Sasha Doch, für mich spielte das sehr wohl eine Rolle, vor allem weil die Folgen noch immer sichtbar waren. Sie mochte inzwischen zwar wieder ein gesundes Gewicht haben, aber ich machte mir dennoch auch einfach ein wenig Sorgen um sie. Ich würde die nächsten Tage konsequent darauf achten, dass sie genug aß und ihr notfalls höchstpersönlich den Löffel oder die Gabel in den Mund schieben, wenn es nicht anders ging. Sie würde mehr essen als sonst, bis sie ihr Gewicht wieder zurück hatte, ganz einfach. Aber immerhin bestätigte sie mir, dass sie glücklich mit mir war und das schob dann die Sorgen doch immerhin ein klein wenig in den Hintergrund. Es entlockte mir auch ein leichtes, wenn auch wirklich nur eher schwaches Lächeln - was wohl ein wenig von dem Wangenkuss kam -, bevor dann ihre Mutter auch schon mit dem Essen anspaziert kam. Ich ließ Aimees Mum dann auch ein freundliches, aber dennoch höflich klingendes "Danke." und ein leichtes Nicken zukommen, bevor ich mir den anderen Teller nahm und ebenfalls mit dem Essen begann. Ich hatte wirklich ziemlich Hunger und dann war es doch gut, wenn ich jetzt eine etwas größere Portion serviert bekam. So konnte ich mich jetzt wenigstens erst einmal satt essen und wenn ich nicht mehr hungrig war, war ich wohl auch allgemein ein wenig ruhiger und entspannter, denke ich. Hunger war einfach eine unschöne Sache, haha. __ bisschen kurz geworden, muss jetz aber zu den pferdchen :o
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Seit zwei Wochen waren wir wieder in der Stadt, also aus dem Urlaub zurück und ich hatte mich ein wenig mehr als davor um meine Arbeit bemüht. Es machte mir immer mehr Spass den Schmuck so genau zu zeichnen, auf die Feinheiten zu achten und am Abend für die Leute Geige zu spielen. Es bereitete mir eine Freude die Leute klatschen zu hören wegen dem was ich getan hatte, aber genauso freute es mich wenn ich mir einen gemütlichen Abend mit Sasha machte, was in den zwei Wochen nicht all zu oft passiert war. Meistens war ich am Abend einfach zu müde um noch irgendwas zu machen und wenn er bei mir war, bemerkte er das auch und liess mich schlafen. Worüber ich übrigens ziemlich froh war, da ich meinen Schlaf brauchte. Im Gegensatz zu Sasha dem man so etwas kaum ansah. Eines der Dinge die ich übrigens sehr unfair fand, das er einfach nicht viel Schlaf brauchte und ich mindestens sieben Stunden um wirklich irgendwas richtig hinzukriegen. Bei weniger konnte ich zwar auch aufstehen aber erstens war meine Laune schlecht und mein Gehirn arbeitete viel langsamer als es sollte. Oder es kam mir so vor weil ich müde war...Naja, spielte ja jetzt auch keine Rolle mehr. Jetzt stand ich nämlich vor dem Loft von meinem Freund, da so schönes Wetter war hatte ich mich dazu bewegt mit dem Rad zu fahren, was nun unten an der Haustür stand, und schloss gerade die Tür auf, welche sich hinter mir schloss. Den Schlüssel legte ich zu den anderen die hier herumlagen und zog mir die Jeansjacke aus. Bestimmt hatte er mich schon gehört, machte er meistens also machte ich mir keine Mühe daraus leise zu sein. "Schatz, wo bist du denn?" hörte ich mich schon ein wenig lauter fragen als normalerweise, während ich die Stiefel aufschnürte und zu seinen Schuhen stellte. Ich trug eine Hot Pans, wo mein weisses Shirt fast länger als die Hose war. Nicht das die Hose zu kurz war, aber das Shirt war einfach recht lang und ich hatte es auch den Tag über in der Hose gehabt, nur mochte ich das jetzt nicht mehr haben, sondern einfach nur noch entspannen. Zwar war heute alles gut gelaufen bei Ian, aber es war trotzdem immer wieder anstrengend seinen Reden zuzuhören wenn er kurz davor war neuen Schmuck herauszugeben.
