Sasha Ich hätte hier wirklich im Sitzen wieder einschlafen können, ich war verdammt müde und so gar nicht erholt. Lieber würde ich jetzt noch weiter schlafen als zu baden, aber ohne ein weiteres starkes Schmerzmittel würde das sicher nicht gehen. Ich würde sonst kaum wissen, wie ich mich hinlegen sollte, ohne dass es wehtat. Tat es ja eh ununterbrochen.. und das nicht nur in der Schulter. Mir tat gefühlt alles weh und ich fühlte mich einfach so als hätte man mich mit 'nem Lastwagen überrollt... mehrmals. Eine Blutvergiftung war wirklich kein Spaß, so gar nicht. Nochmal würde ich ganz bestimmt nicht versuchen, mir eine Wunde wie diese selber zu nähen.. oder zumindest nicht, wenn ich keinen sauberen Faden, keine saubere Nadel und auch noch kein richtiges Desinfektionsmittel hatte. Das war echt hirnrissig gewesen, ich hätte mir einiges ersparen können. Nicht nur mir, sondern vor allem auch Aimee, die mit mir mit litt. Ich rechnete es ihr wirklich sehr hoch an, das sie trotz all der Dinge, die passiert waren, immernoch zu mir hielt und sich auch noch um mich kümmerte. Ich saß wohl ein, zwei Minuten einfach so da, bevor sich im anderen Teil des Hotelzimmers etwas regte und ich den Kopf wieder ein wenig anhob, kurz darauf auch schon meine Freundin ins Badezimmer spähte, vorsichtig rein kam. Sie wirkte total verschreckt, aufgewühlt und unruhig. Das einzige, was sie über die Lippen brachte, war mein Name. Ich konnte mir schon denken woran es lag.. war sehr naheliegend, einfach weil der ganze Scheiß noch nicht weit zurücklag und sich überall in ihrem Kopf breitzumachen versuchte - auch nachts. "Hast du schlecht geträumt?" fragte ich - ebenfalls ein bisschen leiser als in Zimmerlautstärke - vorsichtig nach und richtete mich wieder etwas mehr auf, sah zu ihr hoch. Ich verspürte den Drang, sie trösten, einfach nahe bei mir haben zu wollen. Ich streckte die Arme ein wenig nach ihr aus und ein leichtes, wenn auch noch etwas schwächelndes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Komm mal her.." Sie sollte sich einfach nur kurz auf meinen Schoß setzen, sich von mir umarmen lassen. Ich glaube, dass es in den letzten Tagen wirklich sehr untergegangen war, wie viel sie mir eigentlich bedeutete und dass ich sie niemals missen wollen würde.
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Aimee Seine Frage liess mich nur ein wenig Nicken und ich bekam sofort wieder eine Gänsehaut. Der Traum erinnerte mich an ihn, den Boss meines Freundes, und ihn wollte ich eigentlich vergessen. Seine Augen, seine Stimme, seine Berührungen und seinen stinkenden Atem. Normalerweise hätte mich das vermutlich alles zum weinen gebracht, weil es einfach zu viel war und ich in letzter Zeit sowieso sehr nah am Wasser gebaut war. Aber es passierte nicht und mir war auch klar weshalb. Es war nur ein Traum und ich musste ihn nicht mehr wieder sehen. Es war vorbei und Sasha und ich würden nun irgendwo am anderen Ende vom Welt ein neues Leben anfangen. Also würde er mir nicht mehr zu nahe kommen und ich musste mich nicht mehr von ihm antatschen lassen. Gott, ich zitterte vermutlich immernoch und konnte nichts dagegen tun. Aber da erschien das schwache Lächeln auf den Lippen meines Freundes und ich konnte nicht anderes als es zu erwidern. Die Gefühle für ihn blieben nunmal gleich, egal wie viel scheisse er noch bauen würde. So trat ich wenig später auch noch richtig ein und machte die Tür wieder zu. Ich ergriff seine Hand, die er ein wenig ausstreckte und liess mich vorsichtig auf seinen Schoss sinken, bevor ich mich ebenso vorsichtig an ihn schmiegte. An der gesunden Schulter, um ihm so wenig wie möglich weh zu tun. Die Wärme, die er immernoch ausstrahlte, brachte das Zittern dazu aufzuhören und ich konnte mich in seinen Armen entspannen. "Wie geht es dir?" fragte ich ihn, immer noch leiser als normal, und schielte zu ihm hoch. Diese Nähe brauchte ich gerade einfach, um weiter machen zu können und nicht doch noch daran zu zerbrechen. Ich war ein starkes Mädchen und starke Mädchen kamen mit jeder Situation zurecht und machten das Beste draus. Also hiess es jetzt, das beste draus zu machen.
