zurück in den Schlafraum, wobei meine Schulter jetzt wirklich zunehmend richtig weh tat und es mir schwer fiel, das Gesicht nicht zu verziehen. Schien so, als würde sich das Adrenalin langsam endgültig aus meiner Blutbahn verflüchtigen.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Mein Blick war nur kurz durch den Raum gewandert und ich hatte mir alles ein bisschen genauer angesehen. Bis er etwas sagte und so meine Aufmerksamkeit wieder auf sich zog, was eindeutig schlecht war. Bei dem Anblick von der Wunde, erstarrte ich ein wenig und musste schlucken damit mir nicht noch alles hochkam. Schnell sah ich woanders hin und nickte nur auf seine letzten Worte hin. Immer noch zitternd liess ich mich auf die Matratze sinken, es war mir jetzt mal vollkommen egal wie dreckig die aussah, und zog meine Tasche vorsichtig zu mir, darauf zu konzentriert nicht wieder auf Sasha's Wunde zu schauen. Auch wenn ich wusste das ich das spätestens wieder musste wenn wir sie verbinden wollten also sollte ich mich besser an den Anblick gewöhnen. Wollte ich aber auch nicht, weil ich mir nur allzu gut vorstellen konnte wie weh so etwas weh tun musste wenn man nicht von irgendwas abgelenkt wurde. Es brauchte ein paar Anläufe bis ich den Griff vom Reissverschluss gefasst hatte und ihn aufzog um mir einen Pulli oder eine Jacke rauszunehmen. Dabei fiel der Pulli von Sasha in meine Hände, den ich ihm nicht mehr zurückgegeben hatte und ihn deshalb einfach zum schlafen behielt. Vorsichtig strich ich über den Stoff und verbannte den Gedanken daran das ich die Zeit damals zurückwollte. Als meine Eltern rum gemeckert hatten weil ich mal eine schlechte Arbeit schrieb oder weil Sasha und ich zu spät nach Hause gekommen waren. Um nicht noch mehr in Erinnerung zu fallen zog ich einen Pullover von mir raus, zog ihn mir über und machte die Tasche wieder zu. Er sollte das ja nicht sehen und es war gerade rechtzeitig wieder zu damit er das nicht sah. "Bist du dir sicher das die Wunde nicht von einem Arzt versorgt werden sollte? Müsste die nicht genäht werden?" fragte ich und er konnte die Besorgnis in meiner Stimme hören. Ich kannte mich mit solchen Wunden überhaupt nicht aus und wusste auch nicht wie so eine versorgt wurde. Woher auch, ich hatte noch nie so eine gehabt und hatte eigentlich auch nicht vor es zu wissen. Da hatte ich mich mal getäuscht.
Sasha Och, ich wusste eigentlich sogar sehr gut, dass besser ein richtiger Arzt den nicht grade oberflächlichen, sondern eher ein wenig tiefer gehenden Messerstich untersuchen sollte. Würde auch noch einer tun, aber nicht jetzt, nicht heute. Morgen oder Übermorgen, je nachdem wie sicher Aimee und ich vor gewissen Leuten waren, die ganz sicherlich noch Jagd auf mich machen würden. Aber ja, ich würde noch zum Arzt gehen, ich wollte nämlich nicht den Rest meines Lebens mit zwei abstehenden Hautfetzen durch die Gegend laufen. Es würde sicherlich aber reichen, wenn wir in einigen Stunden, wenn wir hier schon kilometerweit weg waren, mal einen Arzt drauf schauen und seine Arbeit machen lassen würden. "Ja, sollte wohl genäht werden... aber ich hab keine Lust von den Pennern aufgegabelt zu werden. Das reicht sicher auch Morgen oder Übermorgen noch, ich bin schlimmeres gewohnt." sagte ich zu Aimee und ließ mich mit dem Verbandskasten neben ihr auf dem Bett nieder, wobei meine verletzte Schulter dann auch quasi direkt vor ihrer Nase war. Musste sie jetzt wohl oder übel durch. Blutete auch leider immernoch das Teil, langsam schlug mir das auf den Kreislauf. Ich wurde zunehmend müde und fühlte mich alles andere als fit, was ich aber so gut wie möglich zu verbergen versuchte. "Also einfach erstmal 'n Tuch in Desinfektionsmittel tunken und dann sauber machen so gut wie's geht.." teilte ich meiner Freundin mit, sah sie ein wenig vorsichtig an. Der Blickkontakt war einfach ein wenig unangenehm in der jetzigen Situation.