Sasha Und wieder mal ein Nachmittag, an dem ich Gäste bedienen und Geschirr durch die Gegend schleppen durfte. Nicht der beste job, absolut nicht, aber ich musste meine 'sonstigen Einnahmen' noch ein wenigh aufstocken, damit ich bald in ein größeres, schöneres Apartment in der Innenstadt ziehen konnte. Achja, und um meinen Wagen noch weiter zu tunen. Ich war da so ein kleiner Fanatiker.. ich liebte mein Auto einfach. Auch, wenn ich nochmal einen unauffäligeren 'Dienstwagen' besaß, wenn ich meine Aufträge erledigte... Nunja. Jetzt aber hieß es für mich erstmal die vollen Teller von der Küche zu einem der Tische zu bringen, den Gästen noch einen Guten Appetit zu wünschen und dann auch schon zum nächsten Tisch zu gehen, um eine neue Bestellung aufzunehmen. An und für sich nervte mich dieser Job eigentlich bloß, aber ich hatte trotzdem ein dauerhaftes Lächeln auf den Lippen, das unbeschwert und gut gelaunt wirkte. Diese Miene hatte ich inzwischen im Schlaf drauf.
Stimmt doch xD ------ Aimee Mir wurde die Autotür wieder von dem netten Gentleman geöffnet, der mich heute zum essen ausführte. Er half mir aus dem Wagen, auch wenn ich das auch gut alleine gekonnt hätte, auf High Heels konnte ich schon lange laufen. Er schloss sein Cabrio ab und führte mich hinein, in das Restaurant. In letzter Zeit war ich mir besseres gewohnt, aber ich war trotzdem froh das ich mal wieder ein wenig ausgelassen sein konnte und nicht diese Designerin die meistens bewacht wurde, die immer freundlich und einfach brav war. Ich war ja eigentlich überhaupt nicht brav, freundlich schon. Als wir dann am Tisch sassen, sah ich mich erstmals um und musterte die anderen Männer. Mein Gegenüber war schliesslich kein Date, sondern ein Arbeitskollege. Ich fragte mich auch weshalb die Öffentlichkeit versuchte mir ihn als Freund anzuhängen. Er war ja schon mein Freund aber nicht mein Freund sondern ein Freund. Ich legte meine Tasche neben den Füssen ab, und sah lächelnd zu ihm, bevor ich erstmals anfing auszusuchen was ich essen wollte.
Sasha Teller einsammeln, Teller rausbringen... Bestellungen aufnehmen, immer schön lächeln... was anderes tat ich seit sage und schreibe 3 Stunden schon nicht mehr und das Lächeln fiel mir mit der Zeit immer schwerer. Aber half ja nichts, ich brauchte das Geld... oder nein, brauchen war das falsche Wort, wollen war schon viel eher richtig. Ich hatte gerade drefckige Teller in die Küche gebracht und verlies diese wieder, sah mich im Restaurant um und konnte von hier aus neue Gäste sehen. Ich seufzte leise, amete tief durch und ging dann an den besagten Tisch, um den beiden Personen die Speisekarte zu bringen. Meine Laune war nicht mehr die allerbeste, aber das Lächeln zierte trotzdem meine Lippen, als ich die Personen mit einem "Guten Tag." begrüßte. Als ich der weiblichen Person die Speisekarte reichte, sah ich sie auch zum ersten Mal richtig an. Zweifelsohne kannte ich sie. Und es schmerzte ein bisschen, sie wieder zu sehen. Ich stoppte kurz in meiner Bewegung, ehe ich den Blick von ihr abwandt und auch dem Typen eine Karte reicht. "Kann ich ihnen schon etwas zu trinken bringen?" sagte ich, höflich wie immer... was mir jetzt definitiv nicht leichter fiel als vorher.