Sascha Ich bereitete mich geistig irgendwie sogar schon darauf vor, dass Aimee vielleicht gar nicht mehr kommen würde, bevor ich zur Arbeit - falls man das denn so nennen konnte, haha - los musste. Es war inzwischen schon recht spät und sie war aber immernoch nicht von der Arbeit zurück gekommen... langsam nervte mich das echt. Ich war nunmal einfach jemand, der Aufmerksamkei brauchte und Aimee widmete sich aber wesentlich mehr ihren Arbeiten als mir. Ich kam einfach zu kurz die letzten beiden Wochen über und langsam aber sicher machte sich das auch in meinem Kopf bemerkbar. Den halben Tag über war ich immer damti beschäftigt, mir Gedanken darüber zu machen, ob sie denn überhaupt wirklich arbeiten war oder nicht vielleicht zwischendurch einfach was anderes machte. Ich meine, sie war nunmal einfach eine attraktive Frau - die Kurven hatte sie inzwischen auch fast gänzlich zurück, weil ich sie die letzten Tage über mehr oder minder zum Essen genötigt hatte - und ich war sicherlich nicht der einzige Typ, der Gefallen an ihr fand. So hatte ich auch schon darüber nachgedacht, wie es wohl mit Männern bei ihr ausgesehen hatte, während wir getrennt gewesen waren... sie danach zu fragen traute ich mich aber nicht und wie stand sie überhaupt zu diesem Ian, hm? Sie verbrachte doch wirklich sehr viel Zeit mit ihm während der Arbeit, man konnte sich ja eigentlich sicher sein, dass da zumindest so ansatzweise Freundschaft vorhanden war - oder mehr. Es war jar nicht so, als würde ich Aimee nicht vertrauen, aber... man, ich war schon immer ein recht eifersüchtiger Kerl gewesen, dass sie kaum noch Zeit mit mir verbrachte machte das nun echt nicht besser. Allgemein war einfach wenig gelaufen die letzten beiden Wochen über und hey, da konnte schonmal der Verdacht aufkommen, dass sie sich nebenbei einen Ersatz suchte. Hmpf. Jetzt, als Aimee schließlich nach Hause kam, nippte ich gerade an meinem Bier, sah beinahe wie hypnotisiert auf den großen Flachbildfernseher und lag bequem auf dem Sofa. "Wohnzimmer.." gab ich Aimee nur knapp zru Antwort, würde wohl schon nicht allzu erfreut klingen. Laune war gerade aber eben alles andere als die beste.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Das klang ja sehr gut gelaunt. Naja, eigentlich war es genau das Gegenteil und ich fragte mich sofort was los war. Darauf das ich ihn vernachlässigte kam ich überhaupt nicht, noch, da ich eigentlich dachte er würde den Mund aufmachen wenn so was passierte. Also kam ich jetzt erstmal ahnungslos ins Wohnzimmer, trotzdem mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, und setzte mich bei seinem Oberkörper auf die Couch, meine Tasche stellte ich davor ab. Das Bier in seiner Hand ignorierte ich jetzt einfach mal, war ja nur eines und da ich vermutete das er heute noch weg musste, bezweifelte ich das er noch mehr trinken würde. Betrunken konnte man ja schliesslich keine Leute ermorden oder? Nein, also das ging nicht. Liebevoll gab ich ihm einen Begrüssungskuss, richtete mich dann aber wieder ein wenig auf und sah zum Fernseher. Nicht gerade sehr interessant für mich und so sah ich ihn wieder an. War ein viel schönerer und attraktiverer Anblick als die Glotze, was aber vermutlich jede Frau fand. Er hatte eben diese schöne Muskeln die ich liebte und auch sonst war er hübsch. Muskeln mit einem hässlichen Gesicht brachten mir meistens auch nicht, aber da ich ja ihn hatte musste ich da überhaupt keinen Gedanken daran verschwenden. "Ist irgendwas passiert?" fragte ich ihn dann auch schon und zupfte meine Hose zurecht, die immer so doof hochrutschen musste. Eigentlich nur beim sitzen, aber ich war heute schon genug oft gesessen um sie wieder zurecht zu ziehen und langsam nervte das echt. Gegessen hatte ich übrigens noch nichts, brauchte ich aber auch nicht. Hunger hatte ich gerade wirklich keinen, viel lieber fand ich heraus was mit ihm nicht stimmte. Etwas stimmte nämlich wirklich nicht, das hatte ich einfach aus dieser Antwort hinaus gehört. Ausserdem fiel sonst auch die Begrüssung ein wenig anders aus und insgesamt stimmte einfach etwas mit der Luft hier drin nicht. Ob er irgendwelche Sorgen hatte? Würde ich ja hoffentlich gleich von ihm erfahren, vorlügen könnte er mir sowieso nichts. Zumindest hoffte ich das er einfach mit der Wahrheit rausrücken würde, denn langsam war ich mir nicht mehr sicher ob ich gleich erkennen würde ob er log oder nicht, schliesslich hatte ich es vor ein paar Wochen beim Job auch nicht bemerkt. Noch so ein Ding was unfair war, mir konnte man sofort ansehen wenn ich log und ihm nicht.