Sasha Ich war richtig erleichtert darüber, dass sie sich von mir in eine Umarmung ziehen ließ. Es hätte gut sein können, dass sie das nach dem ganzen Scheiß der letzten Tage un Wochen gar nicht gewollt hätte. Mir fiel jetzt, wo ich sie einfach nur in den Armen halten durfte, immerhin schonmal ein Teil des Steins von meinem Herzen. Es tat gut, sie nach dem ganzen Zoff und Stress einfach einen Moment in Ruhe so nahe bei mir zu haben. Die Schmerzen, die mir das bereitete, ignorierte ich ganz gekonnt, blendete sie einfach aus und genoss Aimees Nähe, schloss kurz die Augen. Dann kam auch schon ihre Frage, auf die ich ungern ehrlich antworten wollte. Sie hatte genug mit sich selbst zu tun - sah man ja alleine schon an den Alpträumen, die sie offenbar hatte - und hatte auch mit mir schon so genug auf dem Buckel, ohne dass ich ihr noch zusätzlich mein Leid klagte. "Wird schon langsam besser.." murmelte ich nur an ihr Haar, auch wenn es gelogen war. Ich wollte einfach lieber den starken Mann geben, um ihr die Sorgen um mich zu ersparen, oder sie zumindest ein bisschen einzudämmen. So hielt ich die zierliche Frau einfach noch einige Sekunden lang so im Arm, bevor ich die Augen wieder öffnete. "Aber ich wär für 'ne Schmerztablette wohl trotzdem ganz dankbar." Ich gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn. Ja, die hatte sie ja gestern eingesteckt und es widerstrebte mir, an ihre Sachen zu gehen..
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Aimee Mir entfuhr ein leises Seufzen als ich seine Worte hörte und verdrehte die Augen. Es ging ihm bestimmt nicht viel besser als gestern...gestern war es ihm ja wirklich schlecht gegangen. Und das danach gleich die Frage nach der Schmerztablette kam, machte meine Gedanken nun wirklich nicht besser. "ich hol dir gleich eine..." murmelte ich leise. Ich wollte noch nicht aufstehen und damit wieder von ihm entfernt sein. Die Nähe beruhigte mich gerade einfach so sehr und es half mir irgendwie mit allem klarzukommen. Vermutlich würde es noch länger dauern bis alles wieder in Ordnung war, aber wir würden das schon schaffen zusammen. Mit dem Gedanken drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange und ging meine Handtasche holen, wo ich die Tabletten reingetan hatte. Ausserdem war darin auch alles damit ich mich gleich noch fertig machen könnte, da dies der einzige Spiegel im Zimmer war. Ein Motel, eben kein besonders luxuriöses Zimmer. "Hier..." sagte ich und gab ihm die Tablette mit einem Glas Wasser das ich an dem Waschbecken hier gefüllt hatte. "Stört es dich wenn ich mich eben hier fertig mache? Sonst verpassen wir noch das Frühstück und...ich hab ehrlich gesagt tierischen Hunger..." fügte ich noch hinzu und ich fragte mich, weshalb ich plötzlich so viel redete. Sollte ich eigentlich nicht schlecht gelaunt, still und unsicher sein? Ja, mein Kopf war mit dem Verdrängen langsam echt gut, aber ehrlich gesagt störte es mich auch gar nicht. Reden war besser als wenn die ganze Zeit Stille zwischen uns herrschte.
Sasha Mir wurde beinahe schlagartig richtig kalt, als Aimee aufstand, um mir die besagten Tabletten zu holen. Dadurch, dass wir bis vor Kurzem kaum noch Zärtlichkeiten ausgetauscht hatten, bemerkte ich erst jetzt, wie sehr mir das gefehlt hatte und ich hätte sie gerne noch länger in meinen Armen gehabt. Aber gut, ich war mir sicher, ich würde heute nochmal die Möglichkeit dazu haben, sie so nahe bei mir zu haben - und wenn es erst heute Abend war, wenn wir zu Bett gingen und ich sie etwas zu mir hinziehen würde... noch heute, jede Sekunde war das Warten wert. Meine Freundin kam kurz darauf zurück und in der Zeit, in der sie die Tabletten holen gegangen war, hatte ich das Wasser abgestellt, damit mir hier die Badewanne nicht überlief. Ich hatte eigentlich keine Lust, irgendwas runterzuwürgen - weder die Tabletten, noch irgendein Frühstück. Ich hatte sowieso keinen Hunger... auch, wenn ich den inzwischen eigentlich längst haben sollte, es war keiner da. Naja, konnte das Ergebnis aus psychischer und physischer Überbelastung sein. Ich nahm kurzerhand Tablette und Wasser, schluckte beides brav runter und stellte das Glas dann einfach auf dem Rand des Waschbeckens ab. "Sicher, mach dich fertig.. ich hab aber nicht wirklich Hunger. Und keine Lust auf andere Leute.." murmelte ich nur so vor mich hin, stand dann noch etwas schwächelnd auf, ließ die Boxershorts runter und machte es mir in der Badewanne so bequem, wie es halt möglich war. Wahrscheinlich würde Aimee jetzt dann erstmal aus allen Wolken fallen, nur weil ich nichts essen wollte... wahrscheinlich sollte ich gerade das tun, musste ja irgendwie bei Kräften bleiben. Aber ich wollte nunmal nicht.. und ich konnte bekanntlich sehr stur sein. Außerdem bot mir das warme, fast heiße Wasser gerade wirklich seit Tagen das erste Mal wieder ansatzweise Entspannung.