Aimee Meine Gedanken waren gerade wo anders gewesen, als der Kellner zu uns kam und uns ansprach. Schon alleine als ich die Stimme hörte wusste ich das ich ihn kannte, mein Blick hob sich dann ein wenig ungläubig. Ich wandte dann aber meinen Blick auf die Speisekarte und sah zu meinem Gegenüber, der übrigens Ian hiess. Mein Gesichtsausdruck war fragend, was ich wollte wusste er ja eh. Und wenn der Kellner mich auch erkannt hatte, sich dazu noch erinnern konnte, wusste er es auch. Er sah dann zu dem Kellner und nickte leicht. "Für die Dame, bringen sie bitte ein Wasser mit Zitrone und für mich einfach ein normales Wasser." bestellte er dann unsere Getränke. Ja, mein Wasser mit Zitrone, was meine Eltern schon immer gehasst hatten. Ich wusste nicht weshalb, aber sie nannten es eine Geschmacksverstimmung. Ich fand das nicht so schlimm, sie sollten dazu überhaupt nichts sagen, wer ass von uns schon die Silserli mit Nutella? Sie, also sollten sie mich lassen. Ich überschlug die Beine unter dem Tisch und wackelte ein wenig mit dem Fuss, wenigstens konnten die beiden das nicht sehen. Das war nämliches ein deutliches Zeichen dafür das in mich in dieser Situation nicht wohl fühlte, was ich mir aber sonst nicht anmerken liess. Vor Ian wäre das ja noch schöner.
Sasha Ja, eigentlich hätte ich nur noch nach dem Wunsch des Herren fragen müssen... ich wusste ja, was Aimee gerne trank. Das mit der Zitrone im Wasser hatte ich mir also bereits denken können, ich kannte ja ihre Vorlieben. Was mir nach so langer Zeit erst recht ziemlich komisch vorkam... es war mir einfach sehr unangenehm, grade aucch weil ich nicht wusste, wie sie zu dem Kerl stand, der ihr gegenüber saß. Ob das wohl ihr neuer Macker war? ... ach, wahrscheinlich wollte ich es doch besser nicht wissen. "Gut, werde ich ihnen gleich bringen." schlug ich natürlich weiterhin mit einem Lächeln den höflichen Ton an und wandt mich dann auch schon mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend von den beiden ab, um ihnen die Getränke holen zu gehen... warum mussten die jetzt auch ausgrechnet hier essen gehen? Und seit wann war sie überhaupt wieder hier? So viele Fragen, die mir im Kopf herum schwirrten, auf die ich keine Antworten wusste. Und das war deprimierend.
Aimee Ich stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab und liess mir meine Haare ein wenig ins Gesicht fallen. Wieso benahm ich mich so und hatte ihn nicht begrüsst oder so? Wahrscheinlich lag es daran, das Ian da war, obwohl er ja nur ein Geschäftspartner war. Aber Sasha wusste das natürlich nicht, vermutlich dachte er sogar das ich gerade ein Date hatte. Kompliziert. Es war überhaupt unsere ganze Trennung kompliziert gewesen, alles war nur meine Schuld, weil ich keine Fernbeziehung führen wollte oder konnte und ich mit meinen Eltern eben weg ziehen musste. Und jetzt nach drei Jahren, war ich hier her zurückgekommen, hatte eine schöne Wohnung und hatte vor hier eine längere Zeit zu bleiben. Weshalb hatte ich eigentlich nicht vorher an Sasha gedacht und musste ihn jetzt so plötzlich treffen? Das machte mir ein schlechtes Gewissen, das ich solange nicht an ihn gedacht hatte. Ich strich meine Haare dann zurück, als Ian fragte ob alles in Ordnung war. Ich nickte nur und brachte ein leichtes lächeln zustande, irgendwie musste ich einen Weg finden damit ich Sasha nochmals sah.
Sasha Ich hatte plötzlich noch weniger Lust zu arbeiten als vorher. Was der grund dafür war, war mir natürlich vollkommen klar. Ich meine klar, sie konnte ja nicht wissen, dass ich hier arbeitete, immerhin hatten wir seit einer gefühlten Ewigkeit schon keinen Kontakt mehr zueinander, aber trotzdem... das sie hier auch noch mit einem anderen Kerl ankam machte es für mich alles andere als angenehmer. gerade auch weil ich nicht mit Sicherheit hätte sagen können, ob sie eben mit diesem Typen zusammen war oder nicht... man ey. Zwei, drei Minuten später konnte ich mich dann dazu ringen, den beiden ihre bestellten Getränke aufzutischen. Natürlich noch immer mit dem natürlich wirkenden, aber definitiv aufgesetzten Lächeln. Die einzige Person im Raum, die mich beim Vortäuschen hätte enttarnen können, war sehr wahrscheinlich Aimee... schließlich kannte sie mich gut... oder eher kannte. Inzwischen hatte sich sicherlich so einiges verändert. "Haben sie sich bereits dazu entschieden, was sie essen möchten?" erkündigte ich mich noch immer höflich und vorgetäuscht auch gut gelaunt. Ich würde heute früher Schluss machen... am besten jetzt gleich. Ich hatte sowieso schon Überstunden. Ich würde den rest der Schicht einfach gleich hinschmeißen, nachdem ich die Bestellung hatte... ja, war eine gute Idee. Ich war jetzt sowieso viel zu beschäftigt mit der Tatsache, dass Aimee wieder hier war, als dass ich jetzt noch hätte konzentriert arbeiten können.