Sascha Da kam sie dann auch schon... in Hotpants. Ich ging schlichtweg davon aus, dass sie direkt nach der Arbeit hierher zu mir ins Loft gekommen war und sie dementsprechend die - meiner Meinung nach für die Augen der Öffentlicheit zu kurze - Hose den ganzen Tag über bei der Arbeit angehabt hatte. Sie hätte doch wohl wenigstens irgendwas anziehen können, was weniger freizügig war. Ich meine, ja, andererseits durfte sie auch zeigen, was sie hatte - das war ja nun nicht zu wenig -, aber... nein. Einfach nein, sie sollte in Zukunft doch bitte einfach eine längere Hose anziehen. Bitte, danke. Ihren Begrüßungskuss... naja, erwiderte ich auch nur noch eher flüchtig und beinahe nur halbherzig, weil mir einfach nicht danach war, jetzt irgendwie noch mit ihr herum zu turteln. Laune war zwar nicht auf dem Gefrierpunkt, aber schlichtweg nicht besonders gut in diesem Moment. Auf ihre Frage hin sah ich sie dann zum ersten Mal wirklich direkt an, vorher hatte ich mehr an ihr vorbei gesehen, war ihr ein wenig ausgewichen. "Es ist nichts passiert." Das entsprach ja auch eigentlich der Wahrheit. Es war eher das Problem, dass im Moment eben nichts passierte, schlichtweg zu wenig in Hinsicht auf uns beide. "Es nervt nur einfach, wie viel du im Moment arbeitest." sagte ich es dann einfach gerade heraus und nahm - so wie eigentlich immer - kein Blatt vor den Mund. "Du kommst spät nach Hause und bist dann immer so kaputt, dass nix mehr mit dir anzufangen is." legte ich die Karten weiter auf den Tisch, sah inzwischen aber wieder an ihr vorbei auf den Fernseher. Das Fußballspiel war eine willkommene Möglichkeit, um sie nicht ansehen zu müssen. Meine letzte Aussage war nicht nur auf Sex bezogen, sondern eben einfach ganz allgemein. Das Einzige, was wir immer getan hatten, wenn wir uns die letzten zwei Wochen mal ausnahmsweise gesehen hatten, war eben uns - wenn Aimee so richtig, richtig fertig gewesen war - noch gemeinsam ins Bett zu verziehen, um frühzeitig schlafen zu gehen, oder einfach nur ein chilliger Gammelabend... sonst war rein gar nichts passiert und ich war einfach jemand, der Abwechslung brauchte. So, wie es jetz war, konnte es also schlichtweg nicht weiter gehen, weil ich sonst ziemlich schnell ziemlich unausstehlich werden würde.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Langsam verschwand meine gute Laune die ich gerade noch gehabt hatte und auch mein Lächeln wurde durch seine Worte ein wenig gedämpft, verschwand schlussendlich ganz von meinem Gesicht. Machte er mir gerade Vorwürfe keine Zeit für ihn zu haben? So fasste ich das nämlich auf und ich war mir auch recht sicher das er genau das mit diesen Worten meinte, was mich sofort zu stören begann. Was konnte ich dafür wenn ich eben wie ein normaler Mensch am Tag arbeitete und nicht wie er in der Nacht irgendwelche Leute erschoss? Für das konnte ich nun wirklich nichts und er seine Vorwürfe fand ich jetzt einfach mal total unberechtigt. Die Arbeit mit Ian war eben Etappenweise und es gab Wochen wie im Moment wo ich zum Geschäft musste und andere Wochen wo ich von zuhause aus arbeiten konnte und eigentlich weniger machen musste. Im Moment war er einfach daran die neue Kollektion rauszubringen und war die ganze Zeit nervös und gestresst, was mich dazu brachte ihm ein wenig Arbeit abzunehmen. Das war alles freundschaftlich gemeint und in gar keiner anderen Weise, denn der unzufriedene Herr neben mir war der einzige den ich liebte. Naja, abgesehen von meinem Vater aber das war ja was anderes. "Dann ist es nun eben im Moment so, wenn die Kollektion von Ian erstmal draussen ist hab ich auch wieder mehr Zeit." sagte ich nur um mich ein wenig zu verteidigen und stand auf um mir was zu trinken zu holen. Durst hatte ich dann auch und so holte ich mir in der Küche ein Glas Wasser. Dabei konnte ich ihn immer schön beobachten weil das Loft ja so schön offen war. Ich könnte genauso gut herummeckern und sagen das er sich eine Richtige und Ehrliche Arbeit suchen sollte, aber ich liess ihn es einfach machen und akzeptierte es. Dann sollte er jetzt gefälligst mal auch akzeptieren das ich zwei Jobs hatte, die mir beide Spass machten und die beide eben ihre Zeit beanspruchten. Es würde ja auch nicht mehr lange dauern bis die Kollektion raus kam, nächsten Freitag war es auch soweit. Mit einem Glas Wasser in der Hand kam ich wieder zurück, blieb diesmal aber stehen und sah zu ihm runter auf die Couch. Das Fussballspiel könnte er netterweise auch mal abmachen, aber damit nicht wirklich noch ein Streit ausbrach, was ich gerade befürchtete, hielt ich dazu lieber meine Klappe.
Sascha Dann ist es nun eben im Moment so... ja, toll, konnte ich mir aber auch nichts von kaufen. Sie sollte mir gefälligst mal Recht geben hier. Eigentlich fand ichs ja wirklich gut, dass Aimee keine Frau war, die einfach zu allem ja und Amen sagte, aber jetzt grade hätte sie gerne einfach nicken und mir Recht geben dürfen... am liebsten noch anschließend über mich herfallen, aber sowas passierte dann wohl doch nur in Filmen.. und Pornos. "Aber doch nicht jeden Tag ehy.. es wird doch wenigstens mal einen einzigen verdammten Abend geben, an dem du früher gehen kannst und wenns nur ne halbe Stunde is." grummelte ich vor mich hin, nippte ein weiteres mal an meiner Bierflasche und sah stur auf den Fernseher, würdigte Aimee gerade demonstrativ keines einzigen Blickes. Ich war also sichtlich unzufrieden mit den momentanen Umständen und das durfte sie auch deutlich merken. ______ Bin nur mit handy da, deswegen so kurz.. :/
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee "Sasha, dieser Tag ist heute, falls es dir mal auffallen würde." Konterte ich ein wenig angesäuert und sah ihn genervt an. Er sollte sich jetzt darüber freuen das ich hier war und nicht noch weiter darauf herumhacken. Schliesslich war ich hier und wollte heute Abend eigentlich auch mehr machen, da ich heute mal gar nicht müde war, aber das war nun eindeutig wieder in weite Ferne gerückt und die Lust auf körperliche Nähe war gänzlich weg. Das er mich immernoch nicht anschauen konnte, machte mich noch wütender und veranlasste mich dazu ihm die Fernbedienung wegzunehmen und das Fussballspiel abzuschalten. Jetzt konnte ich darauf hoffen endlich seine volle Aufmerksamkeit zu haben und neben dem spiel nicht die zweite Geige spielen zu müssen. Das wollte ich einfach nicht und wenn er schon meckern musste, sollte er das gefälligst mit Blickkontakt können. Sonst konnte ich das einfach nicht ernst nehmen, was er eigentlich wissen sollte. Die Fernbedienung landete am anderen Ende der Couch und ich verschränkte die Arme wieder vor der Brust, sah ihn an. Gerade musste ich wohl so aussehen wie er unzufrieden und genervt. Das war ich dank ihm nun und vermutlich würde sich das heute Abend auch nicht mehr ändern. War ja echt toll musste ich sagen.