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Aimee Ich fiel wirklich aus allen Wolken als ich die Worte meines Freundes hörte und sah ihn mit grossen Augen an. Sasha hatte keinen Hunger? Normalerweise war ich die, die keinen Hunger hatte und er hatte Hunger. Aber das er keinen Hunger hatte, hielt ich nicht für möglich. Ob er immer noch Fieber hatte und deshalb nichts essen wollte? Das er keine Lust auf andere Leute hatte, ignorierte ich gerade so gut es ging. Damit meinte er nicht mich, sondern fremde Leute. Nur das mit dem Essen beschäftigte mich und ich sah ihn wohl immenroch recht verwirrt und besorgt an. Wie sollte er zu Kräften kommen, wenn er nichts ass? Aber wahrscheinlich würde ich nichts an seiner Entscheidung ändern können, also wandte ich meinen Blick ab und fing an meine Haare zu bürsten. "Geh ich eben ohne dich und bring dir was mit. Und das isst du dann." grummelte ich leise und warf ihm einen bösen Blick zu, bevor ich jedoch mich wieder im Spiegel ansah. Am liebsten wäre ich zurück ins Bett gekrochen, so schlimm sah ich aus. Ich hatte tiefe Augenringe und meine normale gesunde Hautfarbe, war weg. Stattdessen war ich einfach nur weiss, was die Augenringe noch schlimmer machte. Das half meinem Selbstwertgefühl nicht wirklich. Und die Abdrücke der fingernägel seinen Bosses an meinem Schlüsselbein, leuchteten genauso heraus. Automatisch bekam ich wieder eine Gänsehaut bei dem Gedanken an ihn. "Wenigstens sehen wir beide mies aus." sagte ich und schmunzelte leicht, bevor ich die Augenringe abdeckte. Gestern war es auch hoffentlich schon so dunkel gewesen, das die Frau mich nicht richtig gesehen hatte. Zwar sah ich ohne die Augenringe immernoch kränklich aus, aber ich fand das es ein wenig half. Und das war ja die Hauptsache.
Sasha Ja, wie bereits erwartet war Aimee nicht besonders begeistert davon, dass ich keinen Hunger hatte... beziehungsweise keine Lust etwas zu essen. Ich musste eigentlich mit ziemlicher Sicherheit Hunger haben, so fertig wie mein Körper von der Blutvergiftung war. Es wäre auch sehr viel gesünder, wenn ich jetzt ohne große Umschweife Nahrung zu mir nehmen würde, aber ich bevorzugte nunmal die Badewanne. Was das anging schien meine Freundin gar nicht erst versuchen zu wollen, mich irgendwie umzustimmen, stattdessen beschloss sie kurzerhand mir einfach etwas mit aufs Zimmer zu nehmen, wenn sie selbst mit dem Frühstück fertig war. Gut, ich kam wohl nicht drum rum, aber so war es mir wesentlich lieber, als wenn ich jetzt zu fremden Leuten nach unten gemusst hätte... nicht, weil es mich störte, dass ich fertig aussah oder weil es mich interessierte, was die Leute dachten. Ich mochte es nur einfach nicht, wenn viele Blicke auf mich gerichtet waren. War noch nie jemand gewesen, der unbedingt im Mittelpunkt stehen musste. Aimee leicht verärgerten Blick ignorierte ich hingegen mal ganz gekonnt. Auf ihre Aussage hin murmelte ich nur ein "Okay.", ehe ich mich noch ein Stück tiefer ins Wasser gleiten ließ, bis ich mit dem Kinn an der Wasseroberfläche ankam. Einfach, weil ich mich grade tatsächlich halbwegs entspannte, schloss ich die Augen für einige Sekunden. Aber ja, wir hatten beide wohl wirklich schonmal fitter ausgesehen.. verübeln können würde man es uns aber nicht, dass wir momentan beide recht fertig aussahen. "Keine Sorge, Aimee... was das beschissene Aussehen angeht wirst du mich sicher nich toppen." sagte ich sarkastisch, wobei sich mir tatsächlich kurz mal ein Grinsen auf die Lippen schlich. Eigentlich hatte ich absolut keinen Grund zu Grinsen oder gar zu Lachen..
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Aimee Er war so dumm. Zuerst glaubte er das die Wunde keine ärztliche Behandlung bräuchte und dann sträubte er sich gegen alles was auch nur damit zu tun hatte. Wie sollte das denn bitte werden, wenn er krank war? Oder lag es einfach allgemein an der Situation? Ich hatte keine Ahnung und ich wollte es lieber nicht wissen. Verletzt war er richtig anstrengend und ich fand er benahm sich teilweise wie ein kleines Kind. Alleine schon das er nicht zum Arzt hatte gehen wollen. Ein Seufzen entfuhr mir und ich musterte ihn, wie er dort im Wasser lag. Tat das nicht weh, wenn seine Schulter sich unter Wasser befand? Aber ich sagte nichts, sondern wandte meinen Blick wieder meinem Spiegelbild zu. Meine Haare wollte ich offen lassen, da sie mein kränkliches Aussehen ein wenig versteckte und auch sonst konnte ich nicht mehr viel machen, um nicht so lädiert auszusehen. "Wäre auch recht schwer momentan." gab ich zurück und kurz huschte ein Grinsen über mein Gesicht, welches aber nicht lange hielten. Die ganzen trüben Gedanken liessen so etwas nicht zu, was wohl noch ein wenig so sein würde. Leicht schüttelte ich den Kopf, um die pessimistischen Gedanken zu vertreiben und verliess das Badezimmer. Ich schlüpfte in die Jeans und das Shirt von gestern und zog mir noch eine Strickjacke drüber. "Bis später." rief ich laut genug, damit er es im Bad hören konnte und verliess mit der Zimmerkarte und meinem Handy das Zimmer, um endlich was in den Magen zu kriegen. Ehrlich gesagt war ich langsam daran zu verhungern und so war ich umso glücklicher als ich den Kaffee roch und alles was dazu gehörte auf den Tischen stehen sah. lecker.
