Aimee Das er Entscheidung nicht mochte, war mir in dem Moment einfach entfallen, ich wusste es nicht. Mir fiel es erst ein nachdem ich den Satz dann schon zuende gesprochen hatte und ihn nicht mehr rückgängig machen konnte. Also musste er jetzt doch einmal entscheiden, schadete ihm wirklich nicht. Dann überraschte er mich mal wieder, denn ich hatte wirklich nicht gedacht das er mich zu sich 'einladen' würde. Ich ging dann vorne um den Wagen rum und blieb vor der Beifahrertür stehen. Sollte ich einsteigen? Ja, eigentlich sollte ich das, aber ich getraute mich nicht recht, den Wagen schon wieder anzufassen. Da er aber gesagt hatte zu sich, musste ich einsteigen, denn bei ihm sah es auch so aus als würde er einsteigen. "Okay." sagte ich nur leise und machte die Tür dann doch auf und sah mir den Wagen kurz bewundernd von innen an, bevor ich dann auch einstieg. Ich schloss die Tür hinter mir, da schon viel zu viel kalte Luft reingekommen war und ich immernoch nur den Pullover und die Jeansjacke anhatte. Mir blieben die Worte im Hals stecken denn dieser Wagen war wirklich total schön, egal von wo man ihn betrachtete. Vielleicht war von unten eine Ausnahme. Aber zumindest von innen und von aussen war er wirklich sehr schön. Da hatte sich Sasha sich wohl wirklich einen guten Job geangelt.
Sasha Ich wartete also einen Moment lang darauf, dass sie einstieg, was sie dann schließlich auch tat - nicht ohne den gewissen staunenden Blick versteht sich, aber diese Reaktion kam eigentlich von jedem und jeder, der oder die hier zum erstenMal Platz nehmen durfte -, woraufhin ich den Motor startete. Einen Moment lang lies ich diesen aufheulen und fuhr dann los, schlug den Weg zu meiner Wohnung, meinem Loft ein... da würde sie wohl auch nicht wneiger staunen als was das Auto anging, aber gut... sie würde schon nicht wieter nachhaken, wo ich denn genau arbeitete, dass ich so viel Kohle verdiente. Und wenn doch, dann würde ich sagen, dass sie das schlichtweg nichts anging. Ganz einfach... oder so. Wir waren ein paar Minuten mit dem Audi unterwegs gewesen und inzwischen in einer etwas nobleren Gegend angekommen... ich hielt den Wagen am Straßenrand nahe meiner Wohnung an und stellte den Motor ab. Ich hatte die Fahrt über geschwiegen und tat das auch weiterhin, nachdem ich einen kurzen Blick zu Aimee geworfen hatte und dann letztlich ausstieg.
Aimee Das diese Reaktion von jedem kam der hier einstieg war verständlich. Ich war ja nur froh das meine Schuhe meistens sauber waren und ich seinen Wagen jetzt nicht verdrecken konnte. Sehr gut, Punkt für mich. Nein, das war es wohl nicht, denn wir schwiegen uns die ganze Fahrt an und ich wusste auch nicht wie ich ein Gespräch aufbauen konnte, auch wenn ich ein paar Fragen an ihn hatte. Irgendwie kamen mir jetzt doch Zweifel wegen seinem Job aber das konnte ich ja schlecht sagen nicht? Also liess ich es lieber bleiben um ihn nicht noch mehr zu verärgern. Denn ich wusste das er gegen mich noch ein wenig groll hegte, was ich natürlich verstehen konnte. Ich stieg dann ebenfalls aus und sah mich um, dieser Job musste ihm wohl wirklich ein paar tausender mehr bekommen als sonst, denn ich war mir sicher hier zu wohnen war nicht gerade billig. Aber meine Wohnung war auch schön, schliesslich wohnte nicht jeder im obersten Stockwerk in einer schönen, hellen und gut eingerichteten Wohnung. "muss ja ein toller Job sein..." murmelte ich dann leise und sah ihn aufmerksam an, so, er durfte ruhig vorgehen. Ich würde ihn entweder einholen oder hinter ihm her laufen.