Sascha Ich schnaubte. Das nannte sie früher? Ich definitiv nicht, es machte kaum einen Unterschied. Vielleicht kam ihr das nur so vor, weil sie früher angefangen und dementsprechen früher aufgehört hatte, konnte ja sein... hatte dann im Endeffekt aber dennoch nicht weniger gearbeitet, but whatever - dass sie mir jetzt einfach den Blick auf das Fußballspiel, was sogar ein halbwegs wichtiges war, machte die ganze Situation nun auch nicht besser. Ich sah sie also einen Moment lang mit leicht zusammen gekniffenen Augen merklich gereizt an, bevor ich die Bierflasche ganz leer machte und auf dem flachen Glastisch vor dem Sofa abstellte. "Das nennst du früher?" fragte ich deutlich angesäuert und sah sie - was blieb mir jetzt auch großartig anderes übrig - direkt an, wobei mein Blick schon beinahe ein klein wenig bohrend war. Wenn etwas in Verbindung mit mir unangenehm war, dann war es diskutieren - egal, ob ich Recht hatte oder nicht, meiner Meinung nach lag ich grundsätzlich richtig und alle anderen falsch. Da konnten die Argumente noch so gut sein, ich würde nie einsehen, dass ich Unrecht hatte und nachgeben musste... nachgeben war einfach keine meiner Stärken, ich war ja aber auch ein unglaublich schlechter Verlierer. Brettspiele mit mir spielen war eine Katastrophe, weshalb das schon lange keiner mehr machte. "Als ob dieser Ian oder wie auch immer der Kerl heißt nicht auch mal selber 'n bisschen mehr machen und 'n paar Stunden alleine arbeiten könnte." murrte ich weiter und richtete mich dann erstmal zum Sitzen auf, meine Körperhaltung war im Vergleich zu vorher auch ziemlich angespannt.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Ja, das nannte ich früher. Und falls er jetzt dachte das ich heute früher angefangen hatte, lag er falsch denn das war nicht der Fall. Aber ich würde ihn jetzt einfach mal in dem Glauben lassen und lieber was anderes antworten. "Ja, ich hab früher aufgehört, weil ich eigentlich gedacht hatte das wir mal ein wenig mehr machen als nur herumgammeln." grummelte ich und von mir aus konnte er das auch auf Sex beziehen, welcher da auch irgendwie mit einbezogen war. Nur hatten wir jetzt wohl beide zu schlechte Laune, was ich an seinem Blick sehen konnte. Das erste mal als er mich so ansah, hatte ich ein wenig Angst gehabt aber jetzt war davon nichts mehr und ich konnte den Blick nur genauso erwidern. Genervt strich ich mir meine Haare hinter's Ohr und wandte den Blick nicht von ihm. Wenn es um die Sturheit ging waren wir beide gleich schlimm so wie ich das beurteilte, nur wurde er schneller laut. Also zumindest wenn wir beide wegen irgendwas diskutierten und sich niemand von seiner Meinung abbringen lassen wollte. "Und zieh Ian da jetzt nicht rein. Im Moment ist eben alles stressig, da darf ich ihm doch ein wenig Arbeit abnehmen damit ich mich nicht täglich mit einem leicht explodierenden Typen herumschlagen muss. Dazu ist das ist einer Woche eh alles vorbei." Rieb ich ihm eben einfach mal unter die Nase das ich die ganze Zeit mit Ian arbeitete. Zwar war das jetzt wirklich gemein, weil ich von unserer letzten Beziehung wusste, dass er eher mal eifersüchtig war, aber es lief ja absolut nichts zwischen uns beiden ausser Freundschaft. Erstens liebte ich nur Sascha, zweitens war er nicht mein Typ und schon 25 und drittens er war schwul! Das würde vielleicht irgendwann an diesem Abend noch zu Wort kommen und dann sollte er genauer überlegen was er genau gesagt hatte.