Sasha Wenigstens akzeptierte sie wirklich anstandslos, dass ich nicht mitkommen wollte. Sicher, ich verhielt mich gerade ganz bestimmt nicht wirklich erwachsen und vernünftig schon gar nicht, wenn man sich mal meinen aktuellen Gesundheitszustand ansah, der nun wirklich nicht grade sahnig war. So 'ne Blutvergiftung war kein Zuckerschlecken, das war schon allein daran erkennbar, dass der Arzt mich eigentlich ins Krankenhaus hatte überweisen wollen... aber nein, Sasha's gehen nicht in Krankenhäuser, wenn sie gerade von Psychos verfolgt werden. Das wäre wahrscheinlich sonst wirklich noch tödlich ausgegangen.. es war leicht herauszufinden, ob ich mich in irgendeinem Krankenhaus befand - ich hatte selbst oft genug Leute dort aufspüren sollen. Aber zurück zum Hier und Jetzt. Jap, da hatte Aimee recht, sie würde es nicht mal dann schaffen mich zu toppen, wenn sie es wollte. Man sollte mir echt 'nen Orden fürs uneinsichtig sein und mies aussehen geben, definitiv. Ich nickte auf ihre Worte hin bloß noch einmal, sagte aber nichts mehr weiter dazu. Jedoch sah ich ihr nach, als sie das Badezimmer wieder verließ. Kurz darauf war sie gänzlich aus unserem gebuchten Hotelzimmer verschwunden und ich schloss einfach wieder die Augen, driftete geistig ein wenig ab, während das Schmerzmittel seine volle Wirkung entfaltete. Ich ließ mir Zeit, stieg gut eine halbe Stunde später dann wieder aus der Wanne und rang erstmal um meinen Gleichgewichtssinn. Mir wurde kurz schwarz vor Augen, weshalb ich mich einen Augenblick an der Wand stützte, mich dann aber fing und nach einem Handtuch griff, um mich abzutrocknen. Mir ging es wirklich ein Stück weit besser als vorher. Zwar hatte der ganze Wasserdampf und die allgemeine Wärme wohl eher einschläfernd gewirkt und war negativ für meinen Kreislauf gewesen, aber ich hatte daraus resultierend jetzt ziemlichen Durst und einen Mordshunger. Einen Augenblick lang beäugte ich meine Verletzung im Spiegel... sie war jetzt leicht gerötet, von dem heißen Wasser nehme ich an, aber seit gestern schon ein kleines bisschen abgeschwollen. Ein gutes Zeichen, nahm ich mal an. So ging ich noch immer eher schleppend ins Zimmer zurück, um mir dort frische Klamotten anzuziehen - Boxershorts, eine schlichte Jeans und ein simples schwarzes Shirt sollten ausreichend sein.
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Aimee Freundlich lächelte ich die Besitzerin an die das Frühstück gemacht hatte und nahm mir als erstes Mal eine Schüssel Müsli und machte mir einen Tee. Es waren fast keine Leute da, da es doch noch recht früh war. Sie hatte das letzte Zeug auch gerade hingestellt, als ich den Raum betreten hatte. Also hiess es besser gesagt ich war die einzige die sich in dem Raum befand, aber es störte mich keineswegs. Stattdessen wechselte ich ein paar Worte mit ihr, bevor ich mich an einen Tisch am Fenster sinken liess und anfing zu essen. Wie schön diese Ruhe hier doch war, es fühlte sich fast so an als ob man hier zuhause war. Naja, bis eine junge Mutter mit ihrem Sohn reinkam und er mich böse ansah. Verwundert beobachtete ich wie er auf mich zukam und sich mir gegenüber auf den Stuhl plumpsen liess. "Sie sitzen auf meinem Platz." sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Sofort erinnerte mich das an Sasha, wie er vorhin nicht hatte mitkommen wollen. Und schlussendlich im Zimmer bleiben konnte, da ich gar nichts getan hatte um ihn zu überzeugen. Es hätte ja sowieso nichts gebracht. "Du kannst doch auch von dort aus dem Fenster schauen. Ich wette deine Mom stört das nicht." lächelte ich leicht und sah dem Kleinen an, wie er anfing zu überlegen ob meine Worte Sinn ergaben oder nicht. Seine Mutter war inzwischen auch nachgekommen und entschuldigte sich bei mir für sein Verhalten. Aber ehrlich gesagt war ich froh darüber, da der Kleine mich ablenkte von der ganzen Situation und mich zum lächeln brachte. Und anscheinend mochte er mich auch, denn er holte sich nur kurz sein essen, und sass sonst die ganze Zeit gegenüber von mir. Er erzählte mir, was sie hier taten und das sie nur auf der Durchreise waren. Sie wollten nach Kanada, damit er sich schöne Elche anschauen konnte und noch ganz viele andere Sachen. Seine Mutter war eine ebenso freundliche Frau, nicht viel älter als ich. Das der Kleine schon 6 oder 7 war ignorierte ich. Lieber hörte ich dem Kleinen zu und vergass völlig das ich eigentlich noch mehr hatte essen wollen. Er war so süss.