Sasha Ich hatte ihre Bemerkung wegen meines Jobs keineswegs überhört, nickte aber bloß leicht und setzzte mich dann in Bewegung, um das Wohnhaus, in dem ich nunmal eben momentan wohnte, zu betreten. Ein Aufzug war allerdings nicht vorhanden, wir mussten ganz gewöhnlich zu Fuß die Treppen nach oben gehen, bis in den dritten Stock - keine Penthousewohnung, aber die hiertat es auch vollkommen. Ich schob oben angekommen schließlich den Schlüssel ins Haustürschloss und öffnete die Tür, schob mir allerdings gleich im Eingangsbereich die Schuhe von den Füßen, damit hier auch ja nichts dreckig wurde... aus dem einfachen Grund, dass ich zu faul zum Putzen, aber zu geizig für eine Putzfrau war. Ja, so sah es aus... ich putzte auch nur, wenn ich nichts mit meiner Zeit anzufangen wusste, aber es war dennoch halbwegs aufgeräumt, als wir den großen Wohn- und Essbereich des Lofts betraten, nachdem ich auch meine Jacke im Flur weg gehängt hatte. War beides zusammen auf einer großen, mit Laminatboden ausgelegten Fläche ausgelegt und ich ging aber erstmal zu dem schwarzen Ledersofa rüber. Die Fußbodenheizung war einfach nur herrlich im Winter, da hatte man direkt warme Füße, wenn man von draußen kam und das war grade jetzt in den kalten Jahreszeiten wirklich einfach nur herrlich. Wenn man keine großen Fernseher gewöhnt war... ja, dann würde man den Flachbildfernseher an der Wand wohl als überdeminsional empfinden, aber das kümmerte mich nun nicht weiter. Die Fensterfronten liebte ich allerdings über alles... sie boten mir einen wirklich sehr angenehmen Ausblick.
Aimee Ich war neben ihm hergelaufen und beobachtete ihn. Okay, wenn er die Schuhe und die Jacke auszog würde ich das auch tun. Ich zog meine Jeansjacke aus und hängte sie zu seiner, bevor ich dann meine Schuhe aufschnürte und aus den Schuhen schlüpfte. Mein Blick schweifte dabei durch sein Loft, das zugegeben echt schön aussah. Als ich dann meine Schuhe noch schön hingestellt hatte, was ich nur tat da unser Verhältnis ziemlich brüchig war, folgte ich ihm zu dem anderen Bereich. Ich spürte sofort an meinen Füssen das er Fußbodenheizung hatte und fühlte mich sofort ein wenig wohler. Denn meine Schuhe hielten nicht richtig warm. Aber das war ja egal, ich liebte diese Schuhe, und sie passten bei mir einfach überall dazu also was soll's. Nichts war schliesslich perfekt. Mein Blick flog über den ganzen Bereich und ich überlegte ob er sich das selbst eingerichtet hatte, es schon so eingerichtet war oder ob er sich jemanden geholt hatte, einen Innenarchitekten zum Beispiel. "Könnt ich ein Glas Wasser haben?" fragte ich ihn dann und blieb mit ein wenig Abstand von ihm stehen. Ich fühlte mich gerade irgendwie unwohl, den unser Verhältnis kaputt und ich stand in seiner Wohnung. Und da ich die Schuhe nicht mehr anhatte war ich nochmals einen Centimeter kleiner als er, auch wenn er schon ein grosses Stück grösser war als ich. Das hatte mich schon gestört als ich noch in der Schule war, also vor drei Jahren. Es würde mir ja nichts ausmachen wenn er ein kleines Stück grösser wäre als ich, aber gleich so ein grosses? Nein, das ging nicht.
Sasha Ein Glas Wasser.. hätte sie das nicht fragen können, bevor ich ich hingesetzt hatte? Mit einem leichten Seufzen erhob ich mich wieder vom Sofa. "Klar." sagte ich allerdings nur recht knapp und ging dann in den offenen Küchenbereich rüber. Ich hob meinen rechten Arm um den Küchenschrank an der Wand zu öffnen und ein Glas rauszunehmen. Ich stellte es auf der Theke ab und nahm dann noch eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank, um anschließend etwas davon in das Glas zu gießen. Ich verstaute die Wasserflasche wieder im Kühlschrank und ging dann mti dem Wasserglas zu Aimee zurück, reichte es ihr kommentarlos. Sie schien sich noch ein wenig unwohl zu fühlen... aber war ja nicht so, als würde mir die Situation besser gefallen. Immerhin waren wir getrennt, hatten uns seelisch und auch körperlich die letzten beiden Jahre über sehr weit voneinander entfernt und das ... machte das hier einfach alles andwere als angenehm. Es war ein leicht bedrückendes Gefühl und die Trennung hing mir noch immer in den Knochen, auch wenn es mit der Zeit ein wenig besser geworden war. Jetzt jedenfalls lies ich mich erstmal wieder auf dem Sofa nieder, machte es mir wieder bequem. "Du kannst dich ruhig setzen..." sagte ich dann doch noch, weil Aimee noch immer stand.
Aimee Das er sich hingesetzt hatte, war mir überhaupt nicht aufgefallen, bis ich aus dem Augenwinkel sah das er aufgestanden war. Das war nicht meine Absicht gewesen, aber egal. Ich ging noch ein paar Schritte durch die Wohnung, während er in der Küche mein Glas Wasser holte. Ich beobachtete ihn dabei ein wenig und blieb dann vor einem Fenster stehen. Ich nahm das Glas entgegen und trank auch gleich einen kleinen Schluck. Mein Blick folgte ihm zu dem Sofa und folgte ihm dann, setzte mich aber zögerlich und auch nicht zu nahe bei ihm. Hätte ich mich dafür bedanken sollen das er mir das Wasser gebracht hatte? Früher hatte ich das immer gemacht, für jedes kleinste und unnötigste Ding hatte ich mich bedankt. Ja, in den letzten beiden Jahren hatte ich mich sehr verändert, von meinem Charakter so wie von meinem Aussehen her. Neben meinem schlankeren Körper, hatte ich nämlich keine Strähnen mehr in meinen Haaren. Ich hatte keine Ahnung weshalb ich das damals gemacht hatte, aber ich hatte es einfach nur schön gefunden, mit hellen und dunkleren Strähnen im Haar herumzulaufen. Dazu auch noch mein Kleiderstil, aber heute hatte ich eher Klamotten an wie früher. Was mich ein wenig verwunderte, aber ich musste heute auch nicht arbeiten. Ich überkreuzte meine Füsse und sass mit geradem Rücken eher am Rand des Sofas. Wie gerne hätte ich jetzt einfach meine Geige ausgepackt und ihm meine Gefühle durch die Musik gezeigt. Ich wusste nicht worüber ich noch mit ihm reden sollte, er antwortete ja immer so knapp.
Sasha Und Schweigen. Mist... es war fast noch anstrengender und unangenehmer, als mit ihr zu reden. Es bereitete mir ziemliches Unbehagen, um ehrlich zu sein... aber was hätte ich auch großartig sagen oder fragen sollen? Ich dachte schon fieberhaft nach, wobei es ein wenig dauerte, bis ich auf irgendeine halbwegs brauchbare Frage kam. "Was machst du jetzt eigentlich? ... also beruflich, meine ich." Wäre ja durchaus wissenswert, aber es war vorerst nur eine Lückenfüllerfrage bis mir etwas besseres einfiel. Ich wollte einfach um keinen Preis dieses abartige Schweigen in meiner Wohnung haben, es war unglaublich nervenaufreibend für mich. Ich sah Aimee nur für ein paar Sekunden direkt an, ehe ich den Blick auf den Laminatboden im Wohnbereich abwandte. Ne, direkter Blickkontakt war für mich in diesem Fall auch noch alles andere als einfach, ganz im Gegenteil. Also sah ich lieber immer irgendwo anders im Raum hin, als zu Aimee zu schaun. Ich hatte sonst nie Hemmungen, irgendwem direkt in die Augen zu schauen. Aber bei Aimee war sowieso einfach alles ganz anders grade... mit ihr verband ich zwar ein sehr glückliches Jahr, andererseits aber eben auch diese unglaublich schmerzhafte und langanhaltende Trennung...
Aimee Okay, mit irgendeiner Frage hatte ich gerechnet. Aber nicht mit dieser Frage. Sollte ich ihm vielleicht jetzt erklären, weshalb ich mit Ian in dem Restaurant gewesen war? Denn ich hatte so ziemlich das Gefühl das er ihn irgendwie für ein Date gehalten hatte, so wie er dann aus dem Restaurant abgehauen war. Ich nahm wieder einen kleinen Schluck Wasser und legte mir meine Worte zurecht. "Ich bin Geigerin, hier im Stadttheater...Dazu mache ich manchmal eine Schmuckkollektion, der Mann im Restaurant ist mein Geschäftspartner." erklärte ich es ihm dann und jetzt sollte es ja klar sein. Das er mich nicht ansehen wollte, kränkte mich ein wenig, aber es war ja verständlich. Ich konnte ihn ansehen, dann wurde mir nur immer wieder bewusst was ich für Mist gebaut hatte. Zu ändern war es nun aber auch nicht mehr, ich hoffte nur das Sasha mir vielleicht irgendwann vergeben würde, dass wir wieder normal miteinander umgehen konnten. Aber normal würde unser Verhältnis wohl nie sein. Das brachte dann doch einen leisen Seufzer über meine Lippen und ich sah kurz in mein Glas, während ich meine Beine hochnahm und das Glas auf dem Wohnzimmertisch abstellte.
Sasha Geigerin? ... hätte ich jetzt irgendwie nicht vermutet. Aber gut, für Musik hatte sie schon immer ein Faible gehabt und sie spielte auch schon recht lange Geige. Die im Stadttheater würden jedenfalls mit Sicherheit von ihr angetan sein, schätze ich. Sie spielte zweifelsohne gut Geige und könnte da wohl auch noch ein Stück weit Karriere vor sich haben, was man von mir nicht sagen konnte. Als Serienkiller konnte man nicht sowas wie Karriere machen, man steigerte sich ja nicht wirklich. Es sei denn man wurde auf einen Prominenten angesetzt, dann könnte man das durchaus als ein Art... 'Beförderung' ansehen, haha. Und der Kerl war also nicht ihr neuer Lover gewesen. Es erleichterte mich schon gewissermaßen ein bisschen, wieso konnte ich nicht sagen. Immerhin hatten Aimee und ich uns schon ziemlich weit auseinander gelebt und deswegen sollte es mich im Grunde genommen eigentlich gar nicht interessieren, mit welchen Kerlen sie sich nun mal eben abgab. Es sollte mich also wirklich nicht die Bohne interessieren... tat es aber. Ich nickte leicht, ehe ich noch ein "Achso..." von mir gab. Schmuck machte sie also auch. War mit Sicherheit ein guter Nebenverdienst, wenn sie da wirklich gute Sachen machte... und davon ging ich eigentlich aus.
Aimee Ja, die Musik liebte ich. Egal was, ob tanzen, singen oder Geige spielen. Ich spielte Geige seit ich 4 Jahre alt war, und Sasha wusste das ich es konnte. Dazu kam, das ich langsam auch kleine Konzerte hatte, denn ich wollte mir etwas aufbauen, selbstständig sein und einfach mit der Geige Geld verdienen. Aber das ganze konnte auch beim Schmuck passieren, ich wusste es einfach nicht. Ich war einfach ein kreatives Mädchen, egal ob es jetzt um die Musik oder um das designen von Schmuck ging. Seit ich hier war, sprühte ich nur so von Ideen, und alles was ich sah, erinnerte mich daran was ich hier für ein tolles Leben hatte. Alles was ich sah, erinnerte mich daran was ich alles verloren hatte. Und das ich mit dem wichtigsten was ich verloren hatte, in einem Raum sass, wurde mir jetzt gerade schmerzlich bewusst. Ich sah dann wieder zu ihm und schmunzelte als er nur ein Achso von sich gab. Was dachte er denn jetzt? "Was denkst du?" fragte ich ihn dann leise und wandte meinen Blick nicht von ihm ab. Ich war vielleicht etwas neugierig, aber diese Frage kannte er von mir. Wenn ich ihn früher das gefragt hatte, hatte er meist meine Hand genommen, darübergestrichen und dann irgendwas gesagt, worauf ich mich jedesmal aufs neue in ihn verliebt hatte. Ich hoffte nur das mir das jetzt nicht geschah, denn das würde alles noch komplizierter machen als es eh schon war. Aber ich war mir gar nicht sicher ob meine Gefühle für ihn überhaupt verschwunden waren, auch wenn ich mich hier gerade nicht am wohlsten fühlte, spürte ich ein Kribbeln im Bauch.
Sasha Was ich dachte? Sollte sie das wirklich wissen, sollte ichs ihr tatsächlich sagen? Oder abblocken? Eigentlich wollte ich eher zweiteres, sonst müsste ich sie ja wieder... viel näher an mich ranlassen und das wiederum würde mir einfach widerstreben. Immerhin waren meine Gedanken absolut nur mir zugänglich und wenn ich sie mit Aimee teilen würde... ja dann würde sie mir näher kommen, als ich im Moment wollte. Einfach weil ich im Moment noch recht große Distanz zu ihr brauchte. "Nichts weiter... nur, dass du sowohl mit der Geige als auch mit deinen Schmuckkollektionen gut Geld verdienen kannst..." sagte ich also und sagte nichts, was sich auf ihren Lover bezog... ich hielt es nicht für nötig die doch dezent aufkommende Eifersucht gegenüber ihres Arbeitskolegens - beziehungsweise eben Geschäftspartners - zu erwähnen. Immerhin sollte ich inzwischen keine Gefühle mehr für sie haben... aber ganz waren sie zweifelsohne nicht verschwunden, würden sie wahrscheinlich auch nie. Zeit heilte keine Wunden... dessen war ich mir sicher, aber dennoch könnte ich nicht leugnen, noch immer ein wenig in sie verliebt war... ehrliche, richtige Gefühle verschwanden einfach nie.
Aimee Mich machte es ein wenig traurig das er mir das mit der Eifersucht nicht verriet. Denn ich kannte ihn ja fast in und auswendig, auch wenn wir uns beide in den letzten Jahren verändert hatten, war es ja eigentlich immernoch der gleiche Charakter. Charakter änderten sich nicht so schnell, genauso wie echte Gefühle nie verschwinden würden. Das hiess die Gefühle für Sasha würden nie verschwinden, sie würden höchstens von noch Stärkeren verdeckt werden, was ich dann aber doch bezweifelte. Ich bezweifelte das ich jemanden so lieben konnte wie Sasha, er war einfach so wichtig in meinem Leben gewesen. "Aber damit ich so wie du lebe, reicht es noch nicht." stellte ich dann schmunzelnd fest und sah kurz auf mein leeres Glas, bevor ich mich nach hinten fallen liess und an die Decke schaute. Die Decke war es das beste was ich gerade anschauen, denn langsam machte mich Sasha's Anblick traurig. Ich zog meinen Pulli wieder ein Stück runter, da er ein wenig hochgerutscht war und überlegte ob er mich bald nach Hause schicken würde, weil er keine Nerven mehr für mich hatte oder ich irgendwas falsches sagte. Aber bis jetzt hatte ich meine Worte gut gewählt, wie ich fand, und hatte noch nichts schlimmes über meine Gefühle für ihn verraten. Denn ich bemerkte jetzt immer mehr, das meine Gefühle für ihn immernoch da waren.
Sasha Ja, da könnte sie wohl Recht haben... aber sie kassierte ja auch nicht tausende von Dollars für ein, zwei schnell erledigte Handgriffe. Kannte man sich mit der Anatomie eines Menschen aus, dann wusste man, wie unglaublich leicht dieser umzubringen war und es traf auf jeden einzelnen zu. Deshalb war mein eigentlicher 'Hauptberuf' auch so unglaublich einfach, wobei es manchmal trotzdem anstrengend sein konnte, wenn jemand der Meinung war, wegrennen oder sich wehren zu müssen... war bei meinem letzten Opfer ja glücklicherweise absolut nicht der Fall gewesen, er hatte sich kaum gerührt. "Das kommt schon auch noch..." sagte ich und zuckte ganz leicht mit den Schultern, sah Aimee dann wieder für ein paar Sekunden an. Allerdings wandt ich den Blick dann auch gleich wieder ab und sah irgendwo anders im Raum hin, nur um sie nicht ansehen zu müssen. Es war einfach... nervlich anstrengend für mich, meine Exfreundin - die ja um es nochmal zu erwähnen an unserem ]b]Jahrestag[/b] verkündet hatte, dass sie mich verlies! - anzusehen, weil ich ganz genau wusste, wie sehr ich sie vermisst hatte und dass es aber niemals so wie früher werden würde.
Aimee Nein, dass das noch kam bezweifelte ich gerade. Schliesslich hatte ich Stress mit Ian und dazu müsste ich eigentlich zu hause sein und für das Konzert üben, welches in ein paar Tagen stattfand. Stimmt, ich hatte ja eigentlich gar keine Zeit für ein Treffen mit Sasha, ich müsste eigentlich arbeiten. Aber ich wollte nicht arbeiten, vor allem nicht wenn ich ihn zu einem Treffen gebeten hatte und er sogar noch zugesagt hatte. Denn das grenzte an ein Wunder nach der Trennung. "Ich bezweifle das im Moment..." sagte ich dann leise und drehte meinen Kopf zu ihm, bevor ich wieder an die Decke schaute. Ich wusste nicht weshalb, aber seit ich hier war stieg mir alles über den Kopf. Aber das lag vielleicht auch daran das schon soviel passiert war in den letzten Tagen, angefangen mit der letzten Nacht. Bei dieser Erinnerung traten mir Tränen in die Augen und ich konnte sie einfach nicht verdrängen. Ich wusste nicht an was das lag, vielleicht hatte die Verbindung mit dem Beruhigungsmittel etwas in meinem Kopf klick machen lassen, denn Beruhigungsmittel war bei mir nie gut. Es war noch nie gut gewesen und war auch bei keinem anderen gut. Aber ich wollte jetzt nicht vor Sasha weinen, er könnte das falsch interpretieren, denken das ich wegen ihm weinte. Okay, auch wenn ich noch öfters wegen ihm weinte, wollte ich trotzdem nicht das er das sah, was mich gerade ziemliche Überwindung kostete, bis die Tränen wieder verschwunden waren aus meinen Augen.
Sasha Nicht? Lief es nicht gut oder wie? Es könnte wohl verschiedene Gründe für Aimees Aussage geben... immerhin konnten Zweifel durch alles Mögliche hervorgerufen werden und es musste nicht gezwungenermaßen so sein, dass es für die Zweifel auch einen ernst zu nehmenden Grund gab. "Wieso denn?" hakte ich doch ein wenig interessiert, etwas neugierig nach. Ja, dass ich sehr neugierig sein konnte wusste sie ja und ich hasste es, wenn man mich im Ungewissen lies... oder wenn jemand nur A und nicht B sagte, das fand ich einfach nur dämlich. Wenn man von etwas anfing dann sollte man es auch zu Ende bringen, meiner Meinung nach zumindest. ___ sry, is sehr kurz :/ aber stecke in 'nem kreatief...
Aimee Vielleicht hätte ich doch einfach meine Klappe halten sollen, denn wer er mal neugierig war, würde er sich nicht so gleich wieder auf ein anderes Thema einlassen. Also sollte ich ihm gleich alles verraten oder einen Teil? Aber dann würde er eh wieder nachfragen, also konnte ich es auch gleich erzählen. Aber zum erzählen setzte ich mich wieder auf und zog die Beine hoch, so dass ich nun im Schneidersitz sass. Das ging ja, da ich kein Kleid anhatte. Ich wusste auch gar nicht ob ihn das so richtig interessierte, aber wenn er schon gefragt hatte, musste er sich jetzt auch die Antwort dazu anhören. "Nun ja...Seit ich hier in der Stadt bin, ist einfach die ganze Zeit was los, und statt das ich hier mit dir reden dürfte, sollte ich zuhause sein und mich für das Konzert in ein paar Tagen vorbereiten. Da ich ein wenig geschockt war als ich dich im Restaurant gesehen habe, was nicht an dir liegt ja? Also doch irgendwie schon, aber du trägst keine Schuld daran, hab ich mit Ian ein paar Probleme und in der letzten Nacht...Da ist was unheimliches passiert. Insgesamt steigt mir alles über den Kopf, und ich hab auch keinen zum reden..Oder zumindest jemanden den das interessiert." sagte ich dann und seufzte leise, bevor ich mich dann doch wieder zurückfallen liess und die Beine streckte. Ich zog die Ärmel von meinem Pulli wie aus Reflex neu über die Handgelenke und musste überlegen wie ich das am Konzert verdeckte. Schliesslich musste ich dort ein Kleid tragen.
Sasha ...scheiße. Sie hatte das gestern Nacht also nicht vergessen, verdammt! Das durfte doch jetzt nicht wahr sein... aber gut, sie schien mich nicht damit in Verbindung zu bringen, sonst wäre sie ja jetzt nicht hier. Aber das war eigentlich nur ein kleiner Lichtblick angesichts der Tatsache, dass sie mich beim Morden gesehen hatte, dass ich sie anschließend entführt und betäubt hatte... mir kamen gerade Zweifel, ob ich diese ganze Auftragskillergeschichte wirklich weiterführen sollte oder nicht. Immerhin war es jetzt schon so weit gekommen, dass mich die Frau die ich mal geliebt hatte - und sie ich insgeheim noch immer liebte - beim Umbringen eines eigentlich unschuldigen Menschens gesehen hatte... gott, wo hatte ich mich da jetzt bloß wieder rein geritten? Aber gut, ich schien ihr noch immer wichtig zu sein... immerhin hatte sie die Arbeit quasi einfach liegen lassen und war stattdessen zu mir gekommen, obwohl sie wohl schon Stress mit ihrem Geschäftspartner, mit diesem Ian hatte. Und ja, nicht nur sie hatte quasi ein Schlag getroffen, als sich unsere Blick für einen kurzen Augenblick in dem Restaurant getroffen hatten. Ich war genauso geschockt, perplex gewesen im ersten Moment. Es war einfach eine absolut beschissene Situation gewesen, wirklich... "Ich schätze aber mal, dass ich dir da alles in allem kaum helfen kann..?" sagte ich schließlich eher gemurmelt und so halb fragend, sah dann wieder zu Aimee rüber. Auf diese 'Erlebnisse' der letzten Nacht würde ich nicht eingehen, das wollte ich einfach komplett umgehen. Aber doch, ich würde bald mein schlechtes Gewissen irgendwie beruhigen müssen... deshalb klang es für mich grade gar nicht mal so abwegig Aimee zu helfen, insofern ich ihr irgendwie unter die Arme greifen konnte. Nur, damit ich mich eben selbst nicht mehr ganz so mies fühlte... und weil ich insgeheim natürlich auch nicht wollte, dass sie sich schlecht, immerhin waren da immernoch Gefühle für sie, ob ich nun wollte oder nicht, sie waren da.
Aimee Wie könnte ich letzte nacht bitte vergessen? ich hatte gesehen wie jemand vor meinen Augen ermordet worden war, wurde danach selbst fast ermordet, war vielleicht ein wenig übertrieben, aber so empfand ich es, und war dann mitten im Industriegebiet wieder aufgewacht. Und das sollte ich vergessen?! Da konnte er noch lange davon träumen. Ich wusste zwar nicht das er es war der diesen Mord begangen hatte, aber ich kannte die Art wie der Mörder sich bewegte. Das hiess das ich auch eigentlich die Person kannte, ich wusste nur noch nicht ganz wer. Aber ich wusste das ich vermutlich zu der Polizei gehen würde wenn ich es herausfinden würde, schliesslich konnte ich keinen Mörder draussen frei herumlaufen lassen. Aber wenn ich gewusst hätte, das Sasha der Mörder war, hätte ich meine Meinung wohl ganz schnell geändert. Schliesslich liebte ich ihn immernoch, auch wenn ich es mir nicht recht eingestehen wollte. Aber wer würde das schon? Ich nickte leicht auf seine Frage hin, aber er half mir ja schon in dem er überhaupt mit mir redete, mit dem das ich bei ihm sass, das ich mich mit ihm getroffen hatte. Er half mir schon in dem er mir einfach zuhörte, denn das war ja eigentlich gar nicht so selbstverständlich, für ihn. Schliesslich waren wir mal zusammen gewesen, aber dann musste ich wegziehen, hatte mit ihm an unserem Jahrestag schluss gemacht. Oh Gott, wie sich das alles anhörte. "Nein, eigentlich nicht..Aber..." sagte ich und zögerte dann weiterzureden. Schliesslich war das nicht gerade etwas was ich ihn so gut fragen konnte, aber er könnte auch jederzeit nein sagen. Ich seufzte leise, mir fielen einfach keine passenden Worte für meine Bitte ein. ich wollte ja nur, das wir uns nicht mehr so benahmen, nicht mehr so distanziert waren. Aber das konnte ich wohl kaum von ihm verlangen. "Ich weiss das ich das nicht verdient hab, aber ich will nicht wieder den Kontakt zu dir verlieren." brachte ich es dann am Schluss doch noch irgendwie heraus und sah zu ihm. Er hielt mich sicher für komplett verrückt oder einfach für..für mich.
Sasha Ihre Worte überraschten mich gewissermaßen doch schon irgendwie so ein bisschen... immerhin hatte sie den Kontakt damals ebenso konsequent auf sich ruhen lassen wie ich es getan hatte, weil sie mir gesagt hatte, sie wolle keine Fernbeziehung führen. Dabei hätten wir das doch sicher irgendwie hingekriegt... es gab doch heutzutage so viele Möglichkeiten über weite Distanzen miteinander zu kommunizieren, es wäre sicher nicht unmöglich gewesen. Und an fremdgehen hätte ich niemals gedacht... manch ein Kerl würde es eben einfach ausnutzen, wenn die Freundin wegzog, ich nicht. Ich mochte nicht immer ein wirklich einfühlsamer Kerl sein, aber es wäre nie meine Absicht gewesen, Aimee mit einer anderen Frau zu betrügen, wirklich nicht. Das war für mich absolut unvorstellbar. "Naja..." murmelte ich erst ein wenig unschlüssig. Jetzt fiel es mir sogar schwer, über eine solch kurze Distanz mit ihr zu sprechen. Man ehy. "Ich.. ja eigentlich auch nicht." brachte ich zögerlich und ein wenig leiser hervor. Es war eben einfach so, dass ich noch Gefühle für sie hatte und vielleicht... vielleicht konnten wir ja wenigstens wieder sowas wie Freundschaft haben in Zukunft. Nicht von jetzt auf gleich, das war mir durchaus bewusst. Aber eben in absehbarer Zeit irgendwann... jetzt, wo sie eben doch wieder in mein Leben getreten war, ließen mich die Gedanken an sie nämlich wieder nicht los. Und dass, obwohl sie mich vor zwei Jahren so krass verletzt hatte.