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Als er sich neben mich sinken liess, wanderte mein Oberkörper sofort ein Stück weg von der Schulter und ich stützte mich nach hinten ab um nicht auf der Matratze zu landen. Es sah einfach nur total eklig aus und eigentlich sollte er wissen das ich in so etwas nicht konnte. Ich hatte es ja nicht mal in der Schule geschafft irgendwas zu sezieren, wofür ich immer ausgelacht worden war. Blöder Kindergarten war das gewesen, ernsthaft. Widerwillig nahm ich den Verbandskasten in meine Hände und öffnete ihn, nahm ein Tuch, es war sauber was für ein Wunder, und das Desinfektionsmittel heraus, tunkte es schön darin wie Sasha es mir aufgetragen hatte. Wenigstens war mir nicht mehr kalt und meine Hände zitterten nicht mehr so abnormal fest wie gerade eben noch. "Ich hasse dich Sasha, damit du das weisst. Und ich tu das hier nur, weil ich nicht will das du abkratzt." sagte ich leise um mich davon abzulenken was ich gerade tun müsste, atmete nochmals tief durch und fing dann vorsichtig an die Wunde zu säubern. Es fühlte sich eklig an und ihm musste das bestimmt noch viel mehr weh tun als die Wunde überhaupt. Alleine schon weil das Mittel ja brannte und so eine grosse Wunde...Nein, ich wollte nicht wissen was für Schmerzen er gerade aushalten musste, jetzt wo ich ihm die Wunde säuberte. "Wenn wir hier lebend rauskommen und irgendwann wieder unsere Ruhe haben, du dazu unverletzt bist, kriegst du eine reingehauen. Versprochen." redete ich weiter, aber wahrscheinlich würde das sowieso nie passieren. Ich konnte keine Menschen hauen, hatte ich noch nie gekonnt. Das redete ich gerade einfach nur damit ich mich ein wenig ablenkte und als es sauber war, nahm ich das Tuch wieder weg, sah ihn entschuldigend und abwartend an. Was jetzt wohl kommen würde?
Sasha ... HÖLLE, brannte das gerade! Es war ja ohne Berührungen schon schrecklich, aber als das Tuch mit dem Desinfektionsmittel an meine Wunde kam, steigerten sich meine Schmerzen doch beinahe ins Unermessliche. Wäre ich nicht so abgehärtet, dann würde ich jetzt wirklich am liebsten anfangen zu heulen. Stattdessen gab ich aber ein schmerzverzerrtes Aufstöhnen von mir und krümmte mich ein klein wenig, verzog der Schmerzen wegen auch ziemlich das Gesicht. Nein, jetzt konnte ich - derjenige, der seine kalte Fassade sonst so perfekt beherrschte! - den Schmerzen nicht standhalten und ich würde mir Morgen wohl erstmal in irgendeiner Apotheke ein Schmerzmittel besorgen, das so richtig reinballerte, damit ich einfach gar nichts mehr spürte. Vielleicht würde ich mich dann ein bisschen high fühlen und nichts mehr richtig mitbekommen, aber lieber das, als dass ich den ganzen Tag über so beschissene Schmerzen haben musste. Und ja, bei Gott, ich hatte es mehr als verdient von Aimee jetzt Hass entgegen zu bekommen. Auch die Schelle, die sie einige Sekunden später noch erwähnte, wäre vollkommen gerechtfertigt und ich würde ihr das auch ganz und gar nicht übel nehmen. Als ich meine Gesichtszüge und auch meine Körperhaltung wieder ein wenig besser unter Kontrolle hatte, bekam sie dann auch eine Antwort. "Hab ich alles verdient, geb' ich dir vollkommen Recht." gab ich keinerlei Widerspruch und akzeptierte es einfach. Ich war richtig erleichtert, als sie mit dem Säubern der Wunde fertig war. Viel schlimmer stellte ich mir die Hölle nämlich echt nicht vor. Ich atmete erstmal ein paar Sekunden tief durch, weil ich offenbar zwischendurch unbewusst die Luft angehalten hatte. Dann fing ich Aimees Blick auf und überlegte tatsächlich, die Verletzung zumindest grob mit ein paar Nadelstichen zusammen zu halten, damit auch ja nichts ungewollt in die klaffende Wunde kam und sich da irgendwo festsetzte. Entzünden sollte sich das nun wirklich nicht. "Helf mir mal suchen... Nadel und Faden." murmelte ich ihr zu. "Und keine Panik - ich machs selbst." versicherte ich ihr. Würde ich eben einfach sowohl Nadel als auch den möglichst dünnen Faden einmal gut im Desinfektionsmittel ertränken, das ging dann schon. Aimee wollte ich das allerdings wirklich nicht zumuten. Sie sollte dann lieber noch den Druckverband drüber machen, damit die Wunde nicht weiter vor sich hin blutete. Ich sah sie noch kurz an, bevor ich auch schon aufstand und mich auf die Suche machte. "Kannst auch die Taschenlampe da drüben aus dem Schrank nehmen, wenn du dich damit besser fühlst." gab ich Aimee noch als Hinweis mit und deutete auf eine kleine Kommode am anderen Ende des Zimmers, bevor ich nochmal in den Nebenraum ging und da mit meiner Suche begann.