Sasha Nein, nach Farbe war mir heute wirklich nicht... zwar war ich gewiss kein Kerl, der nur schwarz, grau und weiß in seinem Schrank hatte. Ne, da waren schon auch einige Farben zu finden - keine zu extremen oder knalligen natürlich -, aber darauf hatte ich heute einfach keine Lust. Zwar fühlte ich mich nicht mehr ganz so schrecklich wie vor dem ausgiebigen Bad, aber eben trotzdem noch ziemlich mies. Also heute keine frohen Farben, sondern eben 'ne schlichte Jeans und schwarzes Shirt, punkt. Aimee war noch nicht wieder vom Essen zurück, was mir immerhin sagte, dass es für sie keinen Grund gab, schnellstmöglich von dort verschwinden zu wollen. Würde mich freuen, wenn es ihr gut schmeckte. Ein gutes Essen war in schweren Zeiten wie dieser wohl doch etwas wert und konnte die Laune ein Stück weit anheben. Vielleicht ließ sie sich auch einfach nur etwas mehr Zeit, weil sie sich entspannen konnte. Oder aber sie aß einfach ziemlich langsam... da fiel mir auf, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich eine Ahnung davon hatte, wie schnell sie für gewöhnlich aß. Ich sollte wieder mehr Zeit mit ihr verbringen, in der wir uns nicht stritten. Einfach mal gemütlich zusammen essen gehen, vielleicht anschließend ins Kino, einen schönen Abend machen. Dann aber kam mir der erschreckende Gedanke, dass Aimee womöglich so lange weg war, weil sie festgehalten oder entführt wurde. Allein der Gedanke daran schnürte mir die Kehle zu und es stieg etwas Panik in mir auf. Zwar war es unwahrscheinlich, dass sie uns dermaßen schnell bis hierher gefolgt waren, aber man wusste nie genau, wozu mein ehemaliger 'Arbeitgeber' so fähig war. So wurde ich total unruhig, was meinem Kreislauf auch nicht unbedingt gut bekam, eher im Gegenteil. nach zwei oder drei weiteren Minuten hatte meine Paranoia dann wirklich so weit, dass ich kurzerhand in meine Timberlands sprang und nach unten ging, um sicher zu gehen, dass Aimee in Sicherheit war. Es war wohl ein Wunder, dass ich dabei nicht die Treppe runter fiel, so hastig wie ich sie nach unten ging. Als ich dann durch den Türbogen des Essenssaals trat, sah ich meine Freundin dort friedlich mit einem kleinen Jungen frühstücken. Wann war ich so paranoid geworden?
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Aimee Als der Kleine sich kurz Brot und Nutella holte, fiel auch mir ein, das ich mir was holen sollte. Das tat ich dann auch und liess mich mit einer Scheibe Brot und Marmelade wieder auf meinen Platz sinken. Sasha und alles was passiert war, konnte ich gerade völlig vergessen, was zuliess das ich mich endlich wieder mal entspannte. Der Kleine erzählte mir inzwischen von seiner Schule, das er jetzt im ersten Jahr war. Ich konnte ihm ansehen wie stolz er war, dass er in Mathe Klassenbester war und auch sonst überall gut zurecht kam. Ausserdem sagte er das seine Klassenlehrerin total nett, genauso wie seine Klassenkameraden. Sie spielten immer zusammen in den Pausen und vertrugen sich total gut. Ich hörte ihm mit einem Lächeln auf den Lippen zu und fragte hin und wieder nach, wenn ich mehr über etwas wissen wollte. Seine Mutter hatte sich inzwischen auch entspannt und frühstückte in aller Ruhe, da ich ja mit ihm beschäftigt war. Insgeheim glaubte ich, dass er mit seinem ganzen Gerede manchmal echt nervig sein konnte. Mich nervte er aber keineswegs, dafür war er viel zu süss mit seinen blonden Locken und den warmen braunen Augen. Okay, eines stand fest: Ich wollte unbedingt mal Kinder haben, am liebsten noch mit Sasha. Apropos Sasha. Leicht verwundert entdeckte ich meine Freund am Eingang des Esssaals, lächelte aber gleich darauf sanft. Der kleine Junge hatte sich natürlich auch gleich umdrehen müssen um zu schauen wer da war und ich konnte sehen wie sich seine Augenbrauen zusammenzogen und er ihn nachdenklich und zweifelnd ansah. Das brachte mich nur noch mehr zum Lächeln. Der Kleine war zuckersüss wie ich fand. "Ist das dein Freund?" fragte er mich schlussendlich und ich nickte auf seine Frage hin, worauf er auch wieder anfing zu lächeln und sein Brot fertig ass. Ich dagegen sah zu Sasha und fragte mich langsam was er da tat. Weshalb war er überhaupt runtergekommen? Kurz fragte ich mich ob er doch was essen wollte, aber es sah nicht so aus. Irgendwas beschäftigte ihn und ich würde nachher auch noch fragen was. Mal schauen.