Sascha Jaja, das sagte sie jetzt so, glauben tat ich ihr das aber nicht. Als ob sie sich darum scheren würde, wie wir den Abend verbrachten. Hatte sie die ganzen letzten Tage über auch nicht getan, wieso also jetzt auf einmal, sah ich nicht ein - wobei ich ja wie gesagt allgemein absolut nichts einsehen, sondern eher abblocken würde. Wenn ich sauer war, dann redete man grundsätzlich gegen eine symbolisch gesehen 5 Meter dicke und 5 Meter hohe Mauer. Also gegen eine absolut undruchdringbare... es war bisher wirklich nur selten vorgekommen, dass mich im Streit oder in einer Diskussion mal jemand zum Schweigen gebracht hatte. Mich zu übertrumpfen, beziehungsweise mich von meiner Meinung abzubringen, hatte bisher noch niemand schaffen können und so würde das wohl auch weiterhin so bleiben, ganz klar. "Das kann doch wohl auch irgendwer anderes machen. Der verdient doch nicht schlecht, soll er sich gefälligst 'ne Assistentin anschaffen und nicht auf dich die Arbeit abladen... ich hab gar nichts mehr von dir." beschwerte ich mich weiter und lud im Endeffekt alle Schuld hauptsächlich auf Aimees männlichen Kollegen ab. Ja, 'nur' noch eine Woche sollte das so weiter gehen... na dann mal viel Spaß dabei, mich bei Laune zu halten, Aimee. Es hatte nicht den Anscheinm, als würde sie mir nachgeben oder Recht geben wollen, weshalb sich bei mir jetzt schon das Gefühl anschlich, dass der Abend hier im Streit untergehen würde. Aber gerade im Moment war mir das herzlich egal - der Frust, der sich die ganzen letzten Tage angestaut hatte, musste jetzt einfach raus.. leider zu Aimees Leidwesen.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Konnte er seine schlechte Laune nicht an irgendwem anderem anders auslassen? Ehrlich, langsam war ich genauso wütend oder gefrustet, was auch immer er eben war, wie er und würde ihm am liebsten gar nicht mehr zuhören. Nur wäre das nicht ich wenn ich nicht zuhören würde, da ich eigentlich doch immer alle ausreden liess bis ich mich zu Wort meldete. Die wichtigsten Details kamen nämlich immer am Schluss, genauso wie jetzt. Er war eifersüchtig. Ob er jetzt darauf eifersüchtig war das ich soviel Zeit mit Ian verbrachte, oder das ich soviel Zeit mit ihm verbrachte und er ein Mann war, konnte ich absolut nicht sagen. Das Glas das ich in der Hand gehalten hatte, landete ein wenig klirrend auf dem Wohnzimmertisch, zum Glück zersprang kein Glas, und ich richtete mich wieder auf. Wenigstens sass er noch so dass ich zu ihm runterschauen konnte. "Du bist eifersüchtig auf Ian, weil er im Moment mehr Zeit mit mir verbringt oder?" Die Frage klang jetzt nicht unbedingt wütend, sondern eher ein wenig bedrückt oder sogar enttäuscht. Es gab keinen Grund für ihn mir nicht zu vertrauen und das verletzte mich in gewissermassen gerade schon ein wenig, das er einfach nur an sich dachte und nicht daran das ich mit den Überstunden auch mehr verdiente. Mir machte es ja auch Spass zu arbeiten, Geige zu spielen und Schmuck zu designen. Ich konnte einfach nichts dafür das er mit einem Mord ein paar Tausender einsackte und ich eben ein wenig mehr machen musste um an so viel Geld zu kommen. Das war nun eben die Realität und damit müsste er klarkommen, ändern konnte man es nun auch nicht mehr. "Und bei mir im Job gibt es eben solche Wochen, ich verdiene nicht so wie du, der nur Leute umlegen muss um Geld zu bekommen." fügte ich noch hinzu und das klang jetzt vorwurfsvoll, was vielleicht nicht gerade der beste Ton war. War mir aber total egal gerade.
wieso hab ich da vorhin die ganze zeit ein C mit rein geschreiben? haha XD ____________
Sasha Ja verdammt, war ich. Auch, wenn ich mir das ja selbst nur wieder eher ungern eingestand, war ich eifersüchtig und das nicht nur ein bisschen. War doch auch berechtigt, oder nicht? Doch, ich fand schon. Sie saß einfach Tag für Tag mit dem Typen zusammen und sie wusste auch ganz genau, wie empfindlich ich da sein konnte. Was meins war, war nunmal einfach meins und ich wollte auch ganz bestimmt nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Ian teilen. So ganz nach dem Motto 'Ich habs angeleckt, gehört mir!'... schien nur so, als würde Aimee das nicht nachvollziehen können. "Ja, meine Fresse, ich bin eifersüchtig." schnauzte ich also zurück, war durch das recht unsanfte Abstellen ihres Glases auf dem Tisch nur noch viel angestachelter und erst recht wütend. Ich war ja ohnehin so leicht reizbar, hatte eine ziemlich impulsive Persönlichkeit und meine Freundin wusste das eigentlich auch ziemlich gut, weil wir schon ein paar Mal unschön aneinander geraten waren - dennoch rieb sie mir das mit Ian ohne mit der Wimper zu zucken unter die Nase. Aber machte sie jetzt ernsthaft Vorwürfe, wegen meiner 'Arbeit'? Das, würde ich behaupten, schlug dem ohnehin schon ziemlich vollen Fass jetzt noch den Boden aus. "Is das jetz grade dein Ernst?! Wir haben da echt schon genug drüber geredet, Aimee." knurrte ich ein wenig lauter und stand vom Sofa auf, weil mich jetzt nun wirklich nichts mehr auf meinem Platz hielt. Außerdem nahm ich so eben doch viel mehr eine Körperhaltung ein, die bei meiner Körpergröße einschüchternd wirken konnte. Wir wussten doch beide, dass ich irgendwie einfach nicht mehr vom Morden weg kam, dass das einfach irgendwie mit meiner Psyche zusammen hing und ich eigentlich nichts dafür konnte, ja sogar schon versucht hatte, davon weg zu kommen - es ging einfach nicht, verdammt nochmal.