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aber ja, liebend gerne xD ------ Aimee Er sollte mir gefälligst nicht recht geben. So machte sich das Gefühl der Genugtuung nicht mir breit und stattdessen wurde die Gewissensbisse weil ich ihm gerade richtig weh getan hatte immer grösser. Es war gar nicht gut so wie er reagiert hatte und am liebsten hätte ich sofort aufgehört, schon alleine zu dem Zeitpunkt als er das Gesicht verzog. Aber ich hatte trotzdem weitergemacht, weil ich wusste das er da durch musste und es nicht anders ging. Im Nachhinein fragte ich mich ob es nicht besser gewesen wäre das Desinfektionsmittel auf die Wunde zu sprühen aber...nein, ich hörte da lieber auf meinen Freund und machte was er mir sagte. Eben aus dem Grund weil ich nicht wusste wie man so eine Wunde versorgte. "Spinnst du?! Du kannst doch nicht...Sasha...Das geht nicht!" sagte ich völlig entsetzt als er mir offenbarte das er sich die Wunde selbst nähen wollte und ich wurde ganz bleich im Gesicht. Wenn das überhaupt noch ging. Er konnte sich die Wunde nicht selbst nähen. Das würde doch noch viel mehr weh tun und es würde noch viel stärker anfangen zu bluten und...oh Gott, als ich aufstand um die Taschenlampe zu holen wäre ich fast wieder zusammengeklappt und auf die Matratze nach hinten gefallen. Auch wenn ich nicht so viel Blut verloren hatte wie mein Freund, das ich die ganze Zeit welches sah reichte vollkommen aus um mich fast zur Ohnmacht zu bringen. Er konnte ja von Glück reden das ich bis jetzt durchgehalten hatte. Insgeheim war ich doch froh drüber das er sich die Wunde selbst nähen wollte, was ich aber nicht laut aussprach. Konnte er sich selbst denken, tat er wahrscheinlich eh schon die ganze Zeit. Die Taschenlampe in den Händen, folgte ich ihm in den Nebenraum und zuckte erstmal zurück weil das Erste was mir in die Augen fiel eine riesige, okay etwa 5 cm grosse, Spinne war die in der Ecke an der Wand klebte. Vielleicht war ich gerade empfindlich und meine Nerven waren überspannt, aber ich hatte nicht das Gefühl das mein Verhalten falsch war. Ich fand es vollkommen berechtigt und erst nach dem ich mich versichert hatte das keine anderen von diesen Viechern hier herumlungerten, betrat ich den Raum ganz und suchte mit ihm. Mit meinem Glück heute dauerte es eine halbe Ewigkeit bis ich eine Nadel gefunden hatte und kurz darauf einen Faden der so aussah als würde er sich dafür eignen. Ich wollte lieber nicht daran denken was Sasha gleich tun würde und so verliess ich mit den beiden Sachen den Raum wieder um sie zu desinfizieren, wie das Tuch vorhin.