Aimee Ich war jetzt schon ein wenig überfordert mit der ganzen Situation und wäre am liebsten Sasha gefolgt, damit ich mit ihm reden konnte. Aber überhaupt das ganze, das ich jetzt mit Ian hier sass und er uns bedienen musste, dass er mich überhaupt siezte, tat mir weh. Drei lange Jahre waren seit unserer Trennung vorbei, davor 1 Jahr Beziehung. Das machte es vermutlich noch schlimmer, ich hatte es ihm an unserem Jahrestag gesagt, das ich wegziehen musste. Was war ich eigentlich für eine Freundin? Anscheinend eine grotten schlechte, seinen Gesichtsausdruck würde ich wohl nie mehr vergessen. "Ich brauch nicht, danke." sagte ich und nahm mein Glas zwischen meine Hände. Ian bestellte sich was zum essen, was ich aber irgendwie gar nicht richtig mitbekam. Mein Blick lag auf Sasha, aber ich konnte nicht genau sagen was er dachte, was ich dachte. Ich konnte nur sagen, das dieses lächeln von ihm falsch war. Zum Glück musste ich nicht lächeln, denn das hätte ich auf keinen Fall hinbekommen.
Sasha Ich nahm die Bestellung mit einem Nicken auf und konnte Aimees Blick ganz deutlich dabei auf mir spüren. Zum Glück dauerte es nicht allzu lange, mir kurz die Notiz auf den Zettel zu kritzeln und dann auch schon wieder zu gehen. Ich hätte das so sonst eh nicht mehr lange ausgehalten, wenn sie mich die ganze Zeit ansahn. Ich gab die Bestellung an die Küche durch, ging dann zum Chef, der sich momentan hinter der Theke der kleinen Bar aufhielt. Das Lächeln war natürlich versiegt, immerhin unterhielt ich mich jetzt mit keinem der Gäste, sondern einfach nur mit meinem Chef. Ich bat ihn darum, für heute Schluss machen zu können. Als er nach einem Grund fragte sagte ich einfach, es würde mir nicht so gut gehen. Daraufhin lies er den Blick durch den Laden schweifen, nickte mir anschließend zu. Er sagte, es wäre heute ja eh nicht so viel los und ich konnte ruhig früher nach Hause gehen, er würde das ganz einfach von den Überstunden abziehn. Ich dankte ihm und zog dann hinten im Angestelltenraum das weiße Hemd aus, dass ich getragen hatte. Ich hatte eh nicht geschwitzt, also hängte ich es in den kleinen Teil des Schrankes zurück, der für mich reserviert war und zog stattdessen das dunkelblaue Shirt an, das ich schon vor der Arbeit getragen hatte... würde noch ebenso gut zu der schwarzen Jeans passen. Konnten sich ja von wem anders bedienen lassen, Aimee und der Typ... ich war schließlich nicht der einzige Kellner hier gewesen. Ich seufzte einmal leise und verlies den besagten Raum dann wieder, hatte die Hände in den Hosentaschen verstaut, als ich auf den Ausgang zusteuerte. Man sah es mir nicht an, aber ich war unruhig und spielte in der rechten Hosentasche mit dem Autoschlüssel herum.