oha... hab mir grade mal nochmal unsere anmeldungen für dieses prs angesehen... was zur hölle hab ich da für bilder von kevin rettinger genommen... ich änder die gleich, das is ja nich auszuhalten XDD ___
Sasha Ich stand wirklich einige Sekunden lang einfach nur unschlüssig da und dachte über zwei Dinge gleichzeitig nach - erstens, was mich bitte geritten hatte, hier jetzt runter zu stiefeln, obwohl es höchst unwahrscheinlich war, dass Gefahr drohte und zweitens, ob ich jetzt hierbleiben oder wieder nach oben gehen sollte. Letzteres war erstmal wichtiger, damit ich nicht noch länger hier so dumm herum stand. Einerseits wollte ich wirklich lieber alleine oben im Zimmer sitzen, als hier mit der Anwesenheit fremder Leute, aber andererseits käme es auch wirklich ziemlich merkwürdig rüber, wenn ich einfach auf dem Absatz Kehrt machen und wieder gehen würde. Ich mahlte einen Moment angespannt und nachdenklich mit dem Kiefer, bevor ich mich langsam wieder in Bewegung setzte und in Aimees Richtung ging. Mein Puls hatte sich ein ganzes Stück hochgefahren, ich nehme an weil ich einfach Angst, Panik gehabt hatte. Ich atmete ein wenig tiefer durch und versuchte, meinem Kreislauf diese zusätzliche Belastung wieder abzunehmen, was nicht ganz so leicht war. Ich sollte mich echt nicht grundlos so sehr in etwas hinein steigern, das machte mir nur noch mehr zu schaffen. Aber ich schien momentan einfach nicht wirklich klar denken zu können, egal in welcher Hinsicht. So zog ich mir einen Stuhl herbei und setzte mich mit einem leisen, wirklich kaum hörbaren Seufzen neben meine Freundin und legte ihr eine Hand auf den Oberschenkel, strich leicht mit dem Daumen darüber. Es tat einfach gut, zu wissen, dass es ihr gut ging... zumindest eben so gut, wie es ihr in dieser Situation gehen konnte. "Vielleicht hab ich doch Hunger.." murmelte ich nur vor mich hin, wollte einfach irgendwas sagen und doch wiederum nicht, weshalb ich eigentlich hier war. Der Junge gegenüber sah mich einen Augenblick lang noch etwas argwöhnisch an, aber als ich mich ihm kurz vorstellte und versuchte, dabei möglichst glaubwürdig zu lächeln, erwiderte er es und futterte fröhlich weiter vor sich hin. Na wenigstens schien Aimee nette Gesellschaft gehabt zu haben.
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Aimee Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis er sich dann auch endlich bewegte und zu mir kam. Dabei fragte ich mich natürlich, ob ich irgendwas falsch gemacht hatte oder ob irgendwas passiert war. Aber das war es nicht, sonst wäre er keinesfalls so ruhig. Naja, er war ja nicht ruhig, zumindest merkte ich das, als er sich neben mich sinken liess. Ausserdem hatte es so ausgesehen als wäre er die Treppen halb runtergerannt, was bei seinem gesundheitlichen Zustand wohl eine der schlechtesten Ideen war, die er haben konnte. Leicht lächelnd bemerkte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel und unterdrückte den Drang sie zu nehmen oder drüber zu streichen. Ich war sauer und sollte nicht darüber lächeln. Naja, wenn ich ehrlich war, war ich kein Stück mehr sauer, sondern einfach nur froh das es ihm langsam wieder besser ging. Seine Hand würde ich nun trotzdem nicht nehmen, weil sonst Jasper, der Junge, nur nachfragen würde. Auch wenn er nicht sonderlich neugierig war, sondern viel eher die ganze Zeit von sich redete. "Willst du dir dann nichts holen? Oder ich mach das kurz, ich wollte mir nochmals einen Tee machen." sagte ich und sah ihn von der Seite an. Langsam schien er mir etwas ruhiger und das beruhigte mich wieder. Der Gedanke das sich sein Zustand wegen so was noch verschlechtern würde, obwohl ich ja nicht mal wusste was los war, machte mir Angst. Ihm sollte es nicht schlechter gehen, nur weil ich etwas länger frühstückte. Und da ging mir das Licht auf. Hatte er gedacht sein Ex-Boss hatte mich gefunden? Verständlich weshalb er so reagiert hätte, auch wenn das wahrscheinlich zu hören gewesen wäre. Ich hatte nicht vor, mich wieder von hinten überrumpeln zu lassen und vermutlich Chloroform betäubt zu werden. Ehrlich gesagt wusste ich nicht mal mehr, was genau passiert war. Aber ich wollte es auch nicht wissen, warum war das auch wichtig? Es war für mich nicht wichtig und mein Freund würde kaum danach fragen, so wie ich ihn kannte.
Sasha Ich war sonst wirklich nicht dermaßen paranoid, wirklich nicht. Inständig hoffte ich, dass sich diese Art von Angst bald wieder bei mir legen würde, einfach weil das so gar nicht gut für meinen ohnehin noch sehr schwachen Kreislauf war. Ich konnte mir solche Aktionen, die aus reiner Paranoia und völlig unbegründet entstanden, jetzt einfach nicht alle paar Minuten leisten, sonst killte mich das noch. Arzt hatte ja ausdrücklich gesagt, dass ich mich ausruhen sollte und jetzt, wo ich daran dachte, dass ich letzte Nacht immerhin fast durchgeschlafen hatte, wäre mir ein Bett unheimlich gelegen gekommen. Aber es wäre genauso wenig gut für meinen Kreislauf, wenn ich einfach den ganzen Tag pennen würde, das fuhr den insgesamt nämlich weiter runter - der Körper hatte dabei ja schlichtweg nichts zu tun - und da ich ohnehin nicht gut beieinander war, sollte ich doch zumindest ein paar Stunden zwischendurch wach sein. Ich sah Aimee nach, als sie von ihrem Platz aufstand, um sich einen Tee und mir etwas zu Essen zu holen. Ich wäre wohl auch selber losgelaufen, aber wenn sie schon auf dem Weg war, dann schonte ich meinen Kreislauf doch lieber. Sie wusste ja auch, was ich mochte und was nicht, deswegen brauchte ich mir also auch keine Gedanken machen und ich ließ ihr ein "Danke." zukommen, als sie wieder zurück am Tisch war und das Frühstück vor mir abstellte. Es roch sogar schon gut und ich schien wirklich erst jetzt richtig zu bemerken, wie sehr ich eigentlich Hunger hatte. So fing ich auch prompt an zu essen, ohne lange zu warten.