Sehr gut, dann hätte ich da so 'ne Idee. x'D Man könnte ja machen, dass der auch am nächsten Tag noch nich zum Arzt kommt, weil die bösen Jungs ihnen doch bei der Flucht noch sehr an den Fersen kleben und er dann gegen Abend Fieber kriegt, es ihm richtig dreckig geht usw... eben weil sich die Wunde doch dezent entzündet und so :'D ... oder wir machen, dass es ihm direkt am nächsten Morgen dreckig geht, weil das Messer von dem Typen der auf ihn eingestochen war in irgendwas reingetunkt war und er 'ne Blutvergiftung kriegt oder so :'D ... er muss ja irgendwann auch mal richtig leiden, nicht immer nur Aimee XD ___
Sasha Oh doch, und wie ich das konnte. Was blieb mir denn viel anderes übrig? Ich konnte jetzt unmöglich wieder nach draußen gehen, das würde nicht gutgehen, solange die Spacken da draußen noch herum lungerten und wahrscheinlich auch auf der Suche nach mir - oder sogar uns - waren, also musste der Arzt nunmal warten. Ich glaube nicht, dass mein Boss davor zurück schrecken würde, mich in aller Öffentlichkeit für das, was ich getan hatte, einfach umzulegen. Er würde danach einfach ein paar Staaten weiter ziehen und da dann von Neuem anfangen... hatte er schon mehrmals gemacht, mein Tod wäre es ihm denke ich auch wert, das noch einmal zu tun. Ich fand leider nichts, was einem Faden und einer geeigneten Nadel aussah, aber offenbar war meine Freundin fündig geworden. Ich sah, wie sie gerade beides desinfizierte, als ich in den eigentlichen Raum zurück kam. "Doch, Aimee, kann ich. Muss ich sogar, wenn du auch nicht willst, dass da jetzt für immer 'n tiefer Riss statt nur einer Narbe zu sehen ist." sagte ich eher ruhig und recht sachlich zu ihr, atmete dann einmal ein wenig tiefer durch und nahm ihr Nadel und Faden aus der Hand, als sie mit dem Desinfizieren von beidem fertig war. Ich fädelte den Faden noch mit eigentlich recht ruhiger und gefasster Hand in die Öse der Nadel ein, bevor ich noch einen Knoten ins Ende des Fadens rein machte. Ich richtete mich mehr auf, damit die Haut an der Wunde ein wenig straffer war und ich besser mit der Nadel durchkommen würde. Vor dem ersten Stich graute es mir doch ziemlich, aber ich biss einfach die Zähne zusammen und stach mit der Nadel durch die Haut, was mir natürlich noch zusätzliche Schmerzen bereitete. Aber ich zögerte nicht lange, auf der anderen Seite der klaffenden Wunde ebenfalls mit der Nadel durch die Haut zu stechen und die Wunde weiter zu zu nähen. Musste ja gemacht werden...
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Mir würde es glaub besser gefallen wenn es ihm erst gegen den nächsten Abend schlechter geht^^ Können wir's so machen? ------ Aimee Mein Blick war starr auf die Nadel und den Faden in meiner Hand gerichtet, so das ich Sasha nicht ansehen musste. Ich verstand immernoch nicht wie er das selbst machen konnte, das musste doch mehr als nur weh tun und ne, ich wollte mir gar nicht erst vorstellen was er sich damit antat. Wortlos liess ich ihn die Sachen nehmen und rutschte dann erstmal von dem ganzen Verbandszeug weg, liess mich auf die Matratze sinken wo ich auch die Beine an den Körper zog. Mit ansehen wollte ich das lieber nicht und so hielt ich die Augen von nun auch an geschlossen. Er würde sich schon melden wenn er irgendwas brauchte, davon war ich überzeugt. Fast wäre ich eingeschlafen, aber immer wenn ich kurz davor war tauchten die silbrigen Augen auf und liessen mich sofort wieder hellwach werden. Man konnte sagen das ich Angst vor ihm hatte, richtige Angst und Sasha musste das auch klar sein. Es hatte mich ja schon verstört als er mich damals in dem Keller alleine gelassen hatte, besser gesagt der Zeitpunkt vorher wo er den anderen umgebracht hatte. Ich sah immernoch genau vor mir wie er das Messer in ihn hereingestossen hatte und bei diesem Gedanken öffnete ich die Augen schnell wieder und sah meinen Freund an. Langsam wurde mir bewusst wie sich alles verändert hatte, alleine wie viel sich in den letzten Stunden geändert hatte. Wir waren hier in irgendeinem Bunker und würden sie uns hier finden sässen wir in der Falle. Ob er sich das bewusst war wusste ich nicht, vielleicht. Ich glaubte das er eher von seiner Wunde abgelenkt wurde. "Wieso sind wir nicht gleich weggefahren aus der Stadt? Müssen wir doch sowieso." sagte ich leise und die Frage war gar nicht richtig an ihn gerichtet. Eher war es eine die laut ausgesprochen war aber auf die man selbst die Antwort wissen musste. Ich wusste sie aber nicht, sondern nur das ich mich hier nicht wohl fühlte und auch Sasha's Gegenwart daran nichts ändern konnte.