Aimee Mein Blick lag immernoch auf Sasha, während er hinten verschwand. Ich spielte mit dem Ring an meiner rechten Hand. Der Ring war mir so wichtig, meine Grossmutter hatte ihn geschenkt. Er war silbrig, ein Drache schlängelte sich darum. Er war total fein gearbeitet. Ian hatte angefangen zu essen und benahm sich ganz normal, versuchte ein Gespräch zu mir aufzubauen. Aber da ich gerade meinen Ex getroffen hatte, war ich total in Gedanken und blockte ab, weshalb er dann anfing zu schweigen und einfach sein essen ass, worüber ich sehr froh war. Ich zog mein handy aus der handtasche am Boden und entsperrte es, bevor ich anfing in den Kontakten nach Sasha zu suchen. Zwar hatte ich jetzt schon seit ner längeren Zeit ein neues Handy, aber seine alte Nummer hatte ich auch hier abgespeichert. Weshalb ich das getan hatte, wusste ich nicht, aber vermutlich da ich immernoch ein paar Gefühle für ihn hegte. Ich hatte ja auch gar nicht unsere Beziehung beenden wollen, sondern musste. Das wusste er aber auch. Ich sah auf die Nummer, fragte mich ob er noch immer die gleiche hatte oder nicht mehr. Vermutlich hatte er inzwischen eine andere Nummer und war auch umgezogen, also hatte ich keine Ahnung wie ich ihn finden konnte. Aber vielleicht konnte ich seine Eltern besuchen gehen, sie fragen ob sie mir die Adresse oder die Nummer geben könnten. Ja, das würde ich gleich machen, wenn es die Arbeit zuliess. Also vermutlich noch heute Abend.
Sasha Draußen auf offener Straße, wo ich die beiden nicht mehr sehen musste, ging es mir irgendwie gleich viel besser. Allerdings ließen sich die Gedanken in meinem Kopf den ganzen Heimwg über nicht verscheuchen. Egal wohin ich meine Gedanken umlenkte, sie führten immer zu Aimee zurück, ob ich nun wollte oder nicht. Ich schien in einer Art Teufelskreis fest zu stecken... Zuhause lies ich mich entnervt aufs Sofa im Wohnbereich meines Lofts fallen und sah dann seufzend aus einem der großen Fenster. Was musste sie auch jetzt wieder hier auftauchen... klar, ich redete mir immer ein, inzwischen über sie hinweg zu sein, aber dem war nicht unbedingt so. Ich hatte mich zwar schon mit anderen Frauen abgelenkt während der letzten 3 Jahre... aber das hieß ja nicht, dass die Gefühle weg waren. Auch nicht, obwohl sie mir damals einen verdammt tiefen Stich ins Herz versetzt hatte. Und der Rest meiner Tagesplanung stand jetzt definitiv auf der Kippe. In zwei Stunden hätte ich eh Feierabend gehabt und dann hatte ich mit Danny skaten gehen wollen... das war eines der wenigen Dinge, die ich auch seit der High School nicht aufgegeben hatte. Skateboarden gehörte einfach zu meinen Hobbys, ebenso wie das Herumschrauben an meinem Auto. Aber ich hatte jetzt eigentlich keine Lust mehr dazu... wahrscheinlich sollte ich mir einfach ein paar Bier aus dem Kühlschrank nehmen und die Gedanken damit einfach verdrängen... aber Alkohol war ja schließlich auch keine Lösung.
Aimee Ich sah weiterhin unruhig Ian beim essen zu. Als ich es nicht mehr aushielt, entschuldigte ich mich bei ihm, mit der Ausrede das ich Kopfschmerzen hatte und verabschiedete mich von ihm. Jetzt brauchte ich erstmal ein Taxi, um zu seinen Eltern zu kommen. Genau so sah es nämlich aus, ich würde jetzt zu seinen Eltern fahren, aber davor würde ich mal unter seiner alten Nummer anrufen. Ich lief zur Strassenecke und es kam dann auch gleich ein Taxi. Zufall. Ich setzte mich rein und sagte dem Fahrer wo er hin sollte, während ich die alte Nummer wählte. Es tutete einmal und dann kam diese Frauenstimme, die immer auf verschiedenen Sprachen sagte, dass die Nummer ungültig war. Toll, das hatte ich mir schon gedacht, dann mussten jetzt eben seine Eltern für mich da sein. Aber seine Eltern waren ja auch immer für mich da gewesen als wir ein paar gewesen waren, jetzt musste ich nur noch hoffen das sich das nicht geändert hatte. Man, wie konnte mich diese eine Begegnung so aus der Bahn werfen? Ich war völlig mit meinen Gedanken wieder bei Sasha, so wie als wir noch ein Paar waren. Das Taxi hielt dann vor ihrem Haus und ich stieg aus, sah mich erstmal um. Am liebsten wäre ich wieder weg gewesen, was dachte ich mir eigentlich dabei? Wahrscheinlich dachte ich mir überhaupt nichts dabei, passierte in letzter Zeit öfter das ich zuerst handelte und dann darüber nachdachte. Jetzt konnte ich es auch nicth mehr ändern, da ich gerade klingelte.