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Wenigstens war er so nett und gab zu das er eifersüchtig war. Verstecken könnte er das sowieso nicht, weil ich ihn einfach wieder zu gut kannte und Eifersucht hatte ich schon immer schnell erkannt. War einfach meine weibliche Intuition die mir so etwas sagte und meistens hatte ich dann auch recht, eben genau wie jetzt. Sein Verhalten ging mir gerade aber trotzdem zu weit und am liebsten hätte ich ihn darüber aufgeklärt was ich wirklich von diesem ganzen Eifersuchtszeug und seinem Job hielt. Aber da ich mir sicher war das der Streit dann nur noch schlimmer werden würde, konnte ich dazu die Klappe halten und verteidigte mich nur selbst ein wenig um nicht dumm dazustehen und mich zusammenstauchen zu lassen. "Ich helfe Ian weil er ein guter Freund von mir ist und eben neben der Kollektion auch noch viel um die Ohren hat, weil er mit seinem Freund ein Kind adoptieren will. Da gibt es keinen Grund für dich eifersüchtig zu sein!" Legte ich also mal offen das mein lieber Arbeitspartner schwul war und er keine Angst haben musste das ich mit ihm in die Kiste springen könnte. Ich war mir nämlich sicher das ihm dieser Gedanke die Woche auch schon durch den Kopf gegangen war und das war nun eindeutig etwas was mich wirklich verletzte, denn ich würde nie auf die Idee kommen ihn zu betrügen. Es gab ja überhaupt keinen Grund dazu, weil er ja auch einfach gut im Bett war und auch wenn nicht, würde ich so etwas nicht tun. Ging für mich einfach nicht, schliesslich wollte ich ja auch nicht das er mir fremd ging. Dann wäre nämlich alles für mich aus und es gab ja auch so ein schönes Sprichwort, was diese Gedanken total gut beschrieb. Was du nicht willst was man dir tut, das füg auch keinem andern zu. Zumindest war das irgendwie ähnlich, genau wusste ich es nun auch nicht. "Ja, wir haben schon oft genug darüber geredet, aber ich frag mich trotzdem jedes mal wenn du wiederkommst ob du auch wirklich das gemacht hast was du sagst!" fauchte ich nun zurück und sah ihn wütend an, nur weil er grösser war hiess das nicht das ich mich ja extra klein machen musste. Am liebsten wäre ich auf die Couch gestanden um wieder grösser zu sein, aber das wäre wirklich albern und unnötig gewesen. Also blieb ich hier auf dem Boden und sah ihn mit vor Wut funkelnden Augen an.
Sasha Ehrlich gesagt interessierte es mich nicht mehr wirklich, was Aimee zu dem allem jetzt noch zu sagen hatte. Denn wie gesagt hatte meiner Meinung nach sowieso nur ich Recht und was sie dem entgegen zu setzen hatte, ging mir - auf Deutsch gesagt - ziemlich am Arsch vorbei. Es ging alspo einfach zum einen Ohr rein und direkt wieder zum anderen raus. Jedoch wurde ich dann doch wieder ein wenig hellhörig - Freund? Kind adoptieren? ... Oh. Schien so, als wäre es wohl doch seeehr unwahrscheinlich, dass sie mich mit ihrem Arbeitskollegen betrügen würde. Aber man, die Bedenken waren doch wohl berechtigt gewesen, wenn sie den lieben langen Tag mit dem Typen auf der Arbeit zusammen hockte. Wenn sie ihm dann auch noch - offenbar freiwillig - die Arbeit abnahm, konnte mand das auch so sehen, dass sie sich mit diesem Gefallen bei ihm einschleimen wollte... aber gut, okay, vielleicht brachte ich meiner Freundin in dieser Hinsicht doch wirklich viel zu viel Misstrauen entgegen, aber zugeben würde ich das jetzt wirklich nicht. Nö, ich würde weiter auf meiner Meinung beruhen. Die Sache mit der Fremdgeh-Unterstellung ließ ich dann jetzt einfach auf sich beruhen und sagte dazu nichts mehr, sonst musste ich am Ende ja doch zugeben, dass ich einen ganzen Ticken zu misstrauisch und zu eifersüchtig war. Auf ihre letzte Aussage hin sah ich sie allerdings dann ziemlich finster an. "Tickst du noch ganz richtig?" knurrte ich ihr jetzt doch merklich lauter entgegen. "Als ob ich dir erzählen würde, dass ich weiter Leute umlegen, weil ich irgendwas anderes vor dir geheim halten will... bei dir hakts doch." fügte ich dem ganzen noch hinzu und zeigte ihr 'nen Vogel, bevor ich mir die leere Bierflasche nahm und mich an ihr vorbei schob, sie dabei vielleicht doch ein klein wenig zu unsanft anrempelte. Ich war gerade einfach verdammt wütend, wollte als kleine Ablenkung schonmal die leere Glasflasche zurück in den Kasten räumen. Ich musste sowieso in absehbarer Zeit los, der heutige Job war recht kompliziert und bedarf mehr Vorbereitung - wenn da nicht jeder Handgriff saß, würde ich mich ganz schnell in Schwierigkeiten bringen, was ja nun nicht grade meine Absicht war.