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Aimee Ich wartete keine Antwort von ihm ab, auch wenn ich gar keine erwartet hatte, sondern stand auch gleich auf um ihm etwas zum essen zu holen und mir einen Tee. Das Wasser war glücklicherweise schon heiss, so dass ich es nur in die Tasse tun musste, mir einen Teebeutel und Zucker nehmen musste. Mit einem vollen Teller und der Tasse kam ich zurück zu unserem Platz und liess mich an den Tisch sinken. Sein Essen stand inzwischen vor ihm und ich war erleichtert als er auch gleich anfing zu essen. Schliesslich war es wirklich nicht normal wenn Sasha nichts ass, er tat das sogar wenn er krank war. Da zwar weniger, aber er ass eigentlich auch etwas. So konnte ich mich auch wieder auf den kleinen Mann mir gegenüber konzentrieren, während nun meine Hand zu seinem Oberschenkel wanderte und dort liegen blieb. Es beruhigte mich zu wissen das er neben mir sass und da war. Meine Aufmerksamkeit wurde aber von Noah, ich wusste inzwischen seinen Namen, beansprucht, da er mich fragte wo wir denn jetzt hingehen würden. Ich antwortete bloss das wir das noch nicht wussten und rührte in meinem Tee rum. Ehrlich gesagt wusste ich es ja wirklich nicht, müsste ich Sasha auch noch fragen. Was gerade los war, wo wir denn jetzt hingehen würden...Ich war mir sicher die Liste mit den Fragen würde noch um einiges länger werden. Aber da Noah mich vollkommen verwirrt anschaute, musste ich das wohl noch ein wenig genauer erklären. "Wir fahren einfach mal rum und schauen uns die Welt an. Glaub mir, wenn du gross bist willst du das auch machen." lächelte ich und strich mir die Haare hinters Ohr, bevor ich auch erstmal einen Schluck von meinem Tee nahm. Der Kleine war zu süss.
Sasha Jetzt bereute ich es doch nicht mehr wirklich, hier runter gestiefelt zu sein. Zwar war der Grund dafür noch immer beschissen und ich sollte vielleicht auch einfach mal mit Aimee über das alles reden, denn ich konnte nicht weiterhin wie ein paranoider Wahnsinniger mit 'ner Pistole im Hosenbund rumlaufen.. klar, man sah die nicht, weil sie unterm Shirt war und ich wollte hier ja auch niemandem Angst machen. Aber für den Fall der Fälle würde ich das Ding - ebenso wie mein Taschenmesser - weiterhin dauerhaft bei mir tragen. Früher oder später würde meine Freundin zwar sicherlich Wind davon bekommen, aber es war ja nur zu unserer - vor allem ihrer! - Sicherheit gedacht und ihc hatte ja nicht vor, weiterhin Leute umzulegen. Wirklich nicht, auch wenn ich mir fast sicher war, dass es mich nach einer gewissen Zeit deshalb in den Fingern jucken würde... sowas ging einfach nicht spurlos an einem vorüber und ich war mir sicher, dass es auch meinen Charakter ein Stück weit verändert, wenn nicht sogar richtig beeinträchtigt hatte. Früher war ich anders gewesen, allgemein etwas ausgeglichener und freundlicher, quasi der nette - und gutaussehende - Schuljunge von Nebenan, aber inzwischen war davon nicht mehr viel übrig. Sicher, bis auf ein paar Narben sah ich nach wie vor nach demselben Sasha aus, aber innendrin war das etwas anders. Ich hoffte, dass Aimee mich ein Stück weit wieder auf den Teppich holen können würde, ansonsten würde das bei uns allgemein wahrscheinlich schwierig werden. Nachdem ich diese Gedanken beendet hatte, war ich auch fertig mit dem Essen, komplett satt und fühlte mich ein wenig besser als zuvor. Ich sah zu Aimee rüber, hatte den Jungen ziemlich ausgeblendet. Ich hatte nichts gegen Kinder, aber bis ich eines haben würde, würde noch einige Zeit vergehen. Für sowas war ich jetzt nun wirklich noch nicht bereit. "Gehn wir nachher ein bisschen zusammen raus? ... nur kurz ein paar Meter laufen, ich glaub' das wär ganz gut für meinen Kreislauf." murmelte ich meiner Freundin zu. Dabei würden wir einfach in Ruhe reden können und körperlich verkraften würde ich das auch können. Ich küsste sie leicht auf die Wange, legte meine Hand auf ihre.
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Aimee Noah schaffte es doch tatsächlich mich wieder in ein Gespräch zu verwickeln, so dass ich es hinbekam Sasha in aller Ruhe essen zu lassen. Er redete inzwischen über seine Träume und über das was er erreichen wollte. Leicht lächelnd senkte ich den Blick auf meinen Tee, in dem etwas rührte. Wie er musste ich jetzt an meinen Traum denken Geigerin zu werden und auch, das ich das jetzt vermutlich kaum mehr machen konnte. Schliesslich würde ich so ja einen bestimmten Bekanntheitsgrad bekommen und er Ex-Boss von Sasha würde mich ganz schnell finden. Und damit würde er auch Sasha finden und uns etwas antun. Das hiess ich konnte meinen Traum, für den ich schon so lange arbeitete so gut wie vergessen. Wie sehr ich doch hoffte, das ich mit diesen Gedanken nicht recht hatte und es nicht stimmte. Nur war das kaum der Fall. Als Noah und seine Mutter sich von uns verabschiedeten, tauchte ich aus diesen traurigen Gedanken wieder auf und lachte leicht als ich Noah versprechen musste ihm Postkarten zu schreiben. Für das bekam ich auch noch seine Adresse und das hob meine Laune noch mehr. Der Kleine war wirklich unglaublich süss und ich würde ihm bestimmt von irgendwo eine Postkarte schicken. Wahrscheinlich nicht von dort wo wir uns niederlassen würden, aber ich war mir sicher, das unsere Reise lange genug dauern würde, um ihm von irgendwo eine Karte zu schreiben. Dann war er aber leider auch schon weg und ich hörte die Worte von meinem Freund. Unsicher sah ich ihn an und trank einen Schluck Tee. Ob das seinem Kreislauf so gut tun würde? Er sah vorhin schon etwas erschöpft aus, als er die Treppen hinuntergelaufen war. "Ja, können wir...Magst du jetzt gleich? ich bin eigentlich fertig." fragte ich ihn leicht lächelnd und strich mir durch die offenen Haare, verschränkte unsere Hände miteinander. Mir war klar das wir auch rausgehen würden, um miteinander zu reden, aber dagegen hatte ich überhaupt nichts. Schliesslich gab es einige ungeklärte Fragen und ich würde es toll finden, wenn die mir jemand beantworten würde. Konnte ja nur Sasha.