Mrs. Carvajal [zu faul mir nen namen auszudenken xD] Sie hatte mit ihrem Mann im Wintergarten gesessen und die eine oder andere Tasse Kaffee getrunken, als es dann an der Haustür klingelte. Weil sie eigentlich keinen Bsuch erwarteten, hob die etwas ältere fraue einen Moment lang die Augenbrauen, ehe sie aufstand und durch das Haus in den Flur ging, wo sie dann die Haustür öffnete. Etwas verwundert sah sie Aimee an, weil sie zwar mit allen gerechnet hatte, aber mit ihr nun wirklich nicht. Dennoch hatte sie ein leichtes Lächeln auf den Lippen und begrüßte sie mit einem doch etwas überraschten "Oh, guten Tag, Aimee.", fügte dann wenig später noch ein "Wie kann ich dir helfen?" hinzu.
Aimee Ich schluckte nervös, ja, jetzt war ich unruhig, was hatte ich mir dabei gedacht? "Guten Tag, ich wollte..ehm..Naja, ich bin seit vier Tagen wieder in der Stadt und wollte wissen wie es Sasha geht...Und vielleicht, wenn es für sie in Ordnung wäre seine neue Nummer oder seine Adresse." sagte ich und sah ein wenig betreten zu Boden, kaute auf meiner Unterlippe rum. Wie unhöflich das gerade war, weshalb ich auch ein wenig rot war. Ich legte die Arme um meinen schmalen Körper und sah jetzt total verunsichert zu seiner Mutter, das musste ja auch ein wenig komisch wirken, wenn ich nach drei Jahren wieder ankam, fragte wie es meinem Ex ging, dazu noch ob ich seine Nummer haben konnte. Ich fühlte mich gerade ein wenig erbärmlich, aber was soll's, war doch eigentlich für einen guten Zweck. Oder?
Mrs. Carvajal Jetzt guckte sie erst recht noch verdutzter in Aimees Richtung. Immerhin war ja sie diejenige gewesen, die die Beziehung beendet hatte und jetzt wollte sie wieder Kontakt zu ihrem Sohn? Sie zögerte einen Augenblick. "Es ging ihm lange Zeit nicht gut, als du gegangen bist..." sagte sie ein wenig nachdenklich, seufzte dann leise. "...aber komm doch einen Moment rein, dann schreib ich dir die Adresse und die Nummer auf." willigte sie schließlich doch ein. Es war nicht ihre Art, jemanden zwischen Tür und Angel stehen zu lassen. Sie ging also kurz ins Wohnzimmer, um nach einem Stift und nach einem Zettel zu suchen, damit sie Aimee das Gefragte notieren konnte.
Aimee Ach ja, mir ging es auch nicht gut. Ausserdem hatte ich die Trennung ja gar nicht gewollt, mit 16 Jahren konnte ich noch einfach keine Fernbeziehung führen. Ich war ein wenig erleichtert als sie mich dann hereinbat und ich folgte ihr in das Haus, meine Absätze hallten bei fast jedem Schritt was mich störte, aber ich behielt sie an, da sie ja nichts davon gesagt hatte das ich bleiben konnte oder so, sie würde mir nur kurz was aufschreiben und ich würde wieder gehen. "Danke, das ist nett...Und nach der Trennung..." ich schüttelte nur leicht den Kopf, das wollte ich jetzt nicht alles erklären oder meine ganzen Gefühle wieder aufwühlen, das würde noch genug oft passieren in nächster Zeit. Hatte ich zumindest im Gefühl. Ich holte aus meiner Handtasche einen Stift und meinen Notizblock, gab ihn dann der älteren Dame.
Mrs. Carvajal Ah, gut. Di Exfreundin ihres Sohnes hatte also selbst ein wenig gelitten... sie war ja nun wirklich keine gehässige Frau, aber sie sorgte sich nunmal wie jede andere Mutter auch um das Wohlergehen ihres Sohnes. Sie nickte Aimee dann dankend zu, als sie ihr einen Notizblock inklusive Stift gab. Sie schrieb sowohl die Handynummer, als auch die festnetznummer und die Adresse auf... ja, so wäre Aimee vollends informiert. "So... das sind beide Nummern und seine Adresse." sagte sie dann und reichte Aimee ihren Block wieder.