Sasha Stich, für Stich, für Stich... nach einer Zeit war es eigentlich gar nicht mehr so schlimm, weil ich mich an die Schmerzen gewöhnt hatte und ich ja sowieso nichts dagegen tun konnte. Da hieß es einfach Zähne zusammen beißen und durchhalten. Aimee wollte und sollte sich das hier besser gar nicht ansehen, sowas war einfach nichts für die junge Frau, die unter dem allem hier ja ohnehin so fürchterlich leiden muss. Gerade als ich mit dem Zunähen der Wunde fertig war, stellte sie mir eine Frage, die wohl durchaus berechtigt war. "Er hat seine Leute so gut wie überall. Es wär 'n Wunder, wenn er uns nicht einfach bis in die nächste Stadt folgen würde. Und weiter hätte ichs mit der verletzten Schulter hier auch nicht geschafft.. ich merk ja jetzt schon, wie mein Kreislauf ein wenig den Bach runter geht.." redete ich so vor mich hin, legte dann die Nadel weg, schnitt mit der Schere aus dem Verbandskasten den übersxhüssigen Faden ab und drehte mich dann leicht zu Aimee. "Würdest du mir noch 'nen Druckverband machen? Sonst platzt mir noch wegen dem Blut die Naht wieder auf." bat ich eine Freundin darum, mir noch mit dem Verband zu helfen. Danach durfte sie liebend gerne schlafen, aber ich brauchte nochmal kurz ihre Hilfe
I look inside and can't forget the way you shot me down, just like an enemy... and that's all you are to me. It's time for you to see what this has done, what you have become. Too blind to see... you are my enemy! --- BURY TOMORROW - Abdication Of Power ---
Aimee Na toll. Das hiess wir würden wohl eine längere Zeit fahren müssen bis wir einigermassen sicher waren. Am Besten wäre es doch wirklich wenn wir gleich aus dem Land verschwinden würden und uns irgendwo anders was suchten und dort versuchten ein Leben aufzubauen. Für Sasha hoffentlich ohne seinen tollen Beruf, er sollte sich was anständiges suchen. So unfähig konnte er ja nicht sein und vielleicht...vielleicht könnten wir dann wieder eine normale Beziehung führen und nicht eine wo ich die ganze Zeit Angst haben musste das er bei irgendeinem Job auf jemanden stiess, der selbst bewaffnet war und ihn noch umbrachte. "Und wo willst du hin?" fragte ich und setzte mich auf, begann ihm einen Verband zu machen. Dabei versuchte ich nicht allzu sehr auf den Faden zu achten und die Nadel anzusehen die nicht mehr ganz so silbern war, sondern eher rötlich. Nein, da sah ich lieber auf den weissen Verband, den es langsam an seiner Schulter gab und schlussendlich machte ich ihn fest. Hatte ich auch nur so schnell hingekriegt weil das Zittern gänzlich aufgehört hatte und ich nur noch müde war. Ob ich ruhiger war konnte ich nicht so ganz sagen, aber da das Zittern weg war, würde ich es schon behaupten. Ein bisschen zumindest. Da der Druckverband gemacht war, rutschte ich wieder zurück auf die Matratze wo ich mich hinlegte und darauf wartete das Sasha zu mir kam. Trotz dem ganzen wollte ich seine Nähe trotzdem noch, die Gefühle änderten sich ja nicht.