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Klar, jetzt war ich die die nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Das war eindeutig er mit seiner Fremdgeh-Theorie und nicht ich. Als er jetzt auch noch so unsanft mir gegenüber werden musste, reichte es eindeutig und ich schnappte mir meine Tasche um gleich gehen zu können. Mehr Vorwürfe musste ich mir nämlich echt nicht mehr anhören und würde ich jetzt auch nicht tun, er sollte doch bei dem Mord in der nacht seine Wut auslassen und sich dann bei mir entschuldigen kommen. Ich würde mich auf keinen Fall als Erste entschuldigen, alleine aus dem Grund weil er mir so misstraute und nicht glaubte das ich wirklich arbeitete, sondern sich lieber ausmalte wie ich mit einem anderen in die Kiste sprang. Also nein, darauf könnte er lange warten und ich konnte sehr gut wütend auf jemanden sein. Ja, das war dann etwas was ich konnte, auch wenn ich Sasha nicht verlieren wollte. Das würde aber durch diesen Streit auch nicht passieren, weshalb ich mir darum keine Sorgen machte. Nach ein paar Tagen würde sich das auch wieder beruhigt haben und er besann sich ein wenig. Ja, ein wenig Abstand würde uns jetzt auf jeden Fall gut tun, glaubte ich zumindest mal. "Weisst du was, mit so einem sturen Idioten will ich gar nicht mehr weiter diskutieren! Du kannst gerne zu mir kommen wenn du dich beruhigt hast und mir nicht mehr unterstellen willst dich zu betrügen, aber bis dahin kannst du wegbleiben." sagte ich und ging zum Flur, um meine Schuhe und meine Jacke anzuziehen. Die Schlüssel nahm ich auch wieder an mich, falls ich mich dann doch wieder entschuldigen wollte, was ich bis jetzt aber noch nicht glauben konnte. Gerade war ich einfach zu verletzt und wütend um auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, so sah es gerade aus. Und dafür das er so unsanft war sollte er sich dann auch entschuldigen, davor würde auf jeden Fall nichts zwischen uns passieren. Mir reichte das gerade einfach und ich hatte keine Lust mehr weiter angeknurrt zu werden. Deswegen öffnete ich jetzt auch die Tür des Loft's und trat raus.
Sasha Ja, klar, das war ja jetzt auch alles wieder meine Schuld und ich war hier der Böse, nur weil ich vorhin meine Meinung, meine Ansichten offen auf den Tisch gelegt hatte. Es hieß doch immer, dass man in einer Beziehung möglichst über alles reden sollte und das war alles, was ich hatte tun wollen... war nur leider immer mehr von einer Unterhaltung zu einem massiven, ziemlich unschönen Streit mit gegenseitigen Vorwürfen mutiert, was ja nun dann doch eher weniger gut war. Dann doch besser die Gedanken für sich behalten, aber dafür war es jetzt ohnehin zu spät. Die Worte waren gefallen und es schien wohl so, als hätte ich die für heute endgültig vergrault und konnte mich direkt um die Vorbereitungen für heute Nacht kümmern, weil sie jetzt ohnehin den Heimweg antrat. Sollte sie doch, mein Gott. Solange sie nicht zu irgendeinem Typen ging und sich da ausheulte, sondern einfach nur nach Hause ging, war mir das gerade ehrlich gesagt wirklich ziemlich egal. Es wäre hier heute wohl ohnehin keine richtig gute Stimmung mehr aufkommen, so wie hier gerade eben im offenen Wohnbereich die Fetzen geflogen waren. "Ja, genau, geh den Problemen aus dem Weg... so ist's recht." schnaubte ich nur vor mich hin und war mir auch nicht sicher, ob sie das überhaupt noch hörte... es kümmerte mich aber auch nicht, ob diese Worte noch an ihr Ohr gedrungen waren oder nicht, weil ich es ohnehin nur für mich selbst dahin geredet hatte. Ich glaube, dass ich mich wesentlich besser auf meine Arbeit hätte konzentrieren können, wenn ich den Abend ruhig mit Aimee verbracht hätte, anstatt zu streiten, aber.. das hatte ich mir zum Großteil wohl selbst verbaut.
Sometimes I don't wanna be better. Sometimes I can't be put back together. Sometimes I find it hard to believe there's someone else who could be just as messed up as me. - Skillet ♥
Aimee Nein, die Worte hatte ich nicht mehr gehört, weil ich damit beschäftigt war die Tür laut zuzuknallen und dann die Treppe wütend runterzulaufen. Ging schneller als der Lift und vor allem nervte ich mich nur daran wie langsam der in diesem Haus war. Als ich auch noch die Haustür hinter mir geschlossen hatte, versuchte ich erstmal tief durchzuatmen und schloss mein Rad auf um auch gleich drauf zu steigen und loszufahren. Nach Hause wollte ich gerade eigentlich nicht und so kam es das ich noch ein paar Umwege fuhr, schlussendlich erst heimkam als es schon langsam dunkel wurde. Störte mich aber auch nicht weiter und während ich durch die Strassen geradelt war, hatte ich mich wenigstens beruhigen können und war das ganze Gespräch nochmals im Kopf durchgegangen. Zum Schluss war ich darauf gekommen das wir beide Schuld waren und die letzten Worte von mir recht unfair gewesen waren. Aber seine worte waren auch unfair gewesen, also war er da irgendwie selbst Schuld. In meiner Wohnung angekommen machte ich nicht mehr viel, ich räumte noch meinen Arbeitstisch auf und duschte kurz, bevor ich mich aber auch schon ins Bett kuschelte und versuchte zu schlafen. Klappte zwar nicht ganz so gut weil ich mir jetzt Gedanken um Sasha und seinen Job machte, aber irgendwann musste ich darüber doch eingeschlafen sein.
Sasha Inzwischen waren zwei Tage vergangen und es hatte vollkommene Funkstille zwischen Aimee und mir geherrscht. Offenbar wollte niemand nachgeben, beziehungsweise einsichtig werden und so hatte es eben die letzten Stunden einfach keinen Kontakt zwischen uns beiden gegeben. Ich blieb nach wie vor stur und kam gerade in früher Morgenstunde von einem Job zurück... den an dem Abend nach dem Streit hatte ich ja gehörig versaut. Mich wunderte es wirklich, dass bisher deswegen nichts passiert war, aber vielleicht war mein Auftraggeber ausnahmsweise mal nicht so kleinlich und konnte damit leben... hielt ich zwar für unwahrscheinlich, aber solange nichts weiter passierte, war ja alles in Butter. Meinen Eltern ging es gut, die hatte ich gestern Nachmittag zur Sicherheit noch auf dem Heimweg vom Einkaufen besucht. Waren kerngesund, wurden nicht überfallen, gar nichts... und Aimee würde es auch gut gehen, da war ich sicher. Sonst hätte ich davon mit Sicherheit etwas mitbekommen. Ich ließ meinen Rucksack gegen 7 Uhr jetzt auf den Boden des Flurs sinken und seufzte leicht, weil ich eine lange Heimfahrt hinter mir hatte. Es war ein Auswärtsjob gewesen, etwa hundert Kilometer von hier entfernt. Aber das hatte extra Kohle obendrauf gegeben, weshalb ich das gerne in Kauf genommen hatte. Gerade als ich jetzt die Haustür noch hinter mir schloss fing mein Handy an zu klingeln. Wer zum Teufel rief mich denn JETZT an? Ich erwartete auch keinen Anruf, neue Aufträge kamen gewöhnlich auch nicht über eine ungesicherte Handyleitung rein und wenn dann auch nur Nachmittags oder gegen Abend, früh am Morgen wäre extrem untypisch... hmpf. Ich zog langsam das Smartphone aus der Hosentasche und sah aufs Display - unbekannte Nummer. Schon genervt klingend ging ich mit einem "Ja?" ran. Dass Ian sich am anderen Ende der Leitung meldete, machte es nun wirklich nicht besser.
I miss the misery, miss the bad things, the way you hate me. I miss the screaming and the way that you blame me. --- Halestorm - I miss the Misery ---
Aimee Eigentlich hatte ich ja ganz normal zur Arbeit fahren wollen. Mit dem Fahrrad, eben alles ganz normal. Nur war wie immer in den letzten Tagen irgendwas schief gegangen und bei meinem Rad waren in der Nacht von irgendeinem betrunken Idioten die Bremsen durchgeschnitten worden. Halt nicht die Bremsen, sondern diese Drähte da. Ich wusste nicht wie sie hiessen, spielte aber auch überhaupt keine Rolle da ich zur Arbeit musste, eh schon wieder viel zu spät dran war und nun auch kein Fahrzeug mehr hatte. Natürlich hätte ich mir ein Taxi rufen können, aber das war zu teuer und ausserdem wäre ich schon längst dort bis eines hier angekommen wäre. Also packte ich kurzerhand den Entschluss zu laufen, was sich im Nachhinein als Fehler erwies. Denn jetzt sass ich mit tierischen Kopfschmerzen in einem dunklen Kämmerchen, meine Hände und Füsse waren gefesselt und da mein Mund total trocken war schätzte ich das ich bis vor kurzem einen Knebel getragen hatte. Der war inzwischen aber rausgenommen worden, man musste aber auch erwähnen das ich noch nicht sonderlich lange wach war. Es waren gefühlte fünf Minuten, war aber eher noch weniger. Im Zeit fühlen war ich schon immer schlecht gewesen wenn man das so sagen konnte und mit den Kopfschmerzen und den Überlegungen über die Tageszeit und die Zeit die dabei gerade verging war mir noch keine Gelegenheit gekommen Angst zu kriegen und mich zu fragen wo ich überhaupt war. Diese Frage tauchte erst jetzt auf und ich sah mich vorsichtig in dem Raum um, auch wenn ich in dieser Dunkelheit schlecht etwas erkennen konnte. Ich erkannte nur das die Kammer vollkommen leer war, ich gefesselt darin sitzen musste und es kein Fenster, sondern nur die Tür gab. Das war ja mal alles ziemlich scheisse hier. Konnte ich einfach mal hoffen das Sasha da bald drauf kam, mich irgendwie hier rausschaffte bevor noch schlimmeres mit mir geschah.