Sasha Ich sah dem kleinen Jungen und seiner Mutter nach, als sie gingen. Wie das wohl wäre, wenn Aimee vor zwei Jahren ungewollt, eben aus Versehen von mir schwanger geworden wäre? Und danach auch noch die Trennung? Ich glaube, dann wäre das alles für uns beide noch viel schlimmer gewesen. Aber sie hätte das Kind behalten, oder? Doch, ich glaube schon... meine Freundin schien mir nicht kaltherzig genug sein zu können, um einem Wesen das Leben zu nehmen - schon gar nicht, wenn es sich dabei um ihr eigenes Kind handelte. Aber zweifelsohne hätte ein Kind unsere damalige Situation noch sehr viel schwieriger gemacht... ich war schon froh drüber, jetzt noch kein Vater zu sein, wenn ich ganz ehrlich war. Als Aimee ihre Worte wieder an mich richtete löste ich mich von den Gedanken und sah zu der jungen Frau rüber, dachte nicht lange darüber nach und nickte deshalb recht bald. "Ja, gehen wir am besten gleich.."bejahte ich und sah sie erst noch kurz mit einem noch eher schwachen Lächeln an, bevor ich langsam aufstand. Eben mit Bedacht, weil ich körperlich nun wirklich noch nicht auf der Höhe war. Aber frische Luft würde sicherlich gut tun, gesund sein, und die - wenn auch vorsichtige - Bewegung meinem Kreislauf vielleicht einen kleinen Schwung nach oben geben, weil mein Körper besser durchblutet werden würde, als wenn ich nur da lag... nunja, würden wir sehen. Ich wartete noch kurz auf Aimee, ging dann neben ihr her aus dem Gebäude und griff vorsichtig nach ihrer Hand. Auch, wenn noch so vieles zwischen uns beiden stand, hoffte ich einfach, dass von jetzt an wieder alles besser werden würde, es aufwärts ging.
I remember all those crazy things you said. All those crazy things we did. #WishYouWereHere
Ich auch nicht :3 Bin eigentlich in den Skiferien und nur am Handy da zum schreiben, darf aber manchmal an den Laptop meines Vaters^^
Aimee Glücklicherweise dauerte es nicht lange bis ich eine Antwort bekam und er auch schon aufstand. Nun erhob auch ich mich und strich mir kurz durch die dunklen Haare, bevor ich kurz zu der Dame sah, die das ganze Motel leitete und lächelte sie freundlich an. Dann verliess ich mit meinem Freund aber den Esssaal und trat kurz darauf nach draussen. Wenigstens war es warm, so dass ich nicht frieren müsste, während unserem Spaziergang. Vermutlich lag das aber auch an der Strickjacke die ich trug. Jedenfalls liess ich ihn meine Hand nehmen und lächelte schwach. Zwar sollte ich das nicht tun, weil ich immer noch sauer auf ihn sein sollte, aber ich schaffte es einfach nicht. Ich würde es nie schaffen auf ihn wütend zu sein, weil er mir viel zu sehr am Herzen lag. Die Trennung hatte mir das einfach nur noch verbildlicht und deswegen würde ich ihn wegen diesen Ereignissen nicht in Ruhe lassen. ne, Sasha hatte mich jetzt an der Backe. "Über was möchtest du reden?" fragte ich nachdem wir ein bisschen gegangen waren und sah mich aufmerksam um. Die Stadt war eigentlich richtig schön. Die Häuser nicht nur graue Klötze, sondern farbig und immer mit kleinen Gärten, für Hunde oder Kinder zum spielen. Oder einfach für Leute die Gärten mochten und es brauchten. Für mich war es nicht nötig, aber wenn ich irgendwann Kinder haben würde, wollte ich schon einen. Einfach damit sie auch mal rauskamen und nicht immer drinnen herumsassen. Ich sollte mit dieser Traumvorstellung aufhören, denn schliesslich wusste ich gar nicht ob Sasha irgendwann Kinder wollte, nachdem wir jetzt eigentlich auf der Flucht waren und ausserdem kam auch das Haus mit dem Garten nicht in Frage. Ich hatte keine Ahnung wie wir jetzt unser Geld verdienen sollten. Denn ich konnte kaum weiter Geigerin und Schmuckdesignerin sein, denn bei beidem würde ich teilweise in der Öffentlichkeit stehen und das ging kaum. Musste ich ihn gleich